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fb-:. ijj/ '?
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Der keirer nnd der konlge bnol
ar
oder die sogenannte
Kaiferchronik,
Gedidht des zwölften Jahrhunderts
▼•■ 18t5ro BeimBcileii.
Nach 12 vollständigen und 17 unyollständigen Handschriften, so
wie anderen Hulfsmitteln, mit genauen Nachweisungen über diese
und Untersuchungen über Verfasser und Alter, nicht minder
über die einzelnen Bestandtheile und Sagen, nebst ausfuhrlichem
Wörterbuche und Anhängen
jBam ersten Male herausgegeben
Hans Ferd. Massiiiaiiii.
Dritter Theil.
Q^oedliDbai^ und Leipzig.
9rack rnnd Terla^ tob d^ttfr. Umtmm*
18 54.
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" »^v-^
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VORWORT.
An diesem dritten Bande ist lange gedruckt werden ^ länger ab
mir und auch dem Hm. Verleger lieb UHxr und ist. Es gehört nicht
hierher breitzutreten^ woran das gelegen: nur das Eine darf ich sa-
gen^ daß die tiefsten Erschütterungen meines häuslichen Lebens (ich
verlor in fünf Jahren acht theure Häupter) mich immer erneut aus
dem ruhigen Geleise warfen, das xu solchen Arbeiten nöthig ist.
Andre Hemmungen kamen gleichfalls nicht von meiner Seite. Über
die öfteren und längeren Unterbrechungen des Druckes wie abschlie-
ßender Ausarbeittmg ist aber inzwischen manches Werk {das Pas-
sionale von Köpkcj Bexzenberger's Loblied auf den h. Anno usw.)
in Druck erschienen ^ aus dem nun auch bei mtr größere Auszüge
eingelochten stehen^ weü eben dieser dritte Band früher gedruckt
ward ^). Das muß man nun mit in den Kauf nehmen^ wie Man-
ches, was ich in Verlaufe der Jahre attch anders gestellt^ theils zu-
sammengedrängt, theUs erweitert haben würde. Einiges Wenige ist
in die Nachträge gebracht worden, Andres hatte ich für das Vorwort
anfgespart. —
Dieser Band ist den Erörterungen über die Handschriften
(5. 1—42) und Hülfsquellen (5. 42—216), über das Ver-
hältniss der Handschriften zu einander (S. 223—225), über
die beiden Bearbeitungen des Textes (S. 226 — 230) und
die Fortsetzungen desselben (5. 238 — 243), weiter über Ab-
faßungszeit (5. 261-262), Einheit (5. 376—380), Wesen
(5. 324—376), Vorlage oder Quelle {S. 296-300) und Ver-
faß er (S. 388—394) des Gedichtes, endlich über die einzelnen
>) jiuch V. ff. HagenU ^Oeiommtabenieuer' hat meinem dritten Bande
nf 9oUhe Weise mH mancher KnenkeHieken Snählung «np. intwiichen
dem ftm»g a^clm/e».
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VI
Sagen und Erzählungen selbst (5. 397 — 1179) getoidmei. Die
Natur der letzteren erlaubte keine, Zeile für Zeile fortlaufenden
Sprach' und Sacherklärungen^ wie sie jetzt beliebt sind. Was dahin
gehört 9 wird das Wörterbuch nachweisen, von dem weiter wn-
ten. —
Die s. g. Kaiserchronik erfreut sich, wie bereits in der
Vorrede zu TL L (5. X — XI) angedeutet wardf einer großen
Anzahl noch vollständig vorhandener Handschriften, so wie
einer Menge Bruchstücke zum Theil sehr schöner und vorzugs-
weise alter, meist durch Buchbinder des 15. 16. Jahrhunderts zer-
Stückeiter und zerstörter. Alle sind Zeugniss einstiger Beliebtheit und
Gelesenheit des Gedichtes, wofür auch seine Verjüngungen oder Um-
reiniungen (S. 226 — 234), seine Einflechtungen in andre Gedicht-
werke, namentlich in das Loblied auf den h. Anno (5. 40 u. 263),
in Johann EnenkeFs von Wien (5. 95 — 103) und Heinrichs von
München (5. 103 — 113) Reimchroniken usw., nicht minder die
Prosaauflösungen desselben (S. 60 — 66) und seine Benützungen
selbst in geschichtlichen Werken noch später Zeit (5. 247 — 257)
sprechen.
Aus Anlaß dieser so wie damit verbundener, weitverzweigter
Beziehungen habe ich eine Menge gereimter und nicht gereimter
chronikartiger Werke unsrer mittleren Literatur hereinziehen und
beleuchten müßen, habe die Masse ihrer Handschriften (5. 30. 55.
76. 94. 102. 109. usw.) mit und nach ihren unterscheidenden Kenn^
zeichen aufgeführt und geordnet^ so daß in diesem Bande und dem
betreffenden Abschnitte (5. 42 — 218) eine Überfülle vereinzelter Er-
scheinungen und Vorkommnisse unter Einen Gesichtspunkt gebracht
oder um Einen Brennpunkt versammelt und so vielfach gewisserma-
ßen abgethan wird, durch welches Geschäft ich Andren und der Sa-
che einen Dienst geleistet zu haben hoffe. Hierher rechne ich auch
die nochmalige ausßkrliche Verhandlung über Rudolfs von Ems
doppelgängerische Reim- oder Weltchronik (5. 91—94. 113 — 166.
167 — 183), über welche die Untersuchung durch Film er *s um-
sichtige Arbeit abgethan scheinen konnte. Ich glaube aber klar nach-
gewiesen zu haben, daß doch noch eine andre Ansicht bestehen, ein
andres Ergebniss hervorspringen konnte.
Eben wo mußte ich das, VerhUämss des s. g. Annaliedes xur
Kaiserchronik ausführlicher Untersuchung unterwerfen (S. 203
—278. 377) und ich denke auch dieses unzweifelhaft üar gestdU xu
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VII
hAm >). 5. 1184 habe ich schon mtchträglich bemerkt, daß ich
sMstverständh'ch dabei den älteren sprachlichen Beischtnack des
erster en Gedichtes nicht außer Acht gelaßen habe und unberührt
bestehen laße, daß aber dessenungeachtet die Anordnung , Steüung
und Haltung des gemeinsamen Abschnittes in der Kaiserchronik
als die ursprünglichere behauptet und festgehalten u>erden^),jene
sprachliche Thatsache demnach auf andrem Wege ihre Lösung fin-
den müßcy die übrigens nahe liegt *) und mit der tieferen Frage
um Einheit und Entstehungsweise des ganzen großen Gedich-
tes eng xusammenhängt. Der hierüber aber keinesweges abgescUoße-
nen Untersuchung hoffe ich wenigstens eine sichere Grundlage oder
doch gewichtige Anhalte gegeben zu haben, welche einmal durch die
umerkennbaren größeren Einschnitte oder Ruhepunkte des Ganzen
sdbst gebildet werden, so daß die Frage um das Entstehungsjahr
mindestens bis 1146 (5. 287—290) oder selbst 1137 (5. 281 usw.)
hmaufgeriidU wird *); sodann habe ich den Beweis zu führen ge-
sucht, daß das für den ältesten und fast wichtigsten ersten Abschnitt
des ganzen Gedichtes unwiderleglich als Quelle nachgewiesene Latein
(S. 40. 308 usw.) sich wenigstens noch weä hinein erstrecke oder
fortziehe (5. 303. 308. 326. 336. 371. 647. 550. 624. 683).
Damit ist die vollständigere Hereinnahme oder selbständigere
Behandlung namentlich größerer Abschnitte^ wie jenes ersten von den
Abgöttern Roms (S. 398 — 423) und Julius Cäsar (S. 460
— 539), femer von Faustinianus (S. 635 — 642. 665 imid.), von
Constantinus dem Großen (S. 836-874), mehr noch von
Adelger von Bayern (5. 784 — 819), Dietrich von Bern (5.
932 — 968), Karl dem Großen (5. 970 — 1043) und vornehm-
keh von Crescentia (S. 893 — 917) keinesweges verredeU Na-
*) Jfhnüeh wie hei der Anordnung des jinnoliedei war ick auch für die
Uhtgere Sielh von Jagu$tu$, wie 9olcke im Oediehte vom heiligeh, Geiste
m ior Vorauer üandoehrift eingefloehten ersdkeint^ 4ie uftpiÜngU^^e JH^
Ordnung des hHreffenden Toxteo für die Kaitert^ronik in Anspruokmt
nehmen gm^lhigt iS,9b7--2ß\).
■) ygl, Gervinut Qe9ebiehio der deuUeken IHehtung {\8bZ) /, t78.-18t.
4) f^gt, S. S81. Die Kaiitrchronik feiftff wei$t in thren betten Hand'
•tkr^tm und ihrer Spradke überkawpt ameh auf dHerew Miß hittauf ^ womi
niOd mr JumMskm wie fc^pWtok (^ i^, InMm C^ 9M. Mt. 6Sr)
•twi fcUrw« ^ , . ,, \ f ^ - • '
*) Durch dem S. 1191 geg^fonem P/aehtrag über Durammi^ wird der
4ubU^ iheilweise noch hoher hinauf geeehoben.
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VUI
menäieh an dem letzteren eine gewisse selbständige EigentkümUch-
keit mä tkeäweise fast lyrischer Behandlung zu erkennen (vgl 5. 378.
394. 806—807), bedurfte es u>ahrliA nicht erst der funkdnagd-
neuen Straphenentdeckung von Oskar Schade *), über deren Ver-
kehrtheü er bereits genügend vom Literarischen Centralblatte
SU Leipzig wie von andren Seiten sattsam belehrt ^wqfden ist^ wenn
er anders je zu belehren sein wird ^).
*) *Cre$eentia, Ein niederrkemiiehet Gedickt au$ dem 12. Jhd,^
BerUn^ Mmmler, 1868. 8. Warum hat er da$ KunBlstück ni^t mtek am
Adelger-JbMchnitte ver Bucht? Da hätt^ es auf dem Proeu$te$bette doch
noch viel mehr Glieder zu hacken gegeben^ daß ee eine Lust geweeen wäre»
^) Mit gerechter Entrüstung haben Profetsor Holtzmann (in den Hei^
delberger Jahrbb. der L.), Professor Pfeiffer (m «. Jeroschin S. JTI), Dr,
Wolf gang Menzel {in s. LUeräturblalte S. 1853, Nr, 95) und Andre eich
laut über den unwürdigen Ton ausgeeprochen^ mit welchem Oekar Schade
seine neue Eretlingslehre an den Tag und an den Mann gebracht hat. Er
hat dabei auch mich mit dem Namen eines 'gewissenlosen Herausge^
bers* beehrt i Er^ der mit unsem alten Texten auf eine Weise umspringt^
die von allen Seiten al$ der Gipfel von Gewissenlosigkeit mit Recht bezeich"
neS wird^ Es soll das wahrscheinlich der Dank tetn für die ihm bewieseness
Uterarieehen Gefälligkeiten^ «o wie für die Freundlichkeit und Hingebung^
womii ich ihn aufgenommen habe^ die ich aber darum trotz ihm und trotz
dem Undanke, den ich häufig für geleistete Dienste ämtetCy in wißenschaft-
lichen Dingen zu üben nie nachlassen werde. Solcher Art zu danken hin
ich schon gewohnt. Ver langen Jahren schrieb mir Jemand^ dem tdk wold^
bereehiigte Uterärisdu Forhaben wie Abschriften älterer GedichU mit fVetf«-
den opferte und abtrat^ 'Den Liebesdienst werde ich Ihnen nie vergeßetC:
erst kürzlich hßt er mir nach kleinliche Versagung von etwas Erbetenem
mit noch kleinlicherer Anmerkung oder Anmäkelung in einer akademischen
Abhandlung rückgezahlt. — Jakob Grimm hat Jüngst m der Vorrede zum
Wthrterbuche^ eifriger vi^eieht als gesund isty über 'hämieche Oesellen^ eidt
ausgelaßen. Hier ist Tieferes auf dem Spiele! Strenge, noch se oekarfe
eackUehe ßeurtbeilung wird Niemand, dem es um die Sache zu thun iet^
vorreden und verübeln; auf dem Gebiete älterer deutscher FiMrechung ial
öfter nun seit länger echon der maßlose Ton einer mehr als rohen, vielmehr
unredlichen Persihilichkeit hereingebrochen, der, weil bald frech, bald feige^
ober klickenhaft geübt, die ernsteste Beachtung, die strengsie Rüge verdientf
während leider zu demselben da, von wo die Rüge vor Allem ausgehen sollte,
gesehwiegen wird. Über Holtzmann' s wissenschaftliche Angriffe gegen
LaeHmaun^s Nibelungen eehreU man Anathema, Müüe n h ^s bsklstgememet'
ihe, dureh tdehts gereehifenigte Losbrüehe gegen FarsUmmwn dmgegen tel
mofi vielfach mit WohlgifaUen begrüßt und für Oskar S^ade^e sittluAe
Rekheiten hat das genannte iästamriseke CeniralbiuU, das ihn wegen eeinm
Manipulation zwar einen voll e n de ten Hanssswst iieiiiit, kein Wert dee
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IX
JAür jmer seiner BeroHs- oder H^rumreifiung des Abeehnittee
van der Crescentia, den schon frühere Zeit aus dem Veriande
Mäste (S. 39 — 46), ist die Frage wn Ghedenmg oder ÄHeinan*
de r r eihun g der TkeUe der Kaiseimhronik ah xu einmn Gtmxen tcvÜr«
Keh noch nickt abgeüum; eben so wenig wie dwrck meine Znsammen*
Stellung des in den Text verwebten Lateins {S. 327. 371— 3T6)>
femer die Beleuchtung der Re^enfolge der Kaiser (5. 331), Arer
Regierungsjahre (5. 338), Arer Ausgestaltung oder Ausprägung (5«
338) bereits Abschluß gewonnen worden ist. Was die S. 303 —
307 geführte Untersuchung iiber die Gefta Trevirorum vmi
namendich über die damit verbundene 'Galiica Hiftoria' (S.
308 — 313 usw.) betrifft, so habe ich bereits S. 1184—1185 Ver-
wahrung gegen etwaige Vermuihtmg eingelegt, als könnte ich die
dort unier Einen Gesichtspunkt gebrachten verschiedenartigen Stücke
wirUieh als zu einem und dems^ben lateinischen Werke gekörig
hohen: durch die Aneinanderreihung jener jedenfalls in ihrer Sa*
genhaßigkeit verwandten disjecta membra poetae konnte tmd wollte
ick nur anregen, auf ein in jener eigentlichen 'Gallioa hiftoria'
siekAar verlorn ee Gut aus zu sein, Ihr gehörten wahrscheinlich
der erste lateinische Abschnitt (S. 206 — 302), die gedeutsehten
Namen Dulcimar (5. 327. 318), Mechtild (5. 030), Ingram
und Boemund (5. 472), Almenia und Totila (S. 719), die
beiden Dieteriche (5. 808), Alarich (5. 825), femer Jovinus
(5. 024), wohl auch Odnatus (5.. 730), vielleicht #iieA diehhiot
rana {ß. 683), so wie die Vencechselung und Vermischung von
Gallienus und Gallenus (S. 828), die Form AcCommodus
(S.815) und Andres an; wieBrennus (5.465.787), monsSüevo
(5. 466) auf denQueUenkreiß weisen, aus dem jene Gallica biftoria
gescköpß koken mochte.
Begierig bin ich zu erfahren, ob man der Hindeutung auf
Trier, als auf die Heimat oder doch nähere Beziehung für die
Kaiserchronik, wozu das Gedicht selbst mehrfachen Anlaß und An--
hak in sidi trägt (S. 290 — 295. 310. 513), oder lieber der voraui-
sehen Vorti^ für oberdeutschen Grund und Boden^ lieber dem
T^iet^mn^vMH /• €Mmm /ttr «TtV aH«« Muß Umrtebreiimideik üngekakt^
IktikeHetf kern Afsge^ ••mdem m jemer Bmlmttmg sm» D. tFSriet^eke 8*
XrtU. füt Mmd^e SifopkmenUnhtmg , ^«Idbe außerdem die Krkik mU
t^Uemet RimiMtdgkeU Mf ■ VfA§dingUHe verworfen Aoi, atifeUemdvr tVeUo
wr 1^. —
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geUüickM3iäkr''dk mtderrheines (S. 3»l— 504) oder dm Söh-
nen der dsierreichischen At)ä (5. 2ft5) Beifall geben mrd, ßtr lorf-
ckes Letzire (wenigstens für verwandten und verschwägerten bayri-
schen Boden) die Sage vom Herzog Adelger scheinbar sprechen
könnte, welchem Gewichte daher auch von miff Rechnung getragen
ward. Nachweise der Bekanntheit des deutschen Gedichtes in lateini'
sehen Geschichtsqnellen Österreichs schtm zwischen 1130 — 1140 •)
würden immer noch nicht das oberdeutsche- Entstehen desselben be-
weisen. Die Heidelberger Bandschrift {nebst dem AnnoUede)
sprechen zu entschieden für den Niederrhein (nicht nur Schade's
Crescentia: s. S. 5. 1180); und die Vor au er trögt {wie so man-
che Hdschr. des 12. Jhd.) Spuren niederdeutscher oder nie^
derrheinischer Herkunft oder Durchganges genug an sich (5.
225-226.295).
Was ich bei den deutschen Weltchroniken, gereimten {besonders
Enenkets und Heinrichs von München) und ungereimten , gethan
(5. 44 — 113), daß ich ihren Zusammenhang, ihre Ausschmückung
mit Abschnitten der Kaiserchronik überall nachzuweisen bemüht war,
wollte ich mit dem noch viel bunter durchwirkten Gewebe der la-
teinischen Geschichtswerke des Mittelalters gleichfalls vornehmen:
es hUA mir aber nicht der Raum, wie nicht die Zeit. Ich habe
daher wenigstens in den Sagenerörterungen öfter Gelegenheit genom-
men, Gegenüberstellungen der bezüglichen Texte {auch deutscher)
einguweben, wie S. 68—74. 296— SÖ2. 307. 315—316. 478—
479. 483-485. 558-565. 654. 671-673. 667. 753—754.
958 — 968. Sie sind besonders lehrreich, weil anschaulich •), und
so wird in Betreff der rudolfischen BeimchronA das S. 151 —
166 {vgl 118. ia7. 147-148. 149 — 150) Bezweckte sich wohl
auch Anerkennung gewinnen ^<>).
Bei den Sagenerörterungen bin ich stets bemüht gewesen
zur ersten Quelle zurückmgehen, auch wo sich's selbst um
Wortentstellungen {Jovinus — Juvenis usw.) handelte. Noch sö
*) Otrvinus Oesehiekie der deHi$eken Diehiüng I, 179.
•) Die darauf ruhende Thaieoehe m Betreff des Eroelius {$, 613 —
&19) wird ni^.wegmuwieekeu eem, wemn «ndb vieUeieht meine weitere F#l«-
gerung m Betreff des goneen Bediehtee suiummeubrickt,
'®) Daran reiht eieh die yeranschauliehung der Benüteumg des fifot-
frid von Viterbo (S. 120—149) tffi<i de» Petrus Comeeter iS. IST
-^IHy in der Umarbeitung des rudetfietken UTerft^i.
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XI
gtmede$^; nur t^o es neh von selbst gab (ßeiDietrid^ v^fiBern
S. 954, Im Karl d. Gräften S. 1029 und bei Friedrich dem
EreUn 5* 1125), ward daran ge^eiß.
Auch dem Anwachsen der Sagen bin ich, wo ich konnie,
naehgegangen: sa pamJPantheon (5.415 — 421) und denSdiel-
len der Bildeanlen xu Rom (S. 421 — 432), von der Her-
kunft aus Troja (5- 495 — 497), von Trebeta in Trier (S.
514—517), «Oft yirgilius ds Zauberer (5. 437 — 460. 1186
— 1187), von Karl des Gr. Bruder Pabst Leo, namenüich sei-
ner Erblindung %md Bersteüung (5. 978 — 983), so wie von Korb
Sünde (5. 1017— l{ß4).
Bei der mehr schon berührten schönen Sage vom Herzog Adel-
ger von Bayern^ die durchweg in ältere bayrische Geschichtsbücher
übergegangen war, hat mich die genaueste Sach- und Namemm^-
suetmng^ was geschichtliche Begründung oder Anlehnung (Theodo:
5. 790. 794) betrifft, dennoch sitzen lassen, während die Erzählung
selbst die Befreiungszeit Oberdeutschlands von römischer Herrschaft
(5. 787) doch trefflich kennzeichne. Das frühe Vorkommen der
darin erzählten Thiermäre (5. 805 usw.), so wie die Sitte solche
zu erzählen, um darein geheimen Roth zu hüUen^ ohne g^l^bens^
Treue zu verletzen, deuten auf hohes AÜer und Wohlbegründetheii
in heimischer Überlieferung, Ahnlich, wenn schon jünger, die £r»
Zählung von Heinrich von Kempten (S. 1075 luw.).
Bei den deutschen Kaisern nach Karl d^n Gr^ßm habe
ich des Baumes wegen gleichfalls kürzer sein müßen^ cds mir Kd>
war. Bei Otto IV., Philipp, Friedrich II, Ottokar, Kon^
rmdin, Budolff Adolf habe ich die Dichter der Zeit zu Zieugen
gerufen, um das leerer und dürrer werdende BUd der Kaiserchro^
nik, die von Karl an mhtbar zu Ende eUt, zu füllen, zu ergänzen,
XU erfrischen. — Die bei Otto I. besprochene Stelle überPilgrim's
von Passau Deuts dies Gedicht (5. 1079) hat seitdem Holizmann
in seinen Untersuchungen über die Nibelungen 5. 123 usw. glück-
Udt Mnd geistreidi benutzt* —
Idi habä auch ein Wärterbuch zur Kaiserehronik zugesagt
und te isi avidi gänzHch vorbereitet. Um aber die Ausgabe des so
lange schon verzögerten Bandes nicht noch binger hmzuhalten, hat
der Herr Verleger sich freundlich mit mir vereinbart, zunächst
durch genaues Inhalt sverzeichniss und dieses Vorwart abzu-
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XU
schließen und das Wörterbuch besonders nachzuliefern;
was somit zugesagt werden kann und durchaus nicht weiter verzö^
gert werden sott.
Wie S. 394 in den letzten Zeilen schon angedeutet ward, hatte
ich vor, nach den einzelnen Sagenerörterungen^ durch welche
sich die Frage und die Forschung wegen des rothen Fadens tnne^
ren Zusammenhanges, wegen der Spuren der Einheit stiU, aber un-
vergeßen fortweben, die Untersuchung über diese in Frage stehende
Einheit des Gedichtes und des Dichters nochmals aufzunehmen und
aber das ganze große * Lagerhaus' von Sagen und Gedanken ein
Schlußurtheü auszusprechen. Jener von Quedlinburg atu gewünschte
Abschluß überraschte mich und es bleibt mir dcJier nur für jene
Beziehung auf die vierte Ausgabe der ^Geschichte der Deutschen
Dichtung (1, 166 — 190) und auf die von Wien zugesagten Auf-
schlüße zu verweisen , vor Allem aber zu wünschen, daß durch die
scheinbar sehr zerstückelte oder doch bunte Mosaikarbeit dieses Ban-
des wenigstens nach manchen Seiten hm Abgerundetes, u>enn auch
nicht Abgeschloßenes geleistet sein möge. Freundliche Nachträge und
Beisteuern, selbst Einreden, würde ich dankbar dem Wörterbuche
weiter anhängen.
Berlin^ den 13. Heumonds 1854.
B* F. Maßmann.
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Inhalt
I. MaadMlirifteB miii Mftlf««iielleii.
V. HaBd«€lirlfleB. Seite 9,
!• YoJIsUBdige Handaehrifteii. 4.
-A. Dee älteren Testee (I):
O Aetdfei6er^. 4.
2) iSoro«. 6.
9) IBIien. 7.
4) 9traßburg. 9.
5) fB0l/en6i2ll«t. 11.
6) SSltineAeii. 13*
7) SBlienS. 15.
8) ^o^. ir.
B. De« jüngeren Testee (D):
»} JTieii. 18.
10) Mnshruck (IFten). 21.
11) JrorltmJ^. 22.
12) XeU iWaldbvrgr 23.
13) TPegemtee {.München). 26.
11. UoToUaUndIge Handschriften. 28.
A. BmeAffttfeibe nicht voUetändiger Handeehnftem:
14) «lomser. 28.
15) maingerM. 80.
16) Vebenberger. 80 «. 1180.
17) ftraßburger. 81.
18) ^am6erger. 82.
19) miener. 83.
20) Wienern. 34.
21) WienerB. 84.
22) neißer. 85.
28) yaal«. 86.
28t») mieiier«. 1181.
B. anderweitig einge$ehoUete Abechnitte:
24) wiener iAdelger'). 37.
25) «tiificftener {Adetger}. 38.
26) Heidelberger iJulian. Theodoeint). 39.
27) heidelbergetit (OetcmtM). 39.
28) coleczaer ( Oeaeeiitia). 40.
29) fCnno/ie<l. 40.
30) l^lem dee AbeehniUee E. 40.
S. Hfilfaqaellen. 42.
1. !■ AllgeaieineB:
A. Gereimte HiOfequeUen. 42.
B. Nicht gereimte Häifs^tieUM. 43.
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XIV
II. loa Besondere:
A. Prosaauflösungem
1) von Joh. Bnenkeli Reim^krcnik, 44.
2) von Rudolf $ von Em$ Reimchronik, 45.
1) Testanfang. 47.
2) HandiehriftenverM9ichni9i, 50.
3) von der Kainerchronik (kuoinge buocb). 53.
1) Handschrtftenverzeiehniie. 55.
a) Niiiwe ^. 55.
b) Altiii titid Niiiwe d. 55,
c) Altiu d. 66.
d) mit Knenkel. 59.
e) tfi Königehofen, 59.
2) Text der oiuweo d. 60.
3) Text der alten ^ 66.
M$ Gedicht erhntten, 68.
4) Ecko^i von Repkau (koninge buocb). 75.
1) Hand»chriftenver9eiehni$$, 76.
2) fFesen und Geist, 80.
B. A e im cAr Olli Ar fit.*
1} De$ Rudolf von HohenEmi. 82.
1) Seine fVeltchronik, 82.
2) Deren Quellen. 83.
8) Die twei Bearbeitungen, 85.
a) RIcher got. 85.
b) Cria h6rre. 85.
1) Der let%teren Quelle. 86.
2) Nachahmung Rudolfe, 87.
3) fVidmung. 90.
4) Ferhältniss beider. 92.
5) Handschriften. 94.
4) Ihre Forttetzungen, 94.
2) Des Heinrich von München, 95.
1) Anknüpfung an Rudolf. 95.
2) Verfaßer von Cria-hdrre? 96.
a) Crifl-hdjrre kennt Repkau, 98.
b) Heinrichs Quelle, 99.
c) Inhalt. 100.
d) Handschriften. 102.
3) Des Johann Enenkel von Wien. 103.
1) InhaÜ. 105.
2) Sein Färstenbueh. 108.
3) «eine ff^eltchronik, 109.
a) Handschriften, 109*
1) gesonderte, selbständige, 109.
2} gemischte, 113.
III. AnhäDge :
A. j4us Rudolf von Ems:
a) Anfang der IVeltchronik Rieber got b^rre, 113.
b) Anfang der Weltchronik Cria hörre kelfer. 118.
c) Abschnitte beider fVerke, 151.
d) Handschriften beider IVcÜchroniken. 167.
e) Rudolfs Widmung vor den Büchern der Könige. 183.
B. Aus Johann Enenkel:
Forrede seiner Weltchronik. 187.
C. Aus Heinrich von München;
Anfang seiner niuwen d. 189.
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xr
D. Z« Reko von Repkau itn S, 8(0'
Au$ Lohen gfin, 191.
E. jiu9 Eeko von Repkau (ra S, 80, 3. 1-5). S16.
a* Itor leimige und der Ueimere humtihm Seite 219.
2f. Die Handscbrifleo nod BearbeitoBgeB. 9tl.
1) rerAäifnttf der Haudtchrifien au einander. 921.
2) Die Heidelberger und die fBorauer Handtchrift. 228.
3) l>ie beiden Bearbeitungen der Kaiierchronik, 226.
4) Die jüngere Bearbeitung von 1250. 227.
5) £>as Geichäft der Vmreimung, 231.
6) Odoirar von Steiermark. 234.
7) X'ie Fort$et»ungen der Kaieerchronik. 238.
B. Fortlebeo der Kaiserchrooik. 244.
1) Zeugni99e det 13. Jakrhunderti. 244.
a) /#^o2/ram von £scikefi6acA. 245.
b) MeUter Otte (ßraciiuf). 246.
c) Ecko von Repkau, 248.
2) Zeugnieee de$ 14. /nArAtifiiierff. 249.
a) Jakob von Eonigehofen. 249.
b) Thomat Lyrer. 254.
c) Cöiner Chronik. 256.
d) Felix Fabri. 256.
3) Zeugnieee für dae 12. /aftrfttinder«. 257.
^. AbfkssaDgsaeit der Kaiserchrooik. 261.
1) Dae 12le Jahrhundert. 261.
2) Dae Loblied auf den h. Anno 0188). 263.
3) Nach dem Jahre 1160? 27a
4) Im Jahre I14f oder gar 1137? 281.
2). Heioiat der KaiserchroDik. 290.
1) Helena von Trier, 290.
2) CoUatinue von Trier. 293.
3) Jul. Cäsar in und von Trier. 293.
4) Die Eaiterchronik von Trier? 294.
Q, Oaelle oder Vorlage der Kaisercbrooik. 296.
1) Lateinischer Eingang derselben. 296.
2) Gefta Treviroruni. 303.
3) 'Gallica Hittoria.' 308.
a) Das lateinische Bruchstück der Kaieerckromik. 308.
b> Das vellejisehe Bruchstück von Augsburg. 309.
G) Das BruchstiUk von Füeßen, 313.
d) Das Bruchstück von Ebersmüneter, 313.
e) Die Sage von den Sachsen usw. 815.
f) RüekbUck. 316.
g) Anhang (cfie lateinischen Bruehstüeke selbst). 318.
a) Die 7 IVochengötter. 318.
b) Cäsar und Trier. 319.
C) Augtburger Schlacht. 321.
f ) Ebersmünster. 322.
g) Füeßen. 323.
%. VerlSaaaoDg der Kaiterchronik. 824.
1) Eine deuts^e Vorlage? 824.
2) Namenklänge. 327.
8) Denteeker Grund und Boden? 328.
4) Die Emeerreihe. 831.
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XVI
5) Die Ge$talien der Kaieer, 335.
6) Zeitangaben und ZtUtlenaneätsc» 338.
7) Dietrich und B^el 341.
8} Chrooicon Ouedlinb., Uraug. u Frißog. 342.
9) liUgeoe. 346.
10) Selbitändigkeit 347.
It) Zweck, 348.
12) Bilde Demen. 349.
13) Sex otatea mundi. 353.
14) Ooatuor monarchin. 356.
15) Nabuehodonoeor'e TVauai. 361.
16) Zuiammenfaßnng. 364.
17) Anhang s» «. 349. 366.
18) Anhang tm S. 338. 371.
(B. Einheit des Gedichtes. 376.
1) Im Allgemeinen. 376.
2) GUedhan. 378.
3) Spraehg^auch. 380.
4) VergUtch. 381.
5) liiet. 383.
6) Booch. 384.
4>. Verfesser. 388.
1) Ich, wir, ir, man. 388.
8) GeiHUcker. 891.
3) Dichter. 393.
Ol* Sa^enerdrienm^en. Seite 395.
1) Die Vorrede (Z. 1 —42). 397.
2) Roms Gründung (Z. 43 — 244). 398.
3) Die Abgdtter und ihre Wochentage (Z. 63 — 206). 407.
a) Sonntag. 408.
b) Montag. 410.
c) Diene tag. 410.
d} Af jffewocA. 411.
e) Donneretag. 412.
Da« ColoBseum. 413.
f) Freitag. 414.
g) 5amatog. 415.
Dm FaneAeon. 417.
4) Die Bildsäulen mit den Schellen (Z. 215- 244). 421.
Auf dem Capitole. 423.
Salvatio Boain. 425.
Coloeeeum und Pantheon. 427.
Der Sehellenthurm. 429.
^nAimg: Virgiliue. 433.
f) m NeapeU 43&
2) in Aom. 447.
Boeea della veritä. 448.
5) Julius Cnsar (Z. 245 — 624). 460.
Die Kämpfe mit den Deuteeheu (Z. 265—378). 463.
1) mtl ifea $cAwa6ca (Z. 269^294). 464.
Brennui.
2)mü dem Baifern (Z. 297 — 322). 472.
Boimund und Jngram.
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Bibliothek
der
gesammten deutschen
National-Literatur
von der ältesten bis auf die neuere Zeit
Vierten Bandes dritte Abtheilang:
Der Kai Ter Chronik
dritter Theil.
Q,uedlinburg und Leipzig.
186 4.
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HandsehrifteD und HfilföqaelleD.
[IV. ».]
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** ^;. . ;i>i ». i-*»i# ;i -i; rs*«a»N 7'.* / .u
X Handsehrifteii.
An Bandsduriften standen Wr tu Gdx)^ tufötf toflsiändige,
eine unvollständige (J)), dazu die Bruchstücke van zeken
anderen Himdsdiri/len und fünf andmceitig eing^flochtene, in
sich voOständige Abschnitte dks (sUm GmUcbUM; , i0ozu endKdi
der m das Loblied auf den heÜigen'Anw0. aufg en o mm e n e Abschnitt
(V) kommt
hfl Ganzem somit 13 Bandschfifün, 16 Bruchstücke.
Den er^eren reihen sich dazu hoch an die Verarbe^tmgen des
Textes durch Johann oder Jansen Enenkel, von Wien iJB)
und Heinrich von Muntren (JH>; dm Bmehstsmken das in
einer Stuttgarter Handschrift etufbemakrte Lntein dm ersten M*
Schnittes der Kaiserchronik iMä).
AUe jene Handsdiriften ^ theüen sich tm Allgemeinen m %M>ei
Havj^massen, von denen die ei$ien (ß) einer älteren Mfaßung (I),
die anderen 5 (nebst JE und JHT) einer füngerem üinremung
{nach 1250) angehären (IT), nach denen sickamh die Bruchstücke
vertheHen. Beide Reihen und Massen'' htA'en besondere gereimte
Vorreden: die ältere (42 Zeilen) beginnt Id des almebtigen goies
minne (Th. J, S, l)i die Jüngere |)6cbge)opter AlüOlmus (7%. 11,
S. 588). Zwischen jenm- beiden Tesitbehmdlungen. Hegen einige
Zwischenglieder (wie ^ffS&ffSS/i), welche vom- ursfrüngkchen Reime
schon abgehend der verbreiteteren jüngeren BearbeHuHg (11) noch
nicht angehören, wie die Vorrede zu Thtü L 0^« X-^XUl) im
Allgemeinen schon ausgeführt hat.
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I. T^ltoOUidlse HEMMbckriftcM (mä P).
A. Des älteren Textes (I).
1) 4^: Pergamenihandschrtft des 13. Jhd. xu Heidelberg
iNr. 361); 105 BL kL FoL in 2 Spalten van meist 40, reimweise
abgesetzten^ durch Punkte begrenzten Zeilen, mit abwechsdnd rothen
und grünen Af^angsbuchstaben der Abschnitte so wie rothen (gleich-
zeitigen) Vbersciuriflen. Das Ganze von Einer säubern Hand durch-
geführt, mit wenigen SehreAfMem ^md Zetlenausläßen.
Anfang a) der gereimten Vorrede:
In des almeclitlgeB gatls Binoea.
Wil lek amis Uedes beg huiM*
Da« fchuU ir gßMogtUcke ueraame.
Ja nac jir iiU wol (fexeme.
SBe haroc alte urfiaiecheii.
im daikei «e Iiummi ar^it.
Mi iUMi rk iclii kiea«
04ir wtfdum generea, mmp«
h) des ägenäiAen Gedicktes:
■ie benor bie der beiden citeo.
Do aae bette niao witea.
Abgote die iiarelaea.
Me beidea alg «Meiae.
BSurea He ereo iiA aae bele.
Alaab d* kuaege geböte.
Die wo! geeierte roaM.
Nacb d* werlde wart He irbabe fcboae.
Dax tatea aweae briilder riebe.
Der eiae bfes B#Miiltta.
Der aad^ ReamT.
Sie dleaeten dar aorcbtUebe..
Alle die riebe.
Drvi bundert altberrea.
Pbtagea ir xuebte all ir ere«, s«v.
Schlufi des Ganzen (mU Kanrad III):
(lOöc) jper babef Bngeal«
Der gewarp alfu«.
. Er bie« i« dagea drate.
Deme kSarate.
VA denKS kuaige Ludewige.
Da« oe fl&at aicbt laage wile.
(IOA<i) Va« d' abbat BerabarC
Dea «arflea gellebete die wart.
Er quaai «u dem kuaige kftarat.
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Mit fMr AuM« Jeff».
Br Tp^h da« fell^ unrer iMrre.
!• dar ai erwelde.
Der Inioic nickt laager aetweice.
Dieser Sdkhß mitten auf der Spate (t^ IB 5. 7). — Die
Handtd^ift mist^ sehr die ä» t, u, hi, S, dtie ie imc( i, e und i
itith Tk. I, S. XIH) — FiOge der niederdeuieekenden Mundart,
die in Toil, doÜ, doH» Irofft, tkhk (10,839), boichuarl (14,979),
inpoH (1ißffl\ baiten wte. in das Niedtrrheiniedie streift.
^nmerkumg 1. Dh Mom4$€ht^ mmß ehmmi einer K9migimm o«a
Firmmkrekk fdbM kakem: tmlm «■/ Bk 1« /"aatf M <«• «ar ai«» peifier
Deekfmrhe ^^erttkuM gewmem} ««r raier Baarf ^» li. ^iW., wie 9$ s^^mmlf
Da; trt 4er eaaglaaja hück tö fraache rjf ke | a
Der wakrtckeimHeh gefoigU JS'ame hUeh Uider Mmleterlick: kmld wckiem et
SrnBannOf hmtU tgahtL Durtk tlie amf iemni^em Btotte a^ca tt^kaufe
Jakrtnmhl IMS Mmmie mem 9erkUel we^iem^ aa Eii—%t%k v«a fcif
faJdk, die OemmMkm Mimig KmrU ie^ IX. voa #Vaalcr«lcJk CU74), mTct
«adk aa £/eoaora, körnig P\rmk% äe$ L GemmkHmu (1^7), aa dem k mt
»dbr aocJk, vena laaa roa j^acr Jakreamakl ahiiekty aa Eli9aketk eier
Y$akelf Tockler StepkmuB det Jungen BenogB vom Bayern, Sckwetler de$
Henoge Ludwig im^Bwrie, Grmfen von Martoigne ider 1117 tinrk^f im J.
nSk mm 17. JmU aa j^mieme mit Mhtig KaH FL vermMi nmd 148A (a«
U. eder M. fffjiNiak»r>y U Jakre all, a« Parit vertierken. -* ICarl F.
Aatle tierhe^d etinem Mme mnkefMen^ damit England$ Eim/imß f#*
eekwäckt würde f eine deutecke FArHentockler cur Gemahlinn zu wälUen.
liahelia mußte nack 4mien$ wallfahrten^ der junge König $ak ate aacl
ließ Uek eagleiek mit ikr eerbinden. Die Stadt Mmien$ nkenkte ikr einen
eckonen Foliohand mit iO Gemälden und 50 franzÖBiicken Qedlek'
ten «)•
jiwf di€9€ nnmütterlieke und unweiklicke Frau dürfte pomen^ daß in
jiuBdrüeke wU die gehietea C*70A. 14,961) *> muMgekrmiaa $ind.
Jnmerkung S. Bio Uandeekrifi wurde früker he^rocken und
aufgefukrt: a) m H'^ilken und bione Geickiekle der Heidelb. Büoker'
mmmiung (1817) S. 441^444; b) dufrk Ö^cen ta der Oberdeuteeken
Lkermimrmekung 1810. S. 948; c) durck Mone m «. Otoif & 13. %1. tt.
37— M; d) im Arekiv /fir dll«re i/«afsrike Geeekick^enekung i^ 419.
4tl; e) m A Uoffmann'e Fundgruben I, S07-* SU •).
>) ITieaer JdMörftcr if«r LAkralar 18$«, IW. IJT, <daa«i^r«^lt S.
S9-49.
«) gebieaes alt Ci6»ltS) brauidUe in aidbl |r<l%« aa verdfa, da
bjcr richterea wteki. Z. 8974 itt bela aacf dkrafsf, dae 10,S9S tfeftea frlie6.
Nack 11,090 tJNd S Zeilea aungekretzt^ wdkrend 19,057; 56 teeftai blieben,
») ^idk daaa aatera Tb. /, 5. 4, cm Z. 49 (ber ttolt liet boUe aber
edwn Mone im H'^ilken Gteck. d. Heide». Büeker». 8. 449).
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2) fS: Pergammtkandschriß des I8u JM «r Voran (Nr.
XI): 183 Bk gr. und br. Fol. in ? Sptam ton jViQ yntü^ge-
setzt geschriebenen Zeilen, großer schöner Schriß, mit rothen Über-
Schriften des 15. Jhd.
. J)iese durch Herrn BiWaÜushwr Dr* Jouph Diemer (früher
s(u Grät$, mm in Wien) in dem reguUerim Domhermstifte Voran
i^ dqc Steiermark im X 1842 aufgefundene Bändschrift enthält
außer imd nach der Kaiserehronik ftoeh v^m \% Jhd. die vier
Bücher Moseß (74* — QÖ**). a^ der W^lt^chöpfungi (öl"—
98'!), tin Loblied auf Känig SaHmon (98'^lQOa J^ith (lOO^^
~10(H), IjsmprecMs Ähxuskder Om^^lV^}, Ij^bm imi Lei-
Om Jesn (IIS^ — 12Ö*), Loblied axtf Maria (I2*»— 12^ und
andete Gidichie des 12., woht auch noch des lt. Jhd., deren eines
Ufetiif^fn^ ,(ßL 128'') auf Veranlaßung des Bischofs Günther voa^
BahmA$rg <10ö7--i065) verfaßt i»erden iek
Di& Kaiserehronik begimt die Bmdechrift (JW. l*--79*y
ntit der Überschrift {einer Hand des 15. JJW.) Crohrca impefators:
romanoft und neben Z. 1 (roth) d* ydolata rcTnot ] p flogtos dies
T elulo' [|. — AUe jene deutschen Gedichte reichen bis BL 135;
ihs^en feigem Oito's von Freisingen Geftt Frtderici vivi^oe
imp^faioris ^tme WoKgangas fcripflt jubcfnie . Bernitirdo prop<N
Uta: nur Buch I—IIL und zwei BL von H. IT. Otto von Drei-
singen starb 1158, Kaiser Friedrich 119Ö, Jener Bernhard I. erst
1202, nachdem er seä 1105 die Würde eine» Prälaten in Yorau
bMMet hmtte ^). x
Anfang der Kaiserchronik a) der Vorrede:
In DK» I Alnisehti^en gotef mfoiifeii!
(^ t wll Ich des lledes be^tnaeo.
du« fpntt ir gezogemilche o^oemeb.
f« nmc tx fFh iiit \va}e gememen.
£Ce) liore(o) tttliv framichieit.
die tninbeii diiDChit i« nrebeit.
fcnln fl immer ihc ßelernen.
od* ir welftSm gemVii^ ttnr.
t)) des Gedichtes selbst (Z. 43):
We* bevor bM d«r betdoa «fitii. ^
dft aoebeito nan witeo.
nbfoi div 7i*vlwe%
f) Caetar 4g^ ^nal. /| $St* i/,^5.
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B^feB n efM vft uekeiea.
Al Micli 4* ckmmkg% fdM.
di¥ wol gesleit« Roaie.
Mieb i* werlle wart 11 erhaben fcone.
da« tetea «wen gebrf d^ riebe.
fk^eal div bf ch wierlicbe.
d* 0lBe bies RmikI«.
d* aad^ Res*.
811 dlentea dar Torbtlkbe.
ellW div riebe,
drir baadH altb^ren.
fblaf ea Ir «ihte «a ir ^rea, m§w,
Sekluß de$ Ganatm (ntii Kanrad TIT.):
(TZ^-) Der babef Engeal*.
der gewarf de ainir.
er biea Ix cblagea drale.
den cb^lge CbSaraf.
aai deai Cbiaige Lfldewig^.
daa eaftaal nibi lange wile.
aaae der abbai Pernharf .
den aarUlea geliebte die vart.
er cb^ai se des cbunige Cbunrat.
enaaaet in harte.
mU flaer ftaea lere,
•r fpraeb daa Telbe aaCer berre.
ia damft erweite,
der cb^icb albt langer aeiv#l(e.
Mii die$m Mm Workn wie ^ (5. 5) miti die Seite sir eng,
wobei die 5c4f^ aOmäilig eßfjßr mi .Umm vmd; Beums, daß
der Sehreiber, im» Am vorlag, tmeh mtf dime Seäe bringen wdBu.
Die Handeckrift «br r#m oierdemtsck: neben hnA; kaim
(und beiden) ervcAem^ eigentkündf^ baßicTD, mne, mifeiiiey femer
iMediVy geflshte. Für &y auch wo dieses falsch ist, häufig i (%. B.
of, hott^eo, cbSnicb); für k ersinnt ch» /tir fcb ii6er fc.
Anrntrhumg* Die ntmd»chrifi wurde hh Jelwi keefi^hem : a) im
HampVe Zeiiukrifi fir d e ^ l ^^m JUevthm il^ SU mmfi^ IQ Ihrer Her-
mut^ahe dwrek Diemer wird eulgege ng me k e m »
3) SB: Pergamen^&n^Mft des 19. Jhd. xu Wien, Nr.
2603 (olim 833 U[iiivers.J); 112 Bt. kl fol in i Spalten von je
40 Zeilen: durchweg von Einer Band geschrieben, Zahlen der
Blätter und Airfangsbuchstaben der Abschnitte roth; die xwieehen
den Text quer und senkrecht gezogenen Linien fast gani erloschen:
die Sehrseite des letzten Blattes kork verwischt. Nur zuweilen
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Punkte; iAer i meist ein Sirich (0, ^4Am • wirf ¥ mnweüen e
(».♦).
ÄnfßUJi •) (fcr Forrede;
In der al mehUgeo gotef minne
def birches Ich beginne
da^ r^lt {r gerne verneveq
▼nd lat iv wol ge^Bemen
se hSren die warheit
die timben dTnchel tm arheil
r^ln fie lernen oder leren
oder ir wiflirai ni^ren, u$w,
b) de$ Gedichtes;
[wir wellen nliil langer Uten]
MIe beiror pflagen witen
die beiden irnrelne
die anbetten al gemeine
die unreinen abgot
dax war der kvnige^gebol
die me Rone def rieber pflagen i)
die wolde def nibt betragen *)
0e worbten abgo( filberinev
swfure fagen leb em er
se eren Übentage in der wooben, una*
Schluß des, Qanjm (f^t Eanrq4 Ut^
Der Babef^ Svgeaiua
Gewarp do alfva
er biea cblagen drate
Pen kvnige Cb^nrate
tl^wer irnd fliajceelicbe
Vnd dem liTOfge ron IhMCrtcie.
liVdwiek waf der ^euuii.
-^iWi Oo fände orcb ll« hrieC In dM U^
Per gvte abte BemlM^ri,
Peq ffrlten geliebte dev vart.
kr cbome felbe ae dem kvnige Cbvnrat,
• Kr mante in fri vnd f>ale«
MÜ flner ffasen Iot*.
JIr tpmch das felbe irafor berra»
In se der vart erweka.
^tt kvnleb do nibt langer iweJIlo»
pie waren vnd di^ frnpen»
Po fafide oTcb fine brie( in daa lant.
>) Kr Z. O — 64 (7%. A ^- ^— t'K
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Der c&i ft^i« l^erftkar« Am9^4kim v«k'
Ver gv% abte btrakm^t A«ii 41c« W9lP ')•
An die Stelle des AheehniUes v^m Kaieer Eraelius 1%, II, 5.
133—145 (Z 1U53-- 11,366) Aar der SehreAer der Hand-
ickriß das große selbständige Gedickt Eraclius vm Meister Otte
eingeschoben *)•
^finerlrafi^ 1. ff ach vom umgMthim^ PrucHloU« wwde 4U
nandscbrifi am 1. Septtmber IMO vom BUckofe ür, Jokaam Fäher m
Wien ««« Btmen Mitteln erkauft und dem Collegio mh St. ^ieolau9 da^
•Mti g99€h€nkt. An der$elken befande^ ukh früher 7 Biäitsr Pajjner mit
m 1€. Jhd, gtsehriebenem Inhalte de$ Gan»eu (Die Romjrch Cor^aik
■MM» rm4 Mtd beniacb), die jH%t aU Ar. t9%% heso^dere gebunden auf'-
gteteUi sind.
Anmerkung t. Die Handeehrift wurde hi$ jet^ nur mufgefShrt: »)
m Gräfte Diutieku iUjSSt. und b) m H. Heffmann's Wiener Hand-
eekrifUn S. 4, Nr. FI.
4) 0: Pergamenthandsckrift des 14. Jhd. m Strasburg
iLederband, 'Aus der Stadt Archiv innen bcMtchneO:. 198 BL
JFoL m 2 Spalten und unabgesetxten lUüen, mit rothm Anfangs*
buchstaien.
Die Bandschrift enthält eigenäidh die Repkauisthe Chro-
nik in fmgdnmdener Rede (mü gereimter Vorrede), mit an den ge-
hörigen Stetten halb gereimt halb aufgelöst eingeflochtenen Abschnit-
ten der Kaiserchronik, so zwar, daß die Begebenheäen dadurch
öfter doppdt und xmespäätg torkommen *).
Der Text der Kaiserchronik reicht, wie in ^SB+SB» bis
Konrad HL (BL 14T0, mir daß seine Begebenheiten xa Ende
geführt werden.
*) Die ltt%ten vier Zeilen ton viel späterer Band^ die igleieh anderen
Banden^ auf die Seite noeh Manehce ichrieby $ind, wie Jeder eiehtf bi$ auf
die vierterete nickte aU Wiederholung oberer Zeilen. Darnach be-
ridaigi eichf wae H. Ho ff mann iFerxeichmiß der Wiener Hdichr. 8. 4,
Nr. €) mnd Graff iDiuti^a Uly 361) gesagt haben. Obrigene sind auch
die letxten 11 oder 7 Tieilen keineeweges eo *$ehr verwiicht\ wie Hoff-
mann e^ a. Ö. sagt.
s) fToM s« bsatkien, daß nmtik BL ••<> iltdimn} die BIMer h7. »f«
M CS^meUush ft^ U; »4. M. 5«» «9 aeitbumdmseiad.
•y VgU die später näher beeproehesten verwandten Handschriften dejr^
sMem Prosaehronik %m Ootha^ IVvlfenbültelf , Pommerafelde. — Aus einer
Mtioekhandsekrift wie S hat vieUeicM Heinrich von Münehen iwenig-
etms setme ÜMf^tfeMin^«» der Pikste msw.') geschöpft.
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Anfang de$ «MfaM»» (#Aiif ^4ff H^rrNb):
Cll'^) Mir bev«rB bf 4«r biy^ett Site
4« M bcttte m» MrlU
af c»ile «reue
At Felden algkeniMie
moften fe ereo ufi aobeteo
AI oftd* koDige ghebote
De wol gAejsfrete Rome
Nach der w*de wart fe ir haben fcoDe
dat dede twene bruder rike
Sagben de bach werliche
dar eoe hetet Romulus
der ander hetet Remus.
de deten Trochtlike
alle de riebe
Dre hundert alt h^en
plaghen er tauchte nfi er erep^ ««ir.
Ak Ptobe ihrer Mischung hier folgende Stelle:
CBL 5«) ihx riebe befas dq
der yerwnrfeii etto
wider den wart ghekorn ¥{(€11108 van dndercheni lande bere 4^ ## ta
ro^ne wa« vnderdan. vUelUna rtridde mit ottt« otle war^ flfbelM^ vnde
dodede flk felben. he was Hnen ridderen aUo lif de te ene dot Taghen.
dat fe Heb edeliehe döt ftaken.
be was dre mande an deme riebe.
De clagheten romere.
das im in fo laftere gbefeben w^rt
0i holden in gberochen habf n*
veitlch durent wart irer ghedaghen.
In deme captto|lo
vitcllium lebeten fe do
tao richtere vnde tjso heren
it£ gheron fe allen rament Tere
Yitellius vur lao rome vnde wart wol vntfiingen. he wa« ein vra«
ynde leuede fehentlike Dar vmaie vor drenen in de romere tm der fHaC»
Das was frae vnmaten tzorn.
ok kündet vns dat buk das.
alfo vitelliiis dat riebe befa«.
Otto habete ein grot kttnne, utw.
Der sSd niederdeutsche Schreiber der Bändschrift hälfe eine
gämzKeh metkrdeuiscie Hmdsckrift des replwmchm Kömigebuikei,
eine oberdeutsche des S ai s erbw^ vor sieh^ die er m$ Nieier^
detOsdie imschrieb, wodurch sich diettSschungen von ven und von,
her und er, vorht und vrocbt, yuost und vuot, grotz tmrf grol,
IE? (sdbst fo) und t(v w^izzer und waUer, lu und i4 ^ ^ up»
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tl
heb •fiMi kezf fmie «miA fMtfe, icüiift mi iMifal, JtUrik md
jimmerhHng. Meftftockem pufdt 4i9W MimMkriß |ij|wr nmf km At^
ckiv fwr äUere HetUache Ge$ckiehi^i$nä9t Od^ ^Ih ^^« 199.
5) SK0: Pergamenihandschrift des 14. Jhd, m Wolfenhüt-
tel (Ms. Auguft. Fol. |5, 2); Fol. ^), zweispaltig, in mabges^'
ten, doch durch Punkte getrennten Reimzeüen, mit rotket^ (pfi 6
Zeilen umfa^den) Anfosig/tbuchsiahen der AhsälMS und Abschnitte;
die größeren schwarzen Anfangsbuchstaben kleinerer AbsiUzf^ und
der Sätze innerhojttf der Zeilen selbst, ^ben so manche, gr^e An-
fangsbuchstaben einzelner Wörter roth angestrichen,^ Bei Vnter-^
absätzen steht auch ein rothes ^^
Die Handschrift hat eine sonderbare Dofpeleinrichtui^: Bl
l*—23* eruhält die mehrfach vorkommende Prosaauflösm^ff der.
Kaiserchronik (worauf wir zurücMiommen) mit durchklin^efyleri^
Reimen, und schon eingeflochtenen Reimabschnitten jener
(rgL gf); BL 23** — OS** die gereimte fiaiserchr^nik sMst,
doch mit Ausschluß derjeniget^ AksfshsdtUf welche irnn m der Prosen
gereimt vorgegriffen waren* — Vsr dem gereimten Leim Karls des
Großen (BL OP— Oö"*), das ebenfab da anknüpft, wo vom (Bl.
19^) der halb prosaische halb gereimte Auszug abbrach, geht übri-
gens noch eine weitere Prosa von, Karl partim (Bl 8d*— 91*).
Die Handschriß schließt doH mitten in dem gsrmmien Leben
Karls des Großen mit den Worten (OS«»);
DaDoen fchiei der geleB dfefiftman* Do er diz \9mi tjq*
ferm henm wider gewaiu Zc einer pnrA hdxit \ *),
wonach das Landrecht beginnt (mit den Worten: di? felben Yntat
Tfi niae man fl Tber komen mit deoi Icdul» od' mif '^envgcn. fo
rieht man v*ber fi als ditz puak (ait umr). ßie voatm in Prosa
sieh auflösenden Auszüge führen wkr 4EMM(XB M zu Kon-^
rad UL Bei jedem Kaiser fast wird hfnxugeffigt: Swer daz lefen
welle der fezdivkoronica •— Swer da von mer well iefen
der fach an div koronica — Der. ,da;i. wiiue^ w^lle der lez
diT koronica» bei Konrad dem Dmttemuxker^ deßh mit Lothar
>) ZwUcken BL 17. 18 fej^i 1 ^If {fiM BergdUt ^^d halb Jutfi-
m4m»f) mnd Bt. 7fti> itt leer; Bl 76» fnthäU dam» 2kno Cveo Z. 13,999
am) voff Sßrcissu^ (7?"^)*
«) fit fMt der Name Sifioi^.
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IS
abm I m ukn mf BL 82^ imd Amm mek i mh mif BU %i^ iehm^
deb wird, heißt e$ abschB^md: Sw* ner welk lofeii nm chcoidi
Chamrat« der lez dir koronica DtU ift der iungft Chu-
nich IQ dem puch koronica.
EigerUhümlich weist die Handschrift auf BL SV für den Ab-
schnitt vor Kaiser Qattdiiu oder Faustinianus dicht hinter ein-
ander den ursprünglichen Anfang (Ein puch läget yds Ailt
Paz rieb wefaz Fauftinianus) und nach 16 Zeilen den der jün-
geren Bearbeitung (Hie yert ein wildez mer* Daz hiTt wild
wer. Ob ez leroant gelcbecb. Der wild man im iecb. yon
einem wnndern teilen man usw.) in 26 Zeilen i).
Der eigentliche gereimte Teai hegitint BL 23* mit der heson-
dem rWAm Überschrift: Hie beuet frcb die koronica an
die feit Yns tö pebften oon cbunigen y6 gut« Tft i6
ybeln.
Anfang a) der Vorrede:
Cn^) In des alnecliligen gotet mlaDe.
r» wH icli 4eM lie4ea wegisae«.
49m 1*1111 ir gaa^geolelolieo Teraeae.
. Ja nag each wol gesene.
«e hora alle frunlcheit.
div tumben duncbt ex aribeit.
BUlIea n imai* lebt, gelern.
•der ini weHli&ai genMnii mno.
b) des Gedichtes:
Cif^) Mie vor ptj der beiden meUeu.
do anfett m»n weiften.
div npgol vnreiae.
[di baiden all genaln.]^)
■mflen Cl ern vnd ar peien.
all nacb der cbnnlg gepo««ir
div Wal gegiert Raa.
Maeb d* wHi wöne ward fi erbaben Toben.
Dax talen «wen Pmder reiche
fageni dir pjicb werlicb
der ein Ues ftoMulna.
der ander Reana.
8i dienten dar forbtlicb.
nUe dir rieb.
dreir bondert altbem.
pbingen Ir «acbt mit em, utw.
1} Mehr davon bei näherer Betpreehmmg der hmden Teste (L 10«
*} Dieee Zeile felgi er$t nach 18 ZeOtm.
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6) 91: Pergamenthandsckrift des 13. /UL in JfüiicAeii
(Cod. gcrm. 37; früher C b. m. o. 54. f. 1. Lederband): 132
BL 1) gr. 4^. in 2 5fMi&m von 34; 35 abgeeeüOen RemieOen moi-
ecken mit ReißUei gesogenen Urnen, die wmet erksiken oder ver-
wisckt, gegen Ende ganx fein mä Dinle gesogen eind. Die An-
fangsbuchstaben der Absätze roth, grün, rothgrün, blau; die der
Zeilen abwechsdnd roth und sehtoarx; die Überschriften (gleich*
zeitig) roth. Öfter ist Raua^ gäaßen (meist 10 — 12 Zeilen) für
Bilder, die nicht ausgeführt wurden. Eben so fehlt der erste große
Anfangsbuchstabe, der u>ohl Goldbüd werden sollte: ein gleicher bei
Karl dem Großen (BL 109'). Der Schreiber scUtfß BL 132^ mi
dem rothen Spruche:
Merces fcriptoris üi Tita perheDDis honoris.
Et Cc lectoris pars in celeftibus boris.
A nfang a) der Vorrede:
et*!) 1^ >»■* alna^liiigeB *) gBtes mfan^a.
So wH Ich des iie^ei bealBD«a.
Das fall ir ^«ofeattelM ir«ni6aMtt.
Des loch vil wol «eMea.
Zeha*rea aller flrvflKsbaU. "
DI tvnbea rfichU U eia arbalt.
8«]B n iainer Ihc gelerea.
Mer ir weinu« geaMrea, w».
b) des Gedichtes:
Cl**) Wie Tor pel der haMea aeüea
Db an|»etl naa weitea.
Apigot dl raraiae.
Di heldea alle geaialae
ÜTdea fl eree
VA aach der chvaig pol eheren
Di wol geatertea Raaie
Kaeh d* w^k was n erhab^ fchoae.
1) Zwischen Bl. bB. 59 fehlt ein Blatt OAit Z. 7764—7819); Spieren
det Antreißenw.
*) Die hier n^i^ierg^gehenen Lingen9$i^en hedeylen in der Hmikd-
»tkrifi fatt durchweg den Umlaut und lehnen eich an den betreffenden
Selhetimui etwas mehr rechts oben mn. So sind sie auch in den Lpaarten
mmter dem Teste in Tft. /..«. II. wiedergegeben mUPden^
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»4
. . . Umk M^ *w«i pff«^ Hc4ie.
0*2 -r«!:«! dl p«cli wüVlltlie. " ., )
Dinr äin ites AoviiUm
Der aad* liies ReiBtts
O^ ^i diepten .da v^rcblichlicheii.
. Altev di chv^'Dichriche.
Vni^ fiiindert altherreii.
PHNigea ir anlit viid fr tre^, unr.
Schluß des Gauxm {mit Lahor IL):
iU^'^) Di hie« der kalfer knhtn
Mit der flirrte« aller \q%
Dar racjst er einen hertzogen
13en guten Regenolden
Der enwof dannoh niht erwindg
Br ril üe OrllldeDd«
An »Lrreiveflde
Den Tchaft Tchois er in daz iner
Ja rillt der kiinich Livtlier
Daz Tagt dujs purch fiirwar
Reht zwfrif iar
Zwelf wocben vA zwelf tage
Swer daz liel vernooieB lialie
Der Toi einen Paler oort^ Dogen
Dem beiligem g;aiflt mt nnjiDeii^
Dez kfiifer Livihers Tel
Kr wol waz dez ricbea iierre
Bei im waz der frid gut
Div erd vol wucher irttch
Er mionet alle gttlUcb lere.
Vnd behielt auch werltlich ere
Br vorbt meinen trabteio
8am tet div TaUg kunigein
DI arm Ti bewart
Dl notigen il beriet
Di haidenrchaft n betHnngen
Swaz n an dem rieb gewannen
Daz waz gotea ere
Nv genad got ir paider feie.
Handschrift 9W geht in mehrfacher Vmreimung der Zeilen ge-
gen $SB0 gehalten ihren eigenen Weg. Sie verkennt schon öfter
ältere Farmen ihr&r Vorlage: ;?. B. BL 84* erio*s vns ficb, i«äA-
rend BL 83"" richtig Der erloft Tnfich vorhergieng.
•^timeirXe«af 1. ^m^ ««r» •m^k Ub U m Mttpf^rUicks gttUtrte die
I) nienaek äurcl^^sttriskm K»(btf>
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'Aaic» SnaVifriM H^cce OaalecuAqiie Oiiili AbUdI Teftlai'#«ia« um
C«a. LaR.% ilnmler vieler 'U eias Bibliothecam'; mit Dinte abtr hier--
Mkr 9 riM» M ^rtt IVi» te doDim . c Olv^.'
Häef^B M^mnw^if^ vom C7«^t db S^kom^ U lim JMhm *7I -^
kl Ml Jmkre 1604 >)> ^^^t i^ttt Hmmdsekriß 99m Qkäim$iit^ä$idet^en
Jnmerkumg t. ItfM« {m Jukre Vf^i davon genommene voUniandigh
äkBihfifi^ iU im 'Mn lAndktoreAitf« zu Mtknekem tntßewnkrt witi^ nennt iMI
"C fc wi o— I rl^»ili«ft Stm lilc»l»it»B«iii «x to4. »Mbr. fec. ILlV.^:
iem nmh eimmmU mmeere üamäMchrifi Wt Mt St. JVis^läi hei Fkeem ««m(
kt eHme Zweifel die im derartigen yerzeichni$$e vom Jakre HM i^in der k,
Bi^Uolhek %m München nU C. b. ». c. 1. Oufbemahrt') BL 86« unter 'Cro-
ifMrB#«maft de papaiTü et ImpemtoiT oitä f. It9 *) ia membr. ei 4\'
ü/li/Mm, v«*i>eMd 4fo M F^B*«ff I^VmdkifMe o«jii /. ttM ijeknt s«
lf«KJb«B •!• Cb. Hl. 9. Id. 190 ni^ #fftr vorhommi und nm^ ekigen jdmr
gnhem niehi mehr bofkommen konnte. Jn den MamuntoUs boM« pom Jm
tf€i neck O^j <1«) i^ißt ^ aher^ ohne Zwe^el von 99|: *BibIiatbfc« 9.
JflcdlaJtäaa ntppedllavU oobis excmplar cbrooici Martini PoloQi'. ..
itew^ge €br#ilfeoa »Hiti.RbyitBicüa, Sil Lotbaria If.'riDp. ptö
eajaa aal»a aal»r »aoayaiaa VMR fneeed Ain4iy defNfftei« fbCM
cal a f at 3UV. O) ta aiei«lbr»Bli «(ip^^MiAifliaie dafctip«aia; > « UAerpia
ez alr^fne czbibeaiaB voluaiine I. Scripionim renim Boicamw.', m^e
in öfelVe Scriptl. rer. boic. 1. im Jahre 1769 wenigstene noch nicht
Jb dem genannten folgenden Jahre lt6l erhielt zugleich mneh der
k. k, Reiektrath von Seekendorf den Abschntli vom bayrischen Herzoge
Jdtlger (Z. 6641—7194) auf \t BL 4^ unter der Überschrift 'Bxcerpla
«z Cbraalc« Bbjtaiico Saa Nlcolltaao Bairarieo Seculo XU, Ted
leeeallarlB maanB et ftjrll aliquaatuluai corruptP m Abtchrifi^ welche
mmierdinge tkärichter ffeiee m Adrian* 9 Mittheilungen au$ ttandeehri/ten
Wid MilcRcm Drucken iFrankfuH d. M,, Sauerländer, 1646} 5. S — 16 oft-
gndruda werden iet.
Anmerkung S. Die Hundeehriß 991 wurde außerdem UBiär betym»-
dboi umd henmiati m) von Doeen in üothnup-'^ Archiv f%r Österreich
10SS. Nr. tu, 8. M4— ^98, tmd im Archive f&i' Me^ deuttche Ge-
nekieJiUkumde UI, t39; eowie b) m Grimmig AHdiuht^en H^äldem lU,
B76 — 183/ €) den AbedmiU von Kmrl d€m Großen titß D^een in Are-
im'n Bekrdge» 18«7. Bd. iX, 10631^1076 imd m SehlegeVe Deuteehem
Mmmum Uj S33— 348 ^hdruckmu
7) flBB2: Pergamenthandsckr^ des 14. Jhd. zu fTt^n Nr.
2779 ifinüter ttec- 2259); iTtt BL.gr. Fol. in 3 Spoltm von je
*) Weeienrieder heuhrieb $ein Leben»
<) rer%mhU um einige Blätter.
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00 Zeäm, ohne i^^wkriflm der Ah^niUe, bloß mü großen An^
fangduchsiaben bei Jen einzelnen Kaisem,
Nach der Kaiterchronik enthält die Bmdukriß mck mf BL
40^ Boiimmn's Itcein ^), mf BL «8' ^t^ Aüf^r, emf BL IV
Otnit, mf BL S&^ von den Men slafem *), auf BL 98^ tom
keiKgen Ereuxe »), Mf BL W Stricker's Beispiele, auf BL,9V
Dietrich von Bern, auf BL 112* die Bovennklacht , auf BL 131*
König Artus von Heinrich von Turlin ^). — Yom'^JU BL V dm
Gedieht 'von etoem jangelioge' mu dem großen Piasmomile (von
sehr iAnlicher Band wie die Stebensc/däfer geschriiben); BL 1^
gibt die Inhaltsanzeige der ganzen Handschrift, BL 1» endlich ein
Gebet an das h. Kreuz (Hail hab du heiliges cbreucz du Youclem
heiligt ieichfiaiii); darnach Ich gen fvr vnfers hVen iii(»ter püd
U9U>.: endUck die Worte: 'Nach chriAi gepurd drewczefaen ]
hundei't iar dar nach in dem acht | vnd fimfczigiften
iar hat mein | fraw^ die Turfinn ir opher an | gehaben ze
weichnachten mit | zwelif wienner phennif « vnd | daz ba4 fi
alle iaf genert mit drin | pbennige ^).
^Bio Kmistrchronik führt die Übersekrift Daz ift kronicä
grt. . .
Anfang a) der Vorrede:
C9<>) la tfes tklmwhügen i^otea miaaeo.
So wU ich des IJedes begloaea.
Dax rckolt ir gesogealelcb v^oemea.
Vad mag ev vil wol geaemeo.
Zeliorea die warbail . .
Die Ivnbea duachel; iz arebait
Scbula n lernea oder leren
Oder welftum gemerea, mno,
b) des Gedicktes:
W» var pei der baidea seit
Do an betet maa weit
Abgot deu YBraiaa
Di' baiden alle geneiae
1} Schluß wie in Laehmann*$ Jusgahe.
*") Hera^Bgegehen von v. Karajan^ Nochmals vorhtnäen in Üam-
bnrg. Sidi Münchener Geirrte Anzeigen. 1880, Ifr. 7 — 13.
*) Jtbgedrneki hinter meinem Kraeiius,
*) Sieh Grafp» Piuiinka Uly 370 — 376.
») Dieß wird s» H. Hoffmann^e Jnmerhüng in t. TTtener thtnd^
eehrifien S. 14, AV. X, gellend gemacht.
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It
MSn«B n JUib«tM TBii erea
Vad Mcb der chuiiJg gebot ir v««eta«bM «leraa >)
[Die wol gezierte E*«« /VAU]
NmIi 4^ werti wart n erhabM feliaae.
Daa tatea awea pvftder retek
Sageat 4eu pficli wttrieJeh
Der aia hycE Roamlua
Der aader kiea Reaias.
Si dieatea dar Torkticlileiebe
Ellen deu Beicke
Urea buadert all herrea
Pflagea ir aubt vad ir ereai mt».
Schluß de$ Gofum (fnk Lotkar IL):
(4««) Der ebT*alg rad di cbv^aigiaBe
Vil oa fleglea fi meia tnbblia
Ze allen weilen Vnd ae aUea^ ftvadea
Dan ers dvrch fein fiaf wuadaa
Den rtreit gerchied geattdicbleicb
Das mit ern berivet daa reieb
Die rurrten fümeleiob
Geriet da In dem reich
81 erweKea den bertzegen [Cb?anifen : l7,0dA]«
Die Bhmdsehrift siammt Ex Bikliothae« WiodliagtaML
^amerlraag. An f geführt wurde äU Htmitckrifi ki$ JMM itmrt a.)
In GTafT» DiuUtka Uly t70 ntw.} b) ja /l. Hoffmann*» Wiww
Hmmd9ckriften 8. U, Nr. X.
8) 9^: Pergamenthandichriß des 13. Jhd. xu Prag (FikrtO.
Lobkowüxiiche Smrntlung Nr. 732, Sckit>eindederband) : nur noch
5A ML QP^ fh acht Lagen, deren siebenter noch Mwei inmere BkU^
ter (zwischen Odnatus und Vespasia/nus) fehlen; ohne Aheoix der
Roinxeilen, die durch Punkte geschieden sind. Anf ang ehst chs kAen
roA: die ZeHen durch schwarze Linien gesondert.
Anfang a) der Vorrede:
In der almecbllgen golir niaa«
Te wil leb beginn«. |
Daa Tult Ir geaegenllcbe u*nemen. '
Uli macb jt vü woI gejzein.
Ze borae de warheit.
die täbea dunkel ia arbeit, U9W.
b> des Gedichtes:
Hie beiior bi den alten alten
De aaebet maa wlten
'> f'gU oben m iS. Ift) nnd vnien y iS. 18).
[IV. j.j 2
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IS
apgote die iiDreine
die lieid«B.*l|ieneiDe .
innren fie aDbeten ?A ere«
▼a nach der kttniiqFe geböte *lr ve^elvvbvD' meren *)
nach der werfte wart fl Irfcnboa feeve.
das taten Bweee brftd^e rMM
ragenl die bvcli warlicbe
der eine hieis roniulus
der ander bieis reitaa
fie cbereten dar forchtlicbe
alle div riebe
driT banden all berven'
(|t>) pbiagen ir anebl u% ir eren> «tio.
Schluß des Ganzen tdbf» hei Diodetian ^):
die IsrifteD er alle irererelp
daa ir Iftlael da bejleip
er rftchte fie vaderltiode«
ae waide mit den bSad««
66t5 Twa I n waren verborgen
n lebeten mit groaea forgen
wände | >)
/Anmerkung. Die Hmt^H^ift i$t avße^ leeeirftnet olt ^Liber Ger-
manien Ry-lbaM» maanffcri^f^'t tfwea al$ Xbraaica oom R&. H^khy Uuifrke
JfeimeaS tmd neu«rding$ «ea H. Hoffmann' 9 Hand aU 'Kairercbronik.
XIL Jfirh. I HS. dea XIII. Jhrb. | 8. HoimaBa FimdgmbeD 1 1. Tbeil Seite
«07— 811.» I
B. Des jüngeren Teiles (II)
bin Kaiaar Priedriebs 11. «) Tode OtA«) mit der beeoa^ra
Vorrede 'Heebgelopter Altimams' (liofc Tk. II, S. A68).
9) fF: FergamenAandsckriß des 14. Jhd. xu Wien, Nr.
2685 (früher Hift. prof. 577. *) olim 29t, Schweinslederhand):
O Vgl m iS. U) and »8 iS. 17).
*) Dai letzte Blatt teigt in Meiner Gegilbtheitf daß die Handeehrift
$ckon vor dem Einbinden unvollatändig war»
*) MU wände eckUeßt die Seite CRe vorhten in ?i| harte).
«) Nickt Friedrich L, ioie Fundgruben /, 807 stehU
») Nicht btOy wie Docen in Aretin'e Beiträgen O^^ 11l7d — 7f) und
ikm nach Hormayr iSämmtl. Werke Uly 868) aaif If. Hoffmann
iFkndgruben /, 807) aad Schoitky (la der BerUner Aheckrift van 1880,
K, Bibliothdi Nr. 874, Fol.^ geben. Auch nickt XI IL Jkd., wie Hoff-
mann in t. H^iener Handeckriften S. 11, Nr. ril tagt, heßer ecken
Graff CDiutieka 111, 848) emgte.
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94 BL^^ kLFoLm2 SptAm; Ütertfckrift in rüAmdhkm wed^
sdmdeH BuchHabm:
Bicx . bf ch . cAoniCA . mt . muuht •
VHP . TTBT . V08 • WVAMBU • VIL • bB0lkl«T .
Anfang der Vorrede und des Gedkhtee:
Woek gelobter alCiftlna«.
Vnd fUrclier ierus.
Iv jiint nrol ramt dev goUuiiU
Da« Mi trofi der ckriflenJUit.
Das ir To gat feit eaaiii.
Der beilig gailt voa er xwala.
Vter aUe de werll flujuic ift.
Vad docb waa ein golhaü bifU
Bla Tcbepber vb* aU geCcbaft, ««to.
Mit der rede loberao.
Choiaea aa des aiieres ftaai«
Sela begiaocB vad feia eade.
Vil Bwaigen irt elleade.
Sich hebet ein lange v red hie.
Wie romef reich an vie.
Wie aber e« tlch enden (ol.
Das mag nie man wissen wnL
Remts Rorovlvs
Bs phlagea do gewaltichlelcb *)• C^a, Aft. Ct)
Zwea gebruder reich. C^l)
Der ain hies romulus« ißt}
Der ander hies remas. 4i4j
Den swain dienten elliv laut. C&5. fl)
Div nigen ir baider bant.
Drev hvnder^ alüierraa. (37)
Was macht in do gewerren.
Die ir rates ph lagen. (58)
Vnd Tchon bei in lagen*
8 was di altea gerieten. (A9)
Das hiessen fi gebieten« (€0)
Vbcr ellev dev reich. (61) , . .
Harfe gewalticbleich. ($S)
Die herren pei ir selten. (43. S7. 1)
Bavten Rom di weiten. (44. S8. t)
Sl I«ten alle ir fleis dar an.
>) Vor ßl. 86« fekU em mm$ (2. 458f M0.>
«) Die ge$perrt gedrudctem Ui^ und IToite ämä die Anklänge de»
Texiee 1, amf den omch die Zahlen weiten.
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DeJi gytex ia d% BicM mt tm.
Si «ierten Rom fchon. (49. AO)
Si wart ob aHea tiettn Bin chrSo.
(l«) R^mvr« wneclis da fchier ir cbrarr.
BmB ft wurden ngtelHill.
Vber elliv iar lant. (Cl)
Di? ia wurden genant.
üfv b^ret manicb m»r.
Waa Wunders di rSniflN*.
Begiengen mit den cbvnigen dk.
Dan cbvndet vns Cronica. (17)
Waa Wunders an den Chvnigen lac. (19)
Vnd wea do igleich babeft phlac. (19. St)
8i beten da der chrefte nkht.
Alt man fl nv in cbreflea ficht.
■ ie vSr bei den Zeiten. (43)
An bet man vil weiten. (44)
Abgot dev waren rnrain. (4A)
Man vnd weib gemain.
Romer reich fi den betwano.
Dannoch waa chrirten glanb chraneh.
Rommr di worchten. (63)
Wä n got nickt en vjlrchten. (€4)
Sibea wnnderleichev abgot. (6ft)
AI nach dea cheirers gebot. (48)
Den Tiben tagen in der Wochen. (67)
Swer das gebot biet aeprochen. (68)
Dem namen fi den leip.
Ra wmr man oder weip.
Swenne in chom der fvnntac (7ft), u$w.
Schluß des Ganzen (mit Kaiser Friedrichs IL Tode):
Oam rosBr wll ic!i ende geben.
Der cbairer nicht mer Tolt leben.
Das reich bet er vdr war.
Acht ynd dreiaec iar.
In Pv^'Ue verrchiet chaifer Fridereicb.
We w4nne wirt vns Teln geleicb.
Rxplicit Cronyca *)•
IMmiUMar darnach 9€krieh der jihtckreiber :
BbI Jvgent hat auch er die fcham :
Ch^rat To aeaae« te feia amn.
Der dita b^ch gefobrlbea.bat.
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n
Au( BL 68^ (xu Ende Juämians, der von MarceHui entocken
wird) sUhl am Rande mit aber Schrift fenior rep^ ccc^ Ixxxtii^.
^iimerfcicfi^ 1. Fm dietcr Mand$eknß mitkm der in Park vertcM-
Une Max Schott ky im Jahre ISSO eiae Jbithrifi für die k. Jiikiioih^ au
Berlin CMfs. germ. 4«. Nr. 171 al$ 'Deiitrcke ReiuMhroiiikV griUt grün-
den-): hier grade 17,000 F.
Anmerkung 0. Ju$ dieser Handschrift^ wfXche Aretin aan 9Fien
mit nack München genommen hatte^ gab Docen im Jahre 1807 in Jenee
Beiträgen IX ^ 1076 nsw, den Abschnitt vom Kaiser Philipp (Z. 6117 —
6170), Grimm m den Altdeutschen IFälden (//l, 978 — 088) den AhsehniU
von Zeuo und Dietrich (Z. 13,843 — 14,0») 0> «efeikit Vormayr in
Mnien SämmtL fFerken Uly 068— OfO imU Bfudrfehlem wie pklegel,
heaeca «tw.) wiederholte.
10) M: Pergamenihandschrift des 14. Jhd. xu Wien. 62 BL
FoL in 3 (6) Spalten van 48 Zeilen, Aus der SamnUyng des
Grafen Mohr xu Insbruck (der sie 1788 erstand) im Jahre
1839 dwch den damaligen S€fipt9r Birk um 40 /L Wertk er-
kauft *). — Batke Übersckriß:
Chronica ift fi geoont
Pi ir flot allhr rieh ercbant.
Anfang der Vorrede usw.:
■och gelopt* altirnm*
▼A ftarcber ieriis.
£▼ ximet wol ramt div gothait.
das \ft trofll der crifleDhair.
^a% tt to gar feil ia aln.
d* Imilif latft vö iv EWftin.
wb* aUe die weJC flacicb ift
vA doch waa ain gothail ift
BvV bulde ir in haben lat.
Amen
Finifo libro Ht Laus et Gloria cbrifto.
Mor** rulirrb«^"'» rap ^^«^ ll**^* laori**«"^-
Derselht lateinische SchreiberwitM steht auch in Cod. monac. Kmaie^
ran. 6. LZVlll. 4*. menbr. Tee. XIV., BL Ol (pocatur) und Cod. mo-
■ac Batmeram. C. LXXYll. fol. chart. fec. XV., Bt. 145 CMorte na-
ligBom» ... potiatur).
■) Damach ist Hoffmann Fundgruben /, tOt. und ff^iener Hand-
eehrifien S. 10 zu berichtigen.
•) fFovon in Boffmann's friener Bandscktiflen Sr, VUL nichts
steht.
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Aio tcUpkt vb' ille /cefchafl
gefcliaffeo bat deia gUUeh criifl, u$w,
fon Romulo ¥& Remiilo
* SSs pflach do gewalticiicbe
Zweii prüder reiche
1>* aio hiea Romains
D* RDd^ Remulus.
Den zwain dienCen alliv lant^ u$w>
■le vor pai ir xeiiea
An pet »an vil weilen.
Ab gi% die warn vnraiae.
Man vA. weip gemaine.
, Roaiircb reich deji twancb,
Dannoch waa crlHen gelavbe oranch.
Bomar die worbten
Wan n got aibt vorbten.
* SIbe« wnd*liolilv Abgai, m$w.
Schluß des Ganzen (mit Kaiser Eriedrich IL}:
(f 9<i) Dem m»r wil ich ewde geben
d* cbair niM m^ folt leben
Daa reiche bet er flir war
Abt vil dreiasig iar.
In Pvlle v^fcbiet ehair fridrich
we wenne wirt vna rin gelicb
(rotA) Uxplicil über ifte.
11) Ml: Papierhandschrift des Jahres 1378 oder 1380 xu
Karlsruhe {Nr. 52): 116 Bl Fol m 2 SpaUm (13 Lagen, de-
ren erste van Feuchte und Säure am Rande sehr zerflreßen ist und
wird).
Die Handschrift stammt aus dem Kloster Reichenau, hat
klare Verwendung der u, 5, |, ii; ä, ae; 4, 4, 1, 6, hat außer i
{d. i. f) und ai (A t. ei) noch schweizerische Formen, wie hihi,
tiefiy breiti» fchönii grünt vefU und went« GkU, kilcben usw.
Überschrift: Dif ift der kuoic buch djia man Donnet die
Cronicam.
Anfang des Ganzen:
Mocb gelobter altimmus
Vnd vil rcarker lefna
Iv aimt wol Tarnt dd Gotbait
Dar irt traft der oriflenbaii
Da ir To g^ fit en ain
Der ballig gaift an Ich awain
Vlber al die weite fMfig ift
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V«d doch ndwan aia Golluiit biCU
AlD rchdpfer Iber lül getckf^a, utw*
MH der rede loberan
Komen wir an der n^Cef tinm)
Sin be^nnen vnd lln ende
Vil mftDisr nn itt eilende
8icb bebe nin lün^ rede bie
Wie Ronrcbes Riebe |ine vie
Wie aber ex fleh enden Toi
Das nag nieman wiffen woJ
Ex pflagent do givalc^klicbCe}
Zwen gebrfider Riebe
Der ain der hielT do Romuliir
Der ander bier« Remus, «w.
Schluß des Ganzen (mü Kaiser Friedrich U.):
C106C) In pAile v^fchiet der kairer fridericb.
wd w^nn wirt v'na fln gelicb.
Hienach folgt noch in ungebundener Rede: Da oach richfot
kuDig wilbaliB voo hollanden. den erllugi^n die friebu —
Danach Ricbfet kimg Cunradin fecbf jar — Da nah kiinc
philippua O ^ Da i^^ kiiDg Rudolf Ton babfburg der
Bichfet mhwsben Jar ^ Da d^h knog Adolf ton Naflivw ricb-
fet fecbf jar Ynd wart in dem übenden erflageft «^ Da Mb
ricbfet kVng Albrecbt .X. jar — Da nab kaifar baitifricb
von liitzelburc .iiij. Jar -— Do naeb kaiferl,iid wie von Baiern
.XXXIII. jar — So ricbfet ietz kVdc karle von Beben.
jinmerkung. Die Handachrift ist angeführt vnd bettprocken nur im
Jrehiv für ältere deutsche Ce$thichlskunde !F, 391. 39t,
12) SB: Papierhandsehriß des 15. Jhd. {ztoeite Hälfte) zu
Waldburg-Zeil (Zeyl | N. 81 nocA BL !»»)• 374 BL «). 4«. m
einer Spalte von meist 23 Zeäpn auf Ochsmioffpafier {mit dem
Kreuze zwischen den HSmem/ ttie in des Fürsten Trojanischem
Kriege von Konrad von Würdfurg). — Rothe Überschrift (2");
Hie hebt fich an de crönic.
die Tns offembart die gefebicbt der konig
* ) Diese Zeile ist hier van mtdmmt Hsmd etngefäffl*
*) Auf BL 338« wird mit 2. 4 äkg^othm^ dmk tsoeh t leeren Blät-
tern fertgefahreny weskalh auf 338» iMiM mit sämärUfer Dinte^ aber
gleirkzeitiger Hand steht Item nacli dün Yl. pWn fo flliM es wider am
reztdn.
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Anfang des Ganzen:
WLoeh gelopter AHIfflniin
Vod Harcker ib'us^ mw.
CU pflai^eo do sewAlCicIich
Zwen br&der reich
Der ain hietm Romulus
Der ander hiefs Remas
Den swain dienteo alle laol
Vod Dygent jr baider bant
Dri haodert Allberren
Was mocht in da gewer en
Die ir rattes pflagen^ u$w.
Hie vor by den syten
Bettel man . an vil wyten
Abgötter die waren vuraiae
(3«) Man vnd w^b gemaine
B^^mifcb rieh ty zwanck
Dannochl wa« crirten glaub kranck, usw.
Schluß des Ganzen (mit Kaiser Friedrich IL):
In pdlle verrchied kuyter frldrich
we wal wirl vns fein gelelcb.
Bienach aber Fortsetzung bis Rudolf von Hmisburg (fc
kvDig Büdolff>
Anf'ong:
IVAcb kayCer fk-idrei^ba «tii
Frid vnd recbt der nider Jeit
Wol dreilTig jar vad maogen tag
Das niemans kalns gericbta pflag
Mit rtol noch mit Twert^
Wan als ver als er geri
Sein felbes nnüs da TcbafiTen mlt^
Nacb fobat^» jn geltjdiobem fit.
Auff land auff waTfer vnd ja rtetten
Richten die gerichte betten.
Durch verebt durch lieb od^ vmb gAt, iftir.
Schluß nach zehen BlätUm:
CS741») Die fchwaben fftren mit jm ab
Den er nicht gab grolTe bab,
Etlicb auch dur magrchafll
Des k^niges vad d«r kaaigi«»
Dorck des müti Jr g«£ori teln.
BOicb S^ auGk wwsk ins.
Das «r viovoki SeiBtn k»f J^
Wer er die herflut nickt gelkm,
Die vorcht muft er auch bewam.
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Sos volgtes ja die f( rtw »#
Allermain oa gäbe
Ctea Merrefteb hhi im tal
Beialeaty feliwakea Tad fraaekea
rira ja 4ea gedaaekea iaUrtckmiy.
Dem DttM nach fehk e(um ein Sextem. Auf BL 373^ üi
noeA wm Reichstage xu Nürnberg (tm J. 1285) die Rede.
Anmerkung 1. Auf Vorhlatt a «feftl (««• «fem Sndt dm U. iM.}:
'Oaa kftch it% ker | Badolffa voa KMagen | RlUcrs K. M. SaH «a4 ftek*
geat.* l>i^ ißt der Fatcr de^ Rittern Järg von Bkingeny der «ai die
Mitte de» 15. ^d. große Ritterfahrten in Aeien wnd Eure^ intmen^UeU
im Spanien nnd Portugal) und Afrika unternahm^ die er »elbit heBckrieh
und die 1650 ssu Av gebürgt 1845 zu Stuttgart gedruckt leorden »ind. Bf
etarb er$i 1508 al» Obervogt su Tübingen, Kr »agt in »einer Li/beneb^
»ekreibung von »einem Vater Rudolfe er wäre gewceen 'aia aiarflDhalk
des bed^eeborDea graffea vod Zillj', tuul daß er 'laage ayt bi küng
SigaiBadea und deai graffen ?ob Zolle la Dagera und aadera laadea
da lUB gelegea gedieadt.'
Anmerkung S. Matthäu» Mar«cAaZ vom Pappenheim führt 1555
im »einem Buche 'De origiae et fämilia dOBiiBoraai de Calatia [Gallo-
daaam] qni h^die Aiat DMaiai a Pappeabeim (Augurue Bbaetiae, 1555.
Fol.} bei Ermordung Bönig Philipp» au» einer Handeehrifi der Kaiter^
dh'enik iReeention 11) tS Reimseilem «a (Per cbaaig beU vier Tcb^ae
kiad bU zu Das riebte GoU als er woLkaa, d* i. Z. 17,619 — 17,f 40),
weil in den»elbcm ein 'marfcbalb voa Pappe ab ei ai> voa Cbaldeia was
er geaaai' (if. L Z. 17,636 3 S7> vorkommU >}• Pappenheim menmi
Wolfram von Eeehenbach al» Verfaßer de» Reimwerke»^ dem er Jene,
Zeilen entnommen;- Ziegler (o. unten a. O.) maeht darau» IFilhelm von
Btekenback ^qnl vitas ImperaCoram ferceai verfü arttfieiofe et geraia-»
■ice defcripmo^ wo» Boeen iin Aretim*» BeOrügem 1807^ iXJ^ murüek'
VMS» JSf scictal^ doß Pa^^i^enheim eine Bandechrift vor »ich hatUy die wie
K bi» zu Rudolf von Habsburg gieng; denn in dem un» in Jener
wber Dieeem aufbehaltenen Abechnitte kommt folgende Stelle vor (TA. II, S»
58t, Z. 18,4U— M);
C57P)^Aiaea Tprocb aeuch leb darein
Dea der werd dichter fprach
Her Wolfram voa efchenbacli
Do der kooig terramer
Oreas bellgea wolt mi£ her
Sufs wart der baner afifart
>) Woher dieeeSbem S8 Zeilca ^ileluai^ Air »ein^ jinmerltungem nu
dee Püterieh» Bhremhriefk S. 5t— M wMtergeAt; ameh [eehorn Hieron^^
mme Ziegler im IttttfIrlMi Tironni €kr*aalaa bUtorHa aU^ibas nagn-
larlkiia ihgeUUtdi, IftOt. 4*0 8. 99^4%, mtd M. J^Udsrllita m M. a.
FarfeaMm eM€leat«% ■■sfüWa t<i>»6*"»i> 1^< MO M. 68.
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Als al pftun in SpeMttiMiH
MH sendal waro behaogeo.
H^ährend hier der' foHietzer der Kamtrehtumik di» SUIU In fVolf¥afii$
Willehalm S, 96, 15 — 18. meimi^ g^hi Po^pmheim wmkticheinlich in
jener Stelle einer Hand$ekriß wie X dmi , Ferfafier dßr Rekachronik zu
jßmden, ÜMgent lag ihm X nickt eelker vor, dm die geganmitigen Lee-
arten nicht etimmen.
13) V: Papterhandichrt/t vom Jahre 1594 zu München
(Goi. Germ« 065. Schwarzer Band mit roihem Sehnüte, auß^n
bezeichnet 'Cronica Bomanorum Begum a Tegern/ und ^Chro-
nikh der Romischen Chonigin reimbweiß beschrieben.
X 30'); 330 BL Fol. Ein gänzlich ttmgereinUer und verwüder-
Ur Text (IIX
Anfang:
(ti>) 6ar lanog^ vor difen zeitt^n
Arbaitt man aufa ain groFze weitten
Wie woll fie waren vur hajnn
Mann vnnd weib in gemain
Defz R^emifch Reich fie da wannkhl
Da isn mall was def Chrtniich glauben khrannlrh
Es Pflage damals gewaltigklich
lere je wenn brileder dt waren reich.
Der aine hietz der Romiiltis
Der annder aber biefz Rhemas, «ttp.
Schluß des Ganzen (225'»); Kayfer Frlderich Begieret r48:
Jarr nit mer; Bl 227^ Kayfer Fridericbs Sun Friderich Regiert
nicht gar ain Jarr — Kayfer Friderich Begieret :8: Jarr: damit
isi Heinri4!h VI. gemeint; doch kannte der Schreiber oder URm-
mer -die Bearbeitung II bis auf Friedrich II: er eag^ nach
nem Friedrich {Heinrich):
Do verrchiedt der Kaifer herr.
Er miieft verwaondeln fein leben.
Wie es im dan war vergeben.
Da rtbiienndt das Reich aber Ihftr.
Das war den Furltcn gar Schweer.
Doch Leefllich kham er dar zue.
Das Philipp US heU kbain Rhue.
Der Telbig war erwdelU.
Als dan fein hiTtori erzelt.
Er. fiihrt darnach fort:
DannU hefchlattCs Uk diU erft melA ikaill.
«oU gtk Bi&r Mwm A«adava wolliar kiiiU 0)-
Das wfU iai mm thatttoa*ifl ^wej iMMCh«
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Bits auf Ba4olf«Bi de» iemige^ herreji *>..
Soll mit der weiU die bofckrUbe« w«i4m.
Verleick mier Miader« 90U das lebt».
Sollen Me ärey werkh werdea f^eben.
Alle sttertMb JMie Telaer seltt.
Die ABBdereo Bwmy hereacber rohreitten.
Mein fleifB icb will daran weanden
BiCn dae gercböeret werden xueui Kande
Dar aae geb mier gnad berr Jcru Chrirt
Des verteuttTcbers namen Cbrifief Teegeraateer ifu
Enndt ,I>IM.
DJcw- *F€ri€uU€kef^ au$ der 'Lateiaifcbea 9pracb dm wmtthukimk'
Um Pmmlu9 J^viut^ -* Chri$Uph o#a Tegerms90 ktU aislc S^krei-
kereUm kmUrUßm <}.
PicMf /'srlealscAcr giht teiner Kaiserchronik mif BL U dem Prunke
titel: Cronica Bomanornm Regnm.
Voigt bemach die whaarbaffke Bercbreibiuigena der R^emirchea Kai-
Ter vaad Kufeigen, was jeder Im Lebs Zeittea feiner Regleraag,
Taad Adminirtratlon gewiirclct vnnd gebanndlet ba(f. aftrs dem
Hoch vvad wffii berftiemMenMIftorlograpIko ##%iU JWii
«to, von Latelnircber Sprach in vunfer TeättTcbe vertiertt
Tttd Rlftmlce oder Rheim weirs Bercriben vnod Conltltuiert *%
PmuluM JoviuBy geboren t48S ^ Como Cdaher NovoComenflsly
aU Bieehof von Noeera im Jahre ]59f zu Florens Mterbend^ ein für Geld
lohamder tmd imddndetr, ttUm der rccftit Mann *'^ für dm gHitihmhnihen-
0,l>. u Rudolf IL CI57« — 1618).
*) j4uf der Je, Bibliothek %u München befinden eich von Meiner Hand
geockri^en ein Feuerbueh von Frans Helmb Obertt. Buthtenmaitter
Udd (CML genn. 3€7a, oon Wüdenrodo 9tmmw9md}y ein gleiche* «•« IM»
CCad. germ. 3€79, vom Rogmudmrg kommend)^ vom 15»! (Cod* bav. »lll>,
von lA94y ein9 von 1595 (Cod. germ. 3680: au$ Seeon}, ein gleichee tfoa
15t8 (Cod. germ. 3681: aue Pol/ingen), eine von 1617 (Cod. germ. 3683: t
Theile, siim Theil in Reimen^; desgleichen 6 Abschrißen vom Em, erteilt
Beechreihung von des Liiigi Mocenigo Reise nach Constantinopel und Jerusa^
lern (Cod. germ. 3001; Cod. bav. 3001^ mßw,% eben so Conr. v. Farrpeqi;
Reise tiach Jerusalem im J, 1604 (Cod. bav. 8006) aus dem Italischen
übersetzt; eben so 'Des Ludwig de Cadamorio erste Schiffart in neue
Limder^ au» dem Üßlitchen üherseizt 1586, d. ft. uue Siwsom Sehmarm*
früherer Obtneisumg Qumter Amderm tn Cod. germ« a35> abgosehfieken
(Cad. germ. 1015. 4<>. oat dem Jugutiimer Mloster Maria ^Utra), amo»
O liieß imaail X. ßoth im Mümokem. iBruekHücke mms der Kaiser-
dkrMtJb mmd dem Jümgerm TUurel. Lomdehuiy 1843. 8., 5. FUl) für kam^
*) Ameh Olame Mmgmm^ «rmaJba mimtr I53A aut dmi Wq^ßm*
'Pamlue iouiue Bieehof %u Nu^rm^ eim ßeißiger erformkm mmd^^erihemt
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M
dem Münehener Bürger mni Büeh$enmeitterf tekri^ bekatmtUck flirtorias Tui
tenporis O «"<' Blo|^ Tirornni llinfltrfum «). Jene Oeiehickte Meiner
2kH wmr IftCO. 157« Bm$ei u, Framlffwrt grade mtch deutseh Cdureh G.
Forberger") ereehienem,
Chrietoph Tegerneeer giH über aueh noch uU erefen ForderiUel
CBU l):
Cronica Bomanoran Regnn.
Das Itiy gronndt Whaare Berchreibaog: der gercbidit TBod Hocliea
thatten. aller Roemifcbo Kajfer vnnd Kiinlgeo. Was yeder direr In
Lebs ZeittSB gelbann vood voüeondet batC Aach darbejr vermel-
dang gethoD wiertt . wie ofit das heilig Roemirch Reich . tob Ab-
fkiBBg der Weltt Beftrirtea . mit Krieg aagefochteB gewhuBBen vad
Broberei . ChrUteB vBd Haida vBadterworffea ifl wordea. Alles arit
lu>echrteni vleifs . aebea groTr aageweaadter Bibfte vad
Arbaitt BeFchribeB . TBd Rheimb weiTs atfa caaCtHaieTtt. |
15 94 iroth^.
n«. IJiiT#llstftiidlse Mandsclurlftoii {außer 9).
A. Bruchstücke einst vollständiger Handschriften,
Iheils üUBi ält^rea Texte (I), theits jiubi jüagerea (11} gehörig, theüa
swischea beidea laae stehead (I. II).
14) m, aus Mainz (I): 3 ganxe und 3 hUbe $mkr$chi vem
Buchbinder durchgeschnittene Pergamentbläiter in gr. A^. wnn 12.
13. Jahrhundert; 1824 durch Pertz von Hannover aus mir
miigetheilt, später an Dr. Böhmer in Frankfurt o. M. für Buch--
ler in, Sarisruhe {den ersten Besitzer nach Bodmann) wurück'-
gesendet '). Die Reimxeäen unabgesstzt, nur durch Punkte ge-
schieden; Anfangsbuchstaben der Hauptahscknitte roth; die Zeäen
am Rande angestichelt,
Biese Blätter waren Deckel eines alten Micolaus de Lyra, 'gefunden
•ai 4. Jiiii3f 1804' von Bodmann^ der dieß mit eigener Hand darauf
sehrieb. Zu den Worten ^arle d* waf pipifleF Hia . d'r Tällgea phtl^ii*
bh *6eroU aia helt gttt . nit llftea ^r ia fit flSc* hatte B. einen Dinten-
(hindtr sieh feilicet) der außländisehet und fremden Länder und F9I-
iMf' ui^ nennt ihn auch *der gut Bisch&f -^ den gut Herrich^ (0«tdkrei-
bung mtuäektiger Lande: Straßburg 1517. Born 1555. tat. Bem lAMT).
1) Fenet. 1553. Lugdm. 15«1. Utet. 1^58. BasiL 1578 COferay.
Bmel n¥K 1570.
«) Unter Andern Basel 1577 imueh lisiitsdb dureh Th. MüUer ven Mmr-
.fmnkj und S. Ow^u^, FrmdtfmH a. M. 1570 Fht.
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ehe» werdem\ und, wirklich liegt dieser Kupf^ntieh dmrtk /• CMmm^r Güie
(I8S4) VT mir twm AgncM Bramd, geb. Kömigm^ dit öfter für Bemann
arbeitete.
Diese trefflichen Blätter umfaßen a) auf einem halben Blatte
den Abschnitt von Lucius Ä. Commodus und Achilleus (Z.
7338 — 7469), b) ot/ 2 ganzen und 1 halben Blatte (derselben
Lage) xwei Abschnitte von Constantinus (Z. 8260 — 8527 und
9244 — 9365), c) auf einem halben Blatte aus dem Abschnitte von
leno oder Dietrich von Bern Z. 13,873 — 14,011, d) auf einem
ganzen Blatte aus dem Abschnitte von Karl dem Großen Z.
14,814 — 14,946. — BL 2»» zeigt auf der Kehrseite links oben am
Bande die Zahl 65, BL Q die Zahl 104 späterer ZeiL — Bis zu
dieser 5. 104 würden etu>a 14,100 BeimzeiUn auf 52 Bl gereicht
haben: 16,000 Verse würden somit etwa 64 BL voraussetzen: ßr
1000 Verse würden noch 4 BL abgehen. Das Ganze hätte dem-
nach äwa 56 — 60 BL oder 112 — 120 Seiten umfaßt.
Probe dieser Bruchstücke:
1) 4a mit ifl der f^eaflc . nben eilen xebemide not «ebrfidi . rupbio |
tob . ifl der gere binCer od'r iior . fo hat flA ewerc nerloreii . Tehr
f»ge I hl de«i pblfige «ade and'r arbail geaige • an den rnanetage
fcol I er ae kircbea gaa . dea gart ia der baot triigea . wIrt daa
fwerl I mit im Aindea . man Teel ia Airta gebnaden . a« deai ebirb-
jMUie 4 da babe man dea gebvren • mit fiabe iia hM nnt bar abe .
ober I aaer aleaifeafi trage . C4 were nb ailt d'r gifbelea' . daa reht
fkai. ia ) der ebwiic karie.
t) Karle d^r wnf pif iaef fuft • d'r TaligCD phtl«n .| div gewaa dea oa-
■lea fcaae • daa er der erlte ebiinie wart aerome .| aea tiHiricen
laadea . ronare ia wo! ercbaaten . iioa dem tage | kernet arare . To
w^bfea luirle fla dre . want er mit nama fWerte über f waal . daa
er raaM bedwaao • daa Xi gote wrdea imtertaa . uil iaa|aige feie er
ilea Üoiitl beaam . Ho er aeroaM goaefteaot fla pbabf .| nit er
Olli« rebt beiable . iiiabe algea «at uaibe lebea .f aaiba aiaa uat
walM benrea . do cberter ae apuilfa .| all Airfle | waf da . gebaiaea
waf er adettuurt . atii goter wider wart*, darb der | ricbef- ao« . d'r
fcrfte wart gobiiK«^ • ßae wrd'n genaagea • der | kaifet leerte daa-
aea «1 Aia IXat ift da . gebaiaea SiOoiia .| der Airfte biea I>aft-
deri* . daa berihtea elliu rinin bikr . wid'r d'm ri€he | werebafi . <o
gedwane in def chuaiger c^raft • daa er mftre dingen .| mit fioer
lobfer mianea .| div ftriwe biea aaa . die ftriwea aan | er da . er
Airte n ae dem rtne . der ftrScen fib di flne • Mo die wefllualen ir
laat faa ergab>ea . die IHea r»aten fib do barte widere .| ir ubermSt
gelae da aidere . die fobfea aewoltea fla aibt en|pbabei . ftirfteü
die do wäre« . die ibtea Ir aflea fHe . de« cbufnige itabCea 11 mit •
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d'r diKAio ymt% ngvMf *. Wltei^ii cMnt 4tt | fltntf geBos Gerott lUo
treu gAl nli Itftea ^ in fit nSe, «tip.
15) «12: aus Mainz (I): 3 PergamenOlmer des 13. i%i.,
'tnm höhernem Holzdeckd losgdeimL* ünaigesetxt geschrid^en, die
4nfangsbuchstaben der Abschnitte gemaUt, Mitgetheilt von G, Fi-
scher in s. Typographischen Seltenheiten {Nürnberg^ 1803) IV,
122-^140, woselbst er von der schönen Schrifi sagt *den Hand-
schrien atts dem 10. Jhd. ganz ähnlich^ imd hinzufügt ^'cA habf
die Orthographie des Verf. oder Schreibers sorgfältig beibehaltenJ
Vgl Mone im Archiv für ältere D. Geschichtsüunde UI, 242.
Aäes stimmt, diese Bruchstücke für jku Uli gehörig zu denr
ken 1): beide haben \ o {u)ofür Fischer, meist d' las): beide decken
sich nirgends f obschon sie sich bei Dietrich oder Zeno sehr nahe
berühren.
Die Bruchstücke ttt2 umfaßen: a) aus dem Abschnitte von
Constantinus Z. 10^527 — 10,633; b) am dem Abschnitte von
Zeno und Constantius Z. 14,151 — 14,284; c) aus dem Ab-
schnitte von Karl d. Gr. Z. 14,550 — 14,606.
Proben der Bruchstücke:
A) Die wUa da« Tent Sllueri^ iMibes wm . ämz bfteli cimadel luif dtut .
4it haidettfoftfl er becherte . 4ie chriflteB er wol lerte . mmme fih ain
traelM da äUe • 4er die chririMi harte getr&hte • nienaa getorfle
serooif • IIS der (tat choMeo • erme hei Mi der flal dea li|p verlö-
re» • ala nil f^ro« iaaier w«ri . merwm9 aber alie die Ctat«
b) Dietrich uot flae mao . mit urgerichteo uaa . rllea (1 sereae im dax
laut • d« geUdft wel d*r wigaat . da« er gelebete wider ßaed lier-
ren . i^iie irte do da nieaen aiere . inae mähte da niht wid'iftan •
fl wrdea alle fioe maa . im dienotea aorbtiicheo . ellla reaürdu
riebe • la den «iten wa« da • Boeti^ unt Seaeca.
c) S^re ia der ohrifteabalt feadete . ia haiae rihtare aat aagel • darb
daa pia ich gelobet • daa ieh^rihte der diote . wefiet ir aifo la got
gebiete . mit dem fwerte fcol ib die chcirtenhail Whtea . (1 ai&a iuh
imI Cere arneo . ich geriobe iwer egeo « od^r . ih wil aüb dea twer^
tea geieben . Wo fast er botea ßae . ae ^em cbaai|pt plfptae^ ame.
16) I; aus Liehenherg (I): 2 Pergmnentbtmter im 13.
Mi. in 4^. Anfang und ScMufi eines Seoctemes. Die BeimzeHen
unabgesetxt: größere Anfangsbuchstaben der Abschnitte: Unterscheid
1) hUu BUUUr Aotlc sj^äler vqh der H^g^n erlamgi, 4er aae im
i/. U9 ff mann lUkf tie aier nidU wieder erhielt f mdiiiA mir nh enkte .
ick ßtm^^ |i> nbar bis k suU tUehi ant Jmgen geeehea^ kann daher jene
rermuihung nicht vergewirsern»
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•1
thmgsxeidieH der Zeiten • %md i. Dmrek Freikmrrm Gallui von
Änkerskofen in Klagenfwri vom Ifrbar der Pfhrrei Liebenberg
abgdö^ und 1839 mir freundlich nach München dnvertrauL
Die Bruchstücke umfaßen aus dem Abschnitte vom Claudius
oder Faustinianus Z. 1277—1300 und 1608—1803.
Probe des Textes:
l^r herre be|;aiide an dem übe f liavCe gexwfaelB t\ das Ho niener
w^rde rat i aakt Ittiat er ane wU i riditda was ha fnmtäe H waa
io fiaen aasseo hemede f der 6 dea ridbes berre ^vaf i aware fa-
gea ich | in daf f den war To gut JierftiiaeB i a#B din ae darf fich
oieaieo fer koaea i\ des abHea noeli dea gficett i waa als ia got
wil beboCea i ia rief er dem tode !| de« « dtenCe ronie f de« d
diealea eliia laat i froft oad bftnger ia do dwaak | walt naC fteiae f
lief er all geaieiae i dri tage uat dri aaht f dai? er nasaes ( ai ae
plac . le daoBocb wolte ia got nera f do. Taeh er är bi dem mere i
elaem | efelare varn i Sil Iftlle begttode er im nah bara S der efe-
lare vari Ho gfwar ||
17) f: aus Straßburg im Elsaß (1); 2.Pergmnsntblmet
foL, früher Einband um Rechnungssachen: mitgetkeiU von Engel-
hardt im Straßburg im Anzeiger für Kunde des Deutschen MiUelr
aüers (^München 1834, Sp. 05 — 09). Du Schrift "eine gute Mir
muskel, wie man sie in sorgßltigen ]lhnuscripten vom Ende des 13.
ut$d Anfang de$ 14. Jhd. aniriffi!
Die Bruchstücke umfaßen aus dem Abschnitte von Claudius
oi^ Faustinianus L 1300—1461 (sonaek zum Tkeil mä BL 1
90« { Mueammenfcdleni) und stimme meist %m SSÜp.
Prabe (Anfang):
Kr rtrafei UDS dar nmbe Tere.
£2 wer euch im nilh eia ere.
Der herre Tprach daa ers aitb lazeo wolde.
Ob er dar umbe fterbeo Tolde.
Er moch durcb micb abeloaea.
Br begie to groae nameae.
Nacb der froweo «iaae.
Dhz er verjswlwelte aa der flaaea.
Do nam ir diu Arowe g«l
Eia tngentllcbea «ti« O-
Die BoC die fle vaa tarbabote»
Vader wilea 11 im drowete.
TU dieke fi ia Web^e.
81 Tprach TeraeaieBt ea nafer «age«
Dan lebea rtet nas aa der wage.
>> Hiemath fMt Das Ae alemaa al geCagete«
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V9i t«4«r ro«ere.
• Km wkt ia vit f^are.
Si heizeni uns Hohe flteiiea.
Dil frowe begonde weinen.
Dannoch wotte fleh der herre.
Der rede Dich ^keren.
Si Tprach Twiget i> die rede nn lafc
ich wU ach geben guten ral.
Ir Talt Virarten der s&te.
So der wirt um gerite.
Vad hie ce hovo werde ftille.
Ich hon SU uch guter willea«
Das geftet oiich iirUttge.
Mit kinde bin ich umhevaogea.
Es mag; 211 dir^n alten nich IIb.
Vit über au gerwige min *), iuip.
18) h: aus Bamberg (I. II): 2 PergammMUter de$ 13.
14. Jhd, in 4^., von einem Bücherdeckel (BL 10), bezeichnet IV,
142. jfc 2 Spalten von je 35 Zeilen zwischen Linien geschrieben,
mit röthen und blaueifi Anfangsbuchstaben, so wie mit rothen Über-
schrien. An den vier Ecken und am rechten Rande verscfmiäen
und verstümmelt, so wie abgerieben und mit Dinte befleckt, Ge^
schenk des Berm Kaplan Thiem an den Historischen Verein
zu Bamberg, dem ich unmittelbare Zusendung der Blätter naek
München verdanke.
Die Blätter enthalten: a) den Schluß des Abst^ittes tnm
Xheodosius (Z. 13,259 — 13,396); b) dm Anfang des Abschnit-
tes von Karl dem Großen (Z. 14,301 — 14,006). Sie stehen
wie y zwischen I u. 11, mit eigenen Reimverbeßenmgen; doch suick
wandt mit Wt91BtiP.
Probe des Textes b) Anfang:
Ata mir nv bi dir iU
Gib mir d* rede eine vridt
Erlonbe mir bv varne von hinnö
Ich handfei ea nach dlaen mianea
9o Tpach d* gotea dieaeft maa
Ich gebiete dir bi gotea ban
Daa dv mir bringeCI das viag^lia
b) Schluß:
Von karte deme groi« keifere
Nv (Uiat das riebe lere
O Simti g^fwie mia vil guote.
«) Vil lieber gefwie mla. •
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Vr foaCe K*«'^« alUM
SaiBten He die eroae
RoHiere quanea do tekone
Zv faABe geaieialicIieB
8ie Twurea eide Tefteciteftea
Daa fle von irea kva»aa
Kvaif • MtaMMur aiea «pwaaM
Weder rjchcere aock kVeCa)
Sie ennochtea ir trtt(we aoch ir ere)
Ab ia aicht wol bewCara)
Sie Mdea ia trarife er vara
Ia aadera ridiea •
Die voB ia aieclil« eafwlch«a
Kia fite wa« mv roaie dagna^Ji
Daa aaa die iaacli^rea aocli
VII woi vA vliaecliche
Voa Biaaii^eaie riebe
Maa fle liia av houe naia
Vft IWaaBez dar av quaai
Das fle ritterlichea wofde leben
Roaiere ilten ia daa Tweri g ebea
Mit Trevdea fle tle r«odea
Wid' av ira laadea
Da Toa dlenlen in die richa
Alle vorcbilicbe, U8w,
jiumerkung. Sieh: DriUen BcrUkl über da$ Uestthen und Wirken
ie9 Hiatoriaehen Vereine» zu Bamberg iBamberg, 1840) j»\ 4t, Nr, UO;
iiiiii Karl Roth* 9 voreiligen Abdruck in s. Bruchstücken aus der Kaisev
ehranik und dem jüngeren Titurel iLandnJkuiy Thomanm. 1813) S. XU nw.
und im Münckener Landboten 1841, Nr, It».
19) W: aus Wien (I. H); 2 Pergamentblätter in ^^ , m-
nerer Lage, darum zmammenhangffnd; zweispaltig, je 34 ZeHm;
mit roihen Anfangsbuchtaben der Äbickmtte; mnfaßind aus dem
Midmitte von Zeno oder Di^rich von Bern IL 13,M6— 14,191.
Die Blätter waren früher Vmtckhg eines Buches in S^, nach
der inneren Seite aber im J. 1582 Umschlag eines Folio- oder
Quartbuches: es steht da mit großen schwarzen Btichstaben NICO«
LA-tVS OCHS|SENBAGH | Tubin^ßiiCs | ld82 \ S. M. E.
Probe des Textes:
j^ieirich vad Hn »an ,
Chertf B frolidiea dan
8i rfiea .ae roa in daa lant
er «raa ela«llal«er,%ri|;aiii
Itt irv^^üi^NMi aier. • .
er gwaa da michel er
[IV. 3.] 3
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M
I« eMuelie Biemft wU^Am
Si wardea «lle na mmm
In dieatea frilich
elÜT romirchlv rieh
In den mitem woni 4m
Bor eins vad Senecsi um».
20) t92: ai4« IFt>n (il): 2 F^amenOimgr in 4^, hexeick-
nä mü den älteren Btattzahten 4 und 7 {ali GegenUöUer, xwei-
^fxdtig: enthaltend*: a) aus dem Abschnitte van Decius, Diocle-
tianus und Uaximianus L &389-*6578; b) Herzag Adel-
ger und Helius: Z. 6979-7154 + 71Ö* — 7170.
Prahe des Textes b) BL 1:
Br gebot fiooD chuwriercn
air llep n in wnren
81 brncbteii in die cliriftea
di n gevriercheii oder wiften
Br Tw^'r i»i der ciiroie
▼f die rvrnes vroae -
Dax ir dehtiiaer wftre
der den chrifteo vrid b^ipre
Der n vor in behiehe
aller des er wi«lce
Daa woU er allea bfai gebea, u»w,
b) BL 2;
Sil er def aicM ' wll rvcbea
fo fvlln wir beFTchea
Sp^chea Ronaer . wa ade Ig* da w«r
MU genaiaen vale
der cbvoic beraade Heb draCe
Si berailea fleh fer
Ir wart driaec iavTeni oder ner
AHo« gf ter ebaeMe
nM gaaUen geretb««
Das Tali der chvalc gerne
n cbertea rvr berae
Daa ber volgt in vber al
n ritea dvrch t^eatal
Ovo« wnw4Q waf ia b6«%aai
daa n fattea ia Baierlasi.
Wtm beraogea chonea n«r«, u^.
21) W9: aus Wien (I); 2 PergasnentbbiUtr des 13. Md.
in 4^., innere LagenUätter; inje%l lUOm t m Ag me üU geschrie-
ben, durch . %md i gmehieden; dam rath$ Üh^^ckriften bei dm
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tenckieiemen Kaisem. Van ein^m IMtef tAg^M, wodmrck die
Sckriß seb'ttm.
Die Bläiier enihalten aus dem AhschmUe tm Nero und
Tarquinius Z. 4294 — 468a
Probe des Textes:
INtse liet ift voa t«rqTifli« | #• v'rtet Ihi wiy f« n Me; la w^iieB
mmbe | Conliitia* wip . det mun taM 4* «müI ^mm llp lmk\
Bh >^k k[vodeC wut fvs . d«; rtclw bef^^ «• MTfNrt« |V waf d*
nbfmTtieefte bmb der ie won »fjit* | ta dlAi it^ll M[«[m] B[Ib
rirfie war bi dju {Ueo | mmthetm * tf* gew[M arfclMl Uebe] a^
[tar]qaiaio d*« kuaige . i; ßiitlaae la baMaa mmio « CrJ waf ela |
rhl^ Til gew»re *) . (riercre laCea ioM fa fraaiv 1 laM < daj d^ bak
tU (Yi eiaea Airflea da; ;etrie|re . erflicb d* kleg CMlaUa* da
BiJire er la^a da; || bas . er va^e nb fcoae ; ladia (lal jeraaM f
Die Sckr^ zeigt ein richtig durckgefiikrtu i ('b), doch auch
;n, je. Sonst 6, u, iv (fi und fiv), fo* mnd 4ai ti, dodk -keit
mkn 4«iiX <• ««mr
Jnmerkumg, Die BläUer tUkm aM^arMaa mmi mnitg^ aiygdb a <*i AI
f. lltlÄ'a firvcAttikIrca aa« ifer Kmiuerehrv^ik wmd dem Jümg^em Viiurel
{Ltmi9h^fy Tkomamn. 1843. 6.) Ä. M/- ^Ul ntw.
Von allen diesen Wiener Bruchstücken {W. t92. MßS) sagt
E Hoffmann in seinem Verzeichnisse der Wiener Bandschriften
nfchts.
22) ft: aus Neiße, wo Heinze das einzelne PergamentUatl
iL FoL in der 'Bibb'othdi auf der Annenkirche zu N? ^) fand, als
inneres VorsatzUatt eines Buches: zweispaltig , je zu 29 Zeilen. —
Abgedruckt in Gräters Idunna und Bermode 1812, Nr. 36, Ä
143—144.
Es enthält aus dem Abschnitte van Narcissus oder Crescen-
tia Zeile 11,410-11,529.
Probe des Textes {Anfang):
welbea die vroMre wefle
«er babe dar inl daa riebe
«an labMM ai getteba
da was der «in« dialrleb'
ein belt bevCo)llea MIeb
dea fvrflea er ficb aM>bfe geliebea
aiaa biejr ia den It^bon^b dtcirichea
>) Stau gemalt.
*) >7cAl Smgml^t mmf dtren Jm ^ iU k hmH^^ skUf aadk ge^ SM Hund'
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4o WM #1 n«. CMiin»*
fwerner M dem nftsae
lileicber m der bTte
4o «xDleii In die tvier
Tber «lle die riebe
den vogeitkmem dielricbe.
die vr*we i^ie an den riac Dmi
der d« wif« wm g eiaa
de« Mm die Trinve gvle
der geviel ir io ir wWe
bAS was der ander mi d^ sÜ
4er «MUB Oe U |;reae mit fit ,
lÄ}o' wjirt er richttere
i;ewftftic'VDde miere
reme Tde lateran
wurde« in beide mderiaa
dfo Borwettde« er beiwane
Diese Bruchstücke, an 99t (ti. flBo) sich Mudlul, ytA^n im
Meim0 mekrfadi ihren eigenen Weg,
43) f: «on der thüringischen Saale (H)"; 2 zu^om-
menhangende Pergamentblätter innerer Lage^ aus dem 14. Jhd.,
zweispaltig von je 34 Zeilen; mit rothen und blauen Änfangsbuch-r
stoben der Abschnitte. Bl. 1 oben von einer Hand des 14. 15. ^kd.
bezeichnet mü CXXXYIH, BlaU 2 mÜ CXXX Villi: in uielcher
Zeit aha die Handschrift noch beisammen .war.
/. F. A. Kinderling, Prediger zu Kalbe an der Saale, fand
diese Blätter bei einem Freunde in einem Bande der Schriften
Äugustins 'als Vorsatzblätter^ und ließ sie m Addung's Magazin
für die Deutsche Sprache {Leipzig, 1783) II, 1, 32—45 oidrw-
cken. Diese, wie Kinderling berichtete, *mit eckigen langohardi-
sehen Buchstaben etwa des 13. Jhd! geschriebenen Blätter kamen
später in von der Hagen s Besitz, der sie mir {mit m^) schenkte,
diesdben aber früher schon an H. Hoffmann verliehen hatte. Ick
erhielt dieselben nicht eher, bis ihr letMter 'Beeitaer {denn er Uem--
pdte darauf Ex Bibliotheca Hoffmaimi Fallersfobens.) mal die
wurft nach dem backen warf. Übrigens enthalten sie nur 271
Zeilen, nicht 277, wie Fundgruben I, 208 steht.
Die Bruchstücke enthalten aus den Abschnitten von Lothar Z,
Ludwig n. und Karl dem Kahlen Z 15,251-15,528.
Anfang:
. . We ff rftaa me ümem ^msoä.
do n den Iceirer tot T^aonieD.
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Si lateo s^lriweliche.
Lvih'ea fatBCeii d y)^' 4^ rksli', .
Den bette 4* keif* in ß6 eüt» U«««.
er k«A den fvrttem wol se iM«e
Durch de« riches not
se rei^ear^orch er eliiö hof g t^'
Eim hl^EQge wax da se beiern.
d* wold des howe« wei|;eni«
Er fpraeh er wm^ in Tiuie geribi
jse wiv in dan de Tw^t Übte*
D* h^xege greif 2e\v^
er fameDt ela gros her.
Die beier ime geljoh gebienea
de n itk Biem* v^liezen.
Vfi fwelich ime eocrvonen.
de fi aiem* da gewnnen.
Eigen noch leben f rebCe mere
wä wrden v^iriben van ir ere.
Ber kvnich Irlh^e
heie Ticb niht gerihteC ae^S ^'^'
Schluß:
Das was fiep Weib vnd mann^.
4iv eiiraegto fcUel datnen.
B. Anderweitig eingeschaltete Abschnitte.
44) tr: m der Wiener PergammUhand$ckr%ß Nr. 423
{früher HiO. ecclef. 29) (fc* 13. Jhd. gr. Fol, am Nieder- Ali-
atch stammend (seit 1679 in Wien): nach Papiersadien des \S\.
Jkd. über Straubingen enthaltend die Chroniken des I^sbius,
das teben Akitanders, den Jomandes, Pavbis Diakonus» Widukind
VON Corvey d, t. den Eckehardus UraugienlU (u 1106 i), fort-
gesetsi in Auszügen aus Otto von Freisingen und selbständig^ v(m
Akte Hermann von AUaich ^). Auf Bl 172* befindet sich der AIh
tehnitt von Severus oder Herzog Adelger von Baiern (Z.
6641 — 7154) in unabgesetzten Zeilen {zuiisches^ I u. II) >).
*) Sieh Archiv für ältere deulntke üewldcktshinde fit, U. und Periz
SeripUres Hiflor. Ckrmia. Vill.
*) Sitk Friedr. Böhmer GtsthUkltqUdt^ 11, 48S. und Fwrrede.
*) n. Hoffmmnn Wiener Ihtndschrfften Ktgi «oa d{e$em inhahe der
Ikmdschrift tächtt.
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Anfdnfi {UV):
Wmm liTcli chvadet tbs fit«.
Diui riebe h^nü 9evenrii.
»i des herren slfd i%ii9.
Als iehs «■ dem bvch las.
KiB b^so^e bis Adetger.
Der WAS rieh tA ber.
Der WAS berre vber beierlnor.
8lo gewslt WAS vH witeii ercbanr.
Br verTmeble Homere
Das was in barte fwere, nttr.
5cA/iej8 (179-):
Der berso^e Racb fiaen ctiaft («. R. fcbafl)
Ze dem beneinen brennen.
Er fpracb das lant ban ich gwnen.
Den beiern se ere
Div marcb dine in icmer mcM.
25) itt: t» der Münchener Papierhanfhckrift (Cod. mon.
lat Obern. Allaich Nr. 3) des 15. Jhd. Fol. Enthält J?/. 1— 30
auf Pergament das Leben Alexanders des Großen (wie m 24
oben); BL 3!« Gattfrieds von Viierbo Pantheon; BL 213^—234*
ein Verzeichnis aller Pöbste und Kaiser^ ne^en Anschlag eines Zm-
fes gegen die Hussiten; Bl. 234<>— 236 die Fürsten Böhmens; BL
237* Verfolgung der Christen unter Nero; BL 272* die Herzoge
von Bayern bis Ade^bert vom Österreich; BL 284'' Flor^s lotipo-
rum cronica delectabilis {bis Nicolaus IV. und Adolf von Nassau
1282);* BL 310^-- 327** Geschichte des Priesters Johann; endlich
BL 328*— 332' Kaiser Severus oder Herzog Adelger von
Baiern (Z 6641—7154), ganz wie in Nr. 24; iconocA noch
m. 337* das Leben des h. Benedict m Versen, BL 342* J^»iser
Friedrichs Krönung 1452 deutsch; Lied gegen die Türken von PFo/-
thasar Mand^oß {Wolauff in gottes nam vnd krafft: 31 CesiUze):
BL 351* Bri^ des Pabstes Nikolaus gegen die lürken.
Der Abschnitt aus der Kaiserchronifi beginnt:
Das pGcb bebfindet vns Tütx
Das reieb befVifs reueras.
Bio des ber^n cseit was
Als icbs an dem pfiecb las
Kia biresog bleCn adelger
Der was reieb vnd ber
Der w/u be*r über balrhiBt
Sein gwsLli wm vü weil erltaiit.
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Kr verfaiAclii 4jr BömMtt
Dax WH» i» Tad fwir» «tipw
Schluß:
Di narck dient Mir nymmet Mere
Alfo ward therwMde« kunlg fewer
VoB hercsnf^ voa bairaa ftd«lfer.
26) M: in der Heidelberger Ptqnerhmdidirift •) Nr. 154.
Fol. vom Jahre 1474 (n«e& AI 279), emhatiend ItL t — 124 det
Mirftfitif P^onui Chronik deuUch^ worin nach Beinridi dem YU.
ot^ BL 9tV—l\^ von anderer Omd md ilmßeror DnUe m akge-
Bellten Reimzeilen die Äbechn^ der Mmieere hromi 1) von Kaüer
Julianus (Z 10,649—10362) und "£) von Kaiser Theodoeius
{Z. 13,083 — 13y302) in umgekehrter Feige eingeflochten (eingebun-
den?) crschetnen.
4nfang:
»as buch kttdeC rofa Tus
as rtche befas Julian«
H« Tiria wfr «ck recki« Hfgen ^
Wi# der «otle wiedttrwaria
Dax riebe gewan
Ein Arowe waz jn den aiC6 «u rome
Die trai^eie Tycb do Tcbone
Sie aocb den felbe Juliane
tlaai er were ir Ton
Darek goMe f re
Y»d d«reb wüten ir feie
Bo Ir »6 tf ruirf
VA #i« IhNiwa witw« wari
8je nä allen ^rn fcbaf«
\>%^ bück IcAndet vns da«
Sie enpfilck jn jiiHano, u%w.
27) JI2: in der Heidelberger Pergamenthandsehr^ P6r. 541
detU.Jhd. Fbl {sieh Wilken S. 417); auf Bl. 181*-- 13t^ der
Ahs^Ut von Nareiisus und Crescentia {Z. 11,367 — 12,824)
m 1052 Ze9en, sdbkändig {unabhängig von II) umgereimt:
Dil« kvckel keiset kreTeencIa
Pie wan ei» vrewe labtfa,
■Ue vor ei« l^yafck mw Bwm i^'aa«
NarcilTe f:tnant als icb es laa.
Der lebt Ib wiinrcbes wale
^yMchi fergamentf wie ft. FUfmamn it^ndgr^hcn I, t08) tagt.
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pnE SV 4em Tel^o mal»
Nvr eines dinges in gebnift
Des er an vrevdeo was eiu gan
Daz er niht erbe« wkokU baa
Do hies er alte fiae vadertaa
Mit Tliae rvfeu lOa sv gM
Da« er in lofle voa der u«il
Daji er voa fviclieii forfea
Dor inne lag verborgen
Sahire wnrde enpvnden.
Dar Dach In kvraen ftvadea
8ia vr^vefilyjiabeih gebar
•Slweae Tvoe waren klar «
. Schone zart vnd ainnnenklich
Man nant fl beide Ditrich, utw.
28) e: tn der Coloczaer Pergammthandsckriß des 14. Jhd.f
der vwrigen (ik2) durchweg ganz gleich in Inhalt und Texten; ab
Nr. XLVUL denedben Abschnitt van Narcissus und Crescentia
(1052 Zeilen) enthaltend: abgedrudU in Mailäth's tmi Köffingef^s
Kolacxaer Codex abdeutscher Gedichte {PeM, Hartiehen. 1817. S.)
S. 245-274.
Überschrift:
Dita bnchel helfet krercenlia
Die was ein edel vrowe Ta.
29) V: im Lobliede auf den heiligen Anna von Kok
der Abschnitt von Gründung des Senates, v^ Julius Cäsar bis
in Augustus hinein, endlich der Traum Daniels von den vier
Thieren und Sfonarchieen, welchen letzteren fSfOl9BA0 usw. {aber
verstdb) gewähren, 42^9 aber ausstießen {wie den Abschnitt über
Trier). Über die sonst in tK vorgenommene Anordnung und um-
stsUung des gemeinsamen Textes weiter unten.
30) Mj: Den Eingang der Kmiserchromik von den sieben Wo-
chentagen und Göttern der Römer fand ich 1824 lateinisch
im Mfr. Hift FoL Nr. 411. der Ö/fenÜichen Bibliothek gu JS^th
gart, welche Handschrift aus ZweifaÜen stamsnt {vgl Archiv /ür
ältere deutsche Geschichtshmde VU) und {wie oben Nr. 24. tr)
des Ekkebardi Abbatis YraugteDfis Chrontcon {bis 1125) mä
Jomandes, Am/uf Diakonus, Otto von Freisingen {Auszüge), die
Hilloria Alexandri M. usw. enthält. Nach dem Epitome Eyfebii
de feqaenti opere {Bl. 6* — 18* m Eckehmrd) nämlich findet sich
auf BL 18^ von etwas späterer fi^nd der AbschniU der Maiser-
chronik von den sieben Wochentageny der ohne Zmeifd
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41
QwBe für dm Dickier des dmtbekm Gedkkei mar. Jfer Ah-
sdmüt, wMier fpäier voU$tändig mägeAeib werden mrd, beginnt:
Olim eam error gentiliUtif roine augereUu* feptem deof faUbf
DOD Yerof Cngalif feptimane diebof facraueniol quieanque illof
ueoerando dod ooluit ipfoni id ignem oel aqaam precipilaoeniiit
Ol ibi iotra mifere ooDforoaretor. Com enim primif feptimane
adneoit dief conaeneraol omnet romani rolam quam foli dedica-
oeraot multif circumfeplam cereil per tioitatem poriantef el in
ea folem bonorabant ut eif lucem at elara tempora preftileret
Secanda feria iterom conuenerunt omnef romani die lune lacri-
ficantef . el in Cngolif uicif lampadef ineendentef banc bonorero
lune deferebant ut eif lumen noctium non negaret Tereia feria
usw^ md umfaßt t €3-939 (232).
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jQ. Hulfsquellen.
1. Im AllSMneltten«
A^ußer den eben ichan geschilderten ^ dem Annoliede (9f) und
dem Latein von Stuttgart {Mj)» handelt $ich's hier vorxugi-
weise noch A. um die von Johann Enenkel von Wien {JS) und
Heinrich von München {JB) aus der Kaiserchronik (11)
herübergenommene Reihe der römischen Kaiser, wie Beider Arbeilen
sich theHs in besonderen Handschriften^ theils in Handschriften von
Rudolfs von Ems Welichronik eingeflochien vorfinden: B. um
Prosaauflösung en sowohl der Kaiserchronik selbst, als der
Reimchroniken EnenkeU und Rudolfs, woran sich noch eine
andere ursprüngliche Prosachronik reiht.
A. Gereimte Hülfsquelleiu
31) JE: Johann oder Jansen Enenkels von Wien
Welti^onik {des 13. Jhd.), in welche er als uiuwe A die ganze
Kaiserchronik von den sieben Wochentagen und Julius Cäsar
an bis XU Kaiser Karl dem Großen einflocht, von wo er auf
Friedrich II. springt, mit dem er schließt. Durch diesen Schluß
beurkundet JE, daß er von der Kaiserdironik, seinem Zeitalter ge*
maß, die jüngere Bearbeitung (II) vor sich liegen hatte, wie
solches auch der Vergleich seines Textes augensehein^
lieh beweist.
32) MM: Aus Enenkds Verarbeitung der Kaiserchronik,
do^ fnit Wieder hinzuziehen des ursprünglichen Textee
derselben, so wie Vmreimung fortgesetzt eingewebter Stdlen der
repkauischen Chronik entsprang Heinrichs von Münch^en
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gg.— * *■ — *^ — —
92) MndoIf$ »«« Ems{»itr BUmm-Bm) Meimekrmmik
rmditfisek^m Witrkm fdim hiekm' 9om»s9U>ei$e Nr. 1%, li. H —
37^ «Mi /llr Beinriek 9o% München tfwbsMidir» M% M^ M«
9tL 40. «fid etfM Krätzer Hcmd^thnfL
B. Ungereimte Hill fs quellen.
f <m aßen bisher genannlen drei Reimchnmiken giU e$ früh
Proiaauflö'iungen, und zwar
94) ifon der Kuiserchrt^nik sdhtL Bie$9 fUhrt m 4dlen
Aren Bmd$ttm{tm bie Konrad Hl (unt ^WiBUB«) wnd
/Mr 99mü der ereien Recetmon (i) «ffikeim^ wMn mmh eiMttm
einge/lochieHe Reimabschniiie bestinmU weisen.
Dieses kunige baoch findei skh meist verbunden mit dem
Ltmd' und Ld^nredäe ^der dem SekwtAemspiejiel: und mjfaek
geht dieser niuwen A nochmals Mne ä hnliche alte A mrher, wsl*
ehtt man ^eiehfsJb niehi nur die Reime durchspwri, stmdem loo-
Mfi sich mteh die gereimU QueHt n^eh naekmeisem läfiL Beide
(eUkb n. rnowe A) w vi^n Ekmdmhtifien:
3d) ton Enenkels Wihel, doch tn u>emgen Sbmd sc hriftm:
96) 9on Rudolfs ReimbObel, und xnotfr neieh der u rsfrümf
liehen oder eigendiehen Arbeit desselben.
37) Dartm reAen Hch Hmdeekrifkm des repkmuis4h4tn
Koning« baoches, m denen sieh Absehnite des Kaiser
buch es theHs im ursprünglichen Reime, theils m ungebtmdsner
Rede emfjfMst eingefiodUen finden {tfgl. oben S. 0).
Von aten diesen hier übersidiilieh gemaehien Hü lfkn nm ki Mff
ussi muß mm mmäekst, emsfüMicher die Rode sein. NiehL nur
daß z. B. die Prosaauflösung der Kaiserchronik mofieAe gute Les-
art oder Bestätigung an die Hand gibt; es wirft auch die ganze
BeeJbeid^gung bei Anfertigung dersMen ein ^vUes Lidki auf Wesen
und Geist des Dii^werkes sdbsf. Aber auch die tlrscheinmg der
drei gereimten Weltehroniken, Kaiserehronik — Enenkd-Hein-
rieh — Rudolf, von denen die mittlere Wibel die erste umr^imni
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oder vnfimjmd im drtixthmU Mtrkmimi kitmUMrUgi^ ^)> dm
Letztgenannte einen neuen Reigen beginnt %md, h»M er f Meni em
kmnm, wae «r wmi emäer Akiiekt hegonmen, tmt g^miss ein in
betreff der Verflechtung heidnischer Begebenheiten in die det Mm
Bmnde$ mMgegüedertee Werk hinkfie^en ktAeti mirde, me^seine
geleiften (Jaieinieehen) Vordermänner tmd wie «hu dme dreücAmUe
Jäkrhmuleri em eekän bee&nnenee Ckeehii^ttmerk kUmnieek und
deutsch unter Ecko'i von Mepketu ffamen ktntmrl&ßen^.htft. Z>ttf*
8e$ Letzteren koninge buoch aber stellt sich zum Sachsenqnegel,
wie jene prosaische Kaiserchronik zum Schwabenspiegd.
II# Ins Be»0udere«
^ Diese vid verzweigten und durchkreuzten We^selkeziekungen
l^umnekr'biitamnter ins Auge faßend, halte ick die umgek^irte
(kdesmsg nme und iegitme rücksteigend wieder mit den gemmn^n
A. ProsaaufiösuDgen,
wie sekhe ems früheren Reimwerken hervorgehend, sich in jeder
L^atur finden *). Zunächst von
1) Johann Enenkels ReinchronA. Hieher fallen eine
Mirnchener und eine Wiener Handsehriß, Jene (Cod. ndonae.
gemr. 259. aus dem 15. Jhd. und aus Weihenstephan slamment)
enthält den prosaisehen Enenkel mit Efnfleeh^mg von Strickers
Bearhoitsmg von des Pfaffen Konrads Rohndä- oder Karisliede als
Karls des Großen Leben {nicht nur seiner Jugendjahre) gleich*
yUb m ungebundener Rede, wie sich letzth-e nochmals m Cod. roo-
nac. gei«n. 315. (v&m J. 1472) und in der folgenden Handsohr^
nSwOeS»
Diese Wiener Handschrift Nr. 2861 {früher HiOor. prolM.
534) vom J. 1474 FoL enthält vorweg den trojanischen Krieg
(h h^pi wol yWbi« das wie der koig imoelaos Iroyo die rei*
- ')^ Knenkelaiiekt umsUlkMkk mueh nemek Heirischm
Ottokar m% m dem Fergleiekp und wir werden au f. ihm mehrfach suniclp-
koenmen.
*) Ich erinnere nur an die Protachrontk von England (The Brut of
Knglmid hit Hehtich FL), wtl^e ffvt dem greßen Bral oder ^ner amderem
aUfrmnzöiiiehen Reimchronik hervorgieng.
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ekromik, rnktr ^^e im D^ puch kept aa wie ra«i gtftifi
wert TBd aoeh YOn allea pXpften kaifera vad kilai^
gen SU rom.
dt^ Mytant*
P^ d«r Mit WM ituiia gewakig vlber düt Ijwd Oi ttB« der
kiefji liiiiler ▼■<! waz roo de« gefcliUlii eii«e febora det felb'
eaeas voo troij da hin geflochen was da ty aerftOrt ward voa
den küofg von Irriechen;
handeb dameek {ganz in der Folge, tote Enenkel in »emem
Keimwerke die Kaiserchronik ausbeute, terfolgt und mä seinen
Einfügungen durchspickt) von Romulus und Remus, von den
sieben Wochentagen und der Badima (dL /.' Rotunda), die Bth^
nifacius umweiht, tsm Tarquiniui; EraoHuSy €rt^st%^
Julius Cäsar, von dem es Bl 102^ häfk:
da erwaiten ty ain ftarcken lield Jift alm kapliii i«r tma^Hwa
g« » aat 4m ««dl »&l sAm grvCMi htkt vad Jasm nf aia«a 9«rg der
was fcliwaras a;eaanl da beawanf er rchwabenlaod dax den
Bameo nach dem perg haut vnd flift auch da Ingolfbain i^nd
pockparien vnd mentz nn dem rein vnd bezwang auch zwei
b<rr*B io pa Irland die waren vf armenia gep«rn der afa bfT bry*
««•d der aadar jyram vnd b%mwtma sMbk die facbfen v^ po-
Jaad la dam laad wam die pr^Üffifs vA die aiaavg .die wm%-
traib er vf dem land ia die vere j^dia hin YPd kart da/w4der ai
dem rein, v9io.
Koch diesem ganz enenkeltschen Mischmasch folgen aus gleicher
QudU Äugustus, Virgilius, Claudius, die Päbste (lOS''),
Eraclius {W), Cosdra (133*; mit Giganius, Cosdras Soh$^
umd dem starken Grimbanus), darauf Strickers Karl (138)
mä der beim Stricker fehlenden Geburt Karls in der Reis-
rnukl smd Jugend in Sfanien {ganz gleich mit dm beiden veff
her aufgeführten Munekener Mandseheifien). Das Game sAer fiskrt
fort bis auf Friedrich von Österreich im J. 14T4.
Von dieser Prosa zeigt die Münchener Handschrift Cod.
tat 005. 4^. nochmals einen Auszug, beginnend In gotes namen
Ich wende hienach zur Prosaauflösung von
2) Rudolfs von Bohen-Ems Reimchronik oder Wi-
hei ünkesergi um VHmars ferneren Vorwurf {spöiere Nachwei-
ettng wird deneeiken, hoffe ich, lichten und lösen), faße ich auch
hier wieder unter Rudolfs Hamen ticm 4tiehHmgen und Bearbei-
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$tmfm xmmnmm. Dk mm Häufigtim ^w i M m mmi^ üi «mcA Af«-
dalf9 $igefiMdker Arbmt (Kibla^ der Rieber gut hkne tbar tih
krtik) f>9rgenmnmin tdorden, wonmck ihre Varr9de iegifmi Kkt&t
{oder Richer) got und der Text $elbM DA got in Aütr nagaii*
kraft fwebete; welche Eitdeitung auch Rudolfe Erdhemie enthält,
ja im Bu^ der Könige erscheint sogar Rudolf Widmung an Kai-
ser Konrad: Keifer KuoiirAt, des keifers kint, mtri h^e und
des h£rre, die hAnt mir geboten daz ich diz buoch von anegenge
iiiM üf benitte, wie gpt nich ir werde bimel upd erden er-
fcbttof 'X Meist i$tf wie in den SchwellhasuUchriften des 'rudol-
fietke» Meimwerkee schon, so oMch hier Meister Philipps Mariem-
Mffi dwrnt verinenden, das dort ans % Buch Mosis sich den An-
fang p^tnehmend, -hier mit den Worten beginnt Mit ggtet wUmg
und flner l^r wil ich hie befcbeidtn und Aztegim die niawe 4
«•a Mmm dar kiteegin >).
MArtren Hemiechriften dieser P me a imf lUmmg ist fsrmr em-
geflochten die gereimte Bearheäung des Hohen Liedes, welche
fniher Schober und Herder abdrudcen ließen, 1827 Bafthobnä wie-
der naehdeisckte ^).
Bie mir wrgekmmnenm wicht wemigen Bmdsekrißm jener
Ftdsaetu/Hfetmg des eigenäkhen rudo^hc hm Werkes Ribler got
(öder Kicher got) werde ich unten au/führen, nachdem ich He md
w^ger häufig, aber doch auch vorkommende ProsaaufUkung der
gereimten Umarbeitung des rudolfischen Werkes {dem^ das bleibt
>} Cod. aoBac. germ. tOi^, BL tib\
^ indem tudot/Ucken nthndichtlfien : *Mi( gof ea I6r unA wXtungt
Wfl i« lite ttln «iiagfe B^felieiaea «va fterUMv« llaa neHtMielM
MMeft »le mkny/fe %, nXs kek Mm wibi Ua4 sAm itis v««l gefoM^«
Mb Von MariA der kaaegla, AI dor warft ein tr4ri»rl».' Hie
m%hn »''ertem kegimni Pkilippt MarienMen iHagenU Grundriß iS. tat):
Maria auoter känegin
Aller werlt ertdf»rin
Jwi der oben angeführten Profa gi^ng der Drmek v&n Jan und Mmrien
Ltben 147a bei Jntlwn Sorg {Panzer /, Sa) kervrs MU gotes weif«-
ka^ rfl feioev lere wil ich beTchaj^den vA aacli aiitElega die aeSen ee
▼00 Maria der kuoigin; der iiek auch in Jftandickriften noch eorßn^
det, X. B, Cod. «anae. ekart. Caiat. pag. 4tt. fa. Ihd. t8a Bk I«. nai
Ai Cad. moa^. garai* att ch; a»!. Bl. aa>. Mvan weUer mien.
•) Bick'wmim BemÜheSUng in dem Btidetberger Jnkrb^em dsr Ute*
rniur 19t8, Nr. It - U.
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ik mi mt kr^nA Crift k«rre ftber bN^ krift, V<^ lliiiieNfeber
b^fchail) nodi teiprocken habe, die mir tcmigstens th der Wie*
ner Pergamentkandschrift des 15. Jhd. Mr. 2766. (P. £. UI.) gr.
RL (258 BL m SpaUen) hegegnei isL
Si€ hegimu O H^rr Jefn tkritt Yogt hyni«ilir«her
kerfchafft Got rnd €bunig über alle her Dir ihnei was ki
deinem namen ye gefchepr Yhd aygenfchaft empGeog, enthält die
Bücker der Könige, Tobicu, Hiob tut»., darnach Rom^ Esra
(170*), Judilk (1720r Tarquimiue (173"), abermah Eerm, Eetker
(17»«— 178«), Rom (181'), Darim, Aiemander, He MakMUer
(186^, Rom (IW*), Alexander, Herodee, die Propheten (2*020;
darnach die neue E (231'^), doch ohne Philipps Marienlehen: A%^
guifus, Herodes, Tibcrim (237'), PikUus, Oaudim (230), Nero,
tMm, Otto, FatefiNtf {Odnaha), Vespasim, Tih^ Nervm, nmjan,
mm. Nach Omftmiiin tmd Jnkan Efodius (251: mH Tagprecht^
den Agareni ustt.) bis Leo Constantinus sun (258^: vntz das das
reieb an künig karl kom do ward das reich ?ob künig cbarL wi-
der gein Bom gelegt Alfa was in krieehealand abayn kailer
mtr Tod der er(t chatfer in dewifchen landen nach Gonftanli«»
was kaifer kari)« Zwischen inne, wie in der alten E die ineidiM-
tia vom Born, so hier stets die Päbste eingeflochten, so daß kür
wie dort eine Handsehriß Heinricks v. M. wrgdegm kstben mt^
Sokksr Miockwu/en begegnen uns b» den Hamdsckfiftm wm Hw^
dolfs Werke sdbst sdion versduedenartige : in Nr. 17. IS. dersel-
ben Rudolf und der kunige buoch {d. i. Kaiserchronik unmittd-
b&r), im Nr. Z das letztere mit Enenkels Reimckromk; in Cod.
Tmdob. 2782 sogat Enenkels Fürstenbuch mit Rudolfe
Wedekronik verbunden.
Der AufMhmg der Handsekriften von der ersten Prosa dis
rudolfUcken Werkes laße ick hier noch den Eingang zum Ver-
gleiche mä Rudolfs Reimtexte vorangeken:
Kicker gel (1) v aimeirlclie (S) wid crtriaha, ob ii]|«B.kr«^IU
lern twkei 41a kraft (3). Dar omho C» Ukat 4iah bU|kk aU
le; dag 4ä, ift (4), waatfe du kiH eia aakakeff aller wUliaM ^ai.
dar aaibe fd fagel oua dir bUlick lap and daac (C) aod mit 4oe
fieo wlaheil (7) ift 4ir gr^e 4re ^^efeil a> >>i ««t kerwe^
>) Die sekwierigs ZeU^ 7 hei Hudblf vmgeht tter Auflötet.
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vraa dU &w4g^i wero W Kt «k arJla|i ailoi h«H«« Ofl m^
der erden und din hAber wifer rdt (13) der bAl in der minoic-
liehen wisheit beTtrichen (11) und diu Telbe wisheit noch nie
kein nneg^enge (1^) »och ende enrp fangen hdt (16) und ft^t
otieb iener md dne ende« Vrift (17) und ifi werende #wicll<eb%
Ni dlnep kreften (tB) nsd all diner beHI|Cett gotellcben
mabi (t9) und dar ndcb U bringertd daj fcbcene liekt de« tage«
(90) und hdft da; underfcbeiden (tl) mit den firnamenten (U)
ganjB ande gar und diu gönt alle sit und flunde (t3), und die zal
und nid;e (14) ndch der anderfcheit (t4), als e; diu wlfe
berndlH kraft (td) dIner bAfcen goteli«b«n neirterrcftari
(M) gemachei hdU Zen aller drfCen ▼•b Bikte(t7) gefchlere
M e; gar nnde beribteft ef (18) ndch dem aUar edelftoo in diaec
höhen nrnjefldt, der doch ie und ie gewefen ifi. Dich lobet ouoli
die bancgetdc (S9), die din gewalt hat gefchaffen (30), erz-
«ngel «nd engel (Sl) und aller heiligen und aller himelan*
i:«Bd« «ad aller bimeircbar (M), die dlenent dir- mU kraft
(33) nad alt lobe (31) uad nigeni diaer k4k«ai wlilieU <34) «ad
If^ent rieb in die ftat (35) der höbeit, die dd gefatirt bAok
üf jse cherubin (36) und die tiefe der abegrunde (37), die
bdft dA gewfirkeC unde gemacht unde geme^s^en (39), usw.
So gtht es fort bis zu Rudolfi Z. 146. Hienach aber komnii
wenigstens in einer Anzahl Handschriften *), ein *ü^nlc der
wtber tmd springt hiemit der Text auf Crift hArrc iAer, so diorJS
wir Biandstkriflen als Vorlage annehmen müßen, wdche die An-
finge und iÜschung beider TeaAe enthielten, me wir sie weiter tm-
tm 'Unter Nr, 15. 16 kennen lernen werden, die, wie unsere Prosa,
>) IVährend grade s. B. die M&nchemer Bmmäichrifl Cad. germ. SOd
Csieh nachher Nr. 6)^ welehe in ihren Anfangeworien Bieber Crift goi
bdrre von hiinelrlch %u der Recension Crift hdrre hinüberneigtf »Ir^ger
nach der Forlage Rieber got vortchreitet^ die S. 49 mitgetheitte Stette
von den Engeln (Dd got in finer niaginkraflt) nicht haty dagegen rudol^
fitcherdie Schöpfung begmnt: In der anegenge des Krften (189) vnd nach
der lengt (190) die anegenge nie gewaa (191) noch ebaiaea aaeßiog
nicht (19«) Got gefchuf himel vnd Erden (198) nach jr wirdikait (194)
mit feiner gdtllchen krafl (195), uno. Demgemäß geht die Handschrift
mach bei der Schilderung des Paraditnet rudo\fi»cher vorwärti: Nt was
aia waffer d% was gar grofs vnd mlchel (983) de« paradifea
(983) rad das C^lbe waffer praebt luft ¥nd fufae fraphc (993. 969)
dea kalt« la dea paradifa (989. 918). ^ Ein ähnlicher rndotfUther Test
muß umter Anderem auch noch f&r Georg Alten e Cronika (1499. gr.
Fid.y «orgetegsn hnhen^' wenn et durt W. 7^ heißt: *Auß der mittel C984)
geit ein prun (939), der et ganz erfeüchtet (969), vnd der telh pmh
wirdt in vier geperide Flutte ^etejfie^ (987).
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«wA im BrihmA Rttdo^ m rieh txufktAmtH. Die nm ftigendm
Warte der Prosaauflösung entsprechen aber dem Crift-herre-
Texte von Z. 570 an {ick setze die treffenden Reimzeilen u>ieder
m Mhmmer bei):
M g«t Ui timer wuLgeuknH twtheit wm4 »Uj« Mme i» ßner wteheil
hiU md brMte üe In Heklea fclila se gnUtm m4 foluiof des Umel
wvasiciicbe mU faaoen näoen und Reinen , dAnite slerete er den
in Mbea dren und gtfictiu^f dnr lm€ nina k«re der kldrea ea-
gele (M«)y dfo dfeaeal i;oi C^Sft. «71) aad weaeat M fnie 0«8)
«ad fiai b«lea; aad etelleke flal laie adher (S7t), die fendeal
die «adera eagel t^t) Ja betefckaft (Mf). H6 lYac eieltelM
ea^ l^ewalticlicker daa die andera (^06) aad wie vll bete-
lekefte Oe jm den aMafcbea werbeat, CA rcbeideat fle doeH aibs
Y#B get (d1f> uad felreat Ja »It vreadea aa Cttf) alle sIt. e;
wl;|0i oaek die enge! kdafeigfia dfac («9^)» dl« feheai fte In
geiea Ceagaa (fit) and kfiadeat fle dea meafcliea Bdch golea
gebata* aad bdl oaeb eia leclich meafcke einen enget, der nn hfie-
lac aad Mtel vAr In and briagei fln gebele aad fla ahnaofen und
wsa; er gnotee taet, rar got. Die kAbftea eraengel drl C^6)
«a; m Gabrldl Ba^ba«! aad Micbab«! (€77: 78): ßiat Gabridl
kei^ gataa eraeale (f91>, fd ifl Rapba^I dlii fterkd gotea
($88), n»! Mcbabdl Ifl ndbe bl got ae probeft la hdbef krafl
iber da; paradls («85: 8e)* Sd Rat fVia ▼!! tüfeat ea'gele
(7#4) Ter gatea aailltjre (7t5), der aamea wir nibf wl;;ea.
Dd got die eagel gefchiraf (707) 4n hlnelifcher wonnage
g»r (7dt) rcbdne (708) aad Hebt, dd waa Luclfer iber alle
eagel fcbar (7fO) der reb«arte fcldrrie engel (711). dea fiber-
aaainck fla taaiber aniot (71t)aad wolde flcb got ailt gewalt
gellabea (7fl: 714) aad eben rlcke (714> fetsen, unift ae baas
warf la fla bdebrart (71«). ia der belle graat (717) und alle
nae BÜtYoIgKre (718) mit im (718) and muoftea dd ffn la dem
bellifcbea viure aad wolde tie got ein flant (7ld) mit hdvart
(TU) aibt ld;ea la dem bimel bllbea (7t7). Und alfd Lucl-
fer var der fcbmafte kldrfte engel was (911), alfd wart er
der aller aageammefle aad der be^ellebeft geHalt (7SS). EUe-
waaae woaeat die bmfea geifie in dea iüftea (737), dar ambe
da; fle dea meafcbea Terleitea (748) durcb dea alt (738) da;
die menfebea Ir flal benraeat« Sie macbeat ovcb ungewUter und
waadeleas ficb la eageftUcb liebt uad maebeat aoaberailTc. fie
Hat oncb voa aatlore wlfe uad fiat liniger daa der meafcbe. docb
wij^Bi Oe aibt waa mt krie«^ gefcbibt, dan da; fla e; aa dem-ge-
fUrae febeat^ aad wi;;eat oiicb aibt weder übel aoob gaot uaa da;
e; gefcbibi, uad ftdt ir Cia nnd ir muot niur ikf übeliu diac
Hiemmek folgt «oa den guten Engeln ^ dann von den neun Kören
deneUem, abmßiehend von den Z. «28 — 671 in CrlOberre ieelkft mit mög-
Ikkerweite dmrckkUngenden Reimen principaius ... die fint in got gevur-
[iv. j.j 4
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fStet ttiUI b#(;chinii«nt Alte Uttt «U ««ttti lAtai^lfKer liftüX'oMboa m-
se/fip IForie ankHngtn : der niiinde kör heilet Serapbio. der ift vol df s
golelichen viiires der b rinnen deo minnc und brlnnet äne nnderU;
in der briunendeu minne C67I}.
Ich laße hienckch das Handschrifienverzeichniß folgen:
]> Zu, PrۊdftiiJi^ 49): Pcrgameuthandschrift,
Anfang: Bichier ^tt van biipelricb vnd evlrich i^ «b allen
Hreilftft ivfthpi die kii^fiu
Skik J, Beff^r Arcana $acra hibliotkmmrwm dr4$(Unuum» Brüden^
17;äa. 8. /, 37, XIF.
2) Zu Dresden iA^ 50): Papierhandachrift^ Fol*,
Sieh A. Beyer o. a. 0. und £&erl Hai\dackrifietdmnde S^ HS.
3) Zu Ae^eiitfr«rg (Tum fmd Tiurtt.* him iV«reiieun>,- Pa^hand-
Hhrift de» 15. JAd. iFgL GrMter'e Jdummm «mi Hemode, ISIS,
Ar. 13, Ä. 63— 64),
Anfang: [Hie bebt an die Bibel der allen K nach üem La-
tine in tätfcbe n^eaiacht ')]: Bicher Gpt von hjoielrkib ond
ertrlcb ob alle« kvefilea fwebet din hrafi.- Qdkt bh gvr Aufer^
ßtehung* Einge/Iochten dae gereimte ttinne buoch (do« Hoke Lied}
wie in 9. 15. 17. 18. 19. «0. Zi und in Cod. Vindob. Nr. 1393. eh.
4) Zu Avgeburg i Annenkirche'): Pergamenthand$ehrift Fol. uom. J. 14H.
Anfang: Bichba gox Herr« von himelrJQli vji ertricb Obe al-
len creften fwebet die JuraA vad dar vmb To lobet dich bUlicb alles
das vf ertricb ift. MU der Erdkunde f und Philipp». MarUmUhen
MATia mäter edel kdrclie fnaget Ein erioferin alier der, weite vnd
ein f&rbi(terin aller fdnder vnd finderin^ titio.).
bj^ Zu München (Cyd« germ. 1101. FoK); Papierhmdechrifik de» 15.
Jhd. «>
Anfang: Bicber goi von hinielrick vnd ertricb wud oh alle
kremen fwebel din kram. Geht k't Ahab; BL iSi^ Philipp» üorien-
leben CMAria mAteredel kafcbe mafet Bin erloferin aller der weite).
6) Zu München <Cod. germ. i09. FoL: aue Augthurg): Papierhattd-'
»chrift vom J. 1457. 288 BL vweitpaUig.
Anfang C9H): Bicher Crift got berre von biaehicb vad ob
allen kreften fwebet dein craOte; BL ZV^ In der #negenge des Rr-
ften vnd nach der lenge die anegenge nie gewan nocb cbainaa aae-
' ■) Dfeie Übertdkrifl der Ffand»ekrift€n von Hegen»hurg ( Vr. 9), Man-
ehew^Augekurg CNr. 6) und frotfenhOttel CNr. 9) geht wohl au» dAftfldke»
Bezi^ungen dt$ *rudolfi»chetC fP'erkei avf »eine tateini»chen Quälen
vor.
•y Bl. 47f* ffeftt MCOCXXt, am Ende de» iVl B. MCCCXXn.
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/iiftrt. Vor Jenem aber noch der Pialter (fMi^215).
Anfang: Ricber gfol voo hiüelrlGh YBd erderick Ob« alle
knteB «waMI '«Off. Jrvaill. im fiUlipjm Mnfim^lem
VgU 'Abge$9ttderte BibHoikee t,der Z^Mm ^fl i A ^ ümhmktmmd I/n-
^■iliijMitr GiäMae» Vm mnMge^ melmm^^iU uemm MMkea^ «^
mmiern gelehrten Materien: Halle, 1718, St. 1; 1719; SU 9^ ^- 7M
-804. — »rnrmuM Fül^m Cm r mmt ilem IM*.* JT, 479-«47lf i» 1^
«cte^» ^ffgi^hieebm SMmk$itmlII^ Ui^^ea^ tmd «TiriteiyU
Catmlag IVj f. cod. 111. Fol.
8) Z» /Fol/MMUri (Xfier«- 4h#i I» lA. Fol.>4 Bapmkmmtleekn/l iee
U. A4* mä jmderm
Anfang: Riebe r goi too kjinelricli vod ertrick ^tf «lleii
InnifteA fwolM^ dit kmMb Umt vmIi fo ]ok«t Mh byiUh «Ucs das
4o in, usw. — Do g#t In flMe a»gen)%rAffl «> fw i ofco tte vod
ttUt mm$ß$ im Hier iviMioit.l««* *- Mi4.ii«r Sedkunitf 4m • Jt M*.
•e9y ifeii B. der Königej Roboarnj Eliat, Alexander^ Tobimtii BkUippB
Marienleben ißUßtlu ««Slw Edcle talMft OMigel «in MrlSfortfl aller
f) Z« Berlin ££. JMUMefc Mr» A^^ /H>f PmpMkßmdieMn ^h$ U.
ihd. MtBi»
Amf4m§t *• £•• i« Motf auij^«-!««« »mM •) teeMi Mit
ileai Hohen Liede iBU 4140) „le iVr. 3. 15. 17. 1& 19. SOU
!•) Z« »»idmik^rg (Jir. 9<t|r; P# -#^iwttffW >a»>yi if«» 1^. JM «14 «.
Jnfang: Do j^o^ in lUiftr »a«»i|icr*di«»«bol^*
f^U Wm^m'^ FeßM^i^.S^ 4l0i MagmeM Grundriß M. UX
11) Zu München (Cod. ger». JV«I, /Vrf,). 'i^OpMC^iMUbirk «mX 1457.
>) Hier^ wie am4erwäi>$tr, Min^n Rnd^ifi Rekie kktr ivrch. Seine
MlffdktUeka ^ei^apfuMgtgeeehkhte beginnt^
•to 4leHi-^r«ea'ait#|r^«gte,
(teil M^M nick ^«r leoge«
die anegenge nie gewan
0«di aweg^go die l^aiT)
g^efchnof got himel und erde
beMlu aAek iy^üve«««
mit finer gotelJchen krafl.
Die oben angegebenen Protaworte emd übrigem zugleich beeter Bewein, daß
ik Pro 9a aue d4m wrsprü^liehen rMdolfieehen Texte enttu^mm PDurde.
«) Hieritt liegt vielhicht eine Beziehung ayf Ensmhßle ^ang, dl^
Wi^derk^kpn eich fi^l.V^ ßffu^^M^g^^i^^^^^^k^ t^^ori^ ob Al-
len kr,^ftC0 Xwc^cM^nJirj/^.^ ... , , t -w •'.
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ffftüffott >)l 4^M« C«*M tfülkar) 4fo 9t SM|r«i liir CMümMIi HL 1»«
hAm dm BtUigm (gidA ämm OrMfct 4m Brnmimt^m: Mrttkmgf
1488).
If) Z« ITel/eslraiUl (BM. Ann. 4f , t. inil.)t PmpUHmtimknft mm
J.14M.
Anfangt Bm BM Im iekmet ••«« krafl Aircb^l. — JUm w€g^
h^endy wm$ nkki kMimsk mC.
M> 1« fr«ir««*<Mtf CMC«. Aug. 1, <, t. gr. #U.)f AijiiiriMiwini^
#0» X 1471.
Anfangt 9» f«i j» Mser »»geakrAf« fWeM.
I4>X« ir^ir^fi^Aflel (Üfs. Auf. 81) St. #W.>t INiyfjrftiirfwfcTyt 'M
lA. jhd. ns BL
Anfangt Dm goi im feia^r ataageakrari fakwvU.
1») Za IVära^erg (SUMUMUaaefc Caator. V, S.)« AqiMbMulMMfl lUt
15. Jkä.
.Anfangt Do gal ja felaar aiacaakrafl fWiki. ^ MH ileai
a^km Ucd9 wk Nr. J. f. 17. 18. If. 88.
18) Za Ulm im F««#aaieyef t Bmüae frikm^t Paf^imhanitikrt/t da»
Anfangt Da faC ia feiaar aiag eakraft hrakf.
17) Zu Stuttgart iOfmO. BibUotk^t Mfcr. tbeal. el pMMbfk« FaL
Nr. 17): Pt^MbaatfidbriA «oai /• 1445. 888 Bf . ta t ^
Anfang: Do got in Teiner »ageflaC va^ kraft fokirebal •). —
Afil icai HWk«a LMe »je J. 8. 15. 18. 18. 88» aatf dmm kvaige kaock
CS. 55, 8) hintan an.
Ifi) Za Stuttgart {OfantL BikUmkakt Mfer. tkeoL ei pkllof\ipk« #W.
JVr. ff): PofiMrhandmkrift dm 15. .NW.
Fm Sam mn. ^ Mk dam Hakan Liada wU IVK Z.$. 15. 17. 18. M,
und dam kaaiga iMiaoli iS. 55, 8) AlRf«a.
18) Za fFien iNr. 8888, /Wkler Uft. ecatef. 68. Fol.): Ai^Mkaaiiidkri/l
oo» /. 1448; 418 Bi. iHe/fmann Handmkriften S. 811, ^r. CXXiy^
Anfang (8»): Do gos Ja flaer ataieftal vad krafi fckwebet «3«
Act ilcai iSMea LiWe wm 2Vr. 8. 8. 15. 17. 18. 88.
88) Za München ifiad. gem. 588. Fol.): Pmfiarhmndmkriß nam J. t4S^
Anfangt Do aoT ja Saiaar MaiafUI fißkwekel vatf alle 81»^,
«•10. » BU ZoMat» — MJI ilcai Haham JJada mia Nr. %. 8. 15. 17.
18. 18.
81) Za tVolfenhütfl (Mfa. Aag. 45, 18. kL Fol.): P^gaweal- und
Anfangt Do go( la ralaar aiagefialt farebel *).
') Jneraat ahgeirueki in FV. Pfeifer^M Mai und Baaßar. Ltipmig'^
esmhen. 1848. S. IX—IXF.
•) Hiar suer$t CttaUgdm dUaran Mageakrall) an^efÜt, daa tXanrad m.
WMr%burg (,MS. il, IM. und Oaldma Sahmiad» 1878.) und dar ifafmer
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st) Mm QmihM CMs 19): ffifyiiiMiliiinii»t »m X 1494,
Jnfmug : I» 4«ii a«eg«Bf e ^ 0#i feTotefft, «Mk ( ^fl. Nr. <},
U) X« («mal m S0hihtr*9 B^tkU).
8Uk ßmrtM9m4 DmM Mk Lied Smhmtät im drti tmd wkrMg
tMmm d m i tm. N4rmk€rg m. Mm(^gj SM. tm7. %. 8. X.
Uy %m mtiim (Mfi. «em. km^. Fkl.h
Amfmmgt (B>S WM ate mm ▼•• «kr iUH :
3) Wir ickreiim kiemiek Mur Proiaaupösung der Kai-
s4rckronik selbst vor.
Vor dsm Land- und Lektnreckte des Sekwabenspie^
gels und otidl umMängif davon ersekemi vielfaek em Zeitbuck^
welekes jmem buoche ■) beigegeben wurde, um Königen und Mick'
Um am Leben ihrer Vorgänger ein Vorbild aufxustdlen.
Dam gaben die Bücker der, Könige im Ahen Bunde An-
laß, Mahnen und Namen ker. Sie verxugsweiee keißen der ktt-
aege buocli *); x. B. MS. H, 234: der kttnege buocb not
kondct iD der alieo 6« oder bei Rudolf von Hoken-Ems, wo er
selbst die Büdner der Könige beginnen wiU: In gotet nameo ich
bA wit Der küBege buocb hie vlhen an, und weiter: N&
bringich dia nare Af ir ort, Vod weihen mcren onde wie Der
känege buocb nft aneyie. unser Zeitbuck seH>er aber sagt:
ClML //» ICf*) sekm »c6fi» Jmtm g^hrmuehem. Der vem SM9m9mhurg iM8p
itf tf#) smgi m0€h Oai la 41aer maceakrafi.— I» eimtm Lieds (Cod.
pOat. 3My Bl. tez* JdeUmg Uy Ml) «tdb< Da gai la flaer »eyeaftat
Onr whr^eUehe fla kaalfetal Kack alle» waafch befoliallea kat Der
taM knai aiü Tatfcbeai rar Der er aach hat bj lag ah lat Kr bracht
Baa aiaai la aal Mil rMek Im ptamMef mmd mkmlifk im eimem Liede vom
dm Rrmbermng BrtumsAweig* aoM i. U4t? O Godt la diacr atagefUd^
« aVe 4iaeli gefelMipea batt (Mme Juaeiger 4, 40).
I) 9e keißt Jemen Bmkiekmek hier Sfiert Wir babea vaa Trajaao la
üfaMC bnaebe vad aa andere bfteebera gaote laatrebi; vem welekem
Büwktrm es aa tmdermr St^is weUer heißt: Waa er (der Engel aa
v) gel^racbea bAl, daa vladei aaa la elae» baaebe, daa beiaei
iafaabaa oder ia reolanica blftarla, eder an mmderer Stelle: Wer
daa lefea wella, der Jeff» daa «rfte baaeb Majrfl (aarJk Hoyd laai^
rabi ^«aaaaO, Mfer« War mk m^ «aa Jadkb lefea welle^dar faocbe
ca fa der JübJfa» mmdt War aiöfe vaa daai fcAaega AaTera welle wia-
am aad van Haikr aad wmm Afardacbea, der lefa die Bib^Iia, di via-
dal awa aidre vmm la.
•y Oms flUba idsd dar ailaae baaob, das Bmek der Hidfkabmer der
▼ebcer baaeiu
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Daviden den erWfeWte got f^b^^w könegetind liiö? 'An tÄtef"
AbiTai. von dem fifet man in der kOnege büocliä, daj er
oia guoi. riht^c^ ^^^ ua<l daj of vll . arbeite #ileit durh rehte
gerihte; in der Mamkchr^^SSSi^ aber- ^eiß t$ (lä^) «m.iCbn-
starUin: Der was ein hart weif^msftil er 'forebt ge^ feve^^er
laz ofte der clJütifg pfich. • ■ - ■» -
Hienach nennt sich dieses Zmibuch {oder Prosaauflösung) am
Sckluße und am Anfange in den meisten Handschriften selber der
kttnägebtooch; ja schon seine Quette die Kaiserchronik heißt
so, wenigstens in Handschrift Mi.: Dis ift der kuriic bxVch 0,
daz man nennet die Cronicam. Jenen Namen bihi^t im drei-
!9ehenten Jahrhunderte auch Echo von Repkau für seine ChYth-
ntk bei', icenigsten^ überschreibt die Berliner Handschrift Dr Tco-
ninghe bncb.
Der Prösaaußsung der'' KaiserbhrofHk (de^ nfüWeft *)
gehl mehrfach noch eine ähnliche der aften k voraus oder tr*
scheint in Handschriften auch abgesondert für sich. ' Auch dti*' diV-
ser Nicken ursprüngliche Reime' vietfach hertot, vne sie dott, in
der Prosa der eigentlichen Kaiser chronSt, Öfter den 2>a< di$$ef
^) J^/ne ProsaavftÖsung Enatketi (s0)leti i^ thkn ^. 4^ niMiüf« 4dth
*von alleo pftblten kaifern vnd kfinigen'; eben io nannten iich die
Drucke von .jr<hii^8Äofen> Chnmtk *Cronicn t% Mten kmfftern hh 1bai%'#L
getii\ Üarnadt ^ab e$ ifemt ävfk später 'Ein tckSn new luwtif^ Keifter^
b^chleyn in drey theyl gttkellt; ihr erste han^9H wM Mdmg ftoumfoi #ir
ahtter von Jt/ftd Cäiar^ fter aride von Caroh Afo^»' itiottnbwg «m 4«r
Tauber 6ä Jlbreeht Groß: MIO. 9.) t^on Jbl. Bistk^ff C^der ih Bpi^9^^
pfns"), femer *Die Uetne Keiner Ckronitüi 0a^ tst Hrfe»» Ben^kt^ik umg
öfter Römigthtn Key s er und Bäptte iOürUiVj 1St8. %^ von Chr. B^rt^
holdt; auch eine 'Keysertsehe Chronik ton S. CäHtr bi$ Hnivli^k if^
iFrankf,y 1589. Foff.); endlich Michael 9ück wen *NeujeB9yiiir'*<:kr<tnica
Bärinnen ffrdentltch begriffen Atte BämUche kej^tef v^ Caiv ivtio Otmmrm
btß uff den fetzt Ye^e^tnden tCeyier B^dotpliam W K^^M^gMmrgk ^ f 'T^
4^ Th. FbLf wnd Bräunfthtoeig bei Mirthner: Nevj ewKÜiiffrie «mt irnMiUai
ittgS K. Chr, usm.'), '^hetvtete itt ^öhl dte^ v^lcke Jekanme iSpivkn tftw
Dtitiikche (Aersettte ali. K^ikltltrOhik^ |>tia 9yMk CiTojiMftMfe«, 1649«
Itf^. 9.)' -^ jiittit dä^ ^pttffliVl^ Avtinf MM liM^HMItMH lMip«Hml, y
e^tea th qt6 ffi/hnlikfmi^ePs o«NrtiMiefl IM Vid««, y MbInM to f^am
von Pedro Mexia, fortgesetzt von Batilio Varen Mt FnHnamd. HM^
i^ädrid, bei I^I^^ivr' 6amkev,y ff» iS. F#l^ mseh m tg e ^ U n m foCemi*
aehen Schrifetellem iohne Sagen").
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{9,Jk km ägm fadUboMi ifc« MiuM ^Qimur).mUm'Mttm. Auch
/ir/0Mitfl« % werim «atr eine fißftimte ifmSe erkmnm.
Die niuwe « ffeht^in ihren Bandschriften stets lis Kaiser
Kokt ad HL, wie die meisten ältesten Bandschriflen der Maiser -
ekramk sdbsi (^^JBSS mw.). Jene st^gt m SSBio Ditz ift der
/«Bgfl ekufitch ia dkm poocb kovoAica ifikm S. 18).
Überblicken wir zunächst die Handschriften unserer prosa-
ischen Kaserchronik
«) der iHMMge buoek n in wer 6 aihin:
1) Zm fFolfenbüitel (Mfs. Aug. 15, 8. Fo(.): Pergamenthanth^krifi de$
%4. Jkd.' imii dmn Swkmakm^pk^y vsrbwmiem wmi dwrel^oMem mit
der gereimteH Kaiierehronik (,$i€k nkm 8. II); Bk I»^i9»; Wir le-
ite f« 4ew g^üksiH dMt «sdt Jie touMtoiie jb# itoai «tfieB erlAb das
ff«icb» 4i^ iuit ¥m» «^ Altar» fl«ieo«
M Abmktift m 0r«»il€ii CM. 31)? nodb G«(tMJbti«i Aeif« In Mmm-
Im^ eimigtr aungtt, Stücke aar Cfetclitdk« /* JT. iil, M«^il. 416^
UZ.
Ü Z« 4l«Clf «r« CÖfeiMi« JBtbl^fift. Mlir. Ifceol. el fbilof. iToh Sr. 17):
BKjfUtkmndsdmifi imii dem SehmakmfiegH) mom J. IMb JM oben
9.ti^ 17). ^ BL nx^i Wjr Mem ^n der «Mm g0fcMm *M fiM se-
MUl^oie 4m erOe« dM ritli im kftk Di iisiii mm ob alle« ftall«« >)•
»> 2« ^<iilf^«rl CdtfMi. BikUaUu Mfor. IJml. et pMaf. Fei. A(r.tS):
|>|M«*pfitfecMr< (pi*^ 4lfm Jotoa6 my |ggirf> mh 14M. £M etot «.
»9, 18. -- Bf. t9€a: Wjr lefTen an der altea gefchrifflt. das fleh j5&
0aWo«le des ecOeB ^je riffc an kih Du ft«! was ok aliea fteHe«*
Seklmß fehlt >)•
b) der konige biMeb alter 6 umd fiiuwer A:
I) %u Münehent Cod. gena. S87 (CaUil. lllK}eD. «II); i8» BJl Fol:
Pmpierkomdmkrifi eem /< 141t, »weispmUig imii dmn Scktmbmtipiegel
m. ]4d«)y
A. Hie Mlit ruii an derlcialg bavelk | Wir Tendie äftch
beglnaen nit got vod fol fleh efidea »il g«4» Wk* fevd fin
die b6cli bewarea mH der alte» .e. aa4 mll der nikwen <e. dae
l&n wir dar orabe das es die fiairclig Mke ¥Bd die Ttgeirdhire« Idte
#efl lahMer gattiAfHeD ra4 Terkerefl ladgetf. waa dis b4ch er-
dacht Kt dur den Mde Tad d«r dea retdbafUa Mit ▼•i durei den
ftäien Cride. Tnd durch recht fo foll wir euch die Herren nemen
den der al mecbtig got geriebt vnd gewalt enphabe, vff ertriche in
dtj altea e^ ut/m.
') Bmdm^ ilmkdmhfifien 0« SSMBgmH ftkU dulimm^ la iW. U amh
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B. W&r l«feB Ml ^r »IUb tcwiH. Um» tUk mm BAby-
loae ieM erftea dus iMi m bäb« Dd Hai wm «b allaa fleOM, m».
CBL W»^UZ^} >)• AmimcA 4er Sckwäktm^iegel iUßUrg9 Sehrnp-
hen$piega Nr. §9, Howuyer Nr. 3<C).
<) Zu Heidelberg iNr. 145)i HS BL PU.t PapierhtmdMekriß d9$ I.
I«t9 inmtk m. ttt»: fFilkm Ftrweiekm. S. MO).
A. Hie bebt Heb »■ 4et kAag« bieb. Wir AM 41t bA«b
beiinoen, «rtw. (B/. 1« — 18<»).
B. Wyr lere« «■ der iiUen cerchriflft dM fleh se BiibjloBi« de«
erlteB da« rieb HB hdb Div fUU ws ob BlleB fleUeo iBL tf«^il<i).
Aienacb (B/. dt«) der ScJkMNi6eiii|iie^e< (£0/^6. Sehwbfp. Nr. M, llb-
Biejfer Nr. Sil).
3) Z» Leipzig iRüthtMUothek Nr. DCCCXCFint Nmmmmm tu tu Ol
s. tu.
A. Der kBBlg bacb. Wir MleB dlfe Bieb begiBMi mUt g9U
wwi Fol neb eaden aiia cot» «ttp«
m. Hi« Fol fliBB bereB wie dB« Rieb b« deai erriBa »■-
bebe Wir lefe bb der Bltea «Bl^brlft dBS Oab MbBbltoBiB dM «r-
Am das rieb BBbvb iBL 40>-11H). JVieBBcb 4er Stkmmkmmpiegtk
e) der kunige buoch alter A allein:
1) Zu München (Ced. «erai. 907): 108 BL gr. FoLt PapUrhmmdmkrift
detU. JM. Ill.l«-tl: Hya hebt fleh bb der koa}« paeb,
«fv. Wir ruMea dita paacbee begfaea mk Gel vad ee Fol flob eaa-
daa bA go^f hi$ AMtk «ad aiil deBi Nmekmerie DHm pveb Ifl ^e-
bajCfea der kaalf pacb traaa ob tob afobl aaadefa waaa vaa
koBicea aad tob rieblera ifl gerobHbea. Himmek Bt. Od-^IOO« digr
Stkmmbmitplegdj MmvoUtiänüg iLoßb. Schwbtp. Nr. Oft, I f eBiifir Nr.
016).
t> Zu München (Cod. gena. 001. FU.'): PmphrktmiMkHfi eem iukre
1400.
BL 1 — 4ßb. (W)lr ftiflea diCa paobes weoraae aril gei Vid ea
fei Hob eadea aiil Oai. Bm Judith y mit dem Nmekcmtme Dtta f acb
in gebaiffea der kiiaicb paeb wbbb en vaa alcbte aadera waaa vaa
kuBigea vad voa Richtera ifl gefcliribea, ae». C'^a'aaeb «oai Nw
tmm und BHnehtm det Leidem /et« Cbritfi'). MU dem Sokmdken^
tfiegei iLaßb. Sekmbep. Nr. 104).
S) Zu Af««e*e« (Cod. garai. iitt ««• jMgtkwrg)t 004 BL FeLt Pb-
fierhmmdmkrifi dee 10. Jbd.
BL l«-40«x Wir ftillea diu p&ebfa bogiAea aiil f^ymd — tml
Acb eadaa biÜ gat. lijl deBi Laarfreabfftacbe.
>) Do« m dieter Handeehrift BL 10^ (egmaeade LeOea Kmfle dte
Großen itt mu$ Eginhart über$etxt und befindet eich neekmmh m Cod.
mooBC. germ. 067 ivom J. 1448) BL 015«- 004* : Der grofa kaifar karll
Ift ge^ora vaa fraackearieb ybb eiaeai Icoaig der Mefa bipflaaa; i$t aa-
«Ifl oertcbiedea «ea dea S% 40 aagiq^brlta L eie a JTaHe 4e$ Orefim »
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4) U Mlfi«*«« C<ML fMik «Mit M« Ji JUrf
JWkPt lOi.
JEN. ••.• Wfar IMm Ms MohM » igi M e « aril €M viidl m M fici
ew«eB Mit 6oi, oiit ifm IV«dhMfM Dkji kich Ul «t^iiMMi 4w k«-
1) Zm H9id€lh9tg iliir. 1Sf)i ttt AI. JM Mmtkpmhif: #^ig— •»!
tat^jdb^ MW £ii^ dm 14. JM. CIF«ift ^ SM).
M. If ne he^e»! m «e Ca»llM 4w kvaige k«€b tm «mt aI-
tea B«| IM. t«9 Hi« hckM« fleh m dl« rMlH bioli 4w loMric« ▼•■
<gr »He» . «ge— » «wp. Wir fcifai <to k— Iwa fcegl — < ■ iH gti» v»dl
«I foi «liMi Mit gM«. Jtt iAm ii«<wi*tliBii iLmßk. Ihftüiy,
Mr. M, Jhmm^ Nr. t9T>
D 2« BHd^ntrg iNr. 80>r tM M Al.i F9^imhmmi%9kH/t 4m U.
Jki. ifTilkm S. tm-
■ j» h^ei Ocfc M «e C«rpUtal «der *m MeiililnMi 4«» hieb««
4er lielligeB palrUreheB ivgk Mr. M). ^ Wir MHeal «• tack
kegerw «BesAvckeB oiil gelte ym4 mteei ee e»Mk e e ie e -wü
gelle. BiU 4€m Lee4rMMM«kt (Le/Ik. fi tk aty. Nr. fl» ü tig f ir
iVr. tM).
7) Ce H€i49lh9fg ifir. S6): #kl.r JVqilMrkeeiMMyi iIm U. ikil.
ÜL ]»— M: »e kekei fiek M 4ee keek 4er keege dtf 4Mr el-
lee B ge e iewi, em. Whr feile» to keekee liegy»»ee mUkm^rmi
ee feil flek e»ie» vk gel. Qk»e-Aw LmtdrmMmak,
8) Ce Si^mßhurg jümivmmiättkikHmk. C IV. M)« #W.f iy^uriheerf
mkrifl dm 1«. JM.
(H)ie kekl fick »a 4er kunig k&ck. (W)kr fMe»! 4ie ktekee
kegiaeen laU geUe va4 fei ßek e»»4e» aUl gelle. Jiü dwm Imtd
f) Ca Strmßhurg iUmivßnUäUbHUUk. A. V. If): il8 BU JU.I Pi^ii^-
kaa4Mftri/l ifet 15. Jkd.
BL l*-SS^i Wkr fiUleal 4iCa kMM beglaaea aiU gelle tm4 ee
fW ßek ea4ea mII gel. BäU dcai LaarfrecMadU
!•) Zu Sttmßbufg ilhdotnUmkakUnOut «ka« i torft kaaa y , /Wtter »a
/• J. Jidttrgm» BmUm)t 17« S. JM.f P m piwk m md t tkti ft dm 14. JM.
jETt. im. Mb: Hie keket Hck aa 4er kttaige kaek. Wir fÜleal
4ie kaekee ke gl a a ea aHl gelle. taA- ee fei flek e»4e» aiü geUe.
Jbk dtm SthWM^€H$fmgtm.
UyXm Frankfurt a. M. iSimdikikimOmk Me. U, n)t 81 DI. #W.
mmStfidÜg): Pmgmmmdh mmdtthri ß dm 14. JM.
BU 1 — SO: 4er kaalge kaock ttii«o<lH4a4% imH mit »eftaribdiei
Mf Ifg<aa»i4)w Mt 4mi^ i^wahmttfiegM*
(Sick ^«akealtrg« Seleda I, Mt; g»i«a«r k» e. 4. £«k#« Cir-
pmjmrU germ* « MI. 5iak«a6frg. 9rmtkfmrif 1744. #W. 11, 5^ a»*
gemauer wieder im Arthiv für äiiere deuteeke Gmsh, If 3tt~9S4.)
IS) 2m Dillingen: Pepjerkaadackri/k eo» J. 1404.
Ihifa ifl 4er kaalg kack rad kal 4ee erOea aer faaleiea waa
Ma 4ar »■ gefckrikea ▼i»4ey t»4 wac ei» IcfUek gealewi C at> m
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«:
erfit capitel ift von Jorepbe vnd aber ein capitel tob #of«f4» ab^
* elm'cmflM vaa JüCtu« yhACMoU tMMi von JMoi der J#fevea ▼»-
. Cor waJC' Vtn.Mojrfeo von 4tai k«nig BateACb^ itMiw Miä- dem
•-. • <^«ll Grätmr'M itbinMm imrf Htrmodß ItU, ^S. M).
18) Zu If^itffi (2Vi> St7», ^rttar FblM". CX;X, ol. Amte. t$a>i A«M«r-
uihWMffdkrt/l «M J. 105 Cm» Afi/UuirÄ ^eMftiif4«n> ^Wa» JBÜ 1«—
■ • '14% «M üMefMfflT, «foim 14^ <«m iWiMM my: hie ftaM gefctleit was
- ' 'ifmm den JM«ig|OB vft von der aMen £. an Mea bicJw- gaToMbea
• fMMt. VA de« erlltA v#a keltft« veo a afche a vea lafaiipiy imii^ —
BL 14«: Von helireo XXXV. ble vor w«8 atn liM« In IB^ria der
• huti alMO tiwftea #er Meto neaman. ^ ^Mw/T B<. «•«« JUe Djwpfti
der kdnig bdch ende. Hie Tfllen wir dirfeai bäch aift ead gsbea.
- Ma Wkh ImMM ier kdalg bAoli wan aa iiit wan v* den knaige
•* • ift* l^e« heUr vaa dar vacter vad der Um md ite luiUfg gelfl
* • aflMB* Himmdi dw ^S^up^kmttpkgtl.
UyShi Wi$n (iVf*. »774^ firüher TheaL dS); U% ßL ^hi PflifDiiiil-
«md PapierhandBchrift vom. J. 1448«
Ble heb« fk* An dte Blhel In daniroli «od fag^ ym erft vo»«er*
kaicbapftuig fc/nwlrekba vad ertreleha die «oNCd '>. — SM^ß BL
< -um: We haiate eade daa plleii dar Bf bei dar Jaaa Mlaffaa fein
djre funff pfiacher Mayll die piMer Jofiie Jadieuai vad Raib, vnd
-die virpirobtr der Cbunrig Vbabie. vad lieren lobea pacb, tn«!-
aader pncber vnd byHtorien der Beicchen vad der Boaier vnd.
oaeb-die Praphete») vnd die ebiage'dea wsejrCragaa iberearfa
M>fta fVien CiVr. iMI): Papitrkmndt^hrift vmm J. Idi3.
BL 1-43: Der Itdog buch.
M> flu Mdrslarg- am Bodtmeg (fV«A. /••• v. Lmßbtrg, /Vd4er iCAMsr);
R 4<^.: Pergamenthandßchrift det 14. /Ai/.
L«ft«a dtff- Pali i a n Jbc H ivgL Nr. d), ifeaige Saieft («ea Mraham
hi$ Judo9 Makkmhmmä). Mk dem Sthwabmtfpiegal iLmßb. Sck^ep.
' Bh, ^t, J fciay tr Nr. 81. 940>.
17>4bi Bmeml iUmiBtreiMekildietkek O. IV. 16}: 155 BL FoL: J>ap»er-
* kmdtektiß 4m 15« J^»
D«r WMga iaoch» iH^minmagü Die oltdmttetkmi ikmdecktifteti
der Baeeler ünivenimihibUotkek. 1855, S. 54.} Mk JSekwmkeme^egel
- (La^. Ä'dbidhtp. Nr. 4, thm^ger Nr* 5).
18) Zu fVintertkur iSiudikiblioikelO i kk FkfL mmepmMgt Pe^ierhrnnd--
wtmrtf9 aoat'^ IdaA»
BL 1—40» der kunige b«Mlu df«l dem JaJbpalaayrgrf (La/^d.
.«dMa^ Nr. 18d).
Id^Za^L G«l/ej»<Se4MiMMItefc 2¥r. 9«5)i kl. Fei.: Pe^ierkmndeefu^ifi
>) Bmffmmem iF^mMm. der »"tcMr iTaadadbii Nr. ClXilO U^7l
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n^tm Kmtlnhmtg i4em Graftn BttUymy gtMnm^ 4K: i^Mitefiif.
$ehrift vom J. 1476.
Eiae kurue kronig von aller ding begiooen vod anfang der weite,
wie der allmäclitig gott die bercliaffeo vod genftcbt liat, vad ift
aucb genannt: die aale der RomiCQbeB kunig eto. 1175 (6i« Masi^
miUany Friedricks 11 f. Sohn'). Von dem kairer Julius, wie dem vea
den iSeaatoren drey Legleti zugeben ward ^).
JTa wM tfadff gmitmnt anßer ^k^m 0«riMtt «Ofi Kmi d^m ^toß^ä
iUU guehHekmt} akch «mm G€$t*Mte der ßt^mkm MUtiig^ C«He *l>
«Ulf Vn$er U^en Frtruetif m Gedieht ißmn Boke Ldei?}.
ti) Zu Königtberg iGeh. Archiv G. R.): Pergamenthandtckrift de$ lA.
Jahrhunderts,
Ber tLoMgt Bnch und tMndreeithkeh Ctaßb.''Sehitbsp. Nr. ft, /h*
«rtyer Nt. SM).
mZu iCi^p^nhag^n CJK. BihU0th9k Nf. IM aller B^mmlumg^t JW«
Papicrhtmdschrift des U. Jhd.
Der köntge Buch und Schwahenspiegel iLaßb. Sehwhsf. A>. 75|
liomei/er Ar. <38*, IFUde im AAein. Muaeum ^/l^ 94d).
d) tferfnutden mit Enenkets WeUhuche:
1> 2« JHüaeAett cÖod« gem. SMT).' Fof.r Papierkondschriflt dt» 14. 10.
2l«r gereimts Rnenktly Onmoeh BU lW^n$^ dejr koftige hmek
ialter E): [In nomine paCrla et filij et rpiritus Tancti. Amea] Wir
rnllen dlfz buches beginnen mit got vnd wir fvllen fleh enden mit
got; darnach Bl. tSO» wieder Enenkel.
e) Tfhctle der alten 6 in ^önigshofens Weüchronik, der uticA
der kÜDC^Q buocb niuwcr A wohl kannte und gleich im
Amfange iei Juiime Cäsw, Trier benuMe {v)omn $päkr):
f) tm M'ün^hen (Cod. g«rm. &t9>; Päpitrhandschrift des J, 147«.
Jnfkiig iKdMgthefensy Bl, l«--8«: €o« Ja fiwigkaf« sacli^ine*
fgftnk iblMikAll, ufd». i^MHet 9. 8-17); dafnaeh aut der aii^ E
des kunige bttoebes 3&sepht TVaam IBI, 8^-^97*); Dtmd^fkdef aus
ÄM%iW«« i^chiiUr 3. iS)y Snlmm iBl. S8t> und ««»-^M^) ^Wer
^f ^er alten 6. -« Die ninwa 6' ist hier dßs gleichfalls in vn§f:hum'
dene Rede -aufgelösU Marienlebeu des Meister Philippe wie es 1470
auch bei JnlhoH Sorg gedrucH wurde CPanxer I, 85) und auch im
') Nr. 90 und 14 sind unsicher und gehören vielleicht anderwärts hin.
Kben so erfährt man vois Br^Mtml Hoth in Mduehen 0n s ti m m Be^hehen
h9digims ]«•»> miekts i»*^Wi» die «Mi ihm S. OTJCI JT sde ihr. fFidnmnn's
em Regensburg aufgeführte Handschrift des 16. Jhd. 4^. gehört: '4er iMi
»%# k^9kf 4m^ keiJiga« MAlg kanla laiMMcb^ fSmh^ kay^M kareU
iebaveckft pftchS «itv«
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€•4. »MM. gtm. CCaM. jh ^M^ «mWitpi mIi m M«ft w^Mtk
Pamiu9 und Feromiem (JBI. 11t — IM), iafwlMi MI (A. Hl-—
14t^) Mitf iTm ia««tie Gmdbl (IM. IffO) aiM iTmi Otrfidblt iBagm^
Grundriß S. 6lt~51t) gmommm 9md.
Was kienack xuent die Protaauflösung unserer Kaiser-
Chronik sdbsi, d. K die Reihe der Kaiser oder Könige von JW-
iNif Cäswr und Augustm am heiriffi, so isi ieaehtenswertk, Aiß die-
se^, wie ie siimmt er m sie iAergegangene SieBen {x. B. von den
fedelhoyen oder Stadien Cäsar' s am Rheine) beweisen, nach dem
älteren oder ursprünglichen Texte abgrfaßt wurde, wofür
außerdem auch das bestmmte Begrenzen ihrer meisten Handsehnf"
ten auf Kaiser Konrad UL {sieh S. 11 — 12) sprichL JRreäich
reiehen nur wenige Handschriften {vgl. % l, c 11. 15. 10 innf
d l) in das vierxehente Jahrhundert hinauf: doch haben ihre
besten sehr gute Sprachformen,
Gleich tfi ihrem Anfange thui dieselbe aber eme» BUck ükrnr
ihre gereimte Vorlage hinaus: desm um auf Rom xu kommen,
kebt der kunige buoch niuwer 6, abweickend von der Kai-
serckronA {unter der Übersckrift Hie fol man hoeren wA Reh
diu rkhe zem aller drften an huoben) <dso an:
Wir lefea »■ der aUen fclirift <) da; fleh jte BabiUnie des «r-
ftea da; rlche ao kitop. Dia ftat was ob allea fletea. die sevacrte
(HO Ciras *) «ade gup da; ia da; kflaicHche se Perfiaai. IM
belelip e; aas eiaea eiaweligea kiiaie, der hle% Darlaa *% Der
JMfifl Bajrlaa der aaa e; hia se CoafCaaCiaApel, daf Itt ia
Kriechea. Dea Darlua verraate Alezaader, da; ala aaMa
fliaa iiMiea wart war er ie beqmpnie. Dd vervaer Alexaader aa-
relUes Iddea. deai vergap na aiao eiaer. dd wari Krieabaa ber-
raald«. dd aaderwuadea flob RdM»re dea ricbea.
Einen solchen Vor- oder Überblick über die EniwicMung und
den Übergang der vier Monarckien, auf welcke der bekimnte
Traum Daniels {Daniel VII: vgL U) gedeutet wird »), kennt
das frisch in die Sache und Sage eingehende Gedicht {die K.)
O «eMrHI: m H^eifb. SMtg. HamdeArifteu.
*) FgL Mmisenkr. 6U iim Trmume DmMti) Dd CIraa mda Bm^
riuSf titw,
*> W\Mr dea Iraani wi;;ea weMty der teacha ia D»»ibela baaolia^
§mgi der kmmige hmeeh dm aUm d.
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Brm fMC* jmer BbMhmff ähet trtu mi gnifl ktMerm m
üe ftom ein {mit TL 51—56):
Dax wären- jEW«ne brnoder. der einer hie; Römulan, der nnder
kie; M^mus. Sie wären gebom von Endas geflehte ande wären
aU biderbe ande nis kuene d«; He Rdmaere jte herren näaen.
mde Kdninlafl wa« der elter/ dem enpfalhen ne da; gerillte nnd'
4er bmnder half Im da; befle fd er mohte. Die «wtoe brnoder
CwvBgen vil lanile C6f), dlo biufe bin se R6nie boerent.
liegL auch hierin schon manche Erweiterung' der wenigen tref-
fmden Bmmxeäen der Saieercironik, so trug der Verfmf^ der
Frmm hM darmtf noek mndere KemUmme im emne Ät^Ueung der
gereimten Ymiage: denn er fMrt, indem er die eiebm Wochentage
(Z. 63—206) übergeht, fort van den sich gleich daran schlie-
ßenden goldenen Schellen, welche die Römer fertigten (215
—244), ynd läßt diese von einem Pfaffen bereiten, von dem
die SaieerAronik in ihrer Kürze (215 um.) und, wie wir weiter
eAm werden, wohl aus bestimmten Gründen niehu weiß. Es
heißt dort Wie ein pfaffe diu lant ^zeicbent Dieser ffaffe
0der Priester ist, wie a. s. 0. weiter ausgeführt werden wird, kein
Anderer eis Virgilius.
Die Erzählung sähet lautet in der Prosa oho:
VI den slten waa ein pGaffe jte RAme, der maebte von liften
rcbellen (= Z. St«) nnd machte an iecilch Tchellen eines lande«
■amen IZZ Ut), die fle betwongen beten, fle Tanten Ir boten «e
tlncfcbem lande, ob fie in crebdrfam weiten nn. din lobeten
ne In. da; i;erou fle fit. dd blengen fle tt ir febellen:
4\m tsfU, din fleh lAtte (z: ttT), da; waa din von tintfcbem
lande, da |i«ngen Rdmmre ze rate, wä fie einen berren BKmen,
jien fle se tinirobem lande fanten (z: $50), eof in llutfcbe;
iMü beiwinge, da; e; in gehdrfam Mrmre.
Bienadi folgt unmittelbar, unter genauem wortgetreuem Ver-
folge der Vorlage und mit besonderem Bezüge auf die Quelle, je-
doch nicht ohne feine Nebenxüge, wie z. B. gleich im Beginne:
Von Julie.
Dd waa ein berre von Triere *) dar kernen Cvgl. 435), der hie;
Jnlina. der waa biderbe und kfiene. den nämen fie se kättege
fiber alle; tintfche; lanl (r: tS6>. der vnor ze tintfchen lan-
den nnd twanc da; mit STA;en arbeiten. Da; feit ein kuoch wol,
bei;eC Crtnieif, wie da; berebaob (115—454).
*) LsMfisms Triere, Iriel, tneie.
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Rdme (455). Rdmaere wolteo in Biht Mi^n lih%% He T^ivIcImmi
er haete in ir Volkes vil verJorn durch Tin hdchvart (457
— 60): dar umbe wollen fie io ze kilnege nibt eohäo. er ynor
wider gein tiutrchem lande (461:63S) und beramente (469. 470)
ein grcV; her und vuor wider gein Bdme (476. 522) uoil befa^ die
rtat mit großer kraft und vienc alle die fchiUdip gein im wären und
verdarpte He an übe unde an guote (477 — 517). Julius der knnle
gebdt allen C^^n«») Walhen (5(3), da; fie alle tiutfchen Hute
lemdr m^re dd mite ßrten da; fie fie irxeten unde niht dfi^eten
OM} Qtfd irer i«; nHM l«te, 4na man dem die anngett' ü; füHa
. 4ie du» und «Mler 6m <&ML «t») IM «r iiu<rcli*.m JmuI» mtf
tiotfoh^a l&ntoii« 4aa; M #r dat »mb^y He h«i^ Im «Wer Qaat
fren geholfen.
Bienach fallt der Traum (Z. 5äl — 620) aus, wie zuvor aile
Kämpfe Cäsats mü den einzelnen deutschen Stämmen, so moxe mit
Trier. Es folgt dagegen ricfuig sein Einzug in Rom:
Er brach die triskamer fif ze Rdme (613) mit gewalte und
vant4lar inne micheln fchaz (614), den Hne vorvarü dar beten
gelelt) nad gap (61«) da; guot alte; tiuirchen fluten C^lt). .Me
w$0 U6m»ren leU. Er betwaac vfl laade, diu Jiivo jst R^^e
hoerent. Er was ein gewaltiger (619) küjilo vunf j^ (682) i^d
was ein grA;er rihtaere*
Hienach folgt ein Zwischensatz:
Piz liat diu lant, diu er b^wanc: tiatTchlu laut, Flaviosj AAri-
canos, AnthicoSf WandAlios« Aliin(Jc)oSy Goticos, Francicos, Ger-
manicos. diu laut guimen ftf ü; Römiere gewalt. diu betwanc Hi
JuTtlniänus wider in B4miiere gewalt. da; was d^r Jurtl*
.oiinus^ der der lantreht^ vil gemache^ bdtj
dann aber wieder:
Bh vinf jir vür q«daen C^B), 4^ erfluogen In Jk^mmx^ an-
getriullchen (623) «ad 4*acleB el« irneorill (6114) inrnMIen In
di« Oat und begrnob^n fin gebelan drii0e C^23) wU f^hrHien
dar umbe <la; er eine allen gewalt (527) und al die «rn (529) b^te,
die ze Rdme bdrten und rcbriben ouch alliu diu lant dar an, Mn
er betwnng^n hele (520).
An diesen Doppelsinn der Römer wird die Betrachtung ge^
reiht:
RdpiAre brachen An jnnnigoai kuneg^.ir iriuwe> dem fie ungetriu-
liehe ir Up ntoeo, di« wir i>«r n^ch wollen nennen.
Nun erst folgt der Abschmtt pou der Herkunft der Deut^
sehen, der in der Kaiserchronik in die Kämpfe derselben mit Jt4-
lius eingeßochten erscheinen {von den Schwaben 286, den Bayern
296. 315, den Sachsen 325, den Franken 346), derm Emirmgung
aber für das -Vorhandengewesensein de$ ganiteH Msckmtl»'' spricJkt.
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Wannen tiutfche linle kMieBXkU^iinf lilewjriii'ligen. Andriu
Unt wAren Imtkgt « geb«WM d ^tl^bio hmt Ir h^bi dicke hvren
Tagen von den wunderlielidn Alex»BdrA (M€)» .der beiwaac
▼il lande Af de« »ere and ilf dtm erirlolM. D6 «r fcarp [m J9c-
(ylo«ie«9 toft A'e ITaiMrtfftfMMlk a»7] «• de« lelkM.stten hAte er
ein grd; lier gefamendt «nd Canlt da; In kielea 6b«r »er in Afiam.
InmiUen ftarp Alez*nder. (Sie ftiilien mil den van Afid ivgl.
3t8), dd er De hin i^alani hite« Bd wvrdc» Jtlaxitndera Haie
ngelA« und entrannen danne« nK drl iMmdert kl«la% dd jageten
die Tlende niili und ^m^rnrytr» 4lm JcMe mtm- a» viar nnd ▼inlMc.
der befd^eo «bisic Prl«;«« «n4 mwitMf berdfoi Barnim-, vier nnd
jEweiiuiia kdaia« jm %ivLl£chtm laBda naA fcafjgon daf. Üe vunden
dort In dem lande ein teil lintai die eirki^geA ffe alle CvgU S38)
uuz an die gebore», die iiei^aa fie gaaafen, d«r umbe da;
rie die ftcker bitwetoB. fie He*an la 4ie -icker oaibe
kalbe; körn, alf^ falde ni*ii n#ab aln leellehaA mekaar bin
lin. und wer den gebüren anders acker lit, der tvad- wddena
rebCe, und wer die gebAre« dar ober berUuret oder beherberget
4k4»r in nibt abe niaU, der luat wider; rebi, wände er fei v«a rmem
halben teile den acket bAwea und Fol man im baibea ttaan «eben.
■MM feit «ach von einer hajMe liuU, die Jiaifeat (a«ewdRfcea]
ffaek diam Wotim atUießi di9 Entküung der Prosa wenig-
§Un$ in einigen Ehnds^ißen {ttährend andere erst hier "über
Augushis die erste rothe tfhersehr^ hohen) mit folgenden Heimen:
Biflu rede nimt hie ein ende.
6ot uns Dn helfe fende
und Ydhet hie an der kelTer leben^
da; nna hie ITt gegeben;
wobei bezeichnend isi, daß die Seihe nicht mit Jidins Cäsar ^ son-
dern erst mit Augustus anhebt ^), und wobei zugleich die piit dem
AnnoHede (2. 501 usw.) stimmende, versiMebende Jm^dmung in
BeHreff der Städte am Rheine aufftält, umm es nun {freiHek wieder
in einigen Handschriften) weiter heißt:
V6 Julius der keif er erflagen wArc, dd wart Augurlas erweit
se kelfer von Römaeren. der was ein guot rfhtaere. DA würben
Bdniflere aber ftbele. fle vrumten In mit eiter vergebep (=
99t). Ton dem zerbrafi er aTier l^mt.
Wir rain onch die ftete nennen, die dife Irtinige (cf. t. Cäsar
und Augustut: vgl. später über dai AnttoUed) (liften.
'3 Mfieeem A hseimiUe eal^ckt M At^UM der j^schniU aoa Her^
kmmft der Smchs^m^ ums*
*) E$ ist d^ikalb auch Th. I, S. St iZ. S56) hei Julius ksMt
dmm OkmscMfi irngmeUiS wrdmu .
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Julie» w«rlito M Mü mta« (= lYt)
«« g««ie fleta Um C= >M) >)
er ruHe Tivse •) efn ft«t gnmi (= S8I)
BvochbiirleB dar auo Imol (= S8t) •>
AnileTDiich «) eis flat gaoc (=: IM)
iBgelBkeiM ») dar «i« bMt (z= 184) •)
Mecre^se eta flat gn#i (=: 385)
Opp«Blieim 4«r BM hnoC er: 386} n
D5 worfcie der bell fkel (r: 387)
Cei« Me|:ettBe ein briel (= 388)
ete brikm werbt er Aber «eii Rtn (= 38t)
wie »eble diu ftst be; geüleret Chi (r: 330)
dkl Terftwc fh vea dee Binee Andea C=: 3tt) •)
da; kofli Tea dea Madea (= 333)
da; Mec^eaaiBre debeia ir b^rre« (z: 333)
■lic trluwea wellen «rea (z: 334) •>
«f^ flete Alile Julias vad g»i^ in eneb dia rebt, der Re d« be-
derftea.
Von AagnTte«
Aagnrine was ven ßaer fwefler g;ebem (z: 337) nad was kA-
«ic bt den atlea, d6 aBfer herre Jefus Criflvs geborn wart ipgL
341: 33). Er reifte CAIne ein fhil Kaol and ein fHire, <Na ir ae
baol (= 371) >«). Metae Mlle IIa auirfcbalb (= 673) >0 aod
eneb isi me 3rea Triere C^ 675), dIa ift dia elCefle bare izz
^67&). Aufiuftas (Urte driu Aagesparf e C^ 684). der llt eiala
ze tiutrcheia lande enswircben awein wa;;ern, der beißet eine;
der Lecb und da; ander diu W^rtacb. fd llt da; ander ia wei-
fe beai laade« f6 III da; dritte enunt meres ■*)•
O L€$arten: Die g8l flat flae, ftal ßn trier, die gdllen Itat rier:
vgL JT. 335, welcher uibBeknitt dadurch alt ursprumgliek btHäligi wird.
*) Letarien: Ti3tae, tdfxe, tdtfcb.
*) UM i titm : b3ref, bSread.
«) L€9mris ander eeb ala g^t ilatt.
*) Le$art: Ia glutbaisi.
*) Lemrtem: mibet, aft bort ocb.
^) Lemrt: züheU
*) Letart: vnder gaa.
*) Lemrt: all mit trAwea nialatea vnd eden« Der okige Seklmß be-
etäligt da$ Tk. /, S. 35 und später Aier darauf GekauU.
'O) Wiederkaü mm obau
^>) Dieß aarfcbalh umgekt wohl die Rehm$chwierigkeii auia: gebet-
;aa (S. 58).
'*) Die fFelfenküttler Hamdeehrift^ der der RekateH wieder friech
Verlag, und die (tte* o3eii) die StddU am RMme maeließ, gibt dieeem
Aagiifras aacb isi iet iH vem JuUme Cäemr saat^b«! miefU mehr
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I
HmUmm nm vm Ämfmtmw mek ikkteres, tkrib wkkt albifc
muk d$r KmiBerehnmik enähk wM, dagegen nur hjmx wm Tibe^
rnt 1) und Cajusy heißt et wn Ftkuetinianue tmd MedMi,
deren langer Mseknät aier gUe/^ate nur ganx kunt it bg e h n nd ek
wAdy deekalb: Wer tod dem keifer mAr weite lefm, der kome
aa da; baoeh, da; Ai beißet Gr6Diet *); d>en $o heißt e$
fet Ner0 {auf den ganx wie in der Kaieerdiromk Tarquiniue
felgt): Wer Ten NArA m^ wij^en welle, der fuoebe e; an
der Crönicl, oJhr bei Veepaeian: Wer de; gerne hcoran
welk, der lefe CrAnicaai; vm Trajanue: CrAnieü und an-
drin bmeb lagent vU ton flner wtsbeit und fon Anem guoten
gerihile, ift Severt^: Swer welle lefen von Sev^rA und von
de» herxogen {Adelger), wie lie dar nicfa gernoren, der les
da; booeb GorAnioA (XB^)» bei Lucine A. Cemmodue:
§wer da; lefen weUe wie Alacrins dem kün^e und Romeeren
angefiget, der les e; in der KAronicA (IBSo), bei Gal-
lienue: Swer mer welle lefen von im der les corAnicA (8B#)f
ift Conetantinue {und SikeeUr): Wer tuä guot rede und rehte
rfj# Rede geweeen) das reich gewan (6S6). der wiis von filier fwe-
fler gepero C^tT). Do er do «e nicbter wart geeoaieB (iS8). de
wart er eia giU richter ia allen felneai reich (S31). Swellcb ia
4eai Bidi warn gevangea i%H} dhr hltaa der Chnalch ledleh laaaea
CaaS). Vad gepoC C6S8) auch ia allea Hoem riche vnd biea chiui-
dea peydew weibea vod maonea C^ll). das Iglicbs fftr C<(4S) dann
ex gepora w«r (S43) dlv dannen nicht woUen vara die biez er er-
nnckea (§47) dreyfleh tunrent (N9) mann vnd weibe (650). Do
ggfcat er (#54) do mer ia aüea Aaem riebe das dieln meorebe Wttr
ia liseai Hebe • langer oder altea es nftft im gellen . se siat (^61)
pejr dem bals (655) vier pbeaaing wag (65t). das ner wert was
der siaa der ftnnt vdcs an den tach (660) das vnfer berre geporn
wart vas aüea se trofle (66S). Auguflus was ein gewaiciger man
er wercbt nommra eia porcb se erea (667) div belsset agrippa
(fTt) Coloaa ifl fl an geaant (671) div allev frencbircbiv lant siert
(•7t). Do CUIb Mets ekier ßa au» (676). De fU* AnguRns div
flat se Aurpnrck div belsset ia lateia aacb im AageTla (684) dtv
hat —ek den namea vea Im. Kr was aa dam Mich leeba vnd ff nf-
sicb iar (tdS) gwaltioMeicb vnd dm/ amaet mer (tat). Bomier
wrfea vil HeU (ite) fi vanietMi im Ha leben (ttl) adt eilter we-
•amaa fi te dns biae leben (jltt)*
>'*) im der fTelfenhiLttUr Mandukri(%: Swer das lefen welle ddr
rjadei es nn 4er Keroslca.
[lY. t.J 5
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wAfe rate OBobe kriftMi g^Mbea hcerti writot <>« Mr da;
biioch CrAniaam, von Jnlianus: i«liAtttti dar kiaia
waa di tor ^wefen ein pfilffe und was Fant Sitteficra hap
peUb gewefeo und was le d«r laUen gewUwt. ton dea tisYdi
«Ale waa er aplrftottic wie daj dar zuo konnex da; tia»
det man in der GrAniel; von l{areii$u$: wie der kriea
imder den kinden beriht wurde, da; ?ini noan an der Cr 6a iel»
ior ei gerne hcBrel ^)t der eine bi^ fckcan Dietrtah» der
«•der der fwar;e Dietrteh; van Tktadooiuo: Wer wi^^
welle, wie ^ deao juDchtrren trpe, der lefe CrAnicaln.
AUe i$nmütMarm MäAeäungen sind genau der KmeerArmJk
mtrommtn: eo z. B. Herzog Ädelger von Bmyem unier Kn ie tr
Severm, mü dem hefelinen bninnen (=£ 7151) oder IHeiriok
von Bern vnter Zeno, wo e$ {naek 14,10& i«aia*) keipi:
Wer na feit das Dieierioli toa Berae R<sela den Unia ▼••
Unj^ern r»lie (14,196), der CeU unrebCe. Der felbe feke an
Cr6nicam, da viodet er inne: Dd Etsel befraben wart d4 »e
Övene C=: 14,196), dar pAcb fiber driu nnd vleraic jär (r: 14,90e)
wart Dleterieh febora*(=: 14,a01) xe Krieeben mid wart M
ersogen C= 14,toa). 6ol bete In wol geida. da; Felde er bebai-
len hdn *)• Wer ihi anders feit, als hie gefcbribea rut,
der feil noreht (14,900: 14^197) >).
Wir Uidsen seur alten 6 hiniiker, wom die Kaäfeffi^onik
keinen Anlaß und Anhiät gab, wo tick aber dennock eine gfeidke
gereimte Vorlage aus den atich kier, wie sckon gesagt, reicklick
dwrchUickenden Reimen verrätk und sick auck nock verfolgen läßt
Jiuck sd^eint die Prosa der ninwen A m dem oken nutgetheiUen
Eingange von Babylon usw. auf eine stdehe alte 6 xurUtkxu-
Nicken, wie eine solcke auck uxM dem Dickter des Annoliedes
vorgdegen xu kaben scheint und vieHeickt tkeilweise th den boo-
O üa HNy MNfc «iaigm EimgtmgtrehuenenT 8wer ni welle lefen
ti JMiaao dar lea div Ceraniea.
*) Stau 499 VoUmmy <a Mi er ge/ÜWt woHkm itCdkr. Haea).
*) §Bt0 küraes; wie e{ da« Cbaiitg 9Sea# ergieag fwer da; iefea
welle der las di? Keroaica. B^em «v bei Lothar L: wi er i^rtrf-
ben wart da; feit wel die Kor^vleai eon Ludwig: erwefr da;
Jefea welia der Tindet e; ia der Itorenicai gleichmäßig Ut AmM,
Ludwigf Hdaricft, ««ir*
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WemgfUm ermhmt du übmi* & 6 geiMimiß. F#iMMr.flM-
^fkriß m ihrm d$r Kaiftrckrimik fiiigmdm Siückm mihM^ am^-mß
jMe W^Uchri^Mi^ dm- ^lUn ^* •
Der Umfang ymmru kmgß Imi^dmilMr 6 nicikf mü
J^spAm^ b^/mmmd,, ;smäckai nkk ükr du uktmtammflichm
MüJker d^r iCöüi^f« d$r Richitur und dag bmeK dar k^^9$f^
Jfafi^habeorutt kinm$ u$^ ^mfiipiß mgbiek $eim mmäk-
fmdm Jk$icki nemäß micU alU Mimigf dm nkmk Mmdm; %#*
mtt von B6boa«i und vom «od«ni kün^po weMa w^^w« 4m
mk ^bme Jbttodie fiiit» iler isk die bib^Un (d, ü WAi^
wände man mac an difeme buocbe nibt gar it MÜßr
i«ben.g.e^Qbribeft« wand» «s wurde gar le gr^ man
Xcbrtbet auah nur daj gra|f4# luid da^ ei^deb^fieXU .mo
den lünc^eo.
Genauer umfaßf das Ganze Joseph, Fharn, JkymK AiiaaU,
Heiiseus, Ahab, Jesabd, Hdias, Jfabuckodonosor , Susanna, David,
Saloman, Roboam, Jerobeam, die MakkabUer, Hesther^ Jttdftk.
Der VerjUeich mit der gereimten .Vorlage, des Werkes^ .dme^
Meimm mberMdiurMlickemp würde uns ganz verlöret^ odet^mtmög-
lieh 0eim, wesm^ nMU- «m bedeutender Abschnitt des Buches der
Makkaiäer «r seiner gereimten Grundform uns erhatten u>or-
den wäre.
Bas ganz allein in der einzigen {Münchener) Handschrift
(God. germ. ehart. fol. Nr. 203) erhaltene labpi. Alexanders des
Großen von Rudolf vem Uehm-Ems war, wie wif erfiikm^ un-
^fHtndet geblieben, gleich seiner Wibel oder Wdlchronik (r. spfUer);
der Schreiber jener Bandsckriß aber, wahrscheinlich auf 'den Ver-
kauf arbdiend,, nahm, da seinßeld doeksterkm mußten, den Schluß
eines ganz anderen ihm glücklich zur Hand - gewesenen Gedichtes
kmzu, das ihm im Eingmge des Buchet def MokiklbUer 'Msxan-
ders des Großen TcOt,' im Terlatt/h aber äteThaten des ttbeitm
Alexander tot. *' Letzteren Abschnitt nun hnüpße der schlaue Kauf-
Schreiber itmslßrikk^mit richtigem R^immMuße .(tdt:.£QhM) <<n
wid hat -^uns dadurch Wi Zeilen des geireimten Textes erhalten,
welchem jenei umer km<ge buoofc der «Ita» d seiw ^efn^ende
Prosa entnahm und das wahf^heinlich von der Schöpfung bis auf
O Gedichle äe$ U. Jhd. \Qßi9dUßkuf^t Ra$w. i897« £• I^.k
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1^, wie m$ em $0kke$ m der Vm-auer Handediriß {$üh S. •)
mßewtArt wurde tmd ein äk$diekei ms der Sekwartieehen Bamd-
Mchrifi Mu AÜdarf m Jahre 1763 bereue ahgeAiteki, vm Ä Bb^
immn t» eeinen Fundgruben wiedefMi worden ieL
Bern mtü^en Jahrhundert fSU nun xwar uneer BrweMkk
odgr Gedida niehi mehr zu; dodi spre^Aen die Reime jenee BruA-
eükiee oder Sehtußee (tu der Münt^ener AleMmder-Omdeehr^
«lio: Dim» naia: man, Alexander: was er, fiok: rieh, dicb: rieh»
in: flu, twaoc: zehaal, klagen: behabeo, venagete: eiihcbele%
lerAfaMCn): «, t^: fw«r, mAre: fw»re, uew. doch n^eh /«r
vi>rfudfllfi$die ZeiL
M eeixe hier xwei SieOen dee im ÄtAange mu TL IB. veä-
mndig mägeiheHien ÄbedmOtee xur Prebe gegen^er, wi*ei ich ^
merke, daß der Text der Proea Wart für Wart $o folgt, wie er
hier ahgedruek itehi.
. L
Rudolfs Alexander
iOod, «••*€. fem.
1 f^SUk Z. S^)
tet, m. it4»).
BairA der dd gekdl
eise fcdcksesUe
te daialaade wüe
6 er «Bd aoder priefCer di
walten wtkendeBteMpel Td.
da; liat epferte willlo-
liehe *)
■il frdjeai oa'er rlefce«
dd fcla; Eadraa aa dea tagea
15 Uoft%e baeeb her tiir tra-
gett
aad hies dea llalea diu
«ahea gehdl
leCea aad dia serihie, dia
«el
Kunige buoch
{nach E^ra I, $. ie).
Bedraa der guete aachie die
Haie gnol a«d g ere h| umä fie (•>-
wimaeB fotee h«lde wid lehtea die
liute bi fiaea alten mit vride nnde
mit fflelden. der Cem^ kea wider
bi Esdra. aad
er cebdC
er aad aader priefler
nad wihten den ienipel.
da; liat opherte mit willen
grdillche.
dd hie; Eadraa
Mo^ns bnech dar Cra-
aea
aad hie; denUatea dia
jMhen gebai
lefea aad cerihte, dia
fe*
O Hlichr« Dan fit aad epIMe gewUlecnehe.
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dto k6kem mkI Üe aMar»
^4em Iberse xe Stafti.
1& ar»e HB^e rlche
«• aieifltM alc«llolM
4»s tg BiM taD««r r«Me bUke«^
■UM lBM«sb«ock Abefchfl* kie; er «m; b«#€li Ab« febrl-
bea bcB
• Üe Itole lebceB >) d4. BUe bd4 dln geribte md die lebetea
rebc. UBd ribtea dar Bicb.
ti ir lebeB WBVt felB gpu flebi.
dl« bAebsU «) wert« mki diB bMwii werte ebb
tAge tB«e,
bMi der baeebe fege. d^rcbiedes die liste vrdliebedBBBeB.
II.
iSmrh BMknb. /,
KiBec DBrlBs wb« «Ib bi-
derbe BIBB *).
dBBBBcb «) tBi Db lebea bboi
SS der kiBic AlezBBder.
eia ibel kftaie wae er.
aa da; riebe er dar ^ptaai.
er wae eia araeiwillle *) aiaa*
[Tea Al^xBBdre.]
AlezaaderaB da; riebe ^nani *)•
M er wae eia gewaltiger maa.
der Iwaae Bader Heb ^)
Til Baaie laat oade rieb.
er aan anaea Made ricbea *)
ia allea gellcbe
36 alle; ir varade gnet.
ala wae der Ualc genuet.
. Kmrm Ity 6, 18.)
Darttt« der Maie wBa eia bi-
derbe BIBB.
deeb erflaoe la
eia kdaie, bie; Alexaader,
der [faa] PbUipp Blaeede,
der wae der «rfle kdalc, der la
Kriecbea le ktele wart. Tea deai
fagea wir ber aieb.
aad wart dar adcb ehi gewaltie
er twaae aader (leb
kAaicrlcbee UBd laade wok
er adm bdbea nade Bldem
aNe; ir varade gaet.
UBd rameate elaea grd^ea bert.
«) tU9Ar. lebetear.
s) IWacftr. beebgealr.
*> Bimkr. Der k. d. w. e. blderauui.
«) fldedkr. Deeb iaie.
•) Bämkr. Bi&twilleclieber.
•) Z. S8. S9 eatffeiidea eielfetcbl mu» $7.
*) M$€hr. Der reibe kftaie tw. u. t
•y HdmAr. avBi aad riebe.
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er machte dU U««lflial«#*
hart >)•
er gcwM giiol€8 grftife hmt^
er m
haft.
bMe i« «t ^mai 'm% jüm-
6 6 oA tdt Mefj^ Ale»Miiery
40 zwelif jAr *) was er
k^Dlc Im den landen gewe^
Ten,
als ich hdo hie vor *) geleren.
mit vll;e er geklaget wart
von fiq^ii Triunden auo der
varr.
45 A; finen funen und dev
kküt
▼11 kua«|;e>näch im wordeq
rint,
iVop ^DtiqchoJ
Ü; dem ^) (^^fleht«, von dem
riam
ftQ OD t afein vdrrtelobefam.
des Tun hie; Antiochus,
50 den uns da; buoch nenoet Ais.
der rihte ze Kriechen suo
der var^
dA Alezander kunic wart,
ans an Antiochen^ da; ift
wAr,
da; wAren fiben und hun-
dert jAr *).
55 bi nnen alten da; was %
ein ijewaltiger künec an;
riche Ta;.
da; liut von JerAralACm)
kArte aber von gote als A,
Als er dA tn fftten hiVfl«« ^re* er-
Mi^ln, dO war* er flvdr tmi er
leite fleh im Fiv bette imd «r leinte
nAcb den viltften und nAch Onen
khiden und tefite in nnli ricko mit
und teilte fln varnde; guot an-
der flnia kfcit mid under dl« berroii.
nnd er Oarp
dA er awellf jAf
gewaltiger kfinto w»« pfvn^
Ten.
(tne vjinade lUaeeten in
mit Yli;e.
Hne r^ioe und Huffr (une
kiot
die wAren lange und manigiu jAr.
Ü; dem geliebte
ftuont ein wur«e der fündep üt,
der bie; AmiQcbus,
der rlbrente bi den Jsiten 4^ me
Kriechen,
dA Alexander der kunic lyart«
unz an Antiochiun
des waren (iben
jAr.
Bi den ziten wart
ein gewaltic kunic.
da; liut von JerünüAm
kArte aber von gol^
O HdBchr. Er macht ime die L m*
•) Hdichr. ZwAlff iar all waa er.
>) HdBckr. fehlt hie vor.
«) Hd9chr. alezandera^
») Hdsehr, fAben vad . c . Jor.
•) HdHhr. bloß daz waa C: faz).
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ft
kelea >)
M la^ gefellea Tich aber aa
riei«B >)
wider sao dea lieidea.
fle woliea ') voa goie fcheideo.
He kAnea seai ktaege Aa-
tiochd
aa^ ff riehea aua i»e alfi
€6 'herr köalc, wir bitcea dieb,
das ^) ^^ «■• erJottbefi in
diaM rieb
diae 6 me bebaltea
aad ia den g^eloubea waltea:
wir w dliB verlaogea s«ie» d**
70 wa; fol icb des •) ra|;en bA?
der Ubii« 4ar ertoabel ia
da; ße bieldea dea gelouben na.
der kuaic ia dd §6k6i
da; fie aibt i^loabten aa got
7t da; volo 4A gar irra warl«
lie verlaagattaa goles if
der Tan.
■ adt dar Mia Ha er d
oad gloabCea aa ia aiht md.
PertiafiT4aggiftea[aader
Heb] iwane.
8t dd TBor er dd aebant
xe JerAraHai mit großem her
■ad gewaa da; lail filier
wer.
er koB ia dea (e»pel Td.
er bracb eia guldla altar
«M OeaüCaMiAera
betea
«ad w^mf9 floh
avo dea bcidta.
ne kdaMa aa» deai kiatgt Aa-
tlochd
aade fpriebea alfd
Vir Mttea dick
da; dd an« ertaub«!! ia
tMid verbdi In
gotee ö.
dd wai« da; Hai In«
«ad Tfilaageaiea f ofes
«ad fiaer^
ArttMli«a MNOia Bgipit« da; ktt-
niDricba uader fiob.
er vuor
geia JerMildau
und gwaa die aiit gewalte
nnd kom In den tempel
aad bracb dar laa« ein gfikfia altar
85 er aaai ia dea teapel, ata nad aam
icb laa,
al die geaier, diu diaae alle die geaierda, dln Ia de» ten-
whBy pel waa.
er aaai oach Ia der Ttat aehant, und alle; golt nnd da; lllber,
fwa; er filbera aad goldea vaat- di^ ia der flal waa.
O Bdukr. W. fie nit meifterrcbafl bette.
«) Hdwhr. Vad gefelleteat ficb aber ab Hatte.
•) nd9ehr. Woltea fl.
«) nd9€hr. fekU Daa.
») Hdtekr. fekU des.
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und vnor >) ^ i^ wUer
heim.
90 gr6% iim^r M Ma ▼«fl «rfelMitt
io den liuten se Jer&rn-
l«(m).
in was angert unde \v^.
fie fiegniKleo Tdre iilagen
und fleh Abele geliaben.
95 wer des kflneges willen
nlhl eniely
der verlds de« Up an der ftei.
die liuCe T^re verzageten,
wan fie nilit küneges en->
iiabeten *).
der künec Tante [fine] bo-
ten dar
100 und hie; die Ttat verder-
ben gar.
die boten kAmen dar') xe»
haat.
diu riat Mrart gmr Torbnuil
und errittogen fwa; de
Tonden.
dA wart gr6; jiaer ae
finaden «).
vmä Y«#r Wider fn An tont.
dd wart da; livt von Jerüfa-
Idm
gr<V;liclie kiagen^
wan wer des kiaeges willen
nlht tet,
der nnofe den tAt Hden.
dd versagete d^i Hut,
wan fle nlht kfineges
beten.
Der ktoic iM«e fine be«efl
und hie; die flat Terdei%ea.
die boten kdaen dar
and aunten In die Hat
UBd erfluagen die liatt
und dd wan *) grdj jiaer.
[0fta hebt flok m ^ baooh der kinege Macbab^dn».]
106 Bl den
ein
alten nnder Ju-
den *) was
biderb man O» hie;
MathAthias.
der was ein vfirTte nnder
in,
alfe feh es bewlfet bin.
▼flnrrfinehetederwtrenian«
110 der eine hie; JAatham,
Simon und Judas Macha-
b^us.
Bl den alten was
ein biderber man
upder den Juden
der was ein TÜrfte
und hie; Mathdthias.
und er hete vftnf biderbe fäne.
der hie; einer Joaaam.
und Simon und Judas Maok»»
b^s
O Bd$ckr. fehU vuor.
•) Hdichr. enhatten.
>) Edtckr. der.
«} Hdickr. aft den ftundea.
») Hdidkr. daa.
*} Hdtekr. under den j.
V) Hdtekr. bider man.
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«■d Ble(A)fiM0 ^
imdt
4er r«; In eiMr flirt» dki Weg
MMIa.
4d tr 4ea jteer Ta^
tr fante. »Ack Qiieii fiaea
Ba4 klase« Ja 41e grd^
die der könic Antlaoboa
an den Hute begie.
er fpradi
*war ambe Fol kh a4 lebea?
der tdt wMe Mir lieber.'
Mathätblaa aad fiae
ffiae
die risse* ir gewaat abe.
Dieß wird genügen* Das Gedieht in der Münchener Alex-
mder-Bamdsekrifl ist abermab unvottsiändig: es bricht mit HpM.
\\ der MMabäsr {Plolemäus) ab. Die Prosa des kanige buoches
greift weiter hinaus, geht bis Äsverus, Arfaxat {Judith) und schließt
hier Hie h^t der künege buoch ein ende. Das gereimte Mün--
dieur Bruchstück schließt mü den Worten:
der HsKä^ Alajiar«iu
der viafte bie^ als leb ea Jas,
Jdaalbas Mathdchias.
11$ der fa; la eiaer ftat^bie;«)
Mddia.
dd er *) dea jdmer facb
an in
sad ergefaeb ir ') jioMrgrA;,
6 wi Gftre *y ia da; verdrd;:
er faata adcb den Ciaea *3
ria
IM «ad klagel ia die grdse«
fifl>
die der kfiaea Aaliocbaa
Belle aa die Juden ius^
aad da; er ia fd harte, w»r
«ad Taa im litea grdje fw»r.
1I& er fpracb eaeb aue dea fa-
aen O Tia
'wa; Col Mir aA da; lebea
aOa?
■ick gelaftet ae leben alht
aidre.'
fiek koap dd grd;l« fw^re
ta« Maikdikiaa aad dea»)
ffiaea dd.
m He wnrdea alle nn^rd
«ad r^;ea abe ir gewaal»
O^diekf.
die hies.
*)Hd$ckr.
Der.
>) flSiMkr.
Irea.
«) Bdsekr. Wie fere.
•) Hdsekr.
Oaea fia.
•)Bdsdlr.
finea.
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d
Alexan^^
KiB kunec hie; Ptoloado« *>,
den ujis da; bvoeli ■«nnet f^A.
der wae In CecHta».
der reif Alexandern an
Bit eioen gr6;eB her.
er gewao euch gr6;e wer.
rie kAnen ein ander an.
PtoloB^ns den fige gewan.
Alezander and fine man
▼ Itthen in Arabia».
Ptolom^na hete einen v^rianl dd
in dem lande, der hie; alfd
Gadlel Arables «),
als uns da; bnoch vritet des.
er flaoo Alexander abe
honbet dd
und fante e; Ptolondd.
des was Plolooidns vrd.
dar ndch ftar^ Ptolomdd
dar adch an dem dritten tage
ndch der wirhefte Aige
ibrUm afr)
da;
Der
Ptetdmdus hie; ein kinlc,
der was In CeelHa.
der reit Alexandmm an.
mM einem gvd;en her.
He kdmen an einander«
Ptolom^s gefigele im an.
Alexander und die fIne
▼Itthen in Arahhim.
Her kllnie hete einea ▼rfunl-
In dem lande, 4er hie;
Gaddiel Amhes *}.
der flnoc Alexandem fln
hovbet ahe,
und Tante e; Ftniomdd.
des was er trrd.
dar ifdch ftarp der künle Ptelemeus
an dem dritten tage.
Dem^trius wart ndeh im rih»
fende. der Wart Jdaaiham |^nm-
die. er gap Im hanfireflie Mer al-
le; n« gelbhefle. er gap im ge-
walt da; er Ün IM xe JerAfa^
1dm und Mit /dddm v«fte ma e he te
and Twa; dar mmö gehdrte. er ga^
Im einer flete drl ia Samarid L j-
tbom aadTramache ODiiPlnes.
dl« flete worde» I« muderido.
Ton Trifdn.
Trlfdn hie; ein käaic mmi der
kdnic Antiechas^ die tatentee
ein grd; her und vaorea Af De-
mdiriuffl. und fle ftrltteitmlt ein-
ander. Demdtrins wart vifihtle.
Im wart vil liote erflagen. Jdna-
thas Tante Ane boten jm Rdme
und wolde One vriuntfchaft süft
Rdmmren nluwen» des wdcen fle
▼rd. da; gekhAOk dd gdhes.
>) Edacku Protholomens.
•) Ed$ekr. Gadiel arabies^ d. i. Zahdiel la Arabia: 1. 3iakkmh. 11,17.
>) Hi§dtr. Gaddle laiabe«.
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& Uesß, mAm mm Ar wMMüh m^ AnrtOmmf dm^
SMußabschniäes der Münchener Alexander 'Handschrift, gm Toft^
daß jmer mehi eni am dem tmgereimim konige b«oeli tmtjiereimi
edn h$nne. Die fimutmm SkMm, m um üe durdk die fomm
Prma gtkmidm BenmpuMnt dmte» auf dm ximgehhlm Vargamft
m se&m lHaße wie dieß bei der mvwm A fegemAer der mrlm-
finden Smserehrdtnk^ mchi minder bei der Proeaanßimmg dm
i^al/mA$n «Hd men h eli e eh m Memmeerkee der foR Mt
4) Wir reihm endk^ Atcnm der koAtoge knock mn
Ecko von Rephau, der eiek wenigHene (fmr wie im seinem
SaAeemepiegd) m einer gereimim Vorrede nenmi, wekke dem Werke
in, den meisten und besten Bamdeckriflm vorgeeeM iei. Ee iei
f^en {S. 44) sckmt bemerkt wotrlen, daß dieses JEeMudl oder Web-
btich sich smm Sachsenspiegel verhalten möchte, töie das then ge^
schilderte Luoige buoch zum Schwabenspiegelf ah wirklicher Spie-
gel der Kömiffe mnd Riekter, ein ipecukpi hiftoiaale, wie im s^bm
Mhi ku f^ devi Vineentins van Beamvaiw wid ihm naek Jakob
vnn Maerlant seine Wdtckron^ nannte. Die Chronik gehört
aber um so mehr hieher, als in mehrere ihrer Handschriften theHs
Aafläsmigen, theik längere geremte Abschnitte der Kaiser ehr onik
eiwfaftocklen e roAsim m; ferne in Gethmr^ WölfenHittler, Pom-
mersfMar MmtdsekriAsn, dieß in der l^aßbnrger, die wir drum
5. 9 ob Shndsdrift der Kaiserchronik (9) fte/UifuMIr heben.
Wie der Sachsenspiegd, so war auch diese Chronik ursprüng-
lich lateinisch behanddt worden: ihren Abschnitt von Karl dem
Großen bis xum JAre 12t9 ; 30 machte aus eiter Leipxiger Band-
sdkr^ als Hiftoria imperatonifn Meneken in seinen Scriptorei
rer. geraaan. (1730), Th. in, Sp. 63 — 128 bekannl ABe Eigen-
und Ortsnamen dieser lateinüdien Chrono neigen xum Nieder^
deutsehen (Nomagbeii, IngfaeReo, Gherardus, PalboriM usw.).
Bis zum Jahre 1230 reicht die eine Berliner deutsche Amii-
mkr^g die andere bis 1229, einSt Hamburger bis 1229, genßu bis
1218, mm WiJßniüUkr nur bis 1227, aisw WolfsniüUler Pofi^^
ha ndish r ^ sogar nur bis 12Q5. Andere hohen das Werk fbrtge-
ßhrt'bü 1240 (^ PommersfMer), 1«H> (die4fotkaeir), HOO (die
Bremer}, 1261 {eine Kopenhagener), 1272 {eine WblfenhiUtler),
1314 (du Aufseßische): andere bis 1300 (em« Berlin&c)» 1322
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{mm Mikuhmer), 1348 (cme K9p ew kü fmer) , 13M {eme Wie-
mr), «MO.
Dtu ZeiAwsh muß um 12iB— 30 mtdamdm $ein. JUmt
#HMfr»db U. Regienrngi/^kre sind nick amgeftäk >), tMw hm
dm vmm mj f ehen den Km$em iMs mn-gsam fftmkekmL Birne Imh^
Imdikke findet $iek auch im deutsd^m Texte, oheekan dermibe nid-
fmh fmtsdxL Unter Heinrich IK heißt es femer hei der ErA^
rung van Aniiochien 'adhac bodie Francigeoae Aaiioebiaai ••*
fcuntur poCGdere' ^), tmd vom Streite de$ Kaieere wid dm StuUm
XU Rom wegen der mathüdischen Güter heißt e$ ehendasMet: 'ande
ad falle iater papan et imperatorem pro terra, quae dominae
IfeehUldis nuncupatary lia indatenninaia exiftit
Der deutsche Text beginnt, nach der gereünten Vmrede (M4
vomemet algeaietaeX mit den Werten:
M -allar iiafe befiane fsAp gad U drfl ae«el aada eNe «ade wn-
ter HBda viar ande luht: de wir elemeota wdren angefcMea. la
de»e hemele makede he 6c negeo kAre der eofele td Qaene lave
node rtDeme d^nefle. in deme Degedeo kdre was Lacirer de fca*
nefle nade de bdrelle der eogele. dar ae beldf ke afkl ia«e elaa
faajM ftaBde, waate ke wiride wefea geUck flaaMe fcepyre* Aar
aaibf velde eoe god In dal afgniade der kelle aade TarMtte sÜ
eine alle floe volgere. Dd god der engele kdre vnllea wolde, ke
begnade fes dage Werken, ia deme ^reften dage, de aA geaki ia
de latere dag feäte G^rtrüde, rckdt ke dal liekt vaa d^ dafleraiffe
ande kdl dat liekt dea dag ande de dnfteraiCVe da aakc Ml waa
de drfte dack, de ie gewarl. dea kMe we dek ftiaaandaak, Daa
aaderea dagea, dea we kdtil mdaeadack, amkede ke dea kevea, i
Van dimer Repkauischen Chronik, wdche Doeen noch
(in Aretins Neuem Literariichen Anzeiger 1806, S. 201) und ihm
nßch Fr. Böhmer {ArMv V, 5 — 6) nur in einer emxigen ober-^
deutichen Hmdechrijt xu München (God. genn. 55) vorhandm%
glaubte >)« habe ich bisher folgende Bandeckriften kennen gdenU,
O JtknUck fmi die Mäaetoier PergaaiaUkaadtckri/l (germ. a5>» rfk
kli Ludwig den Bui/er (tasa) reickly dema Herreekerjtüire nidn a»^
•} ^ 975 M Mencken, m. m. O. (Ckroaic. (SL PelH} Imfk mz hmmm
danial isa9 Saldaaaa BakUaniae ... civitateai Aatiaeklaai MagaiUB e(
opulentam ae Ckrlftiaao popnlo plenaai kello expagnavil el cepit
•) Äkdick hkU Leaing die IdwAwrger (Aronik (di« J. 1999-1398)
/Ür dl« dtletle devlicie Cftrwuk.
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arm fMere Mmkmbmif iM 4tr J fc nwu jf i t a da Ttaiei vwrhe-
1) Brtmtt PtrgomenihmmdKhrlft de$ 13. Jkd.s 10t BL Fol^ mui miekm
Büdtrn gtütrt^ gewidmet dem Grafem Gerhard von HoUteim (tf. 1181)
dmreh Joftra» von dem Berge ^ reichen Bürger zu Hamburg, Reich$
hi» ItfO. ^ Mit der gereimten Forrede: Nv Tornenet lü geMeiiie.
Jmfang: !■ aller dio|$he beginne fcop god to erft hemeL «ft.
ertke. iiil waCer. uil uiiir. uA lacht, de uer elementa warea vagbe-
leedeo. ia deaM henele makede he og neghen core der engela !•
llaeaM l^iie, mam*
f) Berliner Pergamenthandechrift (der K. BibUothdc Nr. 119) dee 19.
Jhd.: lU BL FoL^ ou» Blankenheim etammend, nur hie Jtt9 rei--
ehemd.
Anfangt In aller dinghe beginne fchoph god Co erft henel tA
erde ••• aeghen köre der eaghele. to fineme loae.
5) Berliner Pergamenthandechrifi {der K. Bibliothek Nr. 284), um 1900
g€9eJwiehen: 198 Bl. 4% ««# Blankenheim >); hie ItSO retckend.
Jnfang: In aller dinge beginne. Tchof got aft ejrrft hemel. inde
erde ••• vülj köre d^ engele a& nme loue.
4) Walfenhüttler Pergameuthandechtiß CM«. Aug. 4. nembr. 93, 8)
•oai Ende dee 14. Jhd.: 89 BU 4«. — ileicfti hie 1997.
Jnfang: Zv aller dinge beginne fcbuf got ae erft blnel vad
erde ... nfn chor der engel a8 fine lob.
6) MiscÄener Pergamenthandachrift (der ÜT. Bibliothek: Me, germ. 55)
rfet 14. JAiT.: 74 BL 4\ — üeicM 6i< 1399.
Jnfang: An den an^genge gefchfir got dea erften himel vA
erde ... aeva ch&re der engel au finem lob.
i) ßFiener Pergamenthandechriß CHift. prof. DCXXXI) dee 14; Jhd.i hl.
FoL — Reicht hie 1948.
Jnfang: An dem anegeng befchuef got dee erften himel ynd
erd ••• aew^n chor der engel an feineili lob.
7> Gaihaer Pergamenthandechrift (I, n. 90) dee 19. Jhd.t 195 BL FoL —
Meiehihie 1950.
Nmeh der Herkunft der Saeh*en (We Willet no fcriuen van den
fafTea we Te here to lande komen fin) folgt un$er Zeithuchf mit
d/tr gereiaaen Vorrede (Na vememlt algemelne).
Jnfang: In alter dinge beginne. Tcfip got to erft himel vA erde
• •• CeiA köre d* engele Co fineme loue.
Dmnmeh Reihmtfolge der Pahetey der Kaieer (wie ia 8. 9. 10); Ȇ-
fCB kn Testa aber igleUh Jenen^ Jbeehnitte der Kaieerehronik in
mngehmndtne Rede aufgetöH einge/laehten.
f) Btraßhurger PergawMMandwckrifi dee 14. Jhd.t 991 BL Fot. -^
Jlwdfcf hU Friedrieh IL and in kursen Angaben noch hih Ludwig den
Bayer (1914). Mit der gereimten F^ede Hr v^nemit al geme^ae.
') Farn 11 lEiaMi^edicftfe und Gatfride Trittan.
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erde ... ieyn core der enghele to noenie lone*
Dammch dU Nachkommen der IVelfmn^ tUrkommen der Saeh$cn^
'Rtlhenfolge der Väbste, Zugteich mit Kinflechtung großer Theile
der Kaiierchronik^ ohne Auflösung der Reime {vgl, 7. 9. 10).
Dieee Handichrift wurde oben S. 9-^11 als 9 avfgefuhri und k&~
eprochen,
») Pommenfelder Papierkandechrift (iVr. «7t3) des 15. Jhd.: FoL —
Beicht hie ItiO, Mit der gereimten Forrede Nu vornemet ftlge-
' gemeine.
Darmaeh yachkommen der IVelfen^ Geechichle der Grafen von I7as-
dem^ Herkunft der Sachten, Zugleich mit gereimten Jbaehniitem
der Kaiierehronik ivgU 7. 8. 10).
10) ffolfenhüttler Papierhandtchrifl (Ms. Aug. fol. cli. 44, 1$) dea
15. Jhd.: 155 BL FoL — Eigentlich bia UU reichend y forlgaetsi hia
1350. Mit der gereimten Forrede Nu vornehmet allgemeine.
Anfang: In aller dinge beginne fehup Crot to erft Himel vnnd
Erde ••• tein Icore äer fingele, zu rineme Low.
Damach die Jahre von Schöpfung der IFelt^ die fünfzehen Zeichen
dei Jüngsten Gerichtet ^ die Abstammung der JFelfen^ die Reihe der
PäbttCf die Herkunft der Sachten, Zugleich mit Bin flechtung von
Abschnitten der Kaiterchronik ivgl, 7. 8. 9).
11) IVolfenhüttler Papierhand tchri/t (Ms. Aug. ful. eh. 83, It) des 15.
Jhd,: 119 BL Fol. — Beicht bit l2tS (1350).
Anfang: In aller dinge beginne Gefchuf got von erften hjrmel
▼a erdin ... nfen köre der engele zu tyme lohe.
It) Kopenhagener Papierhandtchrift (,A, K, S. Nr. 1978) det 15. Jhd.:
4«. — Beicht bit itOl, forigetetzt bit 14.14. 1445.
Anfang: In aller dinghe anbeghinne Myt got erft hemmel nnde
erde ... negheii köre der enghele to Hneme love.
13) Kopenhagener Papierhandtchrift iA. K. S. Nr, 4^7) det \y Jhd.:
SI7 BL FoL — Beicht bit 134«.
Anfang: Na aller dinge beghynne« Tchojrp got hjnimel unde
erde •.. te^n köre der engele to dnem loue.
Damach der Stamm der fFelfen, Herkunft der Saehien, Beihenfolge
der Päbtte (bit 1369), utio.
14)1 Hamburger Papierhandtchrift (Hlft. unlv. L Nr« 10t>) des 13. Jhd.:
105 BL FoL — Beicht bit 1318 (1339). MU der gereimten Far^
rede Na vememet all geroaln.
Anfang: In aller ding be|;yna Tchueff got von erft Uymei yad
erdt ... newn kor der KMel.
13) Münohener Petpierhgmd^rift (Ma,. gtrm.. 570. chdxtO du 15. ^hd.;,
339 BL 4^. (auf Begentburg stammend).
Anfang: In dem anefiing berphuff got dea Errten hlmel Taod
Erdrich . . . Newn Chor der engel zu Teinem lobe inur bit JuUut
Cätar gehend^ wonach Andreas von Begentburg bis 1434 folgt"!.
13) Münehener Papiefhat^s^ift (Ma. gerA* 337) dps 15. Jhd.i L5S BL
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mmeh 139^).
Anfmmg: An anegeBi^e gofckuf goi erft Usel vad eNe .. • b&b
llre der enget so flirfi lobe.
K 4«. — HcicAt ftif 1451.
Jmfanß (ß^mek AUsamdw Tüdtlt Ihu RJUirircJi rekli ymm 4a »■
feJBem «nfliBg Toder allen reichen da« a^an,
18) Auf9eßi$eke Papierkmnd$ehrift (,ßent» de$ F)reih, Brnn» «oa umd zu
Jmf^ß) de$ 14. Ift. ill4.; »»t BT. rot ^ HeitfJII ftft 1914.
Anfmmgi C )M» allav Mi« llegfaa gifcÜ T gM sa atH MmI mK
•rlivick ... »Ab klr dar aagtl aA Maa* lal^«
19) Witmer Pafi9rhaMd$ekrifi (iVr. Ml?) «fei 15. Jkd.i JM IM. #*•!. -^
Jteicftt ftit 13S5 C1467). Afil der g€reimi9m Forredt Ntt Tarae»bl
an gemalae.
Jmfmmg^ la Mer «fag heghk fMt gal voa erll Mawl rmi %ri
... aew^a kdr, der Bagel aa feiai lob.
I») Dre^d^mer P a jrfr fca arfi dlri/I dM Mb JUM» — A«i«Jkt hU mm Mdßdmign
ä€$ Bof^m Tode.
Anfang: In aller diage begiane fcbuff got, atw.
ft) OofAaer Pttpierkmnd$ehrift dt$ 15. JAif. — Rtickt hii Kmtl IK
«) BmMn§9€rwek9 HmndtAtifit olt Cbroaicoi pietaraina BaÜMia a0^
gMfaradkt la Leibutlir Scrtpi. rtf, braaavie. 111^ t77^ dtl
U) Frifche Cl^tntr SUeßburginkS Ckrmuk (IT. d W i a U to li f an PaWa:
]6y444)| keronMgegtken wm Sir oft el »ad ScÄoll auf Kütlßn de« Lt-
terurtfc/koi FtrtmeB (s« Sfutfgan). 1849. 8.
CFgL «lelae Anzeige in den Münehener OeUkften Anzeigen. 19%$,
Nr. 95t— «5».)
94> .daa dicMB» CCtecaif) «aim Jairab t^iikf er woa iTlaiirfAoA^
gro^ JU t kuH l e m eeinm E le iß ieek e Ckrmnik mif.
15) Gedruekt aie Chreneeken der ea»$en: Main», PeUr Schwer. 1499.
FoL ForigefikH bi$ 1489, itad bald auf Sachsen übergehend*
Anfang: IN dem anhegynne $ehop get hymmet vnd erde ... tei/n
hnre der engel. — Dkee
M) Fm^9kdtvi§tH ven J^kmnn Pomarime mU Ckfniem 4er ^eh-
een vnd Nidereaekeen umuk iVitUnkergk Qurek ZeiekmrimM' Mrnfi,
h roriegnng Jokan Fräncken. 1589. 899 &\ Fol.
Anfangs im Anfang eckuf Gott Himmel vnd Erde ... zeken
Cker der JSWgel.
Jn Jkr gröfien P^dmA Eaiter Friedfidht Bi imi dem
ramiiehcn StüUe, welcher auch die jüngere Recenmn d&t Itaiser-
diramk, Frtdanfi^ Beecheidenheü usw^ angehören, stellt sich der
Ver/afier des hier beepr^ehenm kottinge biiotbe» 0^ den Stmdr
punkt ernstester Forderung besonders an den geistUAm Stmid.
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siandts der Kirche aus Anlaß ihrer Geltendwerdung durch und $eit
CoMiantin. Schönere Worte über das ürchrisienihum uskd die
tlßUd geiftliker liVde md j$ Amm gM^rocktn öder ffeeckriehm
worden.
Dabei ist die Chronik umsichtig, besonnen, den Anforderungen
an ein geschichtliches Werk für ihre Zeit vollkommen entsprechend
und reiht sich darin den fast gßeichzeüigen eines Otto von Freisinn
gm wU Eekehßrd vm Amtü (ChroMCoa Uraugienfet dm Jener
bis 1125, Burkhard aber [ab Chrmiew Urrpei^enfe] bis 1229
fortführte) würdig an. Mü beiden theät der vielleicht sdber geisf^
Kche Verfaßer auch, wie wir später sehen werden, eine eigenthüsn*
H^, von gesehichüicher ürtheilskra/t xmgetsde Ansicht in ßetreUf
Dietrichs von Bern.
Wegm aOer dieser Eigenschafim ist die Chronik mdd nur m
eigenen Handschriften bis ins 16. Jahrhundert fortgesetzt, von der
BuMruckißrkunst schnell ergriffen {Nr. 25. 26), sondern auch von
Fritsche Closner- {Nr. 23), so wie aus diesem wieder pim /•-
kob Twinger vom Königshofen {Nr. 24), {der mgkiek die
Frosa der Mniserchremik [sieh oben S. 69, e] verbrauchte), nicht mm^
der von Konrad von Halberstadt *), von Heinrich von Jfüit*
ci^n aber zur AtisfuUung seiner Zeitfolge, auch endlich sogar vom
Dichter des deutschen Lohengrin um- und eingereimt worden.
Dieser, EimuUrnkm {des Kampfee, Nmmn mw>) gesekich verJM^
tend, als hätte er aus sehr genauer QueUe geschdpft, benutzte einer-
seits *) doch nur die nüchterne Repkauische Chronik, von der
er, was in ihr eng beisammensteht, weit trennt, so daß S. 64. 65.
67. 68. 71. 80. 88. und wieder S. 183 — 186 {der glöcUe^gärres-
sehm Amgmbe) ihr angehärtn. Die wärtiichste Wiedergmbe dm
deutsehen Textes wird uns aus unserm Anhange unverkemUnir her-
vorleuchten •).
Anfangs läßt der Dichter vom Kampfe bei ikrseburg u$ui
O Bi$ %. J. 1359. nandichrift muf der K. BikUoikek wu namnootr.
, •) Amdefß» IM er wekl wieder mu eimef muhrwMgm if^Me dwrtim
>) HiemU Ut die Lönmg destm gegdftn, vaa 1847 J. Q. K uniseh
im J. a. ßü$chings fFM^iUet^ NuckricJUem (BreWaii: H, S. Ml) im
Betrtf dee ^Qeeckk kll kk sm im mmserer mlUhttfeckem Diektung voss Lokem-
grimr ferwerte.
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«1
iufikirgf Smser Hemridi dm Vogler erxäklen, wird dann tm-
nmUkk $Mm der EnMler, xuletxi sogar mü idi. Audi U^ er
{während Repkau vom genannten Kaiser nur aussagt, daß wir
Oft, obsdum er nickt in Mam geweiht worden, Kaiser nennten
tüMt nur daß, 66 de koaing Hinrtch gAden rrede badde gemtket
m flneme rike, be wolde tA RAme Taren und« wart ttk)
denselben nidU nur nach der Weike streben (83, 2), sondern audk
voni Päbste eingeladen (84, 14) und wirUieh, nach Versehidmng
itr Fahrt (88, 2), endficft mit der Kaiserinn geweää werden
(in, 4).
Es stimmt aber mit den oben angegebenen Seiten und Zusätzen
der gloekek'gärres'seken Drudumsgabe und ist durd^weg die rep-
kauiscke Ckronik gemeint, wenn es 5. 60, 4, 2. keißt: Ca beten
bnndert döfeüt man Dannoch mAr, als e; KorAnic wlfen kan,
ebenso S. 184, 2, 2: ab icb;^ an der KorAnic las {d. i. 65, 1),
5. 186, 3, 2; ab uns diu Kr6nic kan mit wlrbeit lagen, 5.
187, 4, 9; als uns diu Kr6nic tuot mit fchrift bekant, 5. 184,
3; als uns diu wArbeit feit
Von den S. 77 — 79 aufgeführten Handschriften enthält, wie
5. 9 %md 77 schon angedeutet worden ist, Nr. 8 {9itraßburger Hand-
sd¥rifi) ausfuhriicke gereimte Abschnitte der Kaiserchronik, Nr. 7
(Goikaer Hndschr.), 10 {Wolfenbütüer Hndschr.) und 9 {Pommers-
felder Hndschr.) in ungebundene Rede aufgelöste Abschnitte der-
selben, verschieden von denen der vollständigen Prosaauflösung der
Kaiserchronik (5. 53).
B. Reimcbroniken.
Nach dieser Erörterung der Prosaauflösungen wenden
wir usu %u den ihnen xu Grunde liegenden Reimwerken 4es
Rudolf von Ems, Jokann Enenkel von Wien und des Hein-
rick von Müncken selber, um durch sie zu unserer Kaiserchro-
nik xurikkxukduren oder vorxusckreiten. .
1. Rudolf TOB Hohen«- Bas*
Seine gereimte Weückronik dient uns für unser noch namen-'
kses GedidU des zwölften Jahrhunderts in vider Beziehung zu
(IV. j.] 6
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m
einem Spiegä oder xur F^lie; sie ist aueh m ihrer Vmo üt ndeAek
die gereifte Fruohi der gesekichlKcken An$ekauung de$ dreimktUHtem
J^rhtmderU, das sieh um seine MiHe eben no(A, kurz vor Ru M fs
Unternehmen, den oben heb getemrdenen Sio/f %md Tes^ in sem
nemes und reineres Reimges^z umgesteUi haäe muf dieselbe Weise,
u>ie es um diesdbe Zeä mit dem Korb- und Robmdsliede durch
den Stridier und etwas früher mit dem Reinhart Fuehs des GUeh--
ienäre geschehen war.
Nachdem Rudolf i>on Ems, Bienstmann zu Montfoiri, m
jüngeren Jahren {schon vor 1220) aufier ganz Verlorenem und
UfAekanntem die auf uns gekommenen Werke des guten Ger-
hard und des Wilhelm von Orlens, weiter des nur m Einet
Handschrift und unvollständig - erhaltenen Alexander und, nach
seiner eigenen Angabe, des bisher noch verborgetun Eustaehius^
so wie ein- EuA von Tro/a gedicktet hatte, wandte er sieh «o»
den 'trugeltchen onieren'y mit denen er 'di her ia fltteo tagea
leider dicke vil gelogen und die liute betrogen' habe, aueh
geistlicheren Stoffen, wie früher schon im Barlaam, dem jenee
Bekenntnip entnommen ist (ßp. 6, 10) , so später in seiner Welt-
chronik oder Reimbibel zu. Dieses ohne Zweifel iHxte Werk
seines Lebens voHendeie er nicht mehr nach einer bestimmten An*
gäbe seines nächsten Fortsetzers in nicht wenigen Handschriften,
worin dersdbe aussagt, daß Rudolf, den er namenilich nennt, sein
Werk nur bis Salomon (1. Kön. W, 43) fortgeführt habe und
in Welschland gestorben sei, wohin er wahrscheinlich seinem
bald darauf (1254) gleichfalls dasdbst ablebenden Herrn und
Gönner König Konrad /K gefolgt war, dem er jenes sein letztes
Werk auch gewidmet hatte.
Jene SMußworte des {ersten) Fortsetzers nach Salomons Tode
lauten so:
Her dls teock getlMe
«■4 «exher ums irorriliie
wol Ml alieo orten.
Ml nnoen aode an Worten,
der rtarp in weKchen riehen.
ine wel;, wer ficli gellcben
nage an Tolber •eiflerrchaft,
~ der mit tö §nnner Owio kraft
ndt Icnrxen werten verrihten
und an ein ende füllten
mnge in der rihte in der gelAl,
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Ate «r e; MB viMg^ft b^
er rtarp an SalomAne.
got ^ebe in xe Idne
efai liebte kröne in hineh-lcb
tA nmä fonier dwielleb«
rin BMne Ift iu wol bekanl» •
Btto4olf van Anfe er wnn geaiuit.
Rudolf $db^ hatte vor, <em Werk bis auf seinen Merm Kih
fMf Konrad fortzuführen, der bekansulich nur vier Jahre (1250
—54) herrschte und fast nur in Italien verlebte*
hnerhalb^ dieser Jahre, und zwar noch vor seinem Herr%
muß Rudolf gestorben sein wie g^idUet haben. In diese Zeit, aus
welcher Ottokar von Steier auch JUanfredf säsigerreichen ffof m
Mien schildert {Cap. IV.), versetzt uns lebhaft Rudows Vorrede
XU seinen Büchern der Könige, die ich im Anhange dieses Ab-
sdmittes mitgetheilt habe.
Hier, ganz am geeigneten Orte {denn sein Herr und Gönner^
der Um zu seinem Werke aufgrfordert, ist der Kaiserkrone noch
gewärtig), bringt er seine Widmung und Huldigung an. Er nennt
An der Wahrheit gemäß auch noch nur Lüoic Kuoorät (100),
doch fein des nBinifcben keifers kint (OS), der m sechsten
GUede von Kaisern abstamme (96) und, in blüendar jugent
(76), nur nodi
wartet romercher kröne
Af fln edel houbet fchöne (70) i).
Rudolf theilte sein Werk nach seinen und seiner Zeit latei-
mKheu Vorlagen m die fax aelates (weiten), die er nach der
Emleitung zum ganzen Werke (Z 87-188) nach Adam, Naak,-
Airaham, David, Babylon, Christus, in der besonderen Einki-
tung zu der Könige Büchern (Z. 217) aber nach Adqm, Noah,
Abraham, Moses, David, Christus {Z. 29 — 34) bemaß.
An geeigneter Stdle flicht er in die Geschichte des Aken Bun^
des die gleichzeitigen heidnischen Könige 4md Länder {Z 157),
») JlkulU^ heifit^ 9$ im Lokemgm 1^0» t, 9m Memkk IL: Ukem M-
nedidna In befant Da; er kcenie und fin könicllchen nanen wani In
keifera wlrde; oder bei H^altker v. d. V. 11, 90: kör keirer, ftt ir
wfqekoaen: Den kdneges nanien ift in benomen. In soUhess Sinne
tmßi mmier Anderem t* Mmrajan's Detasckem SpraMteidtmoUn du lt.
Jkd. 8. ö» 0all keifer aller känege.
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M
'mmentUch Troja (Z. 166) und Rom {Z. I«0. 17«) ein: des iHz-
teren Kaiserreihe aber {so toar seine Absicht) bis auf seine
Zeit (Z. 180 und K. Buch L 136) nach den buochen der
w4rheit (Z. 182), diu mit der heiligen fchrift fint des gelou-
ben rehliu ftift; womit er die seiner Zeit geläufigsten und hdi^te-
sten Chroniken (hiftorias fcholafticas und ecdefiaflicas) meint, de-
ren er aber keine als sein eigentliches Vorbild oder Vorlage be-
zeichnet, am wenigsten Gotfrid von Viterbo oder Petrus Comestor,
obschon er Jenes Anordnung vorzugsweise, doch nicht ängstlich und
eng befolgt und von Diesem wohl an geeigneter Stelle die heidni-
^Aen Incidentia entnimmt. Die eigenthümlich eingewehte gelehrte
Erd' oder Weltkunde bot ihm weder der eine noch der andere der
Genannten, während wir sie in des Vincentius Bellovacensis
um 1254 noch nicht vollendetem Speculum hiftoriale ganz an glei-
cher Stelle wie bei Budolf wiederfinden, so daß beide letztere wohl
yne und dieselbe Quelle dafür benutzten, die vorzugsweise aus Isi-
dorus und Solinus {Plinius) aufgebaut haben mochte.
Budolf nennt, wie wir eben sahen, in seiner Haupteinleitung,
da wo er angibt, daß er bis auf seine Zeit dieh^ wolle (Z 174
180), als seine Quelle für diese weltliche {römische) Geschichte
diu'buoch der wärheit, worunter er Schriften neben der gotes
wirheit {der h. Schrift) verstehen muß, obsdton er auch sonst öfter
allgemein aU ich die w Arbeit beere Tagen {wie Barlaam 6, 18)
sich ausdrüdU. Etwas weiter hin nennt er jene diu buoch der
krAnic (Z. 160) als die von der christlichen Zeü handelten, und
es früge sich hier, ob er damit vielleicht die repkauische Chro-
nik oder gar die Kaiserchronik gemeint habe, welche letztere
ihm wenigstens in ihrer älteren Gestalt aus seiner Jugend bekannt,
wenn auch in der jüngeren von 1250 unbekannt geblid>en sein
mochte. Noch schwerer jedoch dürfte die Frage zu beantworten
sein, ob er, u)äre sein Werk bis at$f Julius Oisar, usw. gelangt,
hier wie Enenkel auf jene geblickt haben würde. Ohne Zweifd
aber hätte er sich mit Bepkau von allem Zweifdhaften in der Ge-
sdiichte frei gemacht und fem graben. Auch wollte er u>ohl vor-
xmgsweise am dem Latein in tintficbe getihte bringen (Z. 163),
wie auch sein Doppelgänger sagt (dag ich diz buoch berihte
Von lattne in tiutfche getihte), von dem wir nun xunäehst
zu handeln haben.
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¥iele BanditArifltn des nsiö^ischm Werkes, wemj/etem wolehe,
wtkke Rudolfs Widmung m König Eemrad, d. h. seinen Anfang
der Büeker der Könige, so wie die vorausgehenden Theäe enihal-
tm, Heien unier einem dem rudolfiscken ähnlichen Eingange eine
gänzlich andere, Wendens ganz anders ausgestredUe Einlei-
tung und, wie es scheint, für die Schöpfungsgeschichte oder
die Bücker Mosis und Josua ein ganz anderes Werk
dar, das aber mit dem ursptünglich rudolfischen auf die verschie-
denartigste Weise sich mischt, so zwar, daß einige Handsdiriften
eelUt beide Einleihmgen enthalten, viele ün Eingange der neuen
Rseension eine besondere Widmung an einen ganz anderen Herrn
{einen Landgrafen Heinrich von Thüringen) aufweisen, ohne .
deshaA aber jene ruddfische Widmung an König Konrad fortxu-
hßen; wekhe Handschriften somit beurkunden, daß jenem Schmt-
tenwerke Rudolfs, dessen Verfäßer vieBeicht noch früher über seiner
Arbeit dahinstarb als Rudolf, von des Letzteren Werke die zweite
BalfU (nebst ihren verschiedenen auslaufenden Fortsetzungen) hin-
zugefügt wurde; was aber mmer Beweis ist, daß beide Werke stets
und schon früh in naher Beziehung zu einander standen.
Bei zweien versdüedenen Anläßen habe ich früher die große
Masse der Handschriften ßr beide Reimbibeln aus einander zu hal-
ten uersucht {Heidelberg. Jahrbücher der Literatur 1826, 5. 1 1 —
ük und 1828, 5. 199—201). Vilmar, dem in seinem Schul-
progranune ^Die zwei Recensionen und die Handschriftenfasmlien
der WAehronik Radios von Ems {Marburg, BwerL 1839. 4<'.)
das Verdienst gebürt, beide fra^ichen Werke innerlich klar aus ein-
ander gdfracht zu haben, wundert sich, daß ich sie a. «. O. nicht
für zwei in sich ganz verschiedene Werke erkannt höHe.
iher th^ lag dieß damals, als ich meine Reise- Beobachtungen
0,0.0, mittheilte, nicht in meiner Absicht {ich wollte nur nach
ässßeren Anfängen und AfJuUten sondern), theüs dürfte auch,
heute noch jenes räthsdhafte Yerhäitniß zwischen beiden Werken
nidU so ausgemacht sein, wie Vilmar bewiesen zu haben glauht
und Pfeiffer ihm {zum Barlaam 5. XUI) selbst darin nach-
sagt, daß Rudolfs Doppelgänger für sein Werk das Paotbeoa
da Gotfrid mehr als die Hiftoria fcholaftica des Petrus Comestor
benutzt habe *).
O ich »teile hier tm Aühamge $ämmtUcke mir hekannt g^werdenen und
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Der %mMumrU geUieb$n$, HA $dh$i niehi nemmtie Verfafier
der Crittherre' RrimbtTfd mMet noA einem längeren GAeUingmnge^
daß er in tiutfcher kunft (IIS) die ^Arbeit <111) berihteii
V)oUe, die a>or ihm ein wtfer man (114) in lattne beiütiel hake
(118), nämkeh Gotevrit von Biterne (120)^ «mntlr er Got^
fridi von Viierbo Ghronicoü univerfale oder Pantheon meini,
dae Dieser, wie Jener Z. 249 ganz richtig $agt, hie auf Mbeft
faul Urbanüa den dritten amd um an die wtie da; mit
kraft der elter keifer Yridertcb und fln fyn der künic
Heinrtcby der oueh fit keifer was genant und Sieilie twmc
da; lant, rcemilch ribter wAren (257), führte. W^rOich ao gAt
.G^ifrid seihet sein Ziel an, daß er die vhristUehe Zeä führte
a beato Petro usque ad venen\bilem Urbannm IIL papam et ua-
qne ad dominum imperatorem Fridericom et ad filiam ejus do-
miiHim Henricum.
Dem goifridischen Werke verdankt oder entnimmt vmer
Griftherre-Diinl^ die ganze Einleitung zu seiner ArheiL Die
Zeilen 303 — 1230 (Cienuoge vrdgent nocb alfft usw.) entsprechm
im Wesentlichen gan% dm von Gotfrid ahgdumdelten fragen De
divina effeotia — , ubi erat tunc deos? et in quo mundo? H
quod operabatur? et quomodo eft trinus et unas deus? et •ojos
erat deminus, 4iim nulla erat creatura (Z. 303)? et qnomote
fpiritus domini ferebatur foper aquas? et hujnsmodi ah'a« — Iten
de angelis (Z 535 usw.), de coelis, de plaoetia et elementia (Z.
1195. 1207) atque de creatione hominis (et deinceps uniferfaiii
▼. et n. teftamentam omnesque biftoriae gentiam regam ei
regnorum).
Nach diesen Vorfragen beginnt unser Dichter mä L ISflO
oder 1267 die eigentliche Schöpfungsgeschichte, in «addk^r
und von wdcher an er nimmeAr, außer anderem Vorbüde (wffm
lieh Rudolfs Arbeit), seine zweite von ihm Z. 268 genannte QueOe,
die Scholaftica Hiftoria des Petrus Comestor ^), verfeigi^
aar Antcheutmg gekommemn Hamdsehrifttn (AermaU ««db der
Vntergcheidung der Anfängß BCUiter got herre über alle knHl)
CrOrt herre keireriibeir alle kraft) zutammen, um mich auf ihre Zaikl^m,
beziehen su können. Filmare Gelegenheitackrifi ist nicht verbreitet gemm^^y
und mir $ind auch noch mehr nandeekri/tem hekunnt und Jbter gewrdem^
. O Petrue Cameetgr Treceada (von Treyet) Uath im Jeüae IlTS,
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mdm er dmsem er$i€ CopM- [2: de pranarw nMili oonMkme,
3—8: de lex diehtt creiiüoiiis {Z. 1273 um.), 9: de creatioiie
kMnuMS (Z 1441), 10: de conftituUone conjiigij (Z 1452), II:
de qoieCe labbaU et Dioot^catiooe (Z 1543), 12: de creattone
uiBiae, 13: de peradifo et ligok cjas (Z 1680), 14: de Ibote
peradifi et quatoor fluoiinilMis (Z 1901), 15: de praMeplo et
probibitioDe edulii (Z 1994), 16: de impofitioiie Dominiaai
(Z 2023) usw.] unedergibL Ym der SckiUenmg des Pafth
dieses au fugt er wieder Ähedmiäe von G^tfrid ven Viterbo
OM {nrnmemOidi Z 1933—1992), wo dieser {z. R Z 1984) auck
wieder mdt Comesior (eap. 1: de empyreo oobIo) Kusamme$^
Bei dieser f/asisen EkdeAung gelU der Dichter oder Verdenk
seker übrigens in der Anordmmf des ihm vorgelegenen Uüeintm^
Textes keinesweges steif oder ängstlich zu Werke: er wirft die
Folge der lateinischen Abschnitte mehrfach um oder vermischt sie
9sä einander. Auf fast unlöskehe, in ihrer Absieht und JLeishmg
sogar unerklärliche Weise ober webt er, nach jener seiner JSinlei-
tsmg^ in die Sdiöffttngsgeschichte rudolfischen Text ein oder
eidme hr er kehrt, nachdem er jene lange Aeosophische Einleitung
noA Gotfrid von ViUrbo und Petrus Comestor (Z 114—1203/)
eing^ochten, mit Z 1267 m Rudolfs Textvorlage zurück, die
er augenschehdich auch schon in Z 1 — 3 und 18 — 24 benutzt
hatte *). Noch augenffiUiger ober verarbeitet er Rudolfs Worte in
Z 1808 — 2030, so daß zu verwundern ist, wie dieses übersehen
und gradexu eine solche durchgehende Benützung des rudolfischen
Werkes in Abrede gestellt werden konnte. Ich hidt deshalb ßr
Pflicht , etwas länger dabei zu verweilen und den anschaulichen
Reweis für meine ursprüngliche B^uptung auch jetzt noch und
hier ganz am geeigneten Orte zu führen. Ich habe zu diesem Be-
hufe im Anhange a) den Eingang beider Werke, sodann den eigent-
lid^en Beginn, wo beide icieder zusammenfallen, endlich die Schü-
Gotfrid von Jiterbo 1191 {gein tFerk gtkt M$ %. J. 1186}, Oilo von
Freitimgenf den Gotfrid ou$$ekrieb, 1156.
O t}em im Anhange miigetheilten Etnleituugsabtcknitle aut Griri-berre
find die entepreehenden lateinischen Stellen aus Gotfrid und Petrue Co^
mesUr verfolgend beigefügt worden.
*} Boß er iheilweite auch lludo1f$ Dar tu am dahei vor Augen gehabt,
werden wir oogUUh gehen iS. 88-89).
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der%m§ Aei Paradii$ei mw. jfegemAergmklb. Wer v^d hikr w
dem Teaie der Criftherre-^eAomQufijr reelU eigenäkhet über-
arbeiten noch länger verkennen oder verreden woUen? Das im-
aufhörlithe Herüber'- vnd Hinüberwechedn des Äbkürxent tmd
Längens oder Ddmens {des zerbreiteDS und zerleitens) triU^ attem
schon in den Zeilen 283—286 (Ein wa;;er michel tinde gr6{
usw.) anschaviichsi entgegen, und wie kommt die HiwnAemÜxung
des Petrus Comestor aUein in Z. 1014« wie femer die Einfügung
ßus Comestor und Gotfrid xuglsick in dem längeren Zwisckensaixe
Z. 1041 — 1002 %u Tage! Ich wählte aber absuMieh weiter grade
aus den Abschnitten, in wdchen Vilmar sdbst die Texte beider
Recensionen* gegenüber gestdlt hat: b) den Abschnitt von Noahs
Trunkenheit, c) von Joseph und seinen Brüdern, d) von Moses
Geburt, e) von Bileam und seinem Esel (Vibnar S. 68 usw.)
und stelle ihren Doppeltext so gegenüber, wie der Vergleich ver-
langt. Diese GleichsteUungen werden genügen, um festzustellen daß
in Cr« nicht nur kein 'mä wenigen Ausnahmen vom rudolßschem
Texte grundverschiedener* ^) oder nicht nur einzdne ^StdUn aus
der älteren Dichtung (R) stehen geblieben xu sein* scheinen *),
sondern daß ^eine ganze Reihe von Ähnlichkeiten* *) usU
zwar sehr auffallenden uns eine absichtliche Überarbeitung
im Ganzen und Großen anzuerkennen nöthxgen.
*
Aber auch sonst ist die geltend gemachte Nachahmung Rudolfs
auf keine Weise zu verkennen; ja sie ist durchgehend. Außer den
auf jeder Seite entgegentretenden Gleichungen in Formeln, wie Als
ich getihten künde KürzUche in rehter flihte Hit flehtem ge-
tihte (Z. 1008) oder wenn er, ganz wie Rudolf im Barlaam seine
früheren tnigelichen msre {6, 13) verdammt, in Z. 1157 — 1105
seine lugeltchen mslre gut matten wül, sehen seine Z. 31—52
selbst einer längeren Stelle im Barlaam {Sp. 3) zu ähnlich, als daß
Rudolfs Doppdgänger nicht sie grade im Auge gehabt haben sollte.
Man vergleiche Barlaam {mä den Zeilen von C^«):
Vater fün beUtser geiit,
Zy 10 dd bäfl in wlfer ToUein
>) Frans Pfeiffer zu $emem Barlamm S. XtlL
s) Vilmar a, tu O. S. Sa.
>) Vilmar a, a. O. S. U.
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alle» kcrsea gef 6*t^ 09* t6)
fin TerftAn vemanftUch lebtn
mit mislicbea teile« guüti. CS3)
41n geift berihtel a1 ilie kuoft, C34)
15 4ic ■enrchllche; leben treic (14.99. 99)
eineai git er wiabeit, (96. 9t)
bi witsea wMicbla w^rl; (94. 97)
den andern knnfterlchen bort, (98)
der docb an im verborgen ift;
tO dem dritten maneger bände liri;
er gtl dem befcbeldenbeil, (44)
geanogen maebel er bereu
mit trinwen Ivgeade riebe Q{e^ (93)
er teilet oucb gemiogen mite (47. 49. 99)
ti ge runden llpy yrcelichen muot. (40)
Das hienach folgende alliu leben kltngt in Cr« Z. 21 {vgl
fretUch R 41) wieder. Ja selbst 'in nomine domini' imd 'in
des heiligen geiftes minne' könnten aus Barlaam 4, 6 t«. 22
nachklingen, wo es heißt:
und mir in mine Dnne
des beiligen geiTtes minne (1169)
xe ]4re gemocbelt Tenden,
da; leb wol mtige verenden,
des icb mit kranken flanen (pgL Cr« 95)
4, 10 albie wU beginnen (1964)
4, SO fd biat mir diner belfe bant
und wis nu minen Hnnen bl (1969)
in nomine domin! (1961)
biir^ berre got, verenden mir,
des leb beginnen wil mit dir.
Die kieh&r fallenden Zeilen in Cr«
In nomine domini
oft ri mir gotea Mro bi.
mit des beiligen geiftes miano
wil leb diCe rede beginnen
se tlbleae nach der wdrbeit
ermiifm aber andererseits zu sehr an die Eingangsworte der Kau
serehronik (In des almehtigen gotes minne Sd wil ich
des liedes beginnen), als daß unr auch dieses nicht in An-
scUag Iringen soOien. Aber freilich kennt Rudolf im Barlaam
(«. oitn) au<^ des heiligen geiftes minne, und ist dieß
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stehender Ausdrudi jener MrhmukrU ^). Ju auch jene andere
Wendung kehrt, z. B. bei Wabher v. d. V. wieder:
In nomine donlnl *}
ich wil beginnen. Tprecbet Amen.
Der unbekannte Verfaßer oder ümarieiter seheüU aber wirk-
lich nur bis Josua gelangt zu sein; dafür sprechen theüs Hand-
schriften, die nur bis dahin reichen, theils der Umstand, daß andere
in ihrer Fortsäzung den iilteren Text (R) im Wesentlichen ukr-
verändert und zwar selbst mit Rudolfs Widmung (m den
König Konrad vor den Büchern d^r Könige anschließen, was
schwerlich der Absicht des Ct%' Dichters entsprechen konnte, der
seine Arbeit ja von vom herein dem 'Landgrafen Heinrich
von Thüringen* widmete, eine Angabe, die freilich ein Zeiträthsd
m sich trägt, das auch schwerlich ganz gelöst werden wird.
Man hat, was nahe lag, unter jenem lantgrAven Heinrich
von Diiringen (Z 280; 81) Heinrich Raspe verstanden, der
im Jahre 1246 zum Gegenkaiser gegen Friedrich IL gewählt wurde,
aber bereits 1247 starb. Nach diesen Zeitverhältnissen müßte aber
die Cr •"'Recension' sogar früher als Wiudolfs Werke gedichtet
worden sein tmd dieses am Ende gar aus jenem entlehnt haben:
zwei Annahmen, die beide ihre Unhaitbarkeit an der Stirn tragen ');
■) Wernher» Mmria Cum 1157) beginnt mit den ft^orten Einen He-
den icii beginne In fente Marien minne, Pfa/f Konrad sMießs
tein Rolandilied Der Toi in der wären goCes minne Ein patemorter
fingen; $e1bit der Sack$enipiegel beginnt Des heiligen gelTten
minne. Die fterice mine Hnne Oat Ich reht iinde unreht Sahren be-
fcheide; aueh Rudolf von HE. $agt im Burlaam 849, St. 951, t Des
heiligen geiftea mInne; in Cod. Vindob. R. 9«89 (lt. JkdO BL SS
$Uk% anifeimal Durch den heiligen Crirtea minne; Wolfram vom
E. im Parsival 19$, 96: goiea minne; KaiKrckronik 17,180: dem aU
mehtigen gote xe minnen; Pkilippi Marienleben Z. fi: Jerus dinen
kindes minne. — St, Jehannet minne und Gertruden minne eimd Mcomif.
— Schon im Eide von 849: 4 heißt et In godes minne Cpro deo amar).
*) In nomine dumme; In nnmmen dummen Amen.
*) Rudolf selbst aber, der nie nach Thüringen und $chwerlich Je im
Ferhältnrß ssum iei$enachi»^n Hofe kam, kann beide j4rbeiten nicki g€~
feriigt habm^ obstskon Ummrbeitungem vom Einem und damnikmt Far-^
faßer nieki okne Beitpiel eind, JoeA anderer Art. Man denke an Eck e^
hat de van viurae Umarbeitung Meiner eigenen H^eltchranik für Heinrich V,
ibie 1199).
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mdkA Amt mnien Hülfe fmttik wetnim nmß. tim-kai Se$halb
$eköm firüker mtf de« ÄbaA/Mg^ Hwmifk Rtmp^n im fftürifijm,
M^ dm Mmrkgrafen Heinrick IH., dm Briaudkm, ifom Mbi^
ßen, dm 5oAn Dieirieks IV. {der 1220 etari), geeekhßen, weleker
1218 fAorm wurde und nach Baepee Tode nkkt nur A n efr ütke
anf He Lttndgrafsckaß Uiürmgm erhobt mü wddker Kaiser Friede
riA ihn eek^n im Jahre 1242 hdeknlt katte, sondern dieeeK>e auek
erlang und, reitk und kuUdig ^), eogar teftn Dichkr *), erei
1288 etark Er hmnle somü reckt gui Umigrire genannt werden,
mm( jene Utngere Lehen^rist sckickt sick Ireffh'ek xur jedmfelk epä-
leren Entstekung von CV«
Aber wie, wenn der Didäer von Cr# dm 'liotgr^f»«
Heittiidi von Diiringen' und deeem dfnnenchafi üheHumpt er-
fmdm hatte, was ihm nack dem Tode Heinrich Raspe's (124T) eo
wie anek Rudolfs {zu>. 1250 — 1254) um so leiihter war, gn einer
Zeä, da der Hof mu Iküringm wie der Dürioger MrreD dda m
oflrr Lettte {wenigstens fakrendm Leute) Munde warf Hier war
riterlicher Sinn und Gresang heimisch; hier haftet die Sage vom
Wettkriege der Satter auf Wartburg, auch iAer die Vorzüge des
thüringischm und österreickisckm Hofes. Wabher von der Voget-
weide sagt und singt vom hoye ze Düriogeii :
Ein fcbar vert üi, diu ander In naht onde itkc*
grö; wunder ifl da; ieman dort ^ebceret
der lantgrdve irt t6 gemuot
da; er mit rtolnen beiden fine bab« Tertuet,
der leg ellcber wol ein kenpfe were.
Es war ein Herkommm vom thüringischen Hause und Hofe,
besonders Sanges 'Unterstützungen zu gewärtigen. Landgraf Her-
mann namendich beschenkte viele Sänger. Dm Herbort von
Fritzlar veranlaßte er den trofaniseken Krieg zu dickten, dem
Heinrick von V eideck machte er mif^ick und si^^terte er die
Vollendung seines EneiL Im Wartburgkriege Heißt es von ihm
(HermaD Ton Daringe lant): er fetzet, fwen er wil, ze roemfchem
TOget; und Reinmar sagt vom thüringischen Landgrafen: Swen
alle Türften haeten engel nanieii al fonder tpoi xmd ane fcba-
men, fA wsere der Duringer wol ir got
>) Heine AUlde oder Freigehigkeit rdftmf Tenhmeer iM8. U, UK «5«).
^ Gedichte von ihm stehen in MS. Es rühmt ihn Reinmmr »on Zweter
iMS. It, 15S^ n^h Konrad von IVürakurg ^MS. U, f07«)- FgL ffaU-
her von der Fogelweide,
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Wie {um üuf tm$$m Crm-IHdäer xuriicksiAommm), u>e$tt^
dersMe durch jme$ Vorgeben vor seinen Vorgänger eich steBen
oder grade 'für Rudolf gehalten sein unJUe* >)« den er {deo^
halb oder aus beßerem TriAe) in nicht unremen Reimen so wie in
Wendungen der Rede usu>, nicht ganz ungßickhch naduthmtet
Rudolfs Widmung vor den Rüchem der Könige mochte die^seimge
hervorrufen, die er jedenfalls lieber gleich an den Anfang seiner
Arbeit rückte, während er Rudolfs Akrostichon gleich im Eingänge
zerstörte, dessen erde drei Zeilen er jedoch wörüich beibehielt.
Wdcher Gedanke, wdche Absicht aber auch den unhekatml
geblithenen Umarbeiter Rudolfs geleitet haben mag, jedenfalls
•MijS er seine Arbeit bald na^ Rudows Tode vorgenommen haben,
da sich von C^« Handschriften finden, wdche, wenn sie nickt
überhaupt nur bis Josua reichen, nicht weiter gehen als die äke^
Jim I^ndschriften des rudolfischen Werkes. Auch erUären sich
wohl aus solchem zeitlichen Naheliegen beider Arbeiten theils die
thrndsduriflen mä den Einleitungen beider, theils diqenigen, welche
{und dieß sind die zahlreicheren) die Bücher der Könige usw. aus
dem rudolfischen Werke an die jüngere 'Recension anknüpfen.
Beide Dichter rühmen oder befleißigen sich der Kürze: C7r«
wUl kurzitche: mit rehter flihte (1097) dichten; R spridU sich
darüber bei Abraham des Breiteren aus:
An iifen nusren, d«r ich kto
begonnen unde her getiln
reble in rehler rlble,
an umbekreia; mit flihte,
hän ich kurislicb her gereit
&ne vaircb die wArheit,
' Mit k Ursen wH>rteB üggeflniten
und ai die umberede vermilen.
der kurise gerne vli^e ich mich,
da; deTte balder vollebräht
werden, alt ich hän gedäbt
diu Bi»re, diu ich tihten wil.
dev rede wurde anders jie vil,
ob ich, dar ndch ich folde,
gar volleragen wolde
diu ««re, diu mit wdrheit
O Filmar a. a. O. S. 19.
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4f« lieilege feMII 4n hMe Mt.
4oGft kd»i ick» als diu wirheil
ie uf diu zil 4er wärheit feit,
da; man dd bi doch wol verftAty
welch ende ein iecllch mapre hdl.
Obgldth Rudolf hier von der Kürze d>en nicht kurz spricht,
$0 eüt er doch in Wahrheit überaU raich zum Ziele, indem er
fi<A nickt oft in Ausmahngen oder Schilderungen ^) ergeht, und
läßt dabei sogar Manches vom biblischen Texte bei Seite liegen:
doch ist er sich beumßt, stets das Nöthige und Gehörige zu higen.
Dennoch ist auch er von einer gewissen Breite nicht freizusprechen,
ifCTin man auch das Reim- und Wortspielende semer Darsteäung
übersieht, %md es ist namentlich in dieser Beziehung ergötzlich und
Itkrreich, beide Dichter in ihren Ausweichungen und Annäherungen,
Breiten und Kürzen zu verfolgen. In der großen Einschahung
aber der großen Einleitung nach Gotfrid von Yiterbo und Petrus
Come^or (sieh oben 5. 86) hat sich der Cp^- Dichter eben nicht
der Kürze beißen, und wird Jeder hier wie auch sonst vidfach
Yilmars geistreiches ürtheil unterschreiben.
*
Nach rffr5. 82—83 angeführten Stelle von Rudolfs Tode hat
Mmm vgl die Sehildemng der Delila idie ftcMi SntmM lauf«
mitki $0 §€kSm klingt'^:
D6 fich Delilä began
verrinnen, da; ne truoc ir wdn
mit valfcheiC, in nngfiete
Terkdrtes ir gemAeta
imd begie der Talfcheil seichen.
■ü begao fie Toieicben,
Bü aarten, dA weinen,
nd (ruren erfcheinen,
■A mit gnotllchen (iCen
gnoUlche dr^un, giiotliche bMen,
nA TrioatrchaA ia Terathen,
bA rdeaen wider Üben,
bA (riuten, nAminDen:
mit vairchen (rugennnen
brdht; ir TairchlJcher llp dar an
da; ir der krefte riche man
mil kraft nlht mohte widerftdn :
er muoTle fle gar wiegen Idn,
fwea de in vrAgte, da; gefchach.
SampfoB ae flnem wlbe rpracb, m$w.
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sein Werk unmttteBHir u>eik^ V9r$ t kteikmie ForteetMungen ver-
ichiedener Art erUiten: xuerei eine hi$ 4 (2) Buch der Könige
HptsL 4, 17. Diese bieten uns {natürUch mit der ruielßseken
Einleitung seines Werkes und mit seiner Widmung an König Kon-
rad) unter den im Anhange von um aufgeführten Eandsehr^en
Nr. 2 u. 8; außerdem aber auch {von Cr.) M 20 u. 24
Mehrere andre fahren bis 4 £ 4, 44 (jEKw); Nr. 1. 2. 3. &
10. 13. 14. 16. 41; iw 4 Ä 5, 17. fuhren Nr. 4. 5. 7.
Die Arbeit von Rudolfs Doppel^ oder Schaltengänger (Cur«)
mit ihrer Widmung an den Landgrafen Heinrich von Thüringen
(5. 00), vorzugsweise die Bücher Mosis und Jesua mit dem An-
fange des Buches der Richter {ohne den zweiten Theü des rudol^
fischen Werkes) enthaltend, tritt uns in den Handschrißen Nr. lOw
21. 23. 34. 31. entgegen, doch so daß Nr. 16 u. 34 weitre &-
Sätze vom Enenkel enthalten. Andre führen {wie die B) bis Elisa
(4 £ 4, 44) fort: Nr. 18. 25. 26; dagu N. 11 u. 24, wekke
vor jenem Schluße weiter gehende Abschnitte von Enenkel entöl-
ten {wie 25 früher); auch 26 setzt Enenkel forL A^. 24 u. 20
enthalten mit 10. 41. 42. beide Widmungen {s. S. 00) 0-
Eine größere Anzahl der Cr m- Handschriften enthält zugleich
Heinrichs von München Fortsetzung ('Bibel und Gronic') bis
M Karl ism Gr. oder FHedrich H. {Nr. 27. 20. 33. 3& 37. 3a
30. 40), andre den Enenkel {Nr. 31), mehrere mit früh van
vom herein {z. B. schon bei der Schöpfungsgeschichte) und fortge-
setzt eingeflochtenen Bruchstücken dessdben in Nr. 27. 31. 40
+ 10). Mü Heinrich von München tritt sehr aß {als niuwe
6) at^ das Marienleben des Meilers Philipp {s. oben S. 46) %md
zwar in Nr. 33. 36. 37. (+ 10) usw., während dasselbe in Nr. 27.
O Nr. It. ti. 41. lt. Cdmsm 97) aOhallm sugUiek die Zeilen vom
Rmd9ir$ T9dey wt^ke Nr. fO (v. 2&) mongelM. Fom WL enHuiUem 4«e-
•Mea Nr. 1. 3. 4. &. %. 7. 14. 16. 99. 17. 41., emiidircs ihwer Nr. t. IQ.
fO. t9. - Ute rudolfitehe Erdkunde enthalten von WL faU mite Hmmd^
eehriften Cund die Pre$aOf wm Cr» auch Nr. U. 17. 19. 16. 38; ekmv
die Städte mm Rkein Nr. 6. 4. 10. 14. 16. 41 (v. 19), mit iknen Nr. U
t. 5. 6. 7. 16.
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S. Biiftrtek tm
Heinrieh von Mnnektn gUi tn $9mer emeiäm EMeüung
xwr fünften Weä (Danid) an, daß er im vierten Buche der £&-
nige, mit Ochoeias, an Rudolfs Arbeit angeknüpft habe:
Ich Heinrich von BHerlant,
der uns dis buoch hüt tAn bekant
UBd e; TOD drfte haop an,
da e; Raodolf vor hei Un
TOD Ante, der e; tihte
und meirierllche berihte
big tt da; dritte bnoch erkant,
da; der käaej^e irt ipenani;
%md in seiner im Anhange ahgedruckien Einleikmg mu seiner
niuwen 6 sagt er wiederholentlick «on sidi:
Her ifol wla nilner rime Idr
da; ich Heinrtch tob Beierlanty
der fleh nibt anders bdi genaiH,
▼OD Mfinchen ö; der werden ftat,
der dia buoch iceliht häl
in tlotrche, dd er hiiop an
mit kranken nnnen fnnder wäh
an dem buoche, als ich In las^
da; da; dritte buoch was
der küni|:e mit Roboam.
Zwar list die Kremsmünsterische Bandschrift hier da; vierd
poch und mit OchofiA; es ist aber umeahrscheiniick, daß H. v.
ML, der doch in jener ersten Stelle bei Nennung von Rudolfs Na-
men so richtig das zweite Buch ab den Bthluß seiner vom Tode
uiUerbrodienen Arbeit bezeichne {vgl oben), seine Fortsetsang
selbst doch erst mit dem vierten Buche begonnen haben sollte.
Wie dem aber auch sei, so kamt damit nicht die Fortsetzung
gemeint sein, welche sich als die erste in den ältesten Handschrift
ten VL, Nr. 2. 8. und darnach in anderen vorfindet, die nicht stkr
weit fortsdireitend nach der Erwähnung von Rudolfs Tode und
Ahbruehe mä Mifnig Sedomon (ß. 83 oben) so anknüpfen:
Dd Salomda der itohe
wart beftatet kOnidiobdi
dd lie; er änc alleii wdn
einen fun, hie; Roboam:
der reibe was alfd seoant;
wAher Anfang (m J^. 1. 2. 6. 8. 10. 11. usw.) m verschiedenen
andern Hands^r^ten verschdeden abändert. Nr. 4. faßt den SMuß
xusammen in dm Worten: Sin fan was Roboft genät, Nr. 10.
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Aineii Roboam waz gennl^ i^* 11. Araer Boboam was genant,
Air. 6. Ein fim biez Hoboatn so was er genant; während Nr, 29.
die ganze Wendung $o xueam$nenxielU:
Die swejr chäoig pueh bie
llab€t ein end du boret wie
8icb diuE dritt pficb bebt an
Do nd'geftarb Salomoo
Do lies« er an allen wan
Sinen Tun Roboam,
Der alfo wa; genant.
Dieser Anfang des 3. B. der Könige ist auf keine Weise xu
verwechseln mit dem Übergänge, der x. B. in Nr. 31. 32. vorkomnU
und Enenkels Texte entnommen ist:
NAcb Salondnes slCen
wart in Jemralöoi witen
erkant ein icuaee, bie; Roboam.
Jene ursprüngKche Foristtxung des rudcifisehen Werkes, die
mit seiner Todesangabe beginnt, schlieft das dritte Btich der Könige
und hebt das vierte mit den Worten an:
Jofapbat der Icfinic 46 Harp.
in flnen tagen er dd erwarp
da; fln lop mao; dwicllcb
bie fln und in bimelrlcb.
jie Davide« flnes vater ftat
wart er Icuniciicbe beftat,
und wart se Icflnege an fln ftat
J4Hm fin Aw gefat.
der tet tU manio Abel tit.-
Da; dritte bnocb ein ende bAt
der kfinege bie dn allen wdn.
da; vierde da; Fol dar ndcb gdn.
O^bdrias ein werder belt
dd JEO Iciinege wart erweit, ««v.
Es kann hier eine Frage nicht umgangen werden, die m der
Verkettung der bis hieher besprochenen Persönlichkeüen nicht bloß
müßig erscheinen dürfte: es ist die Frage um den Verfaß er der
CritiheTve-Becension oder vielmehr, genauer g^aßt, kann
Heinrich von München zu ihr hinaufreichm?
Die Frage erscheint fast thöridU: nicht nur weil Heinrich von
i/L gewöhnlich später ^ erst gegen Ende des dreizAenten Jahrhun-'
derts angesetzt zu werdm pfiegt und weil, wenn man ihm auch
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du ümarheüung des rudo^ischen Textes Ins Josua zugestehen
mödUe, man n^ hegriffe, warum er nun den neueren rudol-
fitdm Text weniger geändert {und gar mä der Widmung an Kö-
nig Kimrad!) belaßen hätte, um dann sein eigen Machwerk daran-
jsH schließen. Überdieß nennt Heinrich v. M., wie sich s^st,
so auch Rudolfs Namen, ehrlich (S. 95), den der Dichter von
CriAherre gleich von vom herein zerstörte (S. 92) *).
£iipi Umstand aber ist hiebet dennoch der Beachtung werth
md bleibt es, auch wenn jener Seitenblick seinen Werth verliert.
Heinrich von München nämlich hat, um namentlich in der
DiQwen £ (Kaiserchronik'Enenkd) die Reihe der Kaiser tmd vor-
ndimHch der in der Kaiserchronik weniger beachteten Päbste zeit-
folglich durchzuführen, dwchgehends die repkauische Chronik
eingereimt und eingeflochten und dieses Werk, das seit 1230 den
Zeägenossen zugekommen war (5. 75 usw.) imd schon im LoheU"
grin verwendet erschien (S. 80 usw.), ist auch gleich im An-
fange der Criftherre-ilecen5ton gebraucht worden:
eine Behauptung, die schwerlich wird abgewiesen werden können.
Da nämlich, wo der Verfasser jener Umarbeitung (Cr.) oder doch
der Einleitung nach Gotfrid v. V. und Petrus Comestor jenem
Vorgänger gemäß nach den Erzengeln Michael, Gabriel, Raphad
den gefallenen Lucifer erhandelt, treten Züge, ja wörtliche Über-
einstitnmungen mit dem gleichlaufenden Texte der repkauischen
Chromi ein, die durch Cfotfrid von V. auf keine Weise veranlaßt
wurden. Man vergleiche im Anhange den Reimtext von Cr« (Z,
707 — 732 usw.) mü Jenes und mit den hier nachfolgenden Wor-
ten Repkau's (dem ich die beireffenden Zeilen des Ct^- Textes in
Klammem beigefugt habe), und man wird gestehen, daß GotfHds
1) Dagegen Ut wieder niekt zu Mbernelken, iaß H,$ v. Af. oiawe e feik
warüiek 9ü anfängt ^ trie dort der Exodus und da$ Bueh der Riehier.
Exodus.
MU gotes wjrange
bit la hie min isunge
berekclden und berih-
tet,
gefaget nod getibtet,
'n; erfle baooJi von
Mo^n.
iisir.
[iv. a.]
Ru^h der Richter.
MJi gotes wirunge
bAt {n bie min ziinge
bercbeiden und berib-
(et,
uad nehticiichegetihtet
diu vdof buoch von
Moyfd,
die er Tcbreip von der A.
Niuwe 4.
Mit gotes wi Hinge
bat in alhie min sunge
bercbeiden und getib-
tet
und fleMlcIiche gel ibtet
wie nch diu werlt ane-
•^vle.
utw.
1
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£ec|uace9 durth dm Verfasier von Cr« ans der u>eüm'm Um"
brämung des gotfridiscken Textes xu tereinxdt kerausgerißen sem
würden, viebnAr der zweimalige Gebrauch des Wortes vol-
g®re (719. 724) grade auf Repkaus Eingangsworte hinüierxu-
bUeken auffordere, wo wir nun fast wörtlich Folgendes lesen: m
dem negeden kdre was Lucifer der fcAnefte (711) uade der
bereite der engele: dar dA belif he (727) niht iooe eine
ganze ftttnde (726. 718)» wante he wolde wefin geltch
(713) IiDeme fcepp«re. dar uinbe velde (720) ene god in dat
afgrunde der helle (717) unde verftötte (728) mit ene
alle Hne volgsre (724. 710) 0. Hier erscheinen {in Cr«)
Ausdrücke und Vorstellungen wörtlich wiedergegeben, die Gatfrid's
von V. Text auf keine Weise veranlaßte. Der ganze g^
reimte deutsche Abschnitt aber beurkimdet {ganz id^esehen von der
Beziehung auf Heinrich von München) am Anschaulichsten die
merkwürdige Art und Weise, une ihr Dichter oder Reimkünaler
bei ümdeutschung lateinisch-gotfridisehen Textes theüs
rudolfische deutsche Reimzeilen, theils {im vorliegenden Fatte) rep-
kauische Prosa bei seinem Übersetzungen und Reimgeschäfie ndt
nicht XU beneidender Mosaikfertigkeit zu verweben versteuuL Ver-
gegenwärtigen wir uns hiefür etwas bestimmter die Art und Weise,
wie er in seiner Einleitung überhaupt die Texte Gotfrids von K
und des Pärus Comestor mit r%sdolfischer deutscher Vorlöge xu
verflechten wußte: Zeile 303—1230 sind streng dem Gotfrid naeh-
gebildet, die Sehöpfungstage (1230—1424) sind, durch Petrus Co-
mestor angeregt, nach noch andrer Quelle, Zügen aus Christi Leben
gleichgestellt, wobei aber Z 1267 — 74 dem Rudolf von Hohen Ems
entnommen sind; Z 1443 — 1543 werden wieder dem Petrus Co-
mestor nachgebildet, Z. 1605 — 24 und 1683-1845 Gotfrid,
Z. 1880 — 1932 dm. Petrus {Gotfrid fUüt hier zum Theil zusam-
men), aber ganz mit rudolfischen Worten; Z. 1933 — 1992 wie-
der dem Gotfrid {Petrus Comestor greift ein), Z. 1993—2030 end-
lich wieder ganz nach rudolfischem Vorgange.
Auf^ der prosaischen Repkatnscken Chronik benützt Hein-
rieh von M. für seine WdtiÄronik noch mancherlei gereimte
1} Fgk damit die oben S. 4f mitgeiheilte Rückayflö$mng der betr.
Werte in Vr, in der rudolß$cheu Pro$a BIcher got.
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Ym^kgen. ZumäekM Ensnktl {d. h, die wm dimem ickan umg$^
w^ene Saüerckrmik), im er hi$ Karl den Großen >) ver*
folgt, weshmlb er auch m der Emküung semer yiawen A erMän,
er welle m dieeer nur sagen
von allen ißm keirern^ die fit
waren b\^ öf keifer Karies xli >).
Die Kremsmünsterische Handschriß {Nr. 39 im Anhange) sagt
dafür cbaifer Ludweigz zeit und setxt später statt der weder,'
holten WorU bij AT keifer Karies zit, der ze Äcbe At keifer
was {wdche Namen auch die Wieher Handschrift N 2768 [in im-
serm Anhange Nr. 38] schon in beiden Zeilen ausschabt) wiederholt
Pis auf Cbaifer Ludweigez Zeit Der io Payrn Cbaifer wa;L
Ich weiß nicht, ob man hieraus vorzugsweise auf Heinrichs von^
München spätere Lebenszeit geschloßen hat; aber ersüich
könnte jene Änderung auch nur die Absicht des Schreibers jener
Handschrift andeuten, der {am Ende wieder aus einer oberdeut-
schen Handschrift der repkauischen Chronik, wie Nn 5.
eben S. 77) das Werk bis auf Ludwig den Bayer fortzusetzen
dachte: sodann ist jene ganze Beziehung und nähere Bezeichnung
des Namens Ludwig am Ende eine rein willkürliche zu nennen,
da wohl eher ursprünglich Ludwig der Fromme dai^it gemeint
war, bis zu wdchem jene Handschrift fortführt ^), um daran den
Wilhelm von Oranse mit den Worten anschließen zu können:
N& beeret als ich iii Tag:
f>6 keifer Kar! tdt gelag,
Markts Wilhalm dd an fleh aam
kiaec Karle» fan, als in wo! sä«,
der dA Lud wie was geaa»!
und in Franzois Lols erkant. . ,
Übrigens kehrt Heinrich von München auch vor Karl dem
t) MU Karl d. Cr. bricht daher auch N. 88. dfr rudoi߻chm fkmd-
sthrifitn ab:
Der crTi chairer nach Gonfrantin
der iie in däivtselien fand wax
Da« was karl als ick hui
ao den bm nck von erfi h&b an
Hie mii mfts ick das pfick lan
¥nd in geben hie ain end, utw.
*) Ähmlich wie die Autgabe von Hugo Floriacenns ider 1136 $tarb^
dbfcft BeUemdarf (MtwMler, U38. i^) 6m karl d. Or. und Ludwig den
Frommem fohrU
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Größen schon dem Enenket mehrmab dm Rücken vnd wendet
eich (z. B. bei Nero, Trajan, Nerva um.) dessen QueOe, der
Kaiserchronik selbst zu; natürlich in der jüngeren Recension
(11), die atich dem Enenkel bei seiner Vmreimung schon vortag.
Und diese benützt denn auch H. v. M. nach Karl dem Gr. bis
a%»f Kaiser Friedrich IL, mit dem sie selbst schließt, wie denn
auch Enenkel genau genommen, nur mit einem großen Sprunge
zwischen Karl und Friedrich schließt. —
Äußer den bisher genannten Quellen {Kaiserchronik, Enenkd,
Repkau, Wilhelm von Oranse) benutzte und verarbeitete Ä t?. Jt
weiter das große gereimte fassional, z. B. bei Decius, und für
die Wunder; die bei Christi Geburt geschahen, mischt er unier das
Passional noch atis Alanus ein; endlich Dietrichs Flucht zu
den Hunnen (beträchtlich), Strickers Karl und Philipps
Matienleben.
A%is diesem Allen entsteht ein bunter Stoff, welchen die heid--
nischen iDcidentia der repkauischen Chronik als rother Faden
schon für den Alten Bund durchziehen.
Mit dem dritten Buche der Könige, womit er an Rudolf an-
knüpft, schließt er die vierte Welt und beginnt seine fünfte mit
Daniel und Nabuchodonoser. Gleich hier fügt er (wie schon R u-
dolf mit Rom früher gethan hatte) Servius Tullius ein und
nach Esra, Judith nicht nur Cyrus, sondern Tarquinius und
CoUatinus, vor Xerxes undDarius; auch den Schellenthurm der
Römer, so wie nach Nehemia den Papirius (aus Uacrobius) >),
nach Esther den Scipio Afrikanus und den 'Zangalis*; nach
den Makkabäem endlich Alexander bis zum 'mrnnerfC Alexander.
In der Diuwen 6 befolgt er, wie schon gesagt, zunächst Enen-
kel s Kaiserreihe und beginnt somit nach der Einleitung zunächst
bei Julius Cäsar (^von Apollonia*) und mit seinen Kanten
gegen die Deutschen. Danach Herodes {doch hier schon wieder
repkauische Stellen verwebt) — Augustus und abermals {hier
nach Enenkd) Herodes .— Christi Geburt nebst den 24 Zeichen
{theHs aus dem Passional, Aeüs aus Alanus, theHs aus PAt-
lipp's MarienUhen) und Erwähnung von Virgilius und Ort-
dius {nmA Repkau) — Tiberius {dazu die Erzählung von
>) Dem Tarquiniui (««db ^em Fergmnge 4er Kmleer^emUO , 4em
Schellenthurm und den Papiriu$ wirft Bnenkel in die aiuwt 4.
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MI
MmmI«« und Paulina: aus J9$tpkus) — Gajnw — Nero {mä
r tmrxer Erwiümung wn Faustinut und Simm; damaek Enen-
I keli Nero) — Vespasianue uHd Jermalem (aus dem Pmteio-
L nah) — Titut im Spielhame {nach der Kaiserchronik}.
r Senack Pabsi Ckiui ueu>. {nach Reykaü) — Domitianue und
Mei AmaUdus {nach Repkau) — Nerva — Trajan und Paid
Ckmcns {dabei Fausiinianus encühni) — Melius Adrianus
{der bei Enenkel fehh), dazu 4 PUbsU (noeft Repkau) — Anto-
minus {weder bei Enenkel noch in der EaiserchronA) und A^«
-—Marcus Aurelius Commodus {weder nach der Kaiserd%ro*
nik noch bei Enenkd) — Elynus {d. i, Hdius Periinax) — Se-
verus {ohne Addger von Bayern) — Alexander Aurelius
Bassianus — Opilius — Marcus Aurelius — Alexander
Aurelius — Maximinus — Goriianus {sämmtlich nur
aus Repkau) — Philippus {nach Enenkel, Kaiserchrontk und
Fästional!) — Decius {nach dem Possional und der Kaiser chro-
nik) — Gallus Hostilius — Valerianus und seinSohtiGal-
lienus {letzterer auch nach der Kaiserchronik) -r Claudius
{flicht Enenkds Qaudius oder Crassus) — Quintianus — Au-
relianus — Taeitus — Florianus — Probus — Carus
— Numerianus {aüe dien wieder nur nach Repkau) — Bio-
cleiianus {im Anfange nach Repkau, im Verlaufe nach Enenkd)
— Constantinus und sein Sohn Constantius {nach Enenkel
und RqJsau: dann die Erbauung von Byzanx aus der Kaiserchro-
mk: eben so Sylvesters Kampf mit dem Drachen) — Constans —
Julianus {nach Repkau und nach der Kaiserchronik, nicht nach
E^nkd) — Jovinianus — Valenti{ni)anus — Valens
{diese wieder nur nach Repkau: dazu)- von den Hunnen und
Eizel, den Amdungen und Dietrich von Bern {sehr ausfuhr^
I keh aus Dietrichs Flucht zu den Hunnen) ») * — ^ratia-
nu$ — Theodosius {nicht aus der Kaiserchrontk) — Zaten-
gus {aus den Geftis Bomanorum und Valerius M,) — Ar-
ehadius und Honorius {Radagais, Alarich — aus Repkau) —
Theodosius IL {nach der KaiserchronilC) — Martianus —
Leo — - Zeno {Dietridi von Bern aus Repkau und der Kaiser-
>) Di^ef in der KremtmÜH»lerer Hantlttkrifi u$w. vorkommtntle Ab^
stkmUt fehH im ihr Oräi%€r Handtchrift, Abdruck mm$ Jener in den All-
demUtken H'äldem #/, 114 - IW.
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ekranik) — Anastasius .— Juitinut — Justiniunus —
Justinui — Tiberi'ut IL — Fabianu$ — Mauritius
— Fokas — Con«/atiitW iF. — Jti^a'ntafttif, Leontiui^
Tiherius — Pkilippus — Änastasius p Tkeödosius, Lee
— Comtantius K — L$o — Constantinus — Karl dtr
Große {aus dem Stricker mit Kork Jugend, daxu Leo als Korb
Bruder am der Kaiserchronik) — Ludwig der Fromme (mä
dem WUlekabn von Oranse). Überall greifen überdieß diePAäe
(fMcA Repkau) xwieekm.
Aus dieser Wirrarbeit Heinricks v. iL gehen die ^SckweU^
kandsckriften' der Criftherre- Weltckronik {Nr. 10 — 40) reck
eigenllick kervor, von denen kier nur diejenigen nockmals beson-
ders aufgeführt werden sollen,, die, mit andern Bestandtkeüen,
Heinrick von Müncken vorzugsweise vollständig darbieten.
Dieß sind:
1) iFiencrPergamenihandichrt/t de$ M.Jhd. Fol A'r. «768 C**«" A>. 38>
out der fFetichronik CbriR. herr. vber alleiv chrafl. Schluß mU
Karl dem Größen,
t) Krem$münit€rer Pergameniktmiwcktifi des M.Jkd. Fol. ihimr M*. 99)
mU der IFettchtamik Chritt ktrt aber alliw kmfl. SMuß mü Lmd^
wig dem Frommem.
3) Gleinieker Pergamenthandschrift det 14. Jhd. Fol. ihier Nr. 40) mit
der fFcltehronik Cbrifl herr vbcr allivkraft.
4) Oüihoer Papierh&nd$chrifi A. n. 9. vcm J. IS!^. Fol. ikier l^r. Hy.
Urhhß mU Friedrich IL
DfiMu kommt die liuve 6 allein in der
5) Grat »er Pergamenthandichriß. Fol. igepreßter Lederband ^ innen mit
ii bezeiehnef) , im J. 1415 am IS. Mai zu Tramin an der Etsek durch
VoAahfic« von Bzzlingcn prienter^ aufgeschrieben:
Hj« bebt Heb %m die new ee. | Mit Joaebin Tiid mit tnm% | Am
vmA mit Maria vnd t Jefti leben vad mit aJIeD kaifera vnd fabftc«
alx ir I leben vnd Ir geCat pis auf den leften kaiTer fridroich
Die alt . e bie ain eud hat
von der aller errten geiat
han ich evt nu chant getan
de^ fleh die weit erfl bib an
hiheXiz LAen der Maria und Jesu (o«m M«tftcr PhHipp") — f'ftr-
g«7ii*f («60) — Rom — Tiberiua C^*) — Pilatus (ßO^) - Vermiien
C65<1; durehflochten mit Jesu und Marien Klage") — die römischen
Kaiser von Gujus C75i>) bis Karl den Großen — (116^) nach Rnen^
ket. Hienmeh fartseizumg der Kaiserreäu bis Konrni HL aus 4er
Katserchronik; die hierauf folgende Ferisetwmng bis iCmiaer
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NS
Frie^rith II. m i mm t imk 4er jUtigertm R9em9hm 4er tCmkerthrw^ik
(//) iAereku
Stklyß den Garnen:
Hie wil ich d« 4emk mkr
Der newea vad der alten e
AU ir lle habt gehört . e
Vod den pSch geben ein ead, ««ir.
Nu Tprechi all amen Amen *).
3. Johann Enenk«Is WcKcbronlk.
Es hUibi uns kienach noch Johann oder Jans Enenkei
9on Wien übrig, der die Kaiserchronik in ihrer jüngeren Jh-
cemion {II), also nach 1250 ausbeulete, umreimte, verwüfierte. Er
soOte nach Docen {Alld. Museum I, 154) zwischen 1190 — 1250
gdeht hohen; do(^ widerspricht schon jene Beziehung, wenn auch
mchi geUend gemacht werden wdl, daß das Verzeichnis der Päbstt
in seiner Weltckronik mit Gregor X. schliß, dem zugingt wird
'lebt eiD jar'. Chregor wurde am 1. Sefüh 1271 gewählt und
starb erst 1276 am 10. Januar, und von seinen Nachfolgern /n-
nocenz V. und Adrian V., die beide im selben Jahre 1276 noch
starben, ist keine Erwähnung bei Enenkei, der übrigens selber sein
Werk wohl nur bis 1250 {soweit reichte seine Yorlage für die
niuwe t) führte. Sein österreichisches Fürttenbuch reicht nicht
einmal soweit ^).
Enenkei baut sein Webbuch oder^seine Wibet von mehr
als 28,260 Reimzeüen seltsam auf Für die alte 6 nennt er als
seine Quelle vorzugsweise die mündliche Mittheilung der Geist-
liehen: er wiederholt öfter die pfaffen nenneot {oder fcbribent)
in alfas. Ob er dieß awh bei den üppigen Auswüchsen Wort
haben mochte, an denen seme alle 6 — schon bei der Ardis
*) Hien a ch folgt noch, von einer Hand ife* 15. JM.^ die Heike der
lUuMer hie IVen%el; dazu ein ttritf de$ Juden Samuel über da$ Cktisten"
Ikmm; endlich Aelronomie mit lustiger Forrede über lurfTen m»r u$w.
*) Jmeobi De Ottocarl cbronico atiftriaco (Urettatr^ Wirtk: 1839)
S, Zi aehlirßt an« dem UmBtandey daß ülriek ton LieHtenstein im
Frmmemdiemete tagt, er trolle die Srhlacht Friedrichs dei Streitbaren nicht
bcHkreiben, da tie tehon gedichtet und gesungen seit daß er hier
saf Enenkei» Fürstenbuch ziele, das dann Jeden fklls eor 1195 fiele.
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M4
Noak ^), nicht minder beim irojanischm Kriege *) nidU arm isi,
laßen wir dahin gestellt. ' Bei den zehen Geboten sagt er:
die rede hat mir Cdn bekant
eiu p raffe, der; g^efchrfben vaot.
der ifl g;enant Vrlderlcb:
jte Bebein Ümt er ncberilch.
er itt vil g;ar gewmre.
ze Worawioat ifl er pfarmre.
In seiner im Anhange abgedrudUen Vorrede sagt R auch:
Z. 86. an den Kr6niken er e; vant, worunter er vorzugs-
weise, wenigstens ßr die niuwe 6, die Kaiserchronik verstehen
muß. Schon die Neigung xu jenen üppigen Büdem und Geschich-
ten, nicht minder der Schlußfluch seiner Vorrede Z. 110—124,
dürfte näher kennzeichnen, was er in seinem Fürstenbuche von
sich sdber sagt, daß er 'ein rehter Wiener' sei •). Dieß
gilt aber auch da, wo er mit frischem Bürgersinn über Knedtie
und eigene Leute sich ausläßt oder über das beste Recht in der
Welt, indem er z. B. bei Karl dem Großen {von Karies rehte)
aus Anlaß der Kais&chronik sagt:
Swie gewaltic der küoic wat,
als ich aa des buoolM las,
doch kuQde nn gebol manicvalt
nnderftön niht den gewalt,
als ich Tfirwdr Tprechen nac,
da; er nie den widerfläc
kiinde in der werlt verbieten.
die wlfen im dd rieten,
er foldcn widerfläc underfciq.
des mohCe d^ niht erg4n.
ans ift y[\ lütj^el bekant
1) Noah hatte in der Arche den Männern und Frauen dat Betsomt^
memsein verboten; der Teufel fihrt Noah*$ Sohn mit Beinern IVeihe %m»
•ammenj fährt dann durch die Arche durch, vor deren Loch eich eine Kröte
Ugt.
«) Sieh nagen'9 Grundriß S. S33 und Dooen's Miseelltmeen il^ 1«0
— 170.
*) FürUenbucht
ich bin Jans genant,
da; getihte ich von «Ir felben vant.
her Janfen der EniCn)kel hei; ich.
des auic ich wol vemie;;en mich,
da; ich ein rehter Wiener bin.
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IM
wterlMe In dem dfterUnt.
der rebte Tiot oiur xwei:
man git cwd oadel umb ein ei,
maa g;il nmb einen pfenninc
Cdliaa in el« wönic dinc)
xw^n belbllnc, flnt (le gnoL
dar an nieman Tcbaden tunt.
Überall aber blickt und gtickt der Schalk heraus, wie der un-
jfaMich matte und breite Reimer. Er dürfte darin ärger oder
jlüddicher sein ah sein Nachireter Heinrich von München. —
Enenkel hat seine Vorgänger rechtschaffen ausgd>e%Uet. Schon
m der ersten Zeile seiner Vorrede oder seines Eingangsgtbetes
sckemt er Rudolfs Anfang vor Augen gehabt zu haben, indem
£ anheU:
Goiy aller dinge ein fiberkrarty
gip mloen mnot die meiriierrchafl usio^
und dieselbe mit den Worten schließt:
leb wil iu allen tuen beKant,
wie goi den Mien menfchen yant
lind wie oncb got der reine
' berchunf die engel gemeine |
wobei er vieüeickt sogar die hmge Einleitung der Recen^ion Crift-
berre got über alle kraTt im Auge hatte.
Der Verlavf seines Werkes ist in Kürze dieser. Nach Noah
iheHt er die WeÜ in drei Theile, macht bei der babylonischen
Spradtverwirrung die 72 Zungen oder Sprachen geltend, erzählt
dasm von Abraham, Jakob, Joseph, Moses {der in seiner Jugend
die Flamme leckt und davon lispelnd wird, wie darnach alle Ju-
den), reiht daran unmittelbar Saul, David, Absalon, Simson, Sa-
lomon, Roboam: darnach Hiob. Hienach aber Honorius, Danaus,
TrHooios, Troius, Priamus« Hecube, Hector, Paris — kurz den
trojanischen Krieg (s. oben S. 82), bei welchem Anlaße er
auch von Franko am Rheine weiß und von Antenor in Italien
erzählt:
er fkifte eine grii^ Hat,
ala rie biute in Walben fldr,
gehei^n Mantonwe.
er fülle euch Paaaanwe,
diu da in der Beier lant
bl der Tuonoawe in bekaat >)
*) Heiuriek von München hekisU ias wdrilitk beii v#al«aor kmm
in da; lant lulid
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Der gute Wiener verwechselt hier die beiden Patavium Padua
und Pas tau, hat aber sicherlich schon hier Z. 370 usw. der Kai-
serchronik vor Augen gehabt, wo die Handschriften auch schon
paMe (Bffl), bafowe (SB*), paflav (IB0), paziowe (9», Paz-
z&we (ßSK) gewährten ^). — Das vierte Weüalter beginnt ihm mit
David: hier berichtet er aticA von den vier Monarchien (5e-
miramis — Alexander — Rom — die Deutschen): hier erzählt er
von Nabuchodonosor und Daniels Traum, den er aber auf Ale^
xander und Christus, nicht auf Rom deutet: femer von den Man*
nem im feurigen Ofen, von Balthasar, von Cyrus {Joachim und
Susanna)^ Darius, Alexander, Seleukus, Antiochus.
Nachdem nun hierauf die Priester (in ungebundener Rede)
aufgeführt werden, tritt mit Einem Male Rom ein:
Dar oAcb ein künec se Rdme fn;,
der wat g^enaot Bjsecliiafl.
Die Heidelberger Handschrift list mit Ru fa;; man könnte
versucht werden zEd6m zu lesen, das Jesaias 34, 6. für Rom
genommen wird (ähnlich wie Ezechiel 38 « 6. Gomer für Germa-
nen). Doch sagt Johann von Freiberg m seinem Gedichte da; re*
delki (Co<L pal. 341, BL 356<*) anck
folde ich lebe« als Blisis»
in dem romircbeB pala«
ininier inne gewaldic flu,
ohne grade [wogegen der Reim ist) an Etius, Aelius, Helvius zu
denken* —
Aber erst, nachdem Enenkd noch von König Atus ufui des
Pilatus Geburt erzählt hat, geht er dauernd auf Rom {oder die
nluwe A) über mit den Worten:
NA mac ich langer niht gedagen,
ich irnio; in tou Rdne Tagen,
Win ir gewmU gewile« wmrl
vMi der Ticbhirtea xvvvarl, u§w*
Nun erzählt er von Romulus und Remus, Tiberius, Nisma,
Pompqus, Tarquinius und beutet dann {mit manchen Zwischen-
ein Rat riifter aldd,
diu il^ genant Mant««w€.
oucb flifter Pmzzonwe,
diu dA in Beierlantf
bt der Tuonouwe ift bekant.
^1 &> dvß nickt €r§l an 4en TimaTna ta ff tiefen cicr Tuon«iiwe
gedockt zu wertlem brauckl iTk. ly S. Zt),
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würfm) 9oll$iMndig die Ka%$erekronih 4u$. Zneni am Ar
die sieben Wochentage *); ^V* darmif aber flicld er, durch
üe ErwiUknung dm M$ie$ Bonifmeius IV. bei der Vmweihmg der
Aotmmda in Rom wUer Foeas {dessen die Kaieerckrom'k hier
fudkt erufähni), auf diesen über:
Dsr oAeh ein fcinec se Birne wm,
der WAS geliere« F^crs*
und /Uchi deshalb hier einen Auszug aus Meister Otio's Eradius-
Gediehie ein, das ihm vielleicht damals sch^n in einer Handschrift
der Kaiserchronik vorlag, wie die Wiener Handschrift {Nr. 3«
oben 5. 9). Bienack kehrt er jmr Kaiserehronik xurikk, erxähk
von den 72 Rathsherren *) su Rom, von den Glocken da^
seAst, van Julius Cäsar {dieß ganz nach der Kaiserehronik),
von der Zerstörung jenes Ghdkenihmjnes durdi die De^dschen {aus
den Geftis BomaDoram , u>oher auch die Tödtung der AUen durdi
die Jungen, sowie die Geschichte vom Kinde Bapirius); hiefiadi
Antonius und Augustus, wobei er, durdi jene Einfleehiung von
Fokas und Eraklius, auf Kosroe von Persien kommt und hier
frisch wieder erxähü:
Ze 4en mtiem Bo Rdwo qaaa
eia kiloic« der bie; Kosreain.
Nadi Herodes folgt Tiberius und, durch Petrus verasüaßt,
nunsnehr die Reihe der Päbste (m Prosa; die Päbstin Jo*
O Hier eine Probe seiner breiten Umgeetaltung imii Beifügung der
«nlrtffenden Zeilen der Kainerekronik):
NA wil Ich inch befcheidea, ndcb ir Ure und ndcb ir isigft
die R d oiie r wdren beiden, C= 4). 6S) den f u n n e n t a c drtea (iz 7d. 77)
wao fle wdrea nibt lirirteD. C== t4) nnd ir genffete k^rtea
ße jdJiea He Tolden vrinen gein dem funtaCj e; wtere ir
ir skfssH ^^ ^^^ UB^ mge- got (=; 77)
auMsh. UZ 6») uad daj fie leiflen fla gebot^ (1^71)
aird ir legelicber jacb. da; ne biejea maeben
die ricgeben erddbteo vremder tite^ nie reltr^oeo Tacbea
di fie ir apget Men aiiie ein rat, das was vefle (rr 79. 80)
ia der wocben flbea tage, (rr 67) von glas da; aller belle,
alfd Hl des bvoebes Tage. da« kein »»ge bete gefebea, (= 84>
e; dikbte fie ein ga«>ter /in. da{ oian in »uoft die wdrbeit jeben.
die rdtgeben gebaten in aebant daa rat bereit wart,
da; de an dem drltea tage da; wart nibt langer gefpart,
fie tribea; ti der ftrd;eB bin (=: 79. M).
*) Die WeU ha$U 7S Zaiifta, die Hm U kerm on d, Noch 1. Mnkkmk.
$j 16. mmren 9tt Bml kthtn m i .
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kanna aber in Bmwnl). Dann wieder die Kaiser Cmjue %md
Nero {doch auch Theseus, Ärgos usw.), in umgeworfener Ord*
nung.aber nun Domitian {mU Virgilius!) und Tarquinius
{nach der Kaiserchronik, die denselben gleich nach Nero setzt) ^).
Hierauf ununterbrochen Galha und -Piso, Otho, Vitellius^
Vesfßsian, Claudius, Trajänus, Philippus, Decius, Dio^
kletianus, Maximianus; wonach er aber wieder von Dagobert
{dem eiersre) einschithi, denn
dA merket, da; ich an dem buoclie la«,
da; aiht keiTers me Rdme was.
Hienach Constantinus usui rasch Karl der Große; end-
lieh mit noch größerem Sprunge Kaiser Friedrich IL
AMe Hauptglieder dieser Kette sind der Kaiserchronik ent^
nommen und, der Zeit gemäß, nach der jüngeren Bearbeitung
derselben {H), woxu auch Heinrich von München, gleichfalls
mit Friedrich U. schließend {S. 100), im Allgemeinen griff, obgleich
er bei einigen Kaisem nach dem älteren Texte zurüdcgriff, so daß
es fast aussieht, als habe er eine ähnliche Handschriß wie flB#
(5. II — 12 u, später) vor sich gehabt. Die große Lüdie, welche
Enenkel zwischen Karl dem Großen und FHedrich dem H. ließ,
sollte theüweise vielleicht sein österreichisches Fürstenbuch füllen,
das bis 1220 führt (brühte er udz an dife zft), ähnlich wte Otto^
kar von Steier, auf den wir zurückkommen, die uns hinterbliebene
zweite Hälfte seiner Weltchronik nach Friedrich IL auch mit der
besonderen Geschichte Oesterreichs des Breitesten durchwebte. Enen-
kel beginnt ganz in solchem Sinne:
Nik wil min Jtuoge des niht Terdag^en,
ne welle Ton Örierriche tagen
und von dem werden Sllrelant.
Von EnenkeU Fürstenbuche besitzt die k. k. Büchersammhmg
zu Wien drei Handschriften: Cod. 2733. {früher Hift. prof.
915) aus dem 14. Jhd., Cod. 2778. {früher Rec. 2264. ex Bibl.
Windbagiana) aus dem 14. Jhd. und Cod. 2782. {früher Hift.
prof. 71, ol. Ambr. 320) vom J. 1439. «) Letztere setzt von BL 35*.
an sogar die Reimchronik Rudolfs von H. R an, nebst Heinrichs
V. M. Fortsetzung. Eine gute Pergamenthandschrift des 14. Jhd.
I) Heinrich von München $ehok rfca Tarquinius^ wie wir S. 109
$mhen, durch Repkau vermnlmfilf im den jilieu Unna.
<) Durch Lamheck im Jahre 1665 au$ jimhrme m^ IVien gehmekt.
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IM
hefoidei sirA m der FürMl Lobkountzisckm Sammlung xu Prag
(n.531. 4«) >).
Ri/er dm Handschriflm von EnenkeVs Weltckronik eni-
ktiim das Fürstenbudi zugleich a) die Leipziger Hdschr. {s.nach-
ker Nr. 6.) BL SOI**; b) die Neresheitner PergamerUhandschrift
(Nr. 1.) *); c) die Miinchener Papierhandschriß {Nr. 3.); BL
286; ^ die Heidelberger Papierhandschrift {Nr. 4).
An Handschriften van Enenkels Welibuche sind mir
bdumnt geworden:
L Gesonderte, selbständige:
1) Im NereBkeim^ nun Regenthurg (JEU).* Pergamenthanduhrifi dn
14. Jkd. 165 BL Fol. iZSfiSl Reim%tUen) mit ^4 Bildcm.
forrede:
eoC aller diag eio fbercbraft
Gib meinen niftt die liieifterrchait
Airo da; nein xung.
Voa deiner parmung.
Vnd auch von dein* gothait.
Da nimmer xe end von wIrt gerait.
Sprech ein tall von dem fln.
Wenn ich me cbrancb dar zu pin usw.
jfnfang (! Zeile ofen ge/often):
Den biroel und die erd ,
In dem himel befcbuf er fnel
Einen engel bie; Sacael
Dar nacb befcbuf der raln
Die engel all gemain
Luclfemm vnd micbabel
Gabriel vnd auch rapbahel
Doch trag vnder in allen fcbon
Lncifer die h&cbriea cbron^ u9u\
SMuß (mtl Kaiser Friedrich il.^:
Wan niemant wezzt die mier
>) PeriB j4r€kio 9, 480.
') Jus dieser ließ es Pex (Scriptor. rer. anflr. II, 539 usw.") ahdrucken.
^Sr ttclr gedruckt erschien ee als 'Fürstenhuch \ von \ Österreich vnd
Siepimud: | Beschrieben von \ Herrn Jansen dem Bnen^lchelUf beynahent
vr vimrkmmdert | Jakren «tm. g Durtk meronjrmnm Megifernm; Gedruckt
wu Lintsy kmf J s h amn Blancken. | Im Jahr 1616. |' und wieder nachge^
druckt' LintM, hey Johann Caspar \ Leidenmayry Einem Hochlöbl. Ob, Ocst. \
Landochmglt »utkdr. Im Jahr 1640.' UM S. 6. — Fgl Megiser Thea-
tridlMi beronm Auftriae und Kh au t% Versuch einer Geschichte der öster^
fdchiechen Gelehrten. Frank f. u. Leip%. 1755. 8.
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119
Wo er kinji^men w«r
Ob er wier lol an der zeit
Da voo itt wserleicb Doch eio fireit
!■ wielliircheii laodea vber al
Me aiaeo ieheni mll grofjtai fchal
Da; er fty erCiorbea
Vnd in eio grap v^bergen
So babeol rumleicb direo f4reit
Er leb ooch in der werlt weit
Welches vnder den paiden fej
Des meres pin ich worden fray O*
Diete Handtehrift benutzte $chon Pe» in Molk (Script, rer. anflriac.
Leips. 17S5) II y 537 — 547. durch den Abi und Bibliothekar Magnue
SieTy und wollte der Stifttbibliothekar P. Magnue Faue zu Neres^
heim Qer eiarb 1810) herausgeben ivgL Gräter Idunna und Hermoda
1816. o. 43; Bragur lU^ 457), wie er denn auch die 136 Z. der For^
rßde 1793 eehon ah Probe drucken ließ C Pf^i^ologiicher Vertuch über
Joh. EnickeVe Deut$che Unicenalchronik au$ dem XIIL Jhd* 7 BL
8^). Zu diesem Zwenke fertigte P. Augustin IViedebauer zu Neree^
heim^ epäter Pfarrer zu Stellen nahe dabei^ eine vollständige Abschrift
des Ganzen f die Grat er in Ulm (,der die Handschrift 179S wieder
hervorgesucht") später in Händen hailCy nach dessen Tode sie Kupisek
in IFien erstand , wo ich dieselbe, mit meinen ISto auf Gräter'e
grauem Zimmer eingetragenen dergleichen mit der folgenden Band-
echrifiy im J. 1837 wiederfand *)•
S) Zu München (Cod. gerat. II., früher Catal. pg. tl. Fol.): Perget-
menthandschrift vom Ende des 13. Jhd. 163 BL (JB»), früher ^Hane
peUhinger auß wesoprun gdkörig, von zweien Händen gesehriebeUf mit
Bildern, die BL ^6« aufhören ').
Der eigentliche Anfang fehlt (i Quintem); die Hdschr, beginnt in
der Geschichte Adam's (JBtl* Z. 1311);
Das In baiden cet vil we
81 rftfflen baid dick owe
Vil wer des paradj^s
Wie Taoft Tnd wie leys
Wir dar inn feia gewefen
Des miirr wir paid on entwefen, usw.
O Diene Wendung auch bei Julius Cäsar:
Wie im dv nich gefchehea fi:
Des Msrea bin kh voa izz vor, aich) Ua (-|- wordM) vrL
*) JVo ist diese Abschrift naek Verkauf vmi J(upi»ekH Smmmkmg kirn-
gerathen?
•) Hqgen's Grundriß S. tiS^. ^ EÜt Brueksiüek emsr andmn Umsd-
Schrift C< BL in 3 Sp. Fsi.) befindet sich gleiehfmUe auf der iL Bibliatkek
zu München.
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111
Sddwß im der Ge$ckiMe Friedridu^ iL umd dM RUien Fntdriek
MK jiuckemfmri'):
Da; worl fl waineod tj^^ch
Vod wider ir hercs das v^iach
Vil faufteo ia ir berca viel
Waa ir do der forgea fchiel.
S) Zu München CCod. moa. tdO, friO^er Catal. pg. S61. Folys P^ier--
kandMcirift de$ II. 15 Jhd, CSw«) 28« BL zmekp^Ug. ivgL Hauch
Script, aallr. J, St9 - 395)«
jimfumg ilückenhmfO:
Nu werd eia Teriicliail
Da adte die walTer Teia gefeliaid.
Schluß (t8€d) mit Friedrich iL iunvellBtmndigy:
Der laan Im eatriaa
Du der hertaog mocht gebabA aiclil
Holcaea da; ia eaUckl
Sprach er aa der fe&bea flau
Xwieehem imue (,BL 187«— 919») üe Prosa dee Men Bundee Cder
kaaige buacli) und iBL 281^— tSS») Proea von demFürHen wen OeUr-
reich bie Kaieer OUe {abgedruckt m Pe» Script, rar. auClr. ü, 538
—541).
4) Za Heidelberg CCod. palat. 336. FeL}: Papimhmndeehrifl dee 13.
Jhd. 310 BL CJB(); van Saul bii MCaiier Friedrich gehemd iJdeluug
Ne^hriebien I, 34. //, 184 — 198; IVilken Ferseiehniß & 413).
Jnfang:
Hie hept fich dat pftch aa
Tö chuBjeg faul de hocku''4igea laft
üaraacli got alaea bles
werdea dea er dea judea lies
aa aiaem cbn^aig werdea bediaat
Der wart fawl geaant, «tiP.
Schluß iFriedrichey:
Welcbea vader ia paidea fe^
des ntrea pia icb wordea (tey.
Bab daakcb >).
5) Za IFol/'endaltel CCod. Aug. 389. [417) Fol.y' Pt^ierhandichrift dcB
15» Jhd. (JM0) oue St. Blaeien. m Nerdheim. iFgl. iV. Uterar. An-
zeiger 1808: B. 36, Sf. 414.) Nach Huge'e omi Vrimberg Renner
und dem Gate die Bibel (Hie geU da Mbel aa) aoa der Schöpfung
bie Joema iBL 135*— 199<0 :
Jnfang:
Got aller diage ey vb^craft
Gib mjm% aiul di aMia^fcaA
Alfo da; mj cauage
*) Dieß mit dunklerer Dinte.
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na
Allerre oHenüge
VDde ouh voD dyner gotbeit
Da Dimer su ende wirt von gereil
Sprech eyn teil voi de (la
Wao ich zn Icraog dar zn bin, 11*10.
6) Zu Leipzig iRatJubibUotM^ : Papierhandichrifi de» U. U. JAif. (Kl)
416 IT/.
(.FgU Fleiteker und Delils$eh Prodronus et Specinen Cata-
logi librorum mannscr. bibliolbecae Senatoriae Civ. Lips. Grimmmf
Gebkard 1837. 4^. und Naumann Catalog. libror. maauser. qui in
bibl. Senat, civ. Lipt. asservaatur. Orimma, 1838. 4*>. S. 31. n. CX;
nimar a. a. O. S. 3t; Pertz Archiv F/, t09-2t0.)
Anfang iunvotUtändig ; in der Vorrede"):
JvdA vnd banden genain
Du lieber yil got rain
Wer mdcht an dich das habll getan
Hy bebt rieb dy Bybel an.
BL 300«: Dj new U ifider Rom) bis Bl 398b. jr^nig* Karl (Proto').
Hiemaek Bl. 391 Dy farften Ton öfterreicb vnd von fleyr; BL 391«.
von chaifer Ottea (m Reimen') bis Kaiser Friedrick (Antfuerte $taH
Aucbenfurt)^ BL 433« König Philipp y BL 433>> von heratog pojmnnl
vA vö reines pmeder yngram, BL 438. bayrische ^ 441. dtlerreidkifdbe
7) Zu Berlin (AT. Bibliothek n. 480. Fol.): Papierhandsehrift des 15. JAJ.
CJBO9 unvollständig.
Anfang:
Got allen gnaden vnd tugenl
Da han wercbaffen alfo wo!
Jegleicb dinicch berunder
Vnd baft auch nianigk woder
Der well au troft berchaffen
lajn vnd den pfaffen
Juden vnd baiden gemain.
Du uiel lieber got rain
Wer mdcbt das an dich haben getan
Bye hebt Heb dye bjbel an
Bes erflen hies got werden
Den bjrmel vnd dy erden
In des bjrnel werchneff er fVier
Einen engel hies Tatael.
Schluß mit Hieb >):
Da bat in got ergetat wol
Wann er was gantn* friwden noi.
*) f" erschieden hieoon ist das Buch Hiob in der Königsbergischem
Handschrift des Barlaam iHennig Kritische IVürdigung einer hoehdeut''
sehen Übersetzung eines ansehnlichen Thciles der Bibel aus dem 14. Jahr»
hundert. Königsbergs 1813.).
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U. Vtrhanien und'rermiseki
mü Huä^ifB vom Kmi Reimdurmdk wmd Htimritki von üfaiiiribai Vm^
rtimmmg umA FortMimmng,
Hieher fallen vorzugsweise die Nr. 10. 11. 12—38. der im
tetrefemden Anhsmge xu diesem Abschnitte mifgeführien Bmdsckrif'.
tm tm Rudolfs Kevmcknmik
Ä)
III. Anliftiiffe.
A. Aus Rudolf von Hohen Ems.
äiw^mg 4er fFeÜtkrtUk Biktor g«t terrt. iZm 8. 84.)
Wkter, gei Mrre Aber alle krall,
lf%gti Uflieirclier k^ifcliall,
•k atlett krell«« fwekt 4hi kruft,
Bf Ukt «Ick eHki k^rfekall;
#f«feakCT idler m-fskel«, »
IM M« «re n dir gefekt
TrMer» kevrMe »H wtakeit
iea, 4er 4fr lop «ad dre Mt;
f»c k ir r e , wwm 4iD elaea wort
Ift urhmp krall ftd; »a4e kort tO
aller aaegeages
4er aaegeage leage,
4er es4e ttmm tta wlfnr rii
fa 4er wtakett keflrick^ k4r,
4i« »eck mM aaegeage ale tl
aacfraac aeck aaegeage eD|vie
«•4 ieaer fliKe in ea4ee vrift
weni4e ia 4tBea kreflea ift,
■ic 4e« 41« gelellcki« amk«
▼inller liekt, tao aa4e nmU U
gefckeMea k4t Ha4 if gekii
mM 4er ai4aieate ir aa4errckeit,
4i« ^mtm flM4eB alter all
mH «Merfekeit iia4 aiige glt,
als ei; 4iB wUme kera4e kraa U
4Jwr g^ceückea laeiflerfokaA
atr«rn vea aikte Hkie,
gerekaefaod gar kerUite*
Bick lobt arti leke 4ta kattigetit,
die dia gewalt gefekaff» ki», M
eraeagel uad alle eagel gar;'
aller klaiele liigeat,allerkiaMle Tekar
Bill lebe dieoeai diaer krall
and aigeat diaer kdrftfkall,
dta fkk kü aa die kdkflea Hat M
kdhe 4r Ckerukta gelM
uad die liefe der akegröade
kdt ia knaüleker kflade
keflo^ea oade ge ai eg e a .
41a kmll kAl kele^a 4t
eliia lekea, 4ar aAck fle iekeat,
Ia Nlflea aa4 ia wa^em fWekeac,
Af erde Iekeat irllegeat gdai
weTent wakfeat vlle^eat Mal:
dia aigeat dlaeai gebele; 4%
ir lebea lebet dick ae gote,
waa aller gefebeplbde gerokall
ervfillet kdt dia eiaee krall»
He n vel gaaa oder kol«
dia Hat lilaMl aad etde vo|. M
kl; durck der abegrüade graat
1 Jldecftr. I -7. + 14. U. 14. kmkem BIckter, 8. 9. aad die Fr9$mmvßönm£
CS. b4 mmßer N. 1. daielktO Rleker.
7 Sidl 4ea jMümg ist Hamiselmftem.
91 2«tb. erHeaglt «. SSrmßb. Brifl eagil.
44 ZeMb. Wiaiiil, M Wi^eaC, JlliP Wiaseat, M*. UterMäf.
[IV. 4.] 8
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114
1(1 waneB^e; iiilif, e; fi dir kitst
In Hnes biUfs fi^iürey
wao dd got der natfire
▼OD apegeoj^ |i;^\vereD biff, 55
fils fle getempert bat dio lirt
nrit der vier el^nente kraft,
die natdrent alle gerchait
Id der gercbepfede, als ir leben
in Ir foraM Ir irt gegeben. SO
€}ot lidrre, fit da; nü 4in km^U
bi dir ie was Ane begiinri
nnd anegenge nie gewan
und doch wol nao ußd madiett kan
anegenge und ende« üII^ ^
als din gebot gebieten wil»
fd wii leb biteq dich da; dA
b^leapU mino (Urne mik
»il dem branoea dlner wlsbeit,
der urrprioc »Hör wM«e treit, 70
und rcb^fe oin anegenge mir,
wand ich begiaaea wil aii( dijr
ae rpreoheao und ae tihleae
jie befchetdeae uad j$e berihten«,
wie dA voir^rfH Mit dlner kraft 7k
hlmel uad erde uad alle gefcbaiK
von aaegeage erddbtefty
ia riben tagen volbrdhted
gar aller gefbbepfode naderfolieit
uad dea Ctaoi atder meoaeTehelt 80
Mtm laaaaea alien wibea
gerchüefe aiit aweia libea
uad Hiebe Bätob aieafchlioher vnihi
unevaac uad urhap mit gemäht
nnd. von der drUtea Ttuade, 8^
da; 4iu nenrehelt begunde
■it Adiaie dea drflea maa
wiiraea ub4 Heb bebea aa,
«ad wie ßa CbaUich fehnlde
▼erworhle dioe hulde t#
durch Unes wibes Uimben rdt
und wie din Teibe milTetdt
Ml der aAcb koaioa dc« art
mit dlnem Rage errochen ^^'art,
dd diu örfie weit aergte, 95
diu mit den kinden ane vle^
dm von Ad Am es rdmen
anegenge nnd urbap nAmca;
wa; fit dea ailn aad ßt der rHtt
gefcbehea uad fit dea aICea in 100
da; dia krall mit dem örflea maa
die weit huop mit ir namen aa,
«ad wie diu weit ein ende aaai
und dar ndch diu ander quam,
der Dam aaevaac aad heabet was
Mid, der lebende geaae
in der arehe, dA i« hl
genAren ßaer Tine drl,
▼ea der geflöhte uad vea der «pt
diu aader weit erhaben warillf
und wie der welle aaiae wm^-
und aber diu dritte aaa vie
hl des heilegea Abrahlaiee mU
und wie des kuane wuraet ßt,
bi; Molfe« dia werder da«ea U^
begaa mit diaer l^e pflege«
des bers der ih-ahdlfehea diet,
dd da; her von Bgipte fchiai .
und dd hArre ffie^r ge«
In IMefi diaer « gehet 190
nf dirre felhea verte woge,
uad wie ße brdhte ia (iaer pflöge
Jdfad hia iada; laat,
da; din gehei; ia hAte haaaat»
und wie ße ddi l»elihen alwdr 1«»
dri;ic uad viertaadert jdr
hl den rihtera oaa uf die mU
da; der edel künic DAvIt
din kneht din Aferweller degpa
began des felhea kdaaea pfli^a Ito
«it MtoielieherweMlikeiv
bi dem, aie «ae 4i« w4rheU. Telft»
der dritten weite name «er-
88 Sir, Wraen vnde ßoh leib in aa.
94 Hi M. dinen Hangen.
114 JTl Als nftui viade» geFohribe» fit^ Seitk worseio, Str« wrxe«
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116
Qttd Mher 41« Tlerde une vie,
dia mich ir afilrefte fll tM
waie Hl fr alln ihis Af «Ne mH
d»l ne frevle der eabMdn
durch ir gedieoden fÜBdea Idii,
di mite der vierdee; weite
Sil
efe eede mmi nii weeder vU IdO
■•d ö^ nie mifliee den iirbap
dar adch der TiBrien weite
diu (Mer werte nos Af die Trift
de; dck get hdrre fae^er Krirt
■«ne an dich die meeDefcheity 14d
alt opa dia getea glouhe feit.
I^is hde ich ntaer willelcflr
geeoaueo seleer «nneose Tir
■üd wH e; tihtee uade fagCD
Mid dar aoa, wag adch den tagea tftf
da; dia erTte werlt verdarp
ead dA dar edeh Ndd erfUrp,
wie naiv kiat wardea aerteaC
aad wie fle teihea dia laat,
wd ne fleh aider lie;ea ISA
und wie die fllfler hie;ea,
die la dea Telbea flaadea
dia laat fliflea begaadea,
aad wie diu laat wardea geaaat^
der ßch nt aiaftea elUa Uat, ld#
aad weihe kaaege fehdae
traogea der laade krdae
ie adeh der BoderfcheU der «II f
wie ia der drittea weite IH
Trdie dia rtat Etfftmrt^ wart, 1d5
wie ven der hdhea Tirftea art,
die dd wdrea fc^ft,
nt waoha eia aader hdrMaft,
die dar adch Börne ftiflea
uad ir alfd haatgHlea ' IT«
da; mit kdaieliehem werde
diu laat üf al der erde
dar dteaflea wardea aadertda.
Dee hda ich maot and guotea wda,
ob mir get git der tage fd vll, in
da; ich dia alle; tlhlea wü
mit wdrheil, deeh kttrallehe,
welche la rAmefekem riebe
mit gewalte dt dea jdrea
bi; aa aas hdrrea wdrea, IM
als una ailt rehter wdrheit
dia bnoch der wdrheit hdat ge-
feH,
di«i mit der helligea rchrift
riat des geloiibea rehtiu llift.
Mit dea wil ich beglaaeo hie I8A
der rehtea mmre, h«rel wie,
als aas diu fchrift bef^Hieidea hdt,
dd diu wdrheit gerohribea fidt;
|o dem ^rrteo.aoegeage
(ich oielae adch der leoge, IM
diu aaegeage aie gewaa
ooch aaegeages ale begaa')
gefchuef got bfoMl und erde
beidiu adch ir werde
mit fioer getellcbea* kraft. 199
no kraft gerchuof alle gefchaft
IM Hl fedelbaft«
1«8 ZeiMh. WTrtselei Ift wurtaeti Fuld. wurde.
174 Hl gH, HS gaa, Z Oh m. goi d. t. fo ▼. Oaa daa Ih d. a.
178 JIU Weihe remeftshe rlohc.
190 Z vBßra herreo.
18^ Z diea, HS dea, Hl dem.
ISl ygi. IVmUher vom der Ksgsfveicfe (^8, U)i
Der aaegeoge aie gewaa,
uad aaegeoge macheo kao,
der kaa euch eode machea nod du eade.
If2 Z aaevaagee.
w. t.
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116
Im tekB tagen, lüt ieh lu ftige.
er gerchuef mm 4ea erneu Uge
des Ugee lieht uiul iinderrchriei
liebt iiBde viiirier UDde Tcliiet SOO
liebt voo der vinrter, nabt uod tae.
dd der ander tac gelae«
got rcbnof da; firoiaineat aebant^
da; der bimel ift geoaot,
DAcb Hoer gefchepfede under^
fcbeit, ZOi
diu himeircbe gefcbepfede Ireit
UDd di von Ure und miqp gli.
an de« dritten tage« aii
gerchuof gotnMr erde and der vrubt
beidiu nach Ir art genubt. tlO
der f lerne louf, der unbejage
gefcbuor got an dea vierden tage,
vircbe und gevilgel und al diu dinc,
diu nieres und Juftes umberinc
durcbvliegende und durcbvlie;en*
de tlft
fint und diu beide niesende,
gercbuof got und bie; werden Qe^
dd der vünAe tac gevie*
al« dd der febfle tac erTcbein,
dd wart diu gotebeit inein tSO
da; Hn golellch gewali
B^h fineni antlutae geriaH
ein menrcbe nacbte. da; ergie:
da; nienfcbe lebenden geift enpfie,
anevengic leben und lebenden llp.
da; was Ad dm, dem got ein wip
BMchte ü; nn«im rlppe Td.
diu was gebei;en ]^vd.
den macbte got mit Oner kraft
undertdn alle gefcbafi; tSO
gevilgele tier wllt unde jsam
macble In got gebdrCam,
ir kraft Ir liften undert^
da; Cle gewalt ir Tolden bdn,
und Twa; üf erde krAtes wIrt tZ5
und an Im bernden fdmen birt,
und elliu bola, diu mit genubt
in ir geflebte brhigeai vmbi
ße nutaelicber lipnar.
got nnderrcbiet die fptre gar tM
und die vuore mit Oner kraft
ae nie;ene aller ftuer gercbaft,
ie dar ndch als er woJde
da; He die nie;en Tolde,
und hie; fte wabfen maniCTali t4&
und gap ir wahrenden gewall,
als in Terhancte On gebot.
Kdcb rinen werken ruowete got
dar ndch an dem tibenden tage.
ndch gotelicher wirbelt tage SM
heiliget er den felben tac,
an dem er ruowe und nMio;e pflac.
Dannocb dd dia gar ergie«
got bäte noch geregeat nie
üf die erde und was oueh aiki tM
meafcben, als diu fchrift aaa gih^
da; die erde arbeite,
wan da; Och aerleite
ein bnmne, der A; der erde ran»
Af die erde dar und daa, tg0
Cd da; diu erde ndch ir ari
ge«iubtet von dem brunaen wart
und berndiu TchAne in röe;er wla.
In der wolluft paradts
got da; reibe menrcbe lle;. Mft
da; paradis got werdea bie;
alrfhrft von aaegenge gar.
da; paradis mit vrfihte bar
da; rchmae hola, äes (üe;hi vriilrt
vil nie;e and realte mit geauhi t9«
ae e^ene und ae nie;ene fcheia
und dem menrchen nibt enrwei«
ae vuore und euch ae fpife:
in den wunrebes paradire
eamiuen an der mittem ftat 173
wart da; reine kola geriet,
von des vrObte wart erkaai,
Twa; gaot mid fibel was geamr,
da; e; da; aeicte und tet erka^e^
t$t m gefrvhtich.
tn ZHt.9 mittela.
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m
fWer e; »; 4a; er beviitti i8#
beMki äb€l und gnot vil «iir.^
da; holm des ebe^ vriibl gebar.
Ein wa^r nicliel lUKle gr^j
▼ea der felbea mittel vM;,
da; deai paradife gar t8i
lafl oade Tfie^e Tiakle bar.
da; teiNe in vier teil fleh,
der Tier teile leclich ftrich
teilte fkb dan ia dia lant.
der [vier] teile eiaer was genaat IM
Ph^rda da;wa;;er, da; aoeh gdt
dnrcb ellin laat ia EjaUt.
4f vln; da; befUe galt gebirt,
te; ieader äf der erde wirl,
«ad da; edel bedelliam, SM
da; gnet itt edel uade vram,
da; dia fcbrift oas neaaeC fWs.
der edel fteia oalchilos
dd wabfe« oacb. ia birt da; laat.
Da; aader wa;;er ift geaaat Mi
6dd», des Tia; toet Heb ericaac
aber Ktidpian da; laat.
Da; dritte bei;et Tlgrl«,
▼•B deai tuet uas dia fchrifl gewis
da; e; fhi ▼lie;eB waade MA
gela Arririd dem laade*
Da; Tierde Ifft Enrrdtes.
dia wdrbeH aas befcbeidel des
da; din wa;;er mit ir krafi
die erde naebeat berhaft. Sld
€»•4 da; aieafebe faste dd
ia; paradls aad hie; e; TA
da; e; eia biet«re
des paradires wsre
aad drlaoe biete, als da; ge-
Fcbacb, SU
get gebdft Im ande i^raeb
*rwa; da; paradts gebirt,
bola ebe; uod da; driaae wirt|
da; I; al ge m ei p e
aad mide; bete alefae, SSt
da; gaei uad ibel me wi^ae gR.
ia Twelber fltaat, ae IVether all
dd da; bols i;;en, dd Mtt tdC'
Als gat da; felbe bei« verbdt
Tfir oagebdrniaieB mool, SM
er l>racb *dem meafobsa ilt albl
SSt
da; e; gar allelae n:
aNicbea im eia belfe bl,
dia im n gelJcb erkaat.*
Ia dltea ftiiadea fd aebaai
aam got alle die gefebaft,
die er gefebaof mit flaer kraft
uad brdbtes mür Addmea dar»
da; er ir aaaieB fcbdefe gar:
gevfigela, tierea wildea aaoMa SS&
gap Ad dm algeliebe ir aamea
lind als er tet ir aamea erkaat,
als ilt ir name »acb geaaat.
Dirre grd;eB dre,
mit der got nl(6 Tdre
da; mearcbe bäte gedret
uad mit wirde geanAret
ria wirdekeit ober alle gercbafi
aMt tiaer goteHebea kraf^,
ad hdle der tleT^ aaHer ait
ba; mit aorae aad grd;eB alt,
da; dem menfcben was erksra
diu dre, die er bdte Terlorn
diircb Dae vaircben milTetdt.
ad begaa des tiereis rdt
dar aa gedeakea da; da; wip
TU lihter gemnoten Up
ze gmben dingen bmte
und da; fle balder tmte
ndcb rinem riUe daa der man.
dd bl geddbte er oacb dar an
94d
84S
Mk
884 ZHtF der. Hl dem. — S86 Z ffbte, Hl flrvht, Ht fhicbte. — SSt
m air maar bat. — SS3 Hl birt. — SS5 //IS bdeliium, S bedelliam,
Z berdellhrm. — SOS HS AHlria, WS Afla. — 315 Z do daf gerebaeb.
— SIS Hl m. — 3S7 /iS er. — SSI Himmch Hl las^ paradyfe tA blas
ea Ui Um wmr eia Ttraga. — 84S HS Hat d. t. alle s. — SM HS
dca, Hl deooe. —
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118
da; den fUug«»
tiU nrte nnd grm§tr kAadekeil
das debeiDe« ABdern ticre.
darcli du; Yrnmler vil Tdilcre 869
den riADgefl sno dea wike dar,
der dd Mit TAlMe« IITteB ^»r
da; wip mil kOadekeü betroao
Md vairokllch ir da; an erlonc
da; ne zerbracli da; i;;ote« gebot 365
iiDd a; da; obe;, dar umbe got
beidiii da; wip iiod encb den man
creip A; dem pamdlfe d«n.
04it iinrer bdrre dd befld;
da; paradis mfi hiiiHe grd; B7tf
dem «enroben vor darcb Tolben som
da; e; bdle alfe gar Terkorn
Ün gebot, da; er gebdt
M ritte hnide «nd an den tdt.
des wart den rcbnldebafteo drin 875
mit gotea vluocbe danoen hin
ie m^r durcb al der welle leben
ir gedienter vlnoch gegeben,
dem man da; er die llpnar
«rmoge mU «rbeüon gar
in dem rwel;e flnea libe«;
des Cchuldeluifien wlbea
Yliioch wart oncb t il rwiere,
da; ile ir kint geb«re
mit arbeit und mit größer ndc* 888
got dem riangen oncb geii8i
da; er riicbe Af den brnften ßn
durch difen wol gedienten pln,
da; er die mirTelAt geriet.
get im jie fpife befehlet 888
erde al fin lebende ntt«
vientrchatl ba; unde nit
Taste er Dnem Hbe
iswircben im und dem wSbo,
da; er ir verfen wmre 888
mit bi;sen vil gevmro
und ne den niht vertruege,
rin boubet im jeerflilege.
Su« wnrl Ad dm und Bvd
gefetJEet Ar die erde fd 488
und A; dem paradire getriben.
b) Aufmng der fVeUchronik Crift herre keifen (Zu S. 87.)
Crin harre keifer Aber alle
kraft, (= 1.8)
vogethimelifcherharfchafi(f)
get kAnec Aber a Her engel her,(1.8)
dir dienet g^ An alle wer,
fwa; In dinem namen Ie 8
gefcbepfede eigenfcbaft enpfie.
dA bifl in dem gewalte dtn
des unerlofcben fonnen fcMn,
der immer lebende An enden mti
liebt aller liebte feblne git. 18
Oot eineger onde drier,
unverkdrter wnndeln rrler
In der belügen trtnIlAt,
diu einigiu dii namen hAt
und drlvalt in drin namen ift, 15
m diner gotbelt dA bift
beseichent mit dem fnAaen.
urfprinc den lebenden brua-
nen, (89. 70>
der in elH« berne Tlin;ei
und touwende begiu;et (68> 88
mit üben mnfen al diu lebo»,(4l)
den dA da; leben bAft gegeben, (4t)
In menfchlleher wisbeit (88)
volkomene; menfehen leben irei t(78
von des heiligen gelfte« CAtm ge-
ben 88
flln und Vernunft, vornan fUc leben,
da; ift der nbeuTalte rIn;,
der von dir vliu;et und dee g«{
dir iecllch berse reinet,
da; dich mit triuwen meinet. 88
888 HA Denne. «^ 884 Z Vfi Tnlfcbeliebe daf eine irleag, #* vnd ir ter
•n erlone* — 888 Z /Wt An«. ^ 878 AA verdienter. — 888 Z ▼« ke-
Ichlet. — 885 Z veHln, 5 verfen, Ht verflnen, Hl l^rCennee.
1 fV2 fthU keifer. — 9^2 allew her. — 81 m Runfevel.
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In nenrcliliefc^r «v^erfefcett
C99. m
hat 4ea heHegea i^eiflM wlirfMil
getefl«! «leafcMlcli v«ni«Bfl3
i*lfteai witxe, dtm attdeni kuaft (?•>
teilet 4er iMMt^e seift. M
etae» g^ er allemelft
in naaegea mmtgtn foe^ WMt^
den ABdeni wlttr rede heit,
der tagend« der rede treftj
elmtm «adera gefiHifheft, 4#
eiBen tagende lidien gewlu^
eineoi värdtthtl leben lln,
der Mnfllgin dinc verffAt.
Mlcbeidenkele des gelAee hdt
de« nndeni fla «it rHiter krall 43
vea de« keüegea gelfle« aieifter-
fcbafl,
des gdbe dia gdke teHeil kan
ieclicbem, als er hae gaa
oad im die «Ake tellea wll,
als arfl ror geerdeaieai all M
aafers li^rrea gatet tU
die gibe Tor hin geordeat hä/L
la ^m Mbea aaaM« hie
klage ick aiiaes beraea kaie
aa# wil dieb Mtea, fde^r Krifl, 6&
m dsf dia gatetleber UH
■leb araiea lambea Mvder bdt
galbbaffea aeiaer baatgetit,
da; #A mir wegefl dea gewia
da; BiMen waadelbairea Ha M
aad aiia flatlleb geaiiete .
dea ballegea gelftas gAete
mit naMb taawe begieß
«ad In dlaem aamea Mllej^e
«laer tauben nnne tor, fS
mit dea mir bilt beria^en irer
dia tambheH rieber finae krall
nnd wifSer w«ie meHlerrebafI,
da; tob der leider kksfae hda,
nnd gentoebe ib mia gemiete Mn Tf
fd wife llnae mit vemnan
fd rebte rede fe reine knalt
und fd belbheirtenllcbia %-art,
da; dich miaer airngen ari
aird geloben niAeife, 1$
aad dine« lobea ree;e
da; «; dir, bdrre, en|idM«lfcb fi;
¥Faa wtNitea mir der llnae bl
nach fobs, der leb einen bdn^
e; wmre ein awlvelioher wdn M
daanaeb da; e; Ibl Tolbrdbl
wurde, des lob bda geddbi
ae tibteae In dem immen dfn.
NA tno mir Ure and beNk fektn
durch der dHer namen dre 65
mit des beilegen geifles Idre
und fende mir «e beMs die,
da; ich In dlaem anmea ble
die rede briage nn« an da; aH,
der Ich mit dir beginnen wil 90
jM tibtene, hirre, In dinem namen
bdbem, fOefen, lobefkmen.
leb wil, als leb kda gedtkkt,
mac e; werden ra^tib«
alble mM kninkea fiaaea, 93
der beftea rede begfaasa,
der Och var mir le ftititrober man
it fVt Tsriaebttlokea, M verdAebttehlichea, HtK mrdaebteti, W\% freant^
ticken. Rudolfs Unriaam Sp, 9, 7: din eines vfirdMbllleb gewillt.
— 45 IV^Ht reicher. — 31 fVt SJns. — 54 FTS Ver gich. -- 33 FTl.t
fander tumben. — 38 ^D cav rein% 119 deiner. ^ 59 IVtHt fkgelt.
— 44 tri Vnd «leinen, f^t Vnd mir dein. - 49 m.9 iHüder; HZ
cbtala^, fTi chalne. — 71 fWt Tnd wei; rinn vnd veraanft, W% Mit
flaa TBd Teraunfl, Af wiFe cbnaft — 71 ffl 09 rscbteiv red vnd fo
relde ekaafi, Wm So räicbea red rad fa inrew cbuaft. -^ 74 ff «rt.
— 99 valea^iMfc — 74 iTl.S d. I. mlltia f., fnMM d. beken Isfkes r.
— 89 AT aa de« aadeay, flft eades aU. —
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me UlileM fokk geM««« ihi.
4er ben«»f jA 4af T^rteli ick w^l;
dur ich Air« wel r^r^ckea rol/lM
M ftarkea OMaea gcwterea,
I» mierea luwaadelbferea
iri He di« bed: des gicliich.
doeli wU ick de« mihi rfienM« mlcli
di^ es ia iiatfcher erda ia&
da; befle getiiue werde
oder gnaier r^rficlie da; beHe 0,
da; UB8 Tiatfcbea woae bi.
JMchich dai;; fd W8»re ich
wel wert da; aiaa ftrdfle aMch.lia
ich gich aber da; voa wdrbeü
da; rie die hdhnea naae treir,
die tiatfobia kaaTt beriblea kaa.
fie bdi ver aiir eia wifer auuiy
der bdber kaali eia aieifter waa, 1 15
fwd maa vaa kaaft aa baacbea laa,
gerchribeo aad gelibtei
nad ia latlae berihtet.
der was vaa Bilerae erkaai
aad was GataTrit geaaat, 12*
eia pfkffe aa kaane Yollekaaiea
aad aa wlsheli d; geaoaiea,
da; bew«rei dl« aiatdrle woi|
da; laaa iia des jebea Tai.
9tf begnade ^Mcbea 126
aad faocbte aa dea baacbea
da« hart, die gnuHvefle der fcbrift,
die artbaboage aad aueb die Aitt
der aleea aad dar aiawea d.
dd bl las er der baoche aid» 110
dia Toa der aatftre TageaC
aad die beaeicbeaaage trageaC
der phildTaphlea.
die kaafl aam er a'amlea
aad fie ia aaa aaüfe, IM
dea kialHaiteUa wlfa
ae« drrtea aa flaeai baacbe foü,
wie gat ia Oaer galebaii
was, d da; na bdbia kmft
gefobaar debelae gefeball, Id«
aad wes er bdrre was erkaat,
d debeia getcbefde wart geaaal.
dar adcb feit er aa da; art^
wie da; bdba gates wart
■I kreaidra werdea hie;» 144
Da kuaHt aas dar adch wi;;ea lis;
karailcbe rebia aad dach wie
e; Addnes kiadea ergia»
wd neb dia adcb iai lie;ea alder
aad wie dia laal neb leilcaa fider IM
aad wie die wdrea geaaal,
die barrea wdrea Abar dl« laaC
Br * feU aaeh wie die bla;ea,
die ia wl;;ea lie;ea
diu baoch Ia iegelicber d, Iflft
wer diu vAaf baacb vaa Ma^fd
aad die altaa d beribta
uad ia lallae Übte,
die hdt er geaeaaei fus:
Maares, Ssdraa uad Jafarkaa
Daaidi aad aader wK&kgea«
Jefus Siracb, die ia dea tagaa
febribea die gaTcblbt der JtUf
Ddvlly Sdlaaiaa, Jadit,
srter aad Makkabdas. t»
diu baacb oaeb aeaaei er alfaa,
die krinaa d gerebribaa bdai,
als De hie gepcbribea ftdats
Paulas uad dia awelf bataa kdr,
aecb gii er aas arkdade aidr, 17g
wie die gebei;ea wdrea,
die dd fckribea ia Ir jdvaa
dea geloobaa ddr krUiea:
* D. u Gmifrid aea Fi terbe (ItO), dettea Qaelleaaa^absa hkr vdrt-
lieA wi9imrg§g^em $imdf im uUer fraMsritcAea Brstls des ^assdkratbars
aaa OU0 aaa Frsit ja^ea.
IM nur wol alfa. — im dC rada. - lld in aMM ia. — 1«9 JT der
graatf^llaage ; die oitbabaaga. — IS 1 IT daa aataraa« — 1dl «PS
waa, #1«
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die Tier twmm^^Uifm,
4t9 ge UQ fc M i fiNMMMBle, 175
4er Mkem feei Cleaenie,
Origeeee aed Dioejn««, *>
Jekeaaee ChryfofteaiNfly
AeerurUs *) ae4 JerAttiniie,
A«^«rile«e «od Oreg4ri«e 18t
m4 aeJerr l«r»re tII, »)
4er ick alMe eiht aeeaea wil.
Deck wil iek ia kie aeaaea,
4a; wir fle «ilgea erkeaaea,
4ie 4er kei4ea kr4Bl€a llklea i8ft
aa4 ia laliae kerikiea:
Jer4rkae eack eiaer wae,
4er 4ia kaeek 4er 4iele las,
Dieajflne aa4 Or4nae9
Bgerippae aa4 Saeldalae, IM
Sellaae aa4e Jaliae *}
aad eiaer kie; AffrleAeae, «)
4er rea 4rftea der 4rCle was,
4er kr4ale4 fckreip aa4e laa
aa4 4er kiaige gefckikt. IM
Tea 4ea Kal4ea k4i aae berlkl
4er kAaege baeck B4r4rae:
eia kaoeklikter kie; aKke,
4er mH Cckrill 4i« wamwe aae gap,
vea 4rft 4es Iaa4ee arkap, SM
4er kfiaege lekea aa4e ir iU. •)
U k4i dw wlfe Maaea4l •)
▼ea Bgirtea laal gefell
4es Iaa4ea gelegeakell
aU ir gerckikly wie 4ia gefckack. tt&
fWee IIa tali i fci^ft 4i tm
4as 4ialal faal Jerdaiaiaai O
Macbae •) aa4e BrUae —
4er aUer fokrift arkia4a er kM
vea 4er aller 4rflea cei4l» tl#
4af 41« werte fick kaep aa
aad wm 4rlle wakfea kegaa
«a4 wie Dck ia ir altea
4ia leet teiHea wHea,
ale 4ia kAaicrteke flai gelegeai tit
va4 4ie 4er laade rel4ea pflegea,
wie die aa4er Ock 4ia laal
teiitea. eack kdl er feaaaft
4ia laal Miftie ia Ari4,
Ia Bare^ aad Ia Affrled, m
41a eller werH geleceakelt
begrifeac gar» ale auia aae Ml.
4er laal aamea Ifl f« tII«
4as Ick Ir aikl aeaaea wil,
waa ber a4ck «11 4ea auMrea tt^
fd Toi Ick In bew«rea
Ir aasMa nil 4er wdrkeU,
alt aae 4ee baeckee jaelfter feil.
WB^l baoek keglaael kebea aa
Toa A44aie4eai 4rftea «aa SM
aa4 reit aOl kuralicker Tage
all aa4 j4r aUb4l aB4 tage
aller 4er k^rrcbefle,
dtte aiil gewaltee kreHe
al ia ir lekeB4ea jArea S1&
der Iaa4e kdrrea wdrea
Tea eaegeage aa« aa 4le Trift^
P. t. Dleajrnue Areeyagila.
*y D. L Alkaaafiue.
*) Hier fekU s. B. «er 0r9gmm$ Aaikreftae.
«) Jaliae Africaane, qai prioia kroeica coarcripnt fab Marce
CrafTo: G^rid e. V.
*) lerefaty ^al eaiaia Cbal4aeeniai fcrlpta 4efloreTlls Gotfrii v, F.
«>lfmaelkoa kifleriegrapkae el ckreaograpkae Aeg^ptloraai; Götfrid
e. r.
O BiereajaHie Aegjrpliae: G^ifrid «. F.
•) INc wmttem HndBOfH/tm htAm Mekeae, Mekae.
Stl IFZMM er4e. - SM in begiaael ßcb.
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da$ g9i m9in k^tre Krlfi
von binel Af iKe erile quam
und mk g«bArte as fkh Dam 24#
durck ttoa Me bn»de meDaefeheU
und diircli «o« at dai; erldt,
dar uoibe er OMofolie was e*e«a«l.
Mit oaaraa 4uot er oaoh bekaat
die biebTl« voa faat Paters
JBlt, Üb
dl« ae Rdaie bebffle wiird^a Fit,
da; er debeloes naaiea vergaff
bi; da; aa de« fluol i^eta;
der bfkbeft fttüi UrbAaua
der dritte, dea naa aaade alfkta,
uttd al die roaieTohe hdrfcbaft
iiaa aa die wHe, da; mit ktßH
der eiier kdifer Vridericb
uad Da Taa der Icfiate Heinrich,
der ouoh ftt keifer waa genaat tM
MBd Sicilie twano da; laat,
romifcb ribia»« wären,
ia difen Telbea jAren
tibt' er dea bnochea miiap,
der bmbrte ortbabange gap t$0
dem bnoohe iiad dem getlhfe dd
und gap des nrkfinde alfA,
da; e; ein warb ei t wiere
dn valfck miwandetba»re.
UTAch des baoches wdrbeit, t65
näck der gewähren iinderfcheir,
die uns oiich diiiteC avderswd
ScoJarticA kirtoriit,
eia bnocb, da; ift alfkis genaat,
da; oacb wlsilcbe tiiot erkant t70
des anegenges gelegenheit
uad albercbeideniicbe feit
der miere Wfit-«el MKle fr kraft,
nach wunrcbeHcker meHterTcbalf
wil leb arbeiten miner knall SYS
und mmer Onne vemnnn
durch gof und dttreh dea (ngeade
rdl,
des gehet mich des gebeten bAt
da; ich dar aa arbeite mich,
mia bfrre lantgrdve H einrichte
Ton D Urin gen, der vArfte wert,
der dea bdt an mich gegert
da; ich 41a hnoch lierfkte,
reu latine in ttutreh getihCe.
des dienites und der arbeit tn
M ich im gerne fla bereit
und allea giieten Hüten,
mit fprAohen durch in dlutrn
dia bnacb. fd wll Ich tamheri
mit wiu ich Im gedienen kan
Af den Idh, fwer e; lefe
da; er im wfinftchende wefe
Tfirltiellcher werdekeK
mit werden Treuden Tunder lelt,
e; ß maa joder wlp, tf9
da; man got f^le nnde llp
beware ndeh den gndden f)n.
NA wil Ich «e nnne min
ptaen mit arbeitllcher kür
und wil iu ble legfn vAr SM
mit dflnnen rinnen al xe kraan
des buo^hea urhafi uad ave-
Tanc.
dcauoge vrAgent noch aird,
wA was got nnfer h^re d«\,
dd niender kreatire fchela ^)
Ate
I) Goifrid von Fiterbo: Quaerilur autem a multis: Qnum deua dt
principium llne principio et maneat ab aeterno, numqiiid credendnat
eft, ^uod aate creatiooem hiijus mundi ipfe Tolitarius ftierit et One
mundo aliquo? und $päl€r: Cujus erat domiaus, fuum nulla erat crea-
turaf
949 Sieh S. 86. - fSt 9F\K dargen. — 991 M wemden, m weNA,
IFS werden frAwen, tVtK werden frewden. — SOI Z tvennA Cwem-
menf t werben?).
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MeUch mk folher wUlieU,
ei wnrdo i« ▼•■ «ir gefeit.
•i kirn leb ein Td lunber »ab
te; icbs B&bl wel ga£^(eD kfto ai0
Meh beriht«9» doch wil ich
dB leil, des diu Ccbrift wtfei nkb,
berihce« mit der helfe fotes
Md Bul der l^re fiae« g eboles*
6et WM ddy ale er noch ift aU
BBd inaier Iti da endes vrifty
!■ der golelicbeD goteheili
die er bat ao fieb geleil,
al die geCebefde aarebeade
BBd ia der gaiebeit fpebeade . aM
aa Ir die fonae aaller alt,
die er ir weide gebea fU,
■ad Tach die gerchefde ie bl im aa,
als aoeb ein wiTer aiatberaiaa >)
ia Oaea^ beraea Irablet, SS6
bU Tärgedaabea abtei,
mit welber baade Cacbea
er na bas welle nacbea
aade iaagiaieret da;
ras «ade fd, ba; aade ba; SM
bi; da^ er; vollebriaget;
dar adcb er Tafle riagel.
km bdl nas beraaa aagedb^
des bdfea aamea, ana da; gelcbibi
da; er; genuicbet. ea Ift aebant S3d
BiH dem geaiacbe eia bAs geaaBi
allea dea, dta;
uade Ha ftraoidre TpabaaC
dd vor nbi ei^ der aiBibanaa«
aibt waa «ik deai barsea aa^ dMt
die wile da; fia TÖrgcdaae
erdeabet iai den aaevaao«
Alfd was elliu gereball»
d He mit aaaMa gewaaae ir krall,
Taa gotes geToblble taugea tdft
aiit w^rbeii Taader leagea
ie angefebeB aad vargedAb^
bi; da; de war! TallebrdbW
SM
SM
was da aaegeaga
vor ^wiclieber leaga
diu werlt bl gote geaMcbei
bi; ieclicb gefabefde eapia
mit der aaitkre gefeball
Ir ftigeaCebafl ir aaaMO Ir
di voB rtM 9m geffcbribea
da; goi nibt eker II belibea
der jdre daa fia gefcbefde fl,
waa fie im ie waaei bl
mit gedaakea, als icb bda geMe.
er irt aber aa der werdebeii SM
elter aad aa gewaltes kraft,
aa iBMBer werader bdrCcbaft,
waad er vea drile dea orbap
ieclicber gefobepfede gap* *>
Die wifea pMIdfophl, SSS
den kunft mit wisbeit woaet bl,
*) Gmifrid v. F. ... ^eouidmadnai at area vel domus caacepl« Im
mesle artifieis, et ad effeclam perdacia in Isffmam, talla coaUtal ia
feraui, qnalem eam artifex Ib mente gefiabat.
*) G9tfrid 9, F. Uade dicitiir deas aoa efVe aaHqaiar füa CTaatiini
tempore, Ted digaltate et femper ia fe muadnm babuirfe.
3M irtif Vad Ia der golbeit fpebeade, fF\,t Vad tugaatleicbea fpebeat,
Jf Vad aigealicbea fpebead, fFU Vfi aa ier feboa d* p^beade Aa ier
die fanae bat cau a. ca. — St7 Af M. welber baade f., fVmtTM.
welbea.r., ITI.S M. alfolbea f. — Stf fFZHtK V. merket d. -- SS6
irs gemab, M geauieb, Ht genMecbt, iriiT gemlab^ If^ gemaebede.
SS8 M firit löt. — Sdf IP3 I»vl1t waa ea aaegeage, HS 0as was es
aae aagaage , K fiHrs waa em aa aageage, M Saa waa aa aagaage,
IFt Alfa waa aageaes, fFt Alfe waa daa a»egeBga«
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rf%
rfi
38t
MMBea« j6M WOTfll hHVm
niiDdHs ftrchetypu«, ■)
mis lle WM ^ iie gef^hmti
g€w«MBe TOM ier gote» krall.
dirre DMie arcbetypos
fleh diulet Ja laUne ftin»
mit rekfer diatiMfe:
tjpvs (jprielil bejieicheMiiage;
arelie d«!; ein beflo^ea ra;.
wiiB Toi ich da; herebeidca ba;
Mit gew»rer dkatuage
dan beriejea heaeicbeanage,
diu Dich vargedaakea wart
offeo rider iiad Afgar^art,
dd diu werlt adch ir ordea
gercbepfet waa wordea,
ala ne dd vor « wa^ beribt
uad narera febepfera aagefibt,
der dia gefcbaft al geaieiaa, S85
e; W8»re gröi ader klaiae,
aider hdck, fmal brait^ ftark oder
fwaeky
ia Haer wisbeit aae fach;
dd vaa ifl ffotas aaaie erkaat
Ia krieckTcbea bnacbea nade
geaaat 390
tkeoa, der elllu diao aa flkt *)
«ad daai var 11% verborgea aibt,
waade er ie facb elliu diac
uad der gefefceprede HH>ri»e,
d da; fie wurdea vollebrdbt
uad Ia ir aaaie wurde erddbf.
SM
dat waa ie Ia der golbeit,
die er bdt aa lieb geleit
ia uaTerwebneltcher kraft,
ia «wicilcber börfcbaft, 4M
fd fekdae da; der eagel rcbar,
die voB im flot erünhtet gar,
al Tolber fcbcae pflegeat
da; lle den niaaea wider wegeat
llae Tcbvae flbeavalt, 4M
als e; gebietet gocea gewait.
des gerat fie da; llea aae Tehea
uade riaer fcbcae fpebea.
fwie vil fle ia aa gefebeat,
fwie vil de in fekdae fpekea«, 41t
ir wnafckltck gir in aagefikt
BMC lle doch fla geafiegea aikt.
Debeia flat bmm) ergrlfea got: *)
fd krefterlck ifl fta gebot
uad Tollet blaiel uad erde dock, 41 S
e; ifl dekeia fd enge; loek,
er fl darlaaen und dock aibt
aiit krall nad aikt mit der gefcUkt:
fua kaa er Clck gelellea wol,
da; kiBMl «ad erde fla flat ▼#! 4M
«ad dock aieader kie aock dd
>) Gmtfrid v, V. Onemadmodom pkiloropkl vocaat arcketjrpuai
I. a. ftgnraiioaem.
•> Bmifrid 9. F. Propterea 4emB kakrai oe dicitar adaaai et graeoe
J^9^^ tkeoa id oft amaia Tideasi faoalam aBtequam te creaffet,
omnia vldit, omnla aovlt.
>) Q^tfrid V. V. ^^tmm non circaaiferlbUar loco.
M9 W% Ala n do waa fi gercball, K Als fi da gefcbaft, IVt Alfo warn
Ho n gefcball, Wt Alfo n do waa e n gefcbaft, M Als wa; d n g^
fcball.— SM ITS Swer gro;;eT od* cblaiae, ITl 81 wmr, K Sa war,
irt « Wim, M Si warea. - Ml M Theos, W\ Theo, Wt Tbe«,
ITS Dens, K Teutfck. — SM ITS vaaerweckrelter, M Taverwere«-
Ucker, JT Ia immer wackHiad' chtaft. — 4M Wt Swie vU n ffeia
fckMM C^ke«t CO« — 410 IT Alfo tU me ty fokoa f^ekeat, WIM Vad
wie tU fi fl« (ckoae fpekent^ Wt Da« yttieiok Ueckt Td im pka«t.
— 41t MUt nek^ M gaaietaB. -
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lÜ
Hl er, ■•ch 4%r% m^eh ««rferswir
WM aUeatkAtben in Ab kraft
gßmm bi n»er gef^luift;
i#€li Bilit alfd 4«; er dA (1. 4f&
n« gem-Bli i(l alleD diai^en bl.
ites ift Od kraft frewaltic.
eiaie aad doch drlvallie *)
waa gat ia ia der gatekeil;
der eiaralfea driTaltikelt 4M
gjü der raaae ebeaad^ wol,
als ick In hia kefcbcidea Cöl.
der fnaae der Ifl eia eiaio dlac
«ad beliebtet der werfte naberiae.
ffwie der CI eia diac geaaat 4M
■ad vir eiae gerebaft erkaal, ..
draa fiat drin diae aageade Heb,
dia ellia Hai beaeiebeallcb
der keillgea drjvattikeit:
der ftaaae aül gefcbepflMle treit 449
gefeber^f bHae nade febla. *)
aMi dea drla wil da; aader Tla
eia eiala diac, da; dacb drlralt
ia dea Taler bdbeai gewalt
ia flaer gotelicbea kraft 446
beaelcbeai dea Taaaea gefebaft
wefeade Ia den gewalt Ha.
dea faa diniet dea niaaea fobJa >>
sad na waaaeciieber gtafll,
waad iai de« foblaea ale gebraft,4M
der Toa dar gotebeit lai fcbeia
■•d ia waaba aacb ale verfweia
aa i», dd er darob aaa albia
aa flcb die aieaaefcbalt eaf ie.
der IWa der Ift i^M^ wiakeit, 4»
als «aa daf baocb der wlabeH Ml
d«rcb dea wII^mi Salaai^aia avat.
diu wiabeit TiM^cb 4 rar der flvac,
4 dia gercbefde debelae kraft
gewuaae ia rebter eigeafcbafl, 4M
'icb waa bl gat betrableade
al die gefcbefde «ad abteade,
wie diu gafobefde falde IIa
gefebiUreB nad Ir matMe fcbla
aiit ▼urdflBblllobeai flaae. 4$»
Sd bel^ dea vater ailaae
«ad de« nia« der belUc gelf^
der ailt güeU ia rebler wtMÜ
eiaic vaa Ia beldea gdt,
der beaeicbeauaga bdt #74
der büjse, die der htaae glu
aiit wdrbeit aa deai f^aea Itt
abeaaidse der drlvaMkeit,
ala diu fcbrlft «aa bdt gefeit.
Da; got «afer berra Krift, dm
der BieBfcb 4mreh «aa worda« m,
bl der gatebelt le w»re,
4 da; iu geb»re
dl« Buiget adcb der »aaaetebelly
da; Fol 1« werdea bie gefeit, 4«i
als e; darcb der tropbdIaB amat
gat aarer b4rra uiachet kual.
hie TOB feit Ifdlaa,
der Tol' des beilegeu geifles was.
'e; fpriebet gai der bdrfte 4Ü
'leb der jaageft aad der drfla, «>
mdn baat die erde gaaiaebet bdlf
■) G0ifrid a* F. De triailale a| «allale ia dea.
*> Oalfrida. F. 8al tibi fplaadare« feaper parilat^ae ealareai.
fal ealor et rpleador fle final effe faleat.
Ires fuoque perfooaa fle ftiat deitate Tob «aa,
«nod perfaaaraai ftabftaatia penaaaet uaa.
*> C0tfrid a* F. ... patei* eft rabftaalla ralls,
Pllias eft f^eadar, calor eft «triaaque iFjgoria
Spiritas ipfe dei, perpelualis ei.
4) G9tfrid a. F. Audi BfalaBi. Ego priaias et ego BaTirfimus; aiaaua
nea Aiadavit ternua, dextera mea BMafa eft caelos, aaleqBaai iereat,
IM eran et Mnc daniB«s de«a nIOt aie.-
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IM
ffft bil 4n hhMt, ult er ftü»
^•■lei^fMi gMr dIb «erwe ImhH.'
•f taioi «OS (Hich OiTit erkaBt4M
Hr«i Mit ftoeoi' Worte hit
den btaiel freveftenc, d«; er fl^
mk flees munde« gielHe ir krati •
gefterkel IT^.'dia Mfchnfl
bexeiehent die nnuien dri, 4M
die gole rint ait naaen bt.
get da; ifl i^et, da; wert da; kinl.
der beilic geift die namen fint,
drI namen in perfAnen drin,
die drl namen under in 509
nm drl namen, ein einikeif,
ein ungercbeiden underrchelt
der goCebeite, ale «na veijaeh
Dilvlti der von dem Aine l^racb
«em rater hie den rnnea wert, 6M
als der Ton «em vnCer fprieket dort,
*dik bifit min fnn, tö Tpracb niio mir
der b^rre: nA g^ ber, icb gibe dir
ne erbe der erde endesil
«nd »1 die diete, wand ieb wfl bt%
da; c; dir Jie erbe fl erkorn.
icb bdn biute dicb geborn.
vor Liicirer gebar ich dick«'
Me mnaeger wie beneicbent Heb
dk; got wart menfoh »nd doeb ifl
gor, ftU
als e; wolde fln gebot«
m« irt kewmret alfd vtt
und aird wol, da; ich nlht wil
nonk enlM noch encar
vnrba; die rede beribten gar, 5t0
al« ich an den fcbriften las.
euch Tprlchet ITdias
Ver mac Um gefMte
mit jsal volbringen rehte?'
der wir« Jok ouek dd M leit 5«»
'wd vindflA gotea wlokoill
wem ifl diu kunll wie 4Mer w^f
doch tiH gerehriken anderawA
*wem ifl diu wurjs der wlsbeit
und der nriiap tfirgefeH S90
des gewdren gotea UrnnV
fit da; mir nü der wiskeit runa
rd kleine kAt geteilet fleh,
tö getar ich niht geplnen mieh
da; icb dd von nibt niöre Tage. 53&
6 da; ich« vollen noob gedage,
fd wil icb fpchea mtoe
ndcb der febrifte l^re,
diu min urkdnde hier an IDl.
got unfer k«rre Krifl M*
Tcbiet von gote dem vater fln
da; er was felbe alfam der fchfn,
der von eime liebte gdt,
da; liebt den fcheln dock kl im kdt.
und Hnt oueh beidia anders nlht Mft
was vinr «nd fcMn und euch d»;
liebti
ne gllcber wlfe alfam der mnnt
d«; wort mit rede machet kunt
und als da; berse kl im trelt
befloi^en die wlsbeit, 660
aird kom von dem vater da; ktnt,
die gewaltes ungefokefden flnt
nnd einiger drivaltikeit,
als iek In nA hdn gefeit.
0tt dn^ ich bA wil gedagen Mk
nnd fwigen miio;, niht vürba; fagea
von den drin benenden goiea,
mit der heMs fhies gebotea
wolde loh von der engol kmH
und von der himeifchen hdrfehaUflM
gerne l)prechen. vä nekan
noch enmac micbs nibt genemes na
da; min kfinfteli^fer fln
Iht ne vi! gefkge von In,
wand allin gotes wIeheH 6*5
Hk allen menfchen verfeit.
Wie engellfche natAro flT
gete nm die engel bl
da; fle vor im virbrlngkn
mit dIeneiUtoken dingen 67«
gotes dienfl nnd fHi gebot. *)
^} Gotfrid V. V. ad ezplenda del atnlfleria ei^tila dtvina dednrnM.
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4k elMB m ikit r IM fc««
ilaB Mder tm%e\ i« »•• (^hMH f
r« {■ 4ie I« aiber fpeteat»
U ne in ftoe ailaBetl 47i
«od in nnen lielMe krimieiit, >)
ey riat ouoli eng«! geMDl,
die werdenc in dto w«ffli gefNBl
jie fagene 4^1 d4 M gefelielica»
bi §9ie flm oncli eqgcl gef^keti 660
die jceiebM wi4« waadkr
•Ae wirltenC beftiBder.
■ioD JUni Mi der eai^eli^ fekir. *)
in cni^elirclic« ardea gar
dieeen ne goie alle sll W6
dienfllicliea dae widerArft.
9a; eagel h^Miers aaaiea Ha
daa aadtr ea^el, da; taet Mla
dia Mle«t IcJIrlll dar wdriiell.
ea^l fiat dar aaa bereit, ftM
4bi( ne aadar eagel feadani
«ad die dia baifcbaA aa4eal. *>
da; eralagei Zaobariaa,
der eia höbe prayhdia wa«.
eia eagel wart jnia M geCaat: 6M
dd der was voa im gewanf.
eia aadar aag«! iia baq— ai,
deai «aane er Qa irabdrAua.
er r^mab aa lai *la«^ nlbi arwiai
nad uaderwla aiil rada da; kiaC«M
Tage im aad bei; e; vürba; Tagea^
da; bar adob la ßaea tmgmm
Jeribfaldm geb4waa wtrt,
alfd da; BMira IIa verbirl.' «)
tet leine da; e; wart getAa. Mft
d& vaa darf aiamaii awlvel bis,
eia eageircbar 11 mdrer
gewalteger uade bdrer
daa ander eagel fcbar dA bl '
fliH fawaltea krellea Dl. f ••
maa lilT vil alle bie aade dd
Mttde In fcbriftea aaderawd,
des in barte vll gerabebaa,
da; dia engel nai gefehea
jw bailagea if die erde kamea.*)«tt
4aa in Taa wdrbelt vil
l^ie aird werdaot bin gelWol
and die des amplea floi erkaat,
die fcbeftdeei alfö vaa gota alb« •)
ne nnt var gotea aagaftbc 6f9
oad feben In mit vreudea aa
I) G0ifrid V. F. Oaidam rara Ita dea conjuncli HibI, at toter €^a et
denm ddUI Internnt, lanloque magia ardent amore, quanto fubtilioa
clarltatem diTlakatia ejus arpiciunt.
<) G^ifrid a. F. Kara« tarnen aCTa aagafaraai aNlnaa ad «irpteacNi et
miaineria«
») Qttfrid V. F» AUi fplritaa alias mlttnat, «• per illas «teiftarta ek-
^eaatur.
«> Gmifrid a» F. Zaeharias ealm pra^heta na alt: Kcae aagelns qul
laqaebatar in me, egrediebalur. et alius angelns egredlebatar ta ac-
cmrfwBi eims at diaH ad eum 'annre e« laqaera ad pueriim inom di-
ceas, absqae mura babitabilnr Hiemralem.* Mda dablw» aaa Mt,
4«io aUaa aliam mitill.
») G^lfrid V. F. Item legimaa qaod ad Abrabam aageü mim fttal et
m4 Lol i» Sotfomfta et ad-Toblam ot ad Zaobarlam patrem Jobaanis
baptinae et ad Mariam virgloem et ad Petmm la oaroera et ad Am-
ctam OaMilhua.
*) Gmifrid a. F.' Igitor miltaatar et dea fampar affllluai . . . Qaamado
autam pafAta* im^ alTiftare al feaiper Ikclam dei vldere, ^1 pro ao-
ftra Talate in muadum flreqoeater mittnatur? ...
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tfB
«d4 fie g«l iMr wUer daa«
wierea fle *tM !■ «et« gefiht,
M kmdea ne oüt witaes aHH
ktafl^a 4fiic,der fle tot jelies(,«tft
M ne gatet totigea felieat.
ftefl waMtfl ße gotes gBide« Taat.
Der engel DMiea uade Ir ani ')
wil ich «U naaiea aeaaen,
0% ir Cle weit erkeaaea : tM
TirtAtee uad pateftAtea
»ad ddaiiadtldaea«
dd bl priacipAtue:
elB eagel ambet bei^t fua.
da aader aaibt ifl aucli dd bl, SM
da; i(l gebei^a (rdal
aad eberubia uad feraphla. *)
der aaaiea leb nie bewlfet bia:
na« Biacbet diu latlae erfcaat,
virtalea riadie tugeade geaaa<,ddO
rea dea diu a^cbea fuia gefcbda,
di« gel wil Ida die Dae fda; >)
peterUtes hei^eal die«
der gewalt aiil kreftea ie
waa aadera hdbea geiflea obe,«) 64»
üa goC labeai laii ir lobe.
WArba; bia leb bewIfeC dea
da; doaiiaatidaea
fla die bdrCebafle,
die aiH b^rücher kreHa «M
▼Ar dea gewalt Af ftigeat »>
oad gotee Hp aibt verfwlgeat:
fte lobeat ia aallea altea
fuader alle; aaderbllea.
der aaaie priaeipAtua 9$k
neb ia lattne diutet fae:
ditt TArfteaaaibet aeaaet n«
dl« febrliU bA beeret vfirba; wie
oad wa; der aaipte aiAre D.
diu dA bei;eBltrAat fM
da; nat die flAele, Af dea gat
dareb Haea rebtea gebet
wil ae geribte ntaea. •)
▼ellein ob alleo witae»
diutet der aame CBerubla. O tA5
der eagel aaibet Serapbla
voa dea taot diu febrift uaa k«a#,
lle Hat die, die ae aller Itaat
var got aller aAbefl'na
uad Ha goteUcbea fchia WH
vor dea aadera alleradbefl falMa
«ad iai ala folber liebe jebaa
da; ne ia naea aiiaaea
Aiaderilebe ia aiiaae briaaea« *>
HTA wil icb äeoaea eucb dA bl A7A
die bAbeflea eraeagel drl:
MicbAbel «ade GAbriel
1) O^ifrid- a. F. Aagelanaa aeaitee • . • offieloruai ipfomai Tacabttla.
*) Goifrid V. T. aacA Pmuiui iKpkes. «. Colotfer).
>} G0irfid o. y* Virtates igit«r r«at iUi l^irit««^ per 40oa ngaa et
Miraeula ft^fueatlue fiuat. ^
4) Gmifrid «. #^ Pataflatea fkat ilU, qal etiaai ipn« baala f^rMbsa
praeniat.
,^> Q9ifri4 e. F. Daailaatioaea Toeaatar, ^ai poteftatea et priadrataa
ia aka traafeeadaat.
•) G^ifrid o. F. Tbroni ftwt Uli fpirltae vocati, 4«ib«a4id exerceada»
jaftitiaar praoHdet deaa • . .
^) Get^rid e. F. Cberubiä qaoque dicitur, pleaitada loleaüae, et Idee
lila agMiaa fabliaiiora Oberubiai ftiat Tocala.
*) Gotfrid o. F. Serapbim vero Toeaatar, qaae nagulari prapiafuitata
Ali eoadiloria iaeaaiparabili ardeat aa^re. Serapbiai Baa^ae ardea-
tea vel iacaadeatea laterprataatBr» f «Ia farter deaai at illaa «alll Wh
terftiBt.
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119
Mi ier erseagH RApkafeAl
«b4 fH;en se dlate alble sehattt,
wU fie Jie dittte tim g«aaBl. 660
Micbab^l den oamea hat,
der Ddch Das aaiptea ordeo AiU:
er diatet Dek er were als i^or,
waad ia hdt da; gotea gebot
se pröbfle in hAber krefle wls d85
^naebet über; paradia.
faa bedintel Micbab«! >)•
dia galea ftcrke ifl Gabriel •)
ae djiite in latine erkanu
fd m Bapbab«! genant «90
dIa goCea erj^enle >).
die reinen enge! drle
aamen ndeb ir ambet bdnt.
in den orden De Heb Tcbonwen Idnt.
Ton gewalte Micbabdl, C95
▼on gotea Tterke Gabriel,
Baphab«! Ton eraenle nint ^)
den reinen nanen, der Im aimt.
dife engel wir tun nennen,
wan wir nibt erkennen 700
in hindemaaien debeinen m6,
Ton den Job bdn gefprocben 6,
da; Mnt herfcbefle und engel anit,
in den manlc tftfent Taait
enge! wonent ▼ni* goiea geOkt. 704
Tua Hnt e; anit and nanen nikt.
WB6 got die engel werden kie;
und in den wunfck der rekoene lie;
in kimelifcben wfinnen gar,
dd was ob al der engel rcbar 710
der rch«aefl engel Lucifer,
den tmoe fln tumber wdn da; er
gote wolde Hn gellck *)
mit gewalee und ebenrlcb.
als des geddkt von im wart, 7U
dd warf in nn kdckvart
von bimel in der belle grünt *)•
mit im vervieleu fd aeflunt
rins willen volg»r «) alle
zem «wiciicben valle. 7t0
und als er A der Tcbttnlte waa,
ir aller rcbone ein fk^iegelglaa,
alfd erger wart er dd ^)
und nne voigmr alle alfd *).
diu fcbrift tuot una von Im lnint796
da; in ftn hdobvart eine riunt
ae bimel nibt beliben lie;,
d da; llen in die belle flie;
und flne volgvre.
in iemer wernder fWmre 790
O Goifrid 9. F. Micbael dieitur quafl denn, qul eft qui&potKns pa-
radin.
•) Gmifrid o. F. Gabriel -forCitudo dei.
*) Goifrid 9, V. Rapbael medicina dei.
*y Wmliker «. d. Vog9lw$id$ 79, 9:
Bdr Micbabdl, bdr Gabridl,
Hdr tittvela vlnt Baphabdl
Ir pflegeat w takelt, Tterke und araenle.
O Gmifrid 9. V. Volnit deo aequalls, imo mi^or apparere*
*) Goifrid 9. F. fori»et»end: unde a coelefli anla in carcerem Infemi
taafoam malefactor deCrurus.
') Goifrid 9. F. fort$et!temdt fient prius polckerrimBa, ita fkotiia oft
teterrimna, priua l^lendidna p^Clea tenekroftia, prina bonore landa-
kilia poflea errore exfecrabilia. mez creatoa per Aiperbiam intoault
et fefe averüt a lace veriCatla.
*) Goifrid V. F, fortseisend: Alii qui cum eo erant, ejecti (tent. prin-
cipea et fequacea ejus cum eo projecti funt in intemam et in kunc
fterem tenekrofkuB.
[IV. I.] 9
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!«•
m m 8«iiA4# (iure
io dem heilen viure.
DA dia vervlaochten helleklot
wooende ia den Iiifte (inr,
He brionent doch, fr wl;e ift vil.715
He wooent dicke In niiDegeai jbü
iD dem lüfte raanege sIt
aDdera nibt wan durch den aU,
da; Cle bin air arbeitea
verraten unde verleiten 740
inniber f«nd»re leben«
den guolen nnt ne ouch gegeben
ze plne durch Alfolbe Rte
da; Ir leben werde dA mite
gefterket nnde verruochet, 714
ob ir got geruocbel.
war umbe de nibt ki^men wider
und geh4yrram wurden Rderf
da; kom dd von ir felber dancy
der hiVber fünde fie betwanc 740
und rundeten da; In; nieman rlei;
dA von ouch nieman Qch |k;rchiet»
der in des heiles ged«bte,
der fie ae hniden br»bie.
der nlt da; De verlorn Clnt 7Ad
nidei al der menfchen kini,
wand uns got hdt benennet dar
2U0 der rebten engel Fchar,
dd in ir wunne wart benomen
und von dannen de fint komi'n. 760
NA wundert lihte einen man,
der es nibt wol betrabfen kan,
wie möge zuo den engein komen,
bt den Hn vreude im ift benomen,
der tiuvel, der durch hdchvart 7C5
vernd;cn von dem bimel wart ')»
und .wie In got mige anrnbnn,
als wir da; buoch bmren Jehen,
da; von dem reinen Jobe feit,
da; feit diu fchrift mit wdrheltno
da; bi den engela wmre 8athAn,
dd da; verftiochen mnofe ergdn,
da; got an Joben leite,
mit maniger arbeite
, fach er dd got mit angefiht. 77S
nein er bi namen, nein er nibt;
in fehent nniu erweltiu kint,
diu gcin im reines herzen fint,
und benamen nieman mdre,
er n riebe arm oder h^re. 980
fd fehent diu goies ongeo
ofTenllche unde tougen
beidiu fibel nnde gnot
beide in herzen unde in mnot.
got den fach der tinvel nibt, 7M
der In anfach mit der gefiht,
dd er gegen gotes vrdge fpraeli,
dd nn vrdge zim gercbacb,
von wanne er wmre komen dar,
'ich hdn umbelonlen gar 700
den umbekrei; der erde.'
dd zeigt er mit nnwerde
tin angenilchen arbeit,
die er von gotes zome leit,
und Tach in doch ze rehte nibt 705
mit voller ongen angefiht.
Vtt vrigt onch Ifhto etteower
entweder dirre oder der,
wie die engel gote Tpreoben sao
oder wie ze In ßn rede er tno 800
oder der beilegen Tdle fin
zo Im fprechent und er ze in
und wie diu rede fl getdn.
>) Ooifrid V. l\ Ad haec altera quaeftlo nobis proponitur H>no-
modo diabolns inter angelos bonos allqnandO fcribitnr effe?' nt In
llbro Job 'adftiit, inqnlt, etiam Satana ante eos, rcllicet inter angelos.
Qualiter cum electis angelia efre potnit, qnf damnatnr per niperbinm
a coeUs et a Torte angelorum dodum ejectus ezivit?*
745 K Geftrecbet. Ebenso 1033. - 70t Daz. — 791 JT angftlelclMw;
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ISl
die %9i wii mk dem Ciurel käo
Qid er kia sim debeloe ftunt *)>
den wil icb da; nacheo kuot.
fd got xea eagelo fprichet ihr,
aetoat mit floer aagetiht
erkeat Ir mwot floea fia;
rebte ala er hat gerprocIieB aia 810
«■d naen willea gtkr gereil,
■it der gefllit der gotebeit
kaaaea fie sehaat geleFea,
wa; lle röja werbende weren *).
ne fpreclieni xim oueh anders niliC
wan Biil der vreudeo angeflbt
Bad' Bill den lobe, da; aaJIer ait
ir Orden im ze dieafte git
■ieh finer goiebeit gebot *).
wie die T^e mit got 8t0
reden, da; wirt iu gefeit
»it endebafter wdrheit,
lia die fcbrlft der biiocbe jebent.
fd ße die gotebeit aareheat,
aebaat Td fint ße gar gewert, 8tft
fwea far wnnrcbea wille geri ^);
fia aatwurt iß da; er tuot,
fn-es aa in gert ir vroelicb rouot.
Wie gotea rede ß getAn,
die er wil nUt dem tiuvel bdn?890
deirt der itewi; der miffetdt,
la der er gote geßladet bat »).
ßn antwart mäc ofbt andera ßn
waa ßn arbeitlieber pIn,
den er duldet alle ßunt, 835
and da; im da; wol ift kant,
da; gote iß aibt ▼erborgen vor,
ern Tebe durch aller heraen tor
und fehe diu dinr, « ße gefcheben
und lemer werden angeß^hen«). 840
Hie ndch ona wabfet vrdgen ¥11.
ein man vil llbte vrdgen wil
and fprichet llbte, wie was got
Td wunderlich,-' da; ßa gebot
den fibeln enget werden hie;, 845
da; er in niht wefen lie;
ungerchepfet, 66 er in
unrehten werte und ßnen ßn '}?
da; muoße ergdn durch Tolhen rät
da; diu reine hantgetdt 850
gealerde mite nmme '),
fd jene widerznme
Gotfrid «. V. Quaeritur aulem, quomodo Joquatur deua ad ange-
loa, vel angell ad deum? qnomodo fanctorum animae ad deum vel
deaa ad ipfas loqultur? quomodo deus ad diabolum vel dlabolos ad
deum?
') Gotfrid V. V, Dicimus itaque, quia deus ad ßinctos angelos eo
modo loqultur, quo eorum mentibus occulta ßia quaß vißbilia oßen-
dit, ut quldquid agere debeaat, in ipßi contemplatlone deitatis legant
et veiat qaaedam praecepla vocis, ßnt ipfa gaudia contemplationls uitw.
*) Getfrid v, V. Angeli autem deo loquuntur, quiun ad laudem del
eonua mentes moventur, quia voces eorom non quaß per dißhicta
ve^ba formaatur, fed mentes innumerls modis del celßtudlnem admi-
raator et venerantur.
*) Gotfrid V. V. Sanctorum animae tunc loquantur ad deiun, cum
eanuB deßderium ante conrpectum del eatendatur, «tv.
^) Gotfrid V. V, Loqui autem del ad diabolum eß Ipfum diabolum de
pravla ejaa actibus arguere et lalqultatis ejas Impetus r^ft'enare.
*} Gotfrid V. V. Diaboli autem rerpondere eß omnipotentem deum ni-
hil poCTe celare, uno.
^) Gotfrid V. F. 8ed forte dlces, o lector, quare creavit deas diabo-
lom, cum fclret eum malum eße futurum?
*) Gotfrid V. F» Befpondeo, quia propler operls ßii omatum.
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182
wurden unde hin ge(An;
dA mite er fie wolde verlAn
defte richerre kldrbeit 855
mit werndem Itbe fiinder leit.
ein m<er dem gemielze fin
git derte verrichtern Tchin,
Fö da; e; Tchdne riebet.
fVenne er underflricbet 860
näcb gelicbem vll^e
mit fwarzer varwe daj wlje,
fd bat diu wije defte me
rchoene und wIrt rcboener vll dan
Ä ').
w»r nieman tumbe, w»re er wl«,
wer ba»te danne an witzen prls?
tsete al diu werlt des wunfcbes
relit,
w«r beidiu der bcrre und der kneht
algellcbe gemuot,
wer winre dan übel oder guot? 870
Tna krefriget rieb des guoten rouot,
Td da; übel unrebte tuet.
g|i ieman, den des wunder neme
und den xe wij^ene gezeme,
wä von da; It und muge gefcbe-
ben 875
da;' wir die f^Ie enmugen fehen,
fd De von dem Übe vert
und ir doch ih ein leben berchert,
in dem Tie übel oder wol
iemer mdre leben Tolj 880
dem Tul wir e; bediuten Tus:
der guote Tent Gregdrius
bat e; uns bercbeiden fd
in dem buoche dialogd.
er fprlcbet, wa; irt vremder (ite 885
oder Wunders da mite,
ob diner ougen geübt
die rSle mac gefeben nibt;
die dA ouch In dem llbe nie
gefaibe, wie mäht dii die 890
ik;wendic des libes geTeben.
wilt dA da; mit rede jehen
da; ich Ane T^le H?
fichrtik He mir nibt wonen bi?
nt da; diu Tele unnhtic Ift 895
in dem Übe zaller vrift,
wie niohte dan da; gefchehen
da; man lle An den llp gerehen
mit menTchen ougen mühte wol.
vür wdr man da; gelouben fol OOO
da; diu lipllch gerchaft
von unllpliches geiftes kraft
ffluo; beidiu leben bdn unde ge-
übt
und der geift von dem libe nibt:
der ungefibtegen T^le kraft 905
git des libes gerchaft
nnne kraft unde leben,
des mac der lip ir nibt geben.
Ift nü ieman alfd tumb
mit Itner rede und aird krumb 910
da; er diz Widerreden wll,
dem Tage wir warzeichen vil.
tö die heiligen Iterbent
an dem llbo unde verderbent
und der lip ein erde wirt 9*15
und in alliu kraft verblrt,
fwa; zeichen dan von in gercblbr,
diu erwirbet dort vor gotes geflht
der belligen f^le gelTt
mit ir krefte vollelft. 9t0
al die wile und al die vrift,
da de in dem libe wonende in,
fd bdt des libes gefchaft
von der Tele Hn unde kraft.
rit da; got wil nnflbtic Hn S25
und irdi reber ougen fchin
O Gotfrid V. V. Sicut pictor nigrum colorem fubrternit, ut albus ap^-
rentior fiiit, fie per praevaricationem malorun jufti clariores fiunt, i
854 HtK Er wolde ne nlhi vurba; han C= gan Ht)i ^t.9 Da; dan die
rehten muoften han.
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lat
mit neaiieCcUklwur asg^nbi
esna« nock toi ia TelieB nilit,
Td wil er ottch der erden Ha
irdifchitt diac ukid wil er hAu 930
hinlifcliia dinc, den urbnp
Oa kunti von anegenge gap,
eogel aad lebender geitHe leben,
die fiaer gefcfcail da; leben geben
and ze dienfte Tiner goteheit. 935
darch da; ift ir geHhte verreis
irdircben ougen Tpeben.
got wil da; irdifcbe Teben,
da; er in fia kraft unde leben
▼on blaiel bdi her nider gegeben. 940
dd Yon nao; des geiftes fcbin
dea libea gefibte unflbtic fin.
docb bab wir dicke vernomen
and An es dicke ae ende kamen
■it geloBbelicber wirbelt, 943
da; beilege liate babeat geTelt,
dea got Hb tongen leite vury
dj^ rie mit eigenlicber kur
die Tele, als lle jdhen,
TOB dem übe Tcbeidea Tihen 950
in meafebeB bilde als diu kint,
dia fchmne and vri vor meile nnt
lad aller mirTe wende vrl
ud den die engel wären bl
iiDd fie vaorten vrölicbe 933
mit 1b MC bimelricbe.
970
973
980
Td dem meaTcbea gogebea
nnne wurden unde leben,
da; riaer vrtea willekur
geleit von go.te w«re vur
^'^l ^i gtwaU des b«te,
dei; wol oder übel taete
und da; Tia unbetwungen muot
erkante übel unde guot
und dar nicb Idn enpfienge,
dar nicb flu werc ergienge..
wes Toide got in Tagen danc,
wmr e; der Tinne aird fcrano
da; e; in finem muote
niht künde wan da; guote
und vfir ücb einen Tlebten ddn.
wes Tolde; danne enpUkbea Ido,
ob e; niht anders knnde?
Tus irt im alle flunde
vrier muot und wal gegebea 983
umbe; ^wiclicbe leben
redelicbe ae werbene
oder aber ae verderbene
in des dwigen tddes ndt.
dar umbe in im des libes Ui 990
gegeben ndcb Tlner lebenden alt,
da; er fcbeide den ftrit
und alle die kriege ber abe,
wie in flu fln geleitet habe^
und dan den Un, der im geaeme^93
ae lobe umb finen dieneft neme.
•in vrdge uns übte niht verbirt,
di^ etteswenne gevrdgfet wirt
Yoa etteweme umb die gerchiht,
war umbe got da; menfche niht 960
gefchuof da; im niht tobte
4a; e; iht Tünden mobCe.
fwer vrdge des, der kdre her,
man antwurtet ßner ger
and macbl e; im mit rede fleht. 963
e; tec got durch flehte; rebt,
Man vrdget lihte ouch hie bl,
ob den Übeln geiften 11
von gote gegeben folhiu kunft
da; ir wlflicher vemunfll; 1000
alliu dinc alle ftnnt
wol (In erkant und rehte kunt ^}.
nein e; niht, eiU in verfeit,
doch bdnt fie höbe wisheit
von natüre und fint dd bi 3
liftiger dan da; menfche ß >).
1) Gotfridv. F. Quatritur, fl daemones omnia fclant?
*) Gotfrid «. y» DIcimus, qnia ex fai natura multam babent feien«
94S K TBfolHildlg^. — 989 fF^S lebenden, H^t lebeB,
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IM
doch wi^e« fle se reirte nlM
umbe kuonige gerebilit,
wftD als fle an dem geftlrne felieBi
nod etellclier kunn da fpelieDC. 10
der kuonen He nibi mt tU
wao als io got giinnen wif ■)»
der alle gedaoke und allen nuot
dar auo übel unde goQi
aleine In Dneai wi^en hat 1*
und den er diu wi;;en lk% *).
die tiuvel willen rebte niht
guot noch übel, 6 e; gerehiht *).
ir rin ir niiiot und ir gerinc
lUt gar üf fibelllcbin dinc 90
und rint des kfinflerlcbe
da; ne meifterlicbe
werbent unde kunnea dran,
fwag Ir Wille gerne kan.
der kaufte nnt fle gar beribt tA
und mügen doch den willen nihi
volenden nilcb ir muote gar,
wan als der gaoten enge! fcbar,
der krefte gewalt ir wllle hau
Ir nuotwille fle enden läc. SO
Die guoten enget fint f6 guot
fd reine, da|; Ir reiner mnnt
an gdeCe fö gedterk^ Ifl '
da; fle iemer alle vrifl
▼or den leiden vaHe flnl bebnot, SS
der in dehelnen Tcbaden mioI.
da; kumi dd von, fle flnt t^ guoi
da; Ir mnot niemer niht getuel
wan ndeh dem wunCiehe da; befle «).
dd was als nnvefce 4f
des iluvels fWaoher gedaac
und an dem muole alfft kranc,
da; im da; wönic tobte
da; er beltbea moble
gefUetet an der werden frar, 4S
da. in got bdte an geCnt;
wan als im wart Da forme er-
dd verTlel er tk aebam *}.
4e9 valles wandelonge
Was niht ein Tefleauage SO
der gfiete in ir AvtekeH «)•
doch wa« In dA von bereu
defte hdber idn toot goi,
wände fle an finem gebot
defte Vetter beHben ^}, m
dd jene fiob Telbe Tertrlbon
tiam, non tarnen omnia Tclunt. 8ed quanto angelica natura tbbtillor
quam bumaoa, tanto in omnibns artibus f^nt peritlores.
') Boifrid V. V. Futura nefciunty nifi quantum de aflrorum teieBtia
colligunt et quantum eis a deo permittitur.
*) Goifrid v. V, Porro cogltatlones et ▼oluntates nemo tcit nlft fo-
1ns dens et cul Ipfe volnerit re volare.
•) Ootfrid V. F. Daemones bonnm nee fcinnt nee polYlint.
«) Gotfrid V. V. Booi angeli in bono ita firmati fkint, ut cadere aoa
porrtiot. Non pofTnnt dico, quin nunquam malum volant.
») Ootfrid V. y. Diabolus vero in bonO confirmari non potiity qfuia
non tamdiu in coelo permanflt ut pofnt firmarl.
•) Gotfrid V. V. Nee Umen caf^is diaboU fkilt confirmaüo aliomm,
Ted meritiim iprorum.
O Gotfrid V. F, Cum enim vidifTent malus per ftoperbiam malnm eli-
gere, ipH indignati eligerunt creatori fortius inhaerere, utw.
7 m Vmb wen chriege gerehiht, K Vmb wiew chrieg g. — 46 fTt bin
gefat, ff^ angefant d' werde fl&t), HtK Mit Haem veircbliclMm
rat Do in got hat ang efluit. ^ 48 ^iisaacA KHi Voa der godloben kamt.
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IM
von «nrelrter hAchvart«
der gnoiea Idn delle vefler wart.
Wte die eei^l flu ^fHaH >)?
fie hie; der k^MM g«ie« gewtH M
lue forme Rbs «nCliUes h«ii *)
■id kiü da; nelehes in veriAa,
da; da; Inserigel treu
fiaa aBilftUsea edelkeH
rekCe ala ein watoaeiolbeii. M
Da gefckafi anio; reichen
v&m den lagefigel bln^
ite; e; wirt gedrfioket in.
alfd amell fr aallötse wefen
geHtalt ergrahea oade lerelefea 70
nAch de« fchepfterea gerehall,
der rie gerchnof mit flner kraft *}.
rehte aU wla eia aidfftr ifl
▼ir da; bilde, da; fta iHt
■die Bit flner meifterrcbafi, 7A
aird Utarc ifl getea kraft
vir al die kreature, diu le
von im e;efehafl und namen enffie.
die guoten enge! wi;;ea wol
an« dincy wan fie tlni vol 60
himelffMier wtabeit^
13t fie mit Treuden fkinder feit
den xallea zicen fehent an,
der allfn dinc Tüidenken kaa,
nad lenieiit tob der aagefiht, 8ft
da; ia vor ift verlM>rgett aiht.
Der ilbela en^ei leider val
■fataerte altft fdre ir aal,
46 fie s^t voB hiaiel file; «),
da; got da; aieafHbe werden lie; 9«
dar Ar und doreh ai f^lhe fite,
da; ir iral wurde ervAllet mite »).
Mu hda ich iu alhie gefeir,
tö verre mir mffn fnmMeH
nnne nnd rede feinde, 9A
als ich getihten konde
knrallche in rehler fllhte
mit riehtem g^tihle
Ton der gewmren gotea krafl
und der hlmelirch^en b^rTchafl,
als ich an dl fem bnoche*) Ins,
und wie vor der gefchepfede was
vor allem anegrenge got
in der krall, -als fin gebot
was und wefen geddhte, 105
d da; er vollebrAhte
an der gef^bepfede finen gewalt,
und wie di« efnlkelt drivalt
le was dn anegenges alt
und wie der tinvel durch uH 1 10
in flner valfchen hdchvarf
verworfen von dem himel wiirf,
und hdn der engel namen und amt,
wie da; gota gehdrfamt,
mit rede ein teil berlhtet. llft
aller^rft ift uns btf übtet
kuralicbe und tae lenge
des bnocbes aaegeage«
ich hda die bluet, la der e; bluot
uade bittende ichOne geruat, 100
mit rede ein (eil endecket,
ro da; fleh bittende eablecket
*) Qoifrid V. F. Quod fl quaerls^ qualem formam habeant aageli?
*) Gotfrid V. F. Dicimus, qnia quafi formam dei.
') Gotfrid V. f'\ Sicot enim eera figillo iropreffa recipit rigilll flgaa-
enlam, flc ImprefTa eft eis per flgnacnlum nmilitudo dei, «tw.
*y Gotfrid V. y» Calbs autem malomm aogelorum minnit numerum
eorum.
^3 Gotfrid e. F. Terumtamen homo creatns eft, ut impleatur nume-
rus electomm, asv.
*) Das itt Ootefridi Viterbienfis ChronIcon f. Pantheon.
rif K verfUebteS IPS vorrUcbt, J9t vortübtet. — 101 K
endencket«
jro
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IM
de» getibt«« bläeAd«r febln
uBd ougeCy wie diu Tinht M tin^
in der diu oi«re Ir wdrheit wernt 195
und wänneclichen wuocher bernt.
Alr^rt bedarf icb Ijuiger mII,
künrte und höher flnoe vil,
muo;e und guotes muotee m^r,
geruniheit vreude An herzen fdr IM
und da; mit fenfter tle jage
fleh ^ern mlnes lebenes tage,
ob ich 4im buoch fol tibten
und in tintTcbe beribten
mit endebaflen m»ren. 18»
wan mite unmüe;ic wasren
miner meitler vier oder drl,
da; iegellchem wonten bl
swö kflnrie, der Ich eine bAn,
nein e; wasr doch ungetAn 140
tu gnoter vrifl In langen siln
und moerte ße vil gar bevllb,
ob de beribten wolden
ze rehte und tibten folden,
des ich beginnen eine wil; 145
Ir arbeit wiere dannocb tU
und bseten fle niht guoten muot,
der bi kunft vil Taufte tuol,
fle voiiebriehtena^ niemer
und arbeitten lle fkh iemer 150
d da; ne des gedsbten
da; Oe voUebrabtea,
des Ich in dem nameu götes
mit der Idre fines gebotes
albie mit kranken fianon 155
jie tibtene wil beginnen.
Ha^e ich des gedingen niht
ze gote und folhe zueverflbt
da; mir diu geuAde fin
mit wlfer lAre wurde fcbln 160
und da; mir dlz getibte
niht ander Tcbulde fllhte,
die mit runcllcher mllTetAt
min muot ofle gedieuet bAt
an lugellcben mmren lO
gein gote wandelbmren,
der ich übte eueliobe; hAn
gttihtet Af dea liebe« wAn
da; Ich durch diu oMere
vil deDle werder wmre 17*
den liuten, die fle hdrten lefeu;
und Tolde e; dA bl airö wefen
da; mir mlner arbeit
von dem niht danc wurde gefeit
vorderllcben unde alfA 17A
da; Ichs mit Al^e■ wurde vrA,
durch den ich dlz buoeh tibtea
wil,
fA wmr der arbeit alfd vil
da; icb al die tage min
wolde iemer uugetihtet Dn, 180
A da; ich des emande
da; ich mich draa ibt wände,
ftas wil ich gedingen hAn
und zueverOhtlgen wAz^
da; mir durch min arbeit 185
werde letweder lAn bereit
getes und des edeln vurflen wert»
des gebot des diendtes bAt gegerc
da; icb dar «n arbeite mich.
Af die genAde, da; er fich 190
gein mir bedenke, fA wil ich
durch In arbeiten gerne ailch
und wil vurba; fprecheu hie,
dA ich hie vor diu mmre lle.
Sit ich in hAn hie vor gefeit 105
und mit mmren vilrgelelt,
wie diu werlt vor der gefchaCt
bi gote was in gotes krafi,
und noch nlbt von der geföbafi,
die got gefchuof mit flner krall SOO
getihtet und gefprochen hAn,
fd wil ich loch wi;;en lAn
wie got mit dem gewalte flu
Af fparte und entflA; deu fchrla,
196 lf'3 vnmeUlicbA^ fTt wuaaerleicben $ Km Vnd ancb dar«ft n Am
gemt. — 145 fV9 ainew, m ainig; IFl.t O'n H'^) alnew.
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wa
M er Bit flBM lue»ftci gjt4g 9U
▼•r der i^efebefie isae befU;
Um Tier elemaotA,
die ie bi einander dd
aageteilet nnde berio^n
aa eise BaTfe gego^a H(^
wmrem uade earamt 6
behaldea ia marra yU i>»
aad wie der gnAdea ia gesene
da; er fle ^ der maCTe aeaie
■ad fle Taa eiaaader fehlet, SU
ala fiB wlabeit gerlety
ud fie dd teilte rcbiere
ia raa^erteil Tiere
aad wie er vea den Tieren,
ich aelae dea ^ier quartieren, SSO
geteaifert genat4ret
gebiMet gefigiret
bü mUei^ da; er ie gefcbuor,
de« Oaea gelwtea fUUer niof
(leli MeiB Ob wart) den naaMB
gap SS5
■Bd Haer gefcbepfede «rbap,
■Bd 'Brie «r biaei and erde
gBfehMBf ndcb ir werde
BBd Blte gefebaft, dar adch den nan^
der TBB ^fte nenfcben naoien ge-
waa. S30
Wie da; in feba tagen ev-
«ie «).
dB^ wil icb na beribten bie
OBd wolde e; nngeme Terdagen.
ieii wU die tege Be diute iagen,
ala OB« da; baoeb der wiaheit
A;8BlaBidnia maade feit.
der fpracb alf« *diB wtabeH
bat ir genlmbert oade bereit
eis Iriks vnd ift dea nibt Termiten :
Hl fint BBder gefniten S40
fiben Dale, die dar ander Ttint,
die eBtbnbeat nocb niender Idnt
4af bia.wJcbeB tob toer Ob«,
waad e^ ift aüte aadarCM.
got reibe deirt diu wdrbeM, Sdft
die der fna mit aasea treit,
mit der dea Tater btebgewalt
die. gefcbepfede aianiCTalt
mit wisheit erddbte
und mit gefcbaA TÖrbrAbCe. U%
allitt Icrcatftre golea
und der gelaube finea gebotes,
ieb mein die reine luritteabeitt
dia Tan gete ift ikf geleit,
wand er ir namen triotet, S&b
da; reibe bos bediotel.
wa; die fIben fiule fta,
da; fei in ber nAcb werden folOBy
£6 wir an da; mmre kernen;
dd Wirt ir bifcbaft wol Temo-
men. SM
In nomine domini
nÜL ri mir gotes l^re bi.
mit des heiligen geiftea niin-*
nen
ieb wil die rede beginnen
ne tihtene ndch der wArbeit, S«5
ala dia iitilege fcbrül una feit
1h dem Arften anegenge(=18S>
Cicb meine B&eh der lenge,ciSO>
diu anegenge nie gewan091>
6 da; got der nit begna^ClSS) S70
da; anegenge folde
werden ala got wolde}
gefcbnof got himel and erde
(= ISS).
Imre bld; an werde izz 194)
lac diu erde nnTrühtic, . S75
aller gefchefte ungnühUc
and ir genier ne nibte gar
toup und anniitBe onde bar,
anloreftic fander bemde mabt
^"^ G. V. F. De maffa bjle ex qua omnia creatara corperea fiietn
eft a luBBTi eireolo.
*) PetrM9 C9m€*tor «p, S.De opere primae diei, mmw.
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mit t#al»er Thirter w»« l»ei«M 9&$
vos groa^ Af <li; übgrfiiide.
Af des wa^rs öode
der beilige geilt waii brAlit,
als e; too gele was gedMt.
da; was diu goCes wlllekAr, t8»
diu finca witaee leite vfir
wie nade in welken radM
er dia diac wolde maolieii.
alfam ein vogely der brfletoi
na el und es wo! bAetei 9t#
dar üf da; diu natüre fln
Im drin gebere ein Togelln,
aird brnote Da gefcbafl
gol mit des beilegen getfles kraH^
dA er was Aber; wai^er kamen, 995
als ir habt aHiie vernomen.
Bd Tpracb got *e; werde ein lieht' :
da; wart gefhmet laager nieht,
S da; fin gebot gefohach.
dd got da; lieht T6 gnot gefach, 300
da; lieht er von der vinfler Tchriet.
▼inrter nnde lieht er fohiet. (IM)
da; lieht hie; er den tae.
din Bit, in der din vlntter lao,
wart din naht voa im geaaat. SOd
aehant d6 wart ein tae erkant
*Hd Abent nüeh dem morgen.
dni 6 was ie irerfoorgen,
da; wart d6 allenbmret.
Gellchet und geinb«ret SlO
und gebenmd;el ifl der tae
dem tage, In dem din alt gelao
and diu Taeldehemde Itnnt,
da; fant Oabridl tet knnt
anfer vronwen, da; fle folde 3U
werden fwanger und ir wolde
der gotes Ihn ae mnote gern
und da; fle folde gebem
durch des hdhften gotes gebot
ir Tun, der was menfche und got. 396
dd Tohiet diu gotellche mäht
i^on des ungefonben naht
des dwiciiohen liehtes Tchln,
dd er durch die gndd? fhi
ans trdUe, er walde kooien «e
uns 99»
in der mennefckeic ^es fVins
und Ton dem t^e nns In da; le-
ben
laden and ans da; wMer gehe».
Dia in ein fdl der wishett,
der diu wishett fiben fnelt 999
mit Ir gotellchem fbite
und Ir hAa onderfkjrte nute.
•d diu gefchepfMe gefchaeh|
got unrer Tehepllvre l>rach
gebietende^ nd hoeret wie, * 99t
*eln firmameat werde hie
jrwirchen den wa;;era beiden r
diu wa;;er Täln fleh reheiden.'
da; wart, als fln gebot geriet:
diu wa;;er er Ton einander fbhiel«
din ob dem firmameote 49
wdren, diu Tchiet er fl,
da; dar ob ulid dar ander
fleh fchieden albefkiader.
da; gefohach aldA aehant; 949
da; firmameat wart geaaat (999, 4>
der hiaiel. ala da; ergie,
dd wart morgen and dbeat bfe.
dd mite quam der ander tae,
dem got euch nindernamea wac939
MH dem tage beaeieheat Hl
der tae, da; unfer hdrre Crift
▼on der megede wart gebem,
die er ae mudler hile erkom.
da; wa;;er fich von wa;;er fchriei
aad da; got dio wa;;er fehlei
und da; er wolde fktndem
diu obera voa den andern,
dd merket aa die gotes krall
und die Irdifehen gerchall, 99»
in der got üf die erde f onm,
dd er die mennefeheit genam
an floh du^oh anfer brmdekett
und mit wefen in niht ▼ermelt
der hdhen goteheit pfliht. 999
Diu ander fftl ifl üf geriht,
mit der der wtsheit hdher rdl
ir hüs wol uaderfetoet Mbt.
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IJirer Mire s«t ft^rMi 44
'M anier geCeJkeHtt« wer4e alfd.ST«
fWw( Mi4er de« li fa ie l II
wa^er verrt; oder oAliea M,
diu faaiea fleh sefaaieD gar
aad werde ela tmekea dirre %ar«*
da; gefckaclt 46 aode ergie. tf$
der wa^r vlaol flcb nefkiaett vie»
difl dirre fUU wart 66 mehmni
voB gote dio erde geaaol.
da; ner hie; er dea wa;;er» vloet.
6et fiaeli da; dia gefobaft wae
gaeL 980
er fpraeh «ehaat *e; werde
eia berhaftlgia erde,
dio grfieae; krdt mit ClneD ber(9M)
aad bels, da; ßnea waoehera wer»
(237)
legeltcbe; ia Hoer Trahi (t38> IM
aad da; ia berader geaaki (t<7>
ieclick rtoe ia in Telbea wer» it$$}
der berbaflege Tmiil geber.'
da; gerchach: dia erde wart
vribUc aad berbaft aicb IrartSJN»
aad ieellcb krAt wart waocberhalt
aad daf böte lo naer gefcbaH
aad Ui der aatAre art.
Morgen «ber aad dbent wart:
der driUCL tac aüt liebte qaaoi. SM
fio kMaender fcbla d6 orhap naoi.
^er Cme 4eB reiaea tagea slt
bircbaft aad ebeoai^e glt
aade bediuCet die Trift,
da; go( onfer hdrre KriTt 4M
aa deoi *kriaae darcb oaa lei^
deo I4t oAcb der neoaefcheit
aad Büi dem t4de, Ia den er Aarp,
aaa ieoier lebeade; lebea erwarp.
dia darre erde, dia 4 gar 4M
febein bl4; aad aller vribte bar
«od aa den drittea tage wart
berbaft adeb iegellober art^
da; diatel da^ dia oienaefoheit -
oAcb des tddea arbeit 410
4ar iaae wolde ruowe b4a
dad ir der fegea wart getda.
dd Toa IIa Mde berode vnriit
bmbt« oade berbaft geoobi-
aa kriftealieban gloobea gor, 416
dea fte waa ddrre aode bar,
4 da; aarer herra go(
darcb flaer diemöete ^bot
Af der erde voUebrdbte,
des er durch uaa geddbte 4M
ae Itdeae adeb der OMOoeCcbeit,
io der erdea t4t er lelft,
da; er aas nite erldfte
▼oa der belle rdfte^
dar OBS Addnes oMITatdlf 4M
verworbte durch des f laagea rdl;,
da; wir der fcbalde wurdea rrt.
Delft oaeh ela fnL a4 fkü ir dri,
dar ür da; bM der wiabalt
gemachet ift aade geleit. 4M
dot aofer bdrre tfneh. dd fd
Vlaat lalaiadrid'
awei liebt werdea aod lleMer
fcbhi
fol ao dem finaaneate fla (MS) -
des Unela. mit dea beidea 4M
fol werdea ^nderf e h e i d ea
tacseicheo taoatt uade jdr^
der fchta (I Idter aade kidr
aod liubtao ieaier werde
Too dem biaMi üf die erde** 440
da; ergie aod wart alfd.
«wei liebt robaaf oaTer hdise dö :
eio m4rre;, da; der fcboeoe pfliget
da; e; flo liebt den tage w^et .
aad der dd mite erfcacket ifti 444
eio miooer; fchooff 44 gotea Uli,
da; Tcbf aea fol die troabeo oab*.
dia awei Hebt h4t er geftaht
aa dea bimel io ir all
aad M deo Uebtea fterne yiU 4i%
die ouch des nahtes gebeo Cohlo«
d4 got faeh die f etphepfde fla, .
da; He gaot was Fi oeftiiot, >
tet Ock mit kooft der awrgea kuat
aod der dbeot. dd wart gdch 4d5
dem vierdeo tac: er kom dar
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IM
Der lac geUehet tick >er abe
dem tage da; get von dem grabe
erftuont niennerclie uade gel
und durch Tiner gotebeit gebot 44»0
von der leiden beUe pSne
Idrte gar die Tine,
die dA vor manegep jdren
. in dem tdde wären
und hüen aldä tr^ftes nieht. 46»
da; ffl^rre und da; minner lieht,
diu got die erde erliuhten bie;
und in dureh da;, die krefte lie;
da; Qe bel&bten mit ir kraft
die werlt und alle gefcbaft 470
mit dem fchine, den ne tuont,
bexeichent da; got errtuont
gewsre ^enfche, rehter got^
ala e; wolde fin gebot,
nich dem tdde, den er leit 47^
und da; tet nich der gotehelt
und in der mennefcheit, den awein
liebten, üf der erde errcbein
den nnen, die des wären wert
und des mit dienfte bäten gegert,460
da; in da; heil foide gefcbeben
da; He in folden ane Tebeii
mit fleirchltchen ougen.
Hie ift runder lougea
diu vierde Cäl der wlabeit 485
tt geribt und druf geleit
da;- hilks, da; diu wisheit
mit ir witsen bat bereit.
CM fj^rach *dea wa;;era ünde
bringen in ir künde 490
mit lebendem geifte werende
vliegande unde krefende,
rwimmeade unde vUe;eDde' (915)
vliegende unde nie;ende (216. MS)
■ich ir namen ttner nar, (S39) 495
nte und m6r gevullet gar,
ala «; in dem .wa;;er f webet
und vliegende in dem lulte lebet
lieh der art, als e; Toi wereu.
man Tebe; Wiegen oder l(reren.M#
^$ VH S^t werden unde fpracb,
dd er; £6 guotnach wunrcbe fach
* wahret: iuwer werde vii .
und ervüllet iuwer ail
merwaj;;er und euch die erde,
da; diu erde iuwer werde
voi und al des wa;;ers tran.^
da; gercbach. e; muefe ergän,
als er wolde. e; wart airö.
morgen und äbent wurden dd,
mit den der vünfte tao errohein,
dd des vierden lieht verfwein.
505
510
Den tac Toi wir gend;en
d«m hdhen tage dem grd;en
da; got niht laager wolde rpam,5l5
er wolde hin ae himel varn
und in gotUcben witcea
aes vater aeCwen fitaen,
dem er an anegebges vrift
ie was und eben gewalOc ift. 5S0
diu reiae gotes iifvart
beaeichent mit gellcher art,
da; got an dem vünften tage
hie; werden nach gewmrer Tage
die vogel, die £6 hdch fwebeat 5t5
in dem lüfte und drinne lebeat
und mit ringer llhter kraft
Twebent ob alder erde gefiAaft,
als got in glicher mä;e
dnrchvloufi des luftes Clträ;e,
dd er gewalticllche
vuor bin ze himelricbe
und den flnen hie; her nider
da; von himel Tagen wider,
als er dar vuor, aird wolt er
üf die erde wider her
komen üf reht gerihte
■äch redelicher flihte
aerteilne über alliu menfchen kiat,
diu danne tdt oder lebende fiBt54#
mit iegelloher kOnfte.
Dia ift der fiule diu vunfte.
5M
555
496 fFt geffigeit, K genade. — 458 ffS cbreuob, ITl. chiiech.
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141
die nlematfB (raft kan nntfergrabein,
diu oach da; hüs Tot üf enthaben,
da; dia wislieit geh ii wen hAt 545
uode ir wtslicher rAt,
An allem difein dinge
Tprach got *dia erde bringe
in lebendem geifte fehlere
mit raaneger bände (iere 550
«am nnde wilde
in ir vrnht und ir bilde.' ,
da; ergie durch Hn gebot.
wild and zam gefchuof dd got, *
wnme nnde [allerhandel llangen:
der naraen hat enpfangen
ir gerchafi ir vruht ir leben,
als e; der erden ih gegeben
wabfend üf ertrtche,
e; gd krere oder niche, 560
in der getit als e; ie tuot.
da; fach got; dd e; was guot,
mit gotelichen fachen
f^trach er Vir fjiln machen
ein menfche nach unferm bilde i), 565
dem beidin zam nnd wilde,
?ifcb Togel (ier und fwa; lebe,
üf der erde g^, in wa5;er fwebe,
n mit dlenfte undertän.' «
alfd mnofe; d6 fehlere ergin 570
DDd gefcbach zehant alfd.
gol gefcbnof da; menfche dt^,
gelich nach im des mannes Up.
er gefcbaof man unde wip ^).
I^n fegent er beidin. er fprach jse
in 575
'aü irabfet iemer hinnen hin
Qod Tfillet al die erde,
iwer b^rFcbafl ftd tu werde
aber alte kreatüre mit kraft,
dia diene iu mit elgenfcbaft 580
iemer vorhtliche.'
l>ü fprach' got der rlche
*nü hÜD ich aller gefchep'fbde leben
in mit eigenfchaft gegeben
und alliu krut, als ne werden 585
mit ir vrühte ftf der erden,
da; e; iuwer e;;en fol wefen,
und da; es oncb mit in genefeo -
tier TOgel und allln leben, (t)l)
den gefchaft nnd leben ift gege-
ben, 590
da; fle gevnoret wurden mite (t41}
al nach ir natüre fite.'
alfd gefchach e;. dd fach got
allin dinc, diu fin gebot
nnd fin gotelfcber muot 5^5
gefchuof: diu wAren harte guot
und wol nüch wnnfche velleko-
men.
dd wurden, als ich hüü vemomen^
morgen nnd Abent fü zeftunt:
des febften tages fchtn wart kunt. 600
Der tac dem tage geliehen fol,
als er fleh im gelichet wbl,
da; got den heiligen geift
ae des gelouben volle! ft
Tante den jungern fin 605
in Zungen, wären viurln,
und du mit ir flnne
indes beilegen geiftes minne
mit flner Idre enzunde,
da; iegelicher künde 610
gefprechen aller f^rftche wort
unz an der erden ende und ort
mit vemanfllichen facbeO.
Da; got begunde machen
nüch finem bild» menfohen 11p, 615
dem er fit gefchuof ein wIp
an dem fehften tage dd,
da; bedintet fleh alfd,
dd die boten hdre
des beilegen geifles f^rei 990
enpfiengen und er fle fhnie
von lande ze lande,
Peirui Com€$toT ep. 9.. De creaClone homiofis.
*) P€tru$ CometioT cp, 10. De conflitatione coigugii.
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141
dfis.ne -dlii laut bekdrteo
und den gelouben lörtea.
Kr IMe ne kuntt unde no. 6tb
He teuften in den nameo drin
di^ liuie ndcb dem gdtes gebot
uod machten ir gefcbeffede goi
mU <lea gelouben underfcheit
und mit des toufes reinikeii 630
g^Jlcby wan fle Hnt gotes kint,
diu an in geloubende (Int.
nnt diu werc bi dem glouben rebt,
rd reizet got rinen kneht
ze im an da; erbe (In
und tuot im die gnäde Tchin,
da; er im glt Hn riebe
mit im dwicHcbe
ne erbene iemer o^e:
den bdt der knebt grd; 6re,
macbet iR On berre airö grö;
da; er wirt fln erbegenö;
an flnem erbe, im ebenrSch.
alfö fin wir gote gelich
an Ute und an dem Übe gar.
ob wir ne rehte nemen war
finer l^e und Ünes gebotes,
fd n wir die gercbepfede gotei
und an gefcbaft ndcb im geftalt
Diu febrte fdl ift hie genalt, 650
diu da; bus der witheit Toi
e^tbaben und e;entJnU>et wol,
ala diu gotea wiabeit
ir bika ne veCtenunge feit,
da; er haben wolde 655
ne bua und haben Tolde.
Hü bimel und erde fint bereit
und ir genierte fcboenheit,
DAcb der Tchrift gewifTer tage (S50)
ervult tft an dem (ibenden tage 660
▼lOiecliche nAch gotcs geboi,
nAcb al don werken ruowet gotC948}
äne iK<ferc den (Ibenden tac, C<49)
da; er nihi wan ruowe pflac.
6.35
640
645
und. heiliget de« tagen aii *) <U1)
und Tchuof die. nit ne mowe Ht,
da; man He Fol mit ruowe leben,
wan (ie ne ruowe Ift gegeben
der werlte ndch der werke ar-
beit.
Der tac beneiclienliche treit 670
birchaf», als w4r biln vemomen,
dem tage, In dem got welle körnen
ne geribte über al der werlte
kint,
diu gebom üf der erde fint
und werdent von Addmee nIt, 675
bi; da; diu werlt ein ende glt,
Td endet got mit Qner kra(t
alle Dne gefcbaft,
als er dar nach dn endes nil
de iemer mere ld;en wU 680
und nAch den werken ruowe bdn,
diu er hat mit gefchaft getdn,
wnn niemer wandelunge ad
Wirt noch werden fol als d,
wan als e; wart verrihtet 66«
des tage« unde verriihtet.
Hit der beneiche'nunge
der gotes wandelunge
ift ni\ da; hAa der wisheit
beneicbenlicbe gar bereit. 690
diu fibende (dl ift an ir Hat
mit Worten drundcr euch gefaC.
diu krirtenbeit da; ift da; bAs,
da; debeiner flahte wlndea fün
nevüeren noch nebrechen mac 6S5
mit kratt unn an den leften tao.
Die Geben fiule uns Hnt genant
und ir beneichenunge erkant,
als ich mit wdrheit hdn verjehen.
wir mögen euch an dem menfeben
feben 700
der beneichenunge kraft
mit gewierer blfcbaft.
Diu fchrift da; menfche nennet fbn
in latlne mlcrocosmns.
O Peirnf Com99tor ep^ 11 : De quiete fnbbnti et raiictlficatione.
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«e «Mtr werH
WMi Att 90»
BUer gefebftft ferche^pfede häi
lies teiel« «Dd der erde^
CeUcb Btek teeni werde
Ui HS in ir Me bereit
diu golellelie wishetl. 71«
der fibea (iale dmmse
Oet des aesrclMO fsttwe.
TU
Wd TOB de^ Beofclie fl genMity
da; wil ich Uä tmom erkaet,
die Büeder werli >)9 dA ve« e; MU
al die sereheft ud die «e«dl,
die die gofee wiebeit
iiit ae al die weclr g^eleii«
^ kM dem meefcbeB gegeben
aatftre kraH geleheHMe leben 7f«
▼OB aller krentinre
▼00 lallte nnde tob viiire
von wa^r und Ton erden,
die get bie; aile werden
BBd bdt ne bebnlden d
raMent in marfa jl6,
gego^ee Aimeni aa ein gA;.
da; reblet got nade braeh da; Tld;,
da; ne biU kraft aefameae vid;:
als er gefcMe« der BNifTe k^;, 7m
da; Tlar was da; eberA ddj
dem gap er die aatikre fd
da; e; bei; oade übt
wftre, trvckea nade Übt *),
vor aller Wable fwmre;
dem Ivfte, da; er waM-e
vtabi und bei; In rlngerr art
da; wa^er geaalArei wart
alfd d^ e;. w«pre
7M
•).
kalt ▼lob« md» twmm*y, 7d«
dia erde (rackea imde kalt *).
mit dea aatirea maalerak
in alliu gefcbaft mtftmem fc a m eB
uad bdt gefebaft dd vem geaeBMB,
aatiikre leben Hrmt nie, 74b
dd e; ift geaat^et mlle.
Her- vier elemeate fclat
die vier complexldae flat
ned mit naCAre drA; genemen,
von den al dln krftft mne; kernen,
diu alliu leben Übtet
nnd natdrende fHnet.
diu elemeale und Ir g^Maft
nnt an naidre «nde an kraft
QDgliobe befunder nnder In 7M
und Idrent nngellcben ftn
und mohte doeb debeia geffcbaft
genn, ne bet ir aller kraft
gego;;en fkment in ein va;.
nd merket an der gleekea da;t TM
diu irt knpfer nade blf|
Bin nnd mefflnc ift M bJ.
diu vier dinc macbent rie;en febal
mit einander iberal.
beftiader wmf Ir ddn eswIM, 7db
fle tebfen an etnaader nibt.
fna mue; mit wdi^elt ffunder wdn
ein Up die vier matdrie bdn,
die von dea elemealen wiget
diu natüre, diu Ir pfliget 770
dem übe, dem got bdt gegeben
natdre Rnne unde leben»
Mftiilcvalfic ift da; leben,
leben Ifl attbr gefcbafl gegeben.
n SkA SM Z. Id08.
*} Gmifrid ei F. Sjeea leela eiMda po« prior Ignis erat.
*) G Ol frid V, V* Humidue et calidus levi« efl flata^e fteavi.
«) Gotfrid 9. r. HwBl^ flrlgMa fit, potnit mex fluxa ftrifTe.
*) Gotfrid e. V. Fflgida ßcea manene, baee terra meretnr baberl^
7fl : it IFii: Die f. f. darinne
; gl9Ey K vloÄ : gl#»y t«m;
Da; Hat des m. Anne. — 729 WZ clos
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Mi
M mite e? $9i% $^jM»t9i%. 77*
nach nner riime wlalraU
krAt hole- wwr* gnis luide (tein
lebet die; gemeiii
uBd lobet mit dem waadet gel,
als e; natürte Da gebet. 780
!r leben ift ^ech aaders niht
wan als maa fie wahren ribl.
tier vogel vifch und aUiu diao,
diu des himela umberlnc (il4)
üf die erde bdl bedaht, 785
diu bdat mit lebeallcher mäht
fin vernuaftlicben Urc,
als mir onch gegeben ift,
und kuanen oibt volbriagen da;
weder wialioher aocb baj» 7i>0
waü als in got gegeben hdt,
Ir orden ir leben uiide ir rit
unde ir natürte fite:
hie lobeat fie ir fcbepfare mite.
gefllrne himel und al gafchaft 79»
MUlrent floh iiad aemeat ir kraft
von den vier elemeaten gar.
nü nemet onch an dem menTchea
war
unde merket rebte dA bl,
wie e; aleiae gelScIiet fi 800
aller gotes gefcbaft, dia lebet
üf der erde und dar ob fwebet,
der aller gefchepfede funder nit
an des m^afoheli Übe lit.
Jbia Tier elemeate fiat 80»
geteilt an aUer menfchea kint
816
81«
md kü, ala ich « tot aikmit, -
di« minder werlt dd von ge-
' «aat ■).
wan da; lieifch tob erde -kamea
ift uade di ▼«• geaemea^ 8t#
uad wider aerde werden fol,
fd dintet e; die erde wol.
dag uir mit bifchaft aa ua« habea
des libes vlabte, mit der wir la-
ben
nature nad leben alle vrin>
bediutet mit dem wagger ift.
dea loftea (kabelt aaller alt
dem kaUea ebeamd;e gk.
▼on dem viure diu Utae gdt|
die da; menfcbe an im bdt *).
dem faoupte diu gefebaft geaimet,
die e; von dem Mmel nimet^
der ift alumbe flaewel *);
lAter glans Hebt nnde .hei
ift er von awein liebten kldr, 815
diu von im Uuhtent al virwdr *)«
der ftinne und dea adUiea fcbia.
da; houbet in der gefoheplede ßa
auo dem biaMl iß geaalt,
waad^ e; ndcb im ift geftalt
finewel alfaader hwgen«
dia liebt diateat dl« oagen»
diu von dem bimel fchlaent*
diu ougen ficb gefineat.
voa dem bimelviore
gefchiht Uebtes fUnre»
wan der ougen gefibt
Ift da des liebtea fehia aawUit
8)0
835
1} Gotfrid'V, V. Huaiaaum fuoque corpus dicitur microeaamasM
eft minor mundus. — Petrtif Come9tor: Unde a domino muadas
omnis creatura dictua eft, et graecus ipfum microcofmumi. e. mi-
norem mandom vocat.
*) Gikittid e. F. Habet aamfue ex teira oamem, ex aqoa bmaortm,
ex aere flatum, ex igne calorem.
•) Qoifrid V. V. Caput autem ejaa eft rotuadum ficut c«l«ai.
«} Qoiftid V. V. in %%o dao oooii, taaq«am duo luflOnarki in cale
micant.
834 W% gefelaeat, K gefeiBBeBt> W\ rerfwaUiaat.
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14ft
»er MTle Ivfty der aUe rtiti
•k «es ele»e»lea ift, 8M
■eiflert «m den dreo la >}
#es geMmes reMea Tcliln.
4er iMer Infi der gü des fmao *).
fwa; der BMafcke giifen sae,
da; Bao; oach too der erde ko-
mea *); 64&
des grtfeae ift der aaaie beiomea,
ti muQi rfierea etewa;
eatweder ditse eder daj;.
U aac e; encb geraereo ailit
waa irdirchiu diac, diu aiaa nki.Si%
de« MearclieB gebeioe
Mtet die herlea fteiie «)»
rii wakfea die boame al vörwdr ^)*
fd diatel des aearclieB hdr
aad die aagele blaoaiea gra«, 865
da; ie der erde geaierde waa «)•
der na, vea den der oMarcbe bdi
rebter flaae wifea rdt,
dea Oa gallcbe diäte»»
der aa deai vibe UaCet ^ BdO
■ad e; aibt virbringea
mH redellcbea dlagea
kaa alEaai des Mearcbea lebeo^
4eai rede bt naaea in gegebea«
4e3 vibea oad dea Bienrebea fla8S5
■lil aaaiea gelichet nader ia
fiai dareh aibl waa da; dd bi
tfa; aieaaefehe gelicbet fl
der niaaera werlce aa der geCdt,
ala ne gel gefchaflea hdt. 870
Ale elliu Wa^jer tkmtni fiel
in da; laer uad dar ir flrieb
hdat voa deai ertrlche Aber al,
aird vlioget ae Cal
dea Ijbea vaore nll der «er(t7S) 874
in den bdcb, der da; mer
dd Toa diutet mit wdrbeit,
wand er die yia;;e alle treit.
ir Tlu; dd ^efamene vlio^ei •)•
diu bmfl ia ir beriiu;el 88«
herse and diu diac, diu driane fwe-
bent^
diu wirunge nnde ddn gebeai
und die nnne nihfeDt,
la rebtea loaf ribcent,
als diu biaieUielGben bdnt 6S5
Ir aeicben, In den ne umbe gdnt
lonfende ndoh uade ror *).
die yueje habeat den Up eaber:
als diu erde ealbabel alt kraft
mer uad wa;;er uad al gefcbaft > •),
als Ift der lip aa nner flat
mit den vue;ea underfar.
ae gellcbnurre, als e; wart gedib«,
ae Tamen ift aa dea Up brdbt,
da; da; meafche bel;ea Toi 895
diu mianer werlt uad bei;et wel,
wand e; al die gefcbepfede treit,
diu an die werlt in geleit.
ISIt an dem Übe ToUekomea
n, ala Ir aü babet TeraenieB, 900
irdifcbiu natdre
») Gmifrid 9. V,
•) Gotfrid V. f.
•y Gotfrid V. F.
?) GBifrid V. V.
») GBifrid V. V.
•> GBifrid V. V.
bus et floribus.
») GBifrid V. V.
•> GBifrid V. V.
•) Gotfrid V. V.
Ex fnperieri aere babet auditnai.
Kx inferiori (aere) babet olfketum.
Bx terra babet factum.
la dnritie paiticipat cum lapidibus.
In onibus ▼igorem babet cum arberibus.
In capillis et unguibus decerem babet cum gramlni-
Sennis babet cum brutis aniauiUbns.
Veater, ^ui tan^uam mare eontiaet emaea liqueres.
Pectus et pulmo emittit vocem et quan coeleftes^
refoaat bamoaias.
'*) Goifrid «. V^ Pedea taa^uam terra fttCUaeat corpaa «uWernim.
10
IIV. S.]
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14«
geforaiierel io der figüre,
als aller gefchaft gefchepfede \(tj
wil ich kuaden oach an dirre rnH
UDd Tprechen kurslicho da ?ob, 90>
wie ditt r^le in den übe won
geliche beaeichenliclie.
als got in himelriciie
wont in der drivalUkeit,
als ift diu f^e bekieit tlO
Hiit drin tagenden loberamen.
als diu einkeit in den drin namen
einiOy doch drivaltic ift,
alfd bewiuret He alle vrifl
mit drin höhen tagenden rtch^
da; ir gefchafl gote ifl gelleh,
als fie des hdften getes rit
gebildet ndch im reiben hAt.
ne hat von der drlntlükeit,
die got an ßnem namen treit»
gehflgede» in der Oe kan erfipehen
ditt dine, diu 6 fint gefchehen,
da; fie den oAch gedenken
kan und des nibt entwenken
n^h ir wislichen knnft. 9ti
diu ander tugent deift diu vemunft,
da; ir nAch Tpekender rät
anfihtigitt dinc verftit
und verborgen fin vernimt,
als der Toraünfte genlmt. 910
Redellcher finne wlsheit >)
diu dritte tugent Ül, die fie treit,
alfd da; De die witJie hAt,
da; fie übel unde guot verfUt.
als aller wlsheit fiberlift 9S9
nibt wan an gote einem ift.
915
9tO
als hAt diu föle an wIsheH kraft
nnd wiese über alle gotes gereball«
als gerchepfede nie getobte
da; fie begrifen mobte, 9i#
und mit fWete gevihen got
und doch fin gotellch gebot
al die gerchaft gevAhen mao,
da von gerchaft ie namen gepflac,
als kan die f^e ergrlfen nibt, 94»
diu aller dinge gercbiht
mit finnen kan gevAben wol. *
fie in alfd wil«e vol
da; fie vol kan abten
und ahtende betrahten 9>0
aller wiue hAfien hört
von anegenge uns an da; ort.
von der himele künde
bi; an da; abegrftnde.
Pa; got von eirae Urne nam *) 9M
des menrcben urhap nnd den fiam,
in dem er im wolde geben
beldiu lip unde leben,
da; gerchacb durch folhe fite
da; got den tluvel fchanle mite *)
als Twenne er ger»he
die mat^rle alfA Tmiehe
die forme hdn in ir gewalt,
diu nAch ime was geltalt
und diu ndch im an One (tat 900
Tolde werden gerat,
von der er vertriben wart ^)
durch fin anm«;e hdchvarf,
da; er fich Tcbamte der gefcbibt
und in fchante diu gefiht, 905
da; er ie die fAnde erkds.
^^ Gaifrid V. V. Fantafia, ratio, memeratio.
*} Gotfrid V. V, Adam de terra rubea fiictus ef t .
de limo terrae formatum, «tw.
"} Gotfrid V. V, Forma vit autem dens hominem de llmn terrae,
dedecus et conftifionem diaboli.
^) Goiffid o. F. ut forma firagllis et lutea intraret in gloriam, de qua
ipfe ceciderat, uttih
Legimus Adam
ad
964 W%K dureb. - 96S nnnfitne.
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1«
din in td hdben Damen vlds
MDd engelifelie wenHkeU.
Alhie hAn ich in vnrgeleir,
als ir mit wdrheic ImbI vernoinen,
wie an da^ menrclie ein fi komeo
■it glicbDufTe ellin diu gercliaft,
die got gerchnof mit TiDer kraft^
nnd wie da; liAs der wislieit
Biic birdiaft ao im ift bereit. 97d
Kh kurae wir wider an die varl,
dA d din rede gelA;en wart,
wie got gerchiiof des menrchen llp
den irrten man da; drrte wip.
Als diu keilege rchrift uns rageC,9T5
dd der tac was belaget
da; got bimel und erde hie;
werden und ir der erde Ile;
krdt wahren bols und fVa; Ile bar
d da; e; wurde berbaft gar, 980
dd regente got üf d* erde nie
er: «54)
was da; dar ik; ein brunne gie,
der fie mit viuhte machte na;. C<62}
■ieman noch M der erde fa;,
der die erde arbeite. (;z S57)
do gefchfuof got vll bereite
Ton lime, den diu erde truoc,
ein menrclie unde gap im gennoc
hdher fiiuie. er Mies im In
lebendcB gein nnd wlfen (In, 990
Me und wlsheit mit vemunft.
■6 bete din goteiiche knnft
der wollfifte paradls (= 964)
iBwunfchellcheswunfches wl 8(969)
Ten anegenge vollebräht C967) *)
■•d gemachety als e; was gedäht.
dwte fitster da; men rche rd,C965}
da; er gefcbnof. dA was aidA
der erde wunfch gewahren gar,
als in diu erde dd gebar (968) 9900
in dem paradire
nach wnnrches gerader wlfe^C^dS)
al9 e;den ougen Tanfte taotC970}
ze Tehene Tchoene unde guof.
ze nie;eDe was onch drin ge-
rat (971.971) &
an die mitteleflen rtat(=:975)
da; holz, an dem was diu kunft,
(969. 976)
fwer e; nd;, da; er vernunrt
(rr 280)
hdte in t6 witem mnot
ze übele unde euch ze guot,(978) 10
da; rin wlFlicher muot
▼firdenken künde fibel und guot.
Kin wa;;er michel unde grd;
(= 983)
In dem paradlfe vld;,(z=984.98A)
da; wieen floh zerbreite 15
und vlie;ende zerlelte
üf die erde unde bdt
der erde küele, als e; wart ndt
(=: 986).
da; was TA f üe;e in folher arf,(986)
da; diu erde al vrühtec wart *) 90
und ba; dan nach dem wunfche gar
wunfchellchen wuocher bar.
da; wa;;er teilte Heb zehant(989)
in vier wa;;ern i n d i u I a n t *). (990)
der hei;et ein; Phifon ^). da;
gät (991) 95
über al diu lant in BjnlAt
(= 999),
da; ift diu verreft Indii »).
<) PttruM Come$tor cp. 13: Plantaverat autem domfnus deus para-
diram voluptatis a prlnciple.
^ PetruM Cometior cp. 14. Et fons vel fluvlus egredlebtitur ad irri-
gendnm paradlfum I. e. ligna paradifl.
*) Pefrat Comeffor. Qui fons dividitur In quafuor flumina.
'■) Pefrvf Com e ff or: Unus dlctus eft Pbiron.
*) Pefrvf Cemeslor; Hie eircuit terram E>ulath i« ladiam.r
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148
n dem reiben wfi;;er dA
vindet man noch isaller sit
da; befCe golt, da; d'erde git
(= 29S: 94), 30
»adedeles gefteines ▼il(S98).i)
d-a^ ander wa;;er ich nennen
wil C^CM»):
da; vüuget 4urch der M^re lant *).
da; was;er Ih 64dn genant
(= 300. 3013
da; dfitt« heilet Tigris,
izz 303) 35
von dem taot ans diu Tchrift
gewissen 304)
e; gie durch der Acririen iant.
(= 306) ■)
EnfrAtes fus ift genant (307)
da; vi er de waj^er, da; drfi; gü
(= «07)
and wlten vlu; mit namen hat
diu edelften diu berien lant,
diu üf der erde fiat erkant,
machet der vier wa;;er vlu;,
twA fie gerfieren nach ir gu;.
l^on dem paradiCe 44
feit Jor^phas der «life
und manic ander wire man,
der die rehte wisheit kan,
e; lige in Oriente,
de« endes da der Tunne Af g^*> SO
in Eden dem lande,
diu rchrill e; aird nande«
wan uns se diiitunge
ebr^ifcbin «unge
da; wort Eden TA tuot erkant: 63
woUufl der vreude e; fl ge-
nant. »)
Dianirius •) ande Strabua ')
fagent von dem paradlfe alCtaa:
da; paradis ift ein lant
fd guot nAch dem wan rohe er-
kant
mit wanfchellcher gAete,
mit wunrchellcher bldete,
da; vlelfehllch ouge nie gefacli
noch dre se hdrene nie geraeh
die edeikeit die fcheabeit
die richeie, die Tin erde trett.
nieman drinne erfterben mac.
60
65
40 e; birt da; obe;, des fäe^er
ftnac (S8S)
die nechen von ir fiecheit neri
und dem tdde von dem übe wert. 76
INhein vroft ein kelte birt.
von hitse e; niht se dArre wirt.
in der mA;e e; saller vrift
getempert unde gewannet ift
nach rAe;em wunfche salier Bit. 75
nn lant alfd hdhe Ut,
da; der finvluot niht tobte
') Qotfrid V. V, Aurum cum gemmis fluminia unda vehit; Peervs
C«m«ff(or: Et trahit aoreas arenas.
*) Pe<rtfs Cometior: HIc clrcuit Aethiopiam.
») Petmt C0m€iior: Hie vadit contra AlTyrloa.
^) Ooifrid V. F. SentenUa Jofephl de paradifo. Paradirum efTe piH-
filum ad orientem et ultra oceanum Jorephus et alii alTeveraat.
») PetruB Com eil or cp. 13. Alia translatlo habet paradlHim In Bdea
ad orientem. Eden hebraice, latine deliclae. ergo Idem efl pa*
radlfum voluptatis quod paradifas in Eden i. e. In delioils.
*) Dionjllus Areopagita.
^) Dienen nennt Golfrid v. V. nieM^ iondem PobU Clemen$.
43 K geveren, Wut erreichent Iren gus. -. 74 l(^ genaluret, 9F$ .ge-
wannen.
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14t
da; ne; erreielMB m%Me >)?
▼Ol 4er «1 diu werll TeHarp
m4 eUiii kreat&re ftarp 84»
■■s aa »lite llbe
beMio naoBO aade wlbe,
als JB her aich wirt gettit.
ein BAbea bt 4er ftal geleil,
di des mAaea fchlbe Af git *), 85
fd fie Mii liefcCeoi foUae üf Ml.
Ha lare ifl vellellche bewarl.
eberabla h4l e; verrparl
aad da; viBrlne Twerl,
des ift ae fld^e 44 gegert, M
aad r^rrel e; ia Tldses wis,
•Beb Ifl aia bdber paradls,
d4 fial 4ie eagel iaae '>.
adt eagelJfcber miaae
labeal De 44 gol 4a cades dran. 9«
CelBn empir^BBi
alfd iri Ha BBBM erkaal «).
4er viBTla bioiel ift er ceaaal *)•
▼JariB ift er aa der gefibl
aad briBBBi 4ocb vor hiue aibl. 100
4er drille biaiel 4ar obe ift,.
dar iaae nafer berre Krlfl
gel waael Ja dar gBlebeil,
alt diu rebrift aas b4l gefelc.
Ia des waaTchet paradts (^91t)
faale ia ▼rdllcher wis (=: 811)
gol dea maa, dem er da; lebea
(= «n
gefcbuef aade bAle gegebea,
da; er driaae w»re (=: S19. 14)
BiU vreBdea ftiader fwnre 110
BBd er Bill reiaen maote
dria worbie aad es wal buote
C=: 314),
aad ble; Ia aller der rrabl,
der dla erde geaabl
Ia demparadife gebar, (917) lU
e;;ea aade v erb AI in gar (3S4)
da; obe; 4er wisbell •), da;
die kaan
Imac BBd die wtsllcbe Terattaffc
über al da; Abel BBd gaale.
(= 331)
d4r Taale Ia dd «e baole Iti
Getffid o. V.t
Teaipore dilB?U aoa reatil aqaas paradiftia,
AUior efl eleala %%9m flazas ad ardaa airas.
s> Pcfrat Cemstfor cp. 13: Efl aateoi locas . . . adeo edllas bI asqae
ai iBBareai globaai alllagal, aade el aqaae dilavil lUao aoa penreae-
rlBi.
*) Bmifrid «. F.: Aller* l^riUbBs c«leftlbBs efH paradifos.
^) Pcfrat Com€$i9r: EU eliam paradiras coelBBi eaipIreBBi el dl«
cüor fpirilBalis.
») Goiftid 9. F.:
EnpirlBH cobIbbi Tpleadore fao radlnllBni,
Obo ibroBBS efl aali gloria AiniBM pairi
Empiriaai pare c^li dalar elTe cacaaiea,
Igaea auUerles eft AUglda, aec lamea area«,
Qbb Biaael aagelieBs c«Ibs el ipfe deiia.
Pstras Cemeitors OaaadofBe eaipireaai coelaai aiBadas dicilac
prapler toi aiBadicIaBU
«) Rudolf» BoHaam 53, 8:
Ib 4ea waafcbes Baradis
geb4l er da; fle w»reB
aad bie; da; He TerbiBreB
aibl waa di^ ob|e; der fflabeit.
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IM
fiber nnrer herre goi.
noer hiilde hdehgebot
er fprftch 'fwenne dA da; i^geTt
(316. 32^3)
und din Telbe dran Tergl^efl,
r(> -naortA verderben ito
und nit dem tdde errterben
und immer, dulden ungemach.'
Got unFer herre aber fprach(3t€)
'dem menfchen ift niJit gaot.
dei; n (= 396)
eine, im Hein ander; bi. (3^) 180
wie Toi e; eine geleben?
wir fuln im machen unde geben
ein helfe, diu im wone bl(— 3S8)
und in gell eher gerchepfede fi.'
(z: 389)
DA brdMe vär Ad Amen dar
(ZZ 333) 135
got alle fine geTchepfede gar,
(z= 831)
an den was lebellcbe; leben,
da; er in Tolde namen geben, (334)
da man fie bi erkande.
Ad dm mit namen dö nande 140
elliu lebendiu dino zehant,
als fie fint immer fit genast
(= 338)
mit namen und mit angefiht«
Dannocb hdle er helfe niht,
die er im gellcka erkaade. 145
got einen -flif im fände :
er entfliet als da; gefchacb,
got von fime libe brach
ein rippe und machte drA; ein wtp
und gap Ir leben fdle «nd lip 150
und brächte fie Ad Amen d6.
alt er fie faeh, er fj^rach alfd
«wiffagende an der felben yrift
dijc b^n rem mkMo beiiien ift
gefchaffen unde drü; genomen 155
und diis vleifch von mlnem libe ko-
U|nb diu dinc e; alte ergät,
da; vater »nde miio4^r hU
da; menfcheCich meines manne« Itp)
und Wirt fich haben an fin wip 100
und Wirt in einem libe
der man mit dem wlbe
niht anders wan ein einio llp
beidiu inan und onch da; wip.
Diu ^rPte rede aMA gefchach, 165
die mnnt wtsfagende ie gef^irach^
wand e; aller tegellch
bewseret mit der wArheK fieb :
Tater unde muoter lAt
und al die vriunde, die er bAt, !?•
der man und hapt flcb an fin wIp.
dd werdent xwine libe ein lip,
wan der man mit wArheit
her sei ich en Hebe trelt
finem wibe, dan er tao 175
vater Und muoter und dar zbo
allem finem kfinae gar,
wan Ie der Hp Tordert dar
den teil, der von im warf gesomett
und der beEeichenllche ift kernen I9*
von fin felbes libe.
diz minnet er an dem wlbe*
nati^re herse unde llp:
tnB wfrt ein llp man unde wip.
fie werdent ein llp, da; tie kint 185
gebern In einem libe,
wan von manne und von wlbe
menfchliehiu vmht muo; komen.
din krafi ift In beiden benoaen
befunder ietwederm libe IIN)
beidiu manne und wibe,
fd da; ein wip Ane man
nibi menfobj» vmht gebern kaa
noch der man fbnder; wip.
fua Wirt ir beider Itp eia llp. 195
HA wAren beide IIb«
Ad Am mit finem wtbe
nacket gar Aa ellin kleit
iie wurden noch nie an geleli
mit debefnem ge wände, u9w. 900
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151
o) (hg9mmbm9t9Umm^ von Jbieknktm Mder tVerko
Uihter got berre und Crift bmre keifer.
t) DU Anfänge beider fferke.
I.
1 Bihtergoi h^rre über alle
kraft,
Toget himelifcber h^rrchafl,
#b allen krefCen fwebi dln
krafty
Bm lobt dick ellia b^fcbaft
5 •rlbaber aller wUbeU,
Iio!» and ^re fi dir gefell.
WiHmr berride mU wiabeit
d^ der dir lep und dre feit,
get berre^ waa dia elues
worly «tv.
«8 begieße rt Mine fiaae nü
[41. ellio leben, dar nach
fie lebent]
9$ mU ieai brvnnen diner wls-
beit,
4%t arfpriae aUer witae
treit, um.
In dem ^rften anegenge
IfO Ci«<> Bief ne aäeb der lenge,
din anegeage nie gewan
nocb aaegenge nie began)
gerekaof got bimel und
erde
tfS bcidin «Acb ir werde, «tw
Cr.
1 Crirt herrekelTer Aber alle
kraft,
Veget himeliroher bdr-
fcbaft,
got kaoec über aller engel
ber,
18 urTprino des lebenden brn-
nen,
der in elliu heraen vlluget
tQ und tou wende beginget
mit fibea runfen al diu leben,
den du dag leben bift gegeben,
in meDDefcblicher wlabeit
▼olkomeng menfchen leben
treit, «fw.
U.
m.
DaaneGb «d diu gar ergie
got bite nocb geregent
nie
SM Af die erde nnd was oucb
nibt
[Ht. goTinbtet von dem
brnnnen wart]
Indem Griten anegenge
(Ich meine nick der lenge,
diu anegenge nie gewan
1370 6 da; got der aU began,
da; anegenge folde
werden ala got wolde>
gefcbnof got bimel nnd
erde
liBre blo; nnwerde, «tv.
1980 ^ da; e; wurdö berbafi gar,
dd regente got üf d'erde
nie,
wan da; dar ü; ein brunne
der fie mit Tinhte machte
na;.
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i&e
menfehen, alt diu Tobrift uos
gibt,
da; die erde arbeite,
wan da; ficb verleite
ein brunne, der A; der erde
ran
860 üf die erde dar uod dan,
rd da; diu erde nAcb ir art
geviubtet von dem brunuen
wart
Dieman ■•cb Af der erde
fa;,
1985 der die erde arbeite.
und berndiu fcbdne in rtle;er
Wl8.
in der wolluTt paradis
265 got da; felbe menrche lie;.
da; paradia got werden bie;
alr^rt von anegenge gar.
da; faradla nit vrable bar
[169. und berndiu fcbdae in
füe;er wis]
da; fcbceae bol«, dea rue;iu
Trabt
970 vil Aio;e und Taufte mit ge-
nubt
ae egene und Et nie;ene
fcbein
und dem menfoben nibt en-
Tweltt
«e vnore und oucb se fplfe»
im dea wunfcbes paradife
975 enmitten an der mittern Ttat
do gefcbnof got vil bereite
▼on ilme, den diu erde tmoc,
ein menfcbe unde gtp Im ge-
nuoc
hdber Anne, er Mies im in
1990 lebenden geifl und wlfea flu,
r^e und wiaheit mit vertun ft.
nA bete diu gotelicbe kanft
der wolififte paradia
in wunrchelichea wnnrcbet w i a
1995 von anegenge voNebrihi
und gemacbet, ais e; was ge-
däbt;
dar tn faater da; menfohe fä,
di^ er gefebuot uA waa alM
der erde wunfch gewabfeu
gar,
9000 ala in diu erde di gebar
in dem paradife
uAcb wunrcbea ^(ernder wlfe.
ala e; den ongen fanfte
tnol
ae Tebene fcbdne unde guot,
9005 ae ulefene waa oucb
drlu sefal
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MM
wart 4a; reine bels gefat, aa M MÜtelerien ftat
4a; hei«,
T#a des vrihCe wart erkaor, ao dem was 4iu lia n Tt,
fwa; gaoi uad fibel was ge»
nant,
da$ e; da; «eicie aad (et er-
kaat,
t8t fwer e; a;, da; er bevaot fwer e; nd;, da; er ver»
aioft
tote aad fd wtfda nvot
beidianbelandegiiotvilgar. tOlO jto fibel «ade ««eh aegiiet,
da; Ha wiallcber maei
▼irdeolren Iraade übel and
gnol.
da; hols des obe;e8 Trabt
gebar.
Bin wa;;er micbel ande
grd;
Ten der felben mittel tIö^,
t&b da; dem paradlfe gar
ioft oad rie;e Tiubte bar.
da; teilte ia vier teil
rieb,
der Tier teile iecllch fticb
teilte rieb dan ia diu lant.
S90 der Tiere ^laer ift genant
Pbifon da; wa^er^da; nocb
gdt
dareb ellia lant InBjaUt
Ein wa;;er micbel «ade
grd;
in dem paradlfe Tld;^
M15 da; wlten fiob «erbrelte
and Tlie;ende «erleite
fif die erde ande b dt
der erde kfiele, alt e; wart
nd«,
tOt^ da; dl« erde Trubtie wart
and ba; dan ndch dem wan-
fcbe gar
wnnfobelleben woecber bar.
da; wa;;er teilte ficb ae-
bant
In Tier wa^r in diu lant.
tOti der bei;et ein; -
PblCea. da;
gdt
fiber al diu lant iaSjaUt,
da; ifl diu Tejrreft |sdl4 >)•
in dem folben wa;;er dd
Tindet man «eob «aller «It
den tIu; da; befte golt ge- SOSO da; befte golt,
birt,
da; leader Af der erde wirt da; d'erde glt,
tt» und da$ edel bdelliom,
>) INete Zeüc itt au$ Petrui Come$ior wugtfügi. Sieh oben S. 147,
,6.
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IM
^$ gHOt ifl ed«l mde Trnn,
da; diu rchrift ms neaiiet ins.
dev edel fieln eiiichilaa
dd wahret oaeb. la birt daf lanf.
300 da; ander wajjer ift ge-
nanl
Geoo. des vlu; taot Heb
bekant
aber Btiopian da; lant.
da; drilte bei;el Tigris,
VOM den tuet uns din
Tcbriftgewis,
aOA da; e; Oo ▼Ue;eo wände
gein ArririA dem lande.
da; Tierde ift BufrAtes:
Um wdrheM ima befeheidet des
da; diu wa;;er ndt ir
kraft
310 die erde naebeat berbafl.
€^t da; menfelie faste dd'
in; paradts ud hie; e; (6
da; e; eia haotnre
de« paradirea wiBre
313 «nd drinae hfiele. Als da;
gerdmeb,
goi «abM fan wide fpraeh
*rwa; da; paradls gobirt^
hei« che; «od da; drlnne wirt,
da; i; algeneine
«nd nlde; hols aleine
■ad edel es geTteines vil.
da; ander wa;;er ich nen-
nen wil,
di^ ▼lln;et durch der Mdre
lant.
da; wa;;erirtGeen genant.
3035 da; dritte hei;et Tigris,
Ton dem tnet ans diu
fchrift gewis,
e; gie durch der ATfirlen
laat.
Bnfrdtee fus ifl genant
da; Tierde wa;;er, da; drü;
S040 und witen vlu;^»!! nnuMi hAt.
diu edeirien diu heften lant»
din Af der erde fiat bekaat,
machet der vier wa;;er
▼In;,
iwA Oe gerneren ndch Ir gn;.
C3105 — 3104)
3105 In des wunrches paradts
faxte In vr«lleher wte
got den man, dem er da;
leben
gefefanef und hite gegeben,
da; er drinne wmre
3110 mit rreoden ftinder fwmre
und er mit reinem muete
drin worhte und es wol
huote,
und hie; In aller der vmht,
die der erde genaht
3113 in dem paradtse gebar,
e;;eB
und Terbdt im gar
da; ehe; der wtsheit, da; die
kunft
truoc und die wlallcb TerniMfl
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lU
dni guot niifl fiboi «e wU;-
jene gil.
ia TweUier dUiade» me fwelher
mit
du da; kolm inetiy
du bm tdt.
315 Als got da; Telbe holx verbdt
▼BT iDgeb^rfamen naot,
ar Tprach
'den menrchen
irt niht guot
da; e; gar aleiae Tl.
BiAcben in
ein helfe bi,
dio iai n gelicb erkaai.*
130 ]■ difen ftundea tl jiehant
oan got alle die geTcbaft^
die er gefcliyof aui Oaer kraft,
oad brAkiea vür AdAmen
dar^
da; ejr ir Bamea f^chfiefe
gar.
134 gevügela tierea wildea JNuaea
gap AdAM algeliche ir na- 3140 Adto aOi namea 46 mmäm
nen
eUitt leboadltt tf ne «ehMU,
oad ala er tet ir namen er- •
als ifi ir name noch ge- ala fle ünl Inmer fit ge-
nant, nant
Bil nasen nnd mil angeHbt.
über M da; Abel and
gaote«
9IS0 dMT faste in dd se baote
aber iiafer berre gel.
nner bnlde bdohgebot
er fprach 'fwenne
dA da; i;;efl
nnd dtn felbe draa vergi;;eft«
tttb fd nuoftA verderben
und mit dem t6de erfterben
^nnd knaer dnldan nngeoMtcb.
Got
unfer berre aber fprncb
*dea menfeben ift niht
guot, dei; fl
1130 eine: im fl ein ander; bt.
wie fol e; eine geloben?
wir fuln im machen nnde
geben
ein helfe, diu im wone bl
und im gellcher gefohe-
pfede n.
1115 D6 brAhte rnr AdAmen
dar
got alle tlnegefohepfede
gar,
an den was lebellche; leben,
da; er in folde namen ge-
ben, .
dA man ße bi erkande.
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166
R.
Cr.
al« der wId nfkeh flier Art
10 gelefen wart
and er gejas
and wol in wines krefte was
konea, in tranc Nd« sehant.
des wines fterke er Tchiere
enpfknt,
aade entflief. als er gelac
und eines Ttarken flAfes
pflac *)9
nnwi;;ende «Acli er seliant
ai» naer rchame al da; gewant
und macliCe hl 6% ncfc felben gar
an riner fcbame und alfd bar
da; man die fcbame enble-
cket Tacb.
dA kem über in^ als da; ge-
fcbacb^
Cbam fin fon und nam es
war
dö der win
was geleTen
und an fln ftete was gejefen,
10 wie dd in dem bonbete
fin kraft die finne toubeie,
doch was es in vil gdbens
fcbtn,
dd ne gelAfea den wtm
ndch fime rebte
and er gela«
15 nnde wInes fterke pflac >),
Ndd der reine gaote mam
den Win trinken dd begaa.-
nn kraft was im garnaerkant,
20 wand er.fie d nie bevant
nnd er On d was nagew^n.
er tranc da; er entflief dd
von
and nibt hdber wltne pflac,
nnd da; er betonbet lae,
als ie da; alter alle rriCI
%i ankrefleger dan diu jagest 1(1.
als in des fUfes kraft er-
greif,
bin wider gein der bOfe im fleif
in dem fldfe dia bant
und «dcb fd bdbe
fln g^waat,
M da; er die fcbame enblacte
anwi;;ende nnde entaacte.
fln fcbame febeia bld; nnde
bar.
der mittelft fan k«m dd dar
Cham and fach den rater Il-
sen,
S5 als im der finon was Teraigea.
>} Foft wird Einem bet Bietern Htaib«r^|M6lea der Biider wU Begriffe
eOber trunken sa MatAe.
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im
▼il fpotlidM Jieieter dar
dvch fiser ■nsdbce gebol
ti Müd hete des jtUer grd;eii
fpat,
was vallcher Tp^t aa iai fcheia.
dea aadera Tinea bruadern
awela
Seai aad «lapbei «eieter dar,
da; rie der Tchaade aAnea
war.
M die giengem binder ficb da
bia.
nae Tcbaoie Taeb er bid;.
dd was IIa Tpot nU fchiaipfe
iCel in
da; fie arii
aad riae febaoie dacten.
dar adcb fie in erwactea
a; riaeai flife, dea er pflac
U aadfUfendeanverruBai^alaG.
Md«9 dd er erwabia
aad MBader flcb genacbie,
er wart rmm naea naaea^
dea i^rdfea Xpotea iaaea
dt deftCbaai ab im betegetda:
er rpracb 'aa n Caaadn
¥er Tiaocbel nnibe difea fpol.
uad aeicte aieb fiaea braa-
dera dar,
da; fie deafpaCea d»niea
war.
40 die erfcbrdken fdre Toa der
gefcbibt
«ad bnrgea ir ongea aagefibl,
da; ne die rcbaade aibi fel-
dea febea,
diu ir vater waa gePcbebea
nnwi;;eall€be iai fldfe
bie. Ca. IL U^
45 ei dea maatel Bdaten ne
uad gieagea «erireke über
velt
bin ia des vater geaelt:
flne fcbame fie imdaccea.
aehant Tie in erwacten
50 mit guete und da errobreclcea,
als noeb ein fua Toi weckea
flaea vater foader Bit,
ob er Ter im ia fldfe lit
BBd im eia Tcbame gercbibi,
55 da; er wei; tob fidfe aibt.
Alt^a erwabte Ndd.
der fpot,
deDßnCbam beted,
wart nner wlabeit aebaat
an flaea geb»rden arkant,
00 dd TOM fln vlaacb Aber in
gercbacb.
Ndd ia riaem aorae Tpracb
'wan Cham bdt difon fpat ge-.
tda,
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MS
an Seme Tl geTegent got
und fi CaaaAh Hb knebt
iiad leiCüe 4m dieaertllchiu
reht.
Japbei n goiee fegeo bi:
io Seme ^exelter bdweDde
n
iiBd ri im diettXtes under-
ifl koebtee wlfe Canadn
50 uad e ige Dl lobe geb^ram^.'
wiedirre fegen ein ende nam
und beneicbenlicbe ergie,
da; wU icb befcbeiden bie.
fd mao; fln hta Canada
8eme fteader wMerftrM
6A iemer dienen aaller alt
ndcb elgeallcbem rebte.
als ein berre (Inem k nebte,
als mue; er Im gebieten,
flcb vea im dlealtee nieten.
70 an Herne fl geTegent got:
über Cabaän M Dn gebot,
der diene iln ande fi fln
knebt,
alaeigenllckeaknebtearebt
df knebte dienfte leite.
got Japbdten breite;
der bAwe In Seme* genelt.
dd nemo oucb der l^ot nn gelt,
im fl oucb dienftet under-
tdn
Cbamee f^n Canadn:
er n fi» knebt.'
da; fit ergle.
9) Jo$eph und »tinc
1 Nu irdre» in figipte kernen,
alt ieh von Mrirbeit bin ver-
nemen,
Jacoben fnne.
als da; gefcbacb,
fi« kdmen,
dd Jofepb fie facb,
imd finonden fobdne vär
in.
alt er gefacb, da; Benjamin
WM mit in IromeB in d»; lant
•fip.
BrnSer iauBzüglick).
Cr.
Jacdbea ffine Heb bereiten
dd
bin wider getn Kgiptd
ond ir bruoder Benjamin
▼nor mit in von dem vater hin,
5 als In was gebeten d.
nd wa; Ifl der rede md?
fie kdmen in kamen fta»-
den,
dd fie Jefdpben TaBden.
fie fluonden fobdne Tor
im dd.
10 als er fie facb.
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MB
. . . der «MtHiaB 46 fpracb
46 er 4ie ¥orlite «■ in Tach
95 'heil und vride Mi ir bto»
allen swlvel tuli ir lin,
Mil Trenden dAe verlite le-
ben,
gnt bdt In wider i;eben
da; g«et. benaoien babet
40 fd bdn o«cb icbg: fel«abet
Mir;.'
Mit difeai fWIbca Udfte
er ne tob fernen Idfle
ond brdbte S i B e d B e B dar, «fv.
47 dd bettea fle Ib bb
BBd sA^ci* ^^^ ^'1 itiaeB
UBB
dia kieiaade^ als e; wat ge-
M Jofefb der edel goiea def ea
tet Bdeb dem grao;e flaea
fegea
fiaeBi bra^^rBeajaaiia.
ia eia gaden gieac er vor
Ib.
verjdwerweiadeergeBuoe.
als er fla antlütae ge-
IWBoe,
er gie mit vrendea bbob ia
wider, u$w.
gBollicbe Tpracb der aml-
»BB
*babbl Mil vrevdeB gaotea
aiuot.
got gap ia wider iuwer
gaol.
leb bdn e; aado biat aacb
ir;.
des bia leb vrd, waad ir babt
mir;
gegebea adob niaer willekur.
«ebaai Tuortor ia bervflr
ir bniBder ■iHedaea dd,«ti0.
49 Bad bectea dea vil goBtea
■ aa
ia vorbllicbeB forgea aa:
ir prefeate gdbea fle iai
dd, mtw.
er regeaie fd
BeajBaiia uad grfle;et ia
wol
voB feaedes jdmers gerader
dol.
fd fdre Ia Jimera dd begaa
da; er gie beteader daa
ia eia g»4leai Bad vefstede,
dd er vil Tdre weiade.
dar n6ۊ dd ia der jiaier liOi
er wnoTeb fia aatlitae
nade gie
an« ia bar vi&r.
B.
4) Moie$ €kbwrU
Cr.
7 bf fiaeai wlbe lae er fd;
1 Amram dd aibC leager lie
▼OB der ndfftete er gie
BBd lac bl riaeBi wlbe,
dia rd VOB flaeai llbe
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IM
dia wart «ins funes fwan*
(er dd.
Das Kind vmeh$ und gedieh
IS da; ie ouge da vor ^
Cchener kint gefehe m^
diu Duoter dA des kiodes wielt.
drt Hiadde fie; bekicU
30 UDd bare ej^
fwle im kiDdet fite
in kindes fiten wontea mite,
{A lieinilich und rerborgen gar
da; es nieman wart gewar,
uns «da; fie vfirliten des began
35 da; fie verrdten wurde dran
und man e; wurde innen;
dd hie; He ir gewinnen
ein~wel geaeinet korb eil n,
da;-auia dach wol gev lohten
flu
40 gedrungen ndhen als ein krebe.
mit «iBhem letten und mit k I e b e
hie; He vil
wol beftrlcben di^
gewonelfob nich rehCer art
einet kindes Twanger wart.
14 wan fchoBo^r kint gelMur nie
wip
dri m4nede bare Tie e; Td
da; e; nieman wefte dd
35 noch bewmriiche bevanL
nü muofle e; ofte tuen erkant
fine klntUeken Ote.
hie ineldet e; fleh felbe inite
und weinte^ aU ie diu kleinen
kint,
SO diu in den 4rfken tagen fint.
dd dia alle; Tue gerohacb
und diu vreuwe rebte erfack
da; ir nlbt m^ tobte,
da; He bebalden mohte
ir liebe; kint von kindea fi-
ten,
die von im nibt wurden Ter-
miten,
mit liHticIichen fachen
hie; fie ein ktfrbel nuMrkea
und V lebten mit kleinen ger-
len
40 riehten unde berten
und hie; e; vIi;icliGhea
verhieben und wol verf tri-
eben
beidin ^en unde innen
an allen wa;;errinneu
45 mit banse und kleike alfd
wol.
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161
TUT wa;;er
OBdl hie; ia da; va;
Büt vefUelickeB Taehea
45 dag ki adelt n Teraiachen.
dea fciadea fweflar MarU
luar da; kiat verBaohea TA
ia dem krebea. ala da; ge-
robachy
fie leitea e;
eb au» die wdrbeil l^reclie«
ftU,
da; Bie aidr waf ;er A; -fieeh
drlB
wttre koBea.
dAIeit rie 1«
ir kleiae; klnt nod tnieo e;
aa eiaen bach^ 50 ia eiaea back, der dA raa
der waa ia guoter niä;e s>^^S>
ia reafiem Tlu;;e er vld;.
dar aa geiegea aAbe waa
PharaABea palaa
u$w.
R.
bia Tflr dea k&algea palaa.
der back ia nuien mafe waa
Docb jie tief noek «e f r4;.
Ia renftem Tlo;;e er faofte
vld; flitw.
5) Bileam und tem B$9L
Cr.
VeaMomb der kfiaic BAlac,
der ia Moab dea laadea pflac,
Teraam nAck rekter wArbeit
dea luiniber und da; berxen
leity
A da; Og de» kfinege waa ge^
fckeken
aad Leooy ala ick kAa Teijeken,
▼ea der larak^lfcken diet.
da; ai»re In gar tob Treuden
foklet.
▼ ea Torkien, dler begonde
kAa,
1# er faaie in terra» MadlAa,
da; aAkeft an Ita lant dA Ale;;
al AA er ip gewlBBeB kie;
PV. I.]
DA SApkArea flnB BAlao^
der dd dea kfiaicrtckeapflae,
vernaai und kdrte ir kuBft
uad wa; ne mit Dgenunft
5 in dem lande Jie BafAn
dem kunege k^ten dA getAn
und wie der von ia waa er^
riagen.
TOB Terkten muore er gar
Terjiageu.
er llde uade beTaade
10 die Adelflea tbb dem laada
11
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laf
wire liuto und wKen rä^
w»; er folde «s der %eiAi
Ift tnon, da; im da; befte
wsere. er Tprach 'die geric,
die uns i6 nähen kernen llnt,
vertilgent une,
alt ein rint,
da; grae abl^et Af die
wars»
se dne wer. dia rede ifl kurx.
alTA Terderbent Tie ana
D6 rietena im da; er al dar
geinBfadlAn dd fände,
e; wtere in ir lande
tb ein man, wier Baladm ge-
nant.
Beeret rkin, der wiere bekant
der hdrten kftnfte wlsheil,
diu ie manne w«re bereil.
o«ch feiten He im »Are
30 Ton nner kanH ein ^re,
fwemergttbe finen Tegen,
des möefle gotea fegen pfle-
gen
und dem er dete Tluoches
lofaln,
da; er vervlnechel mftefte
fin.
und die dd in den jdren
die w.t reffen nnder in wAren,
da; ne ine mlffeldt
gein dirre verhte g«ben rdt.
er fpracb 'dix liut als kreflic
in,
da; e; sno divre ▼rid
▼ ertilgel gar anfer her
aird gar An alle wer,
ala da; rint
unji Af die wars
SO da; krAt abbl;et,
da; e; knrx.
ana Terderbel alfd gar
An alle wer hie difo fchar.'
Die wiren rieten im dd
mit gelicbem rAte aird,
S5 da; er sno im befände
von der Amdniien lande
den wlfen B ala Amen dar.
der Ton wlsheit alfd gar
ervüUet was und vollekoaien,
30 da; er fd gar was A; genoaen
da; man In bete in flnen tagen
SUD dem wirerten wiffagea,
und wen der nam In finen
fegen
und finen fegen im ^nroMe
geben,
SA der dAhte fleh gefegent wol,
ala der geCegente wefSen Fol,
und wem er finen vlaoch
bdC,
der dAhte fleh an fmlden tdt
nnde gar Tervluochet
40 und fegeM uBbenuehel,
wände er euch mit vollelfl
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MS
eoch j4li«B Tie, in waere gefeit
4a; Imüiti da; ker niht flreil
aJt eine mll fwertea and
mit bogen
mi dn; fSe w»ren unbetrogen
figet, fwenne durch Ir gebet
M in got keife vnd gnAde tet.
Den folde er im befenden^
•b er wnlde Yerenden
die gr^en verbCe, dlQ im war.
Dd fnnter fine boten dar
U and fnnie an dem felben
Sil
prefente «ad rlcber gäbe
Til
ndl auuiegeni b^ben krdme ^
des wlfen Baladme,
4it^ er die' von Un nnme
&• and im »e rdte qaffme
in finer grd;en fwaere.
Dd BalaAni din miere
▼erMMB, er hie; bereiten fd
da; fle die nah« beUben dd,
M anx er errOere nnibn goi
flaen rAt nnd fln gebot,
. wie er gebite nnd wnldo
da; er dA werben folde
md an des felbea dingen
C»t«a wiUen YoUebringen.
bttie vollekeaien geiA
in Wüterichen finnen.
den biegen dd gewinnen
46 die wlfeften dem könege dar,
da; er TcrTlnochete die
fchar,
¥on der Oe hnten da; Temo-
nien,
wa; fle woldea dberkomen
an d^beiner gefckiht,
50 da; fle da; AberkoHnen nilit
mit wAlißn ode mit f werten,
wan da; fie des gerten
da; in got die helfe fln
%m%e mit g^nAden fchtn.
55 Dd In der M oablten lant
die boten kdmen, die gefant
wAren nAch BalaAme,
mit rlllcbem krAme
brAhten im klein ode tu,
60 als dd an dem felben xll
dem me bringene füe was,
der al folher knnfte laa,
der er ficb bete angenomen.
Dd die boten wAren komen
65 ae BalaAme^ nnd fan gar
gefeiten wie fle k<emen dar,
er bat fle Mten an der finnt
uns im von gote wurde kont,
wie nnd wa; goi weide
70 wa; er her nmbe folde.
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164
^flc* ftfi«r größeren abweichenden Sletle stimmt wieder Zeile 94 R.
rtü Mb al vol von golde mit 10« Cr. fin hds vol vdii goldc. Femer
wieder:
Der cng€l, der dar wa« ge- Dea cngcl, dea got dar gc-
faot, f*«"*
der trubo elB fwcrt in ff- 140 hde, der truoc in flncr
ner hant
U5 ttenlllcbe ia follier pflege,
als ob er wolde im floe wege
irren, dd ßich den enget aa
des manaes efel und njht der
man.
haut
drdlicbe ein fwert, daj waa
blö;.
d6 wart des vihes vorfate gr^i
lind fd grdj daj e; k«rte,
als e; dia vorkte IMe,
der efel TchAhte, als er in
räch,
ISO fchiiibende er ü; dem wege 145 fcbluhende üf daj velt hin
dan.
nA (reip e; der felhe man
mii riegen wider Af Ae vart.
brach.
mit riegen wifte dö der
man
den efel Af den wec hin dan.
der eogel want in aber TA.
dis waa in einer enge dA.
185 mit einer dürren mAre was
der wec gega^et, als ich lau.
der enget riuoe in wider dan
und Irten M6 f^re,
140 da; er roll abek^re
den man Daea too; xerrtle;.
f ot dnrck Hniu wunder lie;
den efel aa der felben Ttanl
nik e; kin dan getrlben wart,
c; kdrte aber uade Ttdck^
150 UD« e; mit aoroe wider s6ch
Baladm, der e; dO reit,
der man aejungeft Aberftreic
mit riegen, die er ftf He
riiioc,
die erelin, da; ne ia trnoc
155 in eines weges enge,
da; rie aber mit gedrenge
▼fir ba; ntkt getorlUe giln.
rie begnade fckinhende hila
Ir widerkAr. fle k^rie ietA
160 wider ab dem wege dA
awircken dürren mAr^a
»wein :
von n6t xerTtle; ne Im dj^
kein, .
da; e; im -wd taan bagas.
dd lle döweder dar nock Amm
105 entwicben mohtei fA jio ftmmt
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165
■k rcMer re4e öf Caoa den
a u D f .
er rpracb xem man
'wen riebertu
■ ick xem dritten ndle
dd fpracb der man 'benamen
dA
■«•ft ^on Minen banden nü
Tchiere bjin Terlom da; leben.
IM w«r mir in die hant geg;eben
eia Tverty dein wAr, Td
fluege icb
«fdireiB wec ze tdde dich.'
Dd wnrden Ana loni^en
Mch Balaimea oogen
• ffen air6 da; der man
den enge! fach.
er bette in an.
der engel fpracb
*die wege din
Clbi maa «it dir verk^ret Hn,
als Bmn nit wArbeit an dir Übt.
IM hmte doch der efel nlbl ,
miffelragen,
(6 bttte icb
erringen af dem veide d i c b.'
Balaim fpraob Dt *icb hän
ge fändet unde niiffetän
116 und fnln dir die wege min
tet jr got df den munt,
fö da; fie menfcblicbe fpracb,
dd dirre kriec H'ider in ge-
fcbacb,
'wariimb und durch wa; fle-
befCA
170 micb nem dritten mdle
er fpracb 'd4 bAfI geH^ottet
mSn.
ich w«lde da; e; mohte (In
da; icb ein fwert nA b»te^
da; icb den tdt dir («te.'
175 Siia fpracb mIC sorne der mav.
diu fchrlll wundert fieb ble an»
da; nn kiiiot wAa t6 Tibelicb
da; er dem Hhe geliebte ficb,
dd er im antwirte b^
ISO und er nibt vorbte grd;e ndt,
dd im da; Melcben gofobncb
da; vibea raunt bin snoii im
fpracb
mennefcblicber jungen wort.
nA fach er den engel dort
185 mit biA;em fwerte v«r im lUa.
dd wurden im Af getAn
beidiu ougen un^o fin.
er lief dar und viel vur In
nnd^ette in YorbtUchen an.
190 der engel fpracb xem fel-
ben man
'mir ift diu wec vil fwmre
und fwie albie nibt wäre
din efel in eatruMen mir •
A; dem rehten wege mit dir,
195 fd hste ich
erflagen dich.*
BalaAm fpracb 'sA hA» icb
gefftndet
und ift dir min vari
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IM
leil utd Widers »nie fia,
t6 wat ich Twar dA hei^eft
Mich.*
DO Cj^mch der enge! 'viir
vur dich
und hüete dich an der ge-
fcbibt^
170 du; dA ändert fprecheft ibt
gei^ den getea liule
wnn da; ich
dir bediute
und dir euch ift gebeten ^'
Sich fAmde Baladm nihi m^,
17ft von dannen gAchle er sehant.
er kein in Mddbea lanl
di IUI gr6;er werdilceit.
Bilac der kiinic gein in reit
und.eapfie in ninniciicbe.
180 er gehie;> er weiden riebe
nachen da; er tnte
nil willen» dea ern bnte.
Baladm feite in dd gar
diu nnre^ u9w.
widernnne, eg wirt gefpart
da; ich nA niht vürba; var,
200 nln wer fl abgeladen gar.*
Der engel hie; in vurba;
, varn:
er fprach 'dech Tolt dik dich
bewarn^
da; dd ibt fprechert
wan da; ich
dir künde und hei;e fpr^^^ben
dich.»
tOb Da; ronoflte tlm,
er k^rte,
als in der engel Idrte,
ae Bdlac den künege dd
und feite in diu n«realf6
Nach noch längerer Jusführung hei Rudelf, der hier üherkat^t brü--
ier ereeheint (jn Z. 18» = t44 = «09 — ««7 Cr.), fallen beide Teste noch
einweal ttckffrer «iiianfn«fi. Balaam weisiagi:
AldA ses kunegea angeflbt
fM Br q^raeh nlhl andere wan da;
fot
In Mrte und flner Idre gebet
jie fprechen an der fel-
ben ftunt:
wlffagende fprach ftn
ndnt
'ein ftern von Jacdb üf
gdi
tiO iri>n Jerafkldn ein nenfehe
«f ftftt,
deakfafidenietelaldiakine,
diu von Seth gebofn -fint
er di von got ein bltpel nan,
da; in In die flnne qnan
st fprechen an der rei-
ben ftant.
wlffagende fprach Tln
nnni
Von Jacdbe ein ftertt 4f
von IsrahAl ein roete tftf ftdt
und erfleht die hdrfehaft
von Moab; nlt flner kraft
fl<e;t er under fleh dia klai,
diu Ton Seth gebern fiac
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MV
(Zu s. m.y
A.
Zur eigemtlicken Rudolfitchtn ArhtU oder. »« ll(ihter got hdrre
ÄWr alle krafi) gehören folgende Handickrifien :
1) Z« FTemig-croile C^^tito det BiHiMkehmn Pr. Zeit*erg); Perro-
MifAMirMftn/k dei 13, JJW. M. J?W. in 1 ^allm Ct. Nr. U).
Ämfang:
Bichter gol herre vbir alle kraft
VogI himiircliir herfcbaft
Ob allln kreftin fweblt din kraft
Des lobit dich eUl berrcbaft
Ortbaber alUr wifbelt
Lob. yfi ere fl dir gefeil
Vride. bi vride. mit wifbeit
dem. der dir lob vii ere feit,
got herre wan din elaia wort
irt vrhap. rios. vll ort
aUlr anegenge
der anegeage leoge
der ende tnun din wirir rat
in der wlfheit beftrlchit bat
dl noch mit anegenge nie
aaeTanc noch anegenge empfie, tinr.
Vom mit der Erdkunde i$ammi den Städten am Rheine, wie in 2. 13. 16.,
die Gratf Diuti$kü J, 62 - 65. mitgetheiU Äal), der Widmung an König
Kenrad, Rudolf» Tod, und Schluß mit Elia$ [4 (2) Könige 4, 44]:
M30 Affen fi nw hie de hrot.
TU Iber wnden alle Ir not.
Fgl. Nr. 3. IT. — Oraff Diuiiika I, 47. jinm.$ Heidelb. JoAri. 1896.
S. 1166; 18t8. S. SOO; Filmmr S.98, 4.
t) Zu Straßburg CJoh. BibL A. 76. fbl.)t PergamtHthtMdiehrift det 14.
Jhd. toes> BL in t Spj v&n 69-40 Zeilen. FoL
Mifang:
Ribttbere got herre Tber alle Ici^ft.
Togit himelfcber herfehaft.
Ob allen kreftio fweblt din kraft
Vex lobit dich Mi herfbhaft.
Ortbaber aller wlfheit.
liop Tnde ere fl dir glfeit.
TrMe bl vride mit wifbeit.
Vem der dir lop Tnde ere Mt
Hot harre wan din einia wort
Ifl Yrhab tl6x vnde och 4rt
AUlr anegenge^ titw.
MU der Erdkunfe C^^-tlc, mit den Städten am Rheine IS^^lgb)^
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der Widmung tm Mvmrad (186«), der Foriiei9ung hi$ EU$eu$ (4 Ä
Eänige 4, 16. 17) auf BL 906 (nach dem Cueioe auf Bl. S07d ^^yß
dort eine Lücke Jberrtcften), doch ohne die Stelle von Rudolfe Tode.
Schluß C«08b):
Swaoger wart vode genas
Cioes Tuoea da div zit kam
Der fit wart ein Teliger man [4 K. 4, 1$. 17}.
y^l. Nr. 8. 90. S4. -- Cfroff Diutiska /, 47-72; Heidelb. Jmkrb
1826, S. 1166; 1828. S. 199. /, 8.
S) Ztt Heidelberg CCod. pal. n. 327): Pergamenthand$chrift den 19. 14.
JAii. 914 £L in Sp.y von zweien Händeti: iBL 1 — 199 und 193 — 954)
geechrieben.
Anfang:
Richter 6ot berre Tber alle chraft
Voget himelifcher herrchaft
Ob allen cbreilS fWebt diu kraft
Der lobt dich elliv herfcbaft
ortbabe aller wifheit
iDb Tfi ere Cl dir gefeit
frider bl firide mit wif beit, tisip.
Mit der Erdkunde iohne die Städte am AAeme), der Widmung an
Eonrad, Rudolft Tode, Schluß mit EUai [4 -Könige 4, 44]:
Assen n UT hie das^brot
Tnd vber wvnden al ir not.
FgL 1. und (wegen frider) 10. 15. — Hagen'e Grundriß S. 948
inicht 548), Wilken Gesch. S. 410; Adelung Nachrichten J, 99;
Heidelb. J/^fr. tStS. S. 99. /, 5; Vilmar S. 96. J. A, 1.
4) Zu Stuttgard iO/fentl BibUoth. Bibl. n. 8. gr. FoL au$ Wemgar-
len); Pergamenihandechrift vom J. 198t. 199 Bl. in 9 Sp. mit Bildem.
Anfang:
Richter got berre ftber alle craft.
Vogt hemelifcber herfpbaft.
Yp allen kreften fwebet dine kraft.
Des lobt dich alle herfcbaft.
Vrhaber aller w^fbeit.
Lop unde ere fy dir gefeit i).
Got herre wann dia einea wart.
Ift drhab. craft. flox. unde bort.
Aller anegengbe.
, Der anegengbe lenghe, uew.
Mit der Erdkunde Cohne die Städte am Rheine'), der Widmung «m
Konrad, Rudolfe Tode (Der dl« buch ged^echtit .... Radolf van nma
was er genant), bi$ OehoMiae-Naammn. (4B. Kin. i, 17.)
O Bier fehlen 9 ZeUen.
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If»
t
Dim knecbt M furbim dfia nyC n*
Alfam er bat gedun d«. her [4 K. «, 17].
FgL Nr. 5. 7. — Oraff EHuiitka J, 73 — 74; H^elk. JaM, 1898:
I, 4t Hagen'9 Grtmdr. S. S48, ^; ITecibAcrltfi Beut. S. 17, 14.
d) Zu Fulda Ci^ondeshibliotk, ^r. 184. kl. Fol.^: PergamenihandBekrift
de$ 14. Jkd. 350 Bi. tn 4 Sp. mit Bildern O* ^1* 1 - 33 von älterer
Bmndf Bl. 23 — 349« von einem CzecAen, plebanus zu büttrftwicis bei
Prag *) gesekriehen. Mit innerer Lücke.
Anfang: Richter got über alle fcrafr, uhw,
Schluß in9^^:
Din knecbt Tal varbaz dv nicht mer
Airam her hat getan da her
(d. f. A Konige h^ 17). Vgl. Kr. 4. 7. — Jlagen^i Grundr. S. U^.fi;
Vilmar S. 39, 7.
() Zu Wien CiVr. 3690, frühw Rec. 3097« hL FoV)i ' Pergam^nthand-
9ckrlft 4e9 14. Jhd. 145 BL in t Sp. (die bibel).
Anfang:
CR)iGhier get herre vber alle chraft •)
der lobt dich alle herrchaft
Orthaber aller wifheit
lob vnd ere Tel dir ge Teil ')
Got h^e want din einea wort
in vrhap. chraft. Tloa vnd bort
Aller ane genge
der anegenge lenge, uno.
UU der Erdkunde (ßammt den Städten am Merae), der Kaekriehi von
Rudolf* Tode CBL 68^-^: Der dita pvech getlchCet .i. R?edolf von
Wate waa er gen&t>; Atenacb 'Noans Über. Ein hewz pueeh*
ivgL Nr. 16) d. t. Roboam^ Elias, ahbreehend auf9b^ iaehon dat 15.
Jkd. 9€krieh hinzu defect), auf 96« von andrer Band fortHizend von
Samwn^ [98—100 zwieehtng^unden] y 103 Hie hebt fleh der chvaige
birch an imit der Widmung an KiMg Konrad^, wonach 98«— 100<l
gehären; wonach dann 104« nocA wieder EUa$ und der trojanische
Krieg folgt, der auf Bl. 145<l umooU^ändig abbricht:
begiengen iamor Tnd mort
der ain hie der ander dort.
>) Früher in Weingarten, wo sie Zapf (II«Me in einige KlöHer Schwa-
bmu S. tt. 14) noch sah. Ein Theü der dortigen Biblioihde kam nmeh
SMigard, ein Theil durch den ehemaligen Prinzen von Oranien nach
Fulda. iSich Dronke Bzaminia foleainia in Gjninano Faldenfl:
1843. 4^ S. 11.)
*) Fgl. oben S. 104 bei Enenkd Worawicz in Böhmen.
*) Bienatk fMen Je 2 Zetlen (ve^em gUMm Reime).
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Vgl. Ph. J. Lamhaeher Dibi. Vindob. civic. (1760) I, M; Graff
Diutiska 111, 164; Vilntur S. 44, 10 >); Dtni» U, 238; Hoff-
manh S. AS, ZVr. XJClf; Got«flcA«(f ZVenetfM i, S4«.
7) Zv ffeim-ar ^Archiv der gr^ßkerx, Bibliotkek): PapierkandBt^i/% dt»
15. Jhd. 181 BL gr. FoL m t Sp., mit Raum %u vMen Bildern.
Oberickrift :
DUz pvch itt de wlbel genant
Ynd tvt vns hie eia vorred bckant
Anfang:
Richter got herr über alle chrafk, usw.
Schluß (18I<^);
Als Tarn er hat getan da her O K, 5, 17).
[Hie habent der kunig piich ein ende
mit churizzer red gar behende.]
Mit der Erdkunde (ßl. Md-18<»), Rudolf» Tode QBL I66ft-<i). Tgl.
2Vr. 4. 5. — Koch*» Kompendium J, 44; Hagen'» Grundr. S. 245, ify;
HeideUf, Jahrb. 18S8, iVr.. 31; Filmar S. 40—41, 8; Geßner 6ra-
tlar. actio pro coaniirr. bibl. ducal. S, 56.
8) Zu München (Cod. germ. 578. Fol.): Papierhandschrifi de» 15. Jhd.
243 Bl. in 2 Sp. — > 1807 von Dr. Schu9ter.in Prag erkauft.
Anfang :
Rlch^ got hVe vV alle cbraA
Vogt himelirch* herfchaft
Ob allA chreftfi fwebt diu c^R
Dex lobt dich allu h^rchaft
Orthab* aller wifbait
Lob vnd ere fj dir geCall
Frid by frld mit w^fhait
J)eni d* dir lob ere Talt«
Mit der Erdkunde iohne die Smdte am Rheiney^ der Wümmmg Im
Konradj Rudolf» Tbdt (BtT dlt« bäch geticbi ... Er ftarb an Salo-
Mone), Schluß bi» Elia»:
Die ttnw ward von hertsen firo
Wann fi alz Ir geragot waz
8 wanger ward vad genac
Alna Alna do die seit qnam
Der nder ward ain felig maa C^ M. 4, 1«. 17}.
[An alles mirTe leben
Alfo mfts yns gefchehen
Vnd das yna das airo wider var
AnieB das mfts werden war].
ygU Nr. t. 90. 34. — Heidelb. JahHt. 1838, S. 53: J, 7; Ftlfltcr S. 37, S.
f) Zu . . • ^ . .? iSehohinger»?^
Anfang 4
>) Die ZweiffH S. 43 o^m, Mmw mch.
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111
Rio her goi herre rkn Alle kimit
voget Uoielircher herfchaft, «•■»•
Fgl GoldaMt Pamenacictr. vetemai ISM: I, IM| AlooiaDn. /, 49^
lUgtn't Grmndr. S. t46, «; Fiimar^ 8. 4M «. 59.
1«) Zm fFalUrtitim (1. 1. 8)i Pergtmmtlumdickrift dm 14. JAd. Fo/.
mU gutem, Bildern,
Amfamg:
Richter go( herre vber aUe chrafL
VoU hjadifcter herfebaft.
Oh alles chreflea fWebt dein chrafl.
Des lob dich allew herrchall. ^
Orthab ar aller weirbail*
Lob vfed er fei dir gefait.
Vrlder wefi^ida mit weif halt.
Den der dir lob vad er Tait.
Mit der Erdkunde {Bt. ll«^tl« oAiie dU Städte mm AMae), der
fVidmung mt Eemrmd^ ekne Uudetfe Nennung^ dmgtgen kim schon
EntnkelM Hiob^ Alexander^ E%9ekia$^ firaeltiit, Nero; dmnm ent
Bliat mnd drnnoek Philipp» Mmriemlehen bi$ mtr Bimmelfokrt.
SeUufi (llt<0:
Dw feit ia dea hiael mein.
Fraw tA cbaoiginae feia.
' Dem beir auch aür tA ew
Der Täter der. fua der heilig geilt Auen.
FgL Nr. 11. — Heidelb. Jahrb. 1618, 5. 199; i, I; dammeh Vilmar
S. Jö, 1.
11) Zs fFalUTMfint Pergmmekikandtehrifi de$ 14. Jhd. Fpl. tli BL
int 8p. mu hO.ii ZeOen^ Anfang und Ende fehlen.
Anfmäg C9 Bl. fehlen^:
AU ich hie vor gewuoh
Ia Sjrcioae ehroae tnich iSemirmmie^.
Ohne die Widmung an Eonrad und Rudolfe Namen; Bl. 138» dage-
gen Enenkele Hieb, Alexander, Ezeehiel, Eracliue, Nero; dann
eret Eliae; BU 190« Philippe Marienleben bU aar Uimm^fahrt.
8ehluß (S16d):
Das Jerua di Tel aas der helle nan.
FgL Nr. 10. 18. -^ Heidelb. Jahrb. 18«8, S. »00^ doraaeh Filmar
8.6$, 4».
1«) Ja Liiaele BeeUse einet, aue der Obreehtiehen Sammlung (zu
Straßbwrg^.
Anfang:
Richter göt herre vbir aHe kraft
Vogt hlaiiircber herrchnft
Ob alliA krellia TwebH dia krait
Ff^ Nr. %. 15.
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m
Des lobit dich elllv kerrclMft
OrChAbir allir wiskeit
Lob Tod erc (T dir gereit.
Vride bi vHde mit wifheit
Dem der dir iob uad ere Teil.
Bi$ Mum t. Buche der Könige 4, 4S--44.
Arren n nv hie das brot
VA vberwuDdea alle ir not.
Vgl. Otter Hiiiori$che Bibliothek^ Mlmherg^ t75S. 8. i, 76. 94;
Adelung Magazin^ Leip», 1789. I, 1. S, 144 mew»; Hagen$ Grumdr,
S. «40, a^. ^
Diese Handichrift, die Filmar gar nicht aufführt, iet aller
JVahreeheinlichkeit nach jetzt die Zeiebergitehe in H^ernigerode
iNr. 1).
13) Zu Ulm CBürgermeister Raimund Kraft ven DeUmeneingen') : Perga-
menthandichrift des 13. Jhd. 4». mit Büdem.
Mit der Erdkunde ieammt den Städten am Rheine^ bi$ 4 (2) B. Kö-
nige 4.
FgL Sehelhorn Amoeailat. litierar. 111, 13 — 17, Litael Der
undeutsche Katholik von Megalissus: 1781, ^.13; Hagen'r Grumdr.
S. 240. a^ und l; S. 348 oben; Heideib. Jahrb. 1838, S. 139: /, 8;
Vilmar S. 37 oben, 88, 5.
14) Zu Rheinau i^r, 15); Pergamenthandeckrift des 14. Jhd. Fol. mit
Bildern.
Anfang (lückenhaft'}:
Bis der aeicheo vaderfcheit (KainU Flucht}.
Mit der Erdkunde Cohne die Städte am Rheine}, der Wi4mmng an
Konrad, Rudolfs Tode (Der dis bdch geCihtet . . . Bfidelf voa emtae
wa er geaaat), wonach noch Ocha und Nadab (4 Blait, unvolUtänd.}.
Vgl. Graffs Diutiska Hl, 447-449; Hagen's Grundr. S. 343 -
343, X; Heideib. Jahrb. 1838. Nr. 30; Vilmar S. 60, 31.
B-
Zur Nachbildung CCrift h^rre lieifer Aber alle kraft) gekoren
folgende Handschriften:
a) Übergangskandschrifien.
15) Zu Colmar CBibliolh^que da College oder Jesuitereollegium} : Papier-
handschrift gr, Fol. vom J. 1459 idureh 'hans Schilling von hagenam^
geschrieben} mit Bildern.
Anfang:
Crift herre keifer ^ber alle kraft
VQgl himelfcher herMaft, usw. bi$ zur EngdsMipfung.
^Nach 19 Seiten dieser Einleitung (mtC der Widmung an Landgraf
Heinrick} kommt aber der ursprüngliche rudolfleeke Anfang:
Rehter go( here über alle kraft
Vogt des himelriches herrohaft
Ob allen kreften fwebet die kraft
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in
Des lobet dich atflt lierfehaft
Orchaber ftNer wifsheit
Lop vnd ere fl dir gef^t
Vrider befridet mil wir^hitt >)•
MU itr Erdkunde (,und den Rhehuiädlen}^ dtr Widmung an Emrod^
den Büchern E$rä, der Makkabäer^ Eether, Judith ,.. bi$
yahuehodonosor.
Schluß: das wir aacb rimo willen leben.
fgi. Grafr» Diuii$ka Ul, 441—445; damaeh Vilmur S. 47, 19.
li) Zu Heidelberg (Palat. n. 140. Fo/.): Pppierhand$ckri/t vom J. 1307
iaue Constanz). 99 Bl. in S Sp.
Besondre Schreiber- Einleitung iauek in Nr. 17).
Anfang: CriTt herre kalTer aber allln kraft»4i« umm eigent-
lichen Anfange (In nomine domini — Alf una die baiiic Tclü-ift feil).
Damach C4«).*
Rieht* got h^re fber alliu craft
Vogt himeircher herrehaft, «nr.
Mit der Erdkunde iekne die Städte am Rheine') ^ der Widmung an
Monrad^ Rudolf» Tode {hie bebt fich an ain nüwea p&ph. »gU Nr.
0), a) bie Naaman und Elita, b) Nabuehodonoew ivgl Nr. 16), dor-
nach Alexemder^ Hiskia.
Vgl. Nr. 0. - Wilken Ge$chichte S. 300— 301, Adelung Nach-
richten J, M; Eeidelb. Jahrb. 1838: /, 0; Filmar Ä 45, 18.
b) Ohne die rudolfinchoy mit der neuen Einleitung.
17) Zu Ka$9el ilandeibiblioth. de» Museum»: MF«. Cheol. Fol. Nr, 4.
4*)-* Pergamenihandichrift vom J. 1886. Cl. Dezb.) 295 Bl. m S Sp,
9oa 39—40 Zeilen, mit guten Gemälden.
MH eigener Schreiber - Vorrede Cwie in Nr. 10): Üaa wOld got daa
noch war: Gelicbfes gewonhait vnd auch dl Tcbrelber.
Anfang: Chrift herre, «tir.
Enthält nach Eli»a'» Tod» Hio*Ct5l*), IV«*iileadiie»Är C3M«), Do-
ri«t, Alexander (»00*), HwJki«, Efsechia». Damaeh C300*) dU Evan-
gelien (^cr«wnt = iVf.20), und Philipp» Morienle^m («83c--W5«>);
dennoch vor Naamann Biob iwie 1. 3) BU U9^:
Az«en fj UT ble da; prot
Vnd ilber wnnden alle ir not.
Vgl. Hagen'» Grundriß «• M5, 9; HeidM. JafcrI. 1838: 11, 11;
Fi/aiar S. 48, «l-S. 50.
18) Zu Wolfenbüttel iMta. 4. J, B. kl. FoL): Pergmmenthandechrift
de» 14. Jhd. 150 fit. mii Bildem.
Amfang :
Cairt herre kalter Tber alle cralt.
Toget himelircher berrchafl.
b%» %u mi9a; doch fihlt Biob, Nabuehodonoeorj Alextmder und Hi»kia».
>) Sieh Nr. 3. 16.
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Vgl. Hagen'$ Orundriß S. S41--S4f. x, uoi F. A. KniiXtl UU
pbilae vernonis Golhicae noDouN. caplC. eplflohie Paali ad Roma-
nos: 5. 471, S <9<>* ff 6 er« ÜberlitferMngtn I, %. 8. 96: //, 4; Hei-
delh. Jahrb. ISZB, S. 199: II, 10; Filmar S. 46, SO.
19) Zw Königtb^rg: PergmmenikandBiArifi det 14. Jkd. 947 BL gr. FoL
(41 Zeilen in der Spalte,^
Anfang:
Crift herre keffer ober alle gefcliafl
Mil himeiircher herfeliaft
Got knalo über alle engele her.
Die i B. Mo$e$f Richter , 9 B. Könige bi$ Sahmo^e Tod, mit Angabt
von Rudolfe Tode (Radolf ¥01 Bims was er geoaat)) Forteetmmng
pon Jefoboam^ Sehlußt
üix reibe kiat hie; Joaaa
Der Tlnt In dem walvircbe was
Dri naht and dri tage
Nach der waren rchrift Tage.
Vgl. Laekmann^e Amewakl eme den hoekd. Dieklem de$ 13. Jkd.
BeHin, 1690. 6«. 8. ir^r; Heidi^b. Jahrb. 1698: i/, 99; VHmar
S. M, 9». Kipke in Emet Hennig'e Hi%tor, krii. Würdigung eimer
kockd. Übereetu einee aneeknliehen Tkeile der Bibel, Konigth. 1619. 6.
90) Zu Wien (Nr. 9609, früker Rec. 9009. Fei.): PapierkandHkrifi dee
15. Jkd. in 9 Sp,
Anfang:
Gaift her' chalfer vb* alle kraft
Volt bimelirch* herfchaft
Got knnig vber allew her, «tv.
Ohne die Widmung an Kanrad und okne Nentumg Rudolfe i bie JElt-
eeuef Schluß:
Swang^ ward Tnd genae
Alaes Awea de die sIt chom
Der rider ward jUn Telig arän Cobbroekend).
Vgl 9. 8. 94. — Denie: 11^ 937; Graff DiuUeka Ul^ 184; Hoff-
mann Verteickn. JSr. XUV, 4; Vilmar 8. 65, 30.
91) Zu Parie iNr. 7967. Fol^s Pcrgomomtkandoekrift.
Anfang :
. Crifl b're kajC ubejr alle ciaft
Voget himeiircher herfehaft
Gel knnic vi^ alle engel her
Dir dienet gar ane alle wer
Was In nnem namen ie
Gerchephede aig enfcMA en^le. .
bi$ Joiua.
Schluß t Was Ich bi miaer iare Mft (gleich Nr. 99, 5 2etlc*
meJbr).
Fgl. Graff Diutieka: I, 73; HeidM. Jakrb. II, 14 (d. i. 13); F^»|.
mar 8. 43, 19.
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tt) Zm Müneken iCm4. gcr». 4, früher C»tal. p. 19. Fhlyt PwrgtmmU
koudichrifl (auB Bene^iktbeuet fO^ vm 1400 ge$ehriebem, nur ««cA 40
BL in 2 Sp. 9u bi Z. mit Bildern.
Anfang:
Chrin herr kayfer vber all«w ckraA
Vogt himeli reber heffiehafl
6ol kfinick f ber aller eagel ben
StkUiß mit E$tiu*9 Heirnt eehon Yfaac was Crawig vad vnfro
Vnb firau: folicbe tat Waa er 9x gar aa feiaea rat.
P'gK Ooeen Mieeeilan. U, 99— 6t; Hugen Grundriß 8. 949, V;
Heidelh. Jahrb. 1696: 7/, 99; Filmar: S. 49, 19.
S9) Zm Gotha (/Vr. 1, 66. Fol,}: Pergamentkandeehrift de» 14. Jkd. {fix
elecCoral. bibl. Teren. otrius qs Bavariae ducaai). \9l BL
Jnfang:
Chrlft here keifor aber alle eraft
Voit biroelircber berfcbaft
6oC knaic tber allir eagil her, ti$w.
bis znm Bitehe der Riektef 1, 7., mit König Adenikmeek?» Rede ab-
bretkendi der biroel vad erde bat gefchaflia. 81b gollioä rat ifl wol
ergaogea an mir. f'on BU 981 an beginnt Rudolpe Barlaam und
Joeafat.
Vgl. Tenxel Monatl. Unterredungen. 1991: ^.999; Ootteehed
Mu9ter /, 949; Adelung Maga%m S. 146; Cyfrian Catal. mse.
bibl. Getb. Le^ 1714. 'S. 16. iVr. LXX} Jakob» u. Dkert BeUräge
1697: il, 999-997; Hagen Grundriß S. 944. «. ^. «. S. 946; Hei-
delh. Jakrb. 1696: II, 15; Filmdr S, 149, 11. FgL aaeA Perf s Ar-
ekio Fl, SO; Li»ck Heinrieh von Meißen» Vaterun»er, Varrude4
O r»it RnenkeV» und andren Einflecktungen itieh A. JVr. 9. 10.11).
U) Zu Heidelberg (Cod. palat. n. 391. kl, Fol): PapierkandMchrift de$
15. Jhd. 91S Bl.
Anfang:
Cain hVe kaifer v^ber alle craft
Vogt hymelcher berrchaft
Got knnig v'ber all engel her, 11910.
Mit der IVidmung an L. Heinrich und JT. Konrad, Rudolf» Tode
OS^'), Enenkel*8 Hiob, Alexander, Etechiat. Dennnoehy weil Bl,
190* die ältere Bearbeitung E {Buch der Richter, ertte» Buch Samue-
U» tuv.) beginnt, Schluß:
Swanger wart vad genas
Ainea Tunes do du jsit kam
Der nt wart ain felig man (4 K. 4, 17).
Vgl Nr. 9. 6. 90. — Hagen Grundr. S. 945, v; fFilken Ge»ek.
S. 408; Heidelb. Jahrb. 1828. S. 200: //, 97; Ti /mar «. 51, 96 —
8. 59.
>) Zmiechen nrae (966—996) da» Qmeilium tu Con»tanM von 1416.
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25) Zu irien (AmbrM. 77. Fbl.): PtTgamtmikandsehrifi ifet 14. 15. Jkd,
mü Bildern.
Ajifangi
Cbrift here k»irer vber allew chraft
Yoit himeiroher herfchaft
6ol chiiDick f ber allev her, «mr.
Ohne die Widmung an L. Heinrich ^ mi^ nur kurtter Brwäknung K.
Konradi ohne deeten Vorgänger und ohne Rudolfe Nennung (vgl, JVr.
36),' Enenkel aber itt von vorn herein eingeflochien iLutifer^ der
* Teufel in der Arche, der Thurm am Babel lOw.), da»u Konrad*$ von
lVür%burg Trojaniecher Krieg (Ain kdotg .was do in der c^t me
Troy: Den betwang der tagend poy); darnach Eliae, Elieeu^fpo-
mit BL 31 4<^ abbricht.
«6) Zu Stuttgard iK. Privaibibliotheh , rother Band: THBVySCHE
BIBL. RKIMWEIS VERFAST VND MIT Agaren hwd.) .- Pergament-
handechriß de$ 14. Jhd. (auf Mergentheim). Fol «56 BL in t Sp. von
40 Z.
Anfang iunvolUtändig der Vorrede Z. 68);
vnd weirer Worte mairterrchafb
das icb der laider chleine hau
vDDde gemche in mein gemuete lan, u$w,
MU der Widmung an L. Heinrieh und K. Konrad; Rudolf nicht
genannt; darnach gleich forUetsend Hsljas darnach cherte« Als in
got reibe lerte .., OcJbosiot, Bl. «J8<> Euenk'el*9 Hioh, Mesemder,
Eteehiat^ Bl. «46^ Philippe Marienleben mit den Evangelien wie m
Nr. 17, und den Klagen bie zur Himmelfahrt (3494.- Dax fant Jacob
marien pflegt was).
Vgl. Graff Diutitka: I, 74—75,- Heidelb. Jahrb. 1818; ii, 13;
Vilmar S. 50,22.
37) Zu Wien {Nr. 3060, früher Theo!. CCXXll. ol. 717. Fol.): Papier-
handechrift vom J. 1436 (für 'Ritter Her' Hanne der Hoffkirichei* gf«-
echriebeny 277 Bl.
Anfang iS. 2 unvolltiändig in der Einleitung Z. 58);
Schaffen czv ain^ haut getat
Das dv mir gebe den gwin.
Mit der Erdkunde^ EnenkeVe Teufel in der J#rcÄe Ceieh Nr. 3*),
Konrad'e von Würzburg Trojanitch. Kriege (Ein kvnikch wa» Ib
d* «elt »e Troy : den twaog d* tvgfit pey).
Vgl. Denit: I, 387. Nr. CXXXVIII; Graff Diutitka: HL, 16S;
Hoffmann Nr. XXVII; Vilmar S. 59, 41.
38) Zu München (Cod. gcrm. 279, fiüher CaUI. f. 835. Fol): Papi€r'^
handechrift dee 15. Jhd iaus Tegemtee)^ 303 Bl. m 1 Sp. CBl 3» —
37 Lücke).
Anfang:
Got he*r chrift vb' aller chrafl
' Vogt hlneUrcher herrchaft
€k»t kunig vh* aHew her uew.
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m
GUiek vom 13 F^r^c out fFilk§lm von Oran»t dmgtßmskUk
imU Nr. ZZ. S4),- mit der fTidmumg an Lan4graf Heinrkh, Enen-
kel'i Uktn G^oien, SSndenfaU ^ Akrakam; nach Moye» und Joma
lde»$en Tod Bl. t49 ) gleich Philipp'g MaritnUkm (AI. 995— 305b)
ki$ Christi Rr$cheinen in Jgypten {abbruhends &y wan all lo grof-
tem ▼archlen Anoo dot Et flc ett finis).
Fgl. Bogen Grundriß S. ««, {; Dooen BiiaeeUan. 11, 52; Hei-
delh. Jahrb, 16S8: Uy tS; Filmar S. 44, 16»
tf) Zu Wien iNr. «78«, früher Hift. prof. 71. ol. Aal^r. S«0. gr. FolO:
PergamenOumdeiArifl vom J. 1439 idureh Lambmeher im J. 1665 von
Jmbrn» nach Wien gebracht).
Forn EnenkeVe FürMtenbuch («. S. 109); BL Zi^ die Reimehronik
C^ie Bibel vud die Koronik).
Jmfmugz
Corilt berre vber alle kraft
To^ bjrmelircher berfcbaft
Got künii; vber alle ber, ««10.
Mit der Erdkunde (ohne die Städte am Rheine^; Ja« « — 4 fi. Mom,
Joeua; ohne Rudoip$ Nennung nach Salomon C«99c); darnaeh da$ 4.
& der Könige, Hieb, Esra, Judith, Coüatinue, Sehdlenthurm, Etiher,
MaJ^ahäer, Juüue, Pompejue, Herodee, Auguetue, nJawe d {ohne
Phüippe Jem$'L«hen\ Tiberiue, Cajue aus Enenkel, von dem aueh
gUi^ vom Einschiebsel (Gölte« Gespräch mit der Weisheit und Ge-
rechtigkeit, von Sathael u. Lueifer, von 4dm9 Fereuchung im Bade).
Schluß (354<0;
Hie bal das pficb ein end
Got TOS fein gnad fend
per manoa Heinrici Gaiebarner
de Yel perb Afio X* XXXIX».
FgL Lambaeher: U, 959. Nr, 8«0., ed. CoUar. 574- Ä77; Ha-
gen Grundriß S. ««7, d; Graff Diutiska Ili, 1^6. 341 (ol« Enen-
keü); Heidelb. Jahrb. 1628. S. 199; Filmar S. 58, 39; Hoffmann
Nr. XLIF, «.
30) Zu Muri iElosterbibliothek) : Papierhandschrift, breit 8^ vomJ. 14d«.
Ju^angs
Krift berre keifer Aber alle kraft
Bin TOgt bimeircber berfcbaft
Got kinge Aber alle enget ber, uew.
Die Handschrift wollte führen:
Uns an die wil dn mit krefte .
Der alt keifer firidricb
Und fin Am beinrieb
Ter ottcb keiffer ward genand
(ndk Nr. 3«), geht aber nur bis Moses (Smo^ wowut die üffenbaehsehe
Boudschtift anhebt); wonach prosaische Erväklung, vuletstt Gesprä^
emcf Meisters wut seinem Schüler CLuddarius?).
ygl- Graff DiutiaMi lll, 445—447; Fitaiar S. 44^ 17*
PV. 3.] 12
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11«
81) Zu München (Ce4. gerta. 5. früher Ofttel. pg. 15. f1»lt); P«r^-
inefitAattdtdbHA «f«« 14* ii^<f* Cw* <(<^ Augt/burg^ Stadtbibliüih^ y iro-
ftm tte an« tVitn kam^ vo fi« 1544 neu gebunden wotden war), 2t3
Blin%8p.von6^Z., mit Bildern.
Anfang:
CHR1|ST I HER|R . G|faAI|SfiR | VBB|R . A|LL|B.V | OhIBA|FT|
vojl himlireber berfohnft
Got künick f b6r allew her.
dir dient gnx an allew wer
Swas ia deinem namen ie
gerchepht aigenrchaft enpfie.
MU der 9Vidmung un L, Heinrich; vem eehon EnenkeVe Sathael,
Lueifer, Michael y Gabriel ^ Raphael und die übrigen Bugd uAd der
Teufel in der Arche; nach Jotut^e Tode wieder ^ betondert von Saul
ClSl^) Ol» EnenkeVe Hiobf Alexander, trojaniedttr Krieg y römieehe
Kaiser (18S<1) 6ff auf Karl den Großen. iHienach Biechof
Udo.)
Fgl.. J. G. Sehelhorn in GoHsched^e Beiträgen zur Krititehen Hi-
fforit der deutechen Sprache. Leipz. 1789; /, 593 — 608; Hagen
Gruiidriß 8. UBy «; Oeidelb. Jahrb. 18S8. S. 199; //, IS; nimar
8. 55, 31.
93) Zu Wien iNr. 39t 1, früher Ret. 3115. gr. 4»); Papierhmndeehrift
vom J. 1393 u. 139{. 393 Sf. m 3 Sp. mH BOdem.
Anfmtg CunvolUtänäigy d. h. die eigentl Einleitung der jüngeren
Reeeneion fehlt):
Ganug fragt man noch air«
Wa waa got vnrer berr do
Do nyendert creatnr errchain
Gemacht noch gefchep cbain. Cvgl. A>. 39.}
Oibie die Erdkunde. Schon vom EnenkelU Sathad, bei äer Ar-
cfce Wi» 9%tifel, .... iKo6, trojanischer Krieg (S7t>), Alexander, Eze-
ehiae On Rom: $. S. 10»), Pilatu», Rom (301»), Ghckenthurm, Juliue,
TiberiuM, die sieben fVoehentage iumgesteUt)y EracUus usw. bis Karl
. d. Gr.s darnach Prosa (von den Königen nach Karl), donn.uneder m
Reimen bis Kaiser Friedrich und Salatin (365^) {sieh /W. 30) und von
72 Sprachen,
Schluß iEnenkeVs 393^);
So habent finrieich difea ftreft
Er leb noch in der weit weyt
Welichea vnder den paiden tey
Des mtrea pln jch worden frey.
Sieh S, 110 «ad Cr. a, 1. 4. -; Fgi, ßtaff Ditäiska lU, 337;
Vilmar S. 58, 38; Hoffmann Nr. XLf; fehlt nodt m Hagen
Grundriß 8. 937 and Heidelh. Jahrb. 1888 S. 199. 300.
A) Zu fTolfenb üitel (BIffl. 4«: f, 5, 3. gr. Fol): PergamenthondetArift
Jet 14. Jhd. 979 m.fk 3, vän Bt 353 an in t Sp., mit kUinen fmi-
sehenbüldem. Oher$ehrlft 'lÜO kebl A6h a» die wibel. vü die chr#-
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17»
aick vb4 tob erCt mki 4em Pficli der gefcliepr. vi dtrwM^h ?ö
allen baydenircheM chSoigen tu Aooh voa alles rökätoked otemigö
fod Gbairern vJl vd alltn psbften.
Jmfmmgi
Cbrin Herr f ber allew ebrall.
Veü Uaelifcher berfcbafl.
Got GbüoJck tber allew Her, ««10.
Gleich vom (naeh ,Z. 18) 16 Zeilen auf Wilhelm von Oranr$e
iwie m A/r. S7. d4), tn Afeeee Stücke au$ Rnenkel; fFidmung an
äenrad; naeh Salomon EUae^ OekoMiaet Philippe Marienleben;
dann Heinrieh von München bie Karl ä. Gr. (ttdb dh, S8), vel-
cber out Stricker genowtmen; monaeh dann Theil 1 — 3 van Wil-
helm von Oranee ibie ÜL S71»};
Schluß:
Da; belff vna fand WUbalm
€h>t erbdr vaten gatai.
rgL Nr. 37. — Eechenburg N. Uter. Anaeiger 1809. JVr. 36. Sp.
409-415; Hagen Grundriß S. SM, ßßt Knitiel Cod. Garol. 9.
474; Eben Überlieferungen /, 3. S. 36—37; HndM. Jahrb. 1838:
iA 16; Vilmar 8. 37, 33.
31) Zu tVolfenbüttel CAog. Mfa. cb. I, 16. #W.).* Popiorhandeehnft
vom J. 1399 (nacA BI. 138<) von UniniE Seaiüiifer ^aoMlt 'fescbri-
bea aa dem Lftg ') pei Leiapoldea deai viaHer der 4io weil «ollner
do was' (t. Nr. 33), n» JaAre 1437 im Beeit»e ve» JOrg Mfllcbjr,
der et 'vö d" bifcboff ▼'Iricb ▼# priz« d, 4 Kofli»lb^al2 d* bifcboff
fiarb', edangte *)); 106 fil. aUe ee (Jbu Joeua}, 138 £1. dl aew ee.
jinfang:
CuusT • i»aa . tber allew cbrtffi
Yogi blmlifcber berfcbaft
Got cbfiaik tber allew ber, «itv.
Mit Stellen und TheUen au$ Wilhelm von Oranee^ Bnenkel^
Heinrich von Münehen^ Philippe Marienleben CBl» 331).
Vgl Hagen Grundriß S. 343, yy; Knittel Cod. Carol. S. 474;
Ebert Überlieferungen I, t. S. 37 — 38; BeidM. Jahrb. 1838. S.
MO. //, 34; Vilmar S. 34, 14.
H} Z«, Bruneken in Tgrol iJohanm van Vintler gehörig'): Pergament-
hamdeckrift vom J. 1394 C13. Jum)- gr. Fol Geechrieben von Heinz
SoaÜmger von München an der Eteeh auf dem BungoUtein hei dem
Herrn Niclae dem Vintler (t. Nr. 34).
Mii dar Widmung an L, Heinriebf bie Kaieer Friedrich IL
Vgl Streub Drei Sommar in J^ßfol München^ 1846. gr. 8. & 601.
■) Paß hag am Fette de$ Brenner^ in Urkunden von 134#. 1363« 1308 der
aaU xem laoge, ftf dem fd ob^dem laege, anlma, l^elimca in tyUn
*> Bpaiar war 4ia Hm i n hritt td Parie. , Welch Sehiekiall
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leti
36) Zu Gütkm (A. 8. gr. Fat): Papi0rkand»ekrift vom J. 1996: 99$ BL
{fi 3 5p. SM je 58 -=-60 Zeilen.
Anfang fehU {ergänzt mit 4er folg. AVr 87).
Mit der Erdkunde (bie 37^), der IVidmung an K, Konrad («focA 06-
gekürztf vgl. iVr. 25), Bücher der Könige, E$ra, Juditk^ Etther, Mak-
kahäer^ die new e (Mit goU« weirnsg) d. 1. Heinrich von Aftiii-
cA6fi (mit Philipps Marienleben'), EracliuSf Karl u$w, bie K, Fried-
' rieh IL
Vgl. Tenzel Monatl Unterredungen: Uli. S, 988; Cyprian Cata-
log. S. 47. 1//; Jakobe vnd Vkert Beitr. U, 848—858; Hugen
Grundriß S. 844. q. 6; Adelung Magazin U, 848-859; Htidelb.
Jahrb. 1888: 11, 88; Vilmar S. 57, 86.
37) Zu Aroleen {F&rstl Bücherei): Pergamenthandeehrift. Fol 9$8 BL
in 8 Sp. von 70 Zeilen (bibl vnd die Karonik).
/in fang:
ChBisT DBB Herr über allew ehraft
Vogt himelircher Herfchaft
60t -chunii; über allew her, uew.
Mit Angabe vom Rudolfe Tode (169'*'), dem trojaniechen Kriege, dem
4.B. der Konige, Judith, Etther; Philippe Marienleben; E Hen-
kele Rom; fVilhelmvon Oran$e.
Schluß (wie Nr. 33):
Dez helff nnm fand WyJhaln
Das 60t erMr vnrerB galoi.
Vgl. Heidelb. Jahrb. 1886, S. 1178. 1181; 1888. S. 199: ti, 17;
dammeh Vilmar S. 58, 87; Jakobs u. Ukert Beiträge U, 843 —
844. Anmk. 1.
38) Zu Wien (Nr. 8768, früher Tbeol. XXV. ol. 708. Fol): Pergmmemt-
handechrifi des 14. Jhd. 367 BL im 4 Sp. mit schönem Bilderm (1^ die
wibel TDd die Choraoik). *
Anfang (7*):
ChBIST . HBAB . TBBB . AL-LHY Gbraft.
Volt Mmelifoher herfcbaft
€tot chüBik tber allew her, usw.
Mit der Widmung an Landgraf Heinrich, der Erdkunde («Aue die
Städte am Rhein), Einflechtungen EnenkePs, dessen trojamieckems
Kriege, mit der Widmung an Konrad ikurz), und mach Salomom Ru-
dolfs Erwähnung und Heinrichs von München ForteeUtemg kU
Karl d. Gr. («. S. 179).
Fgl. Denis: 1, 911. Nr. CXXXVI; Hagem Grundriß S. t87, d;
Graff Diutiska lU, 158, 9; Ho ff mann S. 49; Vilmar 9. 57, S4.
39) Zu Kremsmümster: Pergamenthandschrift des 14. Jhd. Fol. (Hei»-
rieft von München'): Form und hinten mangelhaft.
Band IV beginnt:
Chrktt lierr.äbec alliw Jmill, «tip.
BL 13. Genuk ftragt man alfo, u$w. (vgL Ar. 88).
Nach dem Bwh€ der mehttr folgt der trojamsehe Krieg Mmtwm^
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Ml
«ac& dem Büektrm der Komig€ (wut Rmdoifi Nemnmf') Banie'l, JPtra,
iVdbe«!«, Hon» Ettkery Judith, Mexandm-, Makkohä€r {SMwß: Nu
■erckt wie es ergie), neue £, römiweke Maker {imd PaMe^ von
Miu» Cdamr bU Lmdwigdem Frommen.
Vti dieter Hmnd9ekrift liegt eine vMatändige Jkeekrift ven der
GeUaekedim Bmmd m 4 Bänden 4» mu Dreeden M. 78—81. {Falken-
Mtein Be$ckreib. der Dreedener Biblieth. S. 403) nnd van 1% 4. der
nemem E. eine jihetkrifi in der JT. Biblivlkek mu Berlin (,Nr. 39. #b/.):
MH goiex. wetftmg: Hat ew alMe »ein mumg Perekaiden vDd be-
ricbtei Vnd f leehtikleich getihtet Wie lieh die werlt von erft' an vie
Pia aa Nee wie ea ergie, ««id. ibie Ludwig den fVommen^; und Theil
Que WiUehalm iSeUvß lo vnrero jceiten dea wJLa icb aicH Vnd w&n
nianer ner geCeiiicbt).
Fgl Bogen Grundriß S. 338—341. 541-548; Graff DiuUika
Ul, tl%-^m; HeideUb. Jmkrb. 1838: //, 31; Filmar S. 56, 33.
40} Zm Gleiniek (num UnrnT): Pergmmenthandeekrifi de$ 14. Jkd. Fol.
mit Bildern^
Am fang:
Chrift lierr vber alliw kraft
Veit kialifcher herfcbaft
6et cbÄoik vber alliv ber, uew.
Schon nom von Enenkel Lueifer eingemieeht ivot dem eigenen}^
ehern $0 Stücke bei den Schöpfimgetogen^ Lueifere Fereuehung Marne
und der Eoa^ eein Teufel im der Arche iVotf, aaeA Nabuchodonoser
Tarquiniut^ mit dem trojaniachem Kriege Kenrade umd Enjs nkele
gemieeht (Bio konig waa ia der aeit au Trey), Alexander^ Karl d.
er» Mfw. Fon dieeer Bmndeehtift befindet eitk eine GoHeehediethe Ab-
wekrifi m der K. BibUothek eu Berlin (JVr. 439. 440. 441. Fol, mit
Alexander mit Bl. 353^ abbrechend) und Nr. 31. Fol. (den tn^anUehen
Mneg »u Bd. 440. BL i4\ (Bin kAnik waa in jder aeit ae Trey)
«Hfl die Leearten der Krememüneteriechen Handeekrift [Nr. 83] «iitAel^
temd.)
Fgl. Hagen Grundriß S. 228-987; Graff DiuUtka Uly 273-
280; Hddelb. Jahrb. 1828: 11, 20; Hilmar S. 53, 33.
d) Bie jetai unbeeiimmte oder auch unbeeiimmhare Hand-
eehrifiem
II) Zm Sii Gallen {Sr. 38. Fol): Papierhandechrift vom J. 1407 (ge-
achriebem durch Ulrich EeBenewiler, Pfarrer su Saimbaeh). Anfang
fehlt. Mit der Erdbeeehreibung {ohne die Städte iMi Bhein), der fVid--
memg am K. Komrad iBl 331), Budolfe Tode (Bl. 373. R&dol.. vOn
Batxe waa er genant)^ SeUuß mit Eliae (Die bitea bertaen Tfl
oren her). — fVohl B.
Fgl Graff Diutieka lU, ^49; Ftlaiar S. 54, 39.
43) Zm Hamburg {aue üfenba^e NaMaße): Papierhandechrift fleft15.
Jhd. 4«.
Anfang ntangelhaftf vom Ende dee 3 B. Moßee bie tum 1 B. der
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18f
Kon(g9f mH IVidmmmg an KSnig Kanrmd. — fVM Cr. (.tfiifMf) mU
Ükergang t» R.
Fgl Catalog. UOettbatb. lY, t— 4;- Adelung Mngm^m i, S, 141.
145 — 146; daraui in Qotlfir, SchütMe Firede an temur Antgaht
'DUhUlorimAen Büehtr de» A. TeMtmmmimJ (1771. 1781. t Bde. 4»)
/, 6-^18; Hng4n Grundnß S. SS6; Heidelb. Jmkrk. 18<8: 1/, U;
nimar S. 53, S7.
43) Zi» iViirnier^ (avt Panuer^e Sammlwng)t Pefgmmemiktmdeehnfi^dee
14. /»li. JM. füff A»M«m. («<a !Vr. 51.) Wohl B. itfu/oii^ Boii-
Vgl Doeen MiuMam. 1/, 95— 5S; Hagen Chnmdtiß S. t44, o;
Filmmr 8. 50, 34.
44) Zu Leipmig iPaulin. BihUathek): Pergamenikandeehrift. 4«. Wohl
Cr. UnvolUtändig ; fttt tum Richter Eli*
Fgl Hörn Sammlung mu einer hieUriseken HandkUüoihek S. 775.
793; L. JooeA. Feller Catahig. MMtorum BibL Panlio. in Acadenia
Lips. conciDOfttor. Leipc. Gledittch^ 1686. 13®. S. 163; Hagen
Grundriß S. 345, r; Adelung Magann /, 3, 150; Vilmar 8. 43, 13.
45) Ztf ? heeaß Johann Hering,
Vgl deeeen De molendiDls eonmqne jure. Fßmnkf. 1625. 4«. iai4
Otter Hi$tori$che Bibliothek /, 97.
46) Zu Berliner)
Fgl Adelung Magazin: /, 3, 151.
47) SSn . . ... .? Um Beekae dee Mattkiae Flaeiue Illyrieue.)
Fgl Hagen Grundriß 8. 346, y; Filmar 8. 59.
48) Zu (?)
Fgl Joh, Fr, Maier HiClorla TerflM. geniao. bibh; Hagen
Grundriß 8. 346, d; FJdmir S. 59.
i») «• (?)
F^. Jek. Säubert Palaeftra atol. pbUol. 8. 193.
50) £« (?)
Fgl Theodor Bibliander De ralioae commUDi oniDiaM liagn»-
mm. Z<rM, 1548» 4«. S. 49; AotCtiif er Opp. S. 347; Filmar
8, 60.
51) Z« Freitifi^en (m Motaler^e Beeitee 1809). 340 Bl. 06 PmnMtt'e
ßandeekrift CDfr. 48)?
Fgl Hagen Grundnß 8. 345; Filmar 8. 51.
e) iBrtieAtl»«fce früherer Bandeehriften.
53) Zu ^/0n (in de» Wolfgang Lasiue Beeitn eintt)^ 4».
a) Ten 4ef Schöpfung hie Joeeph» TW; 6) «o» 3 A. Mttt l — 8.
Fgl Hamburgiei^e Untor»uehungen B. 8; Hagen Orwadrifi 8. 9M
—227, y, aa. ßß; Filmar 8, 59, 40.
53) Zu fVien:
a) Anfang 5m B B. Afom, 5) Riehter hie 1 B. ICAii^ («Ü är«r
Widmung an K, Konrad) ; c) 2 — 8 B. Könige,
Fgl Hagen Grundriß. 8. 297, s. aa.
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*4) Z« triem (MipIWmM $m C%d. 4WI, fiiUier Mmw. tlO. 4o>; fWira.
Seg€m J^Bob9 (vi der neliftM lande diet Begy^U mii te ftrilVD)
VgU Qroff IHuMfa III, 4«6/ Af.ji« ^««i^ 1^8: A 481
U) Zu G0riiia (im Juiom>$ BuUwe).
FgL Bmgtm Grundriß S. »47, «. «a. #^. yy; Filmmr S. W, 1.
»D Zu Müuchtn:
•> 1 Fk^ihmiIM. d9§ ly Jkd, Fol iBl IF/i/).
*) I PergmmmibL de$ 14* Jkd. 4\ m t Sp. «, 88 Z.
(dj>e swelif warn macborea kJod
(a)le »q jr nanen f enefiet find,
c) « PtrgummibL kl. FU. im 9 Sp. uu 40 Z. (Hoeeit'« Bmtu fnüker.)
Irtan wkI Jakok:
Djm er in bäte «iro betrogen.
▼A Unen Ioa in ba(e erlogen.
»• rpr»ch laban das ift ain fite
Der vns allen wont niiie.
d) 1 Pergaaiint^/. 4«, (Fragv. Mfii. 1, 5).
Farn dm 10 Gtboim.
W) Z« WaU4r$t0im: l Pgrgamemthl de» 14. JAd. #W.
&8> Z« Frankfurt o. Af.x 8 Pergametil6{. (Dr. Böhmer gekSrmdh 4*
» 8 i^. rM 84 Z.
u40AMg:
Die jiweUf banbei fteine
Mil edelen werke reine
in de erOen ein fiardyus, «tw.
M) Z« ZyrtcA^ W9hl mu» Heinritk von Müneken (od»r Cr,).
Vgl HQttimger Blbl. «nadrlpari. Mrieh 1664. 40. .S. 147 -«U^;
Hmgtn Grmndr. S. 847.
M) Z« /eaa; 1 Perganiaildt. (Cr.}
^110 der BinUUumgt GenlGs. | Dy criftenbeU ift d«{ ber.
Fgi. ßUmAiier m ^ii^«/? .^ns^eigfr 1818, «. 171-^176; Filmmr
8. 89, 8.
<1) Z« ? Bnidbfiküke der £rdikimde.
Fgl. Hoffmann und Haupt Mdemt$che BldUtr: /, 846— SM.
it) Z« 7
W) Z« 7
Fgl. Btfriiaader De nOioBe eoi»in«iii (Nnn^ ilAfiianiin. ZOrieft,
1&4& 40/ Aagea Grundriß S. 886.
e) Budolf$ Widnumg vor t^ntm Bmek der Mämige.
iZu S. 83.)
Mit angelegener wärbejit 1 d6 fie ribtsre wAren, 5
▼•Ueffrocben voilefeit 1^ ?ier Imndert j4reii
ift der rillt« re baocb albie «ad io driaic j^e jeÜk
nd fwas in der <it ergie, In gotea Munen ich aik wil
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184
der kfiiege baoch hie rihen an
und fagen, £6 ich hefte kan, 10
wie diu gerehiht unevie
und n^kh der B0re Tage i^rgle.
Der vi erden weit name Jiergie
Alhie mil namen. hceret wie
and wä mite der name aergie 15
In dirre weite unde wie
diu vunfte weit nu anevie,
dd der vierden name zergie. •
ich h6n itt ö hie vt>r gefeit O
nAch der fchrift mit underfcbeit, 20
da; ie ein weit w»re anders nibt
wan wandelunge einer gerchiht,
fd gotea kraft gedähte
ein niuwe; und da; brAhte
der weite ^ da; nie was gefohe-
hen, n
als ich in hin bi; her verjehen
und diu mmre her fint kernen,
dar n6ch als Ir habt vernomen
Eem Griten von Adäme^
Nd6 und Abrahame, SO
bi der iegellohem gefchaeh
ein dincy des man vfir ninwe jach ;
und aber dar n&ch vflrba; m8
wie Moires die gotes 6
Mmte und fle l^rte, 35
da mite got d6 mörte
die vordem 6 mit eime Tnite
und aber nlawete dA mite
ein ander weit, diu dft vürwAr
drlBio nnd vierhundert jär 40
werte und dannoch vürba; mir
durch der wandelunge k^r
da; got den ßnen kunege gap.
dureh des wandeis nrhap
wart oich diu xH ein weit ge-
nant, 45
als uns diu wftrheit tuet evkait,
diu werte, uqc in diu werdikeit
an kuneges namen wart bin ge-
leit
und uns errchein der fmlden vart
da; got durch uns menfcfae wart. SO
Sit nich der hOften werdikeit,
die mannes name Af erde treit,
diu mlere bmhent hie ir namea
mit einem namen loberamen,
ich meinen kfinlelichen nameoM
lobeliche loberamen,
dem alle welUtobe namen
durch vride ffiln gebdrramen,
fd wil euch ich in gotes namen,
ob allen namen dem loberamen, €0
dem hdften und dem bdrften,
dem jdngeften und dem ^rten,
der immer wert und was euch
beginnen dinu mmre hie
berihten unde tlbten,
mit iihtene berihten
durch einen kftnic lobeCluneB,
der lobellch in kfineges wunen
des felben landen krdne treit,
da; in der hdften werdikeit
ie.
CS
>) Bei Jbrakam oder der drÜteH Weit heißt et:
Ein weit hei;t an ir mmren
(da; wil ich in bewmren)^
fweane al der weite fchepfer got
und nn gotellch gebot
wolde mit niuwen Tachen
der weite ein niuwe; auu>hen,
da; e; vor den xlten nie
gefchach noch d dd vor ergie:
da; hie; diu fchrift ein. weit iefd
und ein wandelunge, alse dd
got der weite alrdrft began.
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IM
4er edelfle« k iat g » lM«^tkHii
▼•■ f;oCe« geböte wart geDant,
die gel ▼•« «1 Aer weite d; fohlet
xe känegea über ftaa dlet,
▼OB der Trübt gOt dia aeaoerebeitTS
wart aearcbliebe aageleit *
and dd got aiearcMlobe leit
al dia gebot der gotekeit —
da; ift Jerafal^ai da; laat
Der dd ifl berre aad kinec geaaatdO
nad Slcille aad al diu laat,
dia dar ae dieaOte Oat beaaat,
bdt Biit gewalte ia flaer baat
uad deai voa Arie Ifli gefkat
gewalcc« krdae aad fld^aat . 84
aad der oack too der bdHea baat
dia gotea aefwo Ift geaaat,
,0
Boob wartet roBiefeher krdae
df Da edal boubet fcbdoe, 90
die er bat ia naer pflege
aad if der verte ift allewege
Bit ilbe uad oaeb mit goote,
Bit nilte oad bdbeoi BaoCe,
Bit prife ia dre gerader tugMit 95
Bit wisbelt ia blfieader jagent,
Bit kfioicUebea kiaegea fitea,
die köaegea prfa aocb ale veral-
teo,
alle rtoade oad alle vrift
Bit ktaegea prife werbeade ift 100
wie diu krdae aa ir ftat
koBe uad werde aoek gerat,
aa die der dre gerader helt
was uad ift aüt rebte erweit,
des ia aibt aadera girret bdt 105
waa vieade araat aad valfober rdt,
die durcb da; fta bdrfcbaft
eatfitseat uade flae kraft,
da; fia ae Trerelltebe
bdat aa dOB riebe' 100
geTrevelt ala flo woMea
uad aibt ala fte foldea:
Wa ift dea rBBeTeboa kei-
fers kiat,
üf dea geprlvildget ftat
keirer aamea ie Bit gaaabt 115
aa ia voa der Tebftea vrobt,
diu Ia kelTers uaaMa ie
adeh köaegea wirde vir neb
als e; rdrwdr diu wdrbeit bdt.
Da; drfte was kuaic Kuoardt,lfO
der in doB geriebte Tcbdae
die rBBifebea krdae
truoc gewaUleltebe >
über rBBirohiu riebe*
Da; aader keifer Vriderloh, lU
des keirers kraft aocb ouget floh
ae LaBpartea aad ia Tafoda
ae RdBO uad oaeb ia Meli da
an aadem grd;ea diagea tü,
dd voB ich Bü nibt fpreebea wil.150
Da; dritte keifer Heiarlck was,
keiferifcber kraft eia adaaMs,
der Sicilie da; laat
und al diu laat aiit flaer ba'kit,
diu noob hiareat dar, betwaae 155
da; De im dieaden dae waao.
Da; Tierde kineo Pb Hippe,
da; bruft aoeb auuiaes rippo *)
nie berae an tageadea aifd gsd;
in kfinicitcber aubt befld; IdO
alfe da; lle Bit diesiete
was ia maaltcber giete.
Da; vinfte was keifer Vrid erleb,
aa dem mit kraft verfttacbte fiob
filier fMi olle» eime Zeile, ilte Hl ergdasi dmrA Dem Wirt div ere or-
ckaat, «• K Daa ift im allea beaant
*) Vgl tFaliker von der FogdumdM (79, 90)« Id eiaea fla geboni voa
küae'ges rippe.
n-a« obirftea> IF» eltiftea. ^ 66 Z floaia baat.
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der bdfte gewftli ub4 in MiellreU,146
da; no maolicbin wttbeit
konde urtsUclu) übertragen
mit wer mit Jifibte in Onen ta^ien
und bnte TÜrbai^ getAOi
Felder Türba; gelept bd», IM
er b»te drüg geri«set lieh.
Min lieber berre, durcb den icb
an dix bneeb nocb min arbeit
mit getJbte bdn g eleit
und e; mit gotee belfe wil 16^
vür llob tibten ^ dan jeU,
ob mir got der järe gan
da]^ leb im man gedieaen dran.
Da; ift der kflnie EnenrAt,
dee keifers kint^ der mir kU l«a
geboten und des bete mich
gemocbte bitea dea da; ick
dnrcb in dia mmre Übte,
von anegenge beribte
wie gol ndeb ir werde 165
geCcbnef bimel und erde^
und dar ano von der bdben krafi
Menifeber bdrfebally
von den mit rebter wdrbeil
diu beilege fcbrilt die wirkeit feit»
und von den, die diu bdften laut
ftiften mit gewaltes baut,
und alle die in ir jdren
die g^waltegeften wAren,
und dar Ruor von RAmmren 176
und von den bdllen mmren,
wa;. de begiengen mit ir krall
in ir üf ginder bdrfcball«
dar jsuo r^a; in 4er kriTtenbeii
da; buoch der krdnie bdi ge-
Mt. im
Yen gewmren fingen
bat er mich alle; bringen
in tiutfchiu getibt dnrcb in,
da; fines Unes bdcbgewin
mir kumbers vil bennmCy 185
als fteem namen genmme, -
und im an werdem prlTe
in lobelicber wtfe
immer ein gebftgede wmre, .
fwd man Yen im din mmre • IM
vernrnme «nde bdrt« leren,
da; ne im immer muelten weFt n
ein SwicUob memdridl
und eteii^b urdrni^c mdl
Im reiben mite verrtie;ey 195
fwenn er im leren bie;ey
wie dia dine in den landen
flnt an uns ber geftaaden
mit maaeges wundere underfobeit,
da; keirerllcber weNikeR 100
und kunicltcber bdrfcbafb
in jagende, in ü;gdnder kraft
wol ae bareae geaimt.
der e; da nrdrfl; vemiml,
der bttret manigiu wunder dian^ SO»
ob er fle wil und merken kan,
V^ wei; icb wol dn; manio Up,
wire man und werdiu wif ,
¥il übte alfolber Tnoge gerat
da; fie ae kuraer wlle Ock werni
der mmre und kursewUeni dras.
den wil ick gedingea an
da; fie Hinder waakea
mit gueten werten dnakea
in beraen in gemnete %li
dem berren min der güete
der tugent der bdben bubrebeity
da; er in al der arbeit,
die er in tiulfobotn landen leit
mit maneger grd;er arbeite ttO
die er ungedienet leü
durch nibi waa durcb ntdee ka;,
der Trten Tribeit nibt verga;,
er bie;e mich arbeiten dran
im ao dienfle und maaegem man SM
und maaegem werden wibe.
da; er dea nibt beilbe
dn danc, mit gunft des bitticb die,
die maere lefent und borent bie,
und da; get gAnne nur da; ich 4M
gete und im garbeüf mich
mit difem getibte alfd,
da; icb ir Mnea weNe vrd
an dirre weite und bemdeb dort.
Hu briagieh diu num il ir ort»4
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W1
f Ol wetten mmrem ii»4« wie
ier känege biiecJi nii Mievie*
E; WAS vea RaaiAtM Sophim
gebom Too moBle Efratm
ein man BlebnnA fenMO,
der was Ten gekorl erkaai
^; d^ni f erlebte von Levf.
«40
B. Zu Enenkel
Forrtdß $eimer
CZtt 5.
dot aUev dinge ein nberkrsa 1
gip HiSneB MDoi die seUUrfekafl
a]f6 da; Bin xunge
▼OB diner tvartonnge
■nd oacli ven diner gotelieü, 6
da niaaer sende von wirt gereity
fprecke ein teil von dem IIa,
wand icii ne krano dar 2B0 bin«
wie fol ick nü^k dee nemen an,
da; ick ne ende nikt bringen kanl
dar iurt>e kit ick dick, kerre get,
da^ dA Bick kabeft in dinem gebot,
wand ick wei; von der wdrkeit
wol» .
dd von ick e; Tagen Toi,
da; aller gri^ and Mliu lo«t '1^
nnd rwa; in geviocke oder in ftenp,
waren da; alle; nongen gar,
die adkten nikt in tilfent^jAr -
gar geragen diu wunder,
diu got Alliu befunder tO
But Hner krafl kefekalfon kdt
an einer iegellcken Ttat.
di von kin leb ein tumber «an^
da; Ick nick dea wil nenen an
und einen teil dA von Tagen. dft
ich ndkte gerner ftille dagen,
waa da; ick mick dea traften fei
da; got irt aller gnAden vol.
H von ick mick wil nenen aB|
des ick sie begannen bdn. 90
waa gotea gndde ift alfd ftarc,
Tie kilfet ka; dan tATent aiarc;
waa Tweai got keife mit teilen wil.
ireltehrimik,
104.)
der hit iouner Aren viL
er biiret ka; dan al da; lebt. 95
ift leaaBy der dar. wider ftreki,
er kit^niht krifteBlicken ilt,
dd er fin f^le bekaltet aik
wil air uk got kl geftAn,
Cd wil ick nick dea neaen- an 40
da; ick da; bueck wil tlkten,
näck mlnea finne rikten
üf die genäde der getekeit,
d& niamer nende wirt von gefeit.
MAck der känielichen lilce iek
vjl 45
tikten onde onek riklen nick,
wie die keiden befnnier
ftiften nanie wunder
verre in der keidenfekaA, •
ne katen liute und nichel kraft, 50
und fwa; fle d4 beglengen,
fle ftifteo nnde viengen
beidiu ftete unde iant|
wie da; ftuent alle; in ir kant.
Ick wolt in fagen m^re, 55
verdrtt;e iuch Hn nikt fdre,
wie die käoege ne Rdae (i^em
und ir trürona verg^en
und wie fie dar ke^naaMU
und ouck ir ende naaeni 00
wie iegeUpbtt befunder
ftifte in Adne wunder,
da; wolt ick gerne befcbeiden,
wie die kriften und die kefden
dA gekronet^giengen 05
und werdiaUoke eopfiengen
M Neretk. Wie.
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188
den BiD8 V«d den rtcheii.
des nohtens niht entwiche«,
die Tfirrten muoren in ninc ge-
ben.
da mohten ne niht widerttreben^ 70
wände die Rdni»re
lobt man dd äne rwaerei
wnn de gewaltic wären
bt den felben jiren:
ieclich Turrte maorte gäben 75
diu Unt ▼Oft in enpfähen.
Swer des felben niht eniete,
der wnrt rertriben da «e flete.
des bete er fchaden und fobiuide
war er vietor in dem lande« 80
des mohte in nieman widerttän,
fwer TOB E^me niht weide l^en
Ber dis getibte gemacbet bat,
der ßst xe Wiene in -der fUt
Bit bis und iflJ o b an s genant. 8»
an den kräjiifcen er e; vant.
der Jansen Bnlkel t6 bie; er.
wn dem buocfa nam er die lär.
81 ieman, dem ei; mirTebage,
der mache Bik ein be;;er Tage, Od
da; wH ich Id^n äae «om ^>;
er fl edel oder ungeborn
oder fwie er fi geCtalt,
er rt juBO oder alt,
dfirre oder veifle gennoc, .
der dar jsuo ift alfd kluoc,
da; da beißet tibten,
Dieb dem wolticb mich ribten
und lernen die geTUOge
da; ich künde genooge
ir Übten über tlutfohiu laut
oder fwä die Ubtmr fün bekaat
von dem mer bi; an des Ein,
05
100
die lfi;en mieb ir dien»r fln«
wand ich in dem gedanken bin 10S
da; ich die gevuoge wil von in
lernen unde tihten.
der wolticb mich ribten.
Ich wil die rede nü lä;en (In.
n ieman, der nü Tpotte min HO
da; ich da; buoch getiht bdn,
der n des tievels kappeldn
und müe;e On der belle kint.
in den ougen werde er Mint,
an banden an ▼ue;en werde er
lam, 115
an armen an beinen alfam.
habe er ibt da; im fl liep,
da; mue;e im fteln ein diep.
den liuten werde er widerxmme
und llnen mägen ungenmme. 100
des helfe mir der rie;o Erift,
der bimel und erde gewalMc ift
den vluoob wil ich Id;en fUn
and wil da; buoob beben an.
lob wil iu allen tuen bekant, 105
wie got des ärften menfcben
▼ant
und wie euch got der reine
befchnef die engel gemeine,
ieclich dkie heftender-
und bdt manic wunder 150
der werlte se tr6fle gefcbaflfen,
leien unde phaffen,
Juden und beiden gemeine«
DA lieber got vil reine,
wer mohte; an dich bin ge-
tan? 155
Hie hebet fleh die wibel an.
lOes ärften hie; got werden
Den bimel unde die erden.
In dem bimel befebuof er (bei
1) JlhiUek $agt Tkomäi$$in «on Zerktläres
leb bin von FriAl gebom
und ld;e gar Ane norn
fwer äne fpot min getiht
und mlne tlutfcbe be;;erl ibt.
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189
Ht Mich baTebuaf 4t reiDe
tfe ei|:el algemeiBe,
Liciferuoi lad Michahdl
140 GabrUl aai •oak Raphaköl.
doch irm»e ander ki allaa fcböa 146
Laoifer die b^fte krdo.
MMD.
C Anfang der niuweu
6 cie5
Hü goles wlfaage
Ut ia allüe nla a«D|;e
beTckeldeD ude berihtet
u4 Clehlicliebe getibtet *},
wie fleh dJa werll aoe^vie 5
MüM aa Nd^ wie e; ergie»
üajfe diu «rfie eia eade naai,
UMi dia ander af Abrabam,
dia dritte üf DavU was -
Bid diu vierde, als icb las, 10
TOD Davit dar adcb fit.
wa; ie gefebaeb bl dire alt,
i^ ift la koat getda,
4d ficb jdia Zierde weit baep aa
▼oiDaTttaiit derkdaege baoeb
bi; da; got Haea ▼Inoob
if die Jaden Jie;
■ab ir bdebeit da; ergie
da; He gevangen wnrden gar
lad wdren da wol fibenaic jdr 90
Heinrich von München *).
97.)
gevangen^ als icb In las.
von der vaacnäfTe oucb was
diu vfiafte werlt. diu w^rt U;
ber.
die bdtt leb nieb der wirbelt Idr
in gefeit, ala ia gefebacb. 3^
Bit wdrbeit wil icb la dar. ndcb
Tagen die TebTte und vdhen an
die n 1 a w e n 4, ala ich fie hdn
geleren unde getibtet
and in tiutrcjie beribtet.
mit Marld wil ich. beben an.
da mite Och nu bebet an
diu niuwe 4^ ala He bie ftdt«
mit des beilegen geiftea rät
wil icb iu fagea Ue,
wie e; Mari 4 ergie
und got geborn weit werden
dnrcb ona Af der erden
und wa; er ia finer kintbeit tet
30
n
>) Noeft der ITftaafe Baitdschrift Nr. 9768. (f.
giMbCR wui der Kr(em$mün$t€ri$eh€tt) und
*) Ober iieemi Eingang f. 8. 97.
oben S. 160 Nr. 36)/ ver-
Griät»i9chen) Hand$chrifi.
b ITr (eawaidfiffar) von erlt an vie. — 11 ATr. läßty wegen gleichem Anfan-
gU9wZ.n M. 14, 11 — 14 otff. <— )3~S6 Kr. die wert nu binr Ala
icb daa beweifet pin. Pia got Jet^a Ghrirt der aart Durch vna hie
gepern wart. — tl Ornate) Die fehlt fagen uad vahea an; Kr. do
bebt ficb daan die fechft an. — 26 — 32 Kr. Die f&nf icb geticht bau
Vad ew gefaii waa ie gefebacb. Yil ohurtaleicb wil icb. ew darnach
Die recbft na fagen do Mit dem chaifer Julio Damit icb fie anheben
wü la vU kurtaev aU. — 30 Gr. Vnd ain teil in t. b. atw. — 31 Gr.
Von Maria der kuaigian AU der weit ain trdflerin d. t. PhUipp9 Ma-
rknUhm C— Imtetini Z. 1— jSO. ^ 35 Gr. Wan ich wil. nu fagen bie.
— 3f Kr. Wie ea nu ergie, . Gr. Wie ea von erft ergie. — 87 Gr.
Da Maria feit gefora werdea; Kr. fekU 37— M. — 36 Qr. Voa
Aaaa aal difor erdea. — 3^ Gr. Vad anob von ir chiatheit. Dar nach
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and wie er ntt d«B Jii^i ret^ "40
do er ftf erde bfe vart vniid«»,
und wie oveh in -den fluiden
Pildtna wart geborn
und wie Herddes wart «rkorn,
der den kinden tet den tdt, 45
nnde wa; er umb die ndt
muort liden hte üf erde
und wie der lawerde
fünen tdt dar näefa nan
und war On geHebte hin fnam^ M
als ich e; vant gefchriben ftän.
Oncfa wil ich iu wi|;;en Iftn
von al d«tt keifern, die fit
wdrn bi; ftf keifer Karies
JSit,
wie e; den ergangen ift 65
unde wa; bl ir Trift
bfebefte fint gewefen,
als ich Ton in bin getefen •
und als uns diu KeranikA
feit in Rttin»re leben dft, $%
dar ich e; abe hän geHeMen.
wie e; alle; dar fl k^iieni
da; fage Ich kwsUoli hin als her.
Her got wie mlner finne 1^,
da; ich Heinrich von Beier-
lant, 45
der ficfa niht anders hat genant,
von Münlchen u; der werden
ftat,
der dix buoch getihtet bat
in tiutfche, 66 erhnop an
mit kranken flotten fnnder wda 7t
an den» buoch, als Ich iu Uls,
da; da; drittebuoch was
der künige mit Bobo4m i)
[min rede wttre gar ela Am,
folde Ich e; hie ligen Un. 70
alr^rft wil ich beben an
unde In Uo verjehen,
wa; nft wundern Ift gefoheben
den baBbfteli und den kei-
fern fit
bi; üf keifer Karies xlt, 80
der so Ach 6 dd keifer wfs,
der mit der xal (ala ich las)
der ein; und ahxiga keifer ift]
>} 8 (1) K. 18, 1 T- ^1 AI* Si^h S. 95.
Wirt ew gefalt von Irem rainen leben tin»., «onadb er fetae Qmtlhu im
17 Z. fieimt Cauch Jacobus de freigine) bi$ 59. Ouch t&n ich ew be-
chant. — 54 Gr. Warn pis auf die seit, Kr, Warn pis auf chaifer
LudweigE zeit. In W, ist Karies auBgekratsst, Or. Warn pi; a«f
die jseit Da2 der elter kaifer Fridrelcb Aldo was an de« reich.
In der Überschrift der Einleitung heißt et . • . vnd mit idlen kalfierB
vnd p&bften alz ir leben vnd Ir getat pis auf den leften chaifer
fridrdich. — 57 Gr. Der p&bft f. g. — 68 Gt. Alz Ich daz aHe«
ban gel. — 59 Gr. Vnd alz vns fcbreibt ahi tall alfkis Der vil %rois
iJofephas Vnd Valerius ain taif im9., Kr. Vnd alz die gefohrift ex
pringet her (99— 09). — 64 Kr. mi pis. — 67 Kr. Wan von M. mus
der ft. — 72 Kr. vierde b. w. -^ 73 Kr. Der (Miftnig mit Ochofia :
"Nu wil icb'fjlrba; fbgen da Wie e; ergie ze Rom <:). — 74 Ar. CO
om. — 75 Kr.+ JF. Erft. — 70 Givt!ha Nr, SO) Den p. v. d. cfc. f..
Kr. Den cb. n. d. p. f. — 80 in fV. i§t Karies nngikrmtKtf Kr. Ii«d-
weigez zeit, G, Pik auf cbaiferFrld rieh s zeit. -^ 81 l#^. mmg€-
kratzt}- Kr. Der in Payrn chaifer was, G, Der lo pajrora «hnifer
was («. vor. Z. u. S. 99). — 83 ^ Der ains vfi aohtzigft ohifer wtt^
Cangekratsl)/ Ku Der — und hnnderteft chaifer lfl-<ifi rfOf HsMoii/^Mg^
von Kr. dtPBtite^,^. der fiben vnd bOBdertül «liadfer ifl.
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berre goi lA gip Mir rrin Hdrre, b«gla-«M Mtett
iMi ich 4a; baoch Tolbruige gar. 85 4ureh din g^ÜUlie Irivwo, 95
äet bit ich die, dia dich gebmr da; wir MpC&hen riowe,
H^ He mli bat« fl xe dir, fd onr^ra lebeaa aihi nte ift.
da; ich gar odch mioer gir Anas fprecRI. dea helfe naa Krin,
als laage hie lebeD mäege^ da; dis wdr an noa werde hie.
bi; ich aiia fäade bäe;e 90 aü hcarei wie q; ergie. 100
aad 4a; d& mir gebeft die kraft,
da; ich iht werde figehafi llaTll eia gr4;er kdaic was.
aa Biaea lellaii MtCea. um».
D. Zu Ecko voH'Rej^gau.
Cod. pal. Z$4. yiuB Lohengrin.
iZu S. 80.)
Ui^ütB margeaa odch der melTa nam
derkeiTer die vurfleo aiige aad man alfam
aad aiaatea da; fie tieten ala lle folden,
da; fie halfen wip und kint und den gelouben retten '
iB vor der ongetiontlaa diel»
er fprack *aiiie;en tiufehia lanl mit foldea Miet
in ainfic werden, To wirt der glenba getretten *.'
Mit rede e; nieman widerf^mch.
He jähen Vir fülen lieber ungemaeh
eia wfle hda dan dwiclich verderben,
wir Talen reiten wip und Jdnt
und ana Telbe, d wir dea glovbett werden bunt.
IM^tII be^r itt una krifleaUche; fteriien.'
Der Brdbant Tprach 'herre, wenn hdnt fie loch ndll gelnaabetf'
er fjprmch *dea fiai.mdr dan niun jdr,
da; t\e Überriten mich mit grd;er fdiar)
▼or got gelncke min ** ein teil gemocbel*
V6 ich ze Metsbnrc mit In fkeik 0>
er hnlf mir da; ich fie vem lande jeit
nad da; He mir den fie hie maoften ld;en.
99 IT. D. dlt< werd war an f an hie.
Repkou: An den tiden raht de koftfaig Hinrtc mit den trägeren bl
Merabort und loved^ gode dal he fidionlacea alle wolde rorfidten
van fInM rtke.
* fldtdbr. getrettel.
** BdmAr. mich.
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IM
dar Dach fie kteea aber nder
in da; lant mit einer grA^n meDefe wider,
da; TOD in wart bedecket yelt uod fürA^eB.
Oagspnrc befejgeo wart tob ia; die weide rettea >)
hifehof Uolrlcir der beilic man:
.vil Volkes er mit guoter rede [an fleh] gewan ^,
der maDeger ftfirp vob Tlahen und von trettea *•
D6 birchof Uolrich het& verlorn
den flg -*) und Ougspurc muofte diagen vor ir xorB,
dd wurden aKd vlfibtic junge und alte^
daj ich nibt nobte gefanen mich,
dar xuo waa ir mabt aird *^ krefticilch
da; De fich 6f [mich in] Sah Ten leiten mit gewaUe.
d& von ich die felben slt niht wider legen künde ')•
dem lande grd;er fcbade gefchach.
mina genndes mich ein teil doch an in räch
üf einer tat. des got mit helfe in gnnde,
* Da; man In vie ein grAvon ab,
der b6t vob golde VBd *** filber (olbe hab O^
da VOB ich and da; riebe wa»ren getioret.
mich dfthte de ich ßn wmr gefwaeht.
ich lle; in; niun jAr wart ein vride gemacht *"):
die wlle hab wir mit kreflen ana geClinret *)
O Repkau: In den tiden qudmen de Ungeren unde beTiten 6wea-
borg td des gdden bireopes ttden fente Ölrlkea« De filve gdde
man mit göden worden famnede en michil volc^ de firidden we-
der de Ungeren.
*')RepLkau: (De ftridden weder de Ungeren) unde worden alm^Rich
geriagen. de ftat m^ft. dch dingen nä der Ungere willen, wante
de godet torn was alfd grdt da; -fente Ölric de hilege man den nibt
den graten flach mit fime bede mohte weder wenden.
') Repkau foritetzend: De Ungere quamen d6 in dat lant td Saffe«.
d6 was de konlng Hinr Ic to Werle und ene -mohte in niht we-
der ftän.
^> Repkau forUtt%end: Do wart gevangen dn h^rre van den Unge-
ren. den wolde fe Idfen mit filvere unde mit golde.
>) Repkau f.: Des ene- wolde de koning Hin rieh niht ddn unde
wan enen vrede td negen jiren mit deme ülven harren.
*) Repkau f,: De negen j^ rddde fic de koning Hin rieh irade
* Dieee beiden Zeilen fehlen hei Olöckle- Görree.
♦* H. fo creftich.
**^ Ä v^d von f.
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IM
^icli hftn se Braod eil bare den riche die mtae beiwliifen *}
UBd Weojseslä Ten Beheinlaot O»
da; die kritten rint oAch luis Ja touf geoftol.
hk ift die wüe ia M^rftii mir gelungen >)•
Kji bete der künec von Ungerlant
aber her In tiuirohiu riche nAcb zins geTant.
66 wart ich mit den vurTten des xe rate *)
da; ich im Tante ein hovewart,
der bete dren niht» dd er den boten wart '}.
die muoflen mir des alle fwerondrdce
da; rie in dem künege brmhten nnd im von mir Tagten,
ob er von mir iht anders wolty
da; ere; danne Telbe mit dem Twerte holt,
die boten es dem kunege niht verdagten ^).
Nd beten * die Binnen von dem com
her In tiutrchin laut ein TUurk hervart goTwon *)•
dar gegen Talen ** wir uns alle rihten.
bdt dat de negende man van deme lande In de ftede vdre unde hüwe-
den de vaTte unde dat neg^n taveme ne wmre unde ndn degeding
node n<n market unde n^n bdgtit wan in den Tteden. dat dede he
nppe dat dat Te üc derte bat dveden an dat orldge. De konlne bdt 6c
dat de eldelte brdder in dat here vdre, dat Tt dat herewede n»men,
dat dd tH wart.
*) Repka\ f,i In den Hlven tiden wan de koning Hinrie ddPran-
denborc und al dat laut td B^h^m und al dat laut td MdrAn. alTd
worden gemaket unde ge«\vet an der rldderfcap de DikdeTken weder
de Cngeren in deTeme orldgen.
') Rtphau f,: Dd de vrede fit quam, de koning vanüngeren Tande
nd'me tinae. De koning Hinrich Tamvede dd de vorTten unde vri-
gede Te rAdea. Te Tegeden alle, it ene-dAhte Te niht gdt dat he it
werede. De koning Hinrich Tprach dd *lc wille deTen Uns weren mit
iuwer belpe oder mit ^en fterven.' De vorTten qudmen over dn unde
loveden dat Te dat laut weren wolden.
*) Htfkau f.: De koning Hinrich Tande dd deme koninge van Unge-
ren dnen cürtTlerteden bunt, dreldTen unde dicken unde beTwdr de
Vogeren, de den tins halen Tolden, dat T^ den haut deme koninge
brdchcen; oT he wolde gdneghen anderen tins, den Tolde he
wianen mit Twerden«
*) Repkau f.: Dd die mnre td Ungeren quam.
*) Repkau f.: Te worden Tdre Irgrimmet unde Tanneden ne mit gtotef
krafk.
*H. habt.
** H. TckuL
[IV. S.1 lä
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IM
oA COll fr Tiirfte tod Br^banl
durch des geloubei «re und von mir flD gwmkniy
da; Ir inch weit «e mir Af fie verpflIliteB.'
Der walets fprach 'dar unb * wil ich mich aiht gefprecheo.
wir fulen den gelonben wern.
kument fie in Ciutrchiu lani geio ia mit hera,
ich hilf ioch ittwern andeo ** allen rechen >).»
Er bat den herzogen Gtrelbrehl
von Lutringen, da; er w«r mit helfe gereht
im und dem Hohe (da; mOhte Im faelde gem^en)
und helfe fchirmen die kriftenheit
Tor den Hinnen, mit aühCen wart eg im Terfeit
nnd jach /er muefte gein *** flnem vater kören,
xwifchen in f geteldingt wart da; er im lopie ae wibe
keifer Heinrich die tohter Dn.
da; gefchach mit gunfte d4 der keirerin,
da; er mit helfe vOrba; bl im hübe.
Dem keifer wart ein böte gefant.
der kom Uo iinde naht von Beiern dar gerant,
die Ungern Imgea an der fins «e yelde.
dd ieder man gein heime Tuor^
dem keifer fin widerkomen maneger (wuor.
die hete er al mit ▼li;e in finer melde,
er machte fich felbe an den Bin und manCe die herren vafte
da; fie im balde Bogten nAch.
ev nam «rloup von* den +t vrouwcn: im wa« gäch.
Ich wmae da; er »4 lutsel ieader rafte.
Die Ungern wurden iiiht erwaaU
fie angen i>f mit gewalt durch Beierlant *). ^
dA wart von in ein michel toIc verderbet,
▼iirba; gein VrankenflenA riten >).
da wart ouch f ff mordea und jdmers vil erliten
i> Hier hört ie$ Kaiatrs Erzaklumg auf ymd der Diehler redet weiter «Mik
Repkau.
s) Repkau f,i Se hadden wol hundert dnfent. fe vAren mit ge»
walt dur Beierea uade dar Yranken.
* H. herre darvmbe.
^^ H, anten, nieht GloekU- Gorree* anligc.
*** ü. gein.
f H. Zw. get.
•H" ^' ^on den.
ttt ouch fehlt.
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106
ne jäben, e; w«re tod alier uf ße |:eerbet *.
▼OB Ymokee fie bräcben iftf und xogtea ingei^en ** Dfirgen ^).
dA mobte vor in niht genefen.
Twa; ne yanden, da; naorte al; des Uden weren.
doch bleip vil Yolks bl fteCen und oncb bi bürgen.
Sie beten bundert tüTent man ,*)•
(dannocb ni^r als e; kr^nic wUcn kan),
die wurden von einander TchAne geteilel.
Jetbelbnrc valte befeg^en wart *).
»H reube und *** brande was gar nngefpart
da; laut, dar xno der keiften tjI gesellet
▼ ünfzle tuTent bliben dA, da; ander teil gein fiabTen
mif gewalt uns an die Klbe xogt ^).
bA bete ficb bin xuo genacbt der rcDmiTcb vogt *).
er Tpracb *got wii uns fslde ld;en wabren»'
SU da; Me nu geteilet (Int,
Td fule wir mit gotes belfe wqI unfer kini
▼or in emem und alliu tiutrcbiu riebe.'
wartlinte man balde fknt über ne,
die fie wo! bercbouten beide dort und ble.
fie lägen bl der Elbe gewalliclicbe.
die wartliute In Teiten ir wol vuniaic tdrent.
die andern wären dort beftiln.
die veraacten -{- fdben vafte einander an
und wart ir manegem in dem beraen grüfent ff.
Nd was dem keifer dnrcb die wer
des landes zeramne komen gar fin ber.
da; wart dd eben gerchateet unde geabtet,
fie bseten wol awelf tATent man ^).
dd gefcbacb^ des lob niht tintrcber aungen gan ^),
Repkau f.: 8e qndmen t6 Doringen.
^) Repkau /'..- nfide beTatten Jecheborch mit viftich ddTent
w»^ fliit anderen Ttfticb dATenl Tdren fe dur Sarren wan an
den Elm.
*) II. f.: De koninc Hinrle beramnede fie dd.
^) IL f.: unde gewan twelf dAfent.
^^ R, f.: Dt letcB ea rtm Yfobteo, waai vir dAfent.
* H. ge erben.
** II. iB gein.
*** fl. TBd mit br.
f H. Tersaiten.
tt & grovCent tvfent).
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106
da; man ir; Immer «einer mirrelÄt trabtet.
doch fchnof he; da alfas dag man He Immer m«re
muo; prlfen in der kriftenheit.
fd rehte mennecllch fic ftriten onverzelt,
da; rin noch hat der glaube vrum und Are.
Der keirer woU fleh bän gefchart
fie jÄhen 'e; wirt Von uns lil wol bewart.
nA flnt ir m«r dan vier an nnfer einen
nnd wurden die von uns erflagen,
dannoch lit Ir als vll, als wir baren Tagen,
vor Jethelburc: e; waer unter aller meinen
da; wir vüeren In die ftat und hülfen iuch die reiten.»
d6 fprach der keifer *nt gewis,
Twenn da; mit firlte wir überwinden dis
da; jene von uns an fwertflac nnt enpfettet'
Sie j&hen da; fles teten niht.
'in den Tteten bi in man ze wer uns Hbt.'
er mantes kls er * aller bette mohte:
er Tprach 'gedenket da; hie lit
gotes vlnt und des gelouben wlderftrlt.
nn drd (In vidh gein in dA niht entobte.
der von BrAbant fprach *ir helfe die kumt uns ce trifte,
fwer helfen welle die kriftenheit
retten, der gedenke wa; marter dnrch uns lelt
got und wie er mit flnem bluote uns Idfte;
Der halte von in zuns her dan.'
dd gewnnnen fie vier tAfent kecker man.
aht tüfent lie;ens ligen df dem velde^}.
der keifer rnkte hin nAher ba;.
er bat fie da; fie durch got t»ten da;
da; man hernach iur afterkunne ** iht fchelde
1) R. f.: Cunde gewan twelf dAfent: de Uten en van vmhten waat an
v^r dAfent.) De Ungere lägen äne angeft van er grAten kraft De
keifer Hinric de trdfte de fine unde fegede aldns 'we folen htr wltem
dat we man flu. we folen manitke vehten vor unfe lant unde vor vnFe
wif unde vor untere kindere. Ja is got an der fikke. fe IIb beide,
we fin kridtene. fterve we, we hebbet gefeget an defeme ftride,
wante we flu genefen an dere fdle; unde were we dat laut, des heb^
we lemmer ^re unde do tö gode lAn.
* M. fie aller.
^^ H, afterknnde.
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197
und lii als fülle and feht * wie wir 9; mit ia eadea.
gebe uns got flg, Cd helfet aas
iorcb dea vater aad fias eiogeberaea fuas.
dt; wart Biit gelubde ** Terflchert floea beldea.
leb feite io aa wol ?arba{ ^Hf«,
wer belibe. darch tiutfche auagea Id; leb da;,
waa fie docb dicke den riebe bdat wider ervobtep.
die Beier ia wdrea adchgevara .
aad die Vraakea leitea flcb dd mit ir fchara
deai keifer auo uad tätea, fwaa fie mobtea.
Der vaa Brdbaat Ocb xim leite, waas im gevielea
aad aldie mit im warea dar
kemea. dd gewuaaea fie ela folbe fcbar
da^ TOB ia wart tu aiuwer fcbilde aefchielea f.
Vil tlatfcber biader ia beleip.
maaec tiatfcher maodclicbea vur Heb reit,
ad bete der keifer felbe gefcboat tt die warte,
ela teil der Tfirflea was bi iai.
der keifer fpracb 'uf mlae wdrbeit icb e^ alm,
fwle wir; ad geia ia wdgea barte,
tl^ fiat uafer eigea. ift da; maa fie morgea viadet
als beiat ia der gelegeabeit,
fo gehabt loch wol aad fit vrd uaveraeit:
fie werdeat ribticllcbe voa uas gefcbiadet.'
Md wolde got der kriftea pflegen:
ia der aabt kom eia fd aageviieger regea >)|
dd Toa die beidea wurdea alle betoubet.
dar irao ir Torbtea was fd kleia
▼on der grd;ea meaege, die ff t bi ia erfcbelo^
da; Toa ia wart keia widerlege geloubet.
des morgeas eia nebel kom O» der was viafier oade dicke;
dd kom der keif er über fie
11. f.: Do wart des aacbtes da grdt regen nade des morgenes
Ia grdt nevel. De kooing Hiaric Tdr dd mit finea in deme fi(Tei|
aerele meallkea uppe de Dageria.
* H. befebt.
** H. gelob.
*** JT. flirebaa.
i fl. BTwer fcbilde zv fcbielen,
if B. reib fcbowt.
ftt Ä dieda.
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108
iimb und uube an allei orten dort Bnd hie.
dd von vil naoeger kon in Torgen fchricite.
Ir manic krie t6 lüte erhal
da; die Uiunen dfilite e; wsere berc und fal
von Kriften vol. da; Tchuof diu gotes fterke.
da; vunfteil balde waa gelegen,
e die Hiunen koverunge mohten pflegen,
der Riu;en kunc lieh kovert. des nam taerfce
der von BrAbant und die In lln fchar mit rote gehörten,
menllch fie gein iu kAmen gevarn
rebt als * ein valken terz kümt nnder riarn.
Tus (ie mit hurte die koverunge zefldrten.
Von in dicke werlich wart gekobert:
die beiden die kriften beten überobert
an einer Dten. doch vnirden fle gerettet
gar ritterlich mit beides haut,
da von fleh der ftrit nü under einander want
fd vafle da; maneger wart da von ertrettet.
ein herzöge In Ungerlant fleh in die rote nA flacte :
du von der ftrit gemeine tet ruk.
von fines polnders hurte gefchach ein fulher druk,
da; manegen kriften wert von leben erfchracte.
Der Ungern herzöge Lndewln
manegen kriften valte mit den banden fln.
des nam In firite der vürfte von Bräbant gonme,
da; er der krlUen £6 vil v^rts
durch gedrenge In «om er geln dem Hinnen kdrt.
den het euch minne geladen mit Ir foume.
bald ei^ von Im erfach da; er In oiht wolde mtden,
is^^mit kraft der Bräbant zuo Im vaht.
alfam der Hiuae tet ^^ gein Im mit aller mabt.
nd muoft doch einer fchumpfentlure da Uden.
NA beten fie diu ors getragen ^^**
zefamne. etlicher wart dar nmbe erflagen^
€ fie den wec dnrch da; gedrenge ervähten.
diu fwert fie In den henden bdch
würfen: manic flac fich dicke alfd gezöch^
fwen da; fie In mit kreften nider brähten.
^ H. als da.
** H. Alfam tet d. bvne.
*** H. Nv h. die orf getr. Sie zv. fampne.
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da; diu on flcb ander In tod * mmimt MHoftoB biegen.
der waleis lei im eisen Tlne
deir sao der erde mit Ude TnHena pfiac.
nü lat in ligeo: ej het ein ende fla kriefea.
Der heraoge Gelpfer iber waU
wart Ton den von Brdbaat ritterJicbe geTaM,
faa laaneger wart von in ae verche verfchroteo.
fie beten TfibCeec tAfent nyin^
die da; aebenceU niht wdpena ') nebten bdn.
du von da; velt Td volle; lae der töten,
ein beraoge von Pdiän waa Foniala geneanot,
den riooc der keifer nit der baat.
Twelbe Icdnea bein, die Ue;en g^tm. pDuit.
den kridea bie diu w^beit dea bekennet.
Da; velt lao toter fiberflröat.
Twa; der krirten Harp ^ die wAren dea gevrdat»
waa fie der belle wurden vor gebineli;
fwa; nngetouller dA belac,
die gewunnen an der f^le den aadem fJaö;
der wart fd vil, da; wider einander winelt ^*
Af der rebtcn ßrd;e geln belle« faa wigelfcbe; vebtea
en^wifcben dem geioubea was.
der bellefcberge die Hne vlntlicb an ficb laa«
dd vnoren dife jte bimel nicb ir rebten.
Wie iegellcbes «wlkeit
dort geriet? des bdn leb i« ein teil gereit,
wem vreude bie ficb aundet unde erUrcbet.
der firlt ficb under einander war^
da; die kriften und die beiden wurden gar
mit manegem bnrte ae eiaer fobar gemifcbet^
dA von der mein ficb ^rt mit blaote begund^ verwea.
dd Uten ors und liute ndt»
wand e; galt nlbt anders dan den grimmen tdt.
aik k^ man 4^ft an maabeit die biderbeo.
leb muo; vürwär ir arbeit klagen,
da; der Hlunen fö vil wart aldä erflagen,
dea waa da; fcbuli *** da; fie aabt wAf ena 'J vuortea«
n VMUidii tos 4» DiMw M B. ttati ungewamet (incauü) ed. uh
ghewart — angewdpent' C^e wdren ungewaraet von grdter feker-
beit unde der grdter menige, d'e fe badden).
-
* E. vor. — «« A. wimlet (: gebymeU). — «*^ Daa was dea fcb.
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e; hete dd niht der Eikemte nan
wäpen under In, als ich g^efaget bio.
129^ da voQ twA de lle mit den rvrarten niorteD,
da was anders niht dan nort und tiefe wunden wite,
wan ir gefchoa; * was worden na;,
das; e; in niht tobte, dd vuocte der nebel da;
da; man; mit fwerten endet in dem flrile;
Da von ir wart £6 vil erTlagea >)}
da; ichs mit zal niht rebte fcan gefagen.
6 da; die kriften Tiahens worden mflede >)>
ir was vil mdr dan dia swei teil
gelegen von wunden, die niht Mrarden beil.
Teht ob der tdt da iht Tln Toumer Ifiede. '
ja er was unmüe;ec gar, ^ er He bnehte se geniihfe,
wand ir wart aird vil verrniten
da; die beiden vor den krirten wichende ** riten :
d4 von e; nd geddch se einer viftbte *}•
Doch dicke wart gekobert wider,
da; tobte niht: deft mdr ir wart gevellet nider,
wan da; gerchrei nA kom an alle fiten
*an ne^ an He, fie vliebent hin.'
die geruoweten kriften lagen alle vor in ^^^^
die körnen *) dd an He an einer liten,
die flugen ir äne jsal d da; diu naht ina nieme.
da; lant sdcb alle; nach mit raof *}.
dd fie famelierCen fleh, dd wart ein wnof
da; e; vor got ze himel was gea»me f.
Sas kdmen vrinnt und vlnt gevara
übern kunec von Jethelbarc *}> der fich niht feharn
vor gaobe mohte, wah er lac ungewamde.
fwa; boten im was vor gefani
yott dem firice, die wurden alle des erwant,
wan man; mit hnote was vor andervarnde.
füs Bik der gemeine fchal •) mit wuof gap Atlch gedone,
O Repkau f.: He fldch ^r alfd vele, wante de ftne van flaAde
mdde worden.
*) JR. f.: De fcal quam oaer al dat lant dat de Dngeren vlnhtlch wa-
ren worden, fe quAmen alle dem koninge td helpe nnde jag^den de
Ungeren wante td Jecheborg, dar de anderen Ungeren wArea« 6e
worden alle vlubtich ande worden jaget van lapde td lande, waate er
T
* Ä gefchu«. ^ ** H, wiebelt. - ♦♦* H. geruweten — vo in.
f B' geaeme.
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SU
dA TOD d»; ligende volc erfcbrac,
da; eClJch .Tftr die wer der vlihte ^flac
fwer danne enCrao, der ddMe CM xagMt fch»«e ^.
Da; Tlfihtec velc 0e (reltta aider.
die abt lAfent krlflea woldea iMnen wider
Ir mirrelit and jeicena in die Tniere.
▼oldracket wart dd ritterlich:
ir nanbeit was den verlialleD uagellcb
des Tordem tages. da; kom ce uogevfiere
den 9 die da geidgeo tdt nad lieber ?riaBt Termifteo,
da; ne die l!e;eD blöder lo.
Twer ealran, den dabte, er bete sAch Tlafte fewlo,
fwje Re docb w«ren des lebeas die usfewliten.
Der knnec Peldn tob Ungerlant
kom vur al die flne an eiaen vurt geraat
uad wolde fie gerne der vlAbte babea gewendet :
er Tprach *k<rt umbei wir babea genget»
ir baatvel geln norer menege aibt eawiget:
wir werden bie von in An n6t gefcbendel.
ItT^dd TOB aber eia bAfe wart, der docb onlange werte,
nik koofr der keirer mit den fcbam
and die kriften ritterliehe geln in geram
rebte als ein habich, der eins i^igers gerte.
Mit borte fles Ton einander, klaben,
da; ne rebte airam die Tledermiafe aeffcaben.
dem t6de nik anderweide bie wart gesiafei.
mit poioders krefte man fie *^ dranc
in; wa;;er, dd tu maneger Inno erfrano,
die nü diu <wege dampnis mit ir dinfet.
Dü lac der Saraisioe der baob Td toI gOTfillet,
da; bie die krirten mnoften ligen
fiber nabty wan die Tonne onder was gefigen.
alfns wart rosse und linte der Turt Tertullet.
Tele wart geHagen. aird ne qndmen de Vngeren nibt mto td düdi-
febeme lande de wlle de koning Hinric loTede.
* Vgl US, 4:
Dia manbeit Tolget ir rebten ndch.
fo ifl &f die Tlabt der sagbeit alwege gdcb.
doeb macht manbeit tII manegen degen kiene„
fd machet manegen biderben man
aagoBy da; er TÜabet, der nie Tinbt gewan.
4^ n. cne) da, docA rotk muge$hiehm und wieder Bckwarsf. wUerpvmktirU
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Die dA xe Jethelburc beliben
durch ir roup, die wurden alle hin iiAob getriben:
der keifer f^cKnof da; der vari wurde ger^aiet.
diu bürrcbaft greif gemeinlich «uo
da; e; wart gerAmet vor den mergea vrup,
da; es an Iceinem äberseo niht f^ftinef.
do der keirer über koni) fle jeilen «ich nH He.
doch beten fle vor vur gefant
ir warüiute. der kom ein teil gein Ja gerani^
und reiten in, fie liegen in einer nlie.
Manec harre was Td niie;llch wnnt
under in, da; er w»re worden wol gefkut,
Dohter da heime gemaches h4n gewaUen*
die lie;ens unranfte binder in
und woldens mit in bän gevueret hin.
da von da; volc fich bete t6 lange enthalten,
nü kdmen in gar Me vrao die krifften mit ir meUen.
da von fie aber muoflen dan
vlien *, fwer dd fnelUeh niht von in entrao,
der künden fie mit haa^ nü aberehten.
Vil manic b4re entrücket ^>^ wart,
dar üf manc herre lac von hdher art.
die lie;en fie und jagten vürtm; ftielie.
fwa; fie ir bringen mohten nider, '
die wurden dem vuo;volke >Mt^ jie teile fider,
von den durch fie gefUi^n wart manc grelle,
in was berre und kneht gellch ie einer «Is der aader.
Twer in serbarmen f dd geCohach,
Ich waene da; der nimmer mto gewitnne gemach
dort dwicllche in helieviures ff saader.
Die Ungern vnoren vür fich hin.
der keifer fcbikte ringe vir. die ligen fimle fff Af in,
die fchaofen da; dia kfirso in wart gelanget;
wan fwen fie gein in karten wider,
fo kom ie ein Tchar und- ßie; in aber nider.
fus wart in rträ;e and Ttege durch beenget ^f .
da; triben fie al den tac bi; da; diu naht fie Idrte
da; fie in nemen maoften rno.
* H. vliehen.
*♦ H, bar entrvcte, C««<rvttetf).
♦♦♦ H. dem Airb ftusvolk alle svteile f.
t H, avr barmen. — ff »• ««"«• f^nrea «. — ftt Ä fteC
♦t Ä pesget.
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die Hiuneii die vlulieo ftste vor fich suo,
da; Qeh imll k keiner aabe kdite. .
(ti#i9. k't «. 79» 4, 8.)
n.
lt$«ind [die Turften] wären über ein gekQmen *,
(int der keirer hete den fige ne in geoonen,
du; man in ^ren (olde und Dn geDehte.
Sie jdlien mü gelicher kür,
nuui folde in niwnn keifer nennen liinnen viir;
fwle er docli w»re jse Rdme niht gewüiet, '
■UM gap in daonocb eioen nanen,
des er nnd lln afterkünne ^9^ (icli nilit dorfte fclianien^
Twelher ndcb im se Tolber wirde gedihet,
da; er vater bie; dee landes: alHis wart er befcbriet
nnd beraofet mit gemeiner wal
von den Turften and den landen überaL
ftaa wart fin name n^r dan nwivalt gedrlei ^).
Marfcbalc, berjroge von Sabfen lant,
Ton toiife Heinrieb) ron wibe ^0^^^ ein kunec genaat,
von Bdme ein voget unde ein vater den landea.
nA wart er keifer oucb befchrim f,
d die felbe wibe se RAme im wmre gerirn f.
wi;t da; er nie verrt«^ fin trik ff lie pfandes«
nnder Hunden man in Tcbimpfe in nante den vogelmre *'),
d6 er ne kfinege wart genomen
«nd der virften boten nAck im wiren konen,
Mii einem kioben er vögelt, da; brdbte; ttf mmre.
iu»w. 6it 5. 183, 40
MtpkMu f.i Ni deme grdten Tege wart de koning Hinrio van den
vorTten unde van al dAdiTcbem berren keiTer berdpen (al.
beruft) nade augoflna nnde den landea vater geboten unde wart
»mre over al de laut.
«) Aepka» {yiackAem er ersaJUC, <(0^ HeimioiU GmmaU BUdUiUh (S. 78,
4, 1) SUH9r g^mmi ynd ikm drei Sikne gßbmrm^ und daß er Hßck ward
mmd Umh): Dit ia Hinric de vogel*re gebMen, wante be td vinke-
Utf wart gewnden. dd be van den vorften geka«n wart| dd vo-
get ede he mit flnen kinderen.
* 0. de kemeil.
** MI, aflerknsde^
♦♦* H. von der weib.
t H. befcbrifa : gerim. — ff H. trvwe. _ fff IT. braht da; »ero.
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SM
UI.
Er9t auf S. 16S fceÄrf ntifi der Dickter mr Repkmuiecken Chronik d, h.
SU Kaiser Heinrich* Ende ^rück, da$ dort faei ohne Unterbrechung an
dae tmter dein Texte »uUtsst MitgetheilU $ich anreiht. Er geht mit der
Chronik auf Otto über.
149c Da; ich in ftige, da; itt wAr:
der keirer des rtclier pflac abtsehen jAr >}•
db hete er willen In gein Rdme ze rlten *).
ein rtarlte finche in dd beftnont *).
er tet als die wlfen li'ute noch * gerne tnont
und beTante die TÜrrien *) gar an allen fiten.
mit ir willen Otte fin fun ze kQnege wart gewihet »),
der hete da; rlche in Itner pflege
An ** zwei vierzic jär *) nnd mähte im fträje und wege,
des hiute kein künec und keirer fleh verzlhet.
NA habt ir wol vernomen da;,
wie On fUn kunee Otte ») da; rlche nAch im befa;
und ein fin Tun ze K01ne ») wart gevürftet.
rin dritter fün Heinrich genant
nAch im ein herzöge wart in BeierlanI >}.
dA hete den keirer nAch dem tAde gedArftet,
da; er muofte des endes hin. er wart begraben Tchöne
ze Ouittelburc •), dÄ er noch *♦♦ m^
des er ftiftnere was bl flnes lebens ztt.
dar unibe im dort got git die 4wege kröne.
I) Bepkau früher bei Heinriche eintritt: Hinrio des bertogen Otten föne
quam in dat rlke, de LXXX. yan Augufto, nnde was dar an ahtein
jAr/
*} JR. (f. oben S. <0I, 1.)* DA de koninc Hinrich gdden vrede hadde ^^
maket in Tineme rlke, he wolde ib RAme raren unde wart fAk.
>3 JR. f.: He fände nA den harren unde befcAt flnen fon Ottern tA
demerlke. dat was tom nneme br Ädere Hinrtke.
4) R. f.: In deme DCGCG • XXXVII. jara van godes bort Otte de grAto
des koninges Hlnrlkes Tone quam an dat rlke, de LXXX. van Ao^^i-
ftd unde was dar an drittich unde achte jAr.
•) R, vor Heinrichs mitgetheiltem Tode: Bi dere iMeehiUt^ gewan he drA
föne: den grdten Otten, de nA eme keifer wart, undeHlnrlke,
de hertoge tA Beieren wart, unde BrAne, Ae bifcop lA Kolae
wart.
•} JR. f. (nach Anm, 8): Dd ftarf de gdde koning Hinrich unde wart
begraven tA Quedelingeborc mit grdten ^en. {.Hkmaeh folgern
die S, tOiy 2. angeführten Worte von seinem Nawien vogeUsre.)
* Ä nach. — '^^ H. on. - #** ^. nach.
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Ze WeMthAfeii er fllfce; kUfter O-
M Mite fleh ffelbe t«ii wt^ei Idfter. *
4ia guote Mehtilt ff a wlp 4ia kaiferiiBe
flifte NorthAfen and die «ptei
dm se Polec *). da; fidt noch * rtclier kldfler swei.
dA Tiedel man; ooch * hiote f efchriben iooe.
Keirer Otte der i:rd;e ') wart ir Tan nich iai |;eneflnetr
die Hinoen im ritea in da; lant *)•
menllche wordene Ton im wider dnk; gerant.
mit grd;er menge fit fle worden bekennet.
Da se Oofesboro *} fd gewaUiellck
fie wAaten da; in alle; tiutfcbe rieh **
njht widerlegen mobte noch enkonde.
Ir nbermaht er doch niht meit,
er enftrite mit in, als ons dio wdrbeit feit,
de« ngea im got, dar zoo ijlen kriften gunde.
da; waa ein der hdfke ftrit, der ie ae tioifchen landen
geTcheben waa vor oder nach,
wider heim den lebenden waa mit vlübte gich.
foa kernen fle ae fchaden ond me fchanden.
Bifchof Uolrich von Oogesbaro waa
bl dem ftrite, ala ich; an der korönic las.
dar nAcb korallche in got mit tdde befanCe
nnd nam in heim In fin genaht,
die kriften erhaben hseten doch die vlobt Ot
^) Durch dU Erwähnung y daß Heinrich , de$$en Begrähniß stu Quedlin-
burg $eif da$$elbe gestiftet hahe^ g^^ift der Lohengrindichter zum
Anfamge von Heinrichs Lehen hei Repkau suruck: De keifer de biW
wede de flat td Gdsläre onde dat klöfter td Qoedellngeborch
nnde WenethAfen.
«) H. f.: Sin vrdwe de kon in ginne [im Gedicht natürlich keiferinf]
Mehtilt, ön heilich wif, bAwede dat klöfter 16 Northüfen onde
de abbadie td Polede.
*) Sich vorherige Anmk.
4} A.: In den (Iden qadmen de alden vlande mit grdter krall ^ de Un-
geren, an dAdifche lant.
•) R.: ... Do de Udgeren TornAmeif, dat de harren in dAdtfcheilie
lande weder den koniog OCten fö vafte wären .... De Dngere yA-
ren over den Lech onde vAren weder den kontng. dö ontwdch he
ea dö ine wfle
•) R..* ... De Dodifchen onde de Ungeren foftmen in dat feit onde
* H. nach.
** H. alle dAtfcke lant • • • mohten noch enkonden (: goBden>.
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dn da; * mit flner Tchar der keifer wante.
der nam fn d'hant <ra; fper Oy da; go( durck flae ßtea
geftochen wart aad k^te gein la,
mit im die der Tlülite lieten vor begin.
die Hiaaen d^ vlubea *) in telren mde ao liteo.
Sd grAglicli wart ir hcr^ea r^r
da; ir keiner mit gewall kom aimmer n^r
geio Beiera noch virlia; in liiitrcUii riebe.
Dar ZUG dem riebe der felbe maa
Lamparten von dem kunege Bernger gwan »).
den vie er und verfante in zornicliche
in; eilende und Tin wip, die drinae beide flurben.*).
Pulle und Galaber er gewai^
die der Kriechen keifer wdren andertdn «),
da; fie dem riebe TÜrba; xe bulden warben.
Sin Tun Ladolf floh "wider in
die wlle Tazte, des er doch lutzel nam gewin,
wan rinen jungen fun den bie; er wlbea
da z'Ache mit der vfirften kür.
man Teite da; (Im alter üben järe gebur.
doch wolden ins die vurrcen nibt verclhen,
wan rtn Tun Wilhalm was ze Meinze bifchof worden S).
fd tuot diu fage in vor bekant *),
da; nn bruoder Heinrich- in der Beier laut
da; herzoctuom mit der kür im künde borden.
ftridden T^e. der büdifchen wart vele flagen unde begunden wt-
ken.
>) R, f,: Dd dat de koning Otto fach, be nam dat bllige fper an
de haut unde quam den flnen td belpe manlike.
*3 A. /.: De Hünen worden dd vlubtich unde worden geflagen, dat
er IttUel genas.
>) R.: ... van deme koninge Berengdre van Lancbarden. Des
fllven Bering^re vdng de koninc Otte unde fende ene tö Baben-
berge mit flme wive. dar darf he in deme eilende. A\t6 warl
underdän deme rdmircheme rlke dat laut td Lancbarden. Se rndflea
alle jAr deme keirera Otten geven twd hundert punt lütteres goldea.
4) R. f.: He bedwanc ök dat laut td Calabrie unde td Pulle, de
bdrden deme keiTere td ConTtantindpole.
»} R. früher: Defes koning Otten fone Willebelm wart bifcop i6
Megenze nA deme ungetrüwen Frederike.
«} D. h. Repkau hat dieß nickt.
* H. dus-
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Von Kölne fln bruoder kifühof BrAn *)
kair im ser ganU mü rneUicIicker fiün K
Td was er leibe geborn too Saärenlaa^e«
toB bete der kür er Itsete vier,
des wart nn tan ze kuoege gewelei felder*
dar Ddcli maD betrchaft ano dem keifer Tande,
da; er dea von Kriechen fciat gebe flnem Tna me wibo *),
da; ^wifcben in der kriec gelmge
VBd ficli der Krieeken herre der laot verw»ge,
da; man; den kindea beUenlhalp verfcliribe.
Der keifer In gein Rdrae xogt.
mit Im Tuorte er floen Tun den jnngen yogl
des riebes nnde hie; In keifer wlhen ').
bl fioem leben da; gefchacb,
da; man ander keirerllcher ktdne Tach
Hnen Hin nnd lie; mit Im in l^hen lihen.
des Ton Kriechen tohter wart dd mit Ir wIrte gekroenet ').
fwle fie doch beide wieren kleine,
tö was e; doch der fchenftefr hAcb^t eine,
dia ie mit lobe in fange wart bedienet;
Der felbe keifer Otte der grö;
ftift; bistnom dd xe Megdeburc *)j armuot bM;,
nnd eilich klöfter, dia man wol bekennet:
da ze K«Slne fant Pantaledn ^}
da; kldfter er fcifte Oner fdle ze lön,
dd von vil wf;e von ir wart dort entrennet.
Do er An zwei vierzic jdr *) da; riebe bete behalten,
dd kom der tdt and nam in hin.
In fln ftifl ze Megdeburc fchdne beftate man in.
Norman *) nnd Tene bi im kande toufes walten.
i> R, frnkmr ivor ^ S. 107); De koning OUn hadde ^nen brdder, de was
erzebifcop td Keine, Bran geboten; de n^as de hertoge« Dd begonden
aUerdrfl de Ufeopa werlike rebt td hebbende. Dat ddhtn dd umbil*
lieh maaigen manne an dem bifcope Brdne, wende he Ülven ddhte gd-
des vrnhien bebben.
*) B.: •.. De keifer vdr dd weder td Rdme mit fime föne dem«- Jan«
gen konisge OUen. dar gaf ke td wlve fime föne des keifers
dobcer van Krdken.
*> ir. f.: Dd wart td Rdme wlet de koning Otto td keifere ande
fln brdt td keiferione.
4) H.: ... Heftichte.de dat bifeopddmtd Megedeborg van
Oaeme «nde van des rikes gdde.
*) A. früher (vor d. S, 3S06): He bekarde de Normanne vele nnde
bnwede dat kldfter fente Pantalednis td Keine.
•> JL; drittich ande ahte jdr.
« iL fsellicber flovn. '
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Den r6ten keiTer Oiten O hi^
man fln tun , der * nAch im kete des rlch^s nie;
niuD jär >> und pOaa fln wol nftcli ^^ gr^jen ^ren.
nd irt in vor wol kunt getan. • -
da; erbercliefte jähen die von AffricAn *)
üf römifcli riclie *). dar in dfn lant fie kdren
begunden nii mit grd;er malit. der koifer in begegenl
üf dem mere, dA er ftreit mit in
in den febiffen «). von im nimena «ngewin,
wan gein ir kunft het er fleh vaHte gemegent.
Ir worden alfA vil erflagen,
als uns diu krönic kan mit w&rheit Tagen
da; rieh da;^^^ mer muoft n&ch dem bluote verben «).
ir lägen mdre dan diu xwei (eil tot.
von ftm «n f fie lilen vor die felben not,
der fie bi RAme mit ftrile künde verderben.
Der keifer gefcho;en wart mit eime gelupten pfile-«),
da; in der tot unlange fpart *}.
da ze Bdme er keiferllche begraben ft wart ^.)«
nach im fln tun wart kfineo in kurzer wlle.
Nach flnem vader 0(te er hie;.
er was klein, dd man ze Ache in- wihen lie;.
kint und da; rfche enpfalch man bifchove Brunen *).
da; kint durch unzuht wart gef lagen ^)
>) iZ*: Otto de rdde des grölen OCCen föne gewan dat rike • • . unde
was daran negen jdr.
•) S. 88, i.
*) A..* ... In den tlden itudmen de van AffricA mit gröter kraft
uppe dat rdmifche rlke.
«) R. f.! De keiTer Otto vdr dd weder fe unde ftrSt mit en an
den foepen.
•) A. f.: Der heidenen wart alfd vele geflagen, dat flck «at
mere van der heidenen blöde irwandelede.
•> R. f.: Dö wtfrt de keifer Otte mit öneme Inbbeden ptle ge-
fcoten, dat he ftarf an öneme jdre.
7> R. f.: unde wart t5 Bdme begrdven mit gröten ören. Dk is de rMe
keifer Otto.
*) it.: Dd he koning Wart, he was ön kint unde wart bevolen bi*
fcop Brüne, Hnes vader vedderen. de fldch ene mit deme befknea
dicke.
♦ H. dar. ^ ** H. nac. — *** h. da.
t Ä ein. — ff Ä gegraben.
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ein 141 kinl hie; e; im un tim bette tnigea >).
mit vl^e Terb6t e; di voa feg ea nad rdnen.
dem voll Kdlne wart gefeit des jaBgea iLflDefes ft erben,
dd voB der virfle ia leide erfcbrae *),
1Mi»da; da; lEial tdt vor iai aa dem bette lae,
da; er; her adch mit flaehe maoRe äberferben.
Knrxlich der kfiaec doch vandea wart *),
da er heimlich fich dareh bergea bete Terfpart.
der bifchor vrAisi ia wie er; hmte gemefaet *%
da; kiat fprach dö *hie; dd mich flahea *)
ia dem bade xe yafle mit der gerten rahea
aad half mich alht da; ich dar umbe geweiae«,
da Toa waa mir xero Af dich uad weite dich dnnabe erCchreckea.'
ßa aeve gap im flcberheit
äm^ im Törba; m^r von im gefchmcb keia feit,
die ▼nrftea er bat ae eiaem heve treckea *J,
6ein Meaxe ') dA fie qndaMa hia,
dd aatwnrter da; kiat mit dem riebe ia ")«
die Tärftea dd geaMiaUch alle dhile
da; riebe eapfulhen aod da; klot *)
Das valer brnoder, der fla fchdae pflae Hat,
▼ OB Meaae bifchof Willigie * •) mit rite,
dri Jdr ers köaegte pflac >«), d d«; tr wiurde «e maaa«ir
Dar Dich der kfiaec wiBdifehia lant
betwaoc >>)» da; maae ia toal^ kririea aant*
daradch geia Rdme wart er geiadea daase >■).
1) R. f.: Dat wolde de jiinchere aa deme hlftepe t ra e k e a^ He aani
des aahtes Aa ddt kiat «ad legede dat bl fla bedde.
*) tL f.: he wdade dat he du ^i»re. eme wart imm Idd^e wd. Ü wart
grdi wdaeat vaa deme iageQaad.
•) IL f^3 De jaage h^rre quam dd gdnde.
*') St f'i Dekifcop rrdgede eae, war.amme he dat hedde gedda«
*) J7. /.: De juage b^re fprae *je fldgea mic dicke* dat woldtc wrekea.'
•) A /.: De bifcof BrAa bdt dd Aaea hof td Blegeaae.
O. fl« Ctd Megeaae).
•7 iL f.i Dar antworde he den h^rei^ weder dat rike.
•> Jt f.i D« vorrtea be?d]en dd dat rlke nade dat kiat Ottea
des biTcope Willegise van Megenze.
!•) A. f.i Dat rlke hdit de bifcop WlUegis drd jdr.
'O A- •'•••• De koainc Otte befat Brandenborg uadewaa it nade be-
twunch al de wenedefchea laat td deme rdmifchea rfche.-
><) A. ; . • • De Rdmmre fanden dd nd deme koninge Ottea nndcf lade-
des eae Cd Rdme.
« B. wRUeya. • *
[IV. a.] 14
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Dar vuor sU gr4;er suhl erkin i),
wao e; was ein gr4^ kriee M xwifokea Ja
amb eiaen bi%fL aill beider teile ginfle
nachter fin oeven b&kest fns
bifchof Brdae, der wart geaaei Qrefi^rin» ^
wand er dar au« vil wilze kece mit kAnrte.
von deoi reiben bdbest wart kfinec Otte gewtbt ze keifer.
fein tiatfchein lande der keffer vnor.
&f den bAbft Crescentine dd fwnor'"'
and macbt aUt gewall ia gfl»ker wirde keifM* >)
Uad fasle einn bäbß^ der wart Jebaa
genaal. blfcbefwaa ae. Blefenae trer der mmmi *"}.
die bifckere 4b 44 iuialen anöden kaane *>,
wand er aunrehle befa; den fiuol.
di TOB er beruigel ** wart ia baaeea pAM^I.
GregAriua entwtebea aiBofl deeb daaae.
flneai neven fander botrchafi A; ae tinlfcbeai lande,
diu botfcbafi keifer Otte« vaet,
als MBS din krAale Inel mit fckrifl bekaal •),
ae Aebe, bi im vil volkes OMneger kaade.
[Uad hie; den keifer Karl i; graben,
fwle er wurde Cam ein helMo nikt erbeben,
fd vaai er deck maaee wvader bi im filerke
in dem grabe, da; Im was fö karm
tiQ^dihi er (dter mueHedar Inae aeaMa fuirjk
nü lit er in eins fehmnee grabes farlie.
Di der nabt er. Im erfcbeln und feit im difiu aMsre
da; er feil aiaHaer werden eli
und nibi erben lie;e '> uad deck in 4er gewali
4k% liebe IMlibe «^ dem geflekie ^vMebmfe.]
*) B. /*..* Dar quam ke mit grdten eren.
*) ü. /.: Oe falte dar U pdvefe mit dere B«^miere willen fiaem
aeVen Brikne, de wart geboten Gregorlus. von deme w-ert
de fconing Otto Id keifere wlet.
>) H. f.: Dd de keifer Otte van Rdme quam, Crefcentius, de palri^
Cies weide 'Qn, de yordref Gregdrium den pdves.
4) R. f.: Unde falte an den ft«^l dnen Jehannem, den bifcoft vam
Blefenae.
•) A. /..% De ji&ves Jobannes wart vorbannen unde vorddmei vmei
al^en bifcopen.
*} McfU Bepkflui c$ wird aber durch dai Folgende veranlaßt.
7) R. (vorgegrtjfen): bö wart de keifer Otle begraven td Aken »ac
* H. Crr^scenlinm er f^ftr- - ** H. befolget. — *** M. bettebcL
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M 4er kelTer diu niANre veraui
da; riB aeve der bdbft was werden gewalte« Jan,
darch rAche er in de« teraen wart erafiniel;
von den Turnen d6 allen wart
Im durch räche gehei^n in mt vam ein vart.
de« irt fle weder mos noch wec verdarnet.
der keifer gewalticUche was gein Rdne dd varnde ')•
Crercentios 66 nibt verneU >)#
der keifer gar wülictolMa «lü ka Ctreit.
dd von fa wart da; aaceUtcke niht fjparade.
Der keifer mit der « TiulCeken
daea widerteil üen Qg er ai>e enrabi.
fle vlaben dan, die walten aibt erfterben«
Crefcentiam er felbe Yie O?
den dnreb aomes riebe 4er keifer bAbea ** lie >)»
dj^ knnde nn nbenanet im wei erwerben,
den unrehten bibft er bie; an beiden engen bleadan '),
dar xno ftn nafen fnfden ab >)•
e; jebent «** diu kiat^ (elb tet da;, felb dir; bab:
fine narebt bdvart künde Heb felbe ie fcbeadea«
Crescenliue fd fcbflene ein wip *)
bet. da; dAbte dea keifer, wurde in aibt ir Jip *)»
da; er aa böcbgeaüete wurde gefwaobet.
tU liebe *) von im ir wart gefagt.
flaeai beftea nUe e; daob nibt wel bebagt
■ad vorble f da; diu Hebe ae äro ficb auiebel.
4le virftea *> ia fkrMlea nnb die liebe gein der vrauwda.
er lebte da; er; lie;e fls^
fie fante im awl'n baatfebnoeb iinde ein vlageclln 2).
dd ere beraorte, 4er tdt ket in verbenwea *)•
grdtea drtn« Dü ie de keifer OMe, del^ Ap grave» d^a keaiag
Karle aade van* an flneine grave weadere^ geadeb. De
koning Karl erfcb^n ene dd unde i'egede eme 44 dat ke
nianier ali neworde uade 4n ervea fterv^a «dfte.
M R. A' »e keifer Otto vdr dd weder tö RAme na4e Ut btenden
und« 4e natea affnlden denie anrebteo f Aveft Jebannl.
Crefaentine de qoam dd td f«ride «Ü 4eni keifeae an dai velt
ande wart gevaogen node fcentllken gehangen.
') m.: ... Deine keifere Otfte wart 44 Idf td ll4»e Oaes vlaodes wlf
CrefeeatiJ. dat was den berren Idi und irw ea d a a eae van ere.
De keifere wel4e varen tö 4ödifchenie lande, de vr4wa fende ene
tw4 baatfcd uade da vingorlo. dd de keifere dat iMdadde In de
baat nam, be ftarf td hant.
*li. den. — *♦ H. lieben. _ *^ n. ieimi. -. f H. vonbten.
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SIS
Da me Ache er fich beflaten hie;,
dea die varOe« usd fla HU dö allit eslie;,
fie brvliteB da; gebe ine >) dar sAeli «reo,
d& e; nocli * liiute begrabeo lU.
abUeben jär was bi dem riebe Haa lebeai^ alt,
« la der tdt mit gifte kuade verfftrea.
Iieiaea erbea hiader im er lie, ala in ror fagle
bfiaee Karle *), 46 er im erfcbeia,
aad da; doch Tolle naa geHebtes werdea eia
gewaliic maa, der d^ riebe wirde bejagte.
Ndcb im na aeve xe Iciaege wart
da geaomea, der waa oucb der Telbea art
vea keifer Heia rieh her mit hart geftaaNaet.
fwie er wmre vfirfte ia Bcierlaat *),
keifer Helarich waa fla alterea geaaat.
IM^des Tum ikf la voa riebe bete getamaiet **,
waa der grd;e keifer Otfe waa Das eaea braoder.
fd war der keifer der rdte geaaat ***
iiad na vater aweier braoder kiat bekaat.
dea felbea fua aad er geliehe ruoder
D4 aagea aa der fippe feil
der rdie keifer uad dem da; riebe wart ae teil t
heraoge Ueiarlch ae Beierlaat •> gebürtet,
der dA da; riche adch im befa;
dria aad aweiaalc jAr *) iiad fla diae alfd ma;
geia got, da; er der belle tiefe aibt fönet.
na wip die gaete Kaoaigaat «) mM aaate^ fwie ir llp beider
durch get kiufcbe aa ir eade wmr «),
fwie der vilaat He mit ligea brdbce Ke fwmr «),
dA ne barvae; trat gifieadea Ifeaa kleider ^).
*) R.S ... De^dMifebea bA-rea atoea dat rike aade dea kelferea «e-
b^aete aad ydrdea dat t4 laade. ... Ud wart de kaffar Ott« ^c-
gravea td Akeü arft grdtea drea.
•) A. f.i Dit la de keifer Otfe, de Idt Apgrarea dea koaiac Karle
(ff. S. Sil. y#nai.).
>) R.t Hiario de bertoge yaa Beierea,' defee aamea de aad«re«
gewaa dat rike, de LXXXIIII. vaa Aagaltd, aade waa dar aa Iwla-
tich aade drd jdr.
«) R.f.: Bme wart gegerea td wIyo de giAde Kdaigaade. fe bele-
vea beide aabewoNea waate aa ere eade. De dftvel waMe fe
doch aadrea, dat fe de keifer tdk vaa law hertagea rdde. dat ß« «sa
varhdgei kadde. De vrowe de bdt dar vare ere gerihle. Dar U
* H. aah. — *« /f. fom; nickt 6. 6'« geftammc^C.
^^** H, 8a w. d. k. geaaat rot geaaat. — f II. teil.
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SIS
Der ^ kiaee Heiarleh eis fwefler ftet.
Oirel WM ir BMiey alt hiute gofckribeo flet,
4W er 4tm kAMge roo Ungern gnp ne wlbe *).
Steffin ** der kfinic was gennnt.
4er fevfte flcli «a4 mit im al d«; Ungerlaat.
tmM gie vir ncli mit toufe der kriften fchrike ***.
des kineges SCeffans fwefler Hin, der Pdlan könec was wefent,
finen dheiia d^ der Unger rie •).
mh bete oad drd **** er In des nibt erlie,
er «ad fia liat nuofl touf an lieh ßn lefeat *).
Airns bl kelfer Heiarich wart
UagerBy Polaa ano der kriften d gefcbarl >>»
die voB get aad von im fich alle Coullen.
ffick bdidrten diu witeften laat
bl im, dl« der kriftenbelt noeh f Cint bekaat»
waa fle fich alle la wefterbenide flooflen.
Babeaberc da; blstaen riebe er ftifte«) v&r bellewife vrtiser,
dar tt a«a vU klAfler hie uad dd.
da; was der Beier ftt^ der mir fage wd
die kriftenbeit fd valte gewettte le keifer.
Bdbes Bdnedletns In befant
da; er ^mmwtt und fin kfiBcUchen aasea waat
BMaleb bifcap. dar worden feven feeh geleget, de vrewe folde
tredea te bef Ap ere bände td gede ande fprae *herre god, da wllfl
Biae feaU alldae. ledege aüo vaa dere adt, alfd dA dedill de gddea
Bafaaaaa vaa der narebtea bttale. 8e trat de fcare baltHke uade
wart feker adt grdtea dren. De koninc vdl ere dd td-vdte unde de
kdiren alle.
i> lt. f.: De koaing Stephan vaa Ungerea aaai des keaiag Hia-
rikes fwefter td wlve; de was gehdten 61 sie. dar ran wart de
DiTe kaaiag kriften and al dat lant td Ungeren.
*y R. f.t De fllre konlag Stepbaa vdng finen dm dea koninc vaa
Pole BOB aade dwaao eae dar td, dat he kriftea wart mit alle futeaie
*> B. /•! Alfd wart kriften Ungeren and Polenen.
<} Jt; ... De koninc ftichte dd Bavenberge dat bl-scoH^»
aa ffeate P^teres nado an feate Gedrius dre aade aa feate BaaedbDtfs*
dre da kidfter aade la feate Stephaaos dre.
* B. Den. —
**^ H. M.
t H. aacb.
ttt A D.
** H. Steffaat. —
bdt vad mit dro.
— tt Ä Daa.
w. b. Fgl. 8. 915, Z. 90.
*<t# H, fchribe.
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»4
iD keiTers wirde dnrei gim^e fltter ^rtn >>;
(lo tiurlich art foll fki gehöht,
6A voD da; er heie Td naaic Töle enpfldhi
der helle YOgte mit des toolea bekören.
toB fchdoe falTiert er in mU vil gefldrleB werte *
her A; mit (Iner hotfchall fchrifl,
fiaC in bete geftieobt tünm «nd des mäoen ** Irill
mit kraft der flerne und Idn ***^ an all kr orte*
Sin botrchoft IViioat: der wnrxe Taf
wurde -f von im erviiihe, als nAch des winters fchraf
des roeien knnft mit toiiwe He kao yribten
und alle kreatir ff erhOgt
Wirt von im gein vreiiden. aKd bei ervligt
151a er manic Tdle suo den werden geaihteo.
mit gramaticA die brkft het meiner« kaoffc geblflew^r
da; etlich pfoffe was t4 txump,
do dhi betfohaft kom, da; fle In döble krnm^;
da bl manec hdch geldrier fl« höcb tüemet f f-f%
Der kfinec vaor in mit großem ifer
des geriehtes der ander Heinrich, int *'f wer
gein Röme er kom, da man In wlbet fehöne
in und die gnote fanl Kuonigiittt,
den mit wihe diu keirerllcbe wIrde wart ^ff knnt:
noch kröne fie tragent *f ff in dem ßwegen tröne«
Der kelfer d« allen ftrtt uMeki ^rMe «a« guoi gerthte.
mü fim gebete gel« got er robu«fy
dag inr II» gemelnitch hair der laade meH
gewnll hM ««t nibt gmft, hdt g«l mü In nUrt ^bi«.
Der kelfer des mit bete ermant
de» Mlbesi, da; er mH Im viere in Untflehit laat
O R.t ... Oofe Beiedtolgs wtgede 4tm keilsg RkMrlke U keif^re.
* Die$e Zeile fehlt Qlöekle-Görre$.
** H. monen.
f JK Wvd«
tt B. creatf r.
ttt JiiM. GG:$ rAaet.
*+ H. ose wer.
♦tt w«rt/Wf der ti.
♦ttt A trägst
**i H.Uofih9ii.
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2lft
«■4 Babenkerc nn nift mit wthe Tegeat.
4er bAbM tfea keifer des gewen
ib4 vuor Mit in 9 als er an ia kele gegert.
voB iai da; tuom mit wibe wart beregeat *).
dia illift dem keifer * liebt fd daj^ er des was gerade ^
da; er des juageltea dd erbiie :
er wart Heck «). maa (et adch naer bele dd mite
nad leite ia dar. Tus was maa bete ia werade.
Sta grap aoch *** hiute dil vuadea wirt
ia dem biadera kdr, <dd naa des ailu rerbirt,
auui pflmge Da Tchdae aad beJt f e; reiaicUcbe.
Od des ricbes drio uad aweiaaio jdr
h^ gepiegea der keifer, ia da; marn H bdr
er wart getragen; aMt maaeger aierde Helle
wart er dA beftal, als fla dia wdrkeil neek ff beiteaaet
fns fit er dd ia floer flilt,
die er bü eik*wea, als die Ma ir ftt wHI
^ maaeger blaoi wurbt «f, da; maa kOaefeka aeaaet.
DiTo ATeatlare der Aatfekoala
kebev« ill. fd Id^ wir; aa de» Beier fla,
der kdt Terdfeal amb gai uad aaib die werile
^ man ia kiHIek drea M.
er aad Caoi KuealgaBl nogea 4i;elialfca wol'
H^ din fMe werde Aerieret «ad geperüe -
mit der khMHfekea aier dart rar des gotaa geribt«.
fd Ifl da; laat fd togeade riek,
d^ an trittwes akfader laat ifl fhi gellck,
da; e; klltleb kdt pifkt aa dem getikta«
*) iL f.: De (IHe pAwtB Beaedictus wigede de« ddai td »ave»-
kerg.
*) ff. f.: V6 wart de flad de kelta Hailak fdk ta Ctroaa oadewarl
gekrttt td Ba^eaberge.
* H, pabeflh.
*• H. begerade.
*** H. aack.
t H. fceir.
*t Ä wirkt.
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Ml. Zw 5. 80, Z 1--5.
(llepiMiiutdlc Cftronilr.)
¥aa UDfes harren borl waate m de ctt ConftaatlBi wAraa 4t^ km-
derl oade elevea jAr. da( was de reloe kiothelt der hilef ea kri-
rteoheit. wd fe dar inae levedea, dal wUle we knrtelikea fewe«
uade willes begiaaen vaa nareaie bdrrea J^TA Criflö.
Dd uafe h^rre Jdrna Criftus vaa atiarcbea, wir goi aade wir
minrke, Ane Atade dur dea Btiafkea geborea wolde werdea, dd brikCe
be de miaaea, de he fllve was, aa de werU. be wolde uaa anaea I4de
ddlbaftich aiakea des dwigea rikes. wd we dat gewiaaea folea, dal ke»
vet be uBs geldret aiit dea wordea «ade aül dea werkea, dd ke Cjprack
„dirciCe a ne, qaia mitis Taai el kaaiiUs corde<<; dal fpricbl „Idrel vaa
ne, waate ich bia Tafte uade 4Caiodeges herlen**. wd Tafte he wdfe, dat
noge we aierkeB aa dea fcellvf erdea , de eaie de Jeden gdvea; wd
dtaiAdicb be w»re, dat mQ§/t we a^rkea, dat de beoMlerke koalag
wolde ia delTer werlt deaie erdefkea keifere tias geveta «ade de Ikate
Pdtere flaea jnogere hH gevea. Dal we kerfteaea aa delTer werti
aibt gewilTes bebbeo aefolea uade dal we aik werltliker dre aibt llre-
veo aefolea, dal wisde be dar sede: he waraede dck CUie kerfteakelt,
wd-ddae adl fe lldea folde, alfo be hevel geledea defe drd haaderi jdr
Taa Daer bort waate an Coaftaallaas ttdea« be fegede dns ^erilia
odio Omnibus propter ooaiea aieaai^') dat Tpricht aldaa „Je werdei td
bäte allea Iddea dur miaea aamea*% «ade aa dner anderen Aal f^prmek
he dch „ut onais, qai iaterficil tos, arbitrelnr obrequiaai fe praeAare
deo<', dal qall dal alle, de iuok dddea, de wnaea des dal fe gode d^a««
dar ane'* uade mdr „aolite mirari , fi odit ?os niaadas. Teilete, ^nia se
priorem vobis odio habuit'S dal fpricbl „dch aefal aihi waadere«, 4al
uch die werelt hdtet. gi folea wetea dal fe mich dr hatedea^« Td dMe«
ndden negaf he ia adnen trdß aa delTer werll wane dnen wdnegea «iv
löf : „cnm perfequeatur vos Ia civitate uaa, ftigite in aliam^^ dai f^riohl
„alTd fe dch vordblet an ^er fial, vUl aa dae andere*^ Nik feie we
merken, an deme hemeüTchen koaiage, an der eagele hdrren» mm Jaaie
Tcepp«re alles diages, he erldvede TIaea ridderea de Tlnkl «ade
wart Tllvea duldich wanle aa den ddl. Dus geddn was 11« inAft
in td deTfir werelde^ ^ gener werll al anders« dd he l>rack „beall^eri-
tis, fSvm vos odednl honünes el e«ai feparaferini vea el eatp r e ta ivcril
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sn
d QecMtel »»le a veiroB twi fiM i »atea pr^^ier fiUMi ltosl«i«) ga«-
Me et exMlIale» ^iiMüaa »«roea veAra eoplafa eft ia oalla^; ilai l^ricbi
^ wertet CiUcfc, alCI iaefc ^ IMe katet iia4e fe iacii verfofcet aade
U fpe^te keMet nade werpet lawea aaaiea kea alf« tee MaMt dar
iea ga^ea faae$ ia tfeoM 4afe fale gi iaek vrowea, waata lawa 14a
fr4t Ia ia 4e«e Imaele^*. Aa defeaM tr4fte wArea 4t iwalf apaiele
aatfe 4e iek kekaNea vaa ir prMekea aa^e vaa ir l^kaaea. 4er wArea
mir wea vif AAfeat, de ka44ea al to kene uade 4ae f^le aa 4er fAtea
■iaae JÜü CriftL
Allet 4at fe kaddea, dat waa geaidae. aader ea aewaa a4aMui ana»
waate w4 lattel fe kaddea, des geadgede ea waL De fdte
Bttefeap de tdkrac Aaaaiaa oade ßa wif 8apklr4 sIt ereaie dgeaea
g4de, dat fe Torftdlea. di) fe it aa de n^arcap gdvea, dat wart Ia t4
leide, fe fterrea gdia dddea kelde ver lata P4terea ▼dtea» alTd aiaa le-
fet Ia aetikaa apoAalamia. 8ider wordea de apoßale vaa dea Jadea
aril beteea tdf lagea uade ovele gekaadelet. des wdrea fe vil ?r4 uade
¥rawedea fick, dat fe darck uafes k4rrea aaaiea plae foldea lldeB) alfd
dar geferevea U y^lkaat apoftoll gaadeates a ooafpeota coacilU, gaoalaai
digai kakiti fteat pro aooriae Jefu oeataaiellaBi pati: de apoftole gda-
gea TTdlike vaa fcidoage dea coaeilii, waate fe Bat gekevet wirdiok
t4 IMea laaer ia deaM aaa^a J4f4 Ckrlftl^. Se vdren dek ia de Uat
prddekea oade dddea tdfceae veie. fe ledea kaager oade dorA aade grdt
arkelt, waate fe 4at Itf td joageft 4ar td dddea.
Ia dea arkeide volgedea ea de gddea pdfefe, de gddea klfoope,
de gddea pdpaa» de gddea riddere^ de gddea rrowea uade aadere
gdde lAde, der geaidde waa lalt gode Ia deaM kenele nade de Uf dppe
der erde, feae rdcktea de, wat eae gefed. Seae kaddea aegda dgea ia
defer werlt. feae wdrea ad daea dack feker erea Uvea* feae dorEea
dppe dw erde aikt apeakdre fla. de p&vefe uade de bifcope kropea aa-
der de erde, alfd fe godes ddaeft foldea ddo: dat aiack naa aock td
Rdaie fda ia erlptia nartlram, de uoder der erde fla. 8e ledea grdte
adt: Biea bdag fe, aiea brdt fe aade fdl fe, sea faade fe ia dat elleade.
fe Mdllea arbddea, de arkelde« oagewoae wdrea. dit wdrea, de de
werlt Mit erer werdickelt dp kdldea uade der de werlt aikt weadick
Dit waa de juage wlagarde, de uafe kdrre Jdfua Criftua il-
TOA gewedeaiet kevet ailt flaM bldde aade daaget nlt flaer fdtea Idre.
dar laae kebbet gearbelt de twelf apoAole aade de kelllgea aMurtilttre.
Dea wlagardea wdker Ia wol gedegea. aa flae fdtea rdke arbeldet
aock de idde, de aa deffeaie elleade ad dene dwigea rike f&ktet.
Dit fiat nafe vadere, de dea eagea AIck td deaie kenele gefam fla.
dit fla de, der Idmage aver al de werlt ia gekoatea. dit flat de, der sea
er jdrtit dret aüt faage uade mit vroweden over al de kerAeakeit. it
iat de aa erea aanea gewiget de grdtea BoaAere uade de fedaen
kerfcea* —
We geiftltkealdde, de geiftllkea levea foldea, we keb-
bet oader erea nasea de grdtea dorp aade Tele ko?e borge uade laat
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118
ntda ▼ele i«»eiiNiaDe »de toe aale lat» oMe ^oer HMe veiet ?«i
ereil naneii hebbe we rtcheii dffck vm «ede «ode Tm« wla«, T»a dicke«
b^re «Ode vftii amiregene rüite. we bebbel der fcdf^» kledere vele
ende AeHer perde Bdeb. dur mA weite we hebbea werltlike« t6m oiide
der vairbee lerere lof. we brenken wedevet nede wSrco, d«( we dee
rlddere« megeD geren. we kebbet de doe aorcttlt «ede fegget| it l# mk
ftlftas geddn : „we mdteii vore de beillgeo kerben Me ore fe ndc td-
gin*'. i^b bope iedocb, dat gel er eihl Torgefe, waote be fe be*»
vet gekdft mit fiDeii bidde. De mertelttre hebbel fe mdr geroNerci
nit erer grdte» dalt, dao we nK grdter nodok. Te beret; de le defea
drdo bUDdert jdren van den apo Holen mde ran den nvrtelttren dae f*
gdde granivefte gewannen üppe deme rlinfe Jdfd Orlftl, dat Te nlbl
nemacb tdvallen.
Dd CenTtantinns kerften wart, de belüge ecclefia wan grdt« fe*
kerfaeit ande grdten vrede. dd wart dcb, aird nan lefet In eo^efiafllea
Mftoria, de grdte fekerheit makede grdte orerlatlebelt« De
wiren papen bedrdreden fe fdre dareb eren hdndt: Te nakeden ii y anegfr
flahte erreddm nnde dat fe dr badden geddn mit vrabtev, dat dddea fe
feder openbdre. it ne wlile dob ndnan, wd be rebte geldven felde van
den nnrehten Mrteren.
In den tlden wdren de bifcope nnde papen, de mit grdter Mit wd-
ren weder de emere wante an den ddt an der minne Jdfd Criftl. De
ndt wart dd alfd grdt in der kerAesbelt in deme vrede, alfd Hb was *
nnder den beidenen an deme mirrede. 8e was de mk nngeltker wer-
dfcbeit td nnfeme bdrren JdfA Criftd, de mdt «na der ftee beiUgen
dttlt belpen td deme rtke, dat be nne wmneB beret mit fftner dvH.
Amev«
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Der kDDige unde der keisere Moeh.
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IL nie Sbindschriften und Bearbeitungen«
1. YerhältDifg der HtDdsehrifteD xa eintDder.
emaulnm Biand$<Ar^en, wie sie hier 5. 4 — 4L (mfgefSkrt
wm-dm smd, m ikren emxebuten Rgenheüen und ÄbweiAumgen
w n itr emanier xu verfolgen, %H hier nidU die ÄheielU: hier hanr
ieä skk's mar um das VerkäUniß der$dben xu einander im Garn-
xem und in Beireff tiefer greifender Verechiedenkeüen, welche auf
die ümtereuehung über AUer und Berkunft einsufUeßen vemUfgen
und mä der Sanderung der beiden haupteächUeheten TexAearbei"
hmgen {Ik. I, S. X. und Th. HI, S. 1) weeenOich xummmm-
tumgen»
Am den eben angeführten Orten ist bereits auseinandergesetxt
worden, daß sämmtKche uns xu Gebote stehenden Handsd^en
sieh in xwei Hatq>thger theUen, die auch itußerÜch durch xwei ver^
seUedene Vorreden {Ih. I, S. l. und ITL U, S. 588) gekennxek^
ntt stndm
Zur älteren Reihe, welche uns mehr oder minder den tir-
sprüngHehen Text (/) wiedergibt, gehören die Handschrißen
#«tt#+SMR+91BllBI2. Zu iknm triu K {TL UI, S.
40); nicht minder die Bruehsiüd^ m. wA. f. %. i. W. mZ,
auA M. Zur jüngeren Bearbeüung oder Vmreimung {If) std^
len sidk WnfSX+T+WSLf; eben so das Brudutück M, nur
wut selbständigeren Abweidumgen der Vmreimung; nicht minder JB
(lU, 103) und Mtmim {UI, 05). Ihren eigenen Weg gehen
tAu. e, die bei ihrem besonderen Geschäft der Vmreimung vide
Veranassen attsstoßen.
In dem BestrAen nach verjüngender tmd reinigender Vmrei*
mung gehen^aueh P$MBt/i (m andrer Eichiung aud^ wm)
bereits den ¥¥MMLM {d. i. IT) voran und xnr Seite, wobei sie
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sieh natürlieh, nammäich m ÄMdaaungen, öfter berührm oder xu-
sammenireffen.
Das Bedreben nach, oft ursprünglüA eckan nahe gelegener,
Bereinigung de$ Reimes tritt uns aber, ati/Ser y flftflBS mehr-
fach auch schon m den übrigen Handschriften des älteren Textes
(/) entgegen: so in 9fl, in flftp; ja schon in fC {%. B. 388);
vorzugsweise aber in ^. Man vergleiche nur Z. 329:330.
333 : 334. 345. 361. 364. 394. 477. 489. 501. 616. 945. 976.
1513. 1645. 1747. 1886. 2273. 4384 : 85 (ioiriDDeD : ÜDoen statt
geOndeDl) usuh usw., auch zweier und mehrerer Zeilen, %. B. 457
—460; 983 — 990, usw. Auch hier trifft 4^ oft mä verschiedenen
andren HandechHften auf dem Wege der Änderung zusammen:
eMet mii WMMtm, oder mit iFJJKJS+yiHMilS oder mä
ktsätrem &Mmn, usw. Übrigens ko m me n in ^ Änderungen (081
—984), VerUbiferungen (976. usw.) und Zusätze {noch 351. «tS.
mi. usw. usw.) oder Murzungen (618. 624 usm.) aller Art, mh
menikek auch der überhäeiulen Ji, ledoeh usw. tor. Natürliek
springen mtch die übrigen einzebken Handschriften m ihren eiget^
thOmUchen Leearien zu einander herüber us^ hinüber: was hier
meht im Einzeinete verfolgt werden kann ^).
Dem Schreiber der Handschrift <0, in dessen Fehlem mmn
selbst mehrfach den üUem Teast wieder erkennen kann *), lagen
O M9 9swkl in yMIBt mls tn WTEKWi utm. stugHrslemsk Jtmm^
Amssungsn sMMdU emstliier Zeitm aU Reimpaare mmd Umg^rer MmkmiUM^
niekt wumdcr Umänderungen^ Zufügungen^ würden gnn9e Zmklsm-
s fiten eßnndmen. Sie und genau unter dem Teste ocrseteftacf.
*) So swÄBsic 9taH «gnaic (147) := flBO, alrioeo etmtt alte r«a«i
et lt5), uriftes et. airft^s (9489)^ fiDlr al8te tt. fbivltte (9918), lichtliche
St. unifclK) <1447), vainkteii ti. vleifiDUl€lieB (84. sgl. 4t9t),
St. iwssr^m (tt88) mm. Eigen vm^iekteikt ^ (ßeU BD BmüC
C1S999. 168J3)^ HeracUus tt.' Alarious (7971. 7981. 7987; 7SU. f<7),
durch da$ nahe 7938). — ffft litt 13984. Triere $taU Sijre^ AJKC 170M.
Nurenberc /(. Niuwenberc, !CB9 8690. ftreH tt. Cent, Qt 391. oieres aC
rhies, 8939. ihteswAi et. fl^htefal, 8191. d^get lüiveD tf. beujo^elest
i379i. nm ien Usktiem «tocb etatt LItaDh, 991 IM46. dweii U O g^sm
v«#refl st. dura u«f erea ivgl. 170), f ItU. 1$$%. fwlgece, i€kw§0t
etatt fefwle^ K 14703. fpielten^ M Der berten ftraicke IfMft
man da $taU den ercerich fle fpuoltea, T 330. ame »aaaoA tC
mcninne ivgl. 106), T 336. waCier Sachfze, 338. Tarkben, t7$. 4rejr
ganiaer t^mn&t; t$in. rcMeloben et. lleheD^ T 19t. <iebriM
«M tsomen, M msmmtk £&!•» m^O fUboriiita A MoAift» «I 4dn
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mxmmfOmß meU hfmäm «tef -ü ovr (tyl 3. 4L 35. 21S« 481.
503. 744 811. 87a 1141. 1338. 1392. 2009. 3323 mw.); sr
fSgle mamehe fakehe u Unm (1. 32. 9a 18L 1307 um.). Er
mHnmUe femer die RemgOmg {fogL 713 : 714. 1401 : 2)i imr
dem er Infimüiee muf -an kädeU, wo eie mdU Umgekören; m. B.
Bio : tngaD (4821 : 22)» flAn : tragao (4300 : 1)« (IAq : fagan
(640 : 41), gän : bgan (3113 : 14), man : fagan (2754 : 55.
3140 : 41. 3310 : 11. 3840 : 41), man : gte. Digao : habe
(3113 : 4), be<|iiam : bcgao. ftgea : Tmflam. wicbUn : gebno-
fen (715), selbH weran : maa siaU wAren ^ oder iwirea al
(: 325). y^ man : gebeisaa (673 : 4), man : generian (580),
m geUU : ii^Uen (467 : 8)» gwan : gelden (321 : 22). -- 4^
äreU auf N£r A : h£rA xu rnme», wo K N^e : bArr« hi^et;
^ iai eebM ana mitteH m der ZeOe (848), Swabo (288) hat
mä^auek «; «B# Swaba.
2. Die Heidelberger und JBorauer Handscbrift *
Dennoch geht ^ bewimdrungswürdig genau und
treu mit JB {Th. /, 5. XIIL), das die Langzeäen uh^ ^, na-
menüick im ereten Aiscknitte (wm Rom und Cä$ar\ wie beide dae
Latein {Th. JH, S. 40), in ihrer ganxen Breite beetmigt {it>gL X.
156). lücht minder in wichtigen Leearten, wie Cch6flicb (31), wo
91 fchiaipflich ändert Öfter gehen ^ mmT fB eeWst in ihren
Feilem veremt (x B. 16223. 16233; auch mä andren: 2265 mit
flM$, 2282 mä IB+9»aBS»2, 9409 mü »o»«). andentti^
tig siek 9on ihr wieder trennend, eo daß f& genauer mit andern
BmmdeAriften geht oder xueammenlbrifft: x. B. mit Wl (358>, mit
«r+ JBU (419. 485), mit V (582), während dieees 507. mk
gdU, wie m andren Stellen 9. fVichtig ißt dabei du Zusmnmeniref'
fm der meieten Bandechrifien Z. 2442. 3284 (bewegelich), Z. 286
in fwero (wo nur V u. JE^ fwebo haben). Gemeineam ißt ai^
len auA die Schreibung bellica G^IUa (399). Ein ur^rünglieker
Fehler Hegt auch wohl in H05 und 160, und auch in Z. 129. ie$
MülUa timU all' ernlfteo. f| hat 11830. gexalft t(. g^efl, fS376. wo-
IM fiMiCoieD cknebi tloll k'rea «A «b' d'n ebsekL Vgl. 9MB9 647.,
« $i^ loaa. 4749, mm.
') /'^^^ qua« : kl4waa <M3 s 4). ^' Vgl. m ohtm mieA hao : geCaa
(3760 «i, fiiaii : Smgtn (3796).
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oiM irmiafAI «nui Artne Cüi dmr Lemrtm im Zti$ammenkahm mü
dem LaUm (erea ftataa vmd mirae altitudiDis) woU ein nr-
tpnmgUehes Artne irmiDrül m «miMilAefi ^). ümgtkehi iM
die Ühereetxmg wAge didragma (654 : dUffafgutv) u>oU aus der
Verwecksdmg von ftater {tet(fad(faxiiov) mit ftatera hervarsegan-
gen; wie pieBeiclU auch Z. 152. wtrouch ane viur (igois com
ihore) etaU Ane.
Pbn den Handschriften I gehören, außer ^KBX&X au^
m und m, nicht minder die BruchsHid^ mwf^lhWWiHmf
usu>. entschieden Oberdeutschland m, K&o im Allgemeinen
auch. Dagegen ist 9 mit ihrem repkauischen Texte (Th. HI, 5.
77 — 78), dem die Abschnitte der Kaiserchranih eingekochten nmd
(Th. III, S. 9) entschieden niederdeutsch.
J^en so entschieden niederdeutschend und xwar nieder-
öder miUdr heinisch ist Handschrift ^, wekAe dieses VerhäUmß
durch ihre gänzlich xum i neigenden Formen und Flexionen, durdi
ihr tt sL hs (waflSen usw.), und für fc (rrenkefe here 376 , r6-
mef laot, tötet yoIc), durch ihr mehrmaliges fh {x. B. 806: ge-
fh^n); durch ihr e Matt iu (beide, die, eile), sein oi (dnri 57,
tyiuel 175, (Vir usw.), ihre falsd^en ie (m diefe 903, fieben 67,
ItedeD 1269, riechteD 4281, liechte 3643) gegenüber i stau ie
(fchine, Cchtum, hi; 813 usw.), durch den Artikd die iC der
{qui) usw., vor Allem aber durch die Schreibung zAioh, h6ich
(356), h6ichuart (14079), olAio (10839), rAii (466 usw.), inp6it
(12207), buiteD (117), virWit (2319), gAi? (4522), trAift (497
usw.), rAibere (966), urloige (4858), alzAis (4467. 4603) usw.
Gegen diese und andre Beweise steht ein Fall wie beraten
(1386), wo fS^Wt beraiten (9 bereiten) haben, vereinxek da
und gleicht nicht med dem begraf in fS (1708) statt begreiC
Trotx ihrer unverkennbar oberdeutschen Schreibung, namesU^
höh in der Kaiserchromk und den Büdiem Mosis {vgl -ai-, — aei-,
-eai-), trägt aber auch fB die unverkennbarsten Spuren
und Male niederdeutscher und rheinischer Vortage
oder Durchganges an sich, was uns für spätere Ontersudkum-
*) Bim ffiÜk»eUiges NMtventämimß Uifi moft Z. »104. 4em JVmms
Braiea, Praiea, wormu9 prSiea, hnrCea, praoea^ febrdfec, berielitoty
baraUel, üw4ror99U$ bril^o, prittoaerf gemmM wurde. JlnOM mmckt
M.V.3C ASA4. mus podagra — piclagora. Skks Amm. t. 8. 9H.
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gm wm gHfßgrer -WiMfkeit üi, ab dm Ä^5ff*ä* Miere Aher
4er Bemisckrift, wwilAer memdte BrnekeHkhe (x B. HHHSC utw.)
mk JkrtMen wM auch noch reiben iürften.
^ Die Texte der in der fSorauer Handschrift, die im
WesentKchen von Einer und derselben Hand geschrieben sein soll,
etUhaÜenen Gedichte von der Schöpfung (5. 93 — 103), vom
Lobe Salomonis (5. 107 — 114), von der Judith nach der
aberen Bearbeitung (5. 117 — 123, aber auch nach der jüngeren
S. \¥l — 180 noch mehrfach), usu). tragen in ihrem fast gewaltsam
dvTchgefukrten -i- usw. auf das Unverkennbarste niederdeut-
schen Einfluß an der Stirn '). Nicht minder in den Ä (fUr ei,
oberdeutsch ai, ffii), z. B. 6nem (156, 4), Änine (161, 14), njb^Dis
(112, I), n«Qe (155,8), wÄnen (151, 18), giafenis (111,2), h«j.
^ (120, 11), fcrfib (362, 6. 8), nertrßp (350, 18), trtt (365, 14
/Sr treit), betz^enet (367, 5 neben bezaichenet); in den nieder-
deutschen d, z^ B. mid (111, 22. 114, 5. 13. 120, 1), meddis
(109, 3), eddewag (123, 7), eddilich (107, 4), eddin (118, 13) ;
leiddin (118, 14), gid«d (121, 12), da; dir (110, 3) für tier,
worcm sieh dinAt (111» 20) ßr dienont schließt, wie dit, dit
für diet, bi;, H;, giniti (121, 24) usw.; femer uuf(t)en lach
(155, 14), duv Ibufinf (111, 21) «). Aber auch hier wieder die
rheinischen i m eingili (113, 8), h6i; (350, 22), b6i;en
(258, 25), mftiri (112, 26), vrambäiri (112, 15), Mifiot (120,
9: vgl 111, 21: thüfint) »).
') Dahin iehlmgea auch iU c nSati n (cu ee ci»e S^t, U; ce oaJit
1S8, II. 1«9, 9. 25. 368, II; cerlofen 17«, 16; ^ecelt 174, 15; ercebi-
re#r, herce, ricen, hlcen 173, 15; ceichen 350, 26; ercefget 172^ 2; ge-*
ciBMi 3f9,«6; cH 169^ t), die fc «ncf fk (155, tl. 158, 3. 163, »8. 1»9,3.
173, St; tofke 171, 7; dtk omA himttlCcIiia 114, 14:>, dit -Ih $tait
-hl «m.
•> Damnen nftn (173, 19. 178, 17}, da; tu (163, 18. 173^ Si)^ da;
tu; (167, 39), mit lerne 364, 34. 348, 36. u»w.
>) Vgl Eniiehri$t {Fundgruben II.) irg^in : gefc^n (139,39), g^in
: A^ia (13i, 34. 35); daneben unter Andern ^oer (133, 33), js'dnir
(lt7, M), der kdlige geifl (108, 38. 38); eben $q Ittdlo, NtdetfM {%n^
^*Ki)) Plsfl^ea, pliclit«, «sv. 9^gl. femer im Cflo«fr«n dl •<. der (#f.
71. 333. 1115), ndr (867), xd (1134. 1181), adiiertlcht (1131), «dJiia
(990), irdfcli <1040) , w ö Tchea, w d s, im Alexander w d bs , m lo. /n-
Mive ahne B 909. 934. 94». 983. 1033. 1Ö61. 106t. 1113. 1113. 1168, ii«i9.
[IV. 3.] 15 •
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BMT'.jeMü <^ ält4r0, mehrfaA iskmMe t^rlmg^ durtk,
die amk im 4^ im m m hmH t n m BteiAre, wMH4e mdkUm^
und au$ deren Aker «M SeAmt/Mbr wie 15633. dri eUm tm
{vgl 157, 5 : 6. tf), vidleiclU auch 152, 28. 170, 27. fpert {eUM
fuert) erüären. Nicki minder begurwe (156, 20), garowe
(175, 7), geferuwe (179, 27), die auf ein äheres cc eckU^em
laßeny ¥>enn nickl begaruwe (179, 26) dagegen %eugL
Die ältere Vorlage aber wird anerkannt werden mußen m
Sckreiimngen, wie a) der Auelaute üareue (367, 2!), burecb (362^8)^
buric (364,9), burege (368, 10), fiielebe (362, 23. 363, I),
uerfueleben (364, 23), beueleheo (364, 24), halem (365, 17),
forege (3d8, 10), charichflcre (350, 7); b) der Anlenäe dienft
(371, 20), geruiit (364, 12. 26), geruoe (361, 14. 364,2a 361,
2), berucge (368, 12), beruft (368, 9), beraoiie (369, 6), periaM
(364, 7); gereija (366, 14), gerife (366, 15. 367, 7), peUU
(368, 3), galAb<^ii (364, 24. 28. 365, 3. 367, 4), gelas (365, 21.
367, 19); felo;;eo (371, 25), befelujet (371, 18), felabte (370,
28), feinal (372, 18), feoA (367, W)\ seihet uateriktie (367,6),
zcwÄne (369,23).
3. Die beiden Bearbeiiangen der KaiserchroniL
Wie alle Handsckriften der Reike I (auekfS) m ihrem
treten^ überhaupt bedeutsameren Abschütte van Rom und Julius
Cäsar in Swero (286) denselben Fehler beurkunden {s. obm &
222), so finden in jenem Abschnitte auch sonst mehrfadie, mehr
oder minder gemeinsame Irrungen oder Störungen statt, die hier
näher xusasnmengestdlt werden müßen, weä gerade sie und die
StMen, welche sie treffen, auf He spätere Retrachtung und Unter-
suchung über Alter und Beimat des ganzen Gedichtes wesentlichen
' Einfluß XU üben geeignet sein dürften.
Handschrift ^ nämkch (und mä ihr meiet vermU 9, «a
wie nach Einer Richtung auch WFMMtSB) enäedigt sidi in jenem
ersten Abschnitte dreier größerer, xum neu bedeutender Glieder
oder Reimgruppen, die in jene Erzählung von Roms Herbmft,
Göttern und Wochentagen, so wie, von Cäsar s Kämpfen mit dem
Deutschen als nmßig eingekeilt %md darum lästig und esUbekHkk
erscheinen honnten. Diese Auslaßung trifft zunächst bei der Er-
xiMung von der Feier des Samstages oder der Rotunda (Z 171
'—206) die BeimzeiUn, weide von dfir Jhswdhmg der taxieren
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dtirrft Bmfaem$ IT i^Mn (Z 191-206), und $ick m
SSB^flR+VrjEJSJS vorfindm, auch {naek 188 u. 201— 2D6)
tcohf ^fEMEüi vorlagen, sich femer im Latein Jenes Ahchnit-
ie$ {L, 101 — 103 uno.) zeigen und «ucA ^ vorgelegen haben
müßen, da es die Rüdcgriffszeüe Nu fulo wir wider grifeB,
d4 wir die rede liwjen (207 ; 8) beibehidi, der uir unitr An-
derm auch nach dem großen seüMindigen Abschnitte von Gotfrid
ton BamOon (Z 10633—16804) wüder begegnen.
Ein gleidier Auslaß findet statt bei dem bedeutenderen Ab-
schnitte über Cäsar s Kämpfe mit Trier und dessen Innenkämpfe
xwischen seinen Fddherm Dulcimar und Signator (Z 395 —
454), der auch in WMMtm und V {m bricht leider mä Z.
394. hier ab\ nicht minder m der Prosaauflösung des kunige buo-
cbes feUi, und den wir als einen wesentlichen ün Gedickte er-
kennen werden, wie er denn auch mit Z. 429 — 432 th V 682
durckbridUf dessen Dichter also auch vorgelegen haben muß*
^ hat endlich drittens den am Meisten fremdartig erscheinen*
den Abschnitt vom Traume Nabuchodonosors und Daniels über
die vier Thiere oder Monarchien (Z 531 — 612), der aber
grade bei Cäsar aBein seine Stelle, weil Erfüllung fand, abermals
mä W¥MMUB, ausgelaßen, während V denselben {als 175 —
260) mä IB9B99(+SMIftJB|2 bewahrt hoL Aber auch alle
diese Handschriften außer V zeigen in diesem Abschnitte eine Ir^
rung in der Folge der vier Thiere gegen Daniel VII ^ die nur V
bibUsch ordnet, obgleich auch hier bei Thier 1 w. 4 Veneirrung
kerrsckt, während bei Thier 2 alle zusammentreffen; bei wdcher
Ere c he imu ng die Frage entstehen kann, ob die strenger danieUsck
eingdiültene Folge in V iAerhaupt für dessen Dichter oder m sei-
ner {lateinischen?) Vorlage die ursprüngliche zu nennen wäre.
Eine ähnliche Irrung wie die obige tritt in sämmtlichen Hand-
ickriflen m B^reff des läsigerem Namsnsverzeiehnisses im
MmAnim von Fa us H mian u s (Z 2151—2163) zu Tage, «oo fS
verschieden von ^, aber auch verschieden von 9K9Ä0 ordnet,
die unter sich und mä WWMJBJB vereint gehen, mä den Recogni-
tioaes Peiri oder Glementis {der Quelle dieses Abschnittes) aber
itdk auch nicht genügend stimmen.
4. Die jüngere Bearbeitung Ton 1250.
Die Bandsckr^en des älteren Tea^es (i) theilen sich im AU-
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228
gemeinen in solchcy todche bis Kaiser Konrad III. .oder Us zum
Jahre 1147 fuhren (^ISSßVSSo, und vieOeidU auchP), woxu
sich die Prosanuflösung {TL III, 5. 60 usw.) gesellt, und sokAe,
die selbst nur bis Kaiser Lothar IL gehen (9» +.»2), der am
30. Dezember 1138 starb.
Die Handschriften der jüngeren Reihe (//) dagegen,
W¥MKlX{+T) und MS. BrM 0. M^^ *» *'*^ ^'^'■^'-
mung des aüen Textes bis zu Kaiser Friedrichs IL Tode (Ja
Wi sogar bis Rudolf von Habsburg), gehören sämmtKch Ober-
deutschland an, Wi sogar der Schweiz *); und enthalten alle
einen und denselben verjüngten Text •), der unmittelbar «aM
1250 entstanden sein muß, da er mit der frischen Böge um Kai-
ser Friedrichs LI. Tode (wA wun wirt uns fln gellchO schHeßt ♦),
Dem Schreiber von Handschrift SBo, der im Ganzen zum
älteren Texte hält, müßen außer der Prosaaufläsung (77L IIJ, S.
II) beide Texte vorgelegen haben, indem die Handsdirifi {s. Th.
m, S. 12) ßr den Abschnitt von Faustinianus hinter einan-
der den ursprünglichen und den jüngeren Text darbietet. Es heißt
dort:
Sfd Fauftinian* eia R6.k.
I. Bin pftch fagel tb« fntt.
Daa rick wefas FaurUaiaana.
«) JK hatte eine Hand$ckrift vor wcÄ, die im j4h$cknitte vom Tiherimo
Vef^ianaa $tatt Voliinaa lat , dahet; $ieh Enenkel «einen Vntinn von TUe^
riu$ Faier braute; Mm T. M. hekrt öfier sti X KmrMek («t4. 447*. 571t
«fip.); «m j4h9ekniUo von Cmtar vorkindet er M und Aepfc«», obom om ^*
ier fortg€9etMt LTh. IH, 97—109); JE wird durch »einen SeheUemthurm
ivgl. Th. /, Z. tl5-«44) auf Co$roc8 oder Cosdra» Tfcami (7%. //, S.
133), wie bei der Rotunda auf Foea» d. h. tetne Einfleehiung des Ge-
diehtee Rraeliut geführt iTh. Hl, 107).
s) Fgl. laurrea, fdat, weli, ich retU, Tekdal, edell tüw.
*) Auch hier wieder die matmiehfaUigetom gemeimoMnen Vmreiammgtm^
Umwerf ungen, AuoHbße, AuiwüeJue; auch hier wieder Abweichungem der
einseinen Handschriften von einander. So fehlen X allein Z. 10807 — 10.
15012; K 9235—44. 15260 — 61; Jü 6155—56; X» 4182 — 88. 9547.
9623. 12975— T6; X etelH um 57 -72. 51 — 56. — X lietf emai«! Meli
etalt au;, wa$ auf ein ältere» u; Iwio u%) »ehUefien läßt, otwn miomttt
Filzes (351. 353) auf Vlixes, und vas ficb C10B9I) »tatt UBfick im
Reimo erhalten,
«) Ähnlich wie der Tanhueer von Friedrieh dem Streitbaren mgi:
er mae wol hei^ea Vridertck : e; wart aber aieaiaa Da gellch.
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cUidiM bies pnider. II. Hie vert «I« wIMe« Mer.
er tet ia leii i^eoiiges. Djui bifl wild wer.
FauftiDUBiie dm ein weif. Ob es iemiBt fefcbecb.
i;olee buUe er i^ewan. Der wild imio in iecb.
dar MU cbint tA welp. von einen wiindero veften nao.
ait em ricbteat ireo leip. Kr hiea Faiininianns.
RoaifebiT relcb. cladlus fein prüder biea.
▼il cewalllcbUcb. Der in Teil von vrewden ftles.
Daa pftclr Tai^et vn« ruft. Paurkinianns nan ein welp
Dif WM in llep alfan der leip. Div was In liep als der leip.
Mecbilt blea div vrowe. Meclichilt waa fi genant.
8ie lein In groa l*we. daa reicli was wol binca ir gewant
81 waa se nanigen tagenden er- Si waa ae naniger lugead er-
cliorn. cborn.
Orcb waa div vrawe geporv. ovcb waa div vrowe gepem.
raa cbelferlicben ebunne. von cbe>rrerlelclien chunn.
fi betea groae wunne. n beten groae wunne.
nli ir peider leib. nit ir peider leib.
Q wel div well. o wol fo keinen weibe.
daa fi le ia dia werld gepom wart. 8S«daa fi io gepom wart,
wea fi gat wachers pracbi bat. Ir tagend waa vagef^art.
Do ftftndea vnlang.
daa div vrowe wart weaangen.
aweicr Tun fi genaa.
o wi vro der cbunicli waa.
der ein biea Kaastas.
der ander Paosllass.
do wftbfen div ebiadallBy ata».
Schon nach der TL II. S. 598 — 602. abgedruckten neuen
Vorrede H6cbgelApter Altifrimus >) wirfl die Bearbeitung II den
Text des ersten HavptabschniUes vielfach um. Sie liebt femer, meh-
reren andren Hauptabschnüien, varssügUch den vorderen, besondere
Ernieitungen müxugeben. So
bei Augustus (Z.-^625):
Bin ander nvre bept (Heb) bie an
von einen gewaltigen nan, «tv.
>) Dieter ^utdmek kommt vorzugtweUe im 13. Md. vor: to bei
Wolfram von Etckenbach (WlHeb. tl«, 5. 434, 233, im ^Fartburgkriege
(44, 53: Altimnus der ftarke; 53, 77. 55, 85: Altimnus Liiciferiin
nacbte),ui Reinhoi» Georg (1325: Starker got AftilTinns, 1863: Hcrre
Uaec AlUffinas); bei Meitter Regenbogen (Alfifilnus, dil tuoft fd fdre
erfcbieckeD), MS. II, 170« (der fliege AUlffinus) um;
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bei Tiber tu 8 (Z, «W);
Ein rfte;ia O red« ^^^^ ^^ k*®>
wa; des rlckes Toget begie^ «tv.
&ei Fau#M'ntanu#(Z 1239) die oben geUend gemaekeEddeihmg:
Hie rert ein wilde; mmte^
dag Mute wilde w«re,
ob iemAD e; gefchnhe,
der wilde mao im jache;
▼on eiDem wundervefteo biad.
gotes halde er dd gewan
dar se kinde uade wip.
mit ören ribte fla lip
rdmifche; riebe
vil gewaUidtcbe.
Dag bnocb kündet uns floa (= ItSf), «tv.
Bei Nero {L 4102);
Her fli»re foldicb hie gedagen.
■ ein, Ut mieh ▼Orbag fagen
von eineoi wöeterichef
der ribte rdmireb rtebe.
geheimen was er Ntoe.
die kriften mnote er f^re, U9W.
Bei Domiiian (Z. 5578);
■ie fliuo; aber di« kiiftenbeit
mit narter Itden grdg arbeil
von einen heideaircben nan,
der nan neb der wIsbb an«
der reinen kriflen
wolder debeinen vriCteni «av.
Bei Deciue (Z. 6171);
O wd, ein m»re bept Heb hie
(den kriften e; an da; leben gie)
von einem wnoigrimmen man.
da; riebe er mcNrUicben gewan , «ms.
Bei Diokletian (Z. 6477);
Hi^ naere kündet ans arbeit
von der heiligen iLrillenheil.
des folde man gefwigen.
nein, Idt ?ürba; figen,
wie awtoe wfietericbe
ribten rdmifcb Hebe.
SKt letxtrer hären diese EinleiHmgen auf, so daß seOni bei
Julian (10649) eine solche mangelL Dagegen leitet die erste etgesO-
>) M fWmrIn.
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IMM JWMlMiy wt9 im9t9l^ vP^MMt wMP^IM ^MWT AliMrt4l4 ^ (ZI
17319) wieder, wni 4em ^ermmäem Wertem Hie uMi feK aber
mm «MBfe em iumI A'e epäieren Perttetmmgem naehKmker MedtMk
a MfM mnigetene {%eü tei Karl dem Gr^f^ L 14MI) Db$
ricke filiMl aber km (Z 17^87. 17764).
5. Das Geschäft der Umreimang.
Ei iet mehi ohme Bedeutung, daß dieee jüngere UmarMtm^
grade m die Mitte des dretzehnien Jahrhunderte ptUt %md daß
mit demedben Kaiser Friedrich IL audk Jansen EnenkeVs
«on Wim und Heinrichs van München Bemüxungen Jesus rar-
jimfim Textea sehließen (s. 7%. JU, S. 108 u. 100), femer der
S^weixer Rudolf von Ems seine W^chronik hatte schließen
woOm {Ik m, 5. 83), nicht minder der steirisdie Ottokar bis
dahin eine Widtchronik gedichtet xu haben von sich selbet omsagL
Wie auch bei Enenkel und auch bei Heinrich von JML
noA dem Geiste jener Zeit ^^ ^^^ VorbiUe der Jateinischen
Chroniken *) Einflechtung oder Verwendung fremder Stafe im
totsten Maße Statt findet und zur weiteren Umarbeitung der-
sdkn mitwirkie, während Rudolfen von Ems vielleicht grade der
Vmnulh über Jener schlechte Reimereien, so wie die Abneigung
gegm gelogeniu miere xu selbständiger Behandhmg der bibli-
9elim und der Weltgeschichte trieb, so war doch die jüngere Rear-
■) TlMRotm oo» Ctrhlärt tmgi (oMbicfct im ilinUUk ««^ dem Mar-
MO m semsm Wdtkem Gmtiez
DMk m aer eio gnoi mimk^numf da^ eg a;ellca aem Maeni ift
4er te flBea werke kao aä «#b fpr^Gb ein wJs miia:
UäB Mmi halm legea wol, f^r a;«vie<li€kaB Usm
U er; VQU rekle legen fol. felxaa ia flD g atifcl
isi itl üDCageade aikt, ein rede, die er nachel nibt,
tk ewfc «Ir Mkte a;ercbiM, der Ui «IIa vU getas,
iu Ich in mtna getibCes wnnl da xwiveK nibies nib( an,
eil bols, da« ein ander bant als der der; vor im arTl vaot.
geaeirterl babe, lege mit dem der vonC llt worden nn xehapt.
Hfl
*) Jim oergleicke doi greÜ€ Btmulmem da Tejrfet «on Stto von
Prthingen durch Goifrid von Fiterko, ielb$t mit Vnler$chieben
dti MflMM «aii.iiaier dem Amgem Sinu umd desselben KaUtro^ dmn beide
gtikmi hmüem. EkrlieJur gehl mmter Juderm Bekebardns Urangienale bei
umer Mmmik s» H^erke, du im dem Jhdruiis im Bd. VllL dar Monum.
Uator. gem. reckt aatekaalick gemacki WMrdem i§L
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heitung dir Sammkrmmk tMt$ $ih^, glmk S ^ vmlm i m ferpti-
fung de» k^nrmUicken Moh ndiK§di$ , kdi^u^ durch dm Drmg
nach reintrem Reim» und feinerem Versmaße herrwngerm^
fen worden^ tcmeben ührigene der c^ewoknte, Uebgewordene Text
mehr oder minder tmverkürzi und ungesehwäM forib eUam d.
Was aus solchem inneren Triebe des neuen Jahrhunderts un-
serm ganzen Gedichte gleich nach dem Jahre 1250 {und in
yiBflSS schon von andrer Seite) begegnete, das übte dieselbe
Zeit nochmds besonders an dem wegen seiner Selbständigkeit und
Schönheit für sich herausgehobenen Ahschnüte von Narcissus und
Cresceniia in den Texten e und hl {Th. /ZT, 5. 39 — 40).
Rudolf von Ems rühmt an seinem Alexanderliede {Bl
48**) Heinrich von Veldeck als den Anfänger reinerer Reim-
kunst, als den $ler rehter rtme alr^rft began. Das ist das
rfme rihten '), worüber das rasch und reich erUwickdnde drei-
xehente Jahrhundert fortan so sorgsam wachte; in welchem Sinne
der Umdichter von Heinrichs des Glichesceres Reinhart Fuchs
schon sagt:
Hie endet dix msere.
da; hat der GHekefsre
li^re Heiaritb f etiHt.
and Jie die rime UDgeribt.
die rlhte nt ein ander man,
der euch ein teil getibtea knn,
•nd hdi daf ouoh atfd getA»
da; er da; msere hat verlAn
gann rebie ale e; euch was d.
runellcher rime Tprach er m6
dnn % dran wäre gel^rochen.
eueh hat er ahe gebrochen
ein teil, dd der werte waa ne vll «).
In diesen Worten ist das ^manmaßli<^ Geschäft des ümrei-
mers im genannten Jahrhundert trefflich gekennzeichnet: er nimmt
davon und thut hinzu, er kürzt tmd streckt, und wir verstehen da-
durch, was der Stricker von seiner Arbeit am Ruolanddiede des
Pfaffen Suonrat sagt:
*) mit rtmen wo! beribten iWigaloi$ 1S9), In rtme geribtea
{Rudolf fV^ckrO nno.; /Vnitaöfitdk en rfme metre.
•) J. Orimm StmdtekreibeH tm K. Laekmmm. Über RäfdmH Aebt.
Leipzig, Weidmann. 1840. gr. a
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Di« Ifl eil altef mmrm*
B« kAi e; der tihlare O
g e B i u MT e t durch der werdea gaalty
4ie noch oiioDeoi hdfrclie kimrt.
des fol ble mite gedieael tin,
e^ ifl elB rdt des herren mId,
da; ich nach ir gaDfle
ia dirre felben iifinfte
UB« an Bin eod« ffchtiiey ntm,
Jb gaU, du eben errungene reine ReimhmH auf den aUen
Stamm- oder Stoff' xu impfen, aoeskalb Gotfrid von Straßburg
edum Rudolfs Vorbild, den von diesem vorher gerühmien Heinridi
von Vddedi mä diesen Worten preist:
er impfete da; ^rfte ria
in diuci roher aaogeo,
di TOD fit elte eorprungOB,
▼OD des die bloomeo qateai)
während Rudolf vom Lamprehtischen Äkxas^derUede sagt, es
sei noch gedichtet
Ddcb den alten Hten,
riampflteb, nibi wol befolteD.
Wie aher schon Otfrid von der MuUerspraehe aussagte
a'irt Di 16 gefuttgaDy mit rega^o beduruagaa,
SO fast u>inilich noch im xwülften Jahrhundert dos Pilatuslied:
maa Tagit von diu ti Tob er anngea^
nn n anbetwungen,
ae Tuogene berte,
fwer n dicke berte,
nae wurde wol ««he«
als dem (Nabele ir gefcbAbe,
der mit Itnem geaoowe
Af dem aoehouwe
werde gebogen.
fwie ich geaoge,
leb fol fpannen mlne lln
ae einer rede, an der ich bin
anegedenet vil kranc.
mac fleh enthaiden min gedanC|
uns ich n geenden,
O Püterieh JMt den StrUker hieitaeh sehen für den alten eigent-
Utkm DiMer sMstt
86 hit der Strickber woU den beilling Kharl
Gedicbtet lobotefobea.
Der kbuaig waa ae Fraackearoick «ad mt Arl.
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r^ weis idi das f e«ead«A
01^ (not danne mAse
an rulheoi aatldse«
Wagen gewinnt, memi der Dickter, eo eehwierig auch da$
Werk imd der Versuch sei. Das leider nicht vollständig bis jetsl
auf uns gekommene Gedicht zeichnet sich aber bereits vortkeSkaß
m seinen Reimen aus. — Anders spricht noch der etwas spätere
Mkister Otts in und von seinem Eradius:
die gaeten tikicre
bitte ich dorck ir «re
nnd durch got michels n^re,
da; ne es rehte oemen war,
fWar ich dar aa Brifrerar
Ten fwachee nooes loreftey
da; fie; mit meiflerfchefte
oiir helfen voileTfierea,
rihten onde ftiarefl»
behenirea a«de hetmt4em»
6. Otiokar ron Steiermark.
um nickt außer Acht im laßen, was unser Werk auch in sei-
ner ßmgeren Bearbeitung in's reckte LidU m steBen vermöehk,
audiwemn sokkes sidt bald als falsck oder nickt einsdklagend er-
wiese, möge kier eine augenbÜMidi ixuftteigende VermuAung
PhUx greifen, wozu der vorgenannte steiriscke ^) Ottokar oder
Ottakcker ^) in seiner österreickiscken Reimchronik *) Anlaß
gibt, indem er selbst aussagt, daß er vor jener schon eine Welt-
ckronik, ein Kaiserbuch gedicktet und zwar gleidifalls bis auf
Kaiser Friedrick IL fortgeführt kabe, woran er mm jenes neuere
Werk knüpfen wolle, in wtickem die österreickiscken Bexiekungen
fortan vorkerrscken sollten ^).
f^olfg. LQ%iu$ (GomnieDt. i^eaealog. anltriac. 1M4), ihm «ach
Pes, Seh&ekt mmd Andrt nannten ihn von Horneek,
•) Kap. 17T he» Pe« (Scripten rer. aufCriac. IH, t«?^.
'>) Ein größere» Bruch$tück der österreichtBcken Reimchnmik tteki 4«-
kannOich in Eeeard't Corpus hiftor. nedü aevi 11, 1455 — ISU. Die
Zertiöryng von Aeeon (9849 AetNisei/eii) ftndH ück öfter hmmdeckriftUek
Stkge^ennt (s. B. au Jena^ akgedru€kt ta Wicdaknrgi AmefäkrL Naek-
fiekUn van einigen aUd. poei. Manueerq^im der Jenaisekan BikUMik
1764).
«) Worüber er »iek öfter entsdknUigt^ x. B.
■U der iveaaare
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Die vom ^m Mfcr «1^ jefMi tem früheres W0k»erk fe-
hnmdUen WorU geben ein voÜUändig, wie in der KcMereknmik^
von Enenkd, Heinrü^ tK J£ und Rudo^ v. R, auf den Grund der
vier Monarchien aufgdfoutee Reimwerk kund:
8 wer O Telteo geweri,
ien mmm aa in gerly
4er reriisfei mmbe die felMld
teke giäoUr listo koM:
•ird ▼•rhlick mir gefchebeB,
Twie feltea da; wirt errebea^
da; mir fd geliage
da; kviraidier diage •)
■M kegrie^a iaaiaa *),
waad ick ir leider alki eakaa,
ledock fWa; Ick TeroiaCy
di miHe ick gerae b€(jac
der Hute gme; aade gaaft,
▼ea Bfaer idetea kaall •)
aaM lek aiek aa me faaekea
4; dea allea bneekea
der keifer aal aade pfdkt
aad bda da; ae UekCe brdkl
ae Ciatfeke roa latia«
als vefve dar Üa ata
■ ak te geciogea,
fd kda iek Iteader Uogea
ir kelaea kladea li;ea «),
die aa dem gewalte rd^ta^
dea drflea ia Aftyrid,
ae Krieekea aad ia Perfid,
dar aick ia r«Bifcbea rlckea
aaa aa keiTer Vrldertckea.
d^ aller vaere aade lekea
weldiek ») a^t weHea T«rgekaa»
als ick e; eack kda gelefea,
aad aA ndej^c •) Qa gewerea.
D6 wart ick gebeten
▼OB dea, die liebe ketea
«9 wij^aae dia aoBie,
was ^^^ ffifakekea w«re
adkea aade wttea
fit keifer Vridrickee aitea.
als lange Idgea De mir aa,
maa fck die arbeit begaa«
mMHak iile die,
üe ber adek aad die kie.
ia difeai knocke lefea,
da; fie ^) mir gnsedio wefea,
da; nick voa dea fcbnldea
ld;ea in ir kaidea,
dl^ ick fiaaeMfer naui
der werlt ae dieafle kda getd«
da; befte, da; lob rermakt.
leb kiete mick beddbt,
da; leb weit mao;0 bda gepflegea
und woU bin Id^en anderwegea
aller der kfiaige getdt,
die jaaa geauMket bdft
•3
kdricbkaraUcbe
kia wider aa da; riebe.
aiemaa fl da; fWmre
da; leb fd TU der amre
aelle Anderitcbe,
wa; ae Stire und a6fterricbe
osfer Türften Unt getdn.
Pe» Druek hai ALber feiten gebert.
Drmdt: Das aikb Hofleicker Dfaig Pegraeaae yeiaaa.
"Etwa weil er nickt $elhit9eköpferi$iik war?
Drmtk In ebiaia bte la^sea.
l^racir Wil lebe m. w. ftirgdbea.
DrmA Vad weit aa aranlg f. gew.
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fil lieifar Trlderioke« 144. lob wnhto ipesicea,
dd wart mir fedrAl, icb w»re unverrunooiy «iH'.
beJibe e; verfwigeD,
Nachdem hienach Ottokar in seiner früheren TFeftcArofitl
alle Könige und Reiche der Welt, van Assyrien an bis auf Born
und Kaiser Friedrichs IL Tod, behandelt seu haben bd^aupUt ^\
hsAe er der Maße pflegen und nicht weiter fortfahren wollen;
freunde der Geschichte wie seines Werkes aber hätten ihn aufge-
fordert und bedrängt, das letztere bis auf seine und ihre Zeit fort-
zusetzen, und so sei er denn endlich daran gegangen.
Letztre Arbeä hat sich erhalten *), das frühere Werk, das
Pez 1729 noch gesd^en haben will ^), scheint verloren. Hmim
dieser Arbeit nun könnte man einen Augenblick versucht werden,
die jüngere Bearbeitung unsrer Kaiserchronik zu vermu-
then, deren Handschriften, wie wir sahen (5. 224), sämmihch Ober-
deutschland angehören; wenn nicht Ottokar klar sagte, daß er die
ältesten Reiche der alten 6 (Assyrien, Persien, Griechenhni) ir*
-handelt habe, wonacK wir eher eine CnÜhkite-Arbeit {Th. lU, 5.
85) vermuthen dürften, die aber nach Thüringen weist und als
solche am Wenigsten bis auf Friedrich IL gieng. Dazu kommi
nun aber auek noch, daß Ottokars vorhandene Beünehromk von
1250—1309 rei(^ ^), in welchem letztren Jahre er selbst noch
O Bme ioleke Wdtehnmlk^ die ouek da$ ^tnuelied in eeimem Kkt^
gange tm Auge hatte, mahlte der Pfaff Amis auf die Wand («^a. M
in voD SalomAne Und tod rioeni rater DAvit; 6S7. 8d Ht aber tffa
ander Von dem kfiaege Alexander; 668... n^ Mt aber ble Swa; 4\t
kfinege gee«ten, Die gewaU vor Hdme bieten* 8d aiac ama aber hie
febea» Swa; se Babildale ß gefcbebea^ Uas e; dio golet riebe G«-
fcbiet mit maaeger Tpräcbe).
«) In drei Handechriften (2 9u Wien, 1 mt Admont), Sieh Äf-
mann'B Verzuehniß der aUdeutsehen Hdedtr. der k. k. ihfbthUeOkdt m
Wien S. 144. iNr. LXVL cb. 15. Jhd. 210 BL F6D and S. 146. C^.
LXFIL cb. 15. Jhd. 212 BL ^epmUig.}
s) Pes o. a. O. S. 7.: GentilH habe ihm die FergamentMed^. des
18. Jhd, noch gezeigt} wae KhmutM S, 21. dmhin wiederhaU, daß dae ganze
Werk $ieh nodi muf der k. BikUethek befinde, wa$ aber jetat darehame niehS
der Fall iet.
«) Die eine Wiener Hdeehr. reicht bie 1284 (Hie bai die Clier«Nil]icb
ain end), edea »o weit die Admonier Hde^r. vom J. 1425* — FgL Laxlaa
Comment. genealog. auririac. »44. S. 988, Pertm Arekie f. SHere d^nt-
sehe Oeseh. Fl, 165; Euniech in Büsehing'e WöeheniL NaehHekUn iBreeL
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im
Kaiier Heinridks Vn.Eränung beiwohnte >), ja setbst noch des 1318
XV Grabe getragenen Heinrieh Frauenlob als eines noch tuende»
^denkL
Wenn aber Ottohar sagt, er habe sein früheres Werk von I a-
tioe ze tiutfcbe gebracht^ so dürfen wir den Beisatz ze liebte
brdkt usw. nichi außer Adit laßen: er habe nämHeh ans Licht
gAraehi, was er ü{ den alteo buocben erlesen und zwar vm der
zai ande pfibt der keifer d. h. ihre genaue Folge- und Re-
gierungsxeit, etwa wie sie genauer Heinrich von Münekm, sms
der repkauischen Chronik entnahm und einfügte fTh. 111, S.
97.) usid auch die Kaiserchronik schon bestimmtere Angabe der
Kaiserfahre erstrebte. —
Noch eine andre, wenngleich auch bald wieder weichevuk Vef^
muthung sei hier besprochen, wonach nämlich das hinter Rudolfs Ale-
xander befindliche Stück von Esra und den Makkabäern, das
einer vollständigen gereimten alten 6 (7%. UI, S. 67 usw.) ange^
hörte, als cnis Ottokar's Werke entnommen erscheinen könnte. Nur
würde dann nicht zu begreifen sein, warum die daraus entwickelte
Prosaauflösung {Th. UI, S. 66) nicht bis Kaiser Friedrich IJ.
fortg^uhrt hätte, viebnehr von Rom an daßir die Prosaauflösung der
Eaiserdtromk {UI, 60) angefügt wurde, die aber, nur bis Konrad
HL führend («. oben S. 228. und S. 60)» wahrscheinlich früher als
jene alte £ eingerichtet worden war. — Aus den oben (5. 235 — 236)
angeführten Worten Ottokars geht übrigens hervor, daß er Ande-
rer Arbeiten über die Nachfolger Friedrichs U. kannte: er
seihst habe deren Leben zu bearbeiten wollen M;en underwegen al-
ler der küoige getAt, die man gemacbet bat fit keifer Yride-
ricbes t6t, wobei er zu^eick, wie Rudolf {Th. UI, S. 184 usw^
genau zwischen künic und keifer unterscheidet, so daß er in diesem,
Sifme sein Rudi, vielleicht mit Hinblick auf das ältre kunige buoöb
(L i die Kaiserchronik, auch der keifere buocb nannte. Wenig-
stens sagt er S. 357":
diu keiTert lurdne wmr( fd i1<$li
von £olde und Quoten fleinea.
1818) tr, 3. S. 895; Th. Sehaehi Au9 wd 4ber ONdbor'f von //. Herrn-
dkrmikiMmm^ 1828. 8.) und Tk. Jacob i De Ottocari obronica aoClriaco
{BretUm, Biri. 1880. 8).
*) Pez a. a. O. #//, Hpi^. 812.
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4a; H% beseiciMallclie nefaiea,
dar an Ui mto wlrdekeit,
als ich vor bAn gefeit
an dem booche der fteiTer *).
7. Die FortsetzuDgeo der Kaiserchronik.
Der genmmU Ottokar beginnt jmes $ein zweites Werk gleich
mach Friedrichs IL T^ ntU der großen Klage, daß alles Recht
darnieder gelegen:
Di« r^i wurden beifer, in wart den wel ae miete
da; es rd lange dn Iceirer bie ae tlutfcben landen,
nnd dne kuaic Anont, da; De ficb uaderwandea,
wan nieman nibt verfnont Twa; da; riebe bete
nnd oncb mit geribte bärge nnd ToHier Dete,
nieman nibt verfiibte die dar suo nibt entobten
swifebön ^en varClen. da; Re bellben mobten
die begnnden f^re durClen dn etelicbe b^rtcbaft» «tw.
ndcb des riobes guote.
Bezeichnend ist der jßeiche Anfang der zweiten Fort-
setzung der Eaiserchronik nach Friedrichs IL Tode {Th. II, S.
572), Z- 18098-18111:
Ndch icelfer Vridericbes alt
▼ride und reht dar nider lit
wol drtafc jdr nnd manegen tac *)|
>) Pez iS, 7) find Jaeohi iS. 15) beriehem neck eine &nSre Stallt
an« HptH. 11 C^ S4») mvf 4ie$e$ Kmherhuek; deek kdmmem dieee IVm^U
autk avf die im i«14m Hptt. vmt Herzog f\riedriek» TWc (1^46) ge^rmuft-
ten gedeutet werden. Eben $o BpttU 29. Andere mit iiptft. 100. (als leb
von ^rfte began diese buocb rihten). » Übrigen» hatte OUekar hei sei-
nem neuen Werke auch ver^ der Päb$te Men zu iekildem, und mmmr
geeondert (wie s. B. Marünm» PeUmme)^ denn er engt HpttL 487 iS. iM^}
M Gekgenkeit daß er ven CäU^m F. epridtlt
dd von leb e; wil
fjparn una an da; ail,
da; wir von den bdbTten Tagen,
wa; iecllcber bl llnen tagen
bdt gefcbaffen unde getriben.
dd Wirt von Im gefcbriben,
wa; bl nner alt gefcbscb.
Dieee Abeiekt leugnet Jaeebi (De Ottocari cbronico).
n Man vergleiAe damit die Klage tu Cbronicon 8. Petri Krtat.
iMemekem 8cr. lU, 3179) M Bndolfe von Babeburg fVaktt Usfna ad Ihmo
regem RadolAim tanqoam oblivloni traditum Romanonun regnian iac«tt
absque imperatore et absqne rege • ooaAiaibilÜer ^r XXIL aasas
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mü rcolc Bocb Bit twerie,
wfiB mia ver alt er gerte
rtB felbet huz tfä fchaffeii mite, utv.
Auf gteidke Weise tagt auchOttokar vorxugmeUe von den
GeiMchen:
4ie pf äffen mobtea nllit gebeliiy
4m^ Cle tlmm tddto« lieten 1ia$.
ms fiBeai Icäiiiie emelden in% . .
der bäbeft und die One >)•
Tkanit siimnU genau, wa$ Rudolf von Emt in seiner Wid-
mung an König Konrad IV. von Friedrieh IL sagt (7%. m
S. 185-186);
Dn; Tünfte was keifer Vridericb,
an dem mit Icraft ver^NMlKe Och
der bdhfte gewalt md im aneftreit,
da; fin nanlicbin wi^M^it
künde wicJicbe obertrag««
mit wer, nüt xiibte in flnen tagen
und biete vürba; getan,
folder vürba; gelebet bdn:
er b«le dr^ gefkr^eC flcb«
Es isi das Jahrhmiert Fridanks und Walters von der
Yogelweide, den sMsi der welsdke Gast Tkomasin von Cerdärs
bU *), während er ihn wegen seiner ürtheHe über den Pabsi ta-
deln zu müssen glaubt '); es ist das brausende Jahrhundert, dqf
um den Fds Friedrich IL schäumte ^), dem die Gläubigen sein
Verhäkniß xum Sultan und seine umgetragene ketMerisehe Äußerung
de Iribus iropostoribiis ntcAl vergeben mochten ^). —
«ütia bellit a Soldano et boatibut Bdel et, qued turpiue,. apolUa,
ineendiU, beaiieidiia, MonaaterHa et eeelealla diitaipati« d6# pennltlevto
atrocker laceratan, juzta illud ,,in diebas llUa wem «rit rex In lamb^l,
aed BmiaqaiHtt« 4«^ s\h\ reeinai videbatnr kae foeiebal^*
O VgL a^m, U%. der pAiffea ba;, 44& die pMheH, 4er er Akree
FM Sctttdd gikL
*) Kr bdt geaeiget aubt und fin An maneger nner rede gnot.
*> SM Mimds Jnmeiger f. Kunde des D. mtUOmHers 1954, %MOtt«w.
«) Fgl sktm 8. 79— 8a
») Deceai et septem «aal caaaa.ccHitni Jteperatereai amotati, kitet
qaaa eat qaaedam illint coatra cbriatfaaam lege« Maapkearfa, qua«
da«iaas papa Uagit in liforis ad arcbieptaeopa« BeBoneBae«. Trea, in-
qait, karaiorea seo galllatares ftierant in nuMido: Mojraea, Gbriataa ee
MakMBetoa ... Sed et de fuadaip iertur diziaae aal de aiiia» ea« vi-
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Es ist aber auch xHgkkk das Jahrhunderi des fernen Wol-
fram von Eschenbach, von seiner Dichtkunst beherrscht, seine
Form nachahmend. Wie die zweite Fortsetzung der Kaiserchronik
in Rudolfs von Babsburg Ld)en aus Wolframs zwischen 1215—^
1220 eben erst gedichteten Willehalm eine Stelle wörtlich zum Ver^
gleiche anzieht, worin König Terramer von Orlens liegend er-
scheint (TL IL S. 582, lU. S. 26), ganz eben so gebraucht Otto-
kar {Hptst. 434. S. 420*) von des Suüans Beer vor Aken da»-
selbe Bild:
Swer prflev^so kan groj^ii her.
da; Tolo» da Mr Terramer <)
OranTe mUe befa;,
aa der jBaliii&;
was er alle; wßgewegeü
dem her , dA mite umkelegeo
wart Akkers voo dem S^lddo.
Auf gleiche Weise nimmt dber auch das in Ih H, S. 672 von
Kaiser Adolf von Nassau wieder abgedruckte oberdeutsche BruA-
stück Z. 1 — 17 auf Wolframs Terramer Bezug, während das
niederrheinische (Th. 11, S. 84) Bezüge auf Siegfried (Z. 587 : 8)
lifiil Diitrick (Z. tm:l) von Bern oufweiH *). —
disset sacerdotem corpus domini ad qnendam iofirmum defereotem, beo-
me, Inquit, qtiamdiu diirabit (rnfla ista? ChronlcDn Alberici ibei
LeihnUs Accea«. bfsior. II.)* — ^g^' ifamitt Iste Frtdericiia Imperator 9b-
llaiiH Aaasiaos, homines moriiferos, peridos et maJefieos a qnodam
rege barbarorum, ut fertur, qui appellatitr Velaatua de mMitaoU, qii«a
misit quo volüit ad occidendum. Hie iniqiiitaCem in excelso Joculua est,
ponens os suum in coeluro dixit audienteHeinrico Laodgravio [Raspe]:
(res, Inquit, sednxeruiit totum miinduro, videiieet Moises Hebrmeoa,
ClRlflits Chrimanos et Macbometns barbaros. Qutkm ob rem sl prinel-
pea.impeHl fastituthoai meae assentirent , ego ntiqne mnito metf eifern
modum credendl et vivendi cnnetis Bafionibus ordinäre vollem: Cbr«*
ttioon 8. Petri Krfurteose ibei Meneken 9er. III, a6t). f^gl. fWc-
Bcke Ctoienen Chronik S. 192 iMünchener GelehHe Amseigm 1849, Sp^
1046).
1) OtfoJbar nemil Terramer und Wolfrmm nodbiurlt BpUL 411.
(S. 395»). In Hptst. 803. (.$. 813«) nennt er Wolfram vereint mit Hart-
mann von der Aue Cden^aueh Thomaein von Cereläre mit jentm verhim^
det), Hptet. 178. Heinriche «oii f^eldeck Bneii.
*) Auch Ottokar kemmt {außer T)ri$Um Hptst. 901, Loitssfol H, 1T€,
WigmMs H. 944. und Pfaf Amis H. 06. 153, 5)1) auch FasoH und
Ecke (H. 411), Ermentiek QH. 85)^ Dietrich (Hl 161), Sigfrii
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MI
Me dine und andre Diekier jd to rm imlUmir dem Wol-
framiichen Jakrkunderie, mmdem m»ck Ein/luße an und sind
deshalb voB seiner Nachahmungen in Worten und Wendungen,
Bieher schlagen in unsem Fortsetzungen der Kaiserchro-
nik die Selbstfragen [Z. 17586- 17645. 17700. 17764. 17872.
17875. 17902. 18304J i). Urtheäe [Z 18244-50], Bilder [wü
des gelückes r4t Z. 17677. 17943, Troa Melde Z. 17521. «),
vom BbOwaten bis über die Sporen Z. 18121, von den weißen
PUMen Z. 18124], fremde Ausdrücke [wie prirüa Z 17548, per-
I6ne Z 18145, nalAre Z 18144, pMn Z 18113, roüeren Z
18113, hoTieren, gro;rereD Z 18403 : 4 '), vinttjofte Z 18150],
van denen die Kaiserchronik frei ist, die fast nur palas, buhurt,
galtne (Z 16048), fapAoe usw. kennt und, was hier gleich an-
gereiht werden möge, gleichmäßig aller Hindeutung oder Anspie-
hmg a^f die Sagen vom Gral und der Tafelrunde, von welschen
Sagen über Karl den Gr. entbehrt, wo nur kurze Erzählung sei-
nes Kampfes in Spanien (Th. IL S. 14803 usw.) und seiner Bezie-
hung XU Ägidhts (Z 15038 usw.) auf Turpin und die Provence
{ab die provincia S. Aegidii oder S. Giles) hindeuten. —
Alle jene oben vorgeführten Erscheiiiungen sind wesentlich
ErudU und Folge der mächtigen Einwirkung^ die Wolframs
Weise tmd Wesen auf seine gebüdäen Zeitgenoßen ausübte und
lange audi nachdem er längst van den Lebenden geschieden war,
nachwirkte, ülrieh von Eschenbach, der Schweizer, sagt des-
halb zwischen 1274—84 in seinem Alexander von seinem bairi-
sehen Namensvetter:
Her Wolferam und lebte ir noch,
wie gerne leb inwer l^re joch
In minen Rnnen truoge,
(H. 1€1) MMd Ckrimhilden köeksit (H. 68), die auch Enenkel u. Hein-
ridk o. Af. hm Mmmde fikrem^ wie der Reuner Ckrimhilden morf.
>) FgL die Proeamtifldtung der KaUerehronik: der berxoge Liupolde
▼Oft Swftben Ta; darcfc den kunio dar. Wer wolde in dannen trfbenl
Da; weide Weif: er Taht mit lai.
*) Ottekar häU mit rronn Minne ein groß Ge»pr&eh i^TIpUi, 177).
Fgi Humtitk vem Feldeek^ Barimann von Aue^ IVimt vom Gravenberg^
Getfrid von Siraßhurg^ Sirieker m$w.
*) Fgi. grameren, grämen S. 27 m J. Grimm*$ Abhdl. Üfter dae Pe-
dmUieeke in der DeuUeken Sprache. Berlin^ 1847. 4«.
[IV. a.] 16
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IM
(M VOM Mt MMh «em^ge
kuB«e Cfttsea »iBiu w^K.
- ich boflTe 4»; ia de« himeU hört
uod maneger tüeien worte galm
von Oreos fente Willehalm
vor gote habe erworben,
irt iu der Up erflorben,
j* magl ir dort ?ll gerner wefen,
wan da; ir hie foldet genefen.
rente Wilhalm mac wol helfe wem.
Auf gleiche Weise ruft ihn OUokar nach Kaiser Rudolfs Tode
nach {Bptst.in.S.U4^):
her Wolfram von Brchenbach,
dd niBB In bt leben fach,
wie gern er waa an tihten Uhoc
und wa; er von dem brackenfeil
fchoDner maere hdt gefeit,
nach dem vron Sigfine *) reit
Tfcblondtulandern O Ir amls,
fwa; meiflerfchefte unde prfs
er bdt geleit fif da; getlht|
alles das, meint der D%chter, w»re bie gegen (gegen Kaiser Rur
dolfs Tugend) gar enwiht
Das dreizehente Jahrhundert ist voU solcher Züge.
Schon der schweizeruche Rudolf von Ems spidt m seiner Wek-
Chronik bei Joseph auf Parzival an, der im J. 1203 voUendä
wurde. Der bayrisdie Reinbot von Dume ahmU m seinem Hei-
ligen Georg seinen großen Landsmann nach. Eben so der Friaw
ler Thomasin in seinem Welschen Gaste *).
O jiuf beide kommt Ohokmr in HpM, 1T4. (S. 166») aocftmalt mmrmdt.
«) Sieh du Stelle üi Dooen'f MieeeU. 1/, «96— »T. An eimer mmderm
Stelle Mgt Thomaein von Wolfram nnd Hortmann (f.o6. Ä\«40. ilam. 1).
Wdifl Brec ande Gawdn
Parcival unde Iwdnf
leb wei; de niender. da; getcbibt
Dd von da; wir haben niht .
Art «8 niender inme lande.'
Lebter, wir vanden aebande
In der wertde ritter gnuoo,
die fd vnim Clnt unde gewoe,
da; man fie mdhte hei;ea Iwdv,
als mich dunkel und ich wmn.
Vir wir ieh e; ia fiigea wH,
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SpäUr noch der Renner des Hug vm IHmberg, da wo er
andeuiei, me Jeder geetmgm hcdm wolle:
der Tüofle wll hero Triftrant.
dem fehrteo ift her Brec ba; bekaoe.
der (Ibende wll bera ParairaJ
der ahfe die tavelriiade liberal.
der BiuBde wil Crlmbilden »ort.
der seheade der Nibeluage bort.
deai eialefte« giat fa aiiniu wort,
als der aiit bli ia aienael bait.
der airelfle wil Ruckera befnader.
der drlzebeade kilnc Alexanders wnader.
difcr wll den Riter aiit dem rade, U9w. «)
Der Dichter vom Lohengrin aber, der vorn sein G d' hi
mu dem aufgenommenen Wartburgkriege eröffnet und m^a^ - '
neäederRepkauisckenaronik einflL in:^mt ^^Li^:;,
■lan Toade aocb riter tII,
da; fie an der tngeade wec
■lobten erftaten wo! Erec.
>) Rudolf wm Sm$ tagt ähnlich im Alexander-
' 18*c NA fcbtdent aber die Hute (Ich,
ir nte fint vi! mirTellcb.
einer hsret gerae,
wie Dietericb voa Berae
I8*<J nlt kraft in Tremdea laaden ftreft;
▼on Artdsea babrchelt
wif OQcb einer beeren Tagea;
eiaer voa liebtea tagea,
eiaar wil won aiinaaa,
elaer voa wirea fiaaen,
▼OB gote ou€b maaeger b«ren wil.
dea nie bat oncb linCe vil,
da; ia ift alle; fagea enwiht.
der ia tob ribaldea ibt
feiia, da; ift geanoo ir fite.
liie rcheideat Och die liute aiito.
Dea allea aiac leb aibt gefagen
diu miere gar, diu ia bebagea
foldea, difeaie den uad deme.
wer gerne da; yon nir veraeme,
wie Alezasder galaao,
wie er eUla ilehe twaao
«ad wa; er waadera begio,
^«m wil ich e; fagea bie.
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244
sein Gedicht (Tk, III, S. 80 tmo.) mit dem Gegenhalte gegen Wol-
frams Leistung (TA. III, 5. 192), den er dabei nennt und afen-
bar nachahmt *).
^. Fortleben der Kaiserchromk.
a. Zeugnisse des dreizehenten Jahrhunderts.
Vor dem neuen Sterne, vor der neuen wunderbaren Weise
Wolframs erlosch und verhalte bald viel aUgewohnler Klang: auch
von unsrer Kais er Chronik ist in allen solchen Beziehungen, wie
die bisher beig Ar achten sind, nicht mehr die Rede. Ähnlich der
vorher mitgethetUen Stdle Ihomasins (5. 242. Anmk 2) weiß Hein-
' rieh von Friberk, wo er den Johann von Michelsperk A{ Biheim-
lant rühmen will, ^), ihn wieder nur als niuwen Parzival *) m
preisen und darnach weiter auszuführen:
dia Tcbrift der buocbe aiii tuot Mit fUeten Criuweo lebten
bekfinty in ritterUcber werdekeit.
wag Parzival Gawin IwAd nit ritterfcbaft diu lant erfireic
ritterrchefle gepflogen h^n, der kunic Alezander,
her Kcke unde Ganuret, Trcbionatulander
Wigaleis nnd Laazilet, der reine juoge telphin,
marcgrdve W i 1 b a 1 m und T i t u r e 1. der tet da; offenllche Tcbla
2UO den recken leb wo! isel da; er ndcb ritterrcbelle ranc,
den armen ritter Alebrant, als in Ir minne des betwane
wan mir da; iPt von im bekant Sigünen der vil reinen aieit —
da; er ein guot ritter was. dia bdnt diu baocb uns vll gereii
Atis und Profilias und ift dn üwivel uns beknat.
ndcb ritterfcbefle flrebten» M bluot ein helt in B^eim lMt,i
Fast die ganze Fülle der mä den Kreuxxügm aufgeUüAien
und eingeführten fremdartigen Literatur wird hier unsem Augen
und Ohren vorgeführt: die alte Kaiserchronik scheint vergeßm.
Und doch nicht: sie lebte im dreizehenten Jahrhundert theäs
durch die verjüngte Bearbeitung (11) selbständig fort, die bis 1250
( VfFMMiX), ja bis 1274 (IE) fortgesetzt wurde und deren Brnrnd-
Schriften bis ins funfzehente Jahrhundert reichen; theHs se&M m
ihrer älteren Gestalt bis ins vierzehente Jahrhundert und di$^
>) Fgl. mit Jener SMe (floriert nsv.) Otiekmr na» Anrm«! (JS^IsJ
877. 8. 844b) mit werten g eflorierel mnd fWlMtawif der Wmitwtiktmd
Z. 18409 (TIb. i/, S. MX) von gebtaMlen febarB.
<) Cod. palat. 841, BL 871^
») ^. a. 0. 874«.
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SM
PnmMii(lösung oder der küiii§e buoefa tW aus ihr (schon früh)
eninoimmem me auch die HandseMflem der repkauischen Chro-
nA, wdehe Äbsehnäte der Kaiserchwuk in sich aufgenommen ha-
ben {Tk lU, S. 79), deren älteren Text enthalten. —
Aber auch bestimmtere Zeugnisse für das Fortleben der
Kaisen^ronik in jenem Jahrhunderte stehen uns xu Gebote. Wir
machen dafür grade keine Stellen gdtend, wie z. B, bei Reimar
von Zweier
HA in vom mmren worden kunt,
wie Alexander viior durch wunder an des nieret g rnn( *)9
so nahe diese Worte an Z, 572. der Kaiserchronik dA dA gerne
fiheft wunder» NA fiz immer an des meres gründe oni/my^;
oder auch an die Anfangsworte der Kaiserchronik Z 43 Hie be-
vor bt der beiden ziten oder wie §) liest bi den alten ztten die
Worte des WadUdmares Hie bevor bt alten ztten An einer
beberoen IHen *). Auch Stdhn wie in Rdanddiede des Pfaffen
Kuonrat vom J. 1172. die apgot an betten, da; fie got
oiene vorbten^ verglichen mit Z. 44 u. 62 der Kaiserchronik,
woUen wir umA/ m Anschlag bringen *).
a. Wolfram vbn Eschenbacb.
Dagegen gewährt uns Wolfram von Eschenbach selber grade
im Af^ange des dreizehenten Jahrhunderts in seinem Parzival
eine kaum abzuweisende Beziehung und Anspielung auf die Kaiser-
ckromk {doch wohl älteren Textes): bei der wiederholten Nennung
des Jpomedon tmd Pompejus von Babylon nämlich (103, 4. vgL
>) M8. II, 118.
•) Eher mögen StclleHy wie a) im PiUUnMi Julius Cefar der hilt
Eelwungen alliu diu lan( Unde bdt die varlten befant Unde eob<U io al-
getlcbe Da; fle rdmifcbem riebe Uode Im Tio underido. Des wil er
gtr«l T«B uns bän. Diis wil Julius Cefar, 6) beim Fridank (149, f)
nsme Iwaae « mit Ir kraft AUer bdrren b^rfcbaft, c) bei Heinrich von
Feld eck (Cod. mon. 133<^) avf den Erinnerungen mnd Eindrucken der
Emiserdwmuk beruhen.
*) DU äußerlich gleichklingende Stelle im $elben Ruolandüiede Üf den
fcein er g efa;. le noch hinte ift er na;, DA ds; bluot ane vld;
gegeuuher der SlelU der Eai$erchronik von Marl dem Or. Hiute ift der
fteio na;, di Karle Affe fa;, vil bei;e weinunde: er klagete fine
fon^ ifl grade in den Beweggründen ißori klagt Karl Boland$ Tod, hier
$eme eigene SSndey grundvenehieden, Dae NaßbUiben der Steine j auf die
Blut oder ITtränen gefloßen, nennt die Sage mehrfach, Tgl. auch Buche
iFormu IS, 15) Di was miehel nege : Weinende fs; er.
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tM
101, 26), die er sekon 14, 3 vereint gefMnni kMe ^), hntpß er
an den LetztgeMmnSen die Bemerkung, daß dieß nickt der Pom-
pejus sei, der vor Julius von Rom enifloken sei:
. . . ¥0D BmbjUo
einer hie; Ipomeildiii
der ander Pompdjiit.
den nennet d'äventiure alfiis.
da; was ein ftolze werder man,
niht der von Rdme entran *)
Jnlid dft bevor.
Die Beziehung dieser wolframischen Worte auf unsre Kaiser-
Chronik (Z. 485 — 87} wird bestätigt durch dm Umstand, daß
Wolfram in seinen folgenden Zeilen grade Nebukadnezar xu
seines Pompejus Oheim macht:
der kfinio Nabochodondfor
ßner nuoter bnioder wm»,
SBU welcher Fictüm er wohl nur durdi die unmittdbare Nähe des
Danielischen Traumes in der Kaiserchronik (Z 532 imio.)
veranlaßt wurde, so daß jene Stelle bei Wolfram xugleidi einem
Beleg für die ursprüngliche Zugehörigkeit jenes Trafumes NeAueho-
donosors in der Kaiserchronik {wovon später) abgeben würde.
Daß Wolfram übrigens mit solchen Namenbeziehungen frei schaltet
und schafft, dürfte aus dem andern genannten Namen, Ipomedon,
hervorgehen, der ihm aus dem Französischen zu Gebote stand: hier
aber ist Ypomedon Bis d^Hermog^oe roi de la Pouille {Apu-
lien). —
b. Meister Otte.
Eine noch . bestimmtere Beziehung und Bezeugung bietet usu
Heister Otte in seinem Eraclius. In der zweiten Hälfte dieses
Gedichtes, von der Wiedergewinnung des h. Kreuzes, die dem
Dichter weder sein französisches Vorbild noch (in den hier ge-
meinten Stellen) der dort benutzte Otto von Freisingen nidu dar-
reichte, bezieht jener sich zweimal auf ein buoch GronicA, war-
») Fgl. Tttwrel 7$, «.
«) Fgl. Rudolf$ Alesander:
Jer^boam ein wlfer man,
der vor Salomdne entran,
der was oucb der reiben art,
von der da; kfinne erhaben wart
er vlAoh In Bf iptenlant.
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dem Zm f ß m mmk mf t («ft i. llk IT; d$r Mm$6rckranik)
wM mar dü$e wure Kaiserckronik tersUmdm werden katm.
Vom der Wiedergemmmmg des Kreuzes nämkch sag( Meüter
Oue:
da; vinde wir gefcbribett 6A
as eiaeai buoclio Crdaic.4
md von Koeroes ekemem Himmd, den dieser über sieh geferti^
hohe:
als ao«h tob im g efcliribeo ftAt
aa elaem baocbe Cronicä.
H dieser leixteren Stelle kann nickt Otto's von Freisingen
sonst von Meister Otte umgereimter Text diesem vorgeschwebt haben,
da er von den dort erwähnten Kunst- oder Blendwerken (er
nadito regen onde wint Mit einein wunderlichen lift, Ais noch
Jetie Vermutkung wird aber wesentlich bestätigt durch eine
andre namkape Stelle desselben Gedichtes, woselbst Heister Otte der
eigenikütniicken Gründung der Stadt ConstanOnof^ gedenkt, wie
diese nur von der Kaiserchronik erxäkk wird und wobei Jener
sick sogar wiMidur Bexiekungen xu bedienen sckeint. Er sagt dort
DA focas der Iceirer ftarjp.
BHkUua der fliiere bel(
«SM se keifer wart dd erwelt
da; viode wir gerchriben dA
aa eineni buocbe Crdnicd
Und ifl oucb wi^iealieb geanoo,
fwer des ricbes Icrdne Utuoc, .
4tO^ der omofe almeirt jse Kriecbea rio.
diu; rcfanof der kelfer CoaTtantin^
der die Kriecbea beCwaac.
das ^*^ '^ fageae alxelaiic,
wie BiaBic Ttat er dd gewan,
4tiO der icb eCelicbe nennea kan,
Smidnicb Vinepdpel.
er ftifte KaartenÄpel.
Diese Worte (4209. 4212) kehren fast wörtlich in der Kai-
HTekronik wieder: der keiTer ftifte A6 Gon^tantinöpole
onde andere ftete manege (10520).
Nun erzählt Heister OtU wieder gleich nach jenen Warten
die Gründung Constantinopds.gsMi nach der Kaiserchronik:
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. 0«r Mftfr dfl^ g^UM#»
dji{ man Im von RAfie Ivähie
4215 der erden und der moUen.
rine boten im die liolten
und was da; Dn geraete
da; man die erde f»ie.
oucli belrouc der h^re dar
4:BM von Rdme der beHen manege Tcbar
mit kinden und mit wibeo.
die muofen da beliben.
Hier klingen zweifelsohne Worte der Kaiserckronik wieder, wo
es L 10495 hei^:
er hie; (le >) in einen wert varn
und hie; den fehlere betragen
mit rdmircher m ölten.
Wir dürfen aber wohl noch eine dritte Stdle desselben Ge-
dichtes EracUus herziehen, u>o von dieses Kaisers Einritte m Jeru-
salem die Rede ist:
Otte. Kaiserbueb.
Der h^rre vrfiich« reH, Dd ne se JerufaUm begaa^ton
nAben,
da; fie da; teniplum rihea,
un2 er ze J^rufaldm quam ir ieclich vor dem andern quam*)
ad fpecidram portam. ad rpecioTam portam;
welche Benennung des sonst porta aurea genannten Thoree wm
Jerusalem dem Meister Otte keine andre (Sironik an die Hand ^oft
und die Kaiserchronik gleich darauf durch liebten porten iAer-
setzt.
S. Koko von Repkau.
Ohne Zweifel hat um 1230 auch Ecko von Repkau, so
sehr er sonst in seinem koninge buoch {Th. UI, S. 79 usw.) von
Sagen und selbst von Legenden sich fem hält, die Kaiserchronik ge-
kannt und genannt, wenn er im Eingange {bald nach den oben S.
74 mitgetheiUen Anfangsworten seiner Chronik) sagt: Waate tö
Röme fe anebeddeo de afgode (= L 44. 45) den d£den
fe grAte 6re de weken (= L 67) odir mit manigerlei ar-
1) D. i. die Frauen.
M Übrigen$ hat nvr^ (und etwa BIS) quam, die übrigen Ir iecKcb
wolde vur den andern varn; Sit Ijett Da; BracUaa fd uAkeu qa»»,
was der LesmrUbei Om
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tikel,-. alfe de BAmirobe Krdnike ^ epenbar At
2. Zeugnisse des vierzebenten Jahrbuoderts.
a. Jakob vom KOnlgshofeo.
Blicken wir vorwärts ins vierzehente Jahrhundert, so be*
gegnfn wir noch am Ende desselben^ ztoischen 1382 — 86 bei Ja*
hob Twinger von Königshofen ») unsrer Kaiserchronik u$^
xtöor der gereimten; d. h. Jener hat atu ihr wieder unmitteWar
geadUipft. Er kennt bei Julius Cäsar Boemund und Ingram
{= Z. 398 : 99), die in der Prosaauflösung fehlen; er kennt die
Belagerung von Trier gegen Dulcimar und Signator (= L
395 — 454), wdcher Abschnitt der prosaischen Kaiserchronik gleich-
HUls (vgl oben S. 62) fMt, während sein Erscheinen bei Königin
hdfen und xwar grade in dem entstellten Klange der Namen, wie
sie die Kaiserchronik {statt inDuciomar und GiDgetor-ix) darbie-
tä, um so mehr auch für die ürsprtinglichkeit dieser Klänge in
*y Wenn da9 kleine bis zum J. 1978 reichende Chronicon Magdebur-
genae C<wt einem Leipziger Sachsen$piegel bei Menken 8cr. rer. germ.
111, 149 nem. abgedruckt), de8$en Vorrede auch Eeko von Repkau (viel'
Idekt nmr aU den Ver faßer de» Saehsen$piegel») nennte mit den Worten
begitmi: Voo der werfte begio biCi an die walTerflot da; Nde die arche
bvwete in Armenia, woren taflot und Techs hundert jar ande febin und
flbeacvig jar and der vorlifen fleh ordenlich acwey tunnt jar, biTs uff
die flBifloi alt uns die RomiTehe Cronlca ufswifet, §o kann
hier mieht die Maioer-, sondern eher grade die größere Rephauisolio
Ckramik gemeint sein,
s> Amdk der AbsehniU von Consianiin d. Qr. bietet eknge ^usdrMce^
di€ m» die Kaiserchrenik otAUngen: D6 ConClantllHia vele ovele hadda
§tdäB, dd ndch ene got dat he wart maldt. Dd nam he naneget wl-
reo «»noet rät ivgl, Z. 7837), wd he funt werden raohte. Td jua-
gleit w»ri eae geraden, dat he winnen folde ivgl. 7841) jüngere kin-
4cr alfA vele, dat van eren bldde^n dik werde gemaket, dar he inne
baden mohte (= 7843). Conrcantinus fände dd in dat laut unde Idc
de klndere famnen. dere wart td Rdme gebrdht ^n unmdte. de mddere
M^B al wdnende nd. Dd Coaflantinan denjämeran rach(= 7849),
he rprach td den harren . . . Des filven nahtes erfcdnen (:= 7863) deme
kcifere de twöne apoftole Petrus unde Paulas (=i 7865). Nun wird Sil-
veeter kesendet: de hilege nan wäade, dat he td der martere folde
C= 78»7 : 98).
*> Vgt, Ob erlin- Holländer Jacobaai Twingenm HegioTÜlanum
vai^o JacobiUB K«Blgshoven usm, Straßburg^' Beita: 178a, 80 8, 4o.
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der Kaiter^ifdmk ifprüAt Königshafm ktmt ferner die tdddkem
Cäsars am Bheme (= Z 379—94): ud4 bAwece äf de« Btoe
mtukege guote ve&en ood ßete dem lande se baote (=: Z. S8S. S84.
3*86), Bochbarten (n 381), logelobeljn (=: 384) and Oppeabeia
C± 386) aod macbte me Megeoae (i= 386) gar eine grd;e brücken
über den Hin (:= 389), diu wart dar ndcb se bani von der Negen-
jsfsre untriuwe (= 393 : 94) nebrocben >)•
Nach diesen Worten flicht Königshofen van einem Tempd de$
Mercurius xu Ebersheim {oder Ebermünster), wohin Cäsar ge-
drungen sei, ein^ wovon die Kaiserchromk nichts weiß, wohl aber
aus einer älteren Chronik Schöpflin noch in seiner Allatia ilhi*
strata 1, 58. Uittheihmg macht *). Doch ah Cäsar wieder nach
Rom strebt, woüen ihn die Römer nicht in die aat iä^en (= Z. 436),
dar nnbe da; er langer ze tint Toben landen was gewefen (ir
41f ) l denne fie in ein ail beten gegeben (= 460) und da; er oncb dea
Mnaeroben bers ne Wl in Ariten b»te Terlom (r: 437 : 48). Dd tm^
er wider umbe in tintfcbiu laut (= 461 : 6t) und beTaate alle
berren {=z 463) und Hete, die im gehuidet bdten und Idagte dea
fine ndt (^ 465) und rmdcheit, die im die R4m»re baeten getdn und
gelobte in gr4; guot ze gebene (i= 466), da; fie im se helfe kemea«
Alfd ¥Uoren die TiutTcben gein R4me (= 476) mit Juli6. Dd die B4-
msere fäben (=487), da; Julius mit fd grd;er mäht kom C=: 486)»
d^ erfchrdiren fie als r4re (=: 479), da; Pompejus unde CAtd (zz
485), die d6 beten wider Julium rAt gegeben und die edel n alle se
Börne (;=, 487) vluben A; der ßat (= 488), die andern se B4me tuih
reu ii gein im se ros und se TUo;e und enpfiengen in gar h4rlicbeft
izz 533) und buten im suo und vuor Juliua mit den Tiutreben (=: 530)
und (Inem volke se R4me in und [den Traum Daniels überspringt
hier Königshofen] brach den turn Af, dd der Bat fobas und pfeii*
ninge in lägen (= 613 : 14) und gap ftnem volke rieben falt izz
615), als er ieclicbera gelobet bäte. Damach dann hatte JMut deh ge»
w#lt se R6me aleine (= 501) und vuor Pomp^d ndcb Aber mer
(= 489 — 91); al$ man ihm aber de» Benegien Haupt »andte (= «17),
rines sornea er gein Im verga; (z: 518).
Seinem sonstigen Vordermanne Fr it sehe Closener {s. S. T),
dem er grade die späteren Abschnitte der deutschen Kaiser etü-
nimmt, welche dieser aus der Repkauischen Chronik aushob
{s. 'S. 80), hat Königshofen jene Abschmtte aus der Kaiser chro^
<) Zu dU»en leisten Wortea vergl. die LetarUa TA. 1, S. 30. 9». amd
Ater in 7%. /{/. die $pät€re ünier$Mehamg §ker diese StelU m Betrtf ämr
Abfaßungszeit der Kai$erehronik.
*) fVir hemmen darauf bei UnterewAumg der F\rage »er die ifu^Uem
der KakereknmSh aurMek. '
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»1
ntjb nicht zu danken. Closener erxäUt überhaupt die oben
römischen Kaiser gar nicht aurfuhrlich, sondern hebt dieß erst er-
trägUeh mä Karl dem Großen an. Oosener hatte bei jenenauch
seine eonetige Quelle {eben Repiau's komoge buoch) verlaßen.
Für seine ältere Zeit hat denn Königshofen gleichfalls xum
Repkau gegriffen und Hingt dieser gleich im Anfange seiner
Cknmik dvrdi, nachdem K. in seinen ersten Worten Got in Awi-
keit oAch llner grö;ea miltekeit wM den Anfang des Sehseih
benspiegels nadibUdHe, wie dieser selber vielleicht die Grift herre
goi- Webduronik {TL HI, S. Ua 105), wenn er anUbt Her goi
UaeUrcher vater Darch dlae nilte glitte fchiiofe dA den Menfcheo mtt
drlTAlter wirdekeii. Gleich nach jenen Eingangsworten hat Königs-
hafen wohl den Repkau vor Augen gehabt^ wenn er {vßL
oben S. 08) sagt (6ot ia «wikeit nach flner grd^en nilOkeU) der
wolde im niht nilein bebalden (Inen fchnn der öwlgen wunne und vren-
^en, die alsit von Im Wle:;ent. Dar nmbe bechnof er In dem ane-
vnnge der werU sem drften den oberften bimel und vor Im nlnn
k4^re der enget, da; er mit In den felben fcbas wolde getellen
■ad gap den engein irvrfen willen reht «ad unrebt so tnone, als n#
die menfchen babent. Zebant facb Lueifer, da; er der fcbmnfte
and der bdffebefte engel was ander dea aadera engela allea. dd
▼OB Tlel er Ia fibermaot nad ia bdebvart nad wolde got gelicb
ria and an gotes Aal fitaen und redete da; mit den andern engeln, da;
fie ia des gebeilen nnd gehelfen folden fln, alfd da; der engele vil was,
die Im des Tolgen wolden.
Bier Kegt gewiss Repkau's Eingang fBu Grunde, den ich hier^
aus oberdeutschen Handschriften, zum Vergleiche wiederhole: in
de« nnegenge befebaof got des drrten himel und erde wa;i^
Tiar ond Infi, die vier elemente wdren ungefchelden. In dem bimel
macht euch got niun kmre der engel ae Tinem Jobe und dienße. in
dem zehenden kdre was Lucifer der rchoenTte und det hdrfte
der engel. dar inne beleip er niht ein ganae Annt, wände er wolde
rin gelicb finem Tchepfaere: dar nmbe warf in got in da; abgrftade
der helle und verAie; mit im alle fine volgcr^.
Wir haben zwar S. 97 gesehen, wie diese Worte Repkaus der
Dichter der CnUherre-Reimbibel ausgebeutet oder eingeflochten hatte.
Wenn nun Königshofen nach denselben fortfährt Hie wider was
der feelttge erxengel fant Michahdl und ander gaote engeL mit der helfe
Areit er mit Lucifer und fJnen gefeilen und nAcbvolgmren und Ale;
Ae her ahe Ton dem himel and die wlle Ae her abe Welen, dd macbete
got die helle, dar In vielen ir ein teil, die andern die vielen in die
Ififte und wölken, dA fie noch flnt nnd underwllen machent
fle daner nnd hagel und bmfia weter, ndchdem und in got ver-
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bengete von unferr tüm4e wegen. Dar mich Luoifer und wol da; se-
hende teil der enget in dem biniel, die e; mit Lucifer hielten, wurden
Uli dem himel verftdgen, dd w'olde got die Ttete niht laere U;en und
befbhuof Adam und EvA, da; fie und ir nächkomen die felben ßete in
dem himelriche wider folden enmllen usw., 80 wird Keinem entgehen,
daß ihm hier wirUich ein Text der Prosaauflösung Rudolfs
von Ems Btcher got usu). (5. 46. 47) mit vorlag, dem aber ein
Ämsxug aus Griftherre, wie u^ ihn S. i9 {vgl S. 07— 08) sdO-
derten, eingeflochten war.
♦
Es scheint mtr der Muhe werth, die Handschrift Känigshofens,
die mir hiebei vorliegt, gdegentiich noch weiter zu verfolgen, weü
sie ganz geeignet ist, die Aufdeckung der wunderbaren Mischung der
verschiedenartigsten Texte, wie sie uns von den gereimten Grund--
lagen her bei unsem bisherigen Untersuchungen in den Prosaauf-
lösungen der Kaiserchronik, Rudolfs, Enenkels und Heinrichs von SL
begegnete, fortzusetzen, ja ihr die Krone aufzusetzen ').
Jene Handschrift des Kimigskt^en (Cod. moaac germ. 522. eh.
Fol vom J. 1470 : 71) beginnt klar mit Jenes Einleitung o^ ja
Bwiglcait nach Tein* grofftt mildikait der weit jm nieht allain wehaltea
feinen Tchatis der ewigen wann vnd frewden die aiieneit von im flier-
fendt USW., die in der eben gedachten Zusammensetzung bis S. 7^
(= Schilter's Ausgabe S. 17. S 27.) fortgeht *). Dann aber, mä
BL 8% beginnt der kunige buoch der alten 6 (vgl S. 66): ?oa
Jofeph traom. Abraham was ain patriarche der gewan ainen fan
hies ylack usw. ') und erst mit El 26*^ (Hie hebt lieh an der yfira*
hdifcheo kung puech, einem Auszuge aus der kanige baoch) begimmi
wieder der Vergleich mit Königshofen (ßchüter 5. 25. S 45
usw.), hört wieder auf mit Bl 36"^ (Hye hebt (ich an das puedi
vnd die hyftory heiter) *) u. Bl 39^ (Hie hebt fich an die hy-
ftory Yon Judith) ^), tritt wieder ein beim trojanischen Kriege BL
43» (= Seh. S. 34. S 74.), g^At fort bis Cyrus BL 44» (= Sek.
S. 39. S 00.), Darms BL 44% Alexander und der römischen
^) Vgl. da$ oben S, 44— Sa Getagte.
«) Vgl Cod. palat. 475. oh. Fol (Oot in nner ewilieit nach flaer
groffen miltikeit.)
*) Vgl. Cod. monac. germ. S87 (•. o^en S. M) Bl. S^: AbnüWM
was ein patriarche«
«) Cod. monac. 341, Bl. 51».
^^ Cod. monac. 341, Bl. »Sc-«.
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GmUehie BL 40^ (^ Sek. S. 54. Z. 1 v. mtm). Hier aber hat,
wie wir oben S. 240—250 bei Miu$ Cäsar sahen, Königs ho fen
die Kaiserchronik und fast fortlaufend {vgl. x. B. Constanim
und Sihester) benutsL
Mit dem xweiten Buche jener Handschr^ {BL 66* das ander
paecli von der newen E vad das paffional von Marie vnd Jehis
lebea: Mil gottes weifhait vnd feiner 1er wU ich hie befcbaideaa
▼ad aaslegea die new Ee von Maria der kangln vad aaeh von dem
Allmächtigen Got irem aingeporen Sun nach dem vnd ich die gefchrifl
durchleren han vad das ich das airo mit belff der Rainen magt maria
csw wegen bring das Got da von gelobt werd) beginnt nun die Prosa-
cmflösung von Meister Philipps Marienleben, wie solche der
Prosaavflösung von Budolfs Beimchronik Rlcher got meist beige-
geben ist (5- 46), hinter Handschriften der CrAheTve' Beimchronik
(5. 173. Nr. 17, S. 176. Nr. 26. 28, S. 178. Nr. 33. 34, S. 180.
Nr. 36. 37. usw.), und theäs m besondren Handschriften sich vor-
findet *), theils in Drucken bei Anthon Sorg 1476 usw. «) er-
scheinL Philipps Gedicht, aufgelöst, tritt eigentlich erst mit BL 5V
ein: überall aber in den Umbrämungen thut sich als Vorlage Kö-
nigshofens {oder der Prosachronik Rlcher got) eine Schweähand-
Schrift des rudolfischen Werkes Rtcher got + Criftherre kund.
So z. B. in der Geschichte von Pilatus und Veronika {BL 119*
— 130): Nv laTfen wir die rede ßan vnd fagen wie es pjlata
ergie es was pey dea Telben seilen jn dem Bomifobenn reich
alfo geftalt welcher lay Teltsamer ding entTprang das mneft
man dem kailTer cza wifTen tun Dar umb geban pilatus vorcht vmb
das das er durch der jaden neit aber jehim gericht het *); Bl.
\AV erzählt weiter von Jerusalems Eroberung durch Titus und
Vespasian 4) und schließt als dritt paech (BL 143*) mit dem endt
der weit ynd von dem jungften tag, so wie von den funfiTczen
zakhen {BL 163').
Hat Königßhofen alle Mischungen dieser Handschrift auch
«tcjb verschuldet, so bleibt doch hinlänglich viel als seine Handhor
O Cod. monac. germ. eh. 4^ Catal. p. 493: Hie hebt fleh An die
New Ee vnd das Parfionall von Maria vnd irm lieben chind JbA
leben gancs vnd gar ... Mit gottes wejfhait vnd mit feiner 1er
wlllieh berchaiden vnd aaslegea die new Ee von Mai*a der kanigln.
Stdb S. 46, 9.
•) Sieh S. 46, S.
>) Vgl. die Reimtkrmik.
«) ^Mt BL 14«e, W0 der knaig paech namhaß gematki wird.
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hmg^ vnd Em$ckadUdmg alier Vorla§eH, n a menÜ e h $okker übrig,
auf die e$ UM hier varsBugeweäe cmkommL Er iMiml «icfc $e&U
einen echUdUen 'eompilator', me autk sein Y&rgänger FHUcke,
(Josener und mancher wr ihnen war. Repkau gibt er nirgend
an, weü er ihn wohl als solchen nichi kannte, indän semer o b er-
deutschen Handschrift die gereimte Vorrede mit Jenes Namen (5.
76 usw.) fehlte. Sonst sagt er von seinen Erzählungen: die Eint
▼ on wort ze worl gdfchribeD in den baociie Yincenzii genant
Speculum hiaoriale oder er bezieht sich auf die lampartica hi-
ftoria {des Jacobus de Voragine); ja er beginnt seines Werkes
Vorrede mit den Worten Man vindet gefcliriben in lattne von Cr^
niicen, da; fint büeclier von der eH, die dd fagent von keiferen, bs-
beften» kfinegen nnd von andern berren, wie ir leben n gewefen,
vnd eteliehen gefcbibten und nambaften dingen, die in eine oder bl ir
Biten gefobehen finl. aber se liatTcbe ik Ifitzel folcber büe-
cber, wie docb die kipogen leien alfd gerne leTen von feme-
licben dingen als geirrte pfaffen. Ouch bänt die menrchen mir In-
ftes «e lerene von nlnwen dingen denne von alten and iH docb von den
ftritenden rlfen und andern nambaften dingen, die bl ninwen Si-
te n flnt befebeben, aller neift befchriben. Hie aabe wil leb Jacob voa
Künlgeabovea ein priefter se Strdjpnrc durch der leien willea A;
den Crdniken, die Bufebiue, Mardnue [PoIobum] und Vincentina
genacbet hänt und ü; andern buecbern me tiutLcbe goTcbrl-
ben etliche dlnc, diu mich aller vumemeß und lußltch dünken, und fon-
derllcben von eteliehen namhaften dingen, diu ze Strd^urc nnd me El-
fä;e und in dem lande nAhen dA bt gerebeben fint u$w.
Unter den zuletzt genannten deutschen Büchern haben wir
jedenfalls auch Rtcher got (5. 46), der künige buoch (5.
53) und der koninge baoch Ecko's (5, 70) zu suchen.
b. Tb«mae Lyrer. .
Nach Königshofen haben wir es hier in Betreff des Fort-
lebens oder Fortwirkens der Kaiserchronik «cm* mit der r«»-
selhafUn Chronik des 'Thomas Lyrei^ xu tkun, die von sieh
selbst aussagt, daß sie im Jahre 1133 verfaßt sei (/), während
doch in ihrem ersten Theüe ^), der mit jener Zeitangabe absdUießt,
der Mord des Grafen Ägidius von Kdnmintz m J. 1258 erwähnt
wird und ihr s. g. zweiter Theü ^) sogar bis ins 15. Jhd* (1462)
reichL
O *) Bekanntlieh geken de$ Crueiue Ju99üge aus Lfftere Ckretuk m
f. AuuO. Suev. U, Uy U. niekt ißer diesem .yfnim 7M^' dertMsm Un-
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Wie dem mtek m, jedmfiJk enAäk mtck Hern CkrmnA fmk
eimm $flt9 amm endm Hkmeken Samr Curia (104 v. Chr.); tMw
dem Vf. auf Rekkenau, EageMu, SekioabeH, OmtimUmui «md He-
kma {SintUMeeerfindmg) umd wieder auf Sckwaien (BftsL /—
XXIU) fuhrt, den AbeiAnüi vim Julius Cäsar (gebürtig v<m
Trier: vgl oben S. 61) nach der KaiserckroniL Cäsar
hämpß dreimal mü den Sdiwaben (= Z 276) unier ihrem Her-
woge Brenne (= Z. 273); eben so gegen die Bayern unter ihren
Herxogen Poemunt und Ingram (= Z. 298:90); erbaut die
Städte Andernach, Buchparten, Wesel, Mainx, Oppenheim
und AäsaA (= Z. 390—94); es ergeben sich ihm die Herzoge
Signator und Dulcimar von Trier (s Z. 395—434) ^): die
ame und der ^ytwtiU TftetI*' theini nitki nwr ein gunz fär tick mnahhän-
giger ra •<»■, eondem er$ekeimt auek wirklich $elb$tän4ig fm4 fikr
eUk miteins m. B, t) in Cod. Bonac. germ. tit. eh. FeL Bl. 8«r Id
gettes Bamei amen. DilTe cronig ift gemacht vf das aUer kflreat
dar amh daa nan tod langer red aicki Terdniaaig werd. Dar ia au
lefea vaa den ronüfckeDB knafgean nad kfauaderiiA tob dea dj l^der
dem graCaaB kflaig Karola au den nMaifckeaB reick kuneB 6bI 4y ka-
beBB auek an dea erftea gnüad geAift vad dy felben Aat gefreidt.
Dea erft ifl au wiTfendt. daa nach anfliDg vnd fcbepffiiog der
werli awey tauCaeat Jar dj werld gentallcb mit der flatflot des wafaers
Tertitgt wardi üb aHeia km Nee md dj BMafckea das gefSgell vad dj
tkjer dy er bej ja jn der arckea bekaltea kedc iki$ mm J. 1469); 9)
m Cod. moa. gerau 73J». eh. Fol Bl. 91*»« CbU wum J. 1377); 3)
Cod. noaae. BaiBieram. F. LXXYII. ck. 4. fil. 16ft-^180: In gotes
Bonea Aaea. Des erften ift au wirren daa nach dem anfaog
rmd fckepAiage der werlt away TaufeaC jar die werlt gftnulick mil
der fjaflat dea walTers vertilgt, ward on alain ker Noe vad die men»
CekoB vad geflngel vad die tier die in der arokea bekaltea werdea iki$
Wenzel nnd Siegmund: wie ea fftrbas paidea plbßea vnd paiden R<U
Büfck kmaigen ergie da; fckreib ker nack wer ea geleb). Nach
weitken BmndeeMfien wurde die Ckremk hj/rere gedruckt a) o. /. u. O.
[vetkamden stu München Incnnab. s. a. 793. 1147. 1. b. n.]: vgl Panzerte
JmnnL S, 39. Zueätze S. 89. n. 4750; fr) Ulm, 1486. 4o. von Kunrad
Drudamut [vorkanden zu München Cod. ck. 4<>. Catal. pg. 993, and Incun.
€. a.H.1190]: vgl Panzer f, 191. n. 9H. Eheri 19059. Blenz 8. 96. n.
49.; e') Mtrmßhurg 1499 oder 1900 darck Jokaaa KmeMauck [vorkanden
SB Mümekem Ibobb. a. a. 4^ JH. 990. 591. aad Genn. geaer. 4<>. N. 99.];
d) Lindau 1761. 4^. durck Lieentiat ffegelin BürgermeiUer. — Hieher
gdOrt Cod. palat. 197. fil. 118. iJVilken S. 393); vgl Cod. palat. 9 =:
Cod. Booac. ck. Fol. Cat. pg. 433.
dleo mmek hier (vgl okea 8. SiO) dts /ViaasalMige aas 4er Kot-
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MainMer $ind heute von Alters her F«rr«<Aar (a=:Z393);
die Rlmer, weil Cäsar ein halbes Jahr über zehm Jahre aus-
geblieben, woUen ihn su Rom nicht wieder einlaßen, so daß er
darauf seinen Ohm den Herzögen Brennen (vgl Z. 344) ihm zu
Hülfe zu kommen entbietet. Da fliehen zwei der zehen gewaltigen
Herren in Rom, Pompejus und Cato, der ernsthafte Richter (=:
Rigidus Catö in Z 485/): Rom empßngt JuUum als alleiniges^
Herren, wie er denn auch Herr (d. i. ir: Z. 525) genannt ward,
da Alles ihn bisher geduzt hatte. Er gibt den Deutschen dienlbe
Ehre, usw,
Attes dieß ist aber wieder nur aus der gereimten Kaiser^
chronik und zwar abermals aus einer Handschrift entnommen,
welche den Abschnitt von Trier {Dulcimar und Signatar) enthidi,
so daß die Lyrerische Chronik gleichmäßig wie Königshofen (5.
240) wieder zur Bestätigung für die VrsprimgUckkeit dieses Ab-
Schnittes dient.
c« Cdlner Chronik.
Auch Siegmund Meisterlein (1457) hat seine SchiUerung
*Wie groß streit Julius der erst Kaiser hat gehabt in Germania
von den Schwaben vnd von der Yinddica Sterken vnd wie der
Kaiser Julius zu den Schwaben mit gaben reiset' aus verwandten
Qudlen; die Xronik von der hilligen stait Collen' aber (1494)
stimmt noch genauer mit Königshofen. Sie weiß, wie er, vom
Poemunt und Ingram, vom berch Sueuus, von Cäsars Kampf
gegen Trier und von Dulcemar und Signator, von Cäsars
deutschem Heere und Erbrechen des Schatzes. Vieles wörtlich
nach Königshofen, Andres weiter als er {so vom Berge Suevus, uew.).
d. Felix Faber.
Hieran reiht sich endlich noch eine anderweitige SchUdents^
der Kämpfe Cäsars mit den Schwaben oder Sueven, wekhe
Felix Fabri {Schmidt, von Ulm oder Zürich) in seiner Hiftoria
Suevorum I, 10 {bei Goldast Scr. rer. fuev. S. 26 usw.) aus einem
deutschen Buche, wie er sagt, mittheHt, das auch Jene fyreri^
sehen GeschidUen vom Könige Curia enthielt und bei vielem Ak^
weichenden doch den dreimaligen Kampf ^) festhielt, ja die drei
') Dm Ckri$t9pk Tegem$eer (ST) $prackUek wutventekt^ imdem er
9UUi er wMhi mit in drlTtant (t76) $agt drey ganntser StuoitI
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Schtmkim sogar 4küich näher schildert. D^h hohen Uflr später
geeigneteren AiUaß, awk diese Darstdlung näher ins Auge xu faßen.
3. Zeogoisse für das zwölfte Jahrhundert^
Wie ein Stein, den man in*s Wasser toirft, seine Wellenkreiße
immer weiter, zugleich immer matter treibt, so jene Amläufer des
üben Reimwerkes und Stoffes: so lange, wenn auch immer abge-
schwächter, leben eines alten frischgegriff'enen Dichtwerkes EJänge
im Volke fort!
Wir aber kehren nach diesem Vorblicke zum zwölften Jahr-
hundert zurück und finden hier im Gedichte von Johannes dem
Täufer vier wörtliche Zeilen der Kaiserchronik wieder:
Johannes d. T. Kaiserbuch.
iFmndgmben It, 1t9.) (Z. 9960 — 64.)
Die töten hie; er Af ß^n. Die tdien hie; er üf a^n.
üe «tfelTvIit bie; er abe |;^n. die mirelTnlit abe g6n,
die da iige« ao der vergihte, die da lägen iin der gible,
wie drite er fie dfiihte. mit gewalt er fie ilO-ihtc.
An geeigneterer -Stelle werden wir später manchen wenigstens
äJmUchen Gleichstellen begegnen, die vielleicht mehr als Gemeingut
des diekierischen Bewußtseins bei Einem und demsMen Stoffe auf-
gefaßt werden dürften. Dagegen ist uns in dem erst Jetzt in fB
zu Tage gekommenen Lolliede auf den heiligen Geist (5.
349 — 350) eine länger^ Stelle unsrer Kaiserchronik un--
ter so eigenihiMichen Verknüpfungen entgegengetreten, daß wir
dort {nicht umgekehrt) ein umstellendes Einflechten . anzunehmen
genöihigt werden. Es werden dort vom Verfaßer (priester Arnolt:
5. 356, 19) die siebefi Zeichen oder Wunder geltend gemacht, tur
Zeit da Christus geboren wurde, und somit des Umstandes gedacht,
daß immmls Äugustüs zu Rom zum Herrn und Kaiser erkoren
war. Bonus aber wird Anlaß genommen, den Abschnitt der
Kaiserchronik von diesem (Augustus) einzitflechtAi und mit
geistigen Deutungen im Sinne jener 7 Zeichen zu durchflechten.
Wir stellen hier zuerst die Texte gegenüber ^ dabei bemerket^,
daß wir durch L IV. UL U. eine zum Vergleiche nothwendig wer-
dende ümstdlung des neuen Vorauer Textes gekennzeichnet haben:
später wird sich ergeben, daß die Anordnung der Kaiserehroftik
begrütideter ist. . - '
[IV. «.] . . VI
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Kaiserbaek
(Z. 6l5 — «M«)
1 Air« Julias wiirt irriageo
Angiidiis dft; riebe nAch Ime
gewAO.
von nner TweAer was er ge-
born.
dd er iiuo rihtaetre wart fr-
körn.
i fwie er i^ot niene vorbte,
ie^ocb er vride worbte.
in allen Itnen rieben
ne gwunnen Tie nip [nehei-
nen] remelicben.
An d^B reiben riDndn%
10 die WAnen gevangen oder
gebunden
oder In kerkaere gertöjen,
die bie; [4]er [konic] ik; 14-
jen.
Der k«Blc yU käwt.
Loblied aef den b. Gekt
. i 9iben üunde gercdben
jseicben In algagen.
aird unter berro wart ge-
boroy
di wart me Rdme erobern
i ein cbunicby der wart genenael
r^s
Cerar Angnrtur.
der ricbren«yie df
gewelticiioben in tdt^ mnn^d.
Der cbanleb beceicben4t(e)
10 den al waltigen goi
keiter aller cbonlge,
der iler tages ckom bar nidere *)
unde bie rlebren begaa,
nnae er unAcb alle gewaa
Id ü; der tieneir gewalt,
ran er alle dtcbe onf vere bAl
genalt.
Der chunicb goi niene verbie,
ledoeb uride er werbte
In allen den rieben,
90 rd ri niene gewunnen fa-
Melleben.
der reiben tager ebi« «af
aaer tä
aon den binelen paz ▼M^
aller vride befie .
mit deme beillgen CbrlAe',
t5 der ioben wir den dtaea fca,
qui l^it ex AqnA ainoi ^
An den reiben rtna^aa,
die wArea geaangen asde
gebunden, .
in cbariebflere^gert^sen,
SO die bie; der cbnnick 14-
>). B$ iteJU ber nerde.
•) B$ 9^^ toi reell uili «nooi.
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Kuserbueh.
er Kßh4t dao n%ck Mdre,
16 er hie; rwflieD allen difen um-
beriog :
bMe Buoter uode kist^
böde wrip HBde man,
iecliche^ OMiore (dar) ▼am,
fwaoaea tg gebom was.
SO da; llel kwidet uos da;.
alle die Ir li^rren wAren int-
ruBnen,
den ne vrolder des rlchee
niwjbt giiDoen.
LobiMd «vT 4. h. G.
fiinea tagea
bie; er der vre-
meden flahen,
Td wir da; buocb hdren Tagen,
t^ ni^re
dennedrlaic lAfent JJbe
Biaane ttflde uriba« • . . .
IV. er vertreip ^ fioenie riebe, (: 47)
die ir hdrren wAren int-
riinnen ')
50 den weiter ftnef lauter nieht
guanen.
die des nibt weiten tuen,
die bi; er alle houpton *)
an deme ein in tage ae wAre
bdi; er Tlahen
CeCar ÄagiiTtos
dö gewarp er airus
or bie; im wirken T^
ein« w4ge» diu bie;
drvgmä
(ergebet in bl dem hal
mdre
ft5deanedrtaecb tiireDtli(e)be
• . manne iinie wibe,
dJe ire heimote nieae mabtea
gereichen,
da; was da; iiierde aeichen,
da; flnt nob die aerwarbten,
00 die get nleae welleat ttirhiea.
B«b Ire fcephare miaaen.
die fint ire bdrreii entruar
nen *).
III. 45 CeTar Angiiftus
df tet er aoer fuf
■il wiriiebeo (: 48)
II, M4v bie; wricben auer f&
di- eine wäge, diu h\p^ drac-
md*),
fe, er gebot in pf deme halTe,
,*} Bi tfefii ftmnnen (ßUiU itranoen).
<) Em «tdltheiipien.
^) E$ Bteht berren trujnnen.
-*) DU HandtehriftenS^f^ haben di dragma, fK$ didragna, fÜ Dy-
*»gBa, 9 dyedragiaa, m+WTEMM. T. hl^ dragm« (z: a6«a). ^f
^Zyter tiiwimi täehi %u Z. 35 e6e» izz Z. 059 ÜCaifercikf oailt) , tfe» re-
t^^Qaxftar emUpräckCj loe das Lobl, au[ h. G. dri pfSeaalge Aa(*
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Kaiserbiicfa. Loblied auf d. h. G.
fie g»ben fie siio xiBTe, da; fi die iae ^) g^bei^se
sittfe
arme UDde ricbe^ 35 alle geltche,
die wären in rineine riche), die der wären ia rinem ri-
ohe,
35 die vier phennige wac. diu dri fenige waoli.
der fsins ftuoot hdji an den di feali an deme relbea
tac ^>^C[^]
da; der wdre beilant da; unf got geuriete
von bimele wart gefant von uile nicbeleme flrite.
gelanbe wir die namen drf,
uns allen se trdAey
40 der ona von dem xinTe erldüe. mli dem zinfe pir wir iiri
xe deme ewigem ll(e)be.
lA wart der cbnnicb edele
geboren uon eime w[e]tbe.
*
Betrachten wir diese Gleichung näher, so ergibt sich 1) daß
der Text der Kaiserchronik ruhig fortschreitet: nach Cäsar tritt
Äugustus ein, ton Jenes Schwester geboren. Obgleich ein Heide
ohne Gottesfurcht, wirkte er doch Weltfrieden und ward nie ein
beßerer. Da Heß er auch die Gefangenen aüe frei. — Darnach
schrieb er eine Aufnahme der Volkszählung über den ganzen Web-
kreiß (orbis terrarum — 'umberinc') aus, ließ dabei atte Eni-
rosmenen und Fremden 30,000 erschlagen, die Andren aber sämmi*
lieh schätzen um vier Pfennige: das galt bis auf Christi Gdfuri,
die uns davon erlöste.
Die in den letzten Worten hervorbrediende SymboKsienmg
oder Vergeistigung, die in der Zeile vom Weltfrieden nur ange4eu-
tet ist, spinnt der Priester Amob, der in L S. 22. 26. gern Latem
emßicht, in s. Z. 21—26 weiter aus, nachdem er zmor mit Äu-
gustus Christus selbst verglichen hat (Z. — 16), wonadi sich aber
Z. n wunderlich ausnimmt und wobei sich das richtige fwie der
iKaiserchronik unangenehm verwischt. In den Zeilen 23 — 25 St
(= 53 — 54 ß/obL) erkennt man recht sichtlich die ümwerfung
(m^rel), wie in Z. 2 ]^bl. noch den Reim von Z. 1 St; eben $o
Z. 38 JiobL (= 36 St) tmd 39; 40 zeigen noch die ZeOenanfbnge
von 3T :39 Stp 42 A aber m der mit in dem zinle = 40 St:
L 62 »aber wiederholt sieh ms4»(m=z%\ St).
') E9 acht imen.
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Wir werde» endKek später sehen, daß Z 3 in M den ur-
sfrimgUchen Smn und Text entkäli, u>ährend Z. 3 üoiL vm dort
herüher nur den Rem hewakrt ktU und den Sinn fein umändert,
da ihsn Ton ftner {d. u Cäsars) Twerter was er (Augustus) ge-
born keinen ÄnkiJt gab. Wenn dagegen das i^obL nadi s. Z. 30
die ZeHen 13 — 20 m «ft überhaupt ganz atmoirft, so zeigt es
grade dadurch, daß ihm dieselben vorlagen, daß se damä aker
meht» XU madken wußu, m so fem diesMen durch das Zwischen-
werfen von Z 21 —26 (m <lt) von der Schätzung dvrch das di-
dradimoii freilich losgerissen werden, so daß man auch hier, für
denAbsckniä vonAugtutus, auf den Glauben an gemeinsame^ ältere
Quelle für Staiserchronik und HoUied auf d, h. Geist hmmem
Umnte, wie es für die Gemeinsamkeit des ersten Abschnittes von
Cäsar in St und 9( W. Wackemagel (in seinem Lesebudie) ange-'
hat.
C. Abfafenngszeit der Kaiserchronik.
1. Das zwölfte Jahrhundert
Durdi dieses frühe Wiederfinden der Kaiserchronik im zwölf-
ten Jahrhundert sind wir zur näheren Frage um ihr Entste-
hungsjahr hingedrängt
Wenn dieselbe in ihrer älteren Vorrede Z. 23 selber sagt, sie
wolle die Reihe der Kaiser {und Päbste), die vor uns wlren unde
rAniifches riches phldgen, fortführen unz an diTen biutegen tac,
so ist damit für die Läsung jener Frage eben so wenig gewonnen
wie wenn vom wunderbaren Schäftewald unter Karl dem Großen
gesagt wird alfe man hiute feben roac (Z 15020) oder ej ift
leider in difen ziten Ein gewoneheit wtten (Z. 27) ^).
Wir haben uns somit nach tieferen und festeren Anhaltspunk*
ten im Gedichte selbst imnusehen. Daß wir es im Allgemeinen
mä der Zeit der Kreuzzüge zu thun haben, darauf deuten die rA-
ten krioze usw.; daß wir der Zeit Gotfrids von Bouillon nicht
aüzufeme sieben, darauf weist die lebhafte und warme Schilderung
>) (hier 86 Mt e; gefcriben noch (fiUt. 1557S), 86 RH i; «uo
itee fercriben noch (8094), Da; Urkunde iß «e Röme noch 0)^44),
6s^ nrknnde habent fie noch (16840), Da; Urkunde ift an den buochen
«och (16140), alfi; bnoche noch qiiit (500), Ir seichen noch die arke
hit Üf den bergen, die da hei;ent Ararat (380), Als noch der fite ze
Kriecbea iA Cl^H).
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mnm Zugm,, seiner Si9ge (Z. 13318^24} Am. Andn innere
md änßere Bewetemittd, at^et der Sprache, kommen Amm, «n
femer feslsuetellen , daß wir mie in dem ÄiMUhmgijah'kmdert
der kirchkcken Legenden wie der Alexandersage ^) bewegen, «tfA*
rend die Vir gilius- Sagen nodi nidd voB ausgebildet oder gemi^
gendvon Neapel nocA De^idsMemd herüber gelangt su sein sAm^
nen {vgl oben 5. 61).
Fragen wir aber für die Kmserdvron& nach beetimniierem
Jahrxehent der Abfaßtmg oder Entstehung, so treten uns vor*
smgsweise xu>ei bis jetzt gdlend gemachte Ansätze entgegen, deren
enterer, sich emf die bereite Tk L S. XV. md Th. UI. S. ^ be-
sprodkene Ihatsadie gründet, dojS ein großer Abschnitt grade vom
Eingänge der. Kaiserchronik m Loblieds auf den heiligen
Anno von Köln, das gleiohfatte dem zwölften Jakrhtmdert ange-
hört, sich wieder findet. Hier ist die nahe liegende Frage mfil i
'den, wdches der beiden Gedichte das ältere sei oder entnomtnen
habe, und ist erst neuerdings wieder von München aus das Anno-
lied für älter erklärt worden, während, wie wir früher schon m
Erinnerung gebracht haben, W. Wackemagd den gemeinsames^ Ab-
schnitt einem älteren Weltbuche entnommen glaubte, eine An-
sieht, die auf die Untersuchung über die Einheit der Eaiserchnh
nik wesentlich emfiießu Jene Ansicht aber, daß das Annolied
älter sei und den gemeinsamen Abschnitt auch sdbst wohlgeordneter
enthalte, würde die Kaiserchronik bis über das Jahr 1 183 himms-
schieben, vor welchem jenes (W) nicht entstanden sein kan»^
Der zweite jener ob^ angedeuteten Zeitansätze haftet auf den
Grund der Z. 392—394 der Kaiserchronik am Jahre 1160 «).
Im Verlaufe der Untersuchung wird sich ergeben, daß aticA dieser
nicht genügend begründet sei und daß im Gedichte selbst Winke
für einen noch früheren Ansatz {mindestens des Jahres 1147)
vorhanden sein dürften. Ich wende mich zunächst gegen den er-
sten Ansatz oder die Annahme, daß das Annolied älter sei als
die Kaiserchronik und beßer geordnet habe, somit für den gemeisi-
Samen Abschnitt auch ursprünglicheren Text Kefre, was ich ent-
schieden verneine.
>) Semer Cheifenfakrt: vgl. flergogi BmH SntfShrmng dwrtk Qrmfm^
*) E. Laekmann t)bcr Stugeu und Sagen. Berfim^ 1831. 6\ 8.
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2. Das Laßlied iinf deo heiligen Addo.
(1183.)
VherUidU man ia$ $. y. Annotied m Bexug cmf $eme eigenh
Käke Äkneki, ein LohUed auf dm Vim ihm Geeierten su sein, ge-
f€mAir dm ungebür Uc k m Aiickymfungm deoMm x. B. üW
Urbegründung der Städte von Ninive an, um auf Köln
am Rheine xu kommm, Ahsdtweifungm, welche foH die Hä^
de$ ganxm Gedichtes einndimm (4S6 gegm 450 Reimxeilm!): ent-
Meiden wir einmal hienaeh dasse^ sowohl van äergen^m Ah*
sdmittm, wekke vidleicht äner älferm wibei alter A angdiärtm
{im ABgemeinm L 10— M von der Sdißpfung, L 117 - 174 van
Ninive und Bahybm) als auch von denm, wMie der ninwen A
{oder der Kaiserreihe von Julius Cäsar an) heinfattm und hieven
der Kmsen^ronik gemein sind, nämkch Z. 175 — SdQ {Daniels
Traum), Z. 261 —468 {Rom's Erbauung, Cäsar und des-
sen Kämpfe mit den Deutschen), L 474 — 492 {Augustus,
Agrippa und Köln's Erbauung), endlich t 490.— 516 (Er-
hauung der rheinischen Städte durch Cäsar: Mainz, Metz;
asick Trier usw.): so bildet si(^ nach Arer Ausscheidung vor tih-
sem Augen ein ganz ebenmäßiger Verlauf und der sonst nicht mi-
dü^ierische Zusammensetzer des Liedes, der vielleicht jene alles
Maß übersdvreitendm EinschiAungm gar nidU verschuldete, kommt
wieder zu Ehren. Man lese nur in solchem Sinne einmal Z. l —
18. (57 — 70.) 71-116. 578 — 876. und das Gedicht erhält na-
tOrlkhe Abrvmdung, gesundm Kern, rasdim FortschriU und einm
vergeistigtm Eingang {Z 1 — 18. 75), einm ^ergeistigtm Sdduß
(2:851-876).
Wie sich's aber auch um die ursprünglicke Gestalt des Ge-
didOes verhake, sähst die breite Vmbrämung seines stark versteck-
tm Grundgewebes sugegebm, so wird nähere Vergleichung wenig-
stms die Entii^mung oder Entleihung der fraglichm Abschnitte so
wie die Zerstörung ihres natürlichm Zusammenhanges in oder aus
einem Werke unwiderleglich beweism, in welchem {sei es nun unsre
Kaiserckronik oder das wadtemagelische ältere WelAuch) ein sal-
dier richtiger Zusammenhang und Fortschritt der Theüe stattfand,
um dm es sich hier handdt und wie er in der Kaiserchronik sieht-
har vorUegL —
Es hai gewiß etwas dwrdiaus Naiurlidm, daß die Kaiser-
ckronik, die iä>er die römischm Kaiser von Julius Cäsar an bis
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SM
XU ihrer Zeä herichUn wäl, mit jRom's Gründung (Z. 49) be-
ginnt und zugleich daran denkt, (hß die Römer damals noch Bei-
den ioaren (2. 43) und Abgötter anbetete» {Z. 48).
Diese Betrachtung scheint den Dichter freilich sogleich auf de»
Abweg zu führen, daß er ausführlicher die sieben Abgötter
schildert, denen die sieben Wochentage besonders geweiht und
gewidmet waren (Z. 63—183); der 4^sprung ist aber, wie gesagt^
nur scheinbar, denn der Dichter gewinnt dadurch, als Geistlicher^
der er doch wohl war, Mein Anlaß und Gelegenheit, beim letzte»
Tage der Woche auf die Umweihusig der Botunda als des Ge-
SQfiimtsitzes aller Götter (Z. 172) in den Tempel aller HeiUge»
durch den Pabst Bonifacius den Vierten (Z. 191—206) über-
zugehen und darin den Sieg des Christenthumes vorweg zu feiern,
auf den er später unter Constantin den Gr. sichtlich nicht ohne
Gleichung der siebentägigen Thätigkeit desselben für de» öffhd-
liehen, Sieg des Christenthumes oder für die Ordnung der Kirdie
zurückkommt, wie er nochmals unter Karl dem Gr., durch den
das Reich (das Imperium) auf die Deutschen üb^gieng, eme
ganz ähnliche oder gleichlaufende siebentägige Ordnung von Reich
unfi Kirche durch Jenen und Pabst Leo vorführt.
Im Gefühle jenes nur uns so erscheinenden, vom Dichter selbst
nicht gescheuten Absprunges kehrt dieser zu der Gewalt und Ehre
der Römer (Z. 62) zurück, denen alle Lande unterthan wurden
(Z. 207 — 214) und erwähnt des wunderbaren Mittels und Hebele
ihrer Weltherrschaft, daß sie nämlich die Sinnbilder aller jener
Länder in Erz gießen ließen (Z. 215) und goldene Schelle»
darüber hiengen (Z. 220), an deren freiwilligem Läuten sie jeder
Zeit erkennen konnten, welches der Länder auch in der Feme je
wider die Römer aufgestanden. sei (Z. 226—232); welches Kunst-
werk (als Salvatio urbis Romae) nach ausgebildeterer Sage im
dreizehenten Jahrhundert dem Zauberer Virgilius zugeschrieben
wurde ^).
Durch Erwähnung dieses Wunderwerkes wandelt der Dichter
unmerklich auf Deutschland über, wohin er von vornherein wiO,
indem er meldet, daß seine Schelle geläutet habe, deutsches Volk
wieder aufgestanden sei (Z. 233—244) und die Römer wider die-
>) FgU o^en S. <69 u. %i. 100, 108., «o wie die Smgemerörienmg m
Z. 215 —Sit. usw.
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ses unverweät dm jungen Hdien Cäsur^oder Julius imdeteu
{L 248 — 264), auf dm nunnukr, U)ährmd er geeMcMich kaum
nach Deutsehland herübergebtickt hat, die Sage dm gauMm jähr-
kundertUchm Kampf zwischm Romanm und Germanm hä%^ oder
vereinfacht: Cäsar kämpft fortan mit dm Schwaben {Z. 269),
dm Bayern (Z. 296), dm Sachsen (2. 323) und tkn Fran^
ken (Z, 343), dm vier HauptgUederungm unsere Volkes in dm
müüerm Zeiim, derm Herkunft darnach {wie vom die Grün-
düng Roms) genauer erörtert wird. Die Schwaben stammm und
heißm vom Berge Suevo (Z. 285), die Bayern kommm aus i4r-
mpnien {L 315), die Sachsen aus Alexanders des Gr. Heere
(L 326) und ziehm auf Schiffen zur Elbe, wo sie die Thürin^
ger iiberUstm und überwindm (Z. 338); endlich die Franken
stammm von Troja und sind daher dem Julius Cäsar urner-
wandt (Z 345), weshalb der Dichter auch, wie bei späterem An-
laße {L 558) auf Alexanders Zug nach Indim und deesm Wus^
dererldmisse daselbst, so hier auf Ulysses {Z. 351), Heimus, An-
tenor, Äneas und vorzugsweise auf des Letzterm Irrfahrtm em
dm Niederrhein (Z. 373) kommt, von dem ebm die Frtmkm
stammm {Z. 376), die Cäsar nunmehr, nach jenm übrigm deut^
schm Stammm, gleichfalls besiegt (Z. 377). Hier am Rheine
nun {von Mainz bis Köln) baut Cäsar Burgen (Städte) und
Brücken (Z. 379 — 94) imd erobert, auch im Frankenlande (m
GÜllia belgica: Z. 396) gelegm, die uralte Trier, derm Geschichte
der Dichter nun auch ausßhrlicher erzählt (Z. 405 — 454), ohne
darnach abermals eine ebm geltend gemachte Rederückkehr anzu-
wenden, was er sonst noch öfter thut {z. B. 207. 6565. 13954.
16805). ') ~
Nachdem Cäsar alle Deutsche überwundm und für sich ge^
Wonnen (Z. 450—54), sinnt er wieder gm Rom (Z. 455),' cloi
ikn aber wegm zu langm Ausbleibens usw. anklagt (Z. 457 — 60),
weshalb er schleunig nach Gallim und Deutschland zurückwende
{L 461), ein Deutsches Heer sammelt (Z. 470) und mit diesem
gegm Rom aufbricht (Z. 470). Attes flieht (Z. 485), es kommt
zum härtesten Kampfe (Z. 499), Cäsar siegt (Z. 513) und kehrt
nun als Sieger 'nach Rom zurück (Z. 522), wo ihm darauf Alles
als Cäsar (Z. 426) oder erstem Kaiser huldigt (Z. 528).
^ — ■
O Ober den wahnehemUchen Beweggrund zur weiHren AunfiArUek^
htU über Trier später.
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IKer mm, auf dem Gipfd vm QUan Gbickd, auf 4er ^Wetde
dm Weltgeeckiekes , flieki der Dichter, %oeü sich da$ YarherverkM'
di§U damab erfüllte ^), aus Danid YII, 2—25. {und VUI, 10)
denTraum ein, den Daniel dem Könige Nabudiodonoeor auslegie
und der früh auf die vier küniortcbe (Z. 539) oder quatoor mo-
narcliias der Welt, auf den Übergang der Herreckaß oder de$ rt-
oIms von Babylon auf Persien, von Persien durch Alexander auf
die Griedken, von diesen auf die Römer, und endlich durch Cäsar
und Karl auf die Deutschen gedeutet wurde.
Mut dieser längeren, hier also ganx woJd begründeten Einfleck'-
tung (Z. 531 — 610) fithri unser Dichter durch die unten ^) an-
geführten Schlußworte zu erzählen fort, wie der siegreiche Cäsar
seinen Heeren und Beyern den Deutschen (Z. 497. 530) aus der
äfmUUchen' Schatzkammer kaiserlich gelohnt (Z. 613), wie er aier
endlich auf seinem Siegedaufe von den Römern erschlagen worden
sei (Z 623); wonach die Erzähhmg natürlich auf Cäsars Nachfol-
ger, auf Augustus übergeht (Z 625), der in seinem von Sireä
durchwühlten Weltreiche Frieden wirkte (Z. 630), das Land durch
Schätzung ordnen ließ (Z. 639) und — der Dichter bdUOt
Deutschland im Auge — Agrippa an den Rhein sandte (Z
W&), der dort Köln baute (Z 670), wie Melius Metz (Z 674).
Trier aber, die uralte (Z. 675) wird hier wieder erwähnt, weß
sie den Ki^nem durch unterirdische Weinröhren half (Z 677*-
661). Auth den Augustus vergeben die Römer durch Giß (2L
600). Mit ihm aber brechen wir hier ab, da das Annolied und
somit unser Vergleich über ihn nicht hinausgeht
Niemand wird m dem hier gegebenen ümriße den natürlichen
iusammenhang und Fortschritt der einzelnen Abschnitte verkennen.
Dabei geirrt keinesweges, daß {wie wir S. 227 sahen) mehrere
gute Handschriften der Kaiserchronik die ursprünglichen Einfiech-
tungen oder Ausschreitungen von Umweihung der Rotunda
durch Bonifaeius (Z 191 -206), von Trier {Z. 395—454) und
von Daniels Traume (Z 531—612) auslaßen: der letztge-
nannte fehlt überdieß {außer WWMMtX, die später auch andre
>) Itt den siten e; gefcbmch, alfd der wtIttLge Danih^l di T«r
fffftck. ... Der troam alfd ersieoc, mlfd in der wilTage DmalMl
befokiet.
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t Wmrtfl i rfe Ab$etmüte nocA amslaßm) nur ^; der inm Trier mk
■^ (md WMfUE) ixwik « {$9 wie 9) md der Prosamtflö-
$mg (m MB^Jpr.), der ereiere wm der Weihmg dee PotUheon
wieder fnur ^.
Bei leixigemmMem Abeckn^ ejprieki eekan die ihm felgemie
Redewendung Nu fulo wir wider grifen, 4A .wir die rede lie^
(ZL 907 :8) für seine Ächtkeit: er wird aber muh durdi da» La-
tein dee ereten Hm^tabeehnittee {e. 1%. I, 5. 17. Z 193 new. tmd
n. m, S. 40—41) besUUigt Für dw ürsprüngKckheü eder Ith
fekifrigkeü dee Damdi$€hen Traumee aber »priohi, außer der
oM g et ne ine n Zeügem&ßkeii und Anwendung in aOen Chroniken, die
Aufnahme desselben in das Annolied, wobei die eigentkümUeke
IhOsacke wieder wenig beirrt, daß die für jenen AbschniU in den
ihn wiedergebenden Handschriften der Kaiserckronik ofufgesUMU
Ordnung der vier Thiere mehrfach gesttfrt erscheint {s. TL I, S.
46 — 52), während hier das Annolied dieselben mit Daniel VII. über-
einstimmender, übrigens doch auch nicht ganz gleich auffuhrt ^),
$0 daß meBeidd sogar jene allgemeine Abweichung ursprimgUcher
ereekeinen k&mOe. — Weit ^gewichtiger wird hier die Ihsikacke,
daß das Annolied, den oben gesdkilderten natürlichen Zusammen-
hang der Abschnitte auf das Ärgste zerreißt und verrüekL
Nmck einer raseken eingöngUcken Überlenkung von den webUcken
Liedern und Sagen, vom Untergänge der in ihnen gesekUderten
BMen und Rsicke auf die laicht an das eigene Ende^ so wie
da» Ende des Ganzen in der Welt zu denken {V Z. 7 — 8) it-
gintU der Annodichter mü einem Rückblicke auf die erste Sckö*
pfimgsgesckichte (In der werilde aneginoe: 19 — 25), mit welcher
sogar des Bonaventura Vukanius Handschrift *) überhaupt begann.
In diesem zsoeit-ersten Gesetze trat übrigens die in jenem Ein-
gange bei Opitz schon hervorbrecheside Vergeistigung oder Vergeist^
Uekung (Z. 25 usw.) noch bestinmUer hervor und erfreut nach der
Erwähnung von Ludfers FaUe (Z. 35) und Adams Gebotübertre-
tung (ZL 36) durch ein schönes Büd von der Weltordnung (Z. 30
— 53 usw,y *), das vidMdä sammt jener kurzen Scköpfungego'
^:) R9 kai in Thier li und IF. ZeHeu au$gewttk9eUt vgl. Z. 548 : 4i
+ 599:94 Ü «ft 194 — M+ 9)7^4« tr.
•) Be- IMerls ei lidgiu «etiitiia. BMefe BoatT. V«toMl9. £«ytfM,
1997. 8. ^. 91.
*) Hier mI nur vom dreien H^elten^ der tn/itcAe», ^ g mutigem ieder
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idUdÜe und dem Falle Ludfere wie Ädame einer alten 6
wurde. Nach einem nochmaligen Rückblicke auf Lud f er (Z 5S
—56) geht der geietUche Dichter schnell auf Chrietus (Z. 61)»
der nach Ablauf der vunf werlde (Z. 60) in die Welt getmdt
wurde, und auf seine Apostel, namentlich aber auf Petrus über,
der Börne ubirwant (Z 75).
Mit Z. 93 kehrt er durch die ganz ohne Grund hier schon
it^änisch genannten Franken zu Köln (Z 06) und durch den k
Mauritius u$id die 11000 Jungfrauen (Z 09) xum A. Anno zu-
rück (Z. 103), dem er nun Z 105 — 116 widmet, wonaA ett
dann aber durch die erneute Hervorhebung der Stadt KiHn (Kola'
ilt der höriftin bürge ein: 115) auf die ursprüngliche Be-
gründung der Städte in der alden £ (und wohl aus einer al-
den 6) übergeht:
Ob' ir wUlit bekennin
der bur^e mDe^iona,
td viroemit umbi die griaimia heidinrcaph,
daDoin den aldio burgio qaam dfa crapht.
Er beginnt diesen Rückblick mit Ninus (Z. 121) und Ninive
(Z» 148), mit seinem Weibe Semiramis (Z. 149) und Babylon
(Z 150) und schildert beide Städte ausführlicher (Z 143—149
und 164 — 174). Hienach aber geht er nun nicht etwa aufTriere
die nrmsren, die älter als seihst Rom zu sein sich rühmte, und
die erst Z. 509 bei ihm erscheint, und von ihr aus weiter avf die
Städte am Rheine über, was so natürlich gewesen teäre, während
diese wie jene in ganz andern Zusammenhang gestellt erst Z 501
usw. vorkommen, sondern nun wird plötzlich, ganz aus seinen
ebenmäßigen Fugen in der Kaiserchronik gerißen, der
ganze Traum Daniels zwischen geworfen (Z. 175 — 260), so
daß dessen Eingang wie Schluß nun gar keine Bedeutung mehr
haben. Nach diesem aber greift der AnnodidUer mit Z 201 tmo.
wieder weit zurück zu Z. 57 — 59 St, wobei er sieh, den ganr^
mmmekHehm) und der 9HgU$ehen^ dU Rede (Z. 95^ «. 31}; gl^i^ dmrtmf
aber (Z. 60) nach der allgemeinen kirehengetekiehlUeken Emikeüung dee
MiUelültere m fex aeUtes van vnnf werlde ■. In jener ertien ^mmi-
wehe heißt et ähnlich in Griethabere Predigten (f/, 5€): diu dritte erie
dia teilet ain gaiftlichiu erde nade bi der erde Td ift aaa besalclMBC
des Biejircben*herjfe und des nenrchen T^Ie; diu Tierde hai^
aia dwigiu erde«
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sm Abidmäi van dm $iebm Woi^mgmem (Z. 63—314 M)
iAerijninjfend, seine Z. 303 : 03 (R6mflßre ferivin zifiimine In ei-
Dir galdinen tayelin) ohne Zweifel aus Z. 220 (guldlDe fchel-
ien) willkürlich machte: denn nad^ wenigen sdbsigeschaffenen KiU^
uäen (305 — 308) , worm aber doch ein Wort der Kaiserchronik
nadkUingi (9( 205. riedin = «ü 59. gerieten), schUeßt er jenen
Rüekgrigr, der durch die guldtne tavelin (203 iT = 320 ^) norA-
wendig geworden war, unmittelbar an den mit dieser letzter-
wähnten Zeile (330 M) zusammenhangenden Abschnitt f>on
CSsars Kämpfen mä den Deutschen wieder durch einige sdbstge*
sekaffene Vbergangszeilen (309--378) an, in denen genau genom-
tnen jener ganze Kampf («H 305—378) eigentlich schon kurz ab-
gemacht, dessen ungeachtet aber mm, unmütdbar darauf, in Z. 379
— 378 nochmals ausführlich wiedergegeben wird und zwar: gegen
die Schwaben (IT 379-93 = M 309+385 — 394), gegen die
Bayern («T 393 — 318 = M 305—333), gegen du Sachsen («
319 — 44 = M 333 — 343), gegen die Fi'anken (m 345—896
= M 343—378).
WHhrend dieser lange Abschnitt seiner Natur nach ohne ün*
terbrediung, aber auch ohne Begründung '), und ganz in der glei-
chen Folge wie in der Kaiserchronik {nur mit Ideinen Einschiebun-
gen oder Umänderungen des Textes oder Beimes, worauf wir *w-
rüdkkamsnen) fortläuft, verschiebt der Annodichter nach ihm
den in der Kaiserchronik hier (Z. 374) natürlich anknüpfenden
Akeeknitt von den fedelhoyen, die Julius worhte dl bt Rine
(Z 379 — 04 M) von hier ganz ungebürlich an den Schluß (Z.
400 — 500) zu den Städten, die Augustus {aber dieser zunächst
Augsburg an ganz femer Stätte!) und unter ihm Agrippa {die^
ssr freüiek vermeintHch Köln) gründete, und zwar dieseUfen mä-
Ii$ieimkm1md und zugleich das in der Kaiserdwonik atuafc dort Zu* •
sammengA&rige wieder auseinander treibend:
Indem hienach der Annodichter auch den ganzen Abschnitt
von Trier (Z. 395—454 M) ausstößt, knifft er (Z. 397 —
400) den in der Kaiserchronik gleich darnach fixenden Ab^
9dmitt (ZL 455—513 M) an, läßt die nachfolgenden 5 Zeüen (514
-518) wieder aus, fährt mit Z 519—30 (= 401 -^473 M) tote-
*) ht der KoUefkronik hat' Cäiatn WeUkampf mit Pifmptjn$ €hn,
m AmmeHede, das Hoß emf MMn (esettmeH^ g^^ß «»»iM» •sm. ;
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fM
dtr fori, läfit 4m Ai^ goM ricktig mmfMgmdm^ v^n ihm ai^r
läng$t vorgegriffenen Ab$chn%U van DameU Traume {Z. Ml
—012 4t) hier naüirlich wieder am, während dodi Z. 500—
598 4t ihatiäehUch auf Juliue Cäear deuteien, von dmwn der
Annodichier Z. 590 ^ (den tiuren Julium bezeiehente da^ we-
gen jener seiner frühen Vorwegnahme in die Worte die knoiUB
RAmaere meinde da; (236 <C) verallgemeinen {nach 598 M sc
244 9r) umt Z. 595 : 96 ^ (Julius betwanc alle laut usw.) am
gleichem Grunde wegUeßy und bei dieser Handhabung Z. 540-*-
50 M als dem »weüen Ihiere angehärig (wie grade die vom Anno^
dichter im Allgemeinen hier fester gehaltene Folge der n^erbUdar
aus Daniel VU. verlangt), hiAer in das vierte ITuer ob Z 330
—40 vor den gememsamen Zeilen 517—598 41 a 241—42 «
einflicht, hienach aber erst die an ihrer Stelle nothwendig sU-
hmdm Zeilen 591—92 M als 243 — 44 tr {wegen der ztn honi,
um m die skk horo der 2L 247 = 599 41 unmitteOar anm-
knüpfen} folgen läßt, die darnach nothwendig folgenden ZeOen 593
—94 41 aber wieder zu Ihierbild I (195 — 96 41) hinüher eehah
und vor den nun sachgmäß folgenden ZeOen 599 (=: 247 ir)iifio.
wieder zwei fUekzeüen (245 — 40 «) einfügt Daß dieser beesifU
Msdmia des vierten Thierbüdu aber in der Gestalt ur^prüs^gkeh
ist, wie ihn die Kaiserehronik {nicht das AnnoUed) hier yreds noefc
Dmid Vn. wiedergibt, dafür spricht die mehrMciUge wärOiehe
Wiederkehr desselben im Abschnitte von Titus {Z. 5287—00).
An die vor dem hier besprochenen Drawne Dasuels den Ak-
sehniU üher,Cäsars Erfolge in Deutschland und m Rm seUießen-
den Zeilen (471—72 U »: 520-30 M) fügt das AnnoUei,
während es jenen hier ausließe gam richtig die nach demselben
folgenden Zeilen M 613 — 618 ss 473—78 U; nachdem es aker
Zi 610—24 M in seine Z. 479 MusrnmengeMogen, entnimmt m
aus dem gleich darauf folgenden AbsdmiUe van Augusius (Z. 685
—602 M) nur *noi^ die ihm erträgUdi passenden Worte 026 41
(x= 480 «T) + 683-84 41 (« 481-82 «f) und endlieh, m-
rikkgreifend, 665—71 ^ (= 485-02 «) von Agr^^pina oder
Köln^ reiht abar hieran als seine Z 400—506 ganz ungeeif'
neif bloß um Städte am Rheine zusammenzubringen^ die
weit frühere Stelle der Kaiserchronik von den Städten, welche Cä-
sar am Bheme gestiftet (370—04 ^), indem er sie zwischen Jesu
Erwähnms[ »an Kölns Sti/Hmg durch Agrippa (670 ») med der
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m
mm Meis mi $M$i Trier (678-80 Ü a: 507-16 «) im»*
WahrHA der willkürlieken mtul gewulteamen ümätihm
fem {der damekeckem Trammmulegmng weäer vor, der eäsarieckem
Mheimeiädte weUer Unter), der Äuslaßungem {des großen Ab-
eekmkUe tarn Trier), $o wie der ümreimungen, Abänderum-
gen und EimeckaUungen die Hülle mnd FüOel ~
Dafi aber jener eben wieder erwäknie AbedmiU van Trier
(Z. 385—434 M) dem Annodiekter gleiek falle vorlag, dae
gdU aue einer wörtlieken Anfükmng am demselben kervor, die
er epäier m der SckUderung des Kampfes gegen Kaiser Heinrick
IV. (Z 673—75 tP) anbringt. Indem er kier nämKck von der
Verwirrung im Reiche sprickt (676 M), das durch Ravb Mord
und Brand (677 — 78 9() von Dänemark bis ApuKen, von Kär-
Kngen bis Ungarn (678 — 80 9() keimgesucht gewesen sei, sagt er
van den Dentseken
49m Bieauui nimohCe widirft^o,
oU fl woltin mit trAwin iofaniit gdo, utw. >)
Ai dieser nickt vnsckönen Stelle (Z 681 —92 U) ist die zweite
hier angeführte Zeile doch wokl wörtlicke Erinnerung und Be-
nütamg der nickt minder sckönen Betrachtung, welcke^die Kaiser^
duronik {in Folge Zusammenhangs mit dem entspreckenden Ab-
sdmiUe m den Geftis Trevirorum, was uns splUer beschäftigen
wird) an die Erzählung knüpft, wo Cäsar Trier durch den Zwie-
spalt (rwlYel) seiner Führer mit liften ge^^an (Z. 403 ^); kier
keißt es wie dort {aber wie gesagt, in beßerem Zusammenhange):
— die wile die hdiren
494 mit triawen enrmmet wAreo, «tw.
Was nach dieser Zerfßiederung natk die bereits angedeutekn
Änderungen in's Besondre betrifft, wekke der Annodiekter,
1) Getfrii Hugsn hol in seiner Eöluieekem Reimekremik denedhem
Gedamkem mmegekMet (Z. 1U7-S4):
WA loh fimde 7010 getrawellelie
Iwll stfam«») 4M win drea riete
ia« wA H van ed» Aeli Mft Meidea
MI rAwei Aeh mA anr lad riciM aa teidaa,
Aooka kämet ffe|;ea a* teoaea Mli,
ala AaHAaek» ad
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durch mne ünuteBungm und EmsckUbungm vefanh^, tm iua
einzdnm Stellen so wie an den Reimatugängen der Eamrtkromk
vornahm, so fallen dieselben theils in den Bereich der ReimnöA--
ftendigkeit, wobei der ursprüngliche oder ächte Text oft nsch recht
wohl zu verfolgen ist, theils sisul sie Folge von der versdueiemmi
Stellung der Dichter. Wenn m letxtrer Beziehung der Dichter der
Kaiserchronik z. B. bei Aufführung der Städte am Rheine rem
Mainz sagt, daß die Brücke, die Cäsar daselbst g^aut habe (2L
389 it)» später wieder versunken sei in des Rines gründe (ZI
391 ü) ^) und daß dieses geschehen sei
voo den faadeo,
da; die MegeBcsere nie nicheinem ir h^ren
mit trinwen mite wären (394 §t)y
welche letzten beiden Zeilen & abbrechend fallen läßt, ^ aber noch
schärft (worauf wir zurückkommen), so wandelt der kölnische
Geistliche dieselben in seine Zeilen 505 — 6 und in seinem Sinne
so um:
da ift nü der kuninge wichtuom^
dis pAbifis fenitniiol.
Dieser sanften Umwandlung, vielmehr Umgehung des derberen
oben Vorwurfes gegen das mächtige Mainz tritt nahe die weitere
Äenderung der Sabfln wanke li ipuot (319 tt) statt der Worte
(321 ^) der SaMen grimm(eg)er muot, als die den vride bra-
chen (840 ÄfC) , die ^ leise auch umändert (dre zi vridin fi ge-
lovit havitin), während von den Bayern zuvor (304 W) beidersei-
tig gesagt blieb fie werten (ich mit grimme.
Wenn der Annodichter Z. 270 beim Namen G^larem bemerkt,
dannin noch hiude [deutsche] kuninge hei;ent keifere V» ^ t^
dieß entweder wieder aus einer Zeile jenes Abschnittes von Trier
(Z. 425 «ü; wie dicke fie rieten, da; fie wider den keifer d. t.
mipr Cäsar tvteo) herbeigeführt worden oder es gehört zu den,
ich möchte sagen, gelehrteren Ausschmückungen, die der Amv^
dichter mehrfach anbringt. Wenn z. B. die Kaiserchronik, wenig-
O Die Proiaavflöning (S. 64 oheti) imgt von des ilfne« «ad es«
*) Fgl, bei yineentiuB Belleveem^i» SptemL AtMor. VI, 37:
Primas jtaqae apad R«m«Ms Cigus J«li«s Casfar iagHlaris arripnii i»-
periuAi. Ab hoc Romanorum prinoipes »ppeJlmti tmui cme-
fmres: aut B&kdk»r4i Crmuglearis Ckromieomi CaJBs Julias Cae-
rar, a quo romani priacif es «««rare« m^pellantiijr, primas ap«d
Romanos Bognltfre arripoit imponftMi n^neas Hf^ mmI« fMinqoe.
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9ien$ in ^, in Z. 48S bloß sagi Rigidos unde PoropAjiUy so
$$tst iafw M GAtd unde Pompeji» ^); umn der Diekier der
Kaieertkrowk m Z. 370 von Anienor sagt Er ftifle Mandoawe
ond eiDe ander, beijit Padouwe, woraus JBBo u. fBt, eben so
ySMBS schon vor JE (s. 5.105. 106) Pa;owe, bafowe uste. tnack-
Im, 90 seixt der Annodiehter dafür Z. 381—82. der ftifted' aos
di borg PitAYium bt demi wa;;ere TimAvio, wo Opitz und
JmUus Patafhim lesen u>olken ^), die Anbringung vom TimaTUS
eher, swisehen Afuäq'a und Trieet, einen in WalilanI (385 fC)
fxmäigen verratken könnte und er fuhrt wirktich tiefer kier ein,
wenn er weiter sagt dA worhten fi die borg Albäne. Nicht
minder eher weiß er gleick darauf nidin b! RtDi*(388 9€ =
375 M) Besdieid in Betreff einer iüzzelen TrAie: den bach hie-
$itt ii Sante NA demi wa;;ere in iri lante (Z. 390—02 M), wie
xitvor in Grieekeräand , dar G worhiin etni Tröie, di man lange
fint raohte fcowen (Z. 377 — 78 «). —
Die ctn oder zehen jAr (Z. 274 M), wekke Cäsar in Deutsck"
bmd xukrackte oder aribeitli, 16 her die raeinftreoge man Ni»
konde nie beduingan (Z. 276 9(), sind, obsekon andren Chroniken
der Zeit nickt unbekannt, dock nickt sbus der Kaiserckronik
entnommen: ehen so wenig die zehen jAr, wdcke die Grieben vor
Troja weihen (Z. 355—56 ^ statt 349—50 ^) und die zwe-
lif jir, während welcker Alexander d, Gr. bis an's Ende der Welt
fuhr (Z. 325—26 tC). Auf die ersteren zehen Jahre Cäsars
wirkten beim Annodichter vielleicht die kurz vorhergegangenen ctn
hom, die da meinün ein knnige (Z 247. im nach vom gerückten
imieÜsdien Traume); die zeken Jahr vor Troja waren gegeben
und konnten bekannt sein; die zwölf Jahre Alexanders aber mockte
der Anmodiekter, der sieh den Traum Daniels, wie es scheint, ja
amek HUisdur regdte (S. 270), aus MakkcAäer I, 1. entnommen
1) F)r€ilieh giemgen tfie irrigen Handitkrifien durch Rigitas GaCo
i»4e P. 9wrün, uftrauM JB sieh lv$tig smrecktreimt :
der eioe hie; Oatö.
6er aader hie; P 1 A I ö.
der Tertreip euch R i g i d a n
nad deo wiren Pempejam.
Bo€k h0tU er kier Vorgang an m+9t, die Rigidui . Cnto . Pampejns
«Mküoi. nvmoM Lyrer übersetzte {obm S, 25$) „Cafo der emsthaf
*) f^gi» 9C tu. Mtia, 447. wiftnlCneben gew«0Be 665).
pv. a.] 18
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haben >), wie anck dm$ Alexa$ukrKed de» 12. Jhd. eoffi: dag OMiget
ir wol hdreB Id li1)r^ Maehab^dram (Fora« 183, 9X ^^
5cAAi/^ ««mes ganzen GeOchUe (Z 863 — 868) iiiilab er eiek emf
1 Moeis.
In das GAiet dieser gelehrteren Bewandertheä gehört sekem-
bar auch der Zusatz in Z. 313—15 ^ van den Deutschen ingegüi
IndtA; doch wurde Indiens Erwähnung hier wiM durch Z. 360 M
(= 370 tt) iumI 563 ^ (= 309 tT) jeoiialf Indea getteek,
ähnlich wie Egipien aus Z. 515 A schon in 433 V hmusufirücit.
Wenn der Annodichter aber bei Herübemahme vom Z, QS^ M
(= 482 9() über Augsburg — des Augustus fturfTun Drttfas
als ihren Stifter nennt (484 <0» so ist das sein Wißen, vom dem
die Kaiserchromh ni<^s vordeutei; die Art aber, wie Jener Uer
nicht nur Z. 683—84 M als seine Z. 481—82 mrfmnmt («. 5.
270), sondern auch gradexu jene eigene EinfleAtung von Druem
schlecht reimt (ftieiTun : gedtnter) *), und während die Kaiser*
ckronik auf Auguftus der yII msre nan (JL 683 A ac 4dl W)
gi¥lt reknt AugulU bAt noch von im namen *), auch hier mnr
nOhig umreinU Owisbuiig ift nA imi geheisan» — ein Reim, den
sonst die Kaiserchronik auch kennt 4); so iriU darin wohl dieSU^
rung und ümwerfung genügend xu Tage,
>) tFoher auch der Vf. der gereimten alten 6 im kani^e buock mi
daraus erhaltenen Ahiehnitte ton E$ra und den Makkabäem (S. 47> dh
f Forte kais
D6 bA tdi bleip Aleuia^er^
swelf jär WM «r
kttoio in 4en landen i^eweren»
als ich h4n ^elefen.
Noch im J. 1643 heißt et daher auf einem Titet ^y Alexander der große M^
nigy Hkiorim wie er innerhalb %wölf Jahren fast die gmee ir«lt a»-
Hr eeme Gewait gehrmd^**^ (4<»0
*) IT. fFaekemmgel im Altd. Leeebuehe ist geneigt gekeipm m 2.
46a und seniuil(er) m Z. 484 uuswutaueehen; nielUieht aber hUfo dmo n
Z. M4 M rorgeschlagene (Tb. I, Ä\ 59) beßer o», wenn nickt dao Boote
väre, die Ferrenkung dei Reimee ttehen ou laßen wie »io atl, •!• opro^
ehendeten Bewtie von der ümgeataltung. Der Renn iot nieht eehloektor alt
der gehleekte m Z. 391 : %%. 913 : 14, die aber oben auoh Zuemtm oimd.
*) Der Schreiber von ^, den Reim hmm u$w, auf Tngpm «t«.
nend iogl. WC b7&. HMin : luiriny SU. nMin : Annin) oekroibi unter
fkgan C^* <<3) und eogar Z. 395 wernn (: pan) «lolf waraa. FgL ana
: Hchin (fC 710), : lldin (fC 136), femer 895. 598. 557. 559. 865. 6tk 895.
O Z. B. gleioh darauf Z. 679 Ü (=z 567 tT) «. 999 (z= 917«r)» 467.
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n9r
Reime übrigeHs, wie bald darauf CoIoniA : manigA (Z 480 :
00 V), von 670 — 71 M abweichend, erscheineH m Opitzens M*
irwhe des ÄnswKedes mehrfach; nichi mtr jagiota : flabiBte (431 :
432 fC), sondern auch, jenem Beispide näher tretend, finin :
Agrippfna (491 : 02 W) ^) — FHUe, von denen man nicht weiß,
ob sie meht Opitz verschtddei hat, den so gtd wie einige der
Art sidkerUeh später noch auf Franz Junius Rechnung hammm
(aneginna : ftimma in 10:20), der vermeinte Unebenheiten oder
Absehwäehungen sichtbar amzujßeichen bedacht war ^), vielleicht
eAtr auch schon der ältere Schreiber der Handschrift oder gar der
BichtsT von ff sMst, der aber L 480 dann doch woU eher Co-
loniani gesafi oder beßer Colonie : maaege gereimt haben würde,
wie Z 415 : 16 (2= 471 : 72 M) Germaoie : manige. Einige der
hUemüehen Yoü-Endungen sind vielleicht bereits älter: z. B. archA
(Z. 311 V = 317 M), eben so gut wie m der Kaiserchronik 287
;98g (=285:86 9r)Suev6:Swabö<Mto- Z. 298:06 «[ JuliA:
Beierö m 9, w^ f9RiSo+ fFJTJH^ baiern dA geben und
^IB wM richtiger baier e hohen, wie Z. 315: Baiere : Armtoie,
«0 V (307 : 8) tanreimt, indeß dorther vielleicht doch seinen
memem Rmm 6ire : h^riD wählte.
4( ändert {sagten wir oben & 271 weiter) mehrfach
den Reim: z.B. Z 170 (= 535 «), 213 (» 567 M). In
soldken seinen Änderungen tritt aber oft die Spur des Ursprung-
kek Vorgeiegenen sichtbar genug hervor: vgl Z. 218 {während 210
—23 « geändert wurde mü 574 — 78 M) und fram Z 216,
meht minder nienige tn Z 435 «. 442 gegenüber Z. 406 Ä, JSim
9ö Z SÖJ— 08 tr mÄ Z 205—308 «, wo hifag in Z 294 a^ fag
m 297 ^ /bj8, wie inne in Z 205 aus 207 M. Die rasch sieh
folgende Wiederholung des Namens Duringß . . . IXuriogen in Z
333. 335 (t^i SiciltiD m Z 366), obenein die dadurch entstanr
dem MUkutung des Sinnes {ob bei Duringen oder Sabfeo die
pM^er fabs gdieißen) beurkunden, daß Z 333 : 34 «T Busat» sind.
Wt stellt ferner auch im Einzelnen vielfach um: vgl I.
979 i= tZ% fC); vgU fr 69, versteckt in 135, auch 41t C= dem heßeren
mein 4^ My*
*> f^gt- M in. Ä86. 8a. m. 3W. 370. «79. 359. 587. 7«6. Sich meine
mmmmuSeüung hti Be^zenkerger S. 7.
s) FgL kandaD 701, IMao 130, havi^n 576, Anpan 616, Irkeinnan
, usw. SiA wseiue Zuwmmettiielluug bei Ba^a^enb^ger S. i — S,
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SM
195 :96 tr mä 593 ;94 M, während Z. 239—241 tT oia 549 :
550 ^ genommen wurde.
Seine Zusätze, deren mehrere vorhanden sind (Z. 183 : 84
225 : 26. 303 : 4. 315 : 16. 321 : 22. 333 : 34. 343 : 44. 377 : 7a
385:86. 389—92. 437—40. 451 — 54. 457-59. 483:84. 492
—500) sind öfter bedeutungslos {vgl Z. 225 : 26), öfter aber aud^
nicht unftisch, ja sMst dichterisch (Z. 437 — 40. 451 —54. 457
- 459. 774—78).
In dem Reime in Z. 421 : 22 nlhin : man {doch vgL 325i
593 M usw.) tritt ein Ausfall der Z. 477. 479 M su Tage.
Größere Auslaß e oder Zusammenxiehungen erscheinen nach Z
432 (= 491—94 M), wonach der Annodichter Z. 515 St
(= 433 9() heranzieht, und darnach in den Reimen 435 : 36 +
441 : 42 die Reime von 495 : 96 M kund gä4, wonach wieder Z
497 : 98 ^ ausfaUen. — Nach Z. 460 iT ftdlen aus Z. 514-18«,
nach Z. 472 9€ du Zeüen 531—612 M {der Traum Daniels)
und nach Z. 473—78 U (= 613-18 M) wiederum die Z. 619
—622 M. Hienach begegnet in Z. 480 iT wieder die Z. 620 M,
in 481 : 82 tr wieder 683 : 84 41, in 485—92 m {mä verderk-
ten Reimen) die Z. 665—71 M, in 499—506 9C {zurück tmd
zwischengreifend!) die Z. 379—95 «, m 507 — 16 « die Z. 673
— 680 Ä, womä die Gleichung überhaupt aufhörL —
Wie die Zeilen und Reime in 485 : 86. 89 : 90. 91 : 92 «
sich verrenken, so tritt sobAe gewaltsame Umwälzung noch an-
schaulicher m folgenden Stdlen hervor. Durch die Auslaßung des
Abschnittes von Trier Z. 395 — 454 «ü, dessen eigentlidke ßrxäk-
lung nur bis Z. 449 reicht, gieng dem Annodichter der Übergang
der Z 450—54 Ä für seinen Abschnitt 397 utw. verloren »), m
daß er dlutlkeme (459 <ft) th vremidimo (401 ff) veraBgo-
meinem mußte «); in den sdäechigereimten Zusatzzeilen 405 : 6 (fT)
bricht aber Z. 450—54 « durch. — Der schlechte Rem in Z.
279 : 80 tT (SuAben : üfhabeD), wo Wackemagd die Ghiehwägung
tShihen nicht hätte versuchen sdlen >), deutet gleichfalls auf Ver-
>) Fgl. die oben S. 961. gekemnseiekmete aUgememe UmeekreAm^
der Kämpfe Ca$ar$ mit dem Deuteekem in Z. Mt— 78 ff, der dmmm dmek
noch die autfükrliche SehUdemng dereethen mus M in Z. S7$— 478 9C f9tgU
•) Fgl. oben S, »70 Bdmsdte etaii JaUom.
•) mit Aferhmbeo vanen i$i ohenein ein gelävfigerer Mieirmek mU if-
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m
ierinmg: die geänderten W&rte undir bergin Z. 270 4( kommen aus
LimM{vgL 285 9r. 286^); die Z. fi fluGgen iri gecelte 284 IT
aker, aue Z.218 M (Sie fluogen) und 285 ^ (Stn gezelte hie;
er flahen dA M einen berc, hie; SuAvö) xueammengesioppelt, deck
«m Verderben de$ Sinnes auf, wie. e$ nur bei sokkem lAitön-
dem oder umwälzen begegnen kann. Dasselbe Ortkeü trifft die Z.
507 9€ Mezze ftifte ein G^faris man, woßr m Z. 673 ^ ein
nn man, nämlich des Augustus^ steht, unter weldiem Kaiser der
AbeckmU von Ägrippina (Köln), Metz und Trier erscheint, dem
(wie wir 5. 270 sahen) der Annodichter Cäsars Mheinstädte m
aeme Z. 501—6 einkeilte. — Hieher gehört gleichmäßig Z. 176:
177 V Als der wtfe {d. i. wislage!) Danih^l gefprach : duo her
f ioi troome lagitj , statt der Worte der Kaiserchronik DA er dem
koüige NabuchodonAfor fine troume lagete; Z 260 aber
Der troom allir f6 irgienc, f6'n der engil vane himele(^aU der
wlflage Danih^l!) gifchiet ist sinnlos ^). —
Übrigens kann und konnte nicht fehlen, daß bei aBen Uu^n-
derumgen des Annodichters solche Doppelaufbewahrung alten Textes
(m AmuUiede n^en den wechselnden Handschriften der Kaiser-
chromk) auch glücklich wieder manche Bestätigung des Vr-
sfrüngKcken, namentlich in Betreff der Reime, besonders gegenüber
den Ausgleichungsversuchen von ^, mit sich führte. Entschieden
X. B. in Z. 445 V (= 501 «ü, während 503 in «ü richtiger sein
dürfte) und Z. 457 : 58 t(; nicht minder Z. 425 ^, obschon
hier borten (Schilde) misverstanden wurden (vgl. Z. 483 M), wie
in den Handschriften von M in Z. 31 fchophlichen. — Die Zei-
Im 296 : 97 t( ergänzen und bestöligen gut die Lesart in 302 : 3 ^,
wo ^9 mangMaft sind, während V darnach Z. 304 — 8 Ä
wieder auMßt. Ehen so stdlt Z. 330 : 31 tr die Lesart in Z.
SSO— 33 M mä her; nicht minder Z. 347 ^ in Z. 345 ^, Z
445 V in Z. 501 ^; Z. 242 9( stimmt gut mit Z. 598 ^; Z 581
:S8iM cAerist beßer als 231 :iS^, Z 603^ beßer als 251 M.
— Ä Z 379 : 80 fr steckt noch die in Z. 367 :QSM zu Tage
liegende Lesart, wie in Z 348 ^ (= 346 «) die Lesart biderve
Übe«. F^l. nit üfgerihteo vaoen (7710 M), mit üferbarten hei-
■es, mtm.
>> Mmm müßte iToi» au9 daalhel, danichel, d'niel tieft d^engil ktr-
das i gel. Vormm. IN, 17.
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f78
{M) jeienfaUs beßer ist als beidere (t(), was sinm andern fh-
bensinn einmiselU. — Seltsam haben alle Ekindschriften der M
in Zeüe 286. 287 von dem berge Swero und nt4r M biäH
Twero, als sollte es tweio sein; ^ dagegen hat allein richtig Sutho
(fuedo), was aber vielleicht wieder Beweis der oben S. 274 ge»
schilderten gelehrten Bildung des Dichters wäre ^), der bald dar-
auf Z. 303:4 (ni ba; ni bi;;in) schwerlich deshalb hinxufugte,
weil er noricos enfis, was 99&2 voricus (wie vorax?) las, eiwa fiit
inordicus nahm, ähnlich wie flßo die widerwertigen norimao (2L
Ö897 M) in morlmaD umtat^e.
Wer aber nach dieser ausführlichen Auseinandersetnmg mtk
Dr. Karl Roth in München ^;, der bekannäich auch B!udof wm
Ems xum Verfaßer des Nibelungenliedes gestempelt hat, noth h^
haupten kann, daß die xuscmunenfallenden Abschnitte aius dem A$mo^
Hede ^ziemlich ungeschickt in die Kaiserchronik eingefügt
worden seien, dem wird auch die Gegenüberstellung der Texte 9f
und fSt, die ich Bexzenberger's Mffire von Sante Anoen {QuedUn--
bürg u. Leipz. G. Basse. 1848. gr. 8.) mü vorausgehender Etnlep-
tung 5. 31 — 46 beigegeben habe, nichts weiter helfen, um dessen
gewiss zu werden, daß die Kaiserchronik oticA nicht nach desn
Annoliede, also nicht 1180 erst entstanden sein könne.
3. Nach dem Jahre 1160?
Da, wo in der Kaiserchronik die Burgen oder Städte (fiadtl-
bove: 380; vgL 390) aufgeführt werden, die Julius Cäsar atn
Bheine gebaut habe — Deux, Boppart, Andernach, IngeU
heim, Oppenheim, Mainz (Z. 379 — 94)9 wird von Utieteressk
gesagt, daß Cäsar ihm gegenüber ein Gaftel (2L 388) angelegt usui
zur Verbindung mit diesem eine Brücke über den Bhein gtbasU
habe (Z. 389), von der es nun weiter heißt: diu vertane fit in
des Rtnes gründe oder, wie die Prosaauflösung in JBBo {oben S.
64 und 272) sagt, von des fiines ünden. Den wahren Grund
aber, warum solches geschehen, weiß und bezeichnet das Gedidä
mit den Worten da; quam von den fünden {der Mainzer) usui
hier fährt nun Handschri/t J^ fort:
') irenn ei nicht wieder inach S, 275) von Opii% kerrukrU,
*) Leben dee heiligen Jnno, Era^ieekofi vm K6lu. BwOUdk Gt-
dickt dee IS. Jahrkundertee u$w. München, Kaimr 1617. irL a S. XiL
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4i( dje Me^C9fl«re
sie oicIieiDene irm lierren
nie gaozeD truweo wooten aiile
■ och hailtfea fie den alden fite.
Diese Sieäe ist Grund geuxn-den, auf das Jahr li90 xu bücken,
ob in wekkem die Mainzer ihren Erdnschof Kurfitrst Arnold
ermordeten ^), wekke Vnthai Kaiser Friedrwk L, ah er später
maeh Mainz kam, außer Binridiiung der Schuldigen, durch Schki-
fimf der Stadtmauer und des Klosters St. Jakob strebe, was M
Jakre 90 verbhdfm
Jene Stdle der Handschriß ^ ist eine der ersten von denje^
nigen, mfeske wir 8. 222 als reimgeändert erkannten; und es
u4 dabei grade L 4, welche nur in ^ zu finden ist und
darum nickt maßgebend sein kann. WoU möglich, daß dem
Schreiber der Hdsckr. 4^ grade jenes Erdugniß zu seiner Jk^
derung und Anspielung vorgeschwebt habe; der Vergleich aber al-
ler ükrigen Handschriften {auch fS) ergibt und gebietet für jene
Zeilen den Text, wie wir ihn Th. l S. 35 aufgestellt haben:
d«; die Bfe|:eBJi«ra Di ■iciieioene ir h^rreo
■it (rinwea mite wdren (S9d).
Zunächst ist mit diesen Worten durchaus nicht gesagt, daß
die Mainzer {Bürger) ihren Erzbisehöfen bloß untreu gewe-
sen seien; es kannte sogar nach den vielfachen Bdegen der Ge-
') Ca$par Bruteh ertähli den Vor gang in »em0r ^^CHronick oder
kmri» Oestkiektkuek aller Ert9bi»ckouen %u Mayntz^*' {verdeut$cki durth J,
HtrMimu Frkf. m. M. 1561. Fol)^ nur mU verdruckter JahreB%mhl: „Tiid
letslicfc im Jar M, c. heviij. uff Sanci Johannistag des Täufftm^ ini- er
odmmdÜUk durch Meine Bürger zu Mayntx, im Sand Jacobs Closter er-
mordet worden, auch jhme seine kleyder außgezogen, vnd in ein priuat
geworfen. Da jhne nun also todi etlich arme leuth widderumb herrauß
geoogom $emd die Burger mit dem eorper nach drey tagen schändtlich vmh^
gsmgessy hiß Jne das Capitel heymlieh verstolen in die Statt bracht^ vnd
tmr Srde heetatet^ m vnser framon sUfft, Als aber Ke^ser F)riderieh der
«nd, ähem sesmes guUms Fresmdes gramsamen motd vermomen^ hat er die
^imti tmeUrnd helmgeremy samt Smmet Jacobs Closter emider rei/ssen^ schlefff-
fm med merhorgesi tmssem^ die mmuren vmhai&rrem^ die gröber auß tu füUem
gehoieuy den Bürgern ihre Freiheiten ^ gebrauche vnnd gewosAe^tnahge»'
oSrMi omd vherhdibung der beschwärden mußUlgeL Deßglekkem' mueh alle
die ßbemgemt oo am der tkat ochuldig oder sargkwon hättem iaesen enikmup^
tat. Jlso blieh Bisnfnt» gsxoj* tat mersiort vsul aerhfehem, hiß de hemaeh
mider mue wersnlliguMg Oihoms dee Mcrdtoii, ss heaoen und miier auffttU"
HdOm amgefsmgem wordem.^
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8$ktcIUe gemeini sein, daß diese ihren höheren Merren {Kai$er,
usw.) nicht immer getreu gewesen. Man denke nur an Bischof
Otgar wm Uainz, der 843 xu Lothar L gegen dessen Vater Lud-
mg den Frmmnen hielt ^); an Halto von Mainz, der 905 unr
würdig seines Jmtes tmd verriüherisch gegen Ädalbert von Batisr
herg handdte ^), wofür ihn die Volkssage strafte, die noch heute
am Binger Ihurme haftet »); an Erzbischof Friedrich von JKoms,
der im Jahre 953 mit den Empörern gegen Kaiser Otto L hieb.
Es gieng durch die mittleren Zeiten ein Spruch Mognntia ab an-
tiquo nequam, den im J. 171ft bmanud Weber in s. Specimen
II patoemiarum hiftoricanun auch auf die Bischöfe bezog ♦).
Vnsre Kaiserchronik selbst gebraucht der Gdegenheit der Me-
genzffire harren etwas nachzusagen, beim Aufstände des Sohnes
gegen den kaiserlichen Vater {Heinrich IV):
dd begonde man harte fGhelden
der Megeii2»re harren.
Ae f^rachCDy da; er falben werren
an dem riebe haete irbaben.
die gaoten unde die rehten
die wiegen i; dea bifeeve Adelbrebte^
da; der Tun ie wider dem vater greif*
da; was geiftlicben iiuten leit C1695S).
Andre Gedichte, besonders des IZ. Jahrhunderts, wißen Weite-
res von den Mainzer geistlichen Herren xu berichten. Jm Wart-
burgkriege (5t 83) heißt es:
als ahte pfaffen Uten,
die bän in helle abgrant pfliht.
fie kdmen euch ^ee jängeR vfir gerihte niht^
wan fie den felben valfob jse Megenx kaäten;
^en so St. 13;
1) Tksgonus cp. 47. sum Jokrs 834.
s) Sieh Orimm DmUeke Sagtn iBtrUn, 1818) T*. il, S. 190. mmak
Otto von Frei9ingen FI, 15 (ex YUlgari traditione in compftlis et e«-
riis hactenus auditor; auch Alberieui s. J. 910), Liutprmmd Uli. D,
3, fViduekind u»w.
•) Sieh Grimm DeuUt^ Smgen iBerlim, 1816), 7% /, S.WSß. mc*
BangeU ThOrmg, Ckromik Bl. 85». ^ Fgl. C. Fick De HiUU II. ai^
chiep. Magnnl. a maribas ceros. Jena, 1707. i\
4) H^9^Mlb tr 1718, amf Beschwerde des Mainwer Ihfes
fiikal, in Specimen III. öffentlich ahbiUen mnßte.
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SM
4tki Ban dem Vulder vOrAen wold« kreakeB köhe^ rehl?
Eben so.läßi Ottokar Lueifer zu seinen Teufdn, die dem
Qristen ntchts mehr zu Leide thun wollen, sagen:
woU ir ba; oiht rchaffeo,
£6 wil ich auo dem pf äffen,
der ae Meiaae bifcliof ifl,
wenken ia tU kiuraer Trift
■ad wil ia feCaea Aber iuch
uad wil da; tuen uabe da^C?}.
wAod er gote ae ha;
nafera vramen TchRfTet ba;-
daa Ir alle luot.
An das alte ürAeH denkt Ottokar auch wekl^ wenn er
BtttiptaL 541. von GOhard von Mainz {x. J. ISOS) sagt:
M fehl aa dea pfaffea,
ob er; alht wol habe gefchafiea?
er kit der lelea küre aü drl,
▼ OB Meiaae der Iriuwea yrl,
liriif er pfaffe Aals
triof eM den pfalagrAren gria,
fd biJIA lIAio geaaoc
uad allea ptkffea flberklaoc.
Dakm zielen denn auch wohl in dem Loßbuek der Müsichener
PiBKpierhand$(Arift (Gatal. p. 39a BL 128") die Worte 'Frage den
Byfchone Ton Mentz ob dein frewnd gut fy oder nihf. Aber
wenn wir auch jenen alten Spruch Moguntia ab antiquo nequam
mä Guden (Cod. diplom. I, IIT) aii/* die unruhigen und meur
terisdien Bürger und Bewohner des alten Mainz zu deuten geneigt
simdj so gilt eben das Urtheü ab antiquo und galt so sehr für
alle Zeiten, daß nicht vorzugsweise am Jahre 1160 aBeki. gehaf-
tet werden kasm. Sind nicht alle treulosen Gegner Karls des Gro-
ßen oder alle Verräther des karolingischen Sagenkreißes (Crone-
lun, Malaria, Doolin, Raimund, Grifqne, usw.) ^), ist nicht
sdkst Pilatus von Mainz gebürtig? und sagt nicht Fredegar
$Aon zum /• 640 vom Zuge Sigeberts lU. nach Thüringen, wo er
von Rudolf geschlagen wurde: Magancenfes in hoc proelio non
fiienmt fideies?
4. Im Jahre 114f oder gar 1137?
Die besten Handschriften der Eaiserchronik (^ftlMB
O Magaaaeai, to foiatu dl Magaas« m dea Beali di Fraaela.
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9SB#), ^oAefi wir 5.55.60, 9ben $9 die Pir ^ M u m fl ifmmg (5. 228)
fiihren nur bis Kaiser Konrad den IIL, wobei hemmders su
beachten bleibt, daß, während 9 dessen Leben zu Ende fuhrt ^X
^IBflSB sogar mit denselben Worten mitten im erst begon-
nenen Leben jenes Kaisers oder Königs da abbrechen, wo Pabst
Eugenius und der h, Bernhard von Ckdrevaux jenen König wie
den König Ludwig von Frankreich im Jahre 114\ Mum Kretuasugc
auffordern.
Diese Werbung wurde bekanntlich hervorgerufen durch die
Kunde von dem beklagenswerthen Falle Edessa*s oder Rohas im
Jahre 1144, der in der Kaiserchronik unmittelbar vorher {L 17261
<.- 17282) erxäUt wird, und gewiß ist bemcksund, daß die Prosa-
auflösung der Kaiserekronik, die, wie gesagt, cnck mur bis
Konrad IIL fuhrt, grade mit jener Einnahme, die sie am
andrer Qudle äwas genauer erxähb, ganz abschließt Sie sagt:
Bl den mlten wum ein heideoircher kfinic, der hie; Sancwta (z:
Z. 17S(;i) bi dem lac ein Aat, hie; RAas (17963) aod was ein grd^
Hat. dA wären Icriften ione (17S64) und wat ein emebistuoa (I7t€^.
Dar rieich der Icänlc heimellch (17t6S) ao dem heili^n Abeade ae
wlhoahlen (17S$5) in mitten, 66 man mettio faoc (179€7).
DA ein herre die ^rfien lejsgen lefen Tolde und er f^rechen Mde
^nbe demine benedicere% dA fante im got in flnen mnnt *dle beide« ftnl
Im der ftatt w«r geneCea wil, der were ich'. Der OMiAer t^emtk 'd4
IM'tft nnreht«'. er Ja« aber da; Telbe und Mem dritten mAle* Der ■ciäar
ble; in dannen gAn und hie; einen andern dar Tfän« der iat yir fich,
als e; i^or im gefchriben Auoot. &e TprAchen, jener w»re nnfinnlc [dne
rinne?], er Tprach 'des werdent ir wei inne*.
Durch diesen Abschluß auf das Jahr 1144 gewiesen, dürfen
wir doch nidit außer Acht laßen, daß, nachdem weiter erxäUt
worden, wie yil der krillen in Edessa erflagen wart {L 17279),
gleich damadi erinnert wird, daß den tiuvel geroQ fit der rit
(17286), wände er Intzcl dar ane gewan, m so fem hierin
doch woU auf Sangwin's oder ZanghCs im Jahre 1146 erfolf-
ten Tod gedeutet wird.
Jene Thatsache aber, daß drei, ja vier Bandschriften
{unterstützt von der Prosaauflösung) mit dem Jahre 114f ofacM«-
ßen, gewinnt an Gewicht durch die S. 6 u. 1 bereits gesduSderte
Art, wie Handschriß ^ mitten auf der Spalte {wie um Satz
■) fSt hriekt im Mmer gereimtem Hälfte iS, 11) miUem m Jfnris 4.
Gr. Lekm, m seiner Pn$m (6\ 11. M. <•) mksf erst wdt K^mrmd lli. ak.
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tmd m dtr S^gekmikmi) aUrieki und BamMkf^ M, «m ^>en
grade so weit wie ^ {mii KR+9) muf einer und derseHen SeOe
SU reichen, auf dieeer tdhnäüff immer enger und kleiner idimk
und grade mii der iHzien Zeile und mit dem lebOen Warte «on 4^
{u. JB^S) ausreiche Daß fS weder am ^, noch ^ mm Kt,
emek 9 nidd unmittelbar aus ^ eninommen hohe, hegt mach dem
S. 2S3 ÄngedetOetm und auf jeder Seite m^omi mi Tage; dagegen
geht aus dem Federspide am SeUuße von flS (5. 8— #) hervor,
daß auch dieser Bandechrifi Vorlage gleich 4^ und MM dermis
hen ZeilOy mit demedben Worte abbrach.
Die Omdsehrifien 91 und 9R2 ireehen aher sogar schon
mä Sonrads Vorgänger Lothar IL, sonach mit IH^ ab, eine
l^atsache, die tim so beachtenswerther wird, als die Worte, w^
mit jene beiden Handschriften abscUießen, ganx geeignet sind,
schon hier den wirkliehen und ursprünglichen Abschluß
des ganxen Werkes zu vermuthen. Denn nachdem Kaiser Lo-
thar zu OrtreDte flnen fcaft fcA; in da; mere (Z. 17173) und
sein Tod durch die Anzahl seiner Regierungsjahre angemeldet wor-
den (Z 17176:77), schließt der Dicker mit den bedeutsamen
Worten:
8 wer da; liet verDomeo habe^
der fol eio palemofler flngeD
17180 de« alaehtifea gote se mjDiiei,
ande (se wefe) de« ktitar LIvtlMf« fUe.
er WA« wol des rlckes hirre.
bi ioie WA8 vride giiot.
diu erde wol ir wuocher truoo.
171^5 er miniieie alle goteliche Idre
OBde behiell oiich alle werltllche 6re.
er vorhte nloea trebtia«
fan ieC diu rselige kilaigio.
die armen fie bewetten,
17190 die aAtegeo üe berieten,
die beideDrcaft fie betwangCD.
fwa; fie ie aa dem riebe gewaoae m,
da; waa gotes £re«
DU gDÜde got ir beider f^le *>
>) Z. 17S26: got von bimele gnide 4er T^le; 16800. se gnaden
Ift ria rSie iGotfrid9 von BoniU<m); 5680. iä beife er iMimne$) una suo
den Ewigen gniden. Vgl UOn.
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Am die$m Warten im Ganzen gehi xunäeket unhemDeifeU her-
vor, daß Eaiser und Kaiserin beide bereits verschieden sein
mußten, aber auch erst kürzlich verschieden sein mochten. Lh
Aar starb am 3. oder 11. Dezember des Jahres 1137 und Kaiser
Konrad wurde 1138 gewähk. Die Kaiserin Richsa oder Rir
ehenzaj Lothars Gemahlin und Tochter Herzog Heinrichs von
Sachsen, heißt in L 17188, und atic& schon in L 17045 diu f«-
lige kttoigiD; sie war im selben Jahre 1137 vor ihrem kaiser-
Udien Gemahl gestorben. Darum werden sie auch oben beide so
gänzlich zusammengefaßt, und sicherlich unmittelbar nach ihrem
Tode.
Wenn es übrigens kurz vor oben mägetheHtem Sohlußo in Lh
ihars Leben in Hdschr. 91 vom Pabste hmocenOus IL, der 1143
jtar6, Z. 17095 : 6 heißi:
Sie behmbete« iBfl^eentiaa«
wi4er 4eB m%e Bieaan aihl geiaoB,
SO füllt die Hwaige Folgerung aus diesen Worten auf Gegenwärtig^
keü in Nichts zusammen durch die Lesung der übrigen Bamdr
Schriften:
wider gote Benac niemaB aiht getaoa,
WO auch die jüngere Bearbeitung wider gote (ill niht Ynim) be-
wahrt hat
Durdi das in l. 17178 jenes Schlußes von Kaiser Lothar H
gebrauchte Wort liet entsteht aber die Frage, oh der Dichter hier
sein großes ganzes, bis dahin durchgeführtes Gedicht gemeint
habe, das er gleich vom in L 2 u. 42 vorausbUckend durch liel
als em Ganzes aufgefaßt und bezeichnet hatte, oder ob nur jenes
Leben Lothars ^), wozu dieses aber als liet doch vielleicht zu
kurz erscheinen möchte, gegenüber dem Abschnitte vom h. Silve-
ster selbst noch nach des Kaisers Constantin Tode {L 10527 —
10648), welcher mit ganz ähnlichen Worten schließt:
>) Gana ähnlick $ckUeßt Ottokar seim Lebern Kenradius iHptU. 33) ah:
Hie Biite eia eade hat
kfialc Kaoarilec lebea.
f Ol genioche im f ebea
geaäde aa der f^Ie,
da; Ae faal MiohahMe
i; allta wegea wife
la; TTdae f aradlfe.
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Swer 4a; llet ▼emoaieB fe«be >>,
10C9A der Toi ein paternorter fiof en
in des heiligeD geiftes mioDe
se lobe Tanctd Silveßrd dem heiligen hdrren
nnde se wege floer armen T^le *),
der des Jiedea allir €riti began:
10€40 Sente Silvefier der belüge maa
der iß i m geaMdlclicben bt
aate trönum d^i,
■ade helfe allen dea,
die e; gesogenllche rernemen.
1IM4» lebenden unde tdten
den gnäde get der guote,
der hlmelirche h^rre,
hie an dem Übe und dort aa der r<61e.
jKatm hier wohl weniger in Frage kommen, ob unter dem hier
gememien liet bloß der nach Kaiser Konstantins Tode noch erzählte
AbfckmU v<m des A. Silvesters Kampfe mit dem Drachen (Z 10527
— 10033) gemeint sei oder wenigstens der ganze große Abschnitt
von Kaiser Konstantin und Silvester (Z 7825 — 10648), so ent-
steht die weitere und wichtigere Untersuchung, ob auch bloß dieser
oder der ganze bis dahin verlaufene Theil der Kaiserchronik selbsL
Zunächst hat jener Schluß die größte Ähnlichkeit mit dem des
kuonradischen Ruolandshedes :
Swer i; iemir höre gefagen,
der feole In de« wdren gotea ainne
ein pater nofter fingen,
se helfe mlnea hdrren •),
se irdBe allen geloubigen Men^
da; ttofih «) got an rehtem geloubin mache veüe.
«) rgl. auch den Sekhiß des AUsanderUtdes C<(9«9):
RA ift diu liet se ende kernen«
allei die e; habeal Ternomen,
beide man unde wlp,
denket aa den Ewigen llp
■nde an da; dwige leben:
dar ndch fUt ir immer Areben.
ld;et sAt girieheit
nnde habet immer arbeit
nmbe da; Umilrlohe, usw.
•) Z. ICtie. Sente Heinrich wege uns aa der f^le«
»> D. i. Btmrnk dem Löwem^ der auf die PUgetfokH wmm getobien
*•> Die mitereifen HerMegs Heinrich des L&w€h.
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Sodann sind obm Z 10638 : 30 gemx dosu gemacht^ einen
RukeptmlU für den Dufter des ganzen liedes abzugehen aitf sei-
ner weilen Bahn {van Cäsar bis Constantin und von Constantin
bis Karl usu>.), obenein nach einem so langen und bedeutsamen
Abschnitte, wie der von Constaniin und Sävesier. Einen zweiten
solchen Ruhepunkt aber würde und wird der Dichter bei Lo-
thar IL um so lither gewiüdt haben, als er damit zugleich dem
Schluße des Ganzen wenigstens zueilte oder nicht mehr fernab war.
L 10638 : 30 aber haben ganz das Ansehen, als ob ein Fort-
Setzer dem verstorbenen Dichter jener ersten Hälfte des Wer-
kes, der des liedes allirdrift began, Beil für flne arme f(6le ii^üf»-
sche, wofür das ift der Zeile 10641 auch sprechen dürfte >).
Doch die Frage um die Einheit des ganzen Gedichtes oder, was
dasselbe, um Einen Dichter für dasselbe kann uns erst später
beschäftigen.
*
Wiciuiger wird für usU hier zunächst der weitere Umstand,
daß in Z. 16268 Kaiser Heinrich IL h e i 1 i c genannt wird.
Die Kaiserchronik unterscheidet zwischen heilic ^) und faelic Lo-
thar' s n, Gemahlin {sahen wir S. 284) hieß diu f«Blige kunigin
(17045. 17188) ») und von Gotfrid von BouiUon heißt es (16804 ^)
Sto fftle ift f«Blic unde reine. Karl der Große heißt nirgends
heilic, er wurde bekannUich erst 1163 geheiligt ^); Heinrieh IL
aber ward 122 Jahre nach seitum Tode, also grade im Jahre
1146, durch Pabst Eugen heilig gesprochen. — Der Handschrift
^ feUt in ihrer Z. 16268 Sente »), doch fBWt+fBi^^r. eo
>) »1^ irt, m Den ift er, SSo+nTf JHTS Sl im, SSSBS Di^
im goi genmdio ft, Der ftd im geo. bi.
«) ygl. Sente oder Sanclus bei Kf;MuM (Ifti38. 49.0. 84), BobI-
facias (lOS), SilveQer (786$. ia«a7. uem % Slttun (€lt4), Gvegori«« Clt4.
6041), Coroelius CI0407), Petrus (10400), Andrea« (10406), Maickiaa
(10411), ««10.
•) Ganz wie Ottokar (s. Th. 1/, S, a«6) KmUer Rudolfe «m
Hakekwrg Qemahiinn tin wip die fiele gen Adbcii memnU
«) Durek Paeehalis unter Kalter Friedrieh L Die Urkunde kei tfca
Bolland. Act. 55. Jan. S8. S. 888. Vgl tVmUk illft«riA «ftnoBifatleBU
Caroli M. varii« obferv. illaar. Jemm^ IMO. 8. & tftw muI Hormm^^r^e
ArMo 1819, S. t4S^a44»
») fVokei Mhi wnerwdkni kUikem darf, daß in ^ m. m Z. IMM m.
SS. der Pahtt Booifaciu« genannt wirdj den MIBÜBIS und eMet WMM£M
richtig Beoedictus fi«fia«ii. f'gi.. 8. Mt. /inm. S.
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wk He vbtij/ti^ hakm Uilie ^), und mm mit d^f imnkm der
$ekaH geschehenen Heüigepreekunjf iH die gemne m leUafie 6^
hdu>endt0^ xu Heinriche Grabe tmd den m ihm erfdlgmdm Wtm^
dem (Z 16202 — 68) hegretfUdi;. wobei fireiUeh meder au§m,
daß dieser ganxe Bexug oder AbschniU ersi naeh der Antobe mi^
ner Rsjfienmj/yahre und dem auch sonsi geUhtfigen Drikeässprueke
üe cngeie Meten fine Mie (16260) «) m lesen komnU, während
sieh an die letssiangefUhrten Worte die EmfiihrungsseHen des näA^
siem Kaisers Eonrad JB. ganz natürlich anreihen würden. Jener
ganze Nadwatz aber hat etwas Verwandtes mit dem oben besfro^
ehenen, nach kaiser Constantms Tode (ZL 10522—25) erst naehr
erzählten Ahechmtte von Süve^ers Kampfe mä dem Draehen {Z^
10527-10648) und, wollten wir jenen Nachsatz von Bsmrich IL
ü b erä n gs t lich für später kmzugefugt halten {num be dei U w aber
m/), so würden wir ja dadurch abermals vor 1146 hinaufge
rüdt werden.
♦
Die Versammbmg zu Vezdag, auf wdcher der h. Bernhard
van Oairevaux im Namen des am 27. Febr. 1145 gewählten Pab*
stes Eugenius IV. den Kreuzzug predigte {vgl L 17283--87), mä
wddur Aufforderung die Kaiserehromh in &aren besten Handschrift
^ ten <4^]BSB€(+IHI») so wie in ihrer Prosaaußäemg abbriehi
{S. 282) fand am Osterfeste des Jahres 1146 sML
Nidä ohne Gewicht für gleichzeitige Abfaßung uneers Ge-
dichtes mit jener Aufforderung zum zweiten Kreuzmgs dürfte der
scheinbar geringfügige umstand sein, daß in seinen letzten Worten
(17286 : 87) nAen K(Pnig Konrad König Ludteig ohne die von
den um hundert Jahre späteren Handschriften WFMMLXi deshalb
Unzug^ugte Bezeichnung von Yraukertcfae aufgeführt wird *)
— gewif^ Beweis von gleichzeitiger Bezeichnung beider Herr-
scher, die auch selbst da, wo keine Unterscheidung ditreh keiser und
kimic möglich war, keine Verwechselung besorgte.
überhaupt ist jener Abschnitt mit lebhafterer Frische und mit
>) Lms m Z. ISffS m dem Leserim yntsr WMMXt lieilec.
»> Vgl %. \t%U. It8t8. lOin.
•> Gmm wU f hm iUpkau heißi Papa ttP(tBio« »d hodewieues
tcfcai Fr»D«iae b«»IIm 'direxU, qul AfttU» per bMtan Bernardmi
■HaHM ClMrevftllaftrefli ctmmb pniediefiTi K*«cipit. Primns igimr el
pitecipali« rez CaoBra4a« AgniUiis efi.
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Kemtm^ der ZeüverhäUmne abgefaßt, die der DiMer Schr^ fitt
SckriU verfolgt, während er von Karl dem Gr. an, bei aller Liebe,
mit er namentUck bei diesem noch verweilt, Vieles überspringend
rasch XU Ende strebt. Jenes Verweäen findet eben so heiLothar IL
statt; mit gleicher Unmittelbarkeit werden aber darum auch hier die
Brüder KuourAt und Yridertch (Z. 16087 usw.) ohne allen Bei-
sai% {ehoa Yon SwAben) aufgeführt: eben so wird bei benogeii
Uodairtch {Z. 17020) kein Land, umgdcehrt der berzoge ze Bei-
ren (Z 17111) nicht mä Namen genannL Dagegen wird jener
beiden schwäbischen Herzöge besondrer Begleiter Yridertch T<m
Yalkenftein (Z. 17071: doch wohl von der würtembergi-^
sehen Burg dieses Namens) namentlich hervorgehen und Italien
tmsiAauKch geschildert {Th. L 5. 525-^527); zum darnach her-
vwrgehobenen Aufstände des Herzogs von Böhmen setzt der Diehier
sogar da; was da; ander leit (Z. 16991).
Gliche Lebhaftigkeit und TheHnahme herrscht in den weiter
vorausgehenden Abschnitten von Heinrich IV. ^), Konrad IL
{Z. 16317—32 usw.), Heinrich IL (s. oben S. 287) und vor^
züglich von Gotfrid von Bouillon, der von Z. 16034 gleich'
fMs einfach nur als der herzöge Gotevrit, nidu von Lotharingm
oder Brabant ^) bezeichnet, dessen Zug aber anschaulieh und mä
Liebe *) gesdhiUert (16640. 42 usw.) und von dem mä besonderer
Iheänahme zuletzt gesagt wird:
1) Hier tleUl sieh der Diehier avf Seite des f^tfamgtnem f'mSer:
die f aoten uade die rehtea
119^0 die wi^en i; dem bifcove Adelbrehrey
da; der fan ie wider dem vater gef reif,
da; was geirtllchen fluten leit.
(F^. ITOCt: Geiailchea Unten geviel e; ubele.)
•) WU ihn iwfer Andern Rndolf eon ßmi in $. WilMialai mmmt:
^ochTrit von Brdbant, durch den goi da; reiae last und fhi vtt
hellif e; grap ae Jerdfaldm wider gap nner lieben icriftenbeit, ala
er; mit ftner baot erßreit.
*) ffährend Otte im Eraeliui (tSO uiwO von Oetfrid «. B. sagt vom
dem wir genuoc bieten ae ragen. Aodk tpät wmrde er gern go»
emngen: 190% erschien hei Zeißenmaier in Amgihurg y^Herineg Oetfrii.
Histeri wie er wider die Tdrgen gestritten vnd da hetflig Srmh gewmmem
kta^ Cd«) tmd nie n LeyhsMgkt ,,Byn M&M*er trmetMS wie durek
Hertseg Gotfrid von Pullen mnd mnder mehr duietmdieher Purstem «atf
J^rren dne gelohte londt unmd das heglig grah vor »eiten gewmnne iwi ver-
dem'* (40). ^ Schon 148f ereehien hei Hans Bämler »u jingshmrg di^
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' wi ▼lreirket€t ir d n'tch fli
4eheiii6D man fd (pmhen^
deoi ie TA wol gefchaBhe
sallen werlt^en?
16800 26 güAden Itt tln f^le.
a1« ich ia nä Tage,
dft SU9 dem heiligen grabe
ruowet Dn gebeioe.
fln r^le ill roBlic nnde reine.
Daxu übrigens keine Klage über Jerusalems Zerstörung, die
er«< 1187 erfolgte und hier geunß eben so gui wiedergeklungen ha-
ben würde {auch im Annoliede vielleicht) wie m. B. der Welsche
Gast 28 Jahre darnach des Falles gedenkt, wo er Kaiser Friedrich
IL xum Zuge auffordert:
•b eg unter hdrre wolde,
da; man fich niht arbeiten falde
da; man fln grap gewunne wider,
fö wasre nibt gercheben fider,
fit wir da; grap hdn verlorn,
fd maneger firtc unde sorn
easwifcben der krittenbeit.
B; fint wol zweier min drf;ic jAr
da; wir; yerlnrn« da; la war,
fit ift ie gewefen ßrit^
som vintrchaft unde nlt,
▼orbt ha; und andriu leit
enswlfcben der Icriftenheit;
tmd wie der Fall von Edessa in der Kaiserchronik (Z. 17261
— 82) wirklick lebhaß erzählt wird, oder wie es unter Her aclius
(11197 usw.) heißt:
als Rdnnere vireiriieten da;
da; JerlkTaldm yerheret was,
grd; jdmer dd wart
xe Rdme über al die Ttat.
Jfö großer Lebendigkeit wird unier Qotfrid von B. nament-
Udi die Eroberung Antiochiens geschildert (Z. 16643—16702),
ganz wie Ottokar mü Lust tmd LiAe bei der Einnahme Akres oder
Akkans durch die Muselmänner vtrweih (Hptst. 405—463). Jene.
ouspihrKAe Schilderung von der Eroberung Antiochiens wie Jeru-
nAic*»r»e wm der X^etafukHnmeh dem heUigen Lend vmt denelhen Beim*
g^nmg vmd'Bitmmkm dnnh Bönft. «. Jr.<* (Ponscr Ann. I, !»!• Nt. IW).
^hithä%iiig frmmMHk Las iBUoi» et geflee dm presx Gödeffiroy de^oiK
H«i. Ftorw. IdiO. 4o, iEben Nr. 8W40
[IV. ».] 19
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salems faßt der $UU vorwärts Mends Biehter, grads weA er wohl
länger gern dabei stehen geblieben wäre^ mdetat m die Worte ssitr
sammen:
nuoe mohten wir lu nimmer geragen» befunder
alle die wunder,
die got tet durch rinc kini (16779).
Jene lehhaße Theünahme am schon entrückten ersten Kreta"
zuge, an dem die Deutschen sich grade nicht allzusehr betheüigt
beuten, war jedenfalls erst wieder durch den eben beginnenden
zweiten aufgeregt worden und der Abschnitt von Gotfrid (Z
1 6633 - t6804), wonach der üickter selber erklärt {vgl S. 227. 267)
Nu fulen wir wider grifen zuo dem keifer Heinriche , erseheini
selbstredend als ein Nachholen dessen, was die Deutschen das ersts
Mal vemachläßigt, ja für eine Ihorheü gehalten hatten ')•
Um aber auf Gotfrid übergehen zu können, bricht unser Dich--
ter seine frühere EriDähnung von Sangwin oder Zenghi und
Rohas oder Edessa mit den fVorten (Z. 16630) ab: NA lA^en
wir die rede d& Bn. Swenne i; kumit au die ftat, So be-
fcheiden wir die rede ba;, wodurch jedenfalls des Dichters
Absicht sich kund gibt, noch viel weiter vorzuschreiten, wie er
denn auch auf Edessa und Sangwiii d. t. das Jahr 1140 unter
Konrad HL wirklich wieder zurückkommt {oben 5. 282).
W. Heimat der Kaiserchronik.
1. Helena von Trier.
Schon im Abschnitte von Constantin's des Gr. Vorgänger und
Vater Constantius wird Z. 7629 erzählt, daß er die Frau He-
1) Eck^ von Repkau tagt Cgieich mit dem ClironleoB UrTavsO
Dit here was grdt vao roanoen unde van wlven. de man \H deo pl4ek
AäD üppe deme velde, de herde dat ve, dal wlf l«p mit der wegen, 4e
moaich lU deme kidttere» de auoDeB vdren doli dar med«. 8e vArea
dummelike; Te- vdrden mit io £nt gaass te wÄndta dal de k«iiic«
geift in der gans w»re. Be wänden doh, dat kooing Karl Ap gittern-
den w»re unde mit in vdre unde Te geleidede. Se d^leden dcb lUl last,
dr Te dat T^gen unde gewannen, ümme das ddne mifTehelllnge 4ede ^«4
nnen flach, it mdtie gelütteret werden de wHe van deme kwe. De
DAdlfclKin dAkte defe vart dn fpol: fe newelden alkl varea
dii^ den wocreni de Iwifkea deme »dwefo aode deme iMtfere waa, s«.
der vdreii fe all^ alU de aadesea dddea aade wAg^Aea mw^
llf der god.
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leiia von Trier xmn WeiU gmommm hake. Imar wird m
iarairf folgenden Abechnitte «on Consiantm tmd Sihester, aU He-
lene endlieh xum Sende kommen zu wollen erklärt (Z 8396), m'e-
der wm ihr aiusgesofft (Z. 8270), daß eie xu bittönifken {Wt),
bitanifcken (!BB#), bitinifcben (0), bitinniTken (IB^^), nach
andrer Leeart zu britanifchen (ÄW»2) Landen geseßen habe.
Jene erste Lesart weist uns nach Bithynien, wo Constantin selbst
SU Nicäa, Nieomedia, Qudcedon usw. weilte, wo das nicäische
Qmcäium stattfand und wohin auch die ersten Kreuzfahrer unter
Peter von Amiens gezogen waren; für die andre Lesart spräche,
daß Constantin^s Lebensgeschichte sich wirklich mit um Britan-
nien dreht *). Handschrift 8S macht übrigens aus bitynifch *)
attgemein ze chrichfchem lande, WMKlX dagegen, Triers
eingedenk, ze diulfchem laiide und cds Helena, nach Beendi-
gung jenes Sendes xu Turax (d. t. des nikäischen Synodus) sich
taufen läßt {Z. 10393) und nach Jerusalem zieht »), wo sie das
h. Ereux findet (Z. 10402), wird wieder mit bestimmtester Be-
ziehung auf Trier Folgendes erzählt, was uns hier in mehr-
facher Beziehung zu feßdn geeignet ist:
Sie fMite •neh se dren
Triere 4er urmaBren
kOiOi des roCy dea gol felbe xno der marier truoe,
wid den nagel, den man darch l^lne beide vuo;e flooc«
aode da; ho übet ranctl Corndlit,
fcandalia (knctl Andrd^,
faneti Petrl sant
10410 onde eine ketenen, da mite er dolde die baat,
ande Tanctt MaUbid gebeine
ande dar kto goU und edele geAeine
und ander vfl manigc b^rrchaft
vmaite fie ae Triere io die ftai.
O £• fehlU iMir die Leimrt biternlfk, wie im Jh^ehnHie von Ikr*
qmdua und Collmtinn» ewisohen Rom iTar^uiniMs) und Tritr iCMaünm»}
grmdoB Herne iFiierho^ als Ferk€hr$mHto gmonut wird iZ. 497^. 4396).
Oky^em» wurde britaniCeb auek noek androu Sniti utkusm^ in 9o fem
die fP'aräger iBaQayyot) tfäter imlfock jBfiT«firi»^«i(^i» l^vog hmßme
CCtauuMB. 8. i"} usid Hure Sprmeke tfuXiv^etl CCodiäita de oC S. H).
*) Rudolf nomnt in : Alexander einmal von Bylinle PaofiAoli«'
•^ Zu der Leeari bltiiirirbi biliB(a)iCk wirkte wekl muek die Miidiung
9em Balemms Mromfet^mdumg mu Jerueulem und wm EraeUue Kreuae^fe*
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wände Tie vod Trier« gebora WM.
Die neueren Untersuchungen von Herrn, v. Sybd und /• Gü-
den^neüter ^), welche durch die dritte öffenüiche Aussteüung des in
Trier außewahrien ungenähten Rockes Christi hervorgeru-
fen worden sind, haben ergeben, daß dieser, außer dem Jahr 1512
unter Kaiser Maximilian ^), nur noch im Jahre 1196 nebsl andren
Heiühümem oder Reliquien •) vorgezeigt worden sei ♦), 4« -4»-
laß und Gelegenheit, daß dieselben damals unter Erxbischof Johann
aus dem Nikolai - Altare in den Hauptaltar des Domes verpfianxi
wurden: daß jener Altar des A. Nicolaus aber am 23. Novb. des
Jahres 1121 geweiht ward und wahrscheinlich damals jene Rdi-
quien in sich aufnahm; daß endlich der ungenähete Rock
Christi in die falsehe Urkunde Silvesters, die erst in den Jahren
1102 — 1124 ufiter Rruno in die s. g, Gefta TreTirorum %md
erst im vierzehenten Jahrhundert, unter Erzbischof Kuno von FaU
kenstein, aus jenen entlehnt ^) in das Archiv des Erzbisthums
dringt, zwischen 1106 — 1124 überhaupt eingeschwärzt sein müße.
Wenigstens sagen die eben angeführten Gefta TreviroruiD zu
jenem leztgenannten Jahre, daß Frau Helena den A. Rock durch
Agroicius nach Trier gesandt habe und erst im Jahre 1132 («o-
weit reicht die erste Gestaltung der Gefta Trevirorum) geschieht m
Trier selbst bestimmtere Meldung vom ungenäheten Rocke Christi,
so daß desselben nun im Jahre 115T von Kaiser Friedrick L m
einem Schreiben an den Erzbischof HUlin schon als ionict iocoa-
fuiilis ^) gedacht wird ^).
>) ^.11. 6. Der keilige Rvck zu Trier, Düsseldorf, Buddems, t TUe.
1844. 184d. gr. 6.
•) Bei welchem Anlnße da$ wumderliche tSediekt Orendel m dem Ikg
kmrn^ dai neuerdingi n, d. Hagen u, Simroek wieder kerem9 g e g eik0 m hekem»
•) Kack Z. U7Z7. eandie Helena nach Cenetantinepel dem Ltitk
nmm dee k. Stephmnue. Auf Helena hat die Sage gekaufte wae Cemtiam-^
im im 4, Jh. wirklich ecken that «— dae Sammdm vem Retiptiem,
*) Brower Annal. Trevir. IV, t,
ft) Deren HpU*. IM. «iidk erH im 14. Jhd. eme ürkundm des SMhi-
eekefe Jok m n m ee (IIN. newO •>» den Tegi keamt.
•) Sekem Greg^rtue v. Temre k&ndeUe De laalca Okri« BM cuBftüa
(Mfrac«!. I, 6).
^) Dae Jahr vorker (UM) iauekS der k. iUek eu Jrgentemii m^^
11^^*<.8I widw^ der Diakonme Jekannee am hatemm dem BeAeU .rtiji
der Uh die Beeekreihmg M dertigm iremieekem) k. BeAm; der Mmim-
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M jener fidseken ürhunäe dee m Trier v$rmgev^$e hemi-
ecken wul heüigeri Päbetee Silveeter ereckeinen die th der Kai-
eerekranA {oben) in ehrwürdigerer Ordnung aufgeführten HM-
dnimer gemieehter und ihre AufüMung 1) corpus S. Matthiae
{aui dessen Eloster freilich die Gefta Trevirorum hervorgiengen},
2) tonica doroini, 3) clavis domini, 4) dens S. Petri et
fimidalia C Andreae apofloli et caput Cornelii, endlich 5) die
eatenae Petri — beweist zugleich die auch zeitspUtere Einschiebung
des ungenäkien Rockes Christi hinter den Leichnam des h. Mai-
idas, der bereits im Jahre 1053 in Trier erscheint, wie der Na-
gel des Ereuxes 1054; daher die Aufeinanderfolge dieser, so wie
iiodk dem clavus domini angemeßen die dens Petri folgt. Bei
Bereptgosus erscheint zwar schon Udena in Trier, noch nicht aber
der ungenähete Rock Christi, der erst seit 1124 in Trier zu Tage
kmnmL Die eine auf uns gekommene vita S. Matthiae stammt au»
den Jakren 1130-48.
2. Gollatinus von Trier.
Auf dem Wege bisher wurden wir schon zweimal auf Trier
hi ng e wiese n.
ÄuA Collatinus unter Tarquinius stammt in der Kaiser^
deromk von Trier (Z 4324)^ von wo er nach Rom geflüchtet
war. Da er gern zu Biterne d. u Viterbo weilte, so stelüen ihm
kier die Trierer nach dem Leben (Z. 4379). Die Rämer bek^
gtrien drum Biterne (Z. 4306) usw. Mit Liebe wird ouch hie-
bet Trier hervorgehoben (Z. 4324. 4329. 4331. 4377. 4379.
4461. 4496. 4658. 4747. 4809) und die Beziehungen zwischen
Rom — Viterbo — Trier {vgl oben 5. 291) spiegeln hier
grade wie, ganz im Jahrhundert der Kaiserchronik, im J. 1157
Maiser Friedrich an den genannten Erzbischof Hillin von Trier
sdkreAi: ut omnes de regno noftro eis Alpes non Yiterbii ad
DOTam Romam, fed Treyerim ad fecundam Romam yeniant *).
3. Cäsar in und yon Trier.
Da wo die Kaiserchronik gleich in ihrem ersten Abschnitte
Cäsar s Kämpfen mit den Deuts^^en haudät, flicht dieselbe
wer i. Hodk o&er fawdkl hereH* im J. 1114 mr/! ^ %u Ufa j*s mnd Trier
fOMs nwrwot^ CSln, dot oker $eine h. drei Könige erkieU.
O Bouikeim HiAoria Treyiror. diploa. I, 589.
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eine Fehde mit Trier m», Au, ab nicht von Gäsair fehma ^),
außer £ereidi und Betracht hätte bleiben kifnHen ^V Auch bei
dieser Erzählung verweHt der Dichter mit Liebe und eehädert
Triers innere Zwiste unter Dulcimar und Signator ausfuhr'
Kch (Z 395—454). Er weiß femer, daß die Trierer den KO^
nem Wem in unterirdischen Röhren zugeführt (Z. 675 — 681).
4. Die Kaiserefaronik von Trier.
Ätte hier zusammengestellten Erwähnungen und Eervorhdnmr
gen Triers dürften wohl gemacht sein, eine nähere Beziehung
unsrer Kaiserchronih zu dieser urmffir^ Stadt zu begrik^
den, die sich auch durch den S. 284. 285 schon geltend gemadUen
Umstand noch bestätigen dürfte, daß auch nach Angabe von Om-
stantins des Gr. Tode und Regierungsjahren nochmtds länger Mn
heiligen Silvester verweilt wird (Z. 10527—10648)^ der bo-
kanndich für Trier besondre Bedeutung hat •).
Trier ist der Kaiserchronik die urmffire ftat (Z. 10404),
als die sich in noch heute stehenden Inschriften 1200 — 1300 Jahre
älter als Rom xu sein rühmi ^) und die in den Geftis Treviro-
mm (eim so noch bei Gotfrid von Viterbo) Belgica Roma und
(mit älteren QueBen) Roma secunda genannt wird ^), wie sie
selbst Leo X. am 26. Jan. 1514 nodi nannte ^). —
Der Sachsenspiegd des dreizehenien Jahrhunderts ordnet dem
Verhäkniß der drei wichtigsten geisUichen Städte oder Bkckäfs
Deutschlands und der Rheinlande für die KaiserwaUen in fo t gm
der Weise:
In ies keiferes köre Ikl die teße fln dit Uftop vob Megefexa, 4li
.andere die vt» Trdrei die drMde die fod Kdlae.
>) Dock ist nwJk der Pfsmamßdsmg der Kmsenkrmuk (ßer
baoch); Cä$ar gelbit von Trier (,Th. lU. S. 61), was am^ Thmttm L$rsr
0. oben S. 255) noch weiß: Der erß kaifer der do ward s& roa der kieb
Julius, der was aio teutrcher man vft was ven Trier bfirtli^.
^) Daher auch 0+ WMKX den ^hecknitt augfaUen Ußem.
•) h Trier erkieU sie* drum muek die gute CflM^e) Hmdsekrifi um
Köurads tum H^§r9kmrg. SilueeierUhsn.,
«) Ante Romam Treveris AetU annis miile treGeaUe.
») AiAB. kia. ger«.JL, iea,aocc«t«A. Sa. Jan. I, saunt. m.t
•) Ut rede CecuaAa Eoaij^ dloi raloertt (AeMkaia» HiA. '
eccier. n, 5eib).
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Mainz Amü $k't i. J. 746 naek Pipin'$ mdMBrimmn's Jb-
$timmung ab Erzbistkum alle SUidU Deut$Mund$ tmter sich ').
Mainz hatte femer das Erzkanzlerthum für Deutschland j wie
Köln für WdscUand, Trier für Burgund oder Gallien und
ArdaL Trier aber hatte hei der Kaisenmhl selbst die erste
Stimme. Zwischen Trier und Mainz bestand deshalb von Je eine
edte Eifersucht. Aus dieser mag daher auch der bald im Ein-
gänge der Kaiserchronik sich vorfindende Seitenblick auf Mainz
und dessen Bischof oder Bevölkerung (Z. 392 — 94: s. S. 279)
sich erklären *), wie andrerseits die lebhafte Theilnahme für Gotr
frid von Bouillon, den Lotharinger (s. S. 288).
Schon Mone hatte die Vermuthung ausgesprochen, daß nicht
nur die Gefta Archigepifcoporum Trevirenfium , sondern auch das
deutsche Kaiserbuch aus Trier stamme und daß ebenso die
dfirch ihre Sprachformen ausgezeichnete Handschrift zu Heidelberg
in diese Heimat gehöre. Wir rufen hiefür noch ins Gedacht-
niß zurück, was wir S. 223 — 4 über ^J, nicht minder über Qi und
auch fß gesagt haben, welche letztre zwar unzweifelhaft Österreich,
wie 9fl Baiem, angehört, aber eben so unzweifelhaft niederdeut-
sche oder rheinische Spuren an sich trägt (5. 229). Die
thals daraus, theHs aus weiteren Untersuchungen fließenden Folge-
rungen werden durch Zusammenstellungen über Ava und ihre ver-
imithlichen Söhne Hartmann und Heinrich in Betreff der Kaiser-
cknmik meht aufgewogen oder aufgehoben: eben so wenig als wenn
msm ehBG den Abschnitt vom Herzog Adelger von Baiern (un-
ter Kaiser Severus gestellt) für Herkunft des ganzen Gedichtes aus
Baiern geltend machen oder aus dem unmerklichen hie ü;e (Z.
17008 in Bezug auf den Böhmerwali) auf die Heimat des Dich-
ters schließen wollte. ^
Die nachfolgende üntersudnmg wird obige Vermuthtmg be-
stärken und bestätigen, muß aber freilich zu ihrer eigenen Be-
gründung weiter ausholen und scheinbar sogar ablenken.
') Bfagantia metropoHs haben« fiib fe civitates omnes Germaniae:
*) Trier hält lieber %u Cötn iZ, 675— '6dl), duß Lambert vw Hert-
fdd a. 10^4 pofi MogunUam capat et prlncepa gallicarum urbium
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C« Qndtte oder YiNrkige der KaMerchremL
1. Lateinischer Eingang derselben.
BereiU auf S. 40. 41 ist das Mjateinische Bruchstück
der Stuttgarter Pergamenthandschrift Mfs. hift. Fol Nr. 411. (ata
dem 1088 gestifteten Zwiefalten stammend) aufgeführt worden, tDef-
che den Anfang unsrer Kaiserchronik (Z. 43 — 232/) tctie-
dergibt. Mitten in das Ghronicon Uraugienre ^) auf BL 18
ist von einer anderen und späteren Hand jene Beschreibung
der sieben Wochentage und -Götter bei den Römern einge^
fügt, die weder aus dem mehrfach daselbst benutzten Beda noch
aus Isidorus (de diis gentium) stammt, aber wörtlich mit dem
Texte der Kaiserchronik stimmt, der nur nach jenem Latein
gedichtet sein kann.
Bei der nachfolgenden Gegenüberstellung der Texte ist, außer
einer näher angegebenen Umstellung, genau die handschriftliche
Wort' und Satzfolge {nebst Schreibung) des Lateins beibehaüem
worden.
1) Uie Handtckrift beginnt mU Noten vom k. Jmmmarius^ tin tm BStim
der Sibyllen nebet dem Mbacknitte über dieselben au$ Beda //, S3$. Dmr^
nach folgt Ekkehardi Abb. CraiigieDfis CbronicoD mit eigentkümliek^m
Hemd' Federzeichnungen^ denen Text und Noten aufGordianue CBL 4t> — 5«)^
eine eehöne Federzeichnung von Moees (El. ft^) folgen, ehe dae EpUkose
BTTebii de requenti opere (fit •<:) einCHM, ml dem mttteetmmenilMvm
und grieehiachen Zeitrechnungen und Tafeln ibi$ BL 18«). /Vac& der ote»
näher geechilderten Einechiebung vo» den sieben fVochentmgtm
und 'Göttern eetzt die erate Hand die Chronik fort: Mexandere Tod iSL
^^)9 ^fnfP*^^ Punieche Kriege^ Makkabäerkämpfe (fil. 97»)^ KoflR, Poa-
pe/Hf, Cäaar (fil. 98«) bi$ auf Severue^ Julian {BL %9^), wonach De •ri-
i;hie fraDCoruni (fil. 70^), Hiaoria Goihoruii (fiL 75«), De origtm»
HRDorum CBl. 79«), worauf die bekannte Stelle von Dietriche Verhmi^
ton zu jittila u$w. iHeldeneage S, 36 — 37.), dann Hißoria Laag«-
bardoriim (fil. 102«— lU«), Chronicon Anglorum von Beda iBL
ISi^), Hißoria Caroli magni von Eginhard und die deuUehen Kaiser hm
Eonrad (918), dann de origine Sazonam (fii. 144«), die GeeMekim
Gotfride von Bouillon (fil. 117^), vom Prieeter Johann {BL 180« o«»
andrer Hand:) u$w. bi$ zum J. übt iBL 807«), wonach noch EzcerpU 4e
CroDica. Ottonis fririenris. epi [auch von Zixa, ^xariaf], demn 4m
Alexandre nagno [BL US"*— S39«), Apollepiut Tj^ma (fil. SSf« —
t4T) mit gereimten Verdeutechungen der lateiniMchem Bäthsel iahgadn^ikt
in meinen Denkmälern Deutecher Sprache. Manchem ^ 18f7. Th, L),
lieh de Jada tradltore (90a späterer Hand).
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LateiBiMh.
geBtiliUtir
aagereinr
Festem ift tMot bob verof
iagBfif fepiiBuiBe diebof facnuie-
niDt.
^ cuBfoe Ulof ueoenuido bob
coluie,
jpAw iB igBOB Bei aqBam
lirecipItaaentBt. bI ibi
iBtrm Bifere coBninBretBr* '
CBB eBifli prÜBBf >) Teplfauuie ad-
Benit dier
e^mvtmemnt omner ronani
j qBBBi foli dedIcaaeraBt
»Utfr clrcBBirepCaBi cereir
per ciBiUleoi porCaater
Denttefa.
■le berer bl der heldeB
jrlteB
dd aaebetle aiaa wIteB *
U abegeft dia BBreiaeB.
die heldea algenelae
«uofeB fie Area aade aaebeleB
Bl oAcb der kualge geböte,
die wol geaierte BAne
90 Bdch der werlde waH Se Ir^
babea feböae.
BAn«re dd worbtea,
waade Ae dea wArea gel
Bieae rorbtea^
M abgote ribealB,
(awdre fagea ich e; iB>
jre Area dea flbea ftages
la der woehea.
fwer da; gebot Bit Ibte bete
BebrocbeBy
la da; wa^^er fie la ftie-
gem
70 OBde lie^B in biae Tlie^eB
oder fie braatea la 1b de«
▼iBre jre tdde.
da; gebot kon dd tob BAne
Bbir alle irdenifke diet.
fie aekaatea des gewdrea go-
tie aiht.
75 ^weaae la kom der Aibbob
tacy
TA Tlljete floh se BAaie
al die ftat,
wie He dea got nebtea gedrea.
die allir wlfiaea bArrea
▼Bortea eiai; al aoibe die
rtat,
80 da; waa gefchaffea (kn eia ml
nlt briBBeadea liebtea.
A wl wie grA;e le dea gel
aiertea.
BleaiaB gelorfte aader Ib ge-
rea
>) Hditkr. piiaür.
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et lo ea folem honorabant
at eif laceoi ei clara tenpora pre<
miaret.
Soconda feria
ilerum ci^Biieneraot omaef rtnani
dee lune
racrificaater • .
e( ia fiflguUr uicif
lampader • • • .
inceadeateC . . .
huao hoaorem • •
luae deferebaat ut
aif kuaen noctiiua noa aeg aret.
TerUa feria • . • • .
romaai oaaueaenuit
anaati militef roBMBoruni
equiffUeiaUr
et libabant . .
deo aarU
ttt eif in bellonun
diferlniaibuf aon deeiFei, .
pniaaief (=: 118) X
ui qoicuntiia biiiaf dei gratiaa
opUaeiet
da; er ia ail vtaiftlicbea oa-
gea faldt gafebaa >)
6i dd mite «retea fie dea
fuDoea
da; er ia gaebe fcbia uade
wuDoe.
An dem mdntage dar adch
fd wart ia allea vi! gdch,
•0 ir opher brdhtea üe se
X minae
▼ ur die mmaiaae
• mit briDBiadea olva;;eB.
• ia allea rdmiflcea ga;;eB
iasnatea fie ir oleva;.
. da; tdtea Rdmaere nmbe da;
. 95 da; ia dia ■»aiaat gn»dic
waere
aade ia fcbdat aabt^abe.
[97^105 von jtpoUo]
(dd mite folde maa die bm»-
aiaae ^rea.)
8da adcb dem mdntAge
(als icb iu bA fage)
ae Bdme Qbir all« die kreAl-
gea Hat
110 fd wdfeade fich alle die rit-
terfchaft
mit belmea uade mit bala-
pergea.
dd opbirdteB fie vil werde
fchilde UBde fwert ia den ban-
dea.
ir roa üe ae wette raadea.
lU fd fameBdea fich die vrouwen
ir fchdae fpil ae fchoawea.
da; butea 8e dem wiegele
ae drea.
da; geloobetea Rommre,
waere ia der gel ga»4ic,
^tO da; fie wurdea figefslic
aade wdrea dae awlvel
da; ia aa dem Übe
X
>} Dai Latein kUfihr folgt $pät€r abi varina nitor auri ocnloa Ibi
briabat.
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ft «Üe ipvikalaB Ib dirre werlde ienao
y rckftdtfe,
MlteteBuf iBmrranuii. ^ die wlle Ae des gotit hulde
habelen.
♦»rtafMia IS« An der niUewo^beii
ad fMUfli (ir narkei lietea fie dar ge-
fprocbea)
•aaef ronaiii >) des morgenea vil vme O
eoaneoeniBi da; laatveJc adcb ia alles t-
balbea ane.
abi ere« ftaCaa ftabat itf eloir drlaea *)
graadir ei ailre alcitudinir irBie«r4U *J
niper quam ftabat Idolnm 190 ftiiOBt ein abget uageUtfm^
■lercurio qui tu deuf mercaUmm da; biegen fie ir keufnaB.
ai e«r«ai eredidU flatua opinio de- VLdwubf fite waa U getan z
dlcatUB.
Ibide« de fingnlif empUr fwa; fie koufen TeMen
Cm BMMÜlir odlr undlr In virkeufen w#W
den^
•tbmmM IM dea opberten fie ver iai ete
teil,
Ti elf aMrcorior da; er in dar ano g«be bell
iBfair aMTcatioBibiir X da; er in gnsdie w»re
prefperm largireior. and allir ir koafe pblasge.
%vUl» feri» j^a dene danreatage
140 aire leb in bA fage)
reauuü felea^HiisMUef fA beten fiedle aller grdften
b^ebgexlts
eeBBeBemnl • dar ilete maa uode wlp.
ad leaiplaai da^waaeUvilb^re beteb4a:
da; gelt fcbeln dar alleat-
balJ^BB A%
1 145 jrwlCkeB Biun kören
[MdkMMftZ. UO] ^ der regen in den riren.
darnnibe ftuoBdenxeben-
jrie fehutsen*
fie newdren inbore antse.
fned conrecratnm ftalt nia- gebei;en waa er Jupiter.
gno de* «nl ivpiter dieebat«r ^ 150 der Celde Ob eia got f ii be#.
nbi nariaf aüor anri ■> ocnlof
iBebffiabat . • (ßieh %. 144,3
1) Vatk dem DeuUcke» i$t oaiBea roBftni mane oder omnea mane
g t lee e« wardem. .
«) SteA Tft. I, S. XV. u. lU, S. %U.
•> IMMkr. null. . . *
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Igüit era tiNure
cttn a priMO AracUnn ftilt
ariere ■•• MUt
inruper arte Decbaalca
ia eoden templo
fnadan flubrioate ftteniDt
fiftale qne roref el ploniar
ad moduBi imbrian deaHlabaat,
qnar ceatan baliftarnn
Ihn ex ere ciromaftabaat
qnad toftum roMaai ad boaorem
iaair feceraat el at exiade
boniaer nirareatar.
0ezta üBria
Ui
leb wil i« aüeitt wnüär ftagM:
▼or im wlroacb aae rlar
braa
aade gap roacb aade ftaac,
der aiaiBier vlrTwaat,
daa £6 er alllr örifi was.
foamai 'frefoeaCabaai
quod ueaeri dedicaaeraal
ei Ibidea omaef coaflaealef
qai iBpaaaribar
qaiae hixurie fentiebaal
el illic digae recipiebaalur
▼irgo qaidett el iopollBtiir
lUao iagredi fea oracloaer facere
Buaierar aaUaleaar aafüf ftill.
qata de talibaf dea veaar valde 170
dedigaabatar
de fkirvere feralloribBs gralalaado
0eptlaia die qae rabbalan dleimr
roBiaai ccaflaebaat ad templuui
qaod deo coafecraoeraal qal fk-
turauB dicebator
ibldeai oraalef el facrificia de-
porlaalef dea Iklvrao
= Z. 146 : 147.
durch grd;iu waader
worbtea R4k««re
im ae £rea da;.
Bia bAa ae R4kaie g tmm U
wart,
da;aierede alie die rial>)
▼ roua Veaerf ae £rea,
100 ir top dar aiice ae B^rea.
aUe die aalciariclicbe le-
belea
OBde buarea dd pbleg etea,
Ae wdrea ana' odir riebe»
maa iatpbieac fie wir-
dicilobe.
1€5 koai magel oder degea,
ais iiep ia was da; lebea^
fie Belorflea aibi gebe-
lea:
ia aiirregie aa der fiele
▼OB elelicbea diagea.
auo dea aebele He aick-
eiae Biaae.
Am deaM faneglage fi
eiai; hei;il Rotaadd
da; was eia b^re; belebaa.
der gel bie; Saluraaa
C«. 170
>) Hkr hakm mlU Bmubekriftm aUe üe Aal.
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175 dar lieh
im fsenm binare preiHctinii tem-
plom ecian fuenii oon-
recTAtaB >>•
fB>f, thUem
vx9umtet ia pnUir fea locif ame-
■iffiinir coDae(iie)ruol
ekoreas cm nariir iocaadiutlbur
>
ei Uimeaaeiitir exeroeado
waaijallirtiiiTeP
dra
:i
M IpAuB -taaiplam de quo predictiua
eft X
peiea taaclaf beaifiiciar
lai laartar papa pott bealan gre-
gerium fliil cre-
feente eoclefla
ia heaere ümeU^rum eaiDiam coi
recraail
(•-
Z. 16d)
fwenae Roausre dar laae
«ebelten (= 1T4),
fie llelea A; aa da; velt.
vil nüchU wart ir gelf
TOB bubarde oade Tea fpria^
180 voa laaae «ade tob iagea.
fwer dd gewaa aidre
des lobea Bade der drea,
der Bellte deOe ba;.
da; bBOCb Taget uae da; •)
185 der ffaete faat BoBif4-
ciue
derwleterttda;relbeb«a
= Z. 193.
eia vil beiUger b^rre
de« alaeblif ea gete m drea
dar adch Taate Marlea
ItO BBd allea gotia helligea.
Hd der vil beilige maa
ae Rdaie aa dea ßuol qaaaiy
=: der was der vierde bdbee
adob Taate Gregdrjea,
dd was er ia grdjea forgea
195 das diu uablarke bt im Xolde
geftda«
dd beftiade Beb der beiHge »aa
adcb allea dea gaotea MBea,
die er ae Bdne ieader wifte^
ie BMcbtea Beb wallla aada
barruo;.
SdO fia faMeBBBge wart vil grd;..
O 1^ Ptalscbe «aigebl die BnUe di$$er StMe.
*) BUr wird reeb« aaidboatic*, was da; buecb keifiit wtk Z. 185.
trif^ dmt Lminn, «ras der ihuteeke ekem im Z. 181-*84 verlmßm hmiU^
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el can conreernret
diaboli uanneront
^oruM a4huc rwme Teßigia often-
doatiir.
EoMaai oUn
ciuictainiai terrarum poteatef
iAllar fnarum übet • .
füfilia terraram fecerant
noUT «yreaf appesdeatef *)
9«a Eonküm
tee (aola naaaiiM
BatoctaiMeH popshun pfMlldeniiit
64 Aalin
ad faMogasdam ean
»•toflf e( aobiur mUlebataur
me Torder^kft «r »• die i«M gie.
xe wlhene er ane vie.
dMM wAraa gole er geiaaM^^
da{ bAs.
die tievel bratea obeo darö^
S05 nimelicbe io da; abegrsade,
des if( seBdme oocb biaie
Urkunde.
IVü Tuln wir wider grifeoy
dd wir die rede liejea ■)
jd betea R^Biere
ttO vil barte grd;' dre.
weder üi der erde neeb AT
den mere
nenobte Ach nieman ir irwe-
ren,
tie Dewurden in gebdrfaBt
unde ne B4fli6 iindiiidn*
S15 96 biegen Romaere
gießen ikjer dre
^ alle die laut,
die fte beton betwungen in ir
gewalt.
dar über biengen dd die freuen
SSO ir guldloe Tcbellen
iecilcbene lande,
jre Bdne man wel irkande
die littie alie in ir geberen,
als fie dd beime gebora wvren.
SB5 Twelicb laut wider RdHMerea
ibiieto,
diu fcbelle ficb lütte Cdn m
fiece
in aller Tlabte menntriLen
baut.
(=«W)
nit ld;e man fcbiere vant
= Z. «31.
einen edelen bdrren:
SSO tie bevulben ime die dre
da; er in da; laut twange
unde in da; lant widir ge-
wänne.
O Der Diddm fük^ Amt, daß er «ber dm» UM^ biacn«
*} Hdtekr. apprendentef.
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Jfö Z 200 beififM em uweiUr Absekmtt, wn dm golde^
nen Schellen, mit dem das Latein leider abbricht Doch zeigt
der grade noch vorhandene Übergang, daß der lateinieche Teset,
der ganz wie der deuteche den erUen Abschnitt vm den sieben
WochengöUem an jenen xweiien anreihte, auch den durch diesem
bedingten dritten von Julius Cäsar und seinen Kämpfen mit den
Deutschen enthielt und darbot; uie wir mit Reicher Ne4hwendigkeit
des Zusammenhanges des Augustus Leben sich an Cäsa/rs Ende em*
knüpfen sAen werden. Jene Anlehnung des Abschnittes von den
goldenen Schdlen im Latein spricht (Aer icugleich für die Jür*
sprüngb'ehkeä der Anordnung in der Kaiserchronik, gegenüber den
Zerreißungen im AnnoUede {s. oben S. 264. 260).
Daß übrigens der Dichter der Kaiserchronik nadi jenem La^
tein gedeutscht habe^ nicht umgdwhrt, geht, außer dem allgemeinen
EindruAe, ins Besondre noch aus den Erweiterungen des deut*
sehen Teaies (Z 113—16. 181 — 84. 104—201), so wie aus Z.
78—01. Ol --02. 121. 120. 133:34. 156. 178—80, nidU
minder am L 101 —206 hervor, die nur 4^ ausließ ^).
2. Gefta Trevirorum.
In jenen den geschilderten engen Zusammenhang oder Rak^
men gehörte {sahen wir 5. 265 — 71) außer der danielischen
Traumauslegung auch der ganze Abschnitt von Cäsars Ktimpfen
mä Trier: diesem aber sowie dem oben schon berührten ilber-
gange auf Augustus begegnen wir ganz, gleichmäßig in den 69-
ftis Trevirorum, die, gleichfalls im zwölften Jahrhundert enU
standen, jenen gleichfalls einem andren oder dritten Werke entnom^
men haben.
Die Gefta Trevirorum, im Matthiaskloster xu Trier (S. 203)
sdum seit dem Ende des 0. Jahrhunderts angelegt und begonnen,
bildeten ebendaselbst bis zum zwölften Jahrhundert sich aus und
erfuhren in diesem eine zweimalige Umarbeitung (fiis z. J. 1101
md bis 1131) »). L^ztres Verhälkuß tritt recht klar zu Tage aus
O Dm$ Latein heHäHgi Urigens Z. 141 die Lesart «efcenzlc ivgl 9.
ttZ) umd die Deutung aoe viare (= cani thure) m Z. Ut ido^ vgl. S,
*} Eine driUe reicht hU sh» Jakre tl6t. Diefi sind Brgi^iise der
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dem sßweimatigm, xugUkh verschiedenm Anfange von Ninus tmi der
mteimaUgen verschiedenen Erzähhmg von Induetomar und Cin-
getorix, U)dche beide Namen in den EntsteBungen der Kaieerckro'
nik (so wie Kimigshofens und TL lyrers: $. S. 254) Dulcimar
und Signator (inDuciomar u. Giiigetor-ix) wieder eriamU
werden.
Die Gefta Treyirorum beginnen {HptsL 1) mit Ninus nach
Orosius I, 4 und andrer Qudle, welche die vermeinten Wanderunr
gen des Trebeta nach Treberis (Trier) an die Hand gab.
Schon HptsL 2 ist aus Isidor^s Orig. IX, 2. genommen und wie^
derhoU; HptsL 3 schildert außer einem Tempel des Mercur oder
hundert Götter die Brücken^ Ihore, Theater und Tempel Triers:
Hptst. 7 die Gallia Belgica {oder Galiia comata nadi Orosius
VI, 1), wddie den Namen von Belgio, Trebiroram dace Aoie ^);
Upi^ 8 erzählt von Triers Senator et rector Arimaspes aus
Rom, töelcher von Epten, den er zum Tode verurtheHt hatte, ge^
tSdtet wird: HptsL von Julius Cäsar s Kommen nach Gat-
Uen und Trier, so wie von seinen Kämpfen mü Induciomar
und Cingetorix. Dieser lässtre AbschniU {HptsL 11—20) wi
hier aus Cäsar s Commentariis de hello gallico B. F, 3. 55 — 58.
VI, 2—20. entnommen *), woraus selbst Ausdrücke wie ut aupra
docnimus übergiengen.
Diesem Abschnitte folgt in HptsL U— 12 Cäsars Schilderung
von den Sitten der Gallier und Germanen (B. 6. VI, 11. 13. 1«.
17. usw.), angewendet auf die Trierer »), und von den GüUem
Mercurius, Apollo, Mars, Jupiter ^ Minerva. HptsL 13 endlich fotgi
Cäsars Bückkehr von Rom nach Gallien und Deutschland, mit de-
ren Hü^svölkern er dann gen Rom zieht, dieses und später dess
mit dem Senate entflohenen Pompejus besiegt ^).
Unter$uchungen van Güdemdsier^ Sybel tmd WaiU, Letzter im Momuk
biftor. gern. X, 118. iftw.
>) Die$er Belgio ttl aus Juniinus entnowunem^ vom Zuge der GuUi€r
nach Halien iX^lV, 4. XX, 6).
*) Der Schluß QHptH. 18— 19) aue Suelenius mnd BpM. SO ms Oro-
sius (FI, 22).
') Etwa wie Rudolf und Einkari in ihrer Translatio Alezaniri dn
TaeituM Sehildenmg der DeuUehen im Allgemeinen nuf die Smeksm n-
senderheiL
^) Die$er leiste Mbechnitt ist einer anderen Quelle entnommen^ mmf 4k
wir eogleieh Murüekkawnnen werden.
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(ma ^fUL 14 & 143. 144) i^gnmi nockmßls die
G€$Akkt€ wm Trier (laeifk hiftoria Tfeberortm) mk Ninme
mi S em ir a m is, einleüend mü den Werien: Hoc m loco tdhti
ketomm caritate Übet quaedam de illius eiWtatjs «tiquitate feSr-
cel couMBeoioraiido aliquantkper cotnmorari. Ätk:h kür ^ed-d von
Trehetae Anhmft m Trier, to wie tan der Pracht der SiaA,
mn jenem temphifln centifitnum des Mereurius, Jupiter mvd., detr-
fMdl akermaie von Armaq>e$ und {xueammenfaßender) von Indu-
eiomarns und Cingetorix, ferner {nachdem m Bp^t, 15 vm
Enekarwi, Vftlerius und Maiemus ,erxähb worden) vmi den un-
Urirdiscken Weinröhren (vkii doclus) gehandek, durch wel-
che die Trierer den Kölnern iehiäßich gewesen. HptsL 18
«NdKüA erzähU von Consiantin, Helena, Säveskr, so wie von den
MeHAOmem zu JSt MaUhias (5. 292).
Es mup hervorgehoben werden, d^ die Kaiserchronik hier
hei ihrer überemsümmung über hduciomar und Cingetorix, so-
wie LaUenuf, nocA der einen Seite mit dem einen, nach der an^
dem mä dem zweiten Texte der Getta Trewomm häk.^ Wäh-
rend n äet^ ie h von der Kaiserehronik jener erster en DarsteBung
der G. Tre?. von Cäsar s Kämpfen mit Trier unter Indudo*
marus und Cingetorix niiAt der Letzteren GeschichU, sondern der
nieki aus Cäsar stammende Schlußabschnitt von Cäsar s Heim-
kehr nach Rom und Rückkehr nach Gallien und Germo''
nien en tn o m m e n erseheint, stimmen zu jener zweiten hyftoria
Trdm^min m der KaiserchronA 1) die Erzählung von Inducio^
marus und Cingetorix (jedoch wieder mit Emflechttmg des
Labienus, wozu nur das erste Latein der 6. Tr. Anlaß gehen
hsnmie), femer 2) die Erzähltmg von den unterirdischen Weinröh-
ren nach Köln (ßptst. 15), endlich 3) ein dieser vorausgehendes
VrAeü über Einigkeit umd Zersplitterung der Kräfte {HptsL 14).
Dieses aber, so wie eine feine Beziehung in Betreff jener unterirdi-
ecken Röhren, nicht minder einige Züge in dier Erzählung von
Dulcunar und Signator sdbst' ,— stimmen wörtlich zu dem
Latein der Gefta Treyironun, ohne daß do(^ em nächstes Ent-
nehmen aus diesen, wie sie uns vorliegen, vorausgesetzt werden
kann.
Die Kaiserchronik erzählt, daß Trier, als Cäsar in's Land
kam und viele StädU bereits am Rheine gegründet hatte (Z. 379
— 394), mit inichelai Aren an einem ende in Tranken lande in
[tv.s.] 20
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BeIgiea^).G«llia geäündm habe (2. 3M--3M); mach dm Ge-
ftis Trevironini kttm Treb^ia noM viehn ErMmmen tandem Coilft
ductus in Belgicam Galliam tiiuf gründete im sehänen M em l
Aak ^) die StadilVier.
Dte Gefta Treviromm sagen später Tone magno quodam m-
fortttno duo de optimatibus, qui Gititati principabantar,
Induciomaras et Cingetorix (qnorum alter patricia, alter coofnla»
tts digttitate poüebat) inter fe de primatn intendebast,
qai» eonmi videretur effe major. Wer verkennt kierin die WbrU
der Eedserckramk In der bore wAren do iw6ne gewaldige kar-
ren: der eine bie; Dnlciniür, der ander Signator. die begnndai
fieh iwten ander in se ftrtten nmbe die grAjen hAr-
fchaft, die se Triere was in der (tat, imo.
Diesen Worten (Z. 409 — 422) folgt die Beiraekitmg Die wUt
iKe htorep mit triuwen enfament wAren *), wie dicke üe
rieten da^ fie wider den Keifer tftten mit grimiftigen Tokrwlge:
d6 beftuont fic der zwtveL Yil michil vole xe fchandeft gü^
ft fie der zwlvel beMt die wo! fint einmnote, die wer-
dest dicke ftffite. Ihiroh xwtvel der harren, tö nam in Jidn»
alle ir Are. Diese Worte finden sieh fast wörtlich m dem jenem
xm>or emgefükrten hUeinisdien Worten der 6. Tr. vorausgekmeUn
Satxe{Bptst. 14) Quam dio namque unanimitatean et cob-
eordiam infaabitantes feryaterunt inticeni ab hoftib«a
yinci non potuerunt, mox tero ut banc praeteriefluit, man
fiibftitenint.
Jenen deutschen Worten m der Katserd^onik folgt die 5dM-
O Die Htmditkriften hahem bellica Gaina. Eine Wessobrummer Hmmd^
9skH/% Bskreibi umg^ekri Ganiaa.
*) Hm ia valle cvai aobili« Ule jmrttO» CMiferfiffei. OUe vm A«^
nmgtm (/, 6) aus gleicher Quelle emimdümemd, fügt himMu ia ralle ^«^
cberrlna, Gamae coofedU; da$ Rudiaieataai NovlcltruB (1475) BL
lia. tagt in valle rpeoiofa irriguaqae el nemorofa; Sebattimm BiwmsSer
CKütmographei: Bantl, 1548) ühereetai ^su einem kipsthen vnd huSigam
tiboT. — Farn dtas BpHapkimm des Ninus usw. tagt Oste a. fV« ••#*<•
Ceaiparibas raperte»| ^peeidim übertHtS diefi *6cy vnterm asifimif mmd
Caspar Hedion iAutsrUßene Ckroniek 1549: //, S — 4> glsiekfaUs *s« «»-
seren zeiten*. LHztres nennt darin, Semiramit ein ^freudiff (d. t. fieidig\
Speeklin ein *freeh weib^: tie latSn alto wohl teroi ttait feliz.
>) fFirblieken hierbei au f das vem jinnoliede i^er sein HetldUritc«
ebiger fToris (S. 171) Ossagts gur§ek.
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immf d$r Bmiptiß, 4t4 ^ mpoU$ QUar -sie §dU terder^m
wmie (2L 436), daß er sie oker sämmOiek sdümk md üeg die
kdrren in den felben ^ren, dA er fie dl vor iniu) vant die
bore bevalh er in ir aUer gewaH (442X Diesen Worien etUspr&'
cksn nbmmals die kUeiniscken der G. Tr., mk wekkem die ersie
Bearbeüung in BpUL 13 {$. oben S. 365) gewissermaßen sMießi:
CaeCv igitor Cent fiipra diximus Cbgetorigi principatum Tne*
bunomm eonceffit, civitati priftinaip liberUtem indulfit;
ifla omni GaUia pacata Romam redire disppfoit.
Thek wärtUeker endUch stimmen die im folgenden HptsL der
G. Tr. mügetkeHien Worte Hier die unterirdischen Röhren^
m denen du Trierer den Kölnern in ihren Bdagenmgsnäihen Wem
gesemdei Die kieher gehörigen lateinischen Worte der G. Tn fsl*
jfos maisk der Erxähhmg von Eneharius, Valerius u$ul Matemne:
die enisprechenden deuUdien Zeilen der Kaiserdiromk (Z,67ö —
682) werdeti erst tmier Augusius noA den Städten, uelche dieser
(fofu ähsUid^ wie Cäsar am Bheine) kauen Ueß^ keig^aeht, wo
dag nochmalige Anheben Triere was ein bure alt auffälU, wäk-
reaod der Anfang des UUein In boc tempore woU wenig auf die
ZeA de» Eudkarius, Valerius und Matemus passen dürfte utül
waoU auf wiBkürUd^ Anlehnung, Einsi^iebung usut Benützung
äkeren, den Yerfaßem der G. Tr, wie der Saiserchronik ge*
porgdegenen, vom Verfaßer der letzteren vielleicht treuer,
emsgeelSrUT kentOzien Quelle hindeutet Jene deutschen und laieini-
Worte aker, die sich hier decken, nekmen si^ g^enseitig
Gefta Trey. 15. Kaiserchronik (675—681).
%me tempore
Treberl Triere was ei». bsrc alt,-
die vierte BdmKre gewttH,
CKliierraBeiifli viniiliictam djiDBeD üe den wio rerre
raoceo unter der erde
to rtetüinen rfanen
a Treberi nique ad Coloniam
(fer pMgum BedooiOy
f«r fiiefli «airiMUB eopiaa viai
CeMeafiMu afliicüiae caufa m^ den Mrren al me tfilBaey
{ere. die jsno Koloe wAren fedelhaft.
l^dch dem oben angeführten lateinischen und deutschen Sdilaße
tm Cäeare Benehmen tm eroberten Trier fahren beide Werke mit
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der &9iMmg ff&n Cä$ar$ Ekmkekr mmk Barn fkrt, wo mm Am
dm Ekrenemxuji wrtDeigert, weshM er xu Galhem nmd Genmmm
xurückMirty $ie wirbt, als Sieger sie nadt Rom fuhrt m^ den
Pompejus besiegt: Ipfe omni Gallia pacata {vgl Z. 453) Bomam
redire dispofuit (= 455 Dö Julius wider ze RAme faD^T. Sed
cum intellexiffet a Pompejo et fenaUi triumphum fibi ob myi-
diam denegari (456—400; Jenes aus Sueton. CaeL 25), reverfus
in Galliam (462) Germanos et Gailos (= 471) in anicitiam Cbi
afcivit et eonim anxilia magna accepit, cui et Treberi nihilommt
fblatia contule^ Grata fiiit Galli» haec belli adminiftratio, vide-
licet gaudentibus ad Roroam beHnm refisni, a qua Cbi dudun
per Caefisiren fiiit illatum. Qua mukitudine firetns Caebr Pom-
pcjum et fenaturo Roma expulü (478-^488), poftea ad morteoi
coegit, romanum regnum folus obtinuit (520. 527 — 28), poft ali-
quot annos a fenatoribus oecifus interiit (623).
Diese Worte, denen der Traum Danids gan% fehlt ^), brnm-
ten wegen ihrer Kürze vuäeidu als wenig xusammenireffend «Mt
der KaiserchronA erscheinen, wenn nicht das beiden Werken ge-
meinsame Herbeiholen der-Germanen und Gallier xu entsehei'
dend wäre. Was aber noch mehr Ge%cicht in die Wagschale legi,
ist die gleich darauf (aus Suetonius) folgende Angabe Huic fuccef-
fit Oetananus ejus ex forore nepos. Nur durch diese Worte,
denen in einer Handschrift der G. Tr. ejus obenein fehlt, siskd die
in der Kaiserchronik ebenfalls gleich nach Cäsars Tode folgendess
Übergangsworte (2. 625—628) AlTe Julius wart irflagen, Aiigii.
ftus da; riebe nAch ime gewan: von finer fwefter waa er
gebom, wo Hner, wie das Latein klar zeigt, natürlich auf Cäsar
geht. Es gehört schließlich die Bemerkung wieder hieher, dm(i
durch das Latein der G. Tr. zugleich die ürsprüngUdkkeit dm
deutschen Textes in der Kschr. gegenüber den 5. 258. 261 daxU
gestellten Worten aus Amolts Lobliede auf den h. Geist, wo wir
Z. 3 den Reim bewahrt sahen, bestätigt wird.
3. Gallica hiftoria.
a. Das lateinische Brochstuok der Kaisercbroallu
Die bis hieher geführte Untersuchung weist uns nothsomdif
auf eine ältere lateinische Quelle, welche vielleicht die
*) Die n^orte cui et Treberi hi$ fuit illatun wurden Ptelleidk ••■i
ff. der G. Tr. 'teinen Zwecke gemäß ja dem gew^ein$mmem mUem TiH mm-
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rrAtf ghkk der Saüerekrmik ») verfolgen weOte, ein Werk, welckee,
befmnend vielleickt mit den sieben Wockengö'Uern und den
goldenen Schellen, d. h. mä unserm Jjateiniichen Eingange
{S. 40 u. 296), unter Cäsar darnach aBes das erzählt haben mag,
was auch die Eaiserchronik mä den Geftis Tr. darunter faßt.
Lelxire entnahmen aber wohl aus solcher äberen Vorlage zugleich
dieS. 250 u. 305 schon besprochene Erzählung vom Tempel zu Trier
{S. 319), von der sie aussagen, daß so Gaiba Viator dem So-
fkisien Ltctnius erzähU habe. Die Erzählung von Ninus und
Trebeta aier nach der zweiten oben S. 305 geschilderten Dar*
sUXbmg beginnt mit den Worten Sicut gallica nairat hiftoria.
k. Das vellejische Bruchstück von Augsburg.
Dieselbe Bezeichnung trifft uns nun überraschend bei einem
andren lateinischen Bruchstücke, welches in nicht üblem Latein ge-
schrieben *) m mehrfachen Handschri/ten des II. 12. Jahrhunderts
wiederkdtrt und von einer schwäbischen Göttin Zifa oder Cifa, so
wie von einer nach ihr genannten Stadt Zifara, Cifara handelt, bei
der eine große Schlacht zwischen Sueven und Bömem vorgefallen
sein soU, die örtlich anschaulich geschildert wird und eine gewisse
geschtchdiche Wahrheit in sich trägt. In den in der Anmerkung »)
gesekaheu, und der Traum Daniels, wemn er ander$ vorlag, vielleicht dafür
OMBgekahetu
i> Bus eUgemeine aliquot anaos hi» Cawr der G. Tr., «dtibrtiMf dj«
KmiaerekramA TlvafjarAsf, ikssiart emtmeder avf der B. Tr. AecJhiifiig
Wer die KmUerdi^ramk fügU ihren KaUem itets mts mndrer Vorlage der
kiaise jb»1 aud pfiht (t S. aa?) ielkstindig hinsu.
«) Sthom sein Anfang IHmb bsec circa RiieAani gemotur erimiert •»
dem hei den guUn rämiichen GsichichUchreibem geläufigen Ühergang:
Dm hmec im Veoeüis gerualur CCaes..b. g. UI, 17), du« ea geruatar
(jML 4, SS), Dual ia luic ^Mrte iaiperU oaraila geraaiur frorperrlaM
CVelktf. II, §7), daai ea, quae praediximasy in Paanaoia Geraiaaiaqat
gcfjiauv (Ibid. If, SS) mw.
*> Dtuwelbe findet sieh vortugtweiee in Handthrifien de$ Chroai»
ean Uraugienfe wm. 8ieh Cpd. Yiadob. lal. Cll (liift. prof. e^S)
11 Md. Bt. 79 -INI; Cod. Viadpb. lat. CCXXVi. (uaJv. 237.) la Jhd.9
Cad. M oaac. tat. S. v. J. 1135; Cad. Maaa«. EnaMraai. F. IX. 4«.
tSfitJhd.; Cod. Stutigard. Mts. hift. Fol. ZVr. 411. Cf. oben S. 2H}t
Cod. GoldafCi (Her. faev« feript, aliquot veleras. Vhn, 1737.,/; S.
SSi>; Cod. Wolfg. Laail (Relp. roni. librl XII. Frkf 1596. S. 6S|
vgl. M Weiser »ar. aagai. UM VIIL 15S4: s. B. ih^ Ame^om Glyroa«
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•M
näher beMmdmeim hfiden ilänekmer Baindi^riftm Mfk jmm
BruchMück Exoerpta ex gallica hiftoria, m imi hMm Wimer
Bdedir. Exoerptun de gallica hiftoria, bei Wc^ang Lasim
Yelleji excerpta ex gallica hiftoria, endlü^ bei GoUaei Yel-
leii Galli firagmentum de victoria Saevomm contra Romanos.
Möglich, daß m dem ßben geminnten Y ellejua Gallas i) jener
vorgenannte 6 alba Yiator gemeim wäre; jedenfalls aber haben wir
unier Gallica hiftoria ein Werk ven reicher Sagenhaft^jkek,
nrnnenüick über Cäear, xu verstehen, dessen Kämpfe mit den Sue^
ven (m Gallien, so wie in Detttschland) jedenfaÖs die Grundlage
XU den weit nach Deutschland hineingeschobenen SchUuhien hUdetu
Zu diesen Suevenkämpfen gehörte denn auch der in dem ^vett^-
sehen' Bruchstücke geschilderte, der gewiß erst in den uns aufhe-^
wahrten Handschriften des 11. 12. Jhd. seine auf Augsburg ge-
deuteten und deutenden Glossen erhielt, die allzusehr ein lateinge-
lehrtes Gepräge an sich tragen. Nicht nur, daß die dao rapidif-
fimi amnes, die sich in den patentibus campis, non longe ab al-
pibufl in ipCs norieis finibus verbinden, obLicus etWertaha^iMe
Noricoram fines o&Bawariorum et Soevoram gedeutet werden^ son-
dern der noch heute in Augsburg bekannte Verleih -Thurm sogar
als periens oder perdita legio {während es eher an eiki«leihi, aigi-
laihi erinnert) und weiter getrieben aus dem Eigennamen Habioo
— der Ortsname Habinonberg, aus Gaccus — Gegginen, Jekin-
ünag. enimakM e$ das Chrea. Urfptrg. und dakf Otta rrifiag. —
J. Gfimm nahs» e$ in i. DnOnke BfyiHhgh 8. %$9^914 mmf.
>) Am BeB€kkmMg M LamM9 Yelleji excerpt» «x g. k iiwim
an dem Teliejus dm U. JM. d. i. jindretu IVelle •der ^Tml («r wm
mu IT«^ in JiUUmd) dmken hßm, dtr g^wrtn Uit, im J, 1616 tterl
und fHfnmg9mei$t dämiich^ und nerdiieke Chickiekie p߀gH. CHeim S^km
«•rerin. ABdreas Vallcrjas Hmrb 1661.) Doek $ekon OMmte» BtäsUk
nmmg Y^l^ Galtl fr. fiUkH m einer aiCereii Quelle nurMt, 4im wir
•Nr muMk ni^ m dt «alliM bift^ri« dt$ «idMrliis mekm Hf0^
dU Eckehardas Umag. freilieh auch henuMe <Mon«tt. Mi. germ m.\
Am AUerwemgaHn aker iH dtr Jiiliae .CelHie Vila GaeAirie ra vmrwmthmt,
aU9 dt Fineentius BetUvaemsii Stücke mHikeilt (F, S^6. Fl, 6) «M
veMe metter« Untttuehungm mti Feirarea'§ Wnh herauBgetieUi kmkm
ivgl. Archiv f. Mere d€Hi$eke GesehidUe /r,S08. und a L. OL Stkmmi-
der Fraselfei Petnifcae Hiftoria Juili CaeAiria. Lei^. 1817, fHOm
Dodweil De Jnl. Caef. vila per ML Celftun iUMr #. Anael. Teü^
tfsiat. Stal. Ojtferd, 1698.). JKar wird auch ae» eraer fierejAla »et-
giea, twR Herfcyale, Tuagittle> TMverMa tmil mmiagia geJbaiNMI.
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tu
gMi: I ft to f i, ifw wü oiiAttkere, werttsba «^ M^r i^ nt>ölße
kkrhmderi ßmrütkgekm, während Cacoi, Caocut für Geginan eher
Caoa 0der em dmOsck Cagan, Cacan erforderte.
Die gMchfidli ältere FiHrm des $»ck keuk hei Äugehwy lie-
fmdem Kriegehmher Cbrikesayeroo» cbrekhesaver; grecavar {d. C
CriaUMf avarl, Graeci imago/ proles) haben, meini J. Grimm
(ü^riML 5. 274) erH du GeeiaU dee Graeeut Avar erzeugt, wie
Habwioaberc den Melden HabiiuK Neben diesem Namen Avar fin-
den sich aber in dem Bntehetücke noch andre Namen, wdche, rä-
wmdur Vüftgend tmd o» geecUchtlieh hekamUe Namen erinnernd,
dae BrueheHidt abertkümUcher xu machen Schemen. Wir effaf^
rem van auxiliaribus Macedonum oopiis und grade fener Avar
heißt Bogodif regit Situs; ferner erscheini TiUg Annius ab
^TMlor, Yerres als tribunus milituin mkd wm Letsirem wird
(eine Zweifel aus Suetonius) erzählt, daß er, in einen Sun^f sieh
terhergend und rettend, später als procoolul Sicili» iiiimani ata-
riita teqpem Mortem promeruii usw.
/. Grimm (MgthoL S. 273) hai 'unheHhare Widersprüche'
dieses Bruchsüickes geltend gemacht, die an der Nennung und Pa-
rmng jener rämisehen Namen su Tage kämen, indem Verres doch
swar der ciceronische sein kämw, ein Titus Ännius erst m J. 129-
SL 158 vor Chr. als Csnsul vorkomme, Bogud aber ein mam^ita^
meeker SdiiffshaMpt$natm, 200 Jahre vor Chr. ^) — Grimm hat
esber mhersehen, daß es ein maurüanisoher König Bogud weur,
ssekhmr Cäsar bei Munda in Spornen ^en Posapejus rettete, «tmI
von diesem deshalb imJ.AAt. Chr. in Afrika angegr^fen wurde *)
tsnd daß dortmSpanien grade Cäsars m der Geschichte Trier's
ussd Belgiens so bekasmter und thätiger Feldherr T. Labienut,
dsvem smehAUius Varels. /M *). Diese Verbindung der Namen La-
bienus — Cäsar — Bogud — Varus überrascht im höchsten
Grade und macht den bereits vermutheten Zusammenhang zwischen
dem Texte über Cäsar und Trier in den Geflis Trevirorum
{wsd der Eaiserdkronik) mä jenem 'vettejischen Bruchstücke, «^
I) ßFokt dersMe, dem Viocealia« Belloyseem&s IX, 78—81. meek «b
te AIHcanaa nenni.
*} Mirttaa de Mle airlc t7— IL at. <4. ISäkere^ dmHIket bei den
Segemerdriermngem.
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Sit
ehe beide eich etuf die GallUa hiftori« bemd^, ^mi sur G^
toißheiL Daran schließt eich die weitere VenmtAuHg, dmß, ehe
zvm 'veUqiecheri Bruchetücke die Gloeeaioren vm Äug^wrg tra-
ten, welche außer Kriegehaber mwA. gern den weiteren Ortsna-
men Pfereen als Veris-fA (d. i. Verris lacos) deuten und n
BcMug bringen wollten, statt Verres vielleicht wirklich Varos etmndp
und es ist ein eigenes Zusammentr^en, daß, gewiß nicht dutA
das oben angeßArte 'immaDi ayaricia', d^ Gbrooioon Ur^itfg.
und Otto von Freisingen veranlaßt wurden, mit gleichfoBs eueiim^
sehen Worten das Ganze auf Yarus %urückzube%ieken, indem jenes
.GhroDicoD sagt Propter bunc Y er rem iradaoi Augnftenfes haae
cladem fuiffe eaDdem» quam (üb Augaflo factam quidam deicri*
bunt 9 fed Varum illum nominant bis yerbis 'ea tempeftate Ya-
ras romauo roore fuperbe et avare erga fubdüoa fe gereut a
Germania deletus etC Eben so erxäUt Otto van Freisingen
{UI, A), nachdem er des Yarus Niederlage erzählt hat, tcadont
Auguftenfes banc cladem ibi factam ^). — Wir dürfen eher die*
sen Bannkreiß von seltsamen Zusammentrefftmgen nicht verlaßen,
ohfie auA jeneti mä Labienus dort bei Munda m Spemien fal-
lenden Altius Yarus (A. Yarus) m dem aYar oder Avar des
^vdUjischen^ Bntehstückes wieder erkannt su haben, der hier nur
XU Bogttdis regit filius wird. Macedonier ^) aber usUer den
Biknem sasnmt jenem mauritanisehen Kimige ') auf deutschem Be-
den und auf dem Boden deutscher Sage xu finden, seilte dem nieht
auffaäen, der Baltaver m Ägypten begraben weiß ^}, vem Ser-
hmfi der Sachsen pp. aus Aleasanders Heere {S. 316) hart md
Auch Siegmund Mei$terlein 1457 (Druck: 1S29) ersäkU vm
Fern». Er $mgt Vs die $elben hgeter (ifet r9m. Kmiten Leihkui) eüek
§ekw9bem «eyeii gemetem, dz WMgitu darauß Mefen^ «Mnm aUMd Ss
miederlegung in den römern vnder Farre he$ekaek im der tUU Firn-
delica^ da ließ der mecktig kaiier Octuuittnue Augu$iu$ die selben 9dmr
»u kand von Jm dz er he$orgt ty fiengen etwaz höß an at$ jr UtndetUMt.
-^ Nach der Erzählung det Ganzen ivon Ziza, Zisorit, QuiniiUmM Fem»)
sektießi er Obrigene audk noch mit den Werten 'Dmvim «na Omltiem
Hietoria engt'.
*) Die Macedonet Hehen im Texte und haben wohl er$t dem Grae*-
eme Aw so wie die gr«ectt neben den roiiMis MfeipUBi« im ihm ge-
bracht.
•) Mkem gar die übergamechen Bagaadae hereingesfieU hmbenf
«) Sieh die NotiCia digaUalaai mehrfach.
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9»
dtm, $md€m tmf deut$cken ScUackfMem endMnm $iekl
Aker wir werden, flreMch niek in Bexug aif Augsburg, dee^
mäur aber wieder durch Betug auf Trier, wm der weiteren
fXolMcAe iiberraecki, daß nickiweit von der mehrgenannien Siadi,
bei SL Wendel in der Nähe des Sdunmbergs, einer rihniseken
feete^ ein Wedd noch heute im Volke Varus Wald heißt, in
wdehem vide rifmische AUerlkikner gefunden wurden und werden >).
c Das Bruchstück von Ffiefsea«
Buchen wir nochmals xu den fioibof Norioonmi dod long«
ab AlpibDf xurikk, so begegnen wir in Felix Fabri Hiftoria
SoeTomn (I, 10), freilich aus quadam hiftoria tbeutonico /er-
01006 ooBferipta *), eine Schilderung von Sänken Cäsar s mä
denSueven atrfdem Hasenbiihel .bei Füeßen, bei Augs-
burg und bei Mindelheim (Munda?). Das besondere Her-
vorhtiben des dreimaligen Kampfes mit den Sueven, nicht minder
des Zuges, daß Cäsar grade die ftreDuiirimos Saevos dulci
perraafione und dulciffima oratione besiegt habe, rückt
auch diese Erzählung nahe an L 275 — 284 der Kaiserchronik:
Da; bnocb taot uns kunt: er Yabt mit in drlftont mit off!»-
nem ftrfte. Sie (luogen wunden wite. fie vnimeten manigea
blüoligen rant die SwAbe irwereten wol ir lant, unz fie Julius
mit minnen irbat zuo eineme tegedinge: ir laut fie dA
giben in flne genlde und jßeich darauf (Z. 289—290) heißen die
Schwaben ein Hut ze rite YoUen gaot fie fint euch rede-
fp«he genuoe und guote redten» wol vertic unde wol
wlchaft {s. oben ftrenuiflimi — duiciflima oratione ac perftitt^
CODC).
d. Das BruchstuciL von Ebersmünster.
Zu diesen letzten Worten stimmt aber noch heßer ein Brud^
emdh wdches Schäpflin in seiner Al&tia ilhiftrata (Cobnar, 1751.
Fol) I, 57. S 46. als Ergänzung zum Ghronicon Eberfaemenfif
>> Pie F\rmiute9em zenüriem nmd vsrscUeppten dmven eiel; ss mncke mker
fMa^en m die TVierer S&mmlungm über.
<) fFmU dmsselke Buekf dm$ er mu der eem Th emms Lfwer mUge^
BesMMe voes EMge Caria dt Utor thealaaice cojiTeilpCBi
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9H
noeaftmi iet 13. Ai. miMMr, wmn wm dm I h ^ uiMhm t {Mm-
den KtmfhUm?) au9ffe$ag$ wird id gemu hMoiiiuoi ncxiflie ^\q^
quentiae ftudet, weAali sie audi dm Mereuriue eie dm deus
facundiae vwrxüglich verehrim, dearnNrnne bei dieser GeUg et i keii
xitfleich al$ mercatorum xvQtog erklärt wird, wie ee im der
Maieerckronik Z. 13d wm abgot der raitewochm heißi: de& h«-
fen fie k koufaian (im Latein Mercurio» qui «ft deus merea*
toruDi).
Jenes Bruchsüick van Ebersmünster ^) ßihrt uns mit Cäsar
nach dem Elsaß. Bier, um Mersheimmünster, baut dieser vier
Ca^dle Oft der IH: Brundnfinm, wm dm Herulem nachher Braa-
BjBnbure genannt, sodann ErUmre im Walde bei Hiltesheim;
drittens Altenburc bei Gagenheim und endlidi am Gebirge, von
seiner hohm Lage genannt Apica (Alpica?). Noch heute Hegen
Uni IXfersheimmünster die Dörfer Kagenen auf dem Unken, HiH%€
auf dem rechtm Ufer der III, auf derm Eilande jene ^emeHge
Benedictinerabtei Ebersheimmünster stehL /n Hiltxe ist HütM-
heim *) nicht xu verkmnm, in Kagenm Cagenheim und h&mnte
man sogar dm augsburgischen Gacus (Gagino) dorm wieder finden,
Brannenbürg aber und Heruler läßt an die Barlungen
Breisachs gedenkm, die sich grade auch ais jene bei Branden-
burg an der Bavd wiederholm *).
Der [Schluß des schöpflinischm BruchOüches , dessm Inhedt
Königshofm schon kannte ^), zeigt uns Cäsar als auf einem eon-
I ■ ^1 II.. I —
M AkgedruM in Udm. MarteM Theftuir. aaeedai. III, llti.
•) Aej ScMpßin ApriaiOfialUri«», M älkaig^k^fen Ehefh^im^ im
'Ckrgmiea'. F)rmücf. Egen^, 1635. Fol. Bkerßkt^m Müntier.
*) Eigenthümliek itt die H^'iederkolung da Ortsnamen»: Steinbrügfi^e
an der Femle im Stifte Hildetheim^ wo no€k kernte mnter den iJacr-
liehen Abgaben »ick ein Jupitergeld erkalten kat {Orimm Myihoi. &, 179).
*'} ^Vorüber ick im Jakrbuek der Berlinieek. GeeeUetdu f. Dtmiaeke
Spraekt 1843, S. «21 -881. gekandelt kabe,
») SM eben 8. 8M. Die 'Ckreniem, Beeekreibmg umf gtm^p^ mrn^
MSjfgSf Fenn aller IVeUt kerkemmen u$m. iFrmckenferi am Metpi , Bei
Ckrietian Egenolfen, 1535. Fol.)', die viel aue Känigekofen entnemmem,
engt neek Bl. 67t>: *Dieer Jnliue kat T^nteekUmd betmmngen^ vnnd eiak
fik die kampMmU Trier gel^gi^ dieeelk eraberi^ vmd dmrmmiA dme Lmtfd
biß anf den Rhein^ Er ließ alle landeekerrn bei jren erem izz X.
4m t 4% der Emieerekr,) btmben. Er^ blagb am Trine, biß jm CSlUm^
MmimSm^ Sirmfi^mrg tmd mfle SMC Ja Teniadmi l an den mderikenig^ mmr-
den^ end baut eff dem Rein mmnig gut feete nnd al«ll, dmbmnd
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Tentn ia CeriM M edeinsto omniba« «ai*die«ns. Amt
KMMMfi aber He Gefta Treriroram (ne* fir*k$r) htfkr jwrftiiw
e. Die Sage tob den 8iieli9eii, «tv.
AUe hier beiproehmen Bruchiiückey die im Mer nachfolgenden
Anhange xur Übersicht vereint encheinen, dürften xu lüum gc
tneinsamen Werke gehören, das sich bis jetU noch verborgen oder
entzogen hol, tmd dem auch noch, andre disjeeta membra poetae
angdUM haben mögen. — Zu solchen Gliedern der wieder xu en^
deckenden 'Gallica hiftoria' rechne ich auch unter anderm die Stdk
van der Eerkunfl der verschiedenen deutschen Stätmne. Möglich
meht nur, daß selbst der rnons Sueyus (Z 287), den Lidorus
tOrig. X, 2.) schon kennt wie {aus Borax usw.) den noricus enfis
(Z 311), ffttir dem collis leporum oder Hasenbühd bei Füeßen xw-
sammeng fhlirt, wo nadi Fdix Fabri das erste Zusammentreffen mit
den Schstaben oder Sueven stattfand {und ftoeft der Kaiserchronik
ist m auch Cäsar, welcher fin ^) gexelt hie; flabea dd üf einen
bero, hie; SueyA); sondern gewiß ist, daß die Stelle von der
Saeksen Herkunft und Berührung mit den Thüringen, so wie
Are Namendeutung mit den Worten stimmt, wdche Widukind von.
Corveg {1, 6. 7) auch aus andrem Werke darbietet. Man verj^^che
WidakiDd. Kaiaerebronik.
Bnii MmSmn illi« 4i9kae fikutaalM« lUteea aiak mmo 4er Blbe,
MagaorBM oaltelloruM di 46 der Tite was
Qrae.^dji; aian die michile« menex
Jile; Tahs,
faitae «efue hodie Aofti «taalitis der die reekea raaalg i; tr«#fea,
dd nlte fie die Durloge (luof eo
nlt aotriawe me eiDer ff rdchea«
die «Akren des vtMe hrdolMi.
Wmtwmmi Miteai ei foi ko9 fiMlaore
sm srwmrsm^ B^pparisn, Imgelhsffm tnd Oppeukeym, vmd mmeki
SU MeintM ein gro9$e Brücke über den Rkein. Vmd dem ntnk diß
Umdt mit Hejfden heeeizty vnd Mereurius jr Abgott was, für er
gkm Rberskeym Müniter^ bei Straßburg ^ da ein Tempel in M^r^
emriue eer gebawen^ 9nd der dberst jibgeti MM, 4m epffisrt vnd damkt
er jm eems glücke vnnd siege nack Heffdnieeken tittai. Er ward sm iedt
geeeUmgem, van Caeeie mul Brut:*
>} Dme jinnQUed mtr mv hekt $ 9 vnd i iii ü ft dUi dkse S e uiM n g
($. s. an). i^triUMk nem dM J M yA i i c. aat
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WidokiDJ. Kaiferehronik.
illU iftdttlWB tra^mit:
caltelli eoin nofira liogia
fah« dlGODtur,
ideoque Saxoaet aaacipa- von deo ine;;ero wabTen
10 8,
qala cnitelllt tantit fint Tie noch geheimen SahTeD.
Miiltitadtiieni Aidtflfenl.
Wülukind erzählt, wie der sdheiändige Abschnüt de origine
Saxoimm, den Eckehard in $. Ghron. Uraug. wieder gibt und
Handschriften von Ecko's van Repkau Chronik ') enthalten, jene
tpvAche und das trügliehe Zusammentreffen und Übereinkommen
zwischen Sachsen und Thüringern ausführlich: die Kaiserchro^
nik, rasch vorschreitend zum fernen Ziele, deutet ihre Kenntniß
von der Sache und den Inhalt ihrer Vorlage vielfach nur kurz an.
So von vom herein von Rom's Königen und Consuln — sie iM
sdmeB bei Cäsar. So weiß sie zwar wie Widukind {und OtfrH)
von der Sachsen Herkunft aus Alexanders Heere (5. 326), ist
zwar etwas ausßhrlicher (Z 346 — 376) von den Franken {weä
sie selbst wohl dem einen ende in Franken lande, in Belgica
Gdlia entstammte), doch die nähere Kunde von Franko (Z 373)
setzt sie wieder voraus. Eben so eilt sie kurz über den dreima-
ligen Kampf der Sueven mit Cäsar (Z. 276: er vaht mit in drt-
ftunt) fort, wovon bei Fdix Fabri noch ausführlicher Nackkhnff
si^ findet {oben 5. dl3). Auch über der Mainzer Sünde {Z.
392; vgl S. 279) geht sie als bekannt hinweg: ähnlich über Korb
Sünde {Z. 15031). Bei Eraclius setzt sie die Kunde von dessen
Sohne wieder rein voraus (Z 11277); usw.
f. Rfickblick.
Bücken wir nach diesen sich viefach kretaenden üntersudkut^
gen und Verstichen auf den Gewinn dersMen hin, so wird dbt
wenigstens anerkannt werden müßen, daß, wie auch der Stoff des
Alterthums oder der Geschichte in der Gallica hiftoria verwendet
Und verarbeitet, wie diese Vorlage von den Verfaßem der Gefta
Trevirorum und wieder der Kaiserchronik umgestaltet utid umge
stellt *) worden sein mag {und solchen Abschattungen des Ursprümg^
O Hä$ekr, 7. 8. 9. 10. (ta) ^mf S. 77 — 79 hier.
' *) itfadb der shem S. M» sekm ermäimte Sen mSer Jrimuspes Mbrf,
fireUiek am gmm eminr§tme, m 4sr Mtdsmrekrmik (S. H4i) »Mar; mker
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Keken smd wir mehfack befegnei), die Spuren det Zmammenktm-
ges xwiidim den Inhalten der genannten Werke, $o une der Bestie-
hingen zwischen aäen den S. 306^315 näker besprockenen {laiei-
nitdien) Bruckelütken sekwerHek werden verkannt werden können.
Eine lateiniecke Vorlage der Kaiserekronik, eine Gallica hifto-
ria oder wie sie eigentlü>k gd^eißen kaben oder beßer genannt wer^
den mag, war einst vorkanden. Wer aber vermag in's Einzelne näeh"
zuweisen, wie weit ikr die Kaiserekronik folgte, wie weit dieser ^der
Fertgamg des lateiniscken Werkes zusagte? Wer will und kann
JL B. sagen, ab die Abscknitte über Faustiman, über Cresceniiä^
über Addger von Bayern, über Dietrich und Etzel, über KaH im
Wesenäicken so sckon in dem Latein standen, wie sie uns jetzt in
der Kaiserchronik vorliegen? Wer wiU femer wagen zu bekaup^
ten, daß jene Gallica hiftoria atuh die bei Rudolf und Einhart
Mi fissdemden, auf die Sacks en bezogenen Steten aus der Germa-
nia des Tadtus ^) sckon entkieü, femer die eigenthündidien frän^
kiscken Sagen beim s. g. Hunibald {grade er kennt auck zwei
trieriscke Fürsten und Feldkerm, die von den Römern ange*
griffen und besiegt, dann den Franken unterthönig teurden) *),
eiuHiefc die schon bei Jemandes, im Chron. Quedlinburg, und
Vraufiense, in der WUkinasaga und bei Saxo Grammaticus »ich
findenden Sagen von Sarilo und Hamedeo *)? Dock verlaßen
wir das Reick der Möglickkeiten oder — UnmögUckkeiten und
fragen wir im Zusammenhange mit den biskerigen Untersuchungen
bestimmter noch nack der inneren Einkeit der Kaiserekronik und
«ocA ihrem Verfaß er.
wie weU ktAeu »eh hkr Herodoi^M einaugige'A^tfucenol (IV, SS. 87) verirrt!
VIrM Fß^ersr m 9emtr hmirkehen CkrtiSk (Cod. momc gem. ck. Ca-
tiO^f. fg. €f) kmmi am$ Hermog Erntf dm» lant Atiaaug^y d. t. 'Jft^
imetmsL Dm$ Gsdieki tfm Jerusalsm (Forou S66, 24) kmmt mmeh Hw^
iM't vsrmm^^ütekte UaieUmmg des Nmmstm- Die Etidung -äff kehrt m
»Mem Namen wieder: 'A^uccnal CArriao. E. A. HI, t7. Cart. VH, 93),
Attef^ea iSokn dee pere. Artßxerxee IL^^ Caaipaspe iMexmmders Meba-
VMk), Bjafttpia, U9W.
O Sieh meine Bermania des neitue iQuedlM., 1848), S. SSO.
*) J. Triikem. S. 87, Z. 44—48. Opp. Frei: 1481. f. l, 78:^NaB^
memu et Qnliilioiu.
*) JF. Grimm Heldensage S. a. 8. 83. 88. 87. 48. Jueh Pilgrime
lalfniieks Mtmge und NikeImngenUed?
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9. AAhABg.
CZii S. 908.)
Galliea kiftoria.
I. Die «tebe« Woclieiigtftter.
iZu ^. 40 «. SM )
#lte em error genUlÜfttis Ronae M^eretur, feigen 4e— falf««
MMi vero« fiagnli« reptinaime dieba« facrayemiit. quicuoqne illo« ▼«-
nerando bob coluU, ipfum In Ignem vel aquan praecipitaverunf; m Ibi
ialra mlfere coDfiimaretnr.
Cum enlm prinot repciraaoae advenit dies, coDveDemat oaHiea
K#Maai rotaai, qua« Soli dedieaveniat, naItU draMafepCaai cerelo
por oivfttateni porfaates ei la ea Soleia hoooralMnit| iit ela Ineeai «I
olara tenpora praefiaret.
Secanda feria Iteriin conveneniDt omoea Ronaal deae Laaae
racrificaotet et ia fingulit vicis lampadet locendeDtet buoc koaorea
Laoae deferebaat, ut eis fameil ooeCion ooa ne^^aret.
Tertia ferla Romanl coaTeaeniat araiati: oiiUlea JioaMiaor— i
e^iria faleraUa ei deo Marll libabanl, vi ela ia bellonuB dUeriaiioibma
MM deelTety putaatee ul quicunque bujua dei gratlam obtinerer^ Te viiae
periculiim Dullatenii« incurrurun.
Quarta feria ad forura oornes Romaol ccovenemot, ubi aerea fia-
laa Aabat, graadis et mirae aitltadiaity fbper quan Aabat idolaai Mer»
Carlo, q«l eft deas aiereatonua, at eontai credMit Dutaa opialO| do<i
fAt«Bb ibideai de Ingalia eailia Teil veadillo oflüereotea, «t ei« JfercR«
rlne Ia lüia aiereatioDlbiis prorpera largiretur.
Quinta feria Romani folemoiaantes cooTenerunt ad tenplna, ubi
libanina largiiTima deferebant, quod confecratum Itait magno deo, fol
Jupiter dicebatur; nbi Tariae alter aar! ooaloe laebriabat. fgala cvat
ÜMMPe, eam a prhao fimctom AiU, ardere aoo defiit. laftiper arte awchft-
aica in eodem templo quaedam fabricatae ftaeruat fiftulae, qitae rorea
et pluylaa ad modum imbrium diOillabant, quae centum baliftanua Aifi
ex aere eircomAabant, quod toCum Romani ad honorem Jovia fecenuü
et ot ezinde hominee mirarentur.
Sexta feria templum Romaai frequeatabaat, qaod Veaerl dedicft»
veraat, el Ibidem omnee coaUtteatea, qai lapaaaribaa qiüra laxvriaft
fenriebaat et HHe dlgae reclplebantar; vitgo qaidem et lmpellal«a ittae
lagredi fe« oratienea faeere namerua (?) nallateaua aaftia Adt, ««Ia de
talibaa dea Venna valde dedlg^uUbatar, de iai« vere fervlterlbaa grala*
laado.
fleptima die, qaae fkbbatnm dieitor, Roaiaai eaafliiebaat ad tmt^
pinm, quod deo conrecraverant, qui Saturnue dioebatar, Ibidem «ras«
t^ et IkcrIAela depertaate« de« Batorao et oawibas diabolla, ia «ae»
nun boaere praedietam templom etiam ftiecat ooafeofatam; poftea ibi-
dem exenates Ia pratie fe« locie amoeailDmie conveaemat chareaa caaa
rarlle jacaadltatiboa eC toraeameatia exereeado. Id If Om templum , de
qno praedictum eft, poftea fanctue Baaifaciaa, qai qttartoa papa paft
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CMrecrAvit el c«ai coBfecrarel, diabdli vaavenHrt tAytt^m m w Hc <y ^|«»i-
nia ftdbae Bomm ▼•ftifüi •ieadvalar.
loaiABf «1101 eiittcUnui (eiranm p^teote« lollar ^«rifadibet IbSHa
temrrai fecenioi, aoUs «ttreat appendeACe«, fiM fornitii fijie tacta
■MsaBi reHictMitea popttlsm prodideruDt et Aaüm ad ftil^ugaDdaai
ewm poteaa ei aobilia niitebatur.
iMdU a6.)
II. Ciaar und Trier.
(e eesils Treyiromm.)
A. Stadt und Tempel (t. S. SOf).
Haec oHqoe civitas Treyerla condiiloae oinlto aaü^alor eß B«-
■ui.... Qoae cDm ftailTel, ut dicCua eft, oiuria portit ao inrribna cir»
cttflifaaqae mnaiiay uoanimlter oranet inhabitaDtei, popalus ac priaci-
pe«, ad orBaCan lllius aBimos coaverlerunt ei ezfirBzemai ia parte
oceideatali templon, ftudiofifBnie iatua et forie aaro deeoratua^ nwl-
tonuB idolomm ooniDlbus illad dedicantee, quoron elflgiei qai adbiia
diligeater coafideret, inrcriptas ibi vel alfixa« parieti reperiet ')« qaad
nsqae ad bodiernaoi diem, quia iDnumeris Aierlt daenoBibus caarecra-
taai, mlgna dicit ceDCifaBun *) appellatun. Higae ia veAibaJa ex
laplde qaadro laflgBie arcoe ezrargea« habet ferrean Mercurii
ifliagiBen, dicta aiirabile, Ia aere peadeaten *), feerftua aaton Je-
▼ en BumaoreuBi, rcutellaai aiiream laaBibas teaeBtem, cul thua imaiir-
<)'Ore^er wm Tomre ierieAtef Rift. VIH, U« van einem Blaaae riaiii-
tacrsM ed€r ftaiaa (ia BMBte) §tu Trier^ die er mertrümmeHe^ wie hm
tüdüekem Giittien celaoiBas alliraaiaa Marti* Merourliqae (MIrac. If;
a). Sieh Grimm'e Mytkeiogie S, 99. — £« ^. Motiftiot bei Trier he-
fmdet mA dme Brueketüek einer Fenme^ mit der epäteren Behckrift ick
wmm ge^ri ala ela gei : iea ftda lob iie der werii ae rjpotatv. [Vgl. Bro-
wer Aaaal. Trevir. I, 1«0 wnd Jnkrküther dee Vereine fdtr Fmterlände-
kmmde im Rkeinlande. Bd. XIU CBoiui, 1848.), 8. 198.]
*) GaadTaBof?
») ümriket weiet die äUere Bearbeümng in Rptet* 9. dae Nähere:
TeBipliui idelemm, ia quo bob miane quan ceBtum ftatata idola geae-
raUter Jib oaiai populo colebaatur et per ea mlferi refjpeais daeaioBiUB
•m Tarfla praeAlgtta delidebaalar. Feeeraai eüam iBboaere Mercorü,
§••■1 davH faaar ei laier deoe et homiaee qaaft aiediatorem
Tolare arbÜrabi&Btary iMraieeai iariaiiae altiiudiais, Ia qna fer-
rean laiagiaem mlrae magBltadiaie ejaeden Mercurii Tolaatle
in aere peadere fecemat, ean fcrfptttra crjuiiiodi 'ferreut Ib vacuii
peadet cadncffer mntie (dnreh einen Magnetetein.') atv.
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tei MdldMüt kl lariibM €ircMiiMUii% t a »fw i i§id l^tlcwelor, m€
ttmeü «nbatnr *> — —
B. iniuciommr und CtngtHris. (t. S. 9tf.)
lUifBe nodo, 4110 diximus^ oivUas ilU Treverica fe eztnleimt, «€
ft^ can Beaanl toUn terran Aio decreveraat Ailyagare iaiferio,
TubacUs omoibtts regionibiii juxta vel |irocuI caafilleBlibiia, Tata kaac
ainliUD coofidens in ▼iribus fuis cun pertioentiis Tuis Iota videlicai
Oallia, Francia et Germaoia refiftere praeronpfit.
Tempore illo venit ergo Ja Hut, qiü dicebatar Caefar, et obtedift
Treverim metropolira Gallicae provinciaei de cnjas fpeciati praeroga-
tiva fortiiiidiois in toto, ot praenifimui, orbe fama pervolavit; abi per
toCun fere deceoDiam io pagnando fruAra laboravit.
Quan dia aanique unaniiniUiteni et coocordian inbabiiantes ferra-
▼emat in invicem, ab boAibut vinci noo potuerunC; aox vero at baac
praeterieronty non rnbliiCeruQt. Tunc etenim magno quodam iafortoala
dno de opCimatibus, qui civitati principabantiir, Induciomarua et
Cingetorix, qnomm alter patricia, alter conrulatus dignitate poile-
bat, inter Te de primatu contendebant *}, quie eorum videretur elTe ma-
jor. Cumque hiijascemodi diiTeoßo inter eos ageretnr, Ginge to rix
elam foras egreflTUi Julil caRra adiit et fi ei principatua coocederetur,
dediturum Te ci vitalem repromiflt. Qnod cum ad petitionem ejoa finaa-
tarn ftiilTet, egit ut hollibus pateret ingrefloSi ficque regiae illius ciyfta-
Üu fkftue magna eß ex parte attritue.
C. Trier hilft Köln. Ct. S. 307.)
In boc tempore *) fecerunt T reber i fubterraaeum vialdti^ai a
Treberi ufque Coloniam per pagnm Bedonla «), per qnem magaat
eopiam yini Colonienfibnc amicitiae canfa mirere.
D. CäMmr wui den DemUeken m Rom. O. S. 908 )
Caefar igitar, ficat ftipra CHj^f jI. 9) diximns, Clngetorigl prlnel-
fataaTreblrornm concerst, civltaU prlBlaam libertatem iadalit, IpCe
•mni Galita paoata Romam redire diipoMt. Sed cam latellexfffiei a
Poüipejo et Tenatn triumpbnm fibi ob loTidiam denegari, reverf^M te
Gitlliaa Germanoe et Gallos in amicitlam fibi afelTlt et eamm as-
xllJa magna accepit, enl et Treberi aibilominas folatla eoatalerc.
Grata fait Gallia haec belli adaüniaraUo, iridelicet gaodaallbtts mi
Dieß ki^e Galba Viator ider Wandrer?) dem Sopkieten Lielahia
«ra^lf. Sieh S. 109.
*} Hier wieder wie im früheren CapiUl («. S. SO«) IMee Berührmng
mit Cäear V.i la ea clTltate dao ^e priaeipatn contendebant, 1a-
daciomama et Cingetorix. ex qaibna aUer, imalatqaa da Caefkris a4>
venta cognitam eil, ad enm yenit fe faesque omnea In oflfida fotnraa
confirmavic.
') Dee Emcharime, F^iUriue und MaUmue (»04 n. Chr.).
*) Vgl IHntheim Prodrom, la HIftor. TreWr. I, «U
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B*»fta beiiNn rvterri, « qm tu «Mmn per Caefare« Mt oMatm».
Om ■■Mi mii— ftretm €««rcr PMp«it»-ei fevaittai llo*iii es-
pvttty poftea ad «MTleM eeegfl, roaaDvoi tu a aai CehM eMMÜ, pet
aHqaeA anaee a ffBaateeikiM oeeiAn lafertilb
B. Öcimtianni. (». S, 996.)
Haie rncceffit Oeuviaaas ejus ex (erere aepo«.
IlL Aassbarg. (•. 5. SM.)
Dom haec circa Rheaam geruntar, la Noricorun [Bavarioraai]
fiaibus grave valaits romaaae popiilae accepit, quippe OerroaBoruni
geaies [Saerf], qaae Rbetias occupaveraar^ qob loage ab Alpibui Iracta
pari pateaiibot caaipis, nbi dao rapidinmi anaee [Cicoe et Werlaha]
iaier fe ceadaiiat, la fpBs aoricis fiaibui [termtois Bavarioraai et
Saeyeran] civitarem aoa qnideai mnre, Ted valle folDique ciaieraat,
qaaa appeüabaat Ziaarim >) ex aonine deae Ziaae, qaan religio-
fTfUaie colebaaf. ciijas teaiplum qnoqiie ex Ilgnia barbarico rita coa-
Araciaai, poBqaam eo [poft coaditaui orbeai Augudan a Romanie] co- '
Jeiila roaiaaa deducta eft, iavlelatum permaafit ac vetafiate collapfViai
aanea cotli fervayit [ut uiqae hodle ab iacoüs Zianaberc noaiiBetar].
Raac arbeai Titas Aaaias praetor ad arceodas bsrbaricoram ex-
carfioaes Eal. fextilibus [exacta jam aeftate] exercitu circumveait. ad
seridianaai eppidi parteai, quae Tola a cootioeati [liUoribus] erat, prae-
tor Ipfe cma legioae aiartia callra operoftfflaie GoaMaaaivil. ad oc-
cideateai vero, qua barbaroram adreatas erat, Avar *) Bogndis *)
regis fiNua cam eqnicata omol et aoxiliaribns Macedoauai copiis ia-
ter flaaea et vallan loco caftris parum aaiplo lofelici teaieritate extra
flaaiea [Wertaha] coBfedit, palcbra iadoles, aoa ailaos roawair qmiai
graecfa dlscipÜBa iaürocta. Igitur qalaqoagefiaio aoao die, qaa eo
veotum eft, cum Ja dies deae Ziaae apud barbaros celeberrimus la-
daM et lafcivian aiagis quam formidioeap ofleotaret, iaimaBis barbaro-
raai [Soevoruai] aiultitudo, ex proximis filvis repeate eraaipeas, ex iai-
proTlfo caftra imipit, eqaitatnai ooiaem et, quod aiirerius erat, aaxilia
Cacloradi deievit. Avar cum ia lioftinm poteBalea regio habitn viyua
▼ealffei [fed quae apud barbaros revereatia?] more pecudis ibidem
auictaciis *). Oppidaai Tcro aoa mioorl fortuaa, fed migori vtrtute,
praetorem la auxüliim roolls properaotem adorioatur. Romaoi baad
feqnlter reHlhiat. dao priaclpes oppidaoorum Habiao et Caccus la
prteia pageaatea cadaat. Et iacllaata jam res oppidaaoram elTety ai
matorsffeat auxilium ferro focii io altera ripa jam t ictoria poütl. deoi-
qae eoadaaatls viribus caftra Irrumpuat, praelorem, qui paalo aitiorem
tamuloai [Perleib] fraftra ceperat^ romaoa vi reifteolem obtroocaat« le-
<) jiisaiia aas Ziaa-ria;??*
s) Avar (f. S. 31t) ließt aocA elae Erklärung au$ spdierea ITIda^
gm^ SU} Bognd hieß em jiaatscAef^ SdliyftAaicpfaMafli a. ITdalg C^"* <iO*
•) VgL im ÜkmfiM 4sr Mmer M WJattiam iTmcit. Aaa. I, U).
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iw «iQleiift. VcM«» teln« IrikVMM ttiiUcn« «■!•• 4r»«*lfc I» »rwO«
aU pataMM i*« #ct>Mii— iMMsfiAM none» fKbMfti««!; aee mhICo r^
Siciliae procq^ful immani avariOa Utrfm l aart aai pMneni^ aa« mm
fe a DiMiQratu abdicaret, judicio civiuai damaatiw ea.
IV. EbersmuDster. (s. S. 313.)
{Schöpflm'9 Airatia illuQrata: 1, 57. § 46.)
Ciiio paft mulla (emporitia curricula Iota Geraiania el Idem popa-
lus a BoinanU temporibas Jiilii Caefari« fubacta niilTet, JuUaa
deuDi terrae placare volcn«, Mercurium videiicet, qui a Teutoai-
eis ») praecipue eoleb^ur, quauiam deus facundiae dicebatiir, aade
eliaiD, graeca et^molo^ia Mercurias quaQ mercatorum xvf^iog vocatar
reu Teulbates idem Theutanicorum Iheus, qiiia id geaui hoiaiauat
maxime eloquentiae ftudet, iarulam«) Uaqwe iagrelTua, iprum fa-
auin jam vetuflale collaprum reaovavit ac doaariis honoravU aomeaqna
lautaai NovUaiiim aoniinavil. Nam antiquitua a prima porfeffora
Slaneabruh vocabatur» uade eiiam acleaus Taltua a^jaceas ea aa-
miae aiiDcupatur. Deiode ad rnuaimea ») roaiaai ezercliaa ca-
rte IIa ia circuitu muaivU: prlaiuai fupra lacun ipfiua Ule flaalala,
quod BruDdufiuBi aoaiiBavit, fed poQea a Uerolis reacyatuai et Bra»-
aeabujc eß aomiaatuai. altenua vero ia fallu juxta villaaiy qae Hil-
tesbeim vocaiur, coadraxit, quod acteaua Krtburc vocatur. tertiaa
vero juxta villam CageabeJm, quod Aiteaburc dicitur. qoartun ai-
bÜDmiaus traaa flumeo juxta moataaa coaUruxit iprumqne ab alco Ben
Apicaoi «) Bomiaavit. Horum itaque ca^ellorum caOellaai cum fiaili-
mia populis jpfiu« pagi fiagulls meafibua ad raaum Tupra dicte larule ve-
aieot^ TacrUegoa Tacrificiorum ritus cum ludJa aenicia celebrabaaC
[Sed cum Julius CaeTar per decenuium muoificeaUa et be-
ul gai täte atque honoribua omnea Germauoa magis quam bella abafatt
omai tributo romaao fubdidilTet iaiperio et auxilio ipforum Seaoaea
Galloa aliaaque circumnofitaa aatioaea viciffet, beaigaitatem et fideat
il^rorum erga Te ia boc remuneravit, quod priocipes eorum Teaatorea,
miaorea vero roilitea romaaos appellavit et coafcripfit. Deiade cm
R4>mam'redire diapoaerety coaveatum ia Germaaia celebravii
oqiAibuaque valedicens miaorea aiilitea priacipibua commeadavit mi
aaa quafi Tervia ac famuUa uterealor, Ted ^aafi doaiiai ao defeaCorea
Biiaißeria ipCorum recipereat. laile accidif , quqd praeter aatioaea aeie*
') Schöpflitt hat Deptouicia.
*) Juliua compofitia Galiorum rebua bic araa Mercurio caaBraxit,
quaaS. Materouadiruit et ita Novieatam dictam eft. Jeae Bentkmmg
auf den h. Matemu$ $cheini wieder auf gaiamm §mkmmg aMt Tnitw iS. t94>
a» weitem,
•) ae baate C«. a^en S. C4>.
«>AlpieAail CMcr fdbift ab alta ita aa iMa^largr?
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nw Oermiof nftites Sfciilei regifi et miotfleilales prhieipiiiii iiniiea-
raaCar.]
y. Fiefsea. (9. 8, 9t«.)
(o»t Felis F^tbrC» RHIoria «nevaninr: I, W.y
Beperi ia qaadam hißoria tbeutonico rermon^ conrcripta, qnod
dma CaefarJaliiis delictis G/illis Germaniam Rheno traasito juzta
fiaea Ubiornni id eil Coloaieafiiioi poato facto accepH geatem ia
Germavia (Saevos videlicef), qiiae ceteros Germanos loagius'a Te pro-
pellereC (at patet ia 4. commentarionim Caefaris) et nemiaem tiaieret:
qai cani eia coagrefTiis ab iaferiori afceodit contra eos. fed cum
aoB proficeret, rediit ad ponteni Rheni a Te fiictum eoque transmilTo
per GAlliAn belgicam arcendit et in Italiam venit, collectoque
graadi ezercitu Italomai et Galluram S 11 e v s a Tuperiori parte viacere
coaataa eft et Alpibiis traascenfis in capite Siieviae juxta
Alpea ') popiilnm caedere coepcrunt et vaDare agros. Quod 11t rez
Saevarnai andivit, collectis copils obviarn Caerari occnrrit. Conve-
aeniDt antem ntraeque legiones in Colle Leporum, quem vulgares
aamiaiuit Hafeabuchei, non longe ab oppido F | e f e n [FAeßtn]
Aagurteafis dioeceTia, in quo corpus Tancti Magol quiefclt^ ibique
dnroiD valde bellum commifrum eil nsque ad amborum corauum non
AfipalloneiD fed debilitatioaem, nee illia nee illis ceffit victorla. Se-
paratae ergo funt ibi ad invicem legiones et ad all am congreffio-
aem fe paraTerunt.
Coodicto autem proelio juxta flumen Li cum, qui AuguTtam vin-
Micam allalt, quem vulgares Lech nominaat, multis horis bellatum
anldaqae fanguis Tupra modum effulus hioc et illiac neutrum eorum
ajlad eonlHogere valuit. Tertinm deiade bellum indicunt fibi partes
JBxU ei vitale« Mob de Ihalm ibique cocwntea atrox et mlferabile
praeliaai commiltitur, horrendum auditu. Bveliebant Tanguino-
lealaa ex corporibus Tuis fagittas Suevi ac trancatis maaibus
ia beftea irr«eroat| ovo prias aaiauiai axiyihibaaty qoMi aeeifereai ipfl
•eeidUTeat, et qiiidam boQea confofA et onuAi ttlis -iotev Aomaaes cur-
reatea secem fnam vindicabant. Videos autem CaeTar Suevos viaci
aea pefTe aifi lugobrl et crueatifBma victorla, et quod jam non in spem
vicCeriae, fed ia mortis oltlonem deferens, judicans tam imperterritam
geocem aoa extlnguendam fed coafervandam pro imperü romani
fiagalari glorla et quos dura Invafione vincere noa potuit, dulci
perfaaflone aggreffua efl; eloquio enim mirabili pollebat,
el qvoa aulla arte vincere valuit, pnidenti eloqnio in fiii perduxit amo-
rem. Aflktaa ergo populum ejus lingua materoa, quia multarum
geodara aovit lingnas, eorum eomroeodabat ftrenuitatem eosque
■alta g^Iarla dignoa praedicabaf. 'fed et fenatus romani benignita-
tem ac ceteraa vittntea dalclffiaia oratlone explicabat, ficque lo-
O aUh 9km atii,. oea Uag e ab Alplbai.
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SM
viaciblles Saevt« Tlolt, et i«xtris d«lU oario4e« ca^UU Ul
exeiselegit, eiaquc diicea iniKai ex faii nnieis cosOituU.
ConpoEtis ergo rebui per Saecian arTumpfit exercitiia f^oniai
DOD parvum et cum eo caaira cetera« aationes aggrefTus o«Bia U
Inperiiim romaMim duxit mnliia eoaMaiffia belUs.
8iciU autem in inferiori Germania pontem fecerat per Bhe-
Bum^ iit cum Oalli« cootra Snevoa procederel, fic io Tuperiori pon-
tem fecie, ut cum SuevU contra rebellei Gallos transiret. Juxla pon-
tem illum oppidum aedfficavit ibiqne aliquot diebus et menßbua
coofedit et tdeo oppidum bodie vocatur catbedra Caefaris^ vulga-
riter KayTerrtul.
Decem autem anais defodavlt Caefar maximit laboribus ad imperil
romani dilationem, toiaque Riiropa obtenU cum triiimpbo et gloria ad
«rbem proficifcebatur. Sed dum nrbi proximus elTet» non f^it qni
victori occurreret, Imo et portae urbia ciaurae erant ex imperio fena^
tu8) a quo decretum erat, ut in urbem nunquam niß dimiiTo exercitu ve-
nlret^ Hoc Caefar graviter tulit, Suevoaque et ceteros Germaaoa el
Gallos advocavit et robuftirfimum exercitum apud Aa?ennam congre-
gavity cum quo Romam hoAiliter contulit.
At ^ero Pömpejua et omnis Romaoornm fenatua crercenlibiia
Caefaria viribus trepidi tanqnam Italia pulfi Graeciam adierunt, Dira-
chium gerendi belli fedem eligentes, quae civitas Romanorum coUaia
erat. Caefar autem cum Suevis Romam ingrellUa et ex aerario p»-
blico fractis feris et oftiis pecuniam tulit, fuisque idellbus bu-
littbos Suevis et Germanis elargitus eß et priviiegiis ac graUia
ampIlUBmis dotavit eisqne aliquaa Italiae urbes contulit , at In eis 6hi
praefidio elTent ■).
X Yerfafsong de» Gedichtes«
1. Eine deutsche Vorlage?
Der Utherige Gang der Uniereuditmg hat un$ mtr A nma hne
einer lateinischen Tarlagi gefuhrt. Nun sagt aber der deuieeke
Dichter in seiner Vorrede Z. 15 — 18;
1) Hienach wird nock enäUt^ daß vm Jenen Sena CSiena, 8iie«a>
gettifiet worden sei; TUu9 und Fettpaiian aber hätten die Deuieektm ge^
gen Jeruiälem geführt^ de quo bodie Marcbionea de Baden patealea
literas Tuae ▼ocationla oQeadnat, Nach Sunikeim CCoUectanea biQoricf-
geaealogico -geographica rer. badejis. in 0/ete't Scripte rer. boic. Jmge^
kurg^\763, Fol. U, 587) gieng im -15. Jkd, 'die Sag^ die Margtmfen
9on Baden eeiem mu Lßmparten m Tomtechland körnten wut KarmU M.
Rimi$cken Kmjfeer^ ^wäg mu Ermnekenreick und seien dt% GeBcUeeJUee Herrn
Dietriekt van Hera, der dm gewesen isi am Knnig der Owlrügeikem
dmnt itaUa:
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tu
Bfo bB«eft li se «tttte gtifMef^
4mi mmätk r4»lfclies rl#fte« tariil««:
Dus hier gebrauchte Eid buoch läfU ee xweifeümß^ ob damü
der Vorrede folgetuies (fedicht $db9t oder eine noch äl-
iere deutsche {tmd zwar dann gleichfalls toohl gereimte) Vorlage
gemeint sei; etwa wie das spätere Alpharläied von einem deutsch^
Buche oder älteren Liede spricht^ woraus es hervorgegangen sei *),
so daß wir es vielleicht schon mit einer Verjüngung noch älteren
RtmUextes zu thun hätten in dem Süme^ wie das dreizehente Jahr-
hundert den utu vorliegenden deutschen Text verjüngte wid um-
reimte^ Der Gdtrauch jenes Ein kemn aber nicht beirren: er ist
auf solche Weise nicht ungewöhnlich. Genesis Z. 20 sagt auch
Ein buoch heilet Exodus. Freilich heißt es wieder m der Mai-
sercknmik im Abschnitte von Faustinianus Z. 1239; Ein buoch
läget uns 6i8, womit doch wohl nur die ßr sich selbständigen
Becognitiones Clementis {das s. g. llinerarium S. Petri) aus dem
zweiten Jahrhundert gemeint sein können oder, nach dem Geiste
und Verhältnisse der deutschen Verarbeitung dort, eine besondre
Gestaltung oder U mg esta lt ung jenes lateinischen Werkes *), wie sie
keine gfMzeitige oder frühere Crookä oder Aurea iegenda usw
darbieteL Übrigens heißt es bald nach jener ang^uhrten Stelle, m
Z 1929 wieder SA wir an den buochen h6ren lefen und Z, 1788
NA hören wir die buoch fagen, gasiz ähnlich wechselnd wie in
Lamprechts Älexanderliede Als ich; an dem buoche las (456)
und Als uns da; buoch hAt inne brlht (3669). Läßt aber jener
umerhältnißmäßig große Abschnitt von Faustinian, der durchaus
willkürlich unter Oaudius eingefügt erseheint , schon schließen, daß
er der bis Augustus von uns verfolgten lateinischen Vorlage unsrer
Kaiserchronik nicht angehörte, während wir der dem deutschen Texte
zu Grunde liegenden lateinischen Bearbeitung auch nicht nach-
kommen können: so entzieht sich uns der nicht minder umfaßende
Abschnitt von der Crescentia in Betreff einer lateinischen Grund-
lage gänzlich, obgleich wir darin einer ganz lateinischen Beimzeile
(filia naufragäU: 12085) begegnen und die Erzählung uns in
O tf. Grimm Deut$cke Heldenioge S. SM.
*} IVeravf die S, 9S7 oben hefproekene ümiteUmng der ^amenreike
Z» 9151 ü hkideuM, der die 8. 99(9 u, 970 rnuieinondergeneiwle urgprüng-
lidk UmsSeUang der vier Tkiere m Nabmtbodimosef'e Traume enttpriekt.
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ihrem Emgange meld nmjH^ M(m, semdem mwk H&ei noA
Afrika, andrerseia fißeSiek «ift. dem JVmmh dtr heidm Dieirieke
wieder auf deutschen Grand und B^den wirft, wohin um
auch enhdäeden der AbsdmtU vom Herzoge Adelger von Baiern
imier Sevems veneixt, der nicht auf römieehem GeHete entsianden
$ein kann, $idi audi nicht ganz wörlh'ch im Latein de$ Tegem*
uer 'Froumundue wieder findet tmd seine Sagengrundzüge {die
eingeflochtene Ihiermäre wenigstens) auch nur deutschen (wenn
schon lateinisch geschriebenen) Quellen entnommen haben kann. —
Wir haben thatsächhch fUr den ersten Abschnitt tmsrer Ken*
serchronik {die sieben Wochentage und Wochengötter) die lateini^
sehe Vorlage erkannt {S. 290) ^ wir haben femer gesehen, daß
dieselbe, wo sie zwar abbricht, doch nodl an Cäsar anknüpß (5.
302 ; S), dessen Leben und Ihaten jenem Abschnitte im deutschen Ge-
dichte unmitteWar folgen; die in dem längeren deutschen Abschnitte
f>on Cäsar vorkommenden Formen rigidns CdtA (485) und ttjer
GalliA rnide Germinie (471) dürften weiter von lateinischer
Grundlage zeugen ^), wie wir für andre Glieder des Aisdmittn
von Cäsar dieselbe in Theilen der Gefta Trevirorum wiederfanden
(5. 305 — 7)» die abermals m den Abschnitt von Augustus liftfr-
führten {S. 306. 261); tVi diesem aber gibt uns die S. 2S9 bereits
vorgedeutde Verwechselung von ftater (tBXQd8(fainov , wofür
Z. 654 didrachma steht, während doch Z. 659 riduig von yiet
Pfenningen spricht) mit Ttatera (= w4ge Z. 604/) einen wette-
ren Anhab ßr die uns in Mj (ä 296) eröffheU lateinische
Vorlage.
Angenommen nun auch, dieselbe sei von unserm deutsdken
Dichter bei Claudius durch Einfügung der langen Erzählung van
Faustinian unterbrochen worden, so würde sicKs um hinläng-
liche Nachweise für die darnach wiedereintrdende ursprimgüeke
Vorlßge handdn, und kannten solche einmal wohl m der sdtsamen
Einfügung der Abschnitte von Tarquinius (5. 331), von Jovinus
oder dem helleloch (S. 334) und von Odnatus (S. 334), nicht
minder in dem sonderbaren Inhalte gewisser Abschnitte {z. R, von
Nero; ja m ersten Abschnitte von den sieben Göttern und Cäsar
schon) gefunden werden; noch mehr aber in dem fortlaufenden
>) Ob sptUer CZ. 10897) tmtk d^ «»re keifer, wo m »4f»r«
(AuguBus) liest?
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WSri9r, jifMfem mt€k gmmr Ut^inis^ktr äwihn, die sMh
m JMm emtreim und m 9thr wmt V9n tintmder mbb'efmdm Ai*
tAnüim m Tttge iommm i); mdem mr dafür dn Znk 14«
Qttf4un mtronA im nmkrbfffrwshnm Ai$ekniit$ t^oii Fanstimm^
nm niekt fekmd mockm, m d%ck 10024. taiiti pttrant, 13899.
ffia DMfrigAtA, 6192. ftir6re repMUn, wMte ktgkw Wofie im
M § ekni l$ e von Dnim wiHdkk und mek m der $fälmrm DarM^
kmf id Jacohm de Vturagme w%d jmar mteh vem Bedue skk
wiederfimden, jedeek eimtd nehm dem äknhcken ira repklut, m-
dann nickt m Beneh^ m^ Siaüme (wie in der Smieerchrenik),
sondern emf Idmtenims ^ebemtekL
2. Nftmenklänge.
in näeheien Zueammenhanfe mit den bieherigen Vniereuchun-
gen mker kdeimsche Grtmdimge, Gefta Tretiroran und Gcllica bt-
Aom, wird misre Aufmerksamkeit weker anf die eigentkündwke
üeet a lH in g von Eigennamen gdenki^ weleke in jenen lateinieeken
Werken wesenäkh reiner dL h. iateiniscker oder in uneerm de^
G edi c kte nickt hinlänglick icUeinieck ersckeinen.. Hieker ge^
mmädkst besonders die S. 304. 294 bereits kervorgekobenen
Namen Dulcimar tmd Signator in dem Absekmtte von Gkar
und inebeeondre von Trier, wo die vnxweifelkaft verwandten Ab-
eekeeit^ der Gelta Trdvmraon ») die Formen gana wie bei Qkar,
Caeeme Dio new. (Indttciofnarus und GkigeUHrix) wiedergehen,
ködieiens daß die Handsckriflen der G. Trey. Inducimarus, ladtci-
inaris eekreiben %md Gingetor abkürzen, aus welcker kUteren Form
eiA Stngaalor leickt erklärt, wie andrerseits aue inDuciniar st\:k
Dalcimar büden konnte. Daß die Formen Dulcimar und
Signator bis zu J. Königkofen, Tk. Lyrer usw. fortgetragen wur-
den, erklärte eidi mm 5. 249. 255; die Umgestaltung in Dulcimar an
siek, gleick den äknUcken Dulcipert, Dulcidnimnits (aus dulgs)^
sduint auf frükere Zeil, so wie at^ eigentkümlicken lateinischen
Durckgasig zu deuten, dem auch wohl die bellica Gallia aller
sdaiften m Z. 300 (5. 360), nickt minder die spätere Änderung des
>> Sie sind im jinhtmgß »u dieem jiheelMiUem gemtmet zmiommenge-
*) Am^ noch bei YioceaUua BeUovaoetfi« VI« S««^4.
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ffiiwi SfmmM$ku$ m S^necm (2. I4II8) ■iiii rnftlm ««nb >X
$o^me die VerkgUHg du meämkm Synodot Wer feotes mcA T«-
ras (8509)» währemd in der €h$dngkU der lAtertOa wmk rtr m(
Omdius (4357) mck bewogen wird. Jene Verwedmebmg dm i^
«Mftf Seneea {im Reime!) fülk aker wn $o mehr mtf, mb der
Nmne von Nero her bdumm sein mfußte, wo er geeckieUUeh hin
gehöri und von wo, wenn er hier in M nidU fehUei eeAei mnf def*
pebe oder mehrfitcke Forfiikrer de$ demtechen Gediehiee hääe ge-
eeUoeeen werden können, wie nach andrer Seiie etwa aus w i eder
hebern Zwriiekkehren wu weäüu/iger SlrMer%mg nher die he id ni e ek e n
Gmer (im Akeekmäe üker Fmutinim L 3725-3751) •), die
doch bereite im ereten Abechnitie du Werkee eigehmedek waren.
3« Deutscher Grand und Boden?
Die hier iikerhaupi he r vortretende Verderbung und Verwir*
rung von geeekiektUcken Namen, die naek andrer Seile m den In-
teiniecken, aber faet durdkweg nieki an ikrer Stdh elekemden
Odnatus >) etatt Mutiue Sceevola (Z. 4936), Jovinue «) etatt
Marcue Cmtitte (L 1186), warans Enenkd eiek Maninu9 tnaekte^
Äriolus unter Tiiue (2. 5424), Ärimeepes *) unter Veq^aeimnm
(Z. 5140), Aetrolabiue unter neodosiue (Z 13118) uew. naek
mekr xu Tage triU, Uueen fortgeeetstt auf eifu bereite früker, m Na-
men wie büuM, vielfaek getrübte lateiniecke QueOe eddi^en, die
aber, wae eekan die S. 290—294 beepro^enen Hervorkebungen
Triers, eo wie der ganxe AbechniU van Cäsar e Eämpfen mä den
Deutschen beurkundeten, auf deutschem Grund und Baden
entstanden sein muß.
' Nur ein Deutscher, der den xu Trier m Bexjdnmg et ek e nd m
Ldihienusveifolgte, kannte wegendermä dieeem in Afrika kärnffen-
dmGermanorum Gallonunque equitum (Hirt b. afiric. 19.40)aiidk
den mauritaniscken Bogud mit nack Deutsekland verpfianxen
(S. 311). Nur ein Deutscker konnte in die GeeMdUe de$ Gel-
O Enemhel mmeki ftdk out po4a|:ni (9844) timm PietagM« C*« ^
Sa^eiierdrlenifiifeii), wie «vt Z. 49A «meii Rifidus aide C«io, wmrmmf ei
iomn PUto reiair. Vgl. Padouwe und Pasouwe S. S7S. 105. «^cii.
«) Vgl. Z IUI.
*) Odmains war mm T^roMi weim QeXlemimt (ak «ZM« oocMUar).
^) Jpvinus war «In Tpmm wUer Hemerku (^ni m^x
•) SM «»«1 & Sl«. Mi.
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kumm 9m Trier im Totila md im Atmenia einfhckm {Z.
4999 — 46t0); dm $o im Älarieui an einer 5Mb, wo er gar
m^i hmgMrte (7271 muK). ffi$r au$ ientecher QneKe konnH
üe NmnendenUehmg Meehtild statt MatCkUa, MattidkiM {L
1245), A> Vemeusinnliehunff von Wilkalm au$ Balam^ {L
7949. 7380. 7410), üe Einführung des Namem Dietrich in im
Meeknitt von ier Qrescentia aus Afrika, enüiek iie firühe Nen-
mmg der Normannen \mter Tn^ (Z. 5697. 0019) stammen.
Bie Letztgenannten, feie ier herc GargAn (Z. 7723), ier mens oa*
KMm (2L 17128), ier moDte Job (Z 14583) mnd MeocMbert
(2. 10596. 14591), der Honwebo-e (17149), B&knundm eafM
(7559X nio RAine an <lerFAre (12731), da; Urkunde St le Btew
noch (5544), Sd hiute ze RAme ift anefcbtn (5554), mtfgm a^f
üe Romfakrtm späterer Zeitm oier amf nähere Landeskunde des
ieiOsehen Dichters kommen. Dieser späterm vni unmettetKarm
Bmekung auf ieutscke Lebenssitte flittt wohl auch ias wieierkd^
renie Heimstram ier Ritter (s. B. Constantin's ies €lr. Z. 10409)
nadi JsLkresfrist xu, nicht minier üe frischm Gegensätze und Ge^
fukle gegen die Rämer, üe Cäsar, Augttsius uni Tiberius hier
verg^en vni unirm genannt werim (Z. 12938. 13840 usw.), wie
üe Griechen trügerisch uni verrätherisch.
Ältere Grunilage verrathm jeienfatts üe Sagm von Herzog
Aielger von Baiem {mä ier EmfledUung ier Thiermäre, die
sehm Aimoinus Floriao. I, 10, iod^ an anirer SteUe, kmnt) und
tm dm für Karl im Gr. kämpfendm Jungfrauen, iie weü
aker und hexiekungsreicher schon im Anfange ier hngobarOsdim
GesdtidUe (bei Paulus Diaeonus) vorkommt. Währeni ier jcäitö-
bisdke Brenne (2. 273) sich aus ier Herübemahme ies gaüisdun
Brennm bei Uvius XXXVIU, 17 {B(fiwog: Pat$sanias X, 19) ^
zu den mä Cäsar gmugsam in Berührung gekommenm Suevi er*
Uan, ist Z. 373 Franko {im, m anirer Stelle, auch Hunibali
kenni) ohne Zweifd fränkischem oier belgisch trierischem
Boien entsprungm; von im baierischm Ingram uni Boe-
mundaier (Z. 296—299), vm ienm ias ganze Mittdalter weiß
(otcdl üe ieutschm Ausgabm ier Mirabilia urbis Romae zu Rom
nsw.), mag jener ein Nachklang von Inguiomar sein, im zweitm
ober ias im Noricis so nahe Boio6mum (JUarboif) angespidt
n Der CammmvfaU BrlBaa iTaeitus H. 4, 1«) mmg himumipisim^
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wwrim nm. Norieu« (iL dtt für Maimeh) wAi mif fifüke
Z$üm md noricus eaßn bei Htm» Od. I, 10. «{mhL 17. m^ /Wii
itir(Mf angiwmdei wordm, ähnlich dem mo98 Suevus (Z. 286)»
den Aer erst bidorw kennt vnd mußringt, uodureh tich das Al^
ter dieeer Beziehungen wenigstene nach Einer Seite begrenxt, w^
der Sage von Adelger , v>dche früheet bei Troummdiu' Tegenfimi«*
fis varkommL I)afi mr bei jenen VolkeanfÜngen mit geittUeh-g^-
lehrter Bildmng ^), mit einer vom Ältertkum henibergeerbten {oIf^
$(^en Wortdeutunf zu Aun hohen, kann nicht verkannt werdmK
Schmuggelte dae AUerthum echon die Verbindung des cätarieehen
tretcUeehtee und Rome mü Trofa durch luUus und Ihog ein, eo
wurde leicht aue emer legio Trajaaa eine Trojaoa» ein friUtki*
mhee oder £bm-Troja {und somit aus Sanoti sogar ein XuthnsX
eo daß endUA selbst Hagano noch de germine Troyst stammt. ^^
Su^ mit SwMm (Z 388) xu decken, hg nahe: das bairische Ar-
menien (Z. SlO) mag aus Germania {und Armiiiius, j^iUuiogty
eeina Erüärung finden, so wie Cäsars nochmedige Rückkehr nach
Gallien und Germanien, um für seinen Zug gegen Rom xu imt-
ben {L 471), selbst mit Ariminium {Rimini) »tsa m me nhan geiL,
Bei Erwähnung des noricua enfit wird bestnmnt auf ün bei-
.denifken buoch (Z. 310) gewiesen; daß hier Horax usw. gemeint
sei, ist ntbA/ xu bezweifeln, ungewiß nur, ob der deutsche Dichter
dieß in seiner lateinischen Vorlage schon so ausgedrückt vorfand^
Bei der Schilderung von Cäsars beruften volcwte heißt es Z 500;
ak' ^ buooh noch quit Hier mag unmittelbar die Vorlage {Ms)
gemeint sein, der jener bei den sieben Wochentagen, in den daran siek
reihenden TheHen von Trier usw. {hier freier, dort enger) folgi,
wiArend er bei Franko (Z. 373) nur seine Kenntniß beurkus^
det und auch bei den SahTen, nach der S. 315 nai^e
übereinHimmung mä Widuchind von Corvey, die Erzählung
der lantTprAche mtir den Thüringern (Z 339) bloß andeutet Ehen
so weiß unser Dichter, daß Cäsar mä den Schwaben drtftottl
{drei Mal: Z 276) focht: dahinter steht eine ausführUche Erzäh-
lung, von der uns wahrscheinlich Felix Fabri (S. 313. 323) noch
die Jiackütbnge aufbewahrt hat
I) ITeiMi der j4mnodickter Z. 440, nicht undichleri$ck^ $agi (Sl Bgem
suo) alfi der hagil veriC vao den wolkin, »o kmt er dobti nkwtrlkk Ptm-
ianki Haarte CMariu» 1, 1, 5) mentQ pttfitg fyfdeoi h Dduvi^ wd 'jfneUq^
Ml ahm»
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4 Die Kaiserreika».
E$ id dir KmxMerthronik wm vom henm dtmm m Ihim,
die kuoigei
die vor uma wären
UBde r^nifkee rleket pklifeA
«ose ao den biutegen Uc 09 — SS)
oder die Kaiser varxirführen und ihre Reihe, $o weit ihr dieedhe
dienlich ist^ xum Rahmen ihrer ttkr verschiedenartigen Bilder m
WMcken. Auf die Kaiserreihe seit und mit Cäsar, naA dem sie
eMe keinen {S. 272), lossteuernd oder von ihr und ihm von vom
herein ausgehend, läßt sie, nachdem sie Romulus und Remus als
die Anfänger der eungen Kaiserstadt genannt hat (Z 63 — 54), die
Könige Rom's, nicht minder die Consuln gänzlich faäen, von
welcher Letzteren Zeit sie nur der driu hundert althirren oder
Senataren gedenkt (2. 57), die aber eigentlich oder geschichüick
erst unter Antonius gewähU wurden. Die jener Zeit anhemfcdlen'
den Erzählungen von Mutius Sccevola, Marcus Curtius und Luere*
Um (5. 326. 334) flicht sie an ganz andren Stellen ein.
ünmittMar nach der ausführlichen Einleitung von den heid*
nisdun Göttern d. i. vom alten Glauben der Römer und den goUh
men Saiden sammt Schellen der besiegten Länder eilt die Kaiser-
ekromi durch diese letztgenannte Erzählung zu Cäsar als dem er*
Men Kaiser (Z. 426) fort und, ungeachtet der seltsamsten Auf'
fafiung von semem wie seiner Nachfolger Lehen tmd Ihm, wird
dock die geschichtliche Reihenfolge jener bis auf Trojan im AU-
gemesmn eingehalten, nur daß, was sehr bezeichnend ist, gleich
nach Nero sein Doppdgänger in der Tyrannei Tarquinius aus
der Königsxeit mit dem ersten Consul CoUatmus eingeschoben ist, die
darum auch Enenkel hier wieder verbindet {s. S. 108 oben), wäh-
rend Heinrich von Mimchen jenen, weil er seine Zeitfolge nach
Repkau einrichtet, in die alte 6 vorschiAt (S. 100 oben).
Nachdem hienach die Kaiserchronik in der Aufführung der
geschichtlich auf Nero folgenden Kaiser Galba, Pisa, Otho und
Vitellius, die freilich zusammengehören, von denen aber die drei
ersten wenig mehr darboten, als daß sie in Einem und demselben
Jahre wieder umkamen, nachdem sie eben so in Vespasian, Ti^
tus, Domitian und Nervo noch der strengen Durchführung der
wirklicken Maiserfolge gekuldigt hat, springt sie fortan nach Tro-
jan, ehe sie zu ConstanOn dem Großen gelangt, mü den GestetUem
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une Eräugnissen xiemtMi wSUdkrUdi vm: nickt nur daß sie An-
tonius Pins, Marcus Äurelins vor L Ä. Commodus {den sie
als Äccommodus aufführt) ganz ausläßt, sie schiebt den nach dem
genannten Accommodus kammenden Helins Pertinax vor Ha--
drian, vor beide aber ihren SeveruSj in dem ihr mindestens xwei
Kaiser des Namens (L. Septimius und Alexander) mit Atulaßung
der zwischen liegenden Kaiser {M. Aurdius Antoninus CaracaUa oder
Bassianus, Macrinus, so wie iL Aurdius Antoninus) zusammenfal-
len. Noch höher hinauf aber vor Severus rückt sie gleich nach
Trcqan mit weitrer Auslaßung der dem Alexander Severus folgen-
den Kaiser Maximinus, Gordianus so wie BaBnnus und Ptqnenus,
fen vermeintlich christlichen Philipp us mit seinem christenfeind-
liehen Decius, so wie wieder mä Übergehung ihrer Nachfolger
GaUus, Volusianus, Hostüius, Aemilianus, Valerianus, femer {mä
Überspringimg des später bedichteten Gallienus) der diesen fol-
genden. Oatidius It., AureUanus, Tadtus {und Fhrintui), Probus,
Carus, Carinus, Numerianus — auf Diokletian.
Nach dem genannten L A. Commodus und dem geschichtUA
sdiwer unterzubringenden Achilleus {Eutrop. IX, 21? oder aus
Archadius entstanden?) folgt nun jener Gallienus, der mit dem
Arzte GaUenus zusammengeworfen wird. Hienach aber wird schndl
auf Constantius und Constantinus übergesprungen, mit Überge-
hung der nun folgenden Constans, Constantius und Constantinus
aber natürlich Julian, der wieder Abtrünnige, als Gegensatz un-
mittdbar angereihL Dann aber, mä gänzlicher Übergehung wieder
von Jovianus {den die Gefta Romanorum wohl kennen). Volenti-
nianus, Valens, Gratianus, Uaximinus, Iheodosius L, Bonarius und
Arkadius, auf Thedosius IL, als unter wdchem das Heidenthum
durch Schließung seiner Tempd öffentlich au/hörte, wovon die m
der Kaiserchronik erzählte Geschichte von des Jünglings Astrolabius
Liebesverlockung durch das heidnische Venusbild Ais SpiegeHHd
oder der Nachhall zu sein scheint, ähnlich der Erzählung, wie Ju-
lian durch das Steinbild des Mercurius zum Abfalle verleitet worden
sein soll, wobei hier der Namengleichung zwischen dem Gott Mer-
curius {zu dem Julian wirkMch aUe Margen betete) und dem hei-
ligen Mercurius ^), dessen Lanze den Kaiser getödtet haben soB^
O E$ gibt auch frdbomididk mwti Juliane, die im großtm PmaumaU
kMer simmdsr tAgshwudeti werden.
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geda^ wsrdm nrng^ der mck die MÜekm Sim^m thj/m umi
Simon Pärtu im AbscknitU txm limsiinian anreilä, in teädkmi
die in M umgekehrte Ntmeneteigerung wmFausiinian^ Faueiinus
und Faustus an jene eben erwähnte der Namen Comianiinue,
Constantim und Consians erinnerL
Nach Theodosius erscheint Narcissus, der une jener AchtV
ktts und $chon Fausiinianus {der sich aber doch nod^ an seinen
'Bruder Claudius xmlehnt) nicht unterzubringen oder xu erklären
ist imd der geschichtlichen Reihenfolge nach Marciantu sein müßte,
dem Theodosius vorhergeht Jenem folgen dann Constantinus^
Leo, Zeno und^ mit Äuslaßung txm Anastasius,* Justinianue
würkKeL Nach Wiederauslaßung von Justinus, Tiberius, Mauri-
tius und selbst mit Übergehung von Focas {den Enenkd an gasu
andrer Stelle einfügt: S. 107) wird Eraclius hervorgehoben als
der Eroberer von Persien (jfegen Cosdra) und Jerusalem; nadi ihm
aber wird wieder die ganze Reihe der griechischen Kaiser bis
auf den l^zten Constantinus vor Karl dem Großen verlaßen
und nunmehr mit dem letztgenannten {Karl) zur deutschen Kai-
eerreihe übergegangen, die Heinrich von München bifiläufig mä
Ljudwig dem Frommen eigenüich schon verläßt {S 99 oben).
Der Letztgemmnte {B. v. M.) hat sich gewissenhaft die Mühe
gegthen, nach Repkaus Textfolge {S. 97) allen Kaisem, guo-
temoode ubelen, thätigen und bedeutungslosen, gerecht zu werden:
dafür ist ihm aber auch aller dichterischer Schwung xu Verlust ge*
gan/gen, während der Dichter der Kaiserchronik {oder sein
Vorgänger) sich frischen Sinn bewahrt und deshalb auch manchem
kükmen Griff gewagt haL Wer mag d&n Dichter auch xumuthen,
bei der vielfachen Bedeutungslosigkeit der einzelnen Kaiser die vie^
ten Marcus Aurdius Antoninus, die vielen Constantinus — Constan^
tius — Constans, eben so Maxmus — Maximms — Maximinus
— Maxisnianus, oder Carus — Carinus, GdOus — GalUenus, die
verschiedenen Philippus, Tiberius, Gqrdianus, Julianus, FUmue
und Didius, Theodosius und Severus auseinander zu haken?
Die Kaiser chronik schreitet frischer einher: sie fragt nichts
ch sie bei des Heraklius Siege gegen Kosdra oder Kosroe und
seiner Aufrickhmg des h. Kreuzes erst durch seinen Tod an der
Wassersucht {Z. 11365) mit der Geschichte zusammenfalle. Wie sie
9it der sonstigen Ausbildung der deutschen Heldensage die beiden
Dietriche (^Ermanaridi — Dietrich und AttHa — Dietrich) ver-
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nm, ^ßjft ne, 8tM die hefdm Severe ^di SdiuAeale und I^
Mffim XM tmiersckeiden ^), Heber wiier t^r^m Namen die eckäne
Sage wm hairiscken Herzoge Adelger ein, der, wenn er ge^
idtichtigUkig $em könnte, eher dem dritten Seterus xufide, der
im J. 466 stirbt. — Tarquinius, sahen wir, mußte dicht hinter
Nero rikkenl Mit jenem Doppdgänger des Wütherichs gewann
der Dichter sich xuj^eich die schöne Gestalt der Lucretia, die sich
doKer auch Keiner entgehen ließ •), am Wenigsten unser Dickter,
der unter Justinian die üuge Tharsilla, unter Claudius oder
Faustinianns die duldsame Kaiserin Mechtild (jL t. BfatUdia),
unter Nareissus die mUd vergebende Crescentia vorführt Mit
Lueretia und Tarquinius taucht, wie 5. 331 schon erwähnt ward,
Mugleich die Ermnerung an das alte königliche Rom auf, wie
unter Vitellius in der Gewalt des Odnatus (S. 328), der erst
unter Gaäienus und in geschichtlich ganz verschiedener Gdtung {wel^
che VersMebung!) auftritt, die That des Mutius Scmvola, unter
dem Cajus Oesar CaUgula aber und unter dem Namen Jovinus (5.
828) die That des Marcus Curtius; zu welchen GeschidUen süh,
unter Nerva{!), die vom Kunstrosse des Perüius geseOU —
Wunderlich genug tritt grade nach der ungeschkhüifhen Ein^
stMkung der Lucretia der schon berührte Drieb nach geschickt^
tick er Folge in der bewakrten Verbindung der im Gedühte m«
in der Geschichte unbedeutenden Galba — Piso — X)tho saMmi
Vitellius hervor, mit denen, nadi Erlöschen des cäsarischen Hau-
ses, zum ersten Male die Legionen dahinterkamen, eyulgato hn-
perii arcano, polTe princtpem alibi quam Romae fieri (Tacit H.
I, 4). Bei jenen kam, um die tkatlosen so gesckiektlick vereint
aufkufUkren, vidhicht dazu die Erwähnung von Gründung der
Städte Pisa und Capua {Z. 4862:63), worin sick der TriA
nadi Nennung der von Cäsar (5. 64) und unter Äugudus (5.
900), sowie Tiberius (Z. 709) gegründeten Städte >) fortsetzte;
unter Vitellius aber ward Mutius Sccevola versetzL
<) • iiie we$etUlich RepkmO gi^ dem Severmt 9tmU der •} Jmkn
der Mmiierderonik , 18 Jahre, meint §§mit wohl dem ertied (JL, Septiwums')^
der tu etirkt, niehi deuAtextmdtr, der 9U tttrM«
*> Nwr daß BeimrM vm Minek e m die Br sd t d t mg «H*^ dee T W ^ ff
«tut nmek Repkau m dem AUem Bumd mUIc -^ KeusHe Zeiiem kemmem
*Mekr cii Lvkrema, eime Begebemkeii mu der wirklichem H^eU* ivwm F.
/ D. Tmnk), Zweite Aufl. Erlangem, 1790.
*) Ameh wmter CemstmUim d. Br, wird noeM dtr SrMhmg CemeUmit-
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5. Bie Gestalten der Kaiser.
Daß von Philip pus dem Araber, der keimlich margerUändi"
eehen Goiiesdiensi nadi Rom verpflanzte ^), ^egen die Aussage von
t^sekr^en *) nach Orosius und attgemeiner AnmAme des Mittet"
alters erzählt wird, nicht nur, daß er Begünstiger des (Fristen-
ihumes, sondern mit seinem Sohne selber der erste christliche
Kaiser gewesen (primas omnium imperatornm chriftianus), ist nicht
XU verwundem: ebeii so natürlich ist, daß umgekehrt Decius und
Diokletian nur als die Verfolger (dorfasht^ere) der Christen ufid
BfiKgen aufgeführt werden.
In ^chem Smne, zugleich wegen Herübemahme des Kaiser-
Ausnes und Reiches nach Constäntmopdf wird Constantins des
Großen Bekehrung und Eifer, nicht minder seines, hier zum Ge-
gensatze unmißdbaren Nachfolgers Julianus Abtrünnigkeü hervor-
gehoben. Bewahrt wurde dabei aus der Geschichte, daß dieser bereits
Christ, daß er Vorleser oder Capellan gewesen, während sein Ruth-
fcM ganz eigenthündich gelöst wird: die heidnischen Götter sind
noch mächtig, wie bei Astrolabius unter Theodosius. Julian, durch
Sdiriften der Neuplatoniker zu den alten Göttern zurückgeführt, be-
tete irarUfcA aße Morgen zum M er cur, den die Sage festhidt und
der gewiß die Sage von Julians Geldgier nach sich zog, die
mm verbunden mä dem Gefühle der öffentlichen Schande Ur-
sadie zur Rückbekehrung wurde. Der heidnische Mercur aber
weckte zum Gegensatze den heiligen (Z. 10747 usw,).
Nero's Wütherichs -Gestalt ist gleichfalls ziemlich geschuMuh
gdh'Sen, was seines Lehrers, seiner Mutter Tod und den Brand
von Rom b^rifft. Aber so wenig bei Idztrem festgehalten worden
ist, daß er bis Ostia, eine breite und grade Straße, brennen wollte,
eben so wenig dort, daß er, nach Tacitus, Suetonius, Cassius Dio
und Boethius, seiner Mutter Leib nach ihrem Tode noch beschaute
und ihre Schönheit beneidet habe; die Sage vielmehr bildete daraus
den Wahnwüz, daß er an der lebenden Mutter noch habe sehen
wo^n, wo er dereinst geruht, so wie diesdbe Sage aus seiner M&n-
aipcb C^. 19448. nsm.'} mußbrlhkir umi uwUr eigmtkiMkhem Mgem «r-.
O Vud unter dem Bem'i tausendjähriger Bestand festUeh begangen
d.
«) OnUi lafafifiiaa..a8», nm.
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nerliae dm G^muaix mh $dn^, daß er $eAer ichvxmger hAe
werden uxMen, u>oran gelehrter {tedecker?) Boeieneüs dam die
Deutimg des Namens Lateran aus lata raoa (2. 4171 ; 73) kni^f^
Des Todten Versenkung in die Tiber ward zum Sturz in dieselbe
von seinem Rosse.
Mit dem «Hihnsinnigen Cajus Cäsar Gäigula {Cass. Dio UV,
14. 28. Suetanius 25.) war nichts anzufangen; dafür ward Mar^
eus Curtius als Jovinus(juvenis?) in den Rahmen gefügL £5efi
so mußte für den blödsinnigen Claudius {Sueton. 32.) sein vennetn-
ter Rruder Faustiniantts und für Jenes unzüchtige Meflalina die
keusche Mattidia oder Mechtild einirden.
Vom blutgierigen und ränkesüchtigen lllyrier Justinian
hat die Sage nur den strengen Richter behauten {weä er das
Rechtsbuch gesammdt) und um dieses Rild recht fest zu haltest,
seine buhlerisdie GemahUn Theodora, die in ihrem vierzigsten
Jahre (548 n. Chr.) canceris plaga toto corpore perfufa starb, zmr
edlen Tharlilla (Z. 12842) umgestalte. — Publius Lucinius GaU
lienus, von dem die Nachrichten bei der allgemeinen Verwimmg
und Auflösung des Reiches sehr unvollständig sind, mußte sich mü
dem früheren, m Rom lebenden berühmten Ärzte Gallenus xu
Einer Gestalt vereinen: Gallenus hatte xbqI dvnd6ts9P geschrien
ben, daher lehnte sich die von andrer Seite hergenommene Vergif-
tung der Tiber (Z. 7571 usw.) an.
Die Verherrlichung Petri wie des Glaubens durch die Erzük-
hmg von Faustinians und der Seinigen Wiedererkennung us^
FvJirung Aller zum Christenihume, die Einflechtung des Simon jHo-
gus usw. ist eine künstlerisch gelungene schöne Ausbeute der m
philosophische oder theosophische Disputationen auseinander fatten-
den Recognitiones Glementis,* hat aber mit der Geschichte nidOe
gemetn. —
Zu diesen Erzählungen tritt die von Veronica (Z. 750) und der
Zerstörung Jerusalems {tmter Tiberius! Z. 873), von Joham*
nes unter Domitian (Z. 5588), von Gregorys Bitten für Trcfosi
(Z. 6041), von den Märtyrern Sixtus (6194), Laurentius (6227),
Hippoh/tus (6343), Valerianus (6365), Mauritius, Vitus, Pänkra-
tius (6484 usw.), von der Heäung und Bdcehrtmg Constan^
tin's 1) durch Silvester (7866 — 7961), so wie von der daran
') y^m grausamerem Heliifgahal eder Blagahal, der dem
gom wirUiek Minder opferie, hmi die Smga «kte mafgmmmm
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jt ^ M l ffkn Mekdfw^ oncA mhmt MMerlkUnn (10MB) tniif
9ämmtlMfr Jmdm md Heükn {L 10975—10386), wm der B9^
megmng der Arrianer tMer Umdomu (Z. 13405 %mi^^ vm der
Endtemung der Siebenschläfer uMer Decius (Z 0441, 13514),
tm der Wiedergewinnung de$ Kreuzes unter HeraeUm {i.
11106 tueD.), ven der Vhrführung der Gebeine des k. Stepikanus
unter Censtantim Leo (Z. 13770) usu>. — aUes BtiUen des hirek^
U ekehr iethckm Sinnes, der wie über die dorbsBlitsBre der Chris$en'
keit {Nero, Domitian, Decius usu>.), so auch iAer Dietrichs von
Bern WüAen gegen Boethius, Symmaekus wsd PkAst Mkemtf {Z.
14161 usw.) streng riehM, den gerechten Trajan ßueh fsnseüs
noch m retten bemüht ist (Z 6040 usw.) und selbst Tiberius für
eoM» Geretteten oder Gerechten xu halfen geneigt ist (Z 666).
Wen die Zerstörung Jerusalems unter Tiberius vorge-
rüeit wird, müssen Vespasian usid Titus gegen SHUan von Baby*
Ion xiekest (Z 5203). Die »eitfalsche EinschiOung des Älari^
eus {am Aurelius Ankminus Pius hervorgegangen?), die günx'
UA waHürHehe Äufstdlung des Achilleus («. oben S. 83ä)
oder Alleetus, der dem Karausius folgte, wie dieser dem Cem^
itmfmm , oder Aurelius Aursliamus, des Posthumius Fsldherr,
oder endlich T. Aelius Hadrimus M. Antonius Fuhius, spä-
ter Flus Antanmus, der die Sarmaten, Burier, Vandalen und Que^
den besiegte, woraus St (Z. 7313) Medi, Serxen, Mire usid
Parthen tnadien mochte, die Einschiebung des nirgends vorkom-
menden Narcissus (Uarcianus?) und der Crescentia (Z
11753 usw.), eben so des Faustinißnus und der MechtHd statt
des xurüdsgedfüngten Qaudms (Z. 1239 usw.), nicht minder des
Tarquinius und der Lucrüia nach Nero (Z 4320 usw.), des
MmtiMS Seeevola {Odnatus: 4826), des Marcus Curtius (Jb-
nuMs: 1186), die Übertragung des Ringene von Commodus auf
Hehins Pertinax (Z 7187), die Verwechselung oder Verderb
bmsg der Namen Hel(v)ius Pertinax und Helius (Aeüus) Adria-
mm, des L. A. Comsnodus in AcCommodus (Z 7265) ^), des
Symmaekus in Ssneka (Z 14162), die Deuiung von Cälns Mt*
Mm Agfippina ams Agrippa (Z 670)^ «on BegenAurgs Nebenna-
wwn TUnmik aus Tiberius (Z 700), und gar vom Lateran äiue
lita nma (4171: «• ^^ S. 336), die Verwmdhmg von Nseüm
>) Fgi. ebeu S. Sit Avar an$ A.Vaniai wie A€^ointsodü%.
. pv. a.j 22
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oijir QlMrm m Twiax (d»09; $. ^bm S. 908), iie Sti^ t f
ito mons Suetos (286: & 330 obtm), die ÄmdiTumg vm Gkige-
to*m durch Gingelor in Singnator» ihm inDumomar-iis m
»ulcinur {S. 327), van Balamir in Willchalm (S. 32Ö) umo.
bturhrnden eine Menge von nithi nwr UnffeBchichtlichkeiten,
die auf der Hand liegen, wndern auch van Umgeitaltungen, me
m tkeik die gewöhnliehen kirMichen Dareteüwngen {hei den epäte-
rm Vmeen^ue BeBavae., Jacabus de Varagine, in den Fa eei om m
kn,inden Actis Sanctonim usw.), iheHe die hOeimm^en Geeehidi^-
Morhe^var und nach untrer Kmeerchronik durehaus nidii enihaken.
Blidsm wir, über die rimieehen (und grieehischm) Saüet
hmam nach DeuiecUand, so ist Karl der Große auch hier vm
Sagen umstrahky die nidil Einer kaeimschen Queäe eninonsmen
seheinen; sein Licht geht auf Ludwig den Frommen über, der
hier eben der fromme, der kirchUdigeisäiche isL Auf gleiche
Weise ist Heinrich IL, HeinrMi^ IV. und besonders Lothar IL
aufgefaßt; worauf wir noch einmal gurüekkommen. Heinrich L
wird in Rom xum Kaiser geweiht (Z. 15847), wie im Lohest
grm ^); die Ottonen säinmtheh; Karl der Gr. wird eigentUek
zwei Male geweiht (Z. 1439& 14767. 14834), Ludwig der Dem^
sehe gleichfidls ze keifer gekrönt (Z. 15394); Lothar l endlich iet
mit seinen vier Sühnen ganz wie Ludwig der Erennme g^ußi {E.
15319).
6. Zeitangaben und Zahlenansätze.
Die Eaisertkronfäi schließt jeden ihrer Abscknitte od^ jedes
Kaiserleben mit meist sehr bestimmt oMsgeprUgter Angabe der
Jahre, Monate und Tage, die ein Kaiser gdebt und geherreekt
habe, was eigentlich nur bei ConstaMius (Z. 14300) unterblieb, «e«
dem das Reich auf Kml den Gr. iibergieng; daher denn auckssmk
da an die Kaiser zu Constantinapel nicht weiter fortg^Hlert werdesu
Man braucht nur das schon mehrgena$mte spiäere komage
bttoch «Oft Echo von Rephau aufwusekbgen, wdtkes wie in he^
semener Durehwebung der Kaiser und Pubete (& 80), der weit-'
liehen und kirMichen Dinge, so auch dundi geschichtikhe Gmatsig
keü m den Zeit- und Zahlenangaben sidk auszeichnet, . med
iMA wird bald erkennen, daß die Kaiserehronik, ganz wie eie
>) Fgt. ebee 8. M u. 9DS.
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m dar MgiUf^ol$e det Mmar firemäkkrüch q^rim^. miidil^ mek^
$eb wui dam mmderUehe IHmge von od^ vmter dm mMOnm m
wxäUm u>€ißp $o amk m ihrem termeHUlick $mmm Zahhnan^
iäUen aufallmde Abweichungen von der aOgemeinen AnftAe
ihrer, leikpinoßen wui Vordermänner — Eehehetrd von Aura-, Odo
von JRreisin§en und besondere Marianus Scotus, der 10^} mu
Msmz starb und mit seiner verbeßerten Zeiirechnung ^) sein0n
lätgenoßm xvm Yorbüde diente. Oft erseheint die Kmeerehromk
übergenau, wenn sie nicht nur Jahre, sondern Monate und
Tage angibt (Z. 6630. 7229:30. 12826. 1308a 13840 um.);
dageges^ bietet eie wieder alkugroße Abweichungen aller Art dar^
wem sie X. JB. gleich bei Auguetus (Z. 688) auf da; boodi sieh
berufend, 96 / 3 At ansetzt «), bei Tiberius (Z. 1132) gar 4Z JL
lM*y,bei Zeno {IL 14210) wieder auf da; buoch sieh berufend,
UJ.&M, beiAeUue Badrimm {Z. 7252) gar m$r UMon^^).
>) Er f9lgte natürlich den früheren Gewähnmännem {Bedaf nfip).
Jlhericn§ Triamfoatiuoi ^ der $o viele Sagen aufgenommen y $agt im J.
t$41 ven Marianne Mum J. 108t.* Mariaou« Scotufl Chronfcaai ruan
a MUificaC« Cluifli techaataa urqiie ad k«pc asMiiii perdoxU» 4«! «nH
aetaUs Caae aanns quinqaageflnias foxtua^ irtam lab^raa^ eorrW
gere erreteas 4e aBoia Domiiil, qui iavaaitar fai coaip«(la Dio-
■ yriiy qeo4 faeile eft videre kiao pafitia ab eo anaia Domiai feeoidifai
coBpatam üioByßi, allrioreciu antem recandam varitatem evatts^UL
Fem iemem eigemen Bemühungen $agt er amm J, 4ft: Haec oaaU ad Ih^
la«ell, Bl illa aacioriCaa, qua dicitur a padlone Dofldni afqae ad Inui-
SlMi tkmcü Martei aaai ilS. eanpiilaBtur^ äul eorrigatiir aal 4el«atar»
esm M it aMadadiiai m. aaneran. Noa eft aaten niraaiy ft nafiia ad
haae teaipora iOod apa faic correcUia, qaia fBacti Tlri, qai fotl ia
elasrtrla, pUa inteadoal eontanplaCloDi el faraiOBibita
q«»s craaieis el literali, qui CbBI Ib fecalo, ad praabeadaai
leadaat vel ad p eewaiam.
«> Deeh mit Manmm» 8eoim, Lmmhehms, Bephi^ (mhI SeimHek
«. M.>. MoHioMM Peienui adW gar nwr U sMt der U Jekm der Q^
>> ^e äiarimmM Seatot, LambeH uem, mit Btdm meiei auf geeehiekt'
Ueke 9$ Jahre kemumn, mmr Bmerim Jugueiedumemeie oder QOherS wmi
Marttmme P^emme 18 haben.
«) -BSate il /. oder tlJL 10 II. «• T. <{«• Bdariamme SeeSue. B sk e h k
9. M. kai t$ J. LeteSrer, mnea Tcarleaa Makerehremk vmA Befhmu aw
hmd iS. 07) rireU mueh ta felaea Za/Uaaaaaatoaa eine eigenMeeBehe
Juegkkkuag am. im Mlgmmuen dekei eu Bepkmm him üh em ei ge nd iegi.
BemOUm, Zeme} nimmt er dmA eft edtum genug die AneäSae der Maieir^
thfmuk auf %. B. bei Auguetme CW TibeHut afehth bei BiedeUam; bei w4-
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Dmfism wieder hei Domiüm {2. ö«96) 12 J. S Ä ») Bbn ver-
gleiche femer Omskmtiue Leo, HerMiue usw. «) *
Am auffhOendekn müßen der Art Abweichmgennack der
0i9%en oder anderen Seite bei den der Zeit nach dem Dichter oder
Yerfaßer der Eaieerchronik näher gerückten deutschen Kaisem er-
scheinen: $0, wenn wieder übergenau bei Ludwig dem Erommen
(Z. 16248) 37 /. 12 Tage, bei Otto L (Z. 1Ö986) 38- J. 12 Tage,
hei Heinrieh IH. (Z. 16544) 17 J. 8 Tage angesetzt werden oder
umgdtekri bei Lothar l (Z. 15380) nur 11 stmH 9% Jahre, wekke
36 /. (+ 8 i£) Ludwig dem Deutschen (16406) gegeben werden.
Daran reihen sich andre ZaUenverst^ße: wenn es %. B. heim
Syiiodus SU Turaz (8509: 5. 328. 338) heißt, er sei 236 J. noA
ChriHi Bknmdfahrt gehalten worden (Z.0966 :67), staU d. J. S».
Hier wäre leicht 336 xu lesen gewesen. Oder werm es in der Forf-
setxung th WM heißt, Kaiser Friedrich L habe Mailand h^td
jar belagert, woraus Mi. gar nur nüwan ain jar macht, während
die Geschichte von dreien Jahren weiß. Doch fallen alle diese Art
Verstöße, wie die Behauptung, daß Diämar vier Söhne gehabt (Z.
dbMi VtrfkkreH nicht fMen Jbosn, dmfi es einige Mal trU-ägUck §U m mt,
m. B, hei aauüms, IYIms, ubw.
O 3Vie 4er tpmtere BSarÜnue Potonue 9 J. ft AI., mikrend GHkeri U
/., Morianue Seotue und Honarine AuguetodunensiB iund Hmnriek vmn M )
mH Beda, der Geeekickte treuer, 15 /. 5 M. ; Bepkau 16 /.
«) Der Verfußer der Cölmer Chronik eagt 149» nodi umUr jimtm-
fdm dem Milden (Bl. 63«- b). «/n der iair mmUl omedsrnnen gemeptUek eile
beieket dat ke $^ kejfeer worden in dem imre al§ vurß [140 n. Chr.]. Dis
iüire ey« deffl nureekreuener keffeer vnd ouek der die fi«€ i>#l-
gen 9indeu ick by wijlen eere ^ngelijek eo wanne dmt dU emgO'
fangen kmnen %o regiert ind mtek wie lange eij regiert knue, Ind dar
MRft ff« die boieker gemegnUek eeneerdieren bff d% keffeer, §e moek ■!«• flu
ander getzale van den vurß keieeren die men doek bgwiflen mtgt^feh emgn^
eekremen vinS, aleue verlengen ind knrtwen dat die guntae •«!»»€ nan
alt den iairen yre Regimentz noek keegke noek «fure kem dmn dmS imk
getzale vne ker. L.X.L. Deigelijcken «oysff ouck dat iair zaiU der fmge-
•en vmd bgiekeffen, die vür d% kefser geweet eijn niet kieegker ef ttffderer
keaten, dat wten yn noek märe noek myn tzo geae. «mt dmt die omdk mm-
eordieren mH den Jairen vne keren^ dmt doek eere eware off by eme aM
maa moeglkk ü, wanS dmi wirnm »er a^t teuende md^uen vam dm eOdem
geeekiekten, dat weoimen wir nemen vyu den boi^ieren^ andere U otu mct
m o eg t Me k •§ wieeen. nn engen die boieker by wijlen gmnta amga-
lijek euer «yiu dat idt dieke eal feden vmb. s.gx.sss.ff. ef by »^Im
C: Mn wer eml dmt nn ner eijt fciifiiie« reekt maeken. eo 4ia ba^
Mr #• eere vn g e ^fcke tao
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MM8), amirer Ätwägtmg at^knm, omf die mr nun nock näher
imxugeiken M>en. .
7. Dietrich und Etzel.
Da teo der Dichter der Eaiserchranik tmier Kaieer Zmo von
dem epridU, der da hAasupte^ Dietrich van Bern habe Etx^eln ge-
yeeken, verbmgt er vm solchem, der heije da; buoch YÜr tragen
(L 14107) d.h. die geechichäichen Beweisbücher. Ungeachtei er hier
mit denen recktHy die, wie die Volks- oder Heldensage that, Etxel
wid Dieirich als leitgenoßen xusammenbrächten, da sie doch Ober
tiersig Jahre auseinander lägen (Z. 14200), fügt er selber Etxel
md Etxius d. i. AttHa und Aetius ein, wdcher letxire im /. 454
starb, und erxäUt von diesem, was Narses geihan und was diesem
in /. 567, also volle hundert Jahr nach Aetius, von der Kaiserin
angeihan worden war. Wohl fühlend übrigens, daß er sMer bei
jener Erinnerung m die Bemme gerathe, schafft sich der Dichter
xwei Dietriche, einen Großvater oder einen Vater xu Diitrichs
Ytd^ Dietmar, wie dieser in der Geschidjtte ^) und m der Sage »)
heißt. Außerdem schafft er sich atu der Sage von den Harhmge
Söhnen, die in der Rabenschlacht fallen, xwei sonst gar niciu vor--
hmmnemde Söhne Etxels, Blödele und Fritele, von denen letzirer
sich deckt, jener aber in derselben Babenschlßcht als em UeUBxek,
sonst als Etxels Bruder >) vorkommt.
Wenn die Handschriften der Eaiserchromk in Z. 13868 dem
alten Dietrich vier Söhne xusckreiben, während 9, wie der Iw
smmnenhang fordert, nur einen gibt, so bricht hier wohl bei den
SekreAem die ake Sage durdi oder ein, die aber dodi wieder ganx
tersMeden von der Kaiserchronik Dietrichs Flucht aus seinem
Besehe erxählt; denn hier flieht derselbe von oder vor, m der
Sage *) dagegen grade xu Etxel {vor Ermanrichl), wie es.audh
mek Gesängen, Eckehard von Aura kennt, der De Veroqa pulfüm
apad Attilam Hunnorum regem eiulare coegerit sagt JH jenem
zwiespältigen Di^ridi aber {Großvater und Enkel) bricht die Sage
n
J) Jemsmdes M, Etktkmrius UramgieHsis, usw.
») Im BUerolf und im der Klage.
») Bletla w» Chronicon Ouedlinb.j m amgd9äek$i$ekeu H^anderUede
itiftn M cnuHuUr Hethi* and Blttdeoa aad FritU.
*} tm den niMumgem, der Klage, Dieiricks Flucht, Haiarkh von
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ton Wolf^Dietrieh kenm, wie m HMmimke DimMOf^ F«fer
hdf^ty der vier Söhne hatte {Dietrich von Bern, Ermanariek, Här-
tung, Diether) oder gar von Hug- Dietrich, der (nocfc Dittriehe
Flucht tu den Hunnen) der Sohn Wolfdietrichs und der Vater des
Dietrich von Bern ist.
Etxel stirbt bei unserm Dichter (Z. 13675. 14198) gesdMi-
Kcher m Ofen in seinem Blute ^), während die sdim geltend jn>-
mach^ Zeit-, Namen- und Sachverwechsehmg zwischen A€tius und
Narses zu grtU gegen des Dichters eigenen Eifer über dk ungte-
sckiMKche Zusammenstellung von Etxel und Dielrick zeugt, wobei
wir nicht vergeßen dürfen, daß gesMdÜkh Attila auf den hakh
launischen Gefilden von einem Theodorich besiegt wird, der /frei*
Heh selber in jener WeltschladU unterlag.
8. Chronicon QuedliDburgenfe, Uraugienfe uod Fri-
fingienfe.
in dem eben besprochenen AbschnäH von Dietrich m«
Bern usw. brechen wieder lebhaft Spuren der Art %md Weise, wie
der Dichter der Kaiserchronik überhaupt zu Werke gekt, heruer.
Zum Ziele drängend deutet er Manches, was ihm varhsgii oder
woran er daneben gedenkt, nur wieder an {vgl oben & 316)» wie
Dieiricks Herkunft oder Abstammung: von der andren Se(^ bUett
in jenen Verwahrungen gegen das ungeschichtUehe Zueammmi^sMm
von Dietrich und Etzel, wenn wir um mdU oBxusekr täuecken^
seine ältere {lateinisckef) Vorlage wieder hervor. Wmigstme
ist aul/bttend, Mer einer überrast^enden Ubereim timnumg mit kh
teinisÄen Werken des 12. Jakrkunderts zu begegnen, die, n am sn i
KA das eine, audi das S. 300 näher geschilderte, mit Cäsar
zusammenhängende veBqische Bruchstück aufführen tmd aus ierm
Übereinstimmung in Betr^ jenes ürOkeäes über AMa und Tkea-
dörich doch auch wohl eine gemeinsame Quelle hervorhuektsL
Schon die oben ongegAene Todesart Etzds (Z. 13875) stieiued auf-
fallend zu der Darstdhmg des zeitnahen Otto von Freisingsn
{IV, 96): Puellam tibi fpedoIifliiDain oopulaTit ob cujus «Hioreai
dum loxoriofa celd>rat conTrrm, inebriatur nocteqtte proxioM
^) Fgl. W. OWmm'f Hddensagt S. t86. MS und Repkmus Be wait
önes nahtei Tordmoken , mide ladi mit ftaie wlv«. M biddede emt it
nafe Mo fdre nnie g«nc eme in ien bais, dat be dar Tan daapMe.
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jpmu (aaguiM profufe eff4u«Die. e
Mribtts fttCfocatur mweqM bttibo a fuii mortaiiM invaütiir ^),.
wAremd m bei AgneUms *) a viliffiiaa poeila cidtro defefiw-
mortauf eft imd da$ Chrooicoii Qnediiiiburgefife J^s II. JaMkmm
dtrU mmd Um fuiek Andre daxu wmm, dmfi dnß cm Rache für
im geMietm Vmtor geeeUkm m ^). HbrcMimu ahr kernt Mh
Stfem: noet« »ulierig manu cultroqiie confoditiir. «pndam rei^
laagainifl rejeetione necatum perhibent
Ahr noch üUrraechefuUr tsi die BifMimimigkek dee Uriheäe
Ml Betreff der Gieiekxeitigkeit Eix^ls und Dietritke mm
Oiio VQH Freisingen und Eckekard von Aura. Der er-:
eiere, der fjßekJaeüig mü der Kaieerekranik eekrieb und {naek
€regeriu8 DitJog. IV.) auck äknlieh tote jene pon Di^rieke
Skn m den Ätna (in Ätnam praecipitatus) weiß, $o wie daß er
lebend auf einem Boeee mar BöUe gefahren (Tivans equo fedans ad
inferoa defcendit), ßigt ganz im Sinne der Kainerehranik'
kmxu: Quod autem nirfum narraDt, aum (Tbeodorieui) Her-
menrico Attilaeque contemporaneum ftiiffe omnino Aare
non potefty dum Attilam longe poft Hennanricum conftat exer-
coilfe iynnnidem iftumque poft mortem Attilae octennem a
patre obfidem Leoni Angafto traditum.
Ganz ähnlich nun sagi das etwas frühere Ghronicon Urau-
gioile Eckehardi, nachdem es (aus Jemandes) ven d(ß Gothen und
änuliim gesprochen, daß Jeder sich abwägen möge, was in alten
liedem, s^Mf^ m quäMudaoi chronicis ^) von Ermenrieue
und Theodoricus, Dietmars Sohne, so wie dessen Flucht auf Ot^
tokars Anreiz, femer von Sarus und Ammius *) oder Sarilo und
Bamidiu, endlich von den Hunnen und Atüa erzählt werde, wo*
'> Ufo 84$k$i9eke Ckromik m HMwMmSi iAMe^ TeiUedte.mnd 94ek-
ttfdbe AtUrikümer I, MS) weiß, daß Jttilm, «mr PeiMe Bmr§Lhg9 m i eeea
mmd MM Jtalie» amrOekweichfmd , aui der Na»e mu bluten mnfimg imd
mm TtüheU m die Donau gümufen sei und^eick hier gmr vaieren hdhe.
' s) fV. Grimm D. Heldeniage S. 9.
•) SM Murmteri Seripi. rer. lUlfc. II. Ekemee de$ dwonie. Alexanir.
-*> Be$mtder$ im Ckewiheen QaeMtobarg., weltkee sagt ^TkeeSrnriene
Auilae regis aaxllf« 1« regaaai OotiMinm raaaetna ruan patuM^
km OOanemm ki Saveaaa «Mtate «if agnatum', iaierweBitm^ •Aitll« ae
•ecUaraCnr exlUo dai^atataai paacia villi« jax4a eoaflaeaUaai AUiae a«
Salae floaifaMiai daaaviC(!).
• *) Hrmmdee n
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nach et nriL Deit^ m^ 4(u ChroBieoii QoedttriNHCMfe fmtfiAri:
Hinc reruiR diligens infpector perpa&dat« quomodo Er-
-nenricus Theodoficuro Dietmar!. >) fänun apad Attilam eralare
OMgerit *), cum juxta hnnt kiftoriograpbam *) coBiean-
poraneus ei non fuit Igitiir aut hic falfa cMkCcripfit ant
volgaiii opinio üsJUtnr et falUt wt alins EnBeümua el aliiu
Theodorious daodi Amt Attilae conleniporanei , in qmbos hmjß$
modi rerum convenientia rate po£Gt haberi. Hic aniiii Enneari-
IM longe ante AttUam legitur defiiactos. Beide SekriftskOer kal-
tem neben Auäa an Ermanarich feetf OUo ven Freisingen Aak
eekan jenen hervwr >) und die Kaüerchronik läßi, da sie Die-
triche weäre Soffenbexi^nmgen mä SiiUechweigen überg^ £rm«-
narich ^) ganz faüen und hält nur den Widerspruch Mwisehcn
Etxel und Dietrich fest, so wie die Schaffung eines alivs
Theodorictts (tot> Eckehard sagt): die Sage wn Dietrichs Tods un
' Vulkan aber erzählt sie ettsas abweichend.
Du Kaiserchronik sagt (Z. 14195- 14206):
Swer ad welle bewaeren
da; Dielerich EUEelio Taebe,
der hei;e da; buoch vur tragen ^).
O Die Form Dietmari deutei avf detOuke Qiic(l«h Thea^eriooa ist
latinisiert.
*) Worte de$ ChronicoD Quedliob. Eckehard eagt unmittelbar vorher
9u$fi3^Ucher Theodoricum Dietmari filinoi patraelem Amm ut dicnnC i«-
Itealante Odoaore, ito ni ajnnt patmele faa de Verana palfkai a^4
AHtiaai HMianin rege» exalare oaegerit, dua hirtoriagrapha« aftr-
rat| Eraieariciiai u$w.
') Gotfrid von Viterho, wie immer Otto von FV. auesehrtihemd^
$agt iXFIt 481): Onod auteai quidam diCunt, ipHini TheodoricuBi ftiiCTe
Herraaarieo Veronenn et Attilae coateoiporaneiiDi , aoa eTt Ter«».
Conrtat enim Attilam longe poft HermaDricaa AtHTe, Tbea4«rieHi
etiaai laage paa «orteai Attilae, fuaiD elTet paar oetCMia, Laoal is-
j^aratari ia abfidem datum fulffe.
«) Die Eaieerchrontk tritt durch Otakero SteUmng um Dietriek st^i
Sibiehe (.ahd. Sibecha, ag$. Sifeca» nord. Slfka wd Bipci» M Seute
Gramm. BLdco) zum Hildehrandeliede (Theotrik und Olacker) mmd
am Natker imm Baethius: Dioterlb ae ItaliA cbaai aade ölaeeba-
ra« aat nate goaa aada in rar daia aAh erflitaf), der aiher daak Mcb
oekam weifi.^ daß DUtrieh auf uner Uirli ehe ^ nmhoimUch e Weise etntkmmmd
(Sr riaag Ba^Ubta« anda (laan Täte Syrnwirbam aaaa daf aob ovlrtem
•aaa, Jabaaaeai daa bAbaa. fär.dea aadaraa jAfaa nnaxt TblBiarlb
ferlorea).
<") Vgl RolamdeUed UU: Dw^ baoch ble; er vor tni§aB» «mI Kaut-
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M 4nt kiiai« BUiei m A?Mt wiri b^gm^en»
diir oA^h lliMbt i; vor wir ^
driu linde vierzic jär,
da; Dielerich Vrart geboro,
xt Kriecbea warl er irsoi^en,
M er da; CWerl anibe bairt|
«e Btae wart er seDuU;
xe Vulcio wart er begraben.
hie muget ir der Ingene wol ein ende haben.
9. Lngene.
Die Kaüerdtnmik konrnU mehrfach auf die Wahrheit ihrer
Aussage' nach ihren Quellen zurück: Die wArheit vnr von den
bnocheB haben (16044) und vernbahrt sich gegen ünwahrhaftig-
keil dun^^die Wendung Uns nehaben diu bnoch gelogen
(407. 700), Uns neweHen diu buoch liegen (5297).
Gegen diese luge e^ert unser Dichter bereits in seiner Vor-
rede (JL VI— A\):
Na la leider in dlfen sften
t\n f ewonbeit witen:
aaBiga irdankeal Ingeae
■it fchophUchen worCen^ im».
Nicht nur, do^ das Gedicht vom Entecrist {Fundgr. II, 114,
39.) wie oben sagt E; infi da; diu buoch habin glogin, oder
Lcanprechts Alexander (4153)» uns nehabe da; buodi dan geU*
gen; oder daß ktxtrer es auf seinen Vorgänger Alherick sMebt
alM hörte ich Alberich fagm (218, 3. t^ 200, 13), loue er, 16
Kuge ich, oder audi stärker NA fprechent böfe lugen Are, da; er
einf goukeläres fun wAre (185, 6), Nu fprechent b6fe lugenAre
da; der fin Tater wAre. Awie ubele ich da; geloubea mac
(189, 15); sondern unser Dichter blickt mit seiner Vorrede wohl
auf diesMe Volkssage (rulgaris opinio) voraus, die er in jener
späteren Stelle über Dietrich und Etzd {sammt Ermenrich) im Auge
hat, wo er die unmittelbar vorhergehende Zeile Ze Yulcte wart er
begraben mit jener luge nicht bezeichnen konnte, da diese Sage
{übrigens ist <nich zunächst wohl nicht der Ätna, sondern das Ei-
land Vulcamia j^mmnt) eine kircUich ganz b egl asib igte war ^\
ims^s %r««M«airaiflli 4m 1%. ikL S. \\ i 8w«iber fd welle, der Wider-
rede daj;: der käs dl« baoch ba;.
J> IWü Mmm iummS Hii^imi mmi Sjfwwdbi) lüArt Um jm^sMii
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An die FWAt- öder Heldeneage legie dm xwölf4e Jahr-
htmdert friüter den geschichtlicheren MaßettA als an die Kir-
chensagen 4)der Legenden^ die grade dassdbe Jahrhundert um seine
Heikhimer erst recht fest ausbildete. An die Reliquien m Trier (5.
203), an die Wunder bei Heinrichs IL Grabe (Z 16iS2 usw.), an
das Recken- und Raumgeben bei des heiligen Laureniius Grabe
(Z. 13822, wie in der Legende vom h. Alexius) g^ubt diese&e
Zeit fest, die den Verstoß gegen die Geschichte bei Didrich und
Etxel mit den Warten rügt: ftare non poteft {Otto v. Fr.), non
eft yerum (Gotßrid v. V.), bUitar et CiUit (Eckehard). Wie xum
GegengewidUe scheint sie hier nach einer gewissen Wahrheit gerun-
gen zu hohen: schon im Jahre 109Ö wurde sf» Auxerre festgestelli,
daß die Abfc^iung von Chroniken von Seüen der GeisAichen un^
ter Aufsicht xu stellen sei ^) und Abt Heriger von Laubes eiferte
im /• 1007 schon gegen die Legenden ^).
Das dreixehente Jahrhundert setzt den Eifer gegen die laafc-
liehen Erzählungen, die aber «um Theä ein andres Gtfräge anneh--
men, lAhaß fort Rudolf von Ems eifert gegen seine eigenes^
trügeltcken maBre (s. o&eH S. 82) und im sßAen Sinne um
1215 eifert Ihomasin von ZerUäre im Waschen Gast gegen luge
und lagenaere >), und Echo von Repkau sagt um 1229 vor sei-
nem koninge buoch (55—67. 90—98):
M M Tlttet dch ao ^en fede, Ach nis U f6 nihl belegen :
4up men 4« kdrea dMkea Me4e (UJogeoe fl rii getererem
Mach vordrd?en fftre: 6 eh.
bdret gerne gdde fdre de h6ret gerne ein gdch,
unde lefeC in den bdken, dan her dA de wirbelt, ubw.
60 .dar aiea de wArheit Fdken 90 Logene gerproken mifT^lilty
«aeb nnde bevladen; gefcre^n dd( fe gricen Tal
. de Aat TOB g«(e« kioden der f^le« des fit gewamei al:
iiade vaagMen likdeo gefcreveo. CA wer Td logen e fcrlvU,
unvorgeven Te blivit.
95 de logenlike Tunde,
de wlle ir god Urkunde
hat an d«By de fe dar leren,
fd mdt ir «nvorgeien wefea.
dmkin: VH maaige da; Mhen (Z. 14189}, 6e«ofi(fcfi Qiiidam bereaiita Ms
ipfis ocalls innotnit (Gregor. Dialog. IV, 90).
n Hlftoire lit^raire de la France XIV, 419.
*} Acta S8. Mal V, 98| Marlene Tbef. aMe4o4. I, 117| MiioiM
IHeralre de la Franee VII, 116.
y Mß-9€e% Wm^seemss* ii, 999'*-^ flP^ Snß M9f wtelsr. pPfrpsfjgSMOMiicii
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Grade hei Bietrich t^n Bern mber ee^ J t nw ü p JEUb tm
Utflum gamz im Sinne der Kaiearekronik Dar mit ftof de kmniig
Dtderteh gAas iödis. Dit was Dlderleh ?aii Berne, W^
ntees fbiie, rem dem de Amehiage* quAinen. Swer wttit wflla
weleo Tan ftiie flekte onde ^an fime orloge, de lefe llilhiriaü
Gothoran. It wirt doch tan eme manieh K#geB taie ^)
gedin« he hM ?an Berne 6e, wante be aller Arft Bern« ge^mi
dar üt bedwmch bI de lant
10. Selbständigkeit
SteOt eitk die Kaiserchronäi mit Jenem ihrem ürtkeik über
GeedMUe und Wahrheit auf die Seite der genannten und andrer
fleidkxeiiigen {lakinitchen) GesMehteekreiher, $o etekt eie doch im
Erem oMer dereetben^ wie «brv beepr^ehenem ZeUenemgeien^ Kai^
MerreAe, ÄuewM undSagengeetedlung heweieen, gamx ejgmtkiimliek
und selbMndig da. Folgte eie, wie wir e$ für den AUe h n it t 9ok
Cäeear Ue m Auguetne hinein geeehen haben {$, S. 99S u. S04X
durc hw e g , wemigetene bis xti Karl dem Großen, einer und der seien
Vertage {die etwa amek schon jenee gememsame ürtkeü überBielrieh
und Etxd enMeh), so muß diese (auch für jene spM$ere Zeiten
McA Gidica liiftoria??) vem den uns bdtaimien lakfiusehet^ Wer*
ien der Zeit {Otto von Ereieingen, Eckehetrd von Aura, S i geb sr$ue
Gemblaeenew, Hugo Floriaeensis, Hugo Yird%meneis, M mi m ms See*
tue usw.) sehr verschieden gewesen sein.
ünere Kaiser^onik hat mit jenen Werken xwur einzdne Sü-
gen gemein, die a%wk mehr oder minder einsMagen und treffen;
aker eie krankt nicht, wie z. B. Otto, an einer und derselben «ni*
eeitigen Weliansicht, nach wdcher bei Jenem das gunsie Erdenlebm
und die GesdudUschreibwtg nichts ist als humanaa miferiae U-
ftoria (I, 5) und aerumnoTa mortalium calamitatom tragoedia <i,
4) iet, die Jener darum auch wunderbar eudheüt, so daß sein
leixres {a^es) Buch nur dem Ende der Tage und Binge gewü-
met ist. Bei Auslegung des danidischen Trausnes, der uuserm
Dich$er nur sum Zeugnisse der ErßiOung durch OtSar dient-, zum
aireBiinre mumt miuh Mmsriani, warn er mftrt gegm dia rc4aa
walfce valTce polten, — Die meer liaeo dan fi wetea {JAotme Ibel-
glc. I, 50>.
*) Daher hat Htinrieh von Münehen $em gelogen; niere {jiUd,
Wälder //, 1S8, 441 — 44«).
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fenem regMUB geUmgi tcUUfU Otte vm Fr. mü dm Werten:
NoAeircft fiMem ^us pofitt id, quod d« ipfo praedietun «ft»
experimur AiUiroruiBi|ue in proximo, quod reftat, timendo
exl^ciamis. Ün9r4 Kauerchromk dagegen eojfi mä weit rvkiferer
Welkmeekammg einfaek In d« zhen {Cäftirs) e; gefcbach, Ak
dar wiCEage Daniel dA vor Tprach, und in diemm hetUr-ermten
Geiete. bend iie ihren wunderbaren Dom auf, m welchem Kaiser^
tkum, Heldenthvm, Christenthtm tmd Deuteehihtm oder Gerechüg-
keit, Treue, Keuechheü^ christlicher Glaube und Liebe, wekUeke
Ehre und Tapferkeit ihre Abäre erhaben,
11. ZwecL
Jkr Dichter der Kaieerckromk sagt in eeiner Vorrede (Z. 18
— 22), die GronicA (xe diute getihtei) künde yon den bAbifen
wmia Ton den kunigen, beide guoten unde ubelen, die vor uns
wAreii iioda^ rteiifkes liches phlAgen. Er ädU in dieeen Worten
dn PäUte wran, wie sfäter Martinus Poknue, der die PäkeU
knie, die Kaiser rechts oder erst die Päbste, dann die Kaiser orir
netCf Am nadi Kimigsh^en, doch dieser die Kaiser voran, %oie omcA
der steirisehe C^okar beabsichtigte (5. 238 Anm.}. unser Dichter
fuhrt eker dennoch keine solche gleichmäßige Ordnung us^d AUih
sung oder auch Durc/^lechiung der Kaiser und Päbste (wie au^ Ecke
ven.Bepkau und ihm nach Heinrich v. M.) durch; vieknehr reiht
die Kaiserchronik nur gdegenäich, wo und wie die thndlung oder
weUicke, Begebenheit es mü sich bringt, daß ein Ptibst müwirkend
erscheint, Namen und Gedächtniß an. Nur so, weil er tirf m die
Handhmg eingreift (doch als Apostel, nicht alsPabsO tritt derkPe-
trus uns entgegen (Z. 10572. 12385. 12408) >); so Clemens, von
dem, außer seiner längeren Aufführung im Absi^itte von Fau^
man, auch nur nebenbei noch erwähnt wird Sit wart er ze R6nie
bAbes (Z. 1348) und dessen nächsU Nachfolger (wie Vorgänger)
wieder fehlen. Auf gleiche Weise nur erscheint der guote Amte
Bo«ifacius, der der vierde bAbes was nAoh fente Oregorien
(2. 103), wdtAer letxtre noch emmal, aber gleichfalls mißer der
Reihe erwiOint wird (Z. 6041 — 45). Eben so bei Kaiser PhH^
jms der guote fanctus Sixtus (Z. 6124), der Jenen taufie tmd
weü ihn Decius marterte (Z. 6186. 6104. 6203), Pabst Ignatius
>) rgl. Hernie P«leri ftuol Z. 604«. 14174.
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(£ lanO) ma J0hmnn,dm Bietrüü tm »m% MiM (ÜL 14tM).
Eni fmierSlSnigLMdwig mrd mmenäü ^ m^ jmannibikmAitiA-
BQs (Z. 15374. 15381), uKOerÄmwU Ui>es FormAfus (Z 15d«4),
mier Hemrick U. Mbes BiBnectietns (Z. 16823. 10S33), fMHar
Ibm-iuf in. hthes Eng6niu8(Z 17283), der m dttfJBbfuAiiiy em-
^f^ lAi^ Ott0 n. und Beinrieh V, wird ga$iz eJIgemein tl«r
hibes ge$ag$ (Z. 16056. 1«868. 16600. 16030. mw., tgL 10070.
10773). ElwM mmAt triU w/Uer Ke^l dm Großem MUMb Leo Air-
MT (Z: 14380), lier oft^ amk Ob bruodor mI (Z 14331 : 33), 0k.
fjlmtk die Kaiserchronik weiß, daß Karl weniger um jenem e ei n m
truder xu hdfen, ab um zu Peims und Paulus zu beten, nach Rem
getlrebi habe (Z 14355). Am Au$fukrtich»Un wird unter €on$tan-
Und. Gr. SÜTefter bekandelt (Sente Süv^Unr hi^ iö der bAbes:
1866), weil er eben dort, selbst noek nack des Kaisers Tode (Z.
10927—10648) vorzugsweise kandelnd dargestellt iSird md
woU die S. 204 geschilderte ärüicke Vorli^e dabei mit im Spiele ist. -
Die oben angeführten Worte aus der Vorrede der Kaiserchro-
uik sagen aber auch ganz deuüich, daß es dem Dichter viel mehr
und eiferMck um die kunige zu tkun sei, die yor QBS .. ..rA*
nufkes ricbes phlAgen und zwar beide goote unde iri^e, wasvm
den Päbsten weniger gesagt und gemeint sein kann. Weder dem
Geistlichen nock dem frommen Laien konnte es in den Sinn kom-
men, wie im folgenden Jahrkundert Fridank, vom Pabste zu
er IBM OBS gnotfa Wide gaben
«ad boefin Ulde dar xao;
gel gebe da; er; befie tne 04»$ M.) ;
während dieß von den weritkunigen (Z. 6103. 18101) ganz in der
Ordnung war, denn an ihrem Leben und ünleben konnte Jeder
m eine l^>eculuin biftoriale >) schauend bilde nemen.
12. Bilde nemen.
Um dieses bilde nemen *) wie bilde geben >) umt
O Wie im 18. Jhi. FimeetiUuB BeHwfmcemsit {Um nnek MM #«»
UmeHmmi «em Spegbel bjfteriil) Mm GeffdUcMuMHb nmk^ite.
«> Der Welitke Gm$t mn Frimtl §mgi Ul» mm Kmter iHS^$ tK
üm^ück Doefc wum ich da; f^preeben wol Da; eis leellcber aerkva M
Ub4 aenieA bilde d4 bl Da; !■ alTd gefcbelMMi ß; vem FrMi^eh iki
nSk aeaeC eveh bilde wie oaler iolal gefUgea fl; vem jS^mHemf Ir
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9$ 4m DmnMim d0t Gmhi$kt$ m jmm JaktkmukfieH vmrnkm-
liekwi$tkm. E$ §^derF9t(krmfJe$.Sirack3»,h%Ge9t^
tkm: 'Wer Hch ^er darauf geim soU, daß er das Gesetz des
Mieksten lerne, der muß die Weisheit aller Aken tfrfwuken vmd
m dm Propheten studieren; er muß die Geschickte der be-
rühmten Leute merken und dens^en nadulenken, uas sie be-
deulm und lehren.' Es gaU den gesksrnngsvoOm Lesern ein Biid
der WetigeeekidUe mä ihrem Reckte und Vnreekie vaneußikrm; ea
gak namenäick Königen, koken Herren und Ricktem jeness
^piegd eds ein vorbilde ^) vorzukalten und deskalb finden wir
emck fast durdigekend beim Sckwabenspiegel das 5, ,53. 60. 06
ah ^osamtflösung unsrer Eaiserckranik und fmer üknKcken akeii
6 geseUlderte kunige baodi *), beim Sacks enspie gel RejJum's
mmgt Mich di bl bilde Bemen, Ob ir; gerne weit vermemtüf Wie
.Pulle «wir xervuori D; tm4 van den Grieebeu Yen Krieoben obac mich
bilde nemen, Swer ir geverte wil reroemeo. Die heteo ander lint
vor nihC. — Mai und Benflor beginnt: Mao feif hie vor deo jun-
gtny Wie die nAch 6ren ningeo, die dA wAren vor in. Da; täten
le Af den gewin Da; Tie da bilde menen bl. 8u» wnrde» die edebi
febnn^en vrl nnd vU^en Ach wan g uetes. — In Grleekab^n Pndigimt
. /, Sai. heifit eis Nim bilde bi der armen witwen; Heinrich der OUdte-
eure »agi in t. R, F. Veroemet vremdiu m»re, Diu fiot vil gew«re.
Von einem tiere wilde. Da man b! mac bilde Nemen umbe manlglu
dihc. Die Bücher Moeee (Foroii 185, 24} iogen Nemet bflde bi dem
walde nndThomanin von Zerkläre flie fUH ir ein blTpel vernemen DadI
fkiU dar bi bilde nemen: Der drehte Baldewia waa Zeinen xlten an
dem gruenen graa. Vor vreuden lief er wide Tpraac. Bar nach hnop
er ein gefanc, utw, Dereeihe eugi auek ve» den jiventinrdichtem : Ich
Cohilte doch debokien man, Der Aventinre Übten kan. Wand iveetiare
die fint guot: Sie berihtei^t dicke kindea muot« Swer nibt vArba^ kaa
vememen. Der Toi dar bi wol bilde nemen.
•) Forau Judith (180, 6}: Da gap er una ze bilde da;, (159 , 17)
DA fohal wir nemen bilde bt; Thvmaei» v. 2^kläre Sd mac er ifFml--
ihvr V. d. F.) niht An vorbt beßdn, Da; er bttfiu bilde git; Rudolfe
Rmriaam bilde geben^ Gotfrid v. Str. Triotan (180f) bilde bern.
>) Rudolfe Barlaam 4140.
*) Zu den S, 55 — d9 ttufgeftthrten Umnd^riften der alten A fand
ont }§mget Fori» In efiim Bruekhueho PorgmmenUtreifeken iomokl Jener
Chronik {dee J. £.) ede dm Sehwakenepiegele ame dem dreisehen«
ten Jnhrhvniferl, •• dnfi wmigiiene mit- dieeer •Prooaaußöeung ihre ge-
reimte tinoUe «neft ilem «Irelsehenlen JnArjbnfidart sngemieieii werdem
wmß. Koke lieg* dm ga h i a /f , dmfi dio Froom unorm eigeniliokem Mm^
iorekrowlk^e, S. 68) a«eh iaAe» dem l^JaMmmderi gwftMe.
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koDinge buoch (& 75—81), dai m 9 äm m Jw ^i fu (De origiiie
SaxoDum) du Worte exemplo muri fit drum auch gan% mit Jenem
Ausdrucke übersetzt Ic {HaAtgat) wil Ak bf bilde nemen mtner
alderen doget unde manhcit, und jenes andre, uns näher ange*
kende, kunige buoch isl dieses Ausdruckes auf jeder Seite, bei
jedem Könige voll >).
Beinrieh Frauerdob veHangt von den Kimigen:
K; foll^ ein könic bilde bl 4em aader« •«■en
uftd wol verneaen gar wKtr liale Mre.
Im Wartburgkriege heißt es ffom der Düringe hArren: Got gap
in alleD vürfteD, da; fie bilde bt im nasmen.
Lampreht^s Alexanderlied räth (2140) Man mac an den
?ianden nemen guot bilde.
Die Kaiserchronik gebraucht den Ausdruck nicht bloß m
Allgemeinen: Da; er bilide da bi nam eder dA fiilt ir hiute Aemen
bilede bi (11226), sondern recht in bestimmter Bemdmng und Ab-
McAt Titus errichtet eine Bild- oder Denksäule (5560), damü
Swer da; selchen immer fiehe^
da; er bilide da bl aeme.
Eben so hat Kaiser Heinrich IL (16201) im Auge,
Ob er langer newiere,
da; riae adchkomen bilide dA bl menea.
Bei Trajan, welcher der armen Wittwe Recht spricht
(5909 uste.), wird allen Königen zugerufen (6103);
Nd fulo alle wereltkunige
da bi Bcmen bilide,
wie der edel e keifer Tr^iän
dife gaide OMbe gol gewaa *),
waade er rehtea geribtes jM^gete,
die wlle tr an der werelde lebete.
der reiben gn^e Tuln Tie gwis fin^
behaldent fie aa Ir gerfhte mtnen trehfin.
Dieses rehte gerfhte ist es, worauf die Kaiserchronik tm-
oMsgesetMt hinweist; dieses anerkennt und hebt sie stets hervor, währ
rend sie das Gegentheü rügL Kaiser Theodosius sagt von, sich sel-
ber, als dem römischen Kaiser und Vogt (Z. 13423):
Ick bel;e Römtere voget:
ich bin durch da; se rihtiere i^elobet,
•} Im ji9hmng€ zu äiesem jibed^ntUt iH «fer Maige badete la dtaid»
9kme näkef geaMUen wn^amgeMge^.
v^' t^ß 9fegQriin J«a^ t JM 'SiSfgK0t eefiente»
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4em herrea aade 4em kaehie.
1« der Erzählung vanderCracentia heißt es von Gott (12315):
Dö rihte got da; onrebt <)
über den hSrren nnde über deoknebt.
Von Trajan wird wieder erwähnt (5865):
er ribte tH reh te
dem hdrrea iiBda den knehte;
v«o der Mcoiea die«e
nam er deheiae niete, «t».
Von Ludwig dem Frommen (Z. 15229):
er Tirkd« der arnen miete.
er rihCe ioh der diete,
aire i; die pbdht gebAt ...
die armea liebele er durch goU
▼OD dem ire ribte nam er aie filber noch golt.
Von Conetantinui Leo (Z. 13091):
•r karte allea Daea maot,
fd eia guot ribtmre taoL
die vurfiea begonde er minnea,
die ubelea alle twiagea;
den .armen waa er miitCi
dea guotea gehende.
gote begoade er Tl^hen.
ia allen tagenden was er ae «ren.
Gegen die zu herbe Strenge Justinians warnt ihn erfolgreich
$ein GemaU Tharsttta (f. 5. 334): trefflich stellt sie ihm minne
und Yorhte des gemeinen Mannes gegenüber (Z. 3009 — 14 und
12921-35).
Außer Karl demGroßen wird als gerechter Richter und
Herr besonders noch hervorgehoben Ludwig der Fromme (15240
— 15246); sonst wird Lob und Tadel noch anders ousgeAeüt:
Nerva wird gepriesen (5857), Nero scharf getadelt, er ist (4104)
der allir wirfeTte man,
der von muoter in dire werlt ie qnam;
die Teufd holten seine Seele in fwarzer vögele bilide (43M). Am
folgt sein Doppdgänger Tarquinius (4323):
>) Somit 6ot da; aabllide aa in räch (6639). Vgl. Sie ha^etM
da; aabilide (1686»); Sie heten drl bäbefe irhabea. Da; aamohte die
krilleaheit alht vertragea. Ba; miohil uabilide Da; klagetea la d«n
ktfaiga (lM7|-76, 9gtr 11186. Il8id)^ Hmgo v. 7V. im Bmmer (19641):
Sie fwecheat maaeger liute leben, Ma «m g«at bilde Mtea g«l^ea
Uad tMit aach ander nal^Uda wUf 'Dar iol» alhl alle; Mühaa wU.
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der «birmnoligifte nao,
der le voo niMter in dife werli beqoain.
Titus ward gewählt, weä er war (5387)
milte onde knone,
edele geouoge
UDde da; er wo) gejseme
mo vögele nnde xao riblasre ....
er newolde nie niht gerlbten
wen alfe in gebdt die pbAbte:
Die dennoch thärichten Bihner zwang er xuZudU tmcf Ordnung.
Domitian ist als Verfolger {BdhiedTe) der Christenheit (5581)
natOrU^ ein gotis widerwarte (5579), eben so Decius Aet vil
grimme (6191), nickt minder Diokletian und Maximian die
grimmegen wuot^che (6631), die ubelen wuotgrimmen (6473),
was auch Dietrich von Bern ist (ubele wuotgrimDie: 14173), weä
er BoeäUus, Symmachus tmd Ptibst Johann tödten Heß. Naiürlieh
ist auch Julian der ubele (10864) ein gotis widirwarte (10652),
dessen iödes irvrouwete Jlch die kriltenheit (11144). -^
Nach diesen Gerichten lautet denn auch das Schiußurtheä
bald D6 klageten in mit yltje die yurften. in deme riebe
(16269), Die Turften klageten in före (15988. 15864. 15408),
Die Turften hegenden in f6re klagen (16390) oder Die engele
ladeten fine föle (16260. 13666. 12828. 10526), Die engele fie
dA nAmen (6084), Min trehün Mt die f^le (16546), Sin r«le
dia ift gote liep (11366), Got pflit von refate der fftle fin
(17478), oder aber Die tiuvele wt;enent ftne fAle (5694.
11152. usw.).
Für Trajan tritt drohen der h. Gregorius ein (6040); selbst
ton Tiberius wird milde geurtheUt: die wifen redent, er behielde
die f6Ie (696); von Domitian aber wird unerbittlich gesagt
(5697—5702):
VoB den tinfele was er in konen,
die tinfele beten in widir sqo ficb genonen.
von di« Allen aUe knnlge
bl in inner nenen bilide,
bebnoten ir f^le,
behalden onob werltlicbt öre.
13. Sex aetates mundi.
Durch die ganze mittdalterliche. Geschichtserkenntniß ziehen
iich zwei Grundanschauungen, die auch in der Kaiterchronik
[IV. %.] 23
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•M
sich wiederspiegeln, hier jedoch wie bei der Folge der Kaiser und
der Begebenheiten (S. 331. 338) frei und unbeengend: es sind
dieß die Eintheilung der Weltgeschichte in die fehs werlte oder
aetates und die Entwicklung der Weltgeschichte nach den quatuor
monarchiae oder Weltreichen,
Jene Eintheilung in die fex aetates von je tausend Jahren
triU schon bei Hieronymus, Eusebius, Origenes hervor ; Jomandes,
Beda (de fex aetatibus mundi *) und de ratione temponim cp.
16., so wie in s. Chronicon), lsidorus(De fex aetatibus und
Origines), Ad o von Vienne (709; Breviariutn chronic! de fex
mundi aetatibus), Lambert von Hersfeld, Marianus Scotus
(1083), Hugo Ftoriacensis (1135), Otto von Freisingen (1150),
Bivhardus de 5. Victore {IIQ2) , Gervasius Tilberiensis (11^1)»
Vincentins Bdlovacensis (1284), Honorius Augustodunensis
(1300), Bolewink, Gobelimis de Persona (1418), Rudimentum iVb-
viciorum (1475), Hartmann Schedd {oder Georg Alten: 1493),
Chronika tfan der hiUigher stat Collen (1499) usw. hatten iie niehr
oder minder &>ereinstimmend fest.
Bis zum zwölften Jahrhundert hatte man meist nur m
sechs Welten oder Alter getheHt *); das sechste begann mit
Christus und währte bis xtm jüngsten Tage. AUmiäig kommt die
Theilung in sieben Wehen at^: schon das ältere Loblied auf den
heiligen Geist {Varau 352, 3) sc^:
Nu erteileilt ans die oftBones
fepteii geierationes
uDde xelent von eineme rippe
vil rehte fibeo ßppe.
Matheiis (?) zeit uns dA bl
fex States mundt,
dere werlt Teha altere.
io dcme Tibenten werde wir behalten
jirchiv fSt äkere BemUthe Gmchkht9 V, 101. — Vfm t ecAtlcn
Wellalier sagt Beda: quae nunc agitur — deorepita^ ipfla totiaa reosli
morte conTunimanda.
*) Hermann von Fritzlar $prieht 1819 nmek vom nr$prümgii€k
fünf tVelten: Die erfte mtt waa suo der anivluat» di^; alle «eBfcbe
vordorbin in deme wa^er äne ahte menrchin, die bliben in der arlce».
Die andere was von No£ wanne jnio Abraham. Die dritte xlt
was von Abraham wanne muo Mo^Tes. Die Tierde xlt* was tmi
Mo^fe wanne «no Criftö. Die vnnfie slt ift von Crlftd vsd Ü
die leste stt, dA wir nA iane fint.
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. 26 deine ewiges übe
di'r nnfich in Ubftd vUd fcrtblt^
Noch im Jahre 1474. 1476 nermi sich die zu Rom (1477 zu
Turin in 4*) gedruckte Chronik 'Chronica fummorum pontificum
imperatorumque ae de feptem aetatibus mundL' Die 1499
erschienene Xronica van der hilUgher skU Collen' sagt: unde dat f e-
?ende alder begynt in der vffaert vns Heren Jefu. want up
dye zijt is volkomenlich up gedain dye dyre der ewiger ralte der
Iden. Caspar Hedion aber usul sein Übersetzer Georg Alte
theHen 1493 ihre Chronik (Nürnberg, Anthon Soberger. gr. Fol)
wieder in fehs alter der werlt i).
Der Sachsen* und Schwabenspiegel Üteikn in sieben
Weken: Nu fin we an der fevenden [werlte] funder [= äne]
gewilTe tale *) und zwar nach Adam — Noe — Abraham —
Moses — Dctvid -— Christus; sonst wird gewöhnlieh gerechnet nach
Adam — Noe — Moses — David — Babylon — Christus. Ru-
dolf von Ems theilt (s. oben 5. 114) in der Haupteinleütmg
seiner Weltchronik Z. 87—188 mit Beda, dem Chronicon de fex
aetaübus mundi vom /. 810 usw. nach Adam — Noe — Abra-'
ham — David — Babylon, — Christus *), vor den Büchern der
Könige dagegen (^. 29 — 34) ,nadi Adam — Noe — Abraham
— Moses — David — Christus *). Marianus Scotus theilie
nach Adam — Sem — Abraham — David — Babylon — Chri-
stus; Isidorus nach Adam — Noe — Abraham — Babylon —
OcUanan ^).
1) Spätre iheilen aümälig anden: da$ Cbronicoo CariODia in drei
Aller der fVeU {bin j^raham, hin Chrittus, bis tum Weitende'),
>} Eine Sammlung alter Rechte und Gewohnheiten der Stadt Fran-
hemberg {Schminke Monim. Haffiac. I, B7iy sagt: Wir finden gercbribin,
imi Tea wer! de fiot gewell von anbegjn bir« uff dilTe tjeijt die erüe
T0« Adam MTb nff de ryntviat. unde hat geftandln twey (arent
twey handelt nnde iwey nnde firtnig jdre umd. Seilbst norwegieehe
BeekMü^ier haben die tecAt fVeliens vgl. Wnrpiitta VAflor. Dailenr.
tu, 7, tu.
»> Sieh oben S. 114 und 164.
^) Eben $o Honoriue Jugustodunennt j Oobelinue de Per$<may
Rudimmdum Nevicierum.
») Hermann von Fritzlar C1347) theilte: Adam hie Sintflut ^ Noe^
hie Abraham^ Ahrakmm bis Bioses^ Moses hi§ Christus, CbristusMs an's
Ende.
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Wie der eben genannte Rudolf von Ems, so theilen auch
Enenkelvon Wien, Heinrich von München ihre Reimchroni-
ken nach den sechs WdtaUem ein. Aber schon Otfrid sagt (U,
9, 39): Worolt ift in fehfiu gedellt und der aüsächsische He-
Hand sagt (94): Hvar thiu weroldaldar ^ endan fuldi, An
vuas ira nohthan firio bamun biforan endi thiu fiui uuAnin
Ägangan, fcolda thus that fehfta (aldar) fäliglfco kuman thurg
kraft godes endi Crifties giburd.
Auf gleiche Weise sagt ein mittelhochdeutsches Gedicht (Fundgr.
l 100): D6 unfer h6rre ubir fiunf tüfcnt jAr in dife werit
kom. In gleichem Sinne das Annolied (Z. 57 — 62): Kunt ift,
wie der vlent virfpuon den man. Zi fcalke woher in havin. TA
vuorter z'ir hellin die vunf werlt' alle, unze got gifante Dnin
fun, der irlAfte uns von den funden.
Der Phgsidogus des 12. Jahrhunderts sagt: Die bezeicfaent
die fünf werlt' alle, Die d4 wAren in der helle, Die dannen
nie mohten komen, fi fie got felbe da mohte nemen *).
Eben so die vier Evangelien {Voran: 322/26): Duo die
viunf werlte Gevuoren alle zuo der helle ünde der fehften
ein yil michel teil, Duo irfcein uns allen da; heil, nändick da;-
kint ..., da; die werlt' alle Vuorte von der helle {Vorau 18,
2t) oder, une unsre Kaiserchronik (9469) sagt:
Die TiuDf werlt' alle
die irl«fete er von der belle;
oder (9515):
Die vliiDf werlle Chi$ Chrutu$) Booren harte
iofgelden Adämes OBfeh^rra».
14. Quatuor monarchiae.
Die meisten der vorgenannten Zeit- und WeÜbücher (lateini-
sche wie deutsche, ungereimte und gereimte), welche nach den sechs
Altern der Welt eintheilen und vorschreiten , handdn xugleick
von den vier Monarchien oder vom Übergänge dm- Herr-
sdutft von Babylon, und Assyrien auf die Perser; von diesen
(durch Alexander) auf die Griechen, von diesen auf die Rö-
') Werolt i$t Mckom out alds i^nd vair) d. i. Maimef-, Mernttkem-
mHer, aevuar, recaln» gebädH,
«) Kmnfjmn DtuUche SfßrmiAdenkmaU du it. Skd. (fTim, 19M.)
S. 37, 14.
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mer ^) mut van diesen endHek, forigesMzi als romaBum Impe-
rium dwrch Marl den Großen auf die Deutschen. Dms sind die
Tier kunicriche unsrer Kaiserchranik (iW), was ihre Prosamf-
Mmm g (ß. 53) wn vwm herein mit den S. 6Ö — 61 müge-
Aeiäen Warten weäer ausfiikrt. Diese Anschauung der Geschichte,
nometOli^ wm der letzten Berechtigung der Deutschen am rtche
oder imperium und mar für alle künftigen Zeilen «) hatte in den
mittleren Zeiten tiefe Wurxd geschlagen. Schon Jornandes (de
regBoram et temporum AicceflioDe) theät so nach Ninus Mhdem,
Persem, Griechen, Bämem. Eben so Orosius, Sigebertus
GemUacensis, Hugo Fhriacensis, Gervasius Tüberiensis , dar-
nach JUartinus Pölonus (Babylon, Karthager -Perser, Makedom'er,
Rämer), Königshofen, Aventin usw.
Ein Codex mrcr. der öffenäichen BibluHhek zu Stuttgard
(Hiftor. fol. N. 176) enthäb Hiftoriae umverÜBklis Ab Orbe condito
per QuatuorMonarchias ad praefens tempus deductae. Chro-
Dologion efitome.
Bei Günther Zainer zu Augüntrg erschien 1468 eine Chronik
*Bie wirdet ettwas gesagt \ wie disze hnd hie diszhalb mers | jren
erste vrsprung fand vn sund^ \ an der Musel un am Mine ....
(6 BL). Von vier Rychen jn der wdt vnn \ wie Rom einen
vrwprung hat, vnd \ ettwas von jren geschidUen .... Ais man zak
M CCCC m jare ward kung Friedrich . . . gekrönet ... (48 BL)
Hie wirdet gesagt van allen \ Bäbsten .... bis uff Bapst Pyum
dem nedksten . . . anno domi\ni Tusent CCCC lij jare (31 BL) Der
Yreprumg der \ Kimg von Franckrych (3 BL). Von den armen
Jsdten Erdbide \ vnd andern gemeinen dingen (2 BL).* 4^.
Jm Jahre 1414 kam zu Rom des Joh. Philippus de Ligna-
mine Chronica fummoruiD ponüficum (S. 355) heraus, die BL 68*.
'> Far den Römern Coder auch Grieehtm) fügen Mehrere die Kar^
thmger em.
*} MönigMkoftn $agt nach seiner Eintheitnng m ifie Tier ricke oder
keHtnmom: BaihyUn^ Kmrthago^ Maeedenien^ Rom, di e; onek noch ift
ud Mlben Tel uoz ao deo jungerten Uc^ nach dem oamen se
Meiaea aad aU aAch dem gewalt und gerieht, waa wie doch ein keirer
•dar ela roaiircher kfinio ift aad na fol voa tiatrcker auagea
■ad geflakt, Ü häi doch er uad da; rlche doch dea aamea voa Rdme,
das w heis*i eia roBmifaher keifer aad kiaic uad fta rlche da; r«»aürGhe
rtehe.
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de diuifioiie impern romaBi AoruM» BL 68^ tAtr sagt Qua-
tuor regna mtiina habuit pa eua {Assyrer, Ueder, Penmr, ihr
kedonier, Karthager, Rifmer).
Hn Jahre 1534 erschien zu Augsburg (1578 m Wittenberg
UBW.) das ^Chronieon Carioni$\ %tdckes gleichfails enthäk nocA
Aisyrem, ChMäem {Semiramis), Persem {Cyrme), der Grehen
Reich {Alexander)^ Rawnseh Reidi {wMies JuKus Cäsar angefan-
gen^ So noch bis uff heutigen Tag etlichermaßen weret).
Im Jahre 1548 erschien zu Basel des Sebastian Münster
CosmegrapUa {Fol) und erzäUt 5. 31—39 ganz eben so 'Wie die
grossen keyserthuemen in der u>ddt seind erstanden vnd zergangen
{Assyria, Media, Persia, Macedonia, auß dem Griechenland, Cean*
thago, Rom).
Im Jahre 1564 erschien zu Lauingen des Cyprian von
Loowitz 'Gründliche darliehe Beschreibung • tnd berichi der
grossen Zusammenkunß der Planeten, der Sonnenfinstemissen, der
Cometen, vnd derselben Wirkung, so sich in der vierten Monar*
ehien gezeigt, scmU einem Prognosticon tnm d. 1564 Jor bis 84.'
(4<>.) — Auch die in Reimen geschriebene *), 1584 zu Nün^erg
bei Valeniin Newber erschienene 'Chronica, Oder Zeyt Register, al-
ler fumemhsten Historien vnd Geschieht, von Anfang der Wek, biß
auffdas Jar\M.D. LXXnW {H. 8.) theät noA den vier Mo-
narchien. — Ja 1630 noch J. L Gottfrieds 'Historische Ckr^*
nica oder Beschreänmg der fümemsten Geschichten, so sich von
Anfang der Welt biß at^ ufuere Zeiten zugetragen, nexh aiukhei^
hng der vier Monarchien" {Frankfurt: 1630. 4^ 1643. JFUL
1710. Fol). — 1651 erschien zu Dorpai des Crellius u. Äe-
galinus difputatto hiftorica De qaataor monarchiia (4^)tifM<
1600 noch Archer's Hiftoria quatuor monarchiae (8^),
1698. zu Leipzig des Sleidanus 'neu \ vermehrte, d. i. histori-
sche Beschreibung von den vier Monarchien. Herausgegeben
von G. Tzschimmem, Fabricius u. AI (3 Iä.) und im selben Jahre
von X J. Winckelmann Gaelareologia Cve quartae monar-
chiae deforiptio (Leipzig); endlich 1690 noch xu Erankfmt Chr.
^ Prosa Ofermekreun anfgMH ttft *C1iroiii€OB. Dae iif %^kS Re-
gitter %md kurtve Besekreibung McHkand namhofifiger gedäektnafi wmrdt-
ger €h9chk^en tmrf Tkmem. CSlfn bey fTOMm UiuMrdlm. mSff*
kL 8.
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M^uAiU 'MOm- km/ UkmickiT /uMtorücksr Sdmtpbtx, auf wel-
chen die vier großen Monarchien der Welt ... beeehrieben
teerden ...am dem Latein von P. J. Marperger (gr. Fol.).
So tief war diese Ansicht begründet und verwachsen, daß auch
der Schimpf oder Schert sie für seine Zwecke verwendete: so er-
schienen 1538 xu Franl^urt bei Christ. Egenol/f von L Sturm 'Die
vier namhaftsten königreich: nemlich des Königs der Teuffei,
der Esd, der Menschen vnd der Kimig* (4^) »).
Fischart macht 1590 in seiner Geschichtklilterung (Hptst. l.)
die Anwendung: 'Die wunderbare Veränderung und Abwechßlung
der Königreich und Kaiserthum von den Assyrem und Chaldeem
XU den Medem, von den Medem xu den Persem, von diesen %u
den Maeedmiem und Griechen, von diesen auf die Römer, von
Bämem wieder auf die Griechen, von Griechen m den Teut sehen
Franken und Frankteutschen! Das klingt fast wörtlich, wie
Otto von Freisingen das Reich übergehen läßt ab urbe ad
Graeeos, a Graecis ad Francos, a Francis ad Longobardos , a
LoDgobardis rarfus ad teutonicos Francos derivabatur ^). Von
diesem wdigesMchtiichen über gange des rlches auf die Deutschen
durch Karl den Großen sind alle Zeiibücher aller Jahrhunderte
voB. Noch im J. 1526 handdte Michael Gocciniua (Köddin) in
seinem Opnfc de imperii a Graeds ad Germanos tralattane
(^afUmrg), nicht minder 1566 Matthias Flacius lUyricus De
traoslatione imperii romani ad Germanos {Basel, 8^ , verdeutscht
von M. Wolffgang Waldner 'Von Ankunft des Römischen Kayser-
thumbs an die Deutschen uswJ Ursel, 1567. 4*^) und 1594 /.
>) meher gekört amch wkl Th. Sigfrid: 06 der Tür%k9 noch dw
mierte vnmd l€ttU9 Sd^uaroh^ tem werde hmw» 1597« 4^.
s) S^iktr »agi in $emer yovfdattu Boelbiut De coorolaliona : Ao*
■anom Imperium habeta io daanan hina fertoren 6na libertatem.
Aber dob Gothi iiourten daanan vertriben fooe Narfete patricio Tub
Jaüa« aüaore. 64 ktoea aber oordeDao Laagobardl iinde uulelten
Italte« »ßr daape dutfeaiitaaaia. Mb LaogobardU Franzi» Uie uaUr
■* bel^B Cbarliaga; nab in Saxaaea. S4 ift bü segangea
romaooBi Imperium adh tieo uuorten fancti Pauli apoAoli. —
djMifaa dmtei »• /• XWii Sicut aionarcbia mundi ab«Afl>ns per
diverCa regaa ad arieaMe« Fraacaa i. e. Teutoaicaa pervenit, iU
phüatophi» i* e- faftonOa a jCbaldaeia per diterfas popiU^a ad QalUaa
i. e. oceideotales Francoa deveaie.
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Chäricus 'teutsi^ Seyieritmb, me es antf die FromAm hom^
{]flühlhau8en: 4o).
In der Kaiser ehr onik helfet es vom läMten Canstantius (Z
14297 — 14300);
Too daoneB wart rdmeTo rlche
gercheiden too den Kriechen,
da; fie nimmer m^re
gevorderten da; geribte nocli die 6re;
und bei Karl dem Großen (Z. 14301—3) wird deshaB> gesagt
Da; riolie ftnont dd lere:
uf fente Pdters altäre
faxten üe die kr6ne|
ganz m demSinne me später Uariiwus Polonus xu Karls Zeü sagt:
His temporibus imperator Gonllantinopolitanus fnre folo no-
mine tantum imperabat (quia in orirate et meridie qoafi omnia
principes Saracenorum occupaverant) und unier Nicephorus (794);
Quibus temporibus imperium Orientale quafi ad nihilum de-
yenerat ^).
Die Römer, führt die Kaiserehronik fort, woüten fortan mr
m der Fremde Könige wählen, da die ihrigen nicht ir triuwo
noch ir ^re hielten (14310). Nun war Karls Bruder Leo xk
Barn erzogen und Tente Paters ftuol er beb; (14333); Karl
dem Bedrängten zweimal zu Hülfe geeät, da weihte ihn dieser
Kaiser (14767) und darnach heißt es (14831) von Karl:
der gwan den namen Tcdne,
da; er der «rfte keifer wart se Rdme
von dlnteTken landen;
ganz une Echo von Repkau 1230 sagt: Vrankerlke wart bl eme ge-
hdghet mte dan bi ienegheme koninghe. be was de «reTte Trankirche
koning, de dat rdmifche rike gbewan unde was de «rette, de yhe
t6 R«aie gbewighet wart •} tnid bei seiner Weihe und Krönung heißi
es: dat rdmirke riebe was wante an dlfe tlt td Conftantindpole aa deae
köre unde an den keiferen, van demo grdten ConflanUne, de Conftaati-
>) StkoH 9. J. 751 hemerkU Martmui PoUmuii Hlc iStepktmw ff.)
ultimo anno pontlficatoa tvd romanum Imperium a Oraeoia tra uitulit
in Oermaaosy in perfona magnifid regia Caroli tnuo iu juveaiU aeume
confiituti.
*) Im lateinjteftea Texte: .. per hunc autem regem regauaiFraa-
ciae plus quam per aliquem aliom regem ett ezaltatum. ifte primaa ro-
gnm romanum imperium obtinuit et primua imperatonun oaaCDCff»»
Üonem accepit Romae.
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■Apole Aihte, waaie as des kofting Karle, »U de»« qwun dui rlke aa
de Trankea nade dar nd an de dddifcheo harren. Sint de dude-
fcheo YorAen den köre wunncn, de koninghe van Vrankerike hate-
des dat Tdre iinde andere koninglie. Te TKreden öch gherne dat
rike ')• Jakob Tunnger von Königshofen sagt aber von dum
Übergänge des Reiches (m die Deutschen: D6 nü die Rdniere fikea
■ad der bdbeß, da; die keirer von Kriechen, nnder den da; rdnirche
rtcke waa geweren iir vier liundert jär und keinen emft nocli forge
k»lea aaib crifien gelouben und witewen und weifen ae bercliirmen,
aia dan keireren auo gebeert, und da; da; riebe in eines wibes banden
Auooty bie; Her^ne, als vor gereit lA, da; docb wider bercheidenbeit
was, und euch Täben da; kunic Karle (6 grd;en nna der kriAenbeil
bete gefcbafi, wand er die beiden an manegen enden bete ü; der kri-
Aenheit getriben und da; er den bdbeA und die Rdmasr von der I^an-
parier könige und von andern ir vinden bete erlAA und da; er wici-
wen und weiten und andern betruobten menfcben half, da; in ir ndt-
tnrh und rebt widervuor, dar umbe ruofte der bäbeA und die R6m<er
alle auo Karlen, er Toide rdmifcher keifer werden und m^ner des
ricbes bei;en und ffn und der bdbeA krdnte Karlen ae ein^m keifer, als
gewonheit. A\t6 kom da; rtcbe i^; der Kriechen laut an einen kfi-
■ Ic von Frankericbe und an die Tiutfcben, wände auo der alt
die kunege von Frankericbe tiutfcb wären und aller melA be-
ten In tiutfcben landen, als her ndcb wirt gefeit.... Doch wie da;
riebe lA gezogen von Kriechen ^ fd machent Be doch ouch bl in kei-
Ter; aber ir keifers gewalt lA gar klein wider dem tiutfcben keifer.
Alfd lA gefeit^ war umbe und wie da; riebe lA konen von den Krie-
chen an die Tiutfcben.
15. Nabuchodonosors Traum.
Wenn der Sachsen- und Schwabenspiegel (5. 355) ihre Rede
von den sechs Wehen mit den Worten beginnen Origkies de
wtsfagede hie bevorn, so gilt dieß noch mehr von den cpia-
tuor monarchiae oder vier künicrichen {Kaiserchr. Z. 539), deren
Kntheilung und Annahme mä den Deutungen der Danieli-
sehen Träume von den vier Thieren und Säulen {Daniel
Vn. u. IL) verwachsen ist.
1) Im laieinisthtn Teste: Porro romanuB imperioai ufque ad
iAiid teaipna ConAaatinopoll ftiit In eleetionibaa et in iaiperatoribus a
CeaAaatino, qui ConAaatinopoliai conAmzit, ufque ad regen Carolum,
per quem iaperlum ad Fraacos devenit et poAea ad Teutonlcoa trans-
latmn eA. PeAqaam vero priaeipea Teatoniae electioaeai obtinneraal,
regen Fraaeiae et aül quaaiplarea reges Invidiae AloMdia ceaiitali nd
depreffionem iMperii fe«per laberare intendemnt.
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Buge Rariaem%$ü ^) bringt die vier Monarchien mit den
vier Weltgegenden in Verbindung, indem er sagt: Deniqne »o-
landiiiD eil, per qaiitiior nundi cardines per Tnccedentia lempora
qnatnor regnorum priocipatns ante ChriAi natiTilatem in mundo
ftiere diftincUs gradibns cadentes Babjloniciim rcilicet ab Oriente et
a jaeridio Carthaginienre ei a Teptentrione Macedonicq», qaod
Graeooran appellatur et ab occaru Romannm.
Otto von Freisingen aber {II, 13) bringt diese natürUeke
urkundliche Vertheilung in die engste Verbindung mit dem Traume
Daniel's von den Saiden {Daniel II): Sed qnia Danielem de
niatatione regnorum propheticam hiftoriam edidifTe diximus, aliquid
inde fubterannotare dignum videtur. Dum ergo fomoium regia Ba-
bjlouiornm eyponeret 'Tu es (inquit) rex caput aureum quod vidiQi
[D. Jlf 38]; poa te Airget aliud regooro minus te [D, II y 39]; poQ lioc
rurfum aliud; poll illud quarturo, quod quia fortirtSmum erit, ferro
omnia comminuenti componatur [D. 11^ 401. Vide, qnomodo propheta
qnatuor regnis nominatis primum quidem propter nobilitatem Tob
auro, qoartum propter potentiam ac marte prelTum orbem, duobus me-
diit intervenientibus ferrum nominavit. Primum et quartum, quae Tu-
pra merooravi, regna fünt poteDtiffima Babyloniorura ac Romano-
rum, quorum uno cadente in Oriente raediis Perfarum et Grae-
corum intervenientibus, alterum (ut Taepe jam dixi) furrexit in oc-
Gidente. Quam vis nonnulli PerTarum regnum fimul ficut Medo-
rum ao Cbaldaeorum babyJonico annumerantes, fecundo loco
africanum inter quatuor mundi principalia regna pofuerint regnum,
fic ut quatuor mundi cardines mundi quoque quatuor regna
connituant. Oriente Tcilicet babylonicum, außro africanum, Tepten-
trioni macedonicum, occidenli romanum trjbuentes. Quod anlen
idem propheta profequitur et dicit, regnum illud, quod ferro comparavi,
in pedibus, quae pars extremitatis corporis humani, finem ignificare rol-
let, ex parte ferreum, ex parte AiilTe fictile [O. /I, 41. 49], doaee a la-
pide ej^cifo de monte fine manibus percuiTum funditus fubrueretur, fkio
loco deo adjuvante dlcemns. nos enim circa finem ejus pofili id, quod
de ipPo praedictum eil, experimur futunimque in proximo quod reflat
timendo expectamus.
Es gibt ein besonderes deutsches Gedicht von Daniel's
Weissagung «) wie von Sibyllen Weissagung »), die hieher
gehören» Rudolf von Ems behandelt jenen Traum Daniels oder
<) Hwrmusgtgehen ooa RoHtmdürf, (AMiMter, 1636.) 8. 2$.
*)*Sieft Gräter'i idunnm wnd Herm^de 1613, S. 80; m. Utmnimg^
KnSi$€h€ WiMUgung tmm AoeftifMlfcAcn tlUtmUwmg emts mmmkMchm
nsiiet if«r BiM «ut dem 14. Jkd. iMSmigih^rg, IdlS.)
•> Mmgfm^s Orumdrifi S. 4M^€0. FgL Qirres l^o«M««Aor Ä\
<38 — $4«..
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vübnekr Nahuckodonoiors in MMMm AUaurndtr amsfüMieh ^)
um^ k99üpß daran muh der monarcble ^) Übergang ven Bar
hyUm auf Aseyrien, Medien, Persien und Alexander. Die Kai*
serchronik erxähb dagegen den Traum Daniele eelbervan
den vier Thieren {D. VU, VIIL), ihn auf Babylon, Perser,
Griechen, Römer, so wie den Antichrist deutend, und flicht
denedben da als erfüllt ein, wo Cäsar, somit Roms Herrschaft oder
da; römifche riebe entschieden ist {s. S. 266). Die Deutung
dieses Trattmes auf die vier Monarchien ist uralt. Schon Jo*.
sephus gab xu dieser Auslegung das Vorbild, da er (X, 12) Do*
niels Gesicht xu Susa {D. VIII, 2) vom Widder, der mit den Hör-
nem gegen Abend, Mittag und Mitternacht stieß, bespricht
und wo die heilige Schrift sMst schon (/>. VIII, 20) die Deutung
mit Medern und Persern beginnt, ohne dieselbe xu vollenden,
während er (Josephus) weiter greift, indem er sagt, daß die Grie-
chen das große Harn seien, wae dem Bock ztfvörderst aus der
Stirn herausgewachsen sei, und daß D. IX, 26. vom römischen
Reiche geweissagt habe.
Viele Chroniken außer dem schon angeführten Otto van
Freisingen haben diese dcmidischen Träume und ihre Deutungen
aufgenommen; sdbst noch das Chronicon Carionis {Augsb.
1534, S. 286) und 1517 erschien bei Hans Schönsperger xu Augs-
bürg ^Von außlegung der Tröm die der prophet Daniel dem
großmechtigsten Kunige Nabuchodonosor gegeben haf (4<*); 1686
noch von L Faust 'Anatomia (tatuae DanieKs histor. Ausx. der
4 Monarchien {Leipzig, 8®) und noch Isaak Newton deutete die
danieUsdien Träume von den vier Monarchien auf alte Weise
in seinen Obfenrationes ad Danielis propbetae vaticinia (Öpufcuia,
Lausanne und Genf, 1744. 4^. III, 283), indem er cp. 3. handelt
de vifo imaginis ex quatuor metallis compoCtae, cp. 4. de
vifb quatuor beftiarum {Babylon — Perser — Griechen —
Römer),' cp. 6. de decem regnis, decem quartae beftiae
1) Sieh die Sagenerörterungen. Vgl. Cod. Argentin. A. 99. A. 93.,
MS. lly 175i>. 8S5", Amgb. i7^; Renner 1S75I usw.
*) Im Bartaam »mgt «r gleickfkUl$:
008 jadi eim pr^htele,
da; diu monarcble
überal der erde b^rfchaft
gelfege aa RdiiiiBre kraH,
als e; aHe; fit gefebaeb.
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SM
cornibus repraefentatis {Vandahn - Ahnm — Sneten tu 5|pa-
nim md Afrika, Westgothm — Alanen in GaUim, Burgunder —
Franken — Britten, Bfunnen — Langobarden, Ravenna), cp. 7.
de undecimo cornu quartae beftiae apud Danieleniy usw.
16. Zusammenfatsung.
Auch in Betreff der bisher besprochenen Grundzüge aller %md
jeder geschichtlichen Betrachtung des MiUdaUers — der danieli-
sehen Gesichter, der vier Monarchien,^ der sechs WeltaU
ter ^) sehen wir somit unsre Kaiserchronik mitten inne gestdä
in den Bannkreiß des Geistes der Zeit, nur daß dieselbe das AUes
nicht schulgerecht oder schulgelehrt durchfuhrt, sondern nur, wo und
so weit und so viel davon ihr eignet, wirklich in ihren Rahmen
emfiigL Sie läßt sich ah freies Gedicht durch solches Fachwerk
(hen so wenig in der Wahl ihres Stoffes, ihrer Helden und Bege-
benheiten beengen und bestimmen, als durch den äußeren Rahmen
der Kaiserreihe (5. 331); bei wdcher freien Selbsibestimmiung ihres
Stoffes sie durch ganz andre, und weit tiefere so wie großartigere
Anregungen geieitet wird.
Es sind dieß die rein menschlichen Klänge vom endlichen
Lohne bewährter Treue und bewahrter Unschuld {Lucretia —
Crescentia), von wunderbarer Führung Gottes durch Noth und
Tod, Schiffbruch und Sklaverei, um sich die Herzen der noch heid"
nischen Mensehen für den Sohn zu gewinnen und die lang utul
weit Getrennten durch und für den neuen Glauben wieder xu ver-
einigen {Mechtilde, Faustinianus, Qemens usw.). Es ist femer
das tapfre Märtyrerthum ßr den neuen Glauben {Petrus — Paur
lus — Johannes — Laurentius usw. S. 336) tote der ritterliche
Kampf ßr denselben {Gotfrid von BoutVan, Karl usw.); es sind
die großen Versuchungen und Verfolgungen dessdben {durch Ju-
lian und unter Theodosius, durch Nero, Domitian, Diocletian usw.)
bis zum Siege des Christenthums auf dem kaiserlichen Throne {un-
ter Constantin), welche Lebensäußerungen hier gleichfalls sämmtHch
ihre Verherrlichung finden.
Dm diese Grundpfeiler der Anschauung und IHauung rtmken
sich die lebhaftesten und lieblichsten Bilder: si^äne züdUige Frauen-
>) Vwt mnd nodb hei OUe von Freiiingem mtuh des nmkem IFett-
aufet nmeh dem ersten tarnend Jakren nm$k Ckristns.
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ge$taUm im koUeiim Gebahren und Bmehrim (Lucretiai in
der nächaichen Heimkehr ihres Gemahls Coäaünus Ih. II, S. 354
—358, Tharsillas im nächaichen Zwiegesprächfi mü ihrem kai-
serlichen Gemahl Justinian Th. U, 5. 250—259, Creseentia's
bei ihrem unerkannten Wiedererscheinen vor ihrem todikrcmken
Gemahl, der ihr so unendlich vid Leides angethan, Almenfa^s
im lustigen Lagergespräche mit Totila Th. I, 5. 360 — 363, der
unbenamtfen Wittwe gegenüber Trajan, der ihr Recht sprechen
söU TL I, S. 457—462); daneben herrliche Heldengestalten tapf-
rer Herzöge {Adelger, Totila, Collatinus, Titus, Dietrich,
Gotfrid usw.), gerechter Könige und Kaiser (Trajan, Justi-
nian, Karl usw.); femer die lebendigsten Schilderungen von be-
sonderen Kämpfen (des Titus, Addgers, Dietrichs, Gotfrids, Karls
usw.). Weltschlachten {Cäsars usw.) usw.
Scheint dort bei den verborgenen Führungen des mensMichen
Herzens ein Geistlicher xu sprechen, so wird uns bei jenen leb-
haften und wahrhaft gelungenen Schilderungen von Schlachten usw.
wieder ganz ritterlich und wdtlich xu Muthe: Speere klirren,
Schwerter klingen, Ströme Blutes rinnen: dazwischen wieder das
GKtzem goldener TischgeftJ^e und Schüßeln, die xu fürstlichen Ta-
feln getragen werden (4518..., 13027...), kurz aUe Klänge der
werltKchen *re (5702. 17186. 16799) werden angeklungen, als
spräche ein durchweg werltltcher man (5051) zu uns von wcritku-
nigen (6103. 1510); doch erblicken wir daneben auch wieder geift-
licbe Hute usw.
Wer und was aber auch der Verfaßer, auf den wir noA be-
sonders zurückkommen, gewesen, in seinem Gemüthe ist die forge
umbe die 16 le wie umbe die *re gleich mächtig (vgl. S. 353).
Darum feiert er, wie schon gesagt, die Siege dts Christenthumes
durdi Bonifacius bei der ümweihung des Pantheon (Z. 185 usw.),
durdi Constantin den Großen auf dem Throne, durch Karl den
Großen in Spanien (14930) und wider die Sachsen (14886),
durch Gotfrid von BouiUan wider die Ungläubigen (16633
usw.); nicht minder durch Gebet und Überwindung, gegenüber dem
trügerischen Simon Magus (2081), am Jünglinge Astrolabius
(13386), über den abtrünnigen Julian (11075). Wird in beiden
letzteren die unheimlidie Gewalt der alten heidnischen Dämonen
oder Unholden {Götter) noch einmal mächtig, so erscheint im Ab-
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BehntOe van Faustmian vorz%y$U)eis€ das Heiden thum, im Ab*
schnitie von Consiantin das Judenthum besiegt.
NAen diesem Siege des Christenihums feiert unser Dickter
aber gleichmäßig den Sieg des Deutschthumes über Rom (5.
360), dessen Unireue gegen seine eigenen Kaiser wie gegen die
ViHker wiederholt hervorgehoben wird, wie umgdsehrt die Ihaten
der Treue und Tapferkeit bei den Deutschen. Cäsar besiegt
sie, (Aer weniger durch Waffengewalt, als durch Überredungs-
kunst (S. 313) und weil sie zum Theü seine aüen Verwandten
sind (344) tmd er thut ihnen die höchste Ehre an (618. 530).
Herzog Adelger von Baiem, Alarich, Totila, Dietrich von
Bern, Karl der Große werden mit Vorlid^ gefeiert: bei der ÜT"
g^fkicktt der deutschen Stämme wird gern verweilt (5. 265).
Dazu ist die Auffaßung des LAens sdbst durch und durch
deutsch: wiederholt werden l^hen unde eigen geltend gemacht,
so wie das Recht der Ritter, nach Ablauf ihrer Pflichtzeit heim
ZU' ziehen, femer die Bedeutung vaterländischer Erde (moite) usw.
17. Anhang zu S. 349—351:
Bilde nemen.
Die Prosaaufiösung der alten 6 beimSchwabenspiegd schließt
mit den bezeichnenden Worten: Rie ful wir difene bnoche ein em6e
geben nni da; buoch beißet der kittige buoch, wände e; bA von dei
kfinigen ift und von andern rihteren gerchriben ift, dar usbe da;
alle kfinige und alle vurTCen und ander berren and alle, die der al-
nehtige got gerihtet und gewalt Af ertricbe enprangen bant, da;' die
an diTeme buocbo bilde nemen, wie got fit von anegenge der
werlte allen den geftanden irt mit flaer gotelicben kraft, die dnroli rine
liobe de« rehten MgeOuenden. des bdt er in gedankeC beidJu ble ftf
dem ertricbe vil manegem, dem er aKd rchinbarliche Tin belfe b^t, als
an direme buoqhe Ttöt und wie got die verdamnöt bdt, die dem
rehten widerftuonden. Da; fuln die berren und die rihtmre vor
ir Ott gen Tetzen, wie da; got gerochen hdt hie an dem Übe und an
ir vrittnden nad an ir guote. Da; ift aber gar ein nibt wider der rd-
cbo, die got an ir Töle und an ir Übe «wicUcbe tuok d4 vor befchirme
>) Et beginnt mut der Sprache de$ ReckUt («gl. RJ. S. 19): Waa
dia baoch erddht Ift durch den rride und dnrcb den rmldehaften
vrlde und durch reht; später den rehten munt, den gewerten mnar,
dett gewaltigen munt iSeknt%). Ähnlich Hermann von Fri%lar (fit.
103^ Diren vrevelln jnngeHnc Hillet Ir plnen mM grimaien ^ inett^
aUt bdfen ^Inen Md ai4 grd;eB plnen.
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an« g9i, Amen. -Wir maegett onch aai telbt dA vor trefcHerniett,
altf h^r JAcob »e nnen täntn Tpraeh *vftrMeBt f ot and h»b«i alle; ^ol^
waa wer got vürlilet, der luot durch Hat vorbto alliii gootea dinc.
und Ht durch Doe vorbte alliu nbelendioc. da mite befitsen wir die
Ewigen vreude. Da; uns dag alleg wider var, da^ verlieb nnt der vater
der ftio und der beilige geiH. Amen.
Dieses Hinweisen auf den Spiegel der richtenden Ge-
schichte, auf das bilde nemen xieht sich durch das ganze
Buch.
So heißt es bei Nebukadnezar: Nd Itlln alle rundere bilde
nenen und weiter Da; ilt alle; dar nmbe gerehribeo da; die gewal^
ligeo harren an Nilbnchodondror bilde nemen, wie'gewaltie er
was und wi^ in got nTderte. und ribtet e; got nibt Aber inch hie In
dtrre wferlte, td rihtet er e; dort Aber inch, da in michel wfre gt fchiht
mmi dA weder gewaU noch guot noch yrinnde noch gib« aiht eahilft*,
4A hilfet nibt wan ob der menrcbe iht guotes hie getuot. da; vindet er
dort, und tuet er Iht ubele, da; vindet er euch dort.
Eben so bei Ädonias für die Richter: Da; wir haben g»*
Ti^roehen von Adonyas, da; haben wir dar umbe getan da; alle werlt-
liebe rihtiere dA bl bilde nenen und da; ie weder durch liehe
■och durch Miete niht enrihten wan nach rehtep. and Wi^eif »ohto
Ddvit über worden Rn da; er wider ßnen 'Tun Abfkldne« niht haete ge»
vlloget, da; w»re im liep gewefen, wände er hiagete in mit vli;«, 44
er den Hp verlds. mobte onoh Salom^n uherwoitlen (In , da; er Ad#»
■jani niht ertoetet hste, er were fln vrö gewefen. dd von ift den rlfe»
l»ren gefetzet da; fie ffiln rihten fiber alle, die vor fie kemeai iiii4
des mit nrteile verteilet wirt.
Vor ÄOem werden die Richter wr der miete oder Beste-
Aung gewarnt^): Nd merkent alle, den got gerihte nnde gewalt
gegeben bdt ftf erlriche, wie ofte got difen man (Äurliiom) wmmete ö;
rinem munde in rinen munt und da; niht half, wände ten wdre« dl«
miete lieber danne got. dA mite warliet luch got vor der miete,
wände den ribtseren ift dehein miete gefast Be nemene nmhe reh*
te; gerihte unde vil minder nmbe refale; gerihte gnot ze nemene.
O Sieh S, 35t und Geita Romanorum HpUU 13. (Cod. monac.
membr. Bl 11»): E; was ze Rdme ein gebieter, der fazte üf ein refat
ander einer grö;en pcen, da; ein ieclicher rihter rehte folde rihten.
Nä gefchach da; da; ein rihter durch miete willen verg^n He; ein
valfche; geriht. D6 da; der rceimirche gebieter vernam, der gebM
nnen dieneren, da; fie in fcbfinlen oder vilten, da; er vflrba; kein val**
fche; gerihte iht m^r lie;e vor iln gercheben, und da; man nn hüt Tolde
llrecken üf die fcbranne, dA ein ieclicher rihter ze R6me folde fitzen,
ZBo einem zeichen da; ein ieclicher rihter bedehie vfirba;, da; er
■Ikl mieltete ein angerehte; gerihte.
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aode wrl^ent da^ da; aorehU« miete lieber iE dMM rebCe; ga«i.
da; ift vea der grd^n g:itikeiiy diu aa den liuieo ift.
Vor AUem soBen Ricker dem Armen wie dem Reidien gleich
Ttchien: Dls bie; got reibe tnon ü; nnem munde jse einem vor bilde ■)
unde xe einer m annage allen, den got gerihte bdt geben, da; fie an
da; grö;e gerihte gedenken, da; got aber die rihtsere tet^ nnde
ribten rehte dem armen unde dem eichen, und wl;;ent, da; vrirt
hie niht über luch gerihlet,da; e; got Telbe dort vi! griuwelicher ribteC
mit dem dwigen viure.
Die Richter sollen sich femer hiUen vor den falschen Rath-
gebern: Ni\ Colt Ir aber bilde nemen alle, den got gerihte aa^de
gewalt verüben habe äf erlricbe, wie vil grA;er dinge gercbach von
dea einen mannea rate und hüelent iuch vor den^valTche« rdtgeben.
Das zukünftige oder da; gröje gerihte tcird in semer
SckrecUichkeit vorgehalten: Hie manen wir aber die harren, dea
got gerihte unde gewalt hAt enpfolhen In dirre werfte, wie got über
diren kfinic rihte und über die kunigin, da; ir leman iht se unrehte ae-
ment. gezcme iu iemannea guoCea^ da; gewiane im »Ach finem willen
abe oder ld;e e; im und volgent weder wibe noch kinden noch anders
oiemen, da; ir iht des tnont, da; wider gotes willen n. KA rprecheat
rtmelicbe llute, got rihtet nü nibt alTA. Nft Ailt ir gewis flu, da;
e; vil be;;er wvre, rihte er in dirre werlte dan in eaer, wände weaae
ein menfche gotea gerihte f»he an einem andern menfchen, di voa
Mfchr»ke fln herze unde Da muot, da; er fich bewerte, vil mdre dan
da; er ans da; gerihte Tparte in ene werlt an unferr Tdle. ledocb wl-
;et got aarer hdrre vil liute hie üf ertriche umbe ir milTelät. e; mngea
aber eteliche liute aird untugentllcbe llden da; fie. dort euch dar oaibe
werdent gewi;eg4t. Nu Tul wir got bitten da; er nns bercheme vor
den Ewigen wl;en. Amen.
und nochmals bei König Nabuchodonosor : Dar ndch über xweir
jdr Ca; der kSnic Nabnchodondför df einem fal mit grd;er bdchverte
unde Tprach aird *nik ift doch difiu Aat gebei;en diu grd;e Babildnie, die
ich reibe gebAwen hdn und hdn Üe veHe gemachet und alfd vefte da;
ich nieman dar an vfirhte und hän fie geaieret und hin üe gerichet, da;
ich niht enwil da; iender kein be;;er ßat under dem himel (1. nA wer
mohte mir gerchaden in dirre flat? nA wer mdhCe fich mir geliehen f
Nu mdbte doch der müedinc bin gedAht, wie got Lncifcrum durch
hdchvart voa dem himel her abe file;. er was Tin gar gewaltic in Babl-
Idnie als Lucifems in dem himel. Ahd ir armen hörrenl fd ir umbe
da; arme guot, da; oawirdic ift, iuwer sungen und iuwern munt and
inwer finne und iuwer Me verwurket und da; gerihte verkdret
and valTch urteil Tprechet oder üe Ut Tpreclien. Hie manea
wir aber die harren, da; fie gedenken an da; grö;e gerihte, da;
>) Vgl Rudolf $ Barlaam 4, 40.
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goi bie vor über die hieben b^rren (et, d^i ir wol ribtent uad
iuch arme liiite Itli erbarmeo, die gerne nie triiiwen iiode mit ^rea
geaefen. fint aber arme liule vairche aad iiogeCriiiwe, td fult ir über
fe ribten al« über ander liiKe^ e; Ti dan in Tlarken bungerjArea
oder Tua von grd;er öbafter ndt, 6A Toi armuot erbermdo nnde
gendde baben nach menrchlicher gewissen unde nach guolcr befchaiden-
heit.
ütuniitMar an diese Warte knüyft da$ kunige buoch die
Rechtfertigung, wertum in ihm so oft von Herren und Richtern
die Rede sei: Da; man die harren iiode die rihtiere Td dicke in di-
feme biioche nennet vor andern liiuen, da; iTt reht, wände got ia den
gewalt verlihen, da; fie riblaere Tin fiber al die werft nnd oiicb diu
buoch erdAht ift durch reht gerihte^ U) ift e; billicb da; man
die bdrren alTA dicke mant.
Den rechten Richtern und Ruthen thut es alle Ehre an: die
rebteo ribt«re unde die rehten rätgeben die Tc hütet dia buoch niht,
wände die verdieneot da; mit gotes hulde, mit ir getrinwen r»ten, »Is
oucb die rehten rihtaere. Daher es denn auch anerkennend von Ja-
saphcU heißt: JoTaphat narp und wart beAatet in der kunige grap. des
was er wol wert; eben so: er %vart ein gewaltic kunic: er tet men-
lich rebt o4cb Tinem rehte. er behielt gotea gebot, er Aarp unde wart
begraben in der kilnege grap. des was er wol wert. Und von
Ess/echuu: und wart begraben in der kAoege grap: des was er wol
wert, in klageten alle, die in rtnem lande wAren; oder: und
wart begraben mit grd;en ^ren in der kilnege grap: des was er wol
wert Ia klageten flne liute mit triuwen. Dagegen sagt das Buch
wm Joatham: er wart niht beilatet nach knnicilchen «ren in der kA-
nige grap. er wart in Davides Aat begraben bi gemeinen liuten. an-
ders bete er nibt verdienet. —
Mit dieser ernsten Absicht bei Anfertigung des kunige buo-
cbes sieht in genauestem Zusammenhange die mehrfach hervorge-
hobene Erscheinung desselben vor dem Land- und Lehnrecht-
buche oder dem Schuiobenspiegei (5. 53) und die WolfenbiUÜer
Handschrift der Kaiserchronik (flSBo), wdche die Prosa der neuen
t {die Auflosimg der Kaiserchronik selbst: S. 54) mit enthält,
scUüßt diue mit dm Worten {Bl 22^—23«); wir haben alle div
cbanig, die xe Born ie wurden vor vorers herreu gepurt vnd nach Tei».
aer gepurt votz an den cbe^rer Fridrichen >) gefchriben in ditz p&ch.
9ar vmb div da gfit richter warn weih gilt ende div namen vnd
O UnmilUlbor vorher heifit et (». Ä\ 12} 8w^ mer welle lefen von
ebnoicb Chuocate der lea div. koronica. Uitz iTtder langTt Chu-
aU;b In de» pfich koroni«a.
[IV. 3.] 24
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«l>r dji wff«* gol warn vnd nicht gAt Richter warn weflch pojur eide
fliv nome vnd div dn vnrehi iMen wir haben die« lant reht pfleb
vll gepesszert *) von difen CTiuDigen die da fo irfite» gewicht betet
•ir wehielten io dir werld dir weritleichen ere md wehielten gen gel
d»v rel.
Bits lant reht pttch da; hie nach fte t *) da« TalBt mei-
Aerlicben alle; chunich Karl *) mit finem munde rnd Tw^ dar nach rich-
tet al« hie geTehrihen Rat der verdiaet golea hiiMe vnd feh m dbeia
▼Heil waa div £ni dicke valfch Daj» tet evch ehynieh Karl der fafib
newr an div päch.
9wem got hab geivalt geben in direr werld der riht nach dem
Rechten vnd tut er de« nicht got rieht vb^ in in iener werld
Da hat ditz puch ein ende
Got mS;; vn.s div veigen Tchenden.
Dieser Grundton klang lange fort. Noch die Cölner Chro-
nik 1494 bricht {BL 64'*) tinier Hark Anton in den Seufzer aus:
O felige tzijde wanne die vurweTer ind die ouerften yr vnder-
Tairren Heff hauen ind yr waiirart. ind ^n dartzu bebulplich tyn Wat
Tal ich vil Tagen off fchrijuen vom den prelaten bejde geiftlicb
vnd werltlicb by vnfen izijden. die euch criften tynU Sy moegea
Tych wail Tchemmen Ind funder tzwijitel dair van verwijflT meefDBn h»-
ren vom vnfem lieue heren JheFu criflo in tymt leTten gericht. Dal
die hejdenrche kejTer fo barmhertzich Ind guedertierea geweft
fja tju> jren vadtrraiflTea« die niet tzo befweri mit vnbillichö fclMitaö-
gen. ja ouch To yi tyn noit was. Dae ay nu To Tpitzfundich ind
cloick tyn durch ficb ind jr raede dem gemeyne man äff ixa pluckea
rweilT ind bloit. un mit Tchatzüge. ou mit tzollen nu mit mutzen, ind
mit ander vlM vngeboirliche nianiren die widder got vnd recht tyü Vnd
1) Unter JuBlinian heißt es in SS« iBL 18^) von den loAitata,
Da; Tpriobet der cheirer gefetzt: Da vindet man Inno gelfllichW lant-
recht vnd vverltllcbiv lantrecht Teiner lantrecht ITt in dltz p6ch
vil worden geTehrihen . . . man Toi d* Tele gute; wanTchen wai er
hei oHIv gerecht gepe;;ert mH Teinea wHae« iivd mü Teilten §mmtm
d^v lantrecht da von TuUea wir Teioer Tel guCea piten was der
herre iTt laider lutzel div Tl gepe;;ern.
^) E$ folgt aber er$t noch (,BL e.3« - ^^y die gereimte ITaiMraAre-
nik (f. A;. 11).
*} !Bto sagt Bl. \9^ von Kaiier Karl mit Bezug auf ^ 14779— 148Jt:
Do er Rom wetwanch do Ta; er an da; gericht mit allen fineo nirftea div
er mit Im dar het prallt vnd Tatzt alllv recht Er Tatzt den farll«
recht werltleiches vnd gelAleiche« reht Kr Tatzt den Granen Ir recht
er Tatzt den vreyen herren ir recht er Tatzt den rittern Ir recht
er Tatzt d^ gepowrn ir recht 8w* daz allez lefen welle div reht
der lez lantreht pflch iKaiter JK^rlt Hecht) da vhidet aiaa e; al-
lp; ione. '
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Sil
Blei %neym «eMfot d«l ▼om r«rrieii inil b«reii. Uader fmcli in
St«4eift. 4ae die gbeoe die iran eyare geoiejore bttrgerrohaff fyn, IM
va« der geneyarcbaff der biirger rjATgekorea tym als onerBea dai ge-
meyn goit üso bewaren ind t20 vermereo. dat die bj'wglea ejoige
wljTe vörtbriogS ind hftthalde. dar durch doch der gemejD biirger
wArektkch lad ofTenbairticb befwelrt wirf, des bahi ich »ich diele rer-
«rtoderf wie diat n#egc befiaia iad eyn vertgaack havea; utw.
18. Anhang 2U S. 326—327.
(Lateioiscbe Vorlage.)
Außer dem S. 296. 303. 307. 326. 336. gelSend gemac/Um
Spuren emer dwrckjfekenden einheitlichen lateinischen Gryndlmge
begegnen teir in der Kaiserchronik noch einer bedetUenden ÄnuM
theHe lateinisch gAeugter Orts- und Eigennamen, theüs gan%
lateinischer Redensarten als Reimzeilen, welche nicht nur
auf Eigenheit eines an das Latein gewöhnten geistliehen Verfaßers,
sondern gleichfalls mehr auf eine durchgehende lateinisohe Vor*
läge schließen laßen, der Jener nachgieng und, weil freilich an
Jenes geteMnt, um so mehr nachgab.
Zwar bei Länder- und Ortsnamen, wdche dem Deutschen im
Verlaufe des jahrhundertlichen Verkehres und Besitzes in Welseh^
kmd, im Morgenlande usw. geläufig geworden oder im ßbmde uhh
ren, huldigt unser Dichter auch deutschem Sprachgebrauehe, deut-
scher Biegung; er sagt deshalb ze RAme, ze Rabeiie, ze Bare, le
Biterne, ze Berae, le Orterente (17172), Benevente {Nom. 5582.
17145), Pavm, Ifoiidoiiwe, Padouwe, Tnkän (17119), UtMu,
YttlcAii, Brikfon ^); ze ConftantinApole, ze Babilönie, ze Damafke
(7249.7253X «e Tr6ie (347. 10445; Acc. 17151), zeAlexandrle
(1700), le MmMe (1701. 16672), Sclav6nie (14043), Bolgerfe
(16641. 17382); ze LaBcpartea (476. 14004. 17070) usw. »); lun
NaTarren (14805); m den JordAne (10305), der Bolen (1528S),
der Rki (bi Bkie), diu Tuonouwe, da; In (15635. 15702), Trikne,
Eofin (15613), Elbe usw.
Mer wie neben Hoaweberc (17149) und Mendelbem bei Rem
(10606) auch der monte Job (14M3), neben Tiver (5692 uew.)
Mdi Tiber (7401. 7590. 7593. 16905), neben von PUe (4862X auch
') Eh9n »9 i» den ForUeizungen ze Palerne (17889), «4% VIzenxe
tldoae), xe Memo (18043), gein Meitnn (18068^.
*1 In dfn fort9et%vngeh LampArte ^U Dai. 4788* t/h Som. 17357.
18063.
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372
Yon-Capuä (5005. 7755), Acc, Capuam (4863), neben se (foir) und
durch Pulle auch Appulie (7346) und AppuliA (14847), neben Si-
cilie auch SioiliA tinc^ Garabriä (15994), Italid, ArabiA, AflricA; Bi-
fantiä (i046i), Sifinniil (14856), Gerundo (14927), Bafdi (15743)
erscheint, so auch jstun Theil auf detUschem Gebiete nden BorgundiB
(und Burgen triebe 15401), ze (von) RiflaudeD, Lutringen, Kerlingeo,
Merbern (16993), ze Stire, Öfterrichc, Engellant, Eltt^e iindSwÄbc,
Beiere, Duringe, Tene, Sahren, Weftvdlen, Vri(e)fen, Vranken, öfter-
vranken (18216), die Diutifken (16914), Britten (7355), Sworbcn
(15824), Valwen (14041), Kriechen, Riu;en (7338. 14039), Ser-
zen unde MAre (7321), Walbe, B^heime {und ze Bebeim 15854.
17000), Ungere(n), Hüne(n), Parthe (7325) — owcA M«dl (7313);
neben Splre, Acbe, Wurme^e, Megenze, Metze, Linze, Breme, Salre
(T653), Präge, övene, Gaftel, Arl, Vrankenevurt, Babeaberc, Nü-
renberc, Niuwenberc, Winesberc, Brüneswic, Ingdenbeim, Oppen-
heim, Bocbart, Andernach und Kolne — auch wieder ColoniA
Agripptnä (670), nfftm Regenesburc atffARatispönA(710) niwl
Tiburniä (709), nd^en Ouwesburc auch AuguftA (689).
Eben so erscheint neben vrenkifc, diutifc, beierifc, fwaebife, rA-
mifc,' walhifr, windifc, hebr^ifc, jehüfal^ifc von Tr6ie tröjAnifc,
weil otfrA TrAjAni (361), wie neben dem gewöhnlichen tmd kam*
figen Römapre anch RAmäni (8159. 10120), gleitii den Arrifloi
(13395). Neben Juden auch HebrAi (11225), neben TrdjilDi fAer
auch weiter gebildet Tr6j4n«Rre (4115) gleich dem begründeterm
Meil^a^re (15889. 17350), nidit minder Bitemsre, Afinkcre
(14044). Natürlich aucA Trierwre, Megenzaere, Regensburgsre, Tic-
xfH'e (17200), Kiutiza?re, Abenfere (17132), Burgund«re usw.
Was die Eigennamen betrifft, so werden die ursprüngUek
deutschen natürlich deutsch gebeugt: Wkekint, SigorAi, Kuob-
rÄt (-de, -en), Ludewic (-gcs, -ge), Kariman (-nea), RooigAr,
AdelgAr (-Are), OtackAr (-Ars, -Are, -Ären), Liutlier (-ere, -era,
-ren), Albrebl (-e), Adelbreht (-e), Ruodolf (-en), Gerolt, AraoU
(-des), Retnolt (-den), Herold (-en), Friderieh, Uodabicfa (-e),
Heinriche (D. 17202. 11), Weif (-e). Brenne (-n), Blödeleo Wide
Vridelen (13880), Diete (15576), Franke (373), Am (15547), Etol
(-in), Berbta (-un 14832), Karl [und Karle 14639. 15325; -es,
-e, -en\ Ötle (-n); daneben aber auch OtlA (17005, 17018 ww.)
wn^Otbö; n#tm Pipptn (15328. 15335- -fnes 14831, -loe 14560)
auch Pipinus (14328) mit seinen cos. obL
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Noch mehr ober tritt diese lateinische Beugung hei denkfrek-
lieken Namen der Päbste, Heiligen, Geistlichen, Biblischen henxßr:
Bonifecius, Egklius, Zacheus, Jofepbus, AdriAnA (1^74), For-
m6t6 nsw.; eben so bei allen welschen Kaisem, Herzogen, Hei-
den: Defiderius usw., auch bei den an sich griechischen Epicurus,
Zenopfailus, Ypolitus, Aftrolabius, Sifiitnius, Gregorias, wie Lau-
renüus; daran sich Niceti tmd AquilA reihen. Neben Heliosdrus
(2805) aber auch Heliosdros (2160) und Kratön, SerapioD, Anu^
bion, Yelerion. Ebenso die Ortsnamen Celeon neben ad Celeom
montem (13573); Ariothos neben Arantum (2622). Wir lesen
aber auch Laodiciam (1774) neben ADlecriA (607); IsrahM
bild^ den D. Israh^l und IsrahMe.
Wae die Beugung weiterer fremder Eigennamen betrifft,
so zeigt sieh neben SybilM und Tharfilld auch Tharfille (12880.
12072), nAen SufannÄ (15484) auch SuTannen, neben Zeno auch
Z*ne (-n), neben Nero N6re(-n), Severe (-n); neben Titus (5318)
Ute (5313) und wiederum Tituin (5302); femer Arimefpe (D.
5140) und Braten {D. 5104), Hectors.(364), Alexanders (326),
wiewohl audi Miliants (5230. 5336) und DAvidis, G^faris (417).
Eben so faüen kieher Gregörie (6041), GregArien (193. 6094),
PancrAUen, Maaritien, Yiten (6484), Vite (6489), Yppolke {D.
6343; -en 6374), während der Vocativ Ypolitö {0346) schwmf-
kend bleibt. Sente Paulus als Vocativ bleibt ungebeugt, wie Pauk»
überhaupt: daneben fenle Paters und fenie Paulen (7926. vgl.
7865), und neben Petrus, Petri, Petra {Vocat.) auch Voc. PMer
(2946. 14727), Nom. PAtcr LAwes (17093) und überhat^t viel-
fach P«ter, Paters, PMre. Gleichmäßig der Crift, des Criftes, dem
Crifte, den Crift, Voc Crift, daneben Jefu Crifte, noch seltener
Mus Criftos. Femer Silvefter, -er» (8555), -ern (8400); Ste-
{rfi«a (13793. 13804), -Anen (13770); Mathtes (G. 10411), An-
dTi6 (G. 10408), rao Tante Bcnedicten-berge (17129), Daviden
{A. u. A), Danken (10272), AdAm, -es, -e, Ab«le (D. 4329),
AbrahAine, £yeto (G.), MaHA, -teo, Kachele (iV. 2044. 2130),
Micbabdle(ft 13378); neben H^'enA der Accus. HerAnen (14250),
xH HdenA der Gen. Helenen (7827).
Eben so findet sich neben Trajkms auch TrajAn, neben Ju-
ftinianus — JuftiniAn, neben Conftantinus — Conftatitin, ne-
hm Jvüaom — Julian (10827. 10864. 11043, -e Dat. 10864.
16884, -H» Aeeus. 10682. 10749, Abi. 11142, Voc. JdiAn 10817),
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^1*
Yaleriln (6309. Ö382, -eo DaL 6365; XereniiAa (IQ8ft8, -e
Voc 10883X Maximiln (6591. 6607).
Zu den bisher avfgefükrtm FäUm dwchbüdsender lateini-
scher Beugyngsftiüe triU nun aber eine große Anstahl durch alle
fülle durchgeführter. Nicht nur zu jenem Voc. Petrt die weiteren
Vocati»e Egidl, Gregört, sondern auch eine Menge Genitive Mot-
fis, Davidis, Clemeotis, dasiu wohl auch Gii&ra; wie Petri, Theo-
döRl, Qornelii, ConftaDÜDi, VefpaCani; Dative YeljpafiiDd» Gon-
ftaoÜDA, Conftantiö, FauftiiMaaA, Tarquinid, Gollattnö, JulilnA,
TitA, GlaudiA, Lucio AccoiiiiDod6^ Balili6, Zach^ö, Mercurid, Ovi-
di6, Arri6, £tzi6 (c^. u Aeüo 13967); eben so die Ortsnasnm
Effefö, berge Suevö (287); nicht minder Göfort, Gosdri (11107),
Accus ative G<Midraai, JeremiaiD, Ybiam, Jefuin, P^tnuD, Laza-
XWBA, PilatuiB, Jacobuoi, Jofephum, Zach^um, Mercurhw^ Arrium,
Etaium (14086), Sixtun, InnoceDtium, Gonftantjnuin, YeTpafianani,
J^aftiniaDum, Nepotianum, JuliaDUin, Jnlium» Titom; femer CUt-
rem, Gleaieoteai {neben Glemenk» 2038), SinAiiein, Danjtlein, 6a-
bri«lein, Möfteu (9030. 9496) und das grieMsche GeoeCm (8656);
da:su die Orts- und Landesnamen Gapuam (4863), Galahriam
(16032. 16097), Siciliain (1696), Italiam, Laodiciam.
Außer diesen lateinisch gAeugten Orts-- und Lämdcrmoaun
ßnäsn wir solcher aber auch mit dem deutschen Vorworte.
M es zweifelhaft bei in: in Ovidio (4357X in Galdbriam (16033)1
io Judeam (3259), in ein idiilaai (5640), so doch nicht bei nio
AtlMiaa (2925. 3848), zuo EffefA (6438. 6452. 1346t. 13570),
Vdo deme berge Su«v6 (287), ü; EgiplA (9034), neben Egiptea
hol (515), wofür aber auch wieder Egipti km (8648) ersekeinL
Solche Mischungen zeigen sich in weiterem thße und mmA
andrer Seite in Beispielen wie SaiurnA dem wilden (375QL vgL
3784), J«Tt dem h«rren(3738), Yenert der vrrawen(3744)4Mfar
fVMn Yenert ze ^ren (150) fi«^ in honore Yeneris (13140.
13351). — Dagegen heißt ee sogar wieder 6 wol d4 got ammi-
rabilis (1964), da; was An titulas (8070), ein infuU (26S1),
dm regatiA (8141), diu facrificiA (14803)» der medieva (12500),
der fenatus (neben CftnAte 5156. 14276. 16057 usw.), dbj tem-
plum (11330), in dag 4emp4am : ad exempian (11353: 54) >).
>3 HUhcr frehdren Wntk (t384),*|iodiigrd (4990. 5854), afUiis (550C).
jffißerH wenige franzSiitche ff^ler : buliart^ gan^e. Pttia« «N lalf
mach, wie m% Mvere,brineR<Siaft. F.a04,S7)| fayiiKIHae) iH i nmMk
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AmtcA dm hkmMk kmzutmende V^rmort mrd dikXl^nslrm-
Um fom bOemkchy w^ mittrt Betspüie ad CMarAam (l»58),
ad Aflnoam (5384, 118W), m Jnd*am-<l»47), in Syriairt (7619),
io GaMiam (14*38), m Ytpmm (14693), in Laedimtti (1774)
0der jfor iei Eymmttmm per Moyfen (94M).
MMer schtagm femer Bntpith me ad tempiom Mariia
(37S6), ad Portnn C4faris (UftM), ad fpeciolani portam (11332.
9jiL 11335), ad Cdeam nontem (13573); weUcher - $ehon m
monie Job (14583, tt#&^ Mendeiberc, me TrieoCal, KarieKal).
Trür Hegi ia ke%iea €aNJa (3W). , Vgl 471 —310.
Saoctu« wird oft mü Eigermamm verimndm: Sanotot Lao-
wmüm, Cmeto Laarentio, fanctutn Silveftnm, Aincto Sfl?eftro,
CmmIo BaClio; e$ häfU aber auch der guote faactas Sixtas (6903X
der gMte Cmt Bonifacios (185) neben den gaoleD teilte Stephaneii
(13770); doek auch tuo Eancte Benedictenberge (17129), fento
GiegoriA (0060), neben fente Gregörie (6041. egL 193); wieder
fimcte Egidius (15038), neben ianetus Egidhu (15049. 15063). JSe
hmfU femer der heilige apoftolua, Johannes apoftolus, dagegen der
imphtte (9013. 9031), aber auch Moyfes proph^Ol, DAyid pro-
pMU, IMvtd pMaiftA, Johannes ^wangeliftl
Bben eo die spruehartigen CAfar AugnTtus (651. vgl 8069),
Cooftantino renip«r AagnftA (8228) und bibtieck da; ewang^lium
Uk priocipio erat verbum (5653), ante tr6num dM (10642), Tollite
portas principes veftras (9763), deus deomm dominus dominorum
(2412 — 15), Dixit dominus domino fede a dextris meis (9076),
Sicut oris ad occifionem ductur (8908), Bcati paciGct (2249),
AdTeoifti defiderabilis, quem exfpectabamas in tenebris (9797), in
nomine patris etc. (8029) neben im namen des vater usw. (16210),
wie denn auch mehrere BibelsteUen deutsch angeführt werden (2386.
341«. 3163 Ulla.) mtir oder ohne Latein.
Andre kirehtiehe Begriffe oder Sprüche: deo gratias (2619),
Cieria tibi deo (2981), Gloria in excelfis deo (10352), Ofenna
m exceUb (0700)^ Ein patemofter Gngen (10635), Omnis denn
fangen Te dtom laudamns (14765 : 66), Er huop te deum iaudeOHM
(13M6.8334), Der dA hei^ da electus (5660). Vgl 12812. 10584.
Schon eolehe Auedrüdte, mehr noch die an verschiedenen Stel'
hn m geeeUofknen, abgeeonderien Msckmtien vorkommenden Re-
dmmnrim wie noricus eafis (311), noch mehr furore repletns
(•HS), quaadam laatronA (1463), fiKa nanfragAM (12085) könn-
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tm, b^sQnders auch dadurek, ^ß m# wü mik tmdre der bisher
bespröchmen Wort- und Namenbeugtmgm in dm Mein faihm,
auf lateinische Vorlagt oder Vorlagen deuten: ja einige der
tetMtbeigebraehten laßen sich sogar nachweisen^ (Aschon in nerein^
zelten Vorlagen vorkommend. Auf die Deutung des Lateran
aus Uiä räuä (4171) t^ eine ganze (italienische) Sage begründet.
Seltsam aber bücken uns Latinitäten an wenn auch nibt taotf pa*
troni (10624), doch ein lant hei;it Tiberiadis (090), PlaM imde
Aiiftotelis (3133. 3239), DidafcaU (iV. 0328).
Aber auch alle diese fortgesetzten Spuren der Latinität kehren
in allen ähnlichen Gedichten wieder. Sahmon, Alexander,
der Glaube, die Litanei, der Entichrist, des Todes Gehugede, das
Loblied auf den heiligen Geist — sind voll solcher hUeiniseher
Wendungen: nicht nur biblischer Ausdrücke wie rex pacificus
{Vorau 114, 7), lax un claritas (HO, 15 usw.), vanitatum Taoitas
(183, 16), regina auftri (18d, 1) oder Darius rex Perlarain
usw., sondern auch anüquis in temporibus (333, 1), in tempb do-
mini, univerlis vitiis pl^nA, inclita lux mundi oder Johannes apo-
ftolus Ja wart er translatus (330, 25), dö wart er.incarna-
tus (340, 25), wir ne mugen ig alle; perf^ratari «ata., oder
fr6 : in ufu divin6 (Glaube 1308), oder auch die knone Lace-
ddmones (1060 Alexander), in fineroe curfu (343, 26), der was
ein prelatus (242, 17); unde fuor ad Athenas (1950 Alex.) und
unzählige andere Beispiele.
(S. Einheit des Gedichtes.
1. Im Allgemeinen.
Faßen wir die bis hieher geführten Untersuchungen zusammen.
so ergibt sich, daß aus diesen disjectis membris poetss aOein
auf einheitliche lateinische Grundlage nicht gescMoßen werden
daß wir aber andrerseits aus dem Vorhandensein liOeiniscker Vor
läge für den längeren eigenthümlichen Eingang (5. 206—302), am
dem Hinübergreifen dessdhen in den zweiien Aheehnitt (5. 308—
307. 326.), am dem weiteren Durchblicken lateinischer Vorlage
auch ßr den AbschniU von Kaligula (Javinus =s juT^iis: 5. 336)
usw. jedenfalls wenigstens ein längeres Fortlaufen^solcher himtitdkem
For- und Grundlage (die wir nach S. 308 usm>., um dem äissde
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mm Namm zu g^hm, GdKca biftoria nanmtm) anzunehmen ge-
wiesen sind.
Dagegen aher wirft eich gleich wieder der längere Abechnäi
von Kaiser Faustinian auf, dessen QutUe wir in dem selbständig
gen, umfangreichen Werke der Recognitiones S. Glementis Iminm.
Jener tritt uns freäich wieder so in sich abgerundet und von der
apologetisch -philosophischen ümhrämung der genannten QwMe
befreit entgegen, daß, da für diese meisterhafte Behandlung des
Stoffes keine latemische Vorlage bisher aufgefunden ward, die-
seAe wohl dem deutschen Dichter zugewiesen oder zuerkannt
werden muß.
DiesMe Frage ma^ sich bei den gleichfatts vortr^ich abge-
rundeten und m sich abgeschloßenen Abschnitten vom Herzog Adel-
ger und von der Crescentia geltend, für welche bisher gleichfatts
keine lateinische Vorlage nachgewiesen werden konnte und die we-
gen jener Abrundung und Selbständigkeit awk gern herausgenom-
men (5. 38. 39) und in jüngeren Bearbeitungen für sieh fortgetf^
gen wurden (S. 39. 40). DiesMen sind daher auch mehrfach für
selbständige, zum Theü sogar ältere Gedichte angesehen worden
{während Crescentia sogar eine ausgebildetere Reim- und Snmver-
schbngtmg, auch in der älteren Bdiandlung schon, kund gibt), daß
sie nur in den Böhmen der Kaiserchronik eing^ügt worden seien *),
wie dieß selbst vom Abschnitte über Cäsars Kämpfe mit den Deut-
schen angenommen wird, den der Dichter des AnnoKedes und der
Dichter der Kaiserchromk gleichzeitig etwa aus einem älteren Wefi*
buche eninanmen hätten (5. 264), mit welcher Annahme die Frage
um das VerhäUniß des s. g. Annoliedes zur Kaiserchronik aber
noch nidU gelöst, vielmehr nur weiter hinausgeschoben worden war.
Die S. 263—278 geßhrte Untersuchung hat hoffentlich die wahre
Sachlage herausgestdU. Die S. 330, Anmk. angezogene Stelle des
AnnoUedes (440); Si figen zuo alsi der hagil verit van den wol-
kiB dürfte gleichfaBs der Kaiserchronik, wenn schon ziemlich weit
hinten (14582: Si figen zuo fam die wölken), entnommen sein und
würde dann der trefflichste Beweis für die Einheit des ganzen Ge-
dichtes im Jahrhundert seiner Entstehung.
Auf die beiden ausgezeichneten, gänzlich selbständigen Ab-
*) Die in von der Hagen^a Gesammlabenteuer I» C. ausgesprochene
j4n$iekt ist dnrek niekte begründet.
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$chnitU f>on HerMog Adtlger vmä ron der Cresceniia Icammm
wir im Laufe der UrUerstickung zurück und wenden um nach dem
Ueker VerhomdeUen^ unahkängig von der Frage um die lateini-
ecke Vorlage tu der andern um die Einkeii de$ Ganxen ah
deutecken Gedicktes, wie weit dieselbe auck nmäekst, ob bis Kon-
rad UL {S. 282) oder LoAar IL (5. 283) oder vieSeickt gar nur
bis Marl den Gr. festxukalten sein dürfte.
Rükrt das Gasize auek in diesem Sinne von Einem Verfaseer
kerf Sprecken dafür, außer den bisker abg^emdeUen und noek
andren äufkeren Gründen, auck innere, die aus dem Aufbaue und
Sprackgebraucke des Ganzen sdbst kervorgekenf Und kekren wir
damaok endHek dock neck wieder xu einer einkeitUeken kUeini-
ecken Vorlage zurück?
2. GliedbaiL
Keiner, der das ganze Gedickt durchlesen oder durcklaufen,
ufird in Abrede seini daß durck das Ganze siek ein roOier Faden
oder €hrundton eifikeiiUeker Stimmung, ebenmäßiger Haltung, eiken
so des Sprackgebrauckes zieht, was freiliek Alles dem Geiste des
Jahrhunderts ankeimfaäen könnte, dem dasselbe angehärt. DieeMen
Sprüche weben dwrdi das Ganze, dieselben Bäder überall, dieselben
Scklackisdulderungen vom und kinten, — Es ist femer nickt xu
verkennen, daß im ganzen Gedickte ein das Ziel im Auge kahendee
Bindrängen zum Ende kervortritt: Nu IA;6q wir die rede da fti;
Swenne e; kumet an die (tat, fö befcbetden wir die rede bt;
(I«e30— 32; was 17261—80 gesckiekt), Da; feit man in, (^
des Wirt tÜ (17679. 17578), oder besonders mekr gegen Ende NA
wmre iu ze lanc ze Cagene (15326. 16650), Da; mere ich iu nihC
le^en wil (18048X Idi wit iu knrzliche lagen (13775), Hie IA;e
wir die rede ftAn (18059), Seiden wir flniu wunder alliu bgen,
S6 muofe wir die wile haben; Des zites enift nd niht (15065 —
15087), weskalb bei dieser Stelle nun das Bild oder ürtkeü y^ber
Karl den Großen in kurze, seköne Zeilen zusammengefaßt wird
(16089-15102).
Es ist zwar nicht zu leugnen, daß das Ganze tkeHs in sehr
ungleickmäßige Abscknitte (man denke an die übergroßen von Fau-
stinian, Constantin, auck Cäsar, Adelger, Crescentia) auswuchert^
tkeils gegen Ende immer kastiger zum Ziele eOend, hier oft aUsu-
kurz wird: wäkrend grade andre ZeObücker, z. B. Repäaue, je
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tuäur ihrer Zmt, hei den demi^ekem Kaiiem im mer mm fUhriie ker
und reiehhaUiger werden. IhAer- hier auch grede m Atr Kmeer-
ckronik Vieles vermißt wird, was man grade hier erwarteie. Kein
W^rt van den WeHem m Weinsberg (17250, eder lag dieses
noch in der Zai zu nahe? auch in der Foriseirnng von 1250 fis^
den wir keine Andeutung iton der Kifhäusersage: 17405. 39 —
44); kein Wart van Heinrich dem Löwen, van Herxag Ernst
umd Werner, se»st von Eberhard bei Kanrad (15667 -* 15774),
den Eckebardttft Uraug. doch nennt Keine Kennxeicknung Heim-
rieks L als des Voglers, wie ihn doch Repkau kemU ^ ) ; Bnnrick IV.
erscheint nickt aufCanassa, wird snebnehr fast rüthselkaft emtrüdä.
— Schon Kmrl der Gr. ist auffallend kurst behandelt, erst Oit^
rieh IL, Konrad U., Heinrich HL u. IV. sind beßer bedacht, aber aus
anderweitigen Gründen, He a;uch Ludwig den Frommen ganz im-
gesehiehüieh behandeln Ueßen, und bei Lothar L offenbar geschicht-
lichen Irrthtm (15319—28. vgl. S. 338) mit sich führen. Bei
Karl dem Gr. setzt der Dichter sogar die Kenntniß dessen, wa$
er nur kurz berührt, voraus: die Sünde, die er begangen
(15031 — 76), müßen wir erst von andren Seiten erfahren: nicht
minder wird die Kunde von seinen Kämpfen gegen Friesen smd
Westfalen (14867-70), ja selbst die Sachsen (14871—88) ver^
ausgesetzt, eben so von seiner Jugend (m Spanien?) nichts gesagt
AuA bei Dietrich von Bern wird die Kenntniß von (kr Rahen'
sddadd vorausgesetzt (13870—13910). Aber auch sehm gana
im Eingange des Gedichtes geachidU dieses in Betreff von Alexan-
ders Zügen in Indien (550—588 u. 326), des Kampfes zunsehen
Sisehsen und Thüringem (335 — 342. vgl S. 330), so wie der
Herkuuß der Franken (373 usw,) usw. —
Grade die größeren oben angedeuteten Abschnitte des ganzen
Gedichtes deuten etuf ein gewisses Gleichgewicht der Massen hin:
mtmentUdh ist das Gleichlaufende zwischen den Abschnitten voei
Qtear, Canstantin und Karl dem Großen nicht zu verkennen. Dort
werden die sieben Wochentage vorausgesendet, Constantin und Karl
ordnen si^en Tage lang Recht und Gericht Es sind die drei
Stmfenjakre des römischen Reiches: Cäsar begründet dasselbe bei
den Rmnem, Constantin verpflanzt es zu den Griechen, durch Karl
kommt es zu den Deutschen (14834. vgl 5. 360). Constantin aber
1) FgL Grimm, tt^mhUkte der devUtheu Sfrad^ S, 40.
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gebot umbe büiinte unde iouftnaa (8133) wie Kurl der Größe
(14807 — 30), denn (heißt es 14708) es was vergejgen harte der
phAhte GonftaDtint.
Unter Titus ist die Eroberung Jerusalems weggelaßen, weil
dieselbe bereits unter Tiberius abgehanddt worden ist (S. 337);
das spricht für Zusammengehör wenigstens dieser Abschnitte xu
einem ursprünglichen Ganzen, für das wir die vidfachen Ver-
knüpfungen der Abschnitte durch die Worte Da; buoch kundet uns
fus (603. 4320 usw.) oder auch Diu rtche ftuonden liere (5385.
7267. 7825. 12054. 14301. t^ 17763) nicht grade in Anspruch
nehmen wollen, während sie einen durchgehenden Sprachgebrauch
beurkunden, auf den unr nun näher einzugehen haben.
3. Sprachgebrauch.
Wir meinen hier nur den durchgehenden Gd>raudi stdiender
Ausdrucksweisen wie arme unde riche, junge und aide, alt unde
junge (16060. 7203), mit herzen und mit muote (2861. 3443),
mit golde und mit borten (11766. 12633), banruo; unde wulitn
(10101. 11349. usw.)^ weinende unde klagende, michd nM ha-
bende (4032. 2935), liep unde lobefam (618. 15216), rehte liep
als der lip (4359. 4457), fam mir mtn Up (4462), fö wsre mir
gereit der tot (1527. 1285), der mir aHe dife werlt g«be (4724.
4803), der rihte vil rehte dem herren unde dem knehte (5. 352),
zwei wort oder drte (12522. 12688], witene after lande (331.
362), gezogenliche vememen (3. 10644); gleidie Bilder an sehr
verschiedenen SteUen: D6 vrouwete fleh der junge man (519. 5280.
1125. 13585. 15973), Do vuor der helt milde Vor der fchar
Ipilnde (5281. 11326), Da; lantvolc z6ch allenthalben zuo (128.
4227), ir wlcliet fie fungen (5324. 7136. 7222), fie bliefen ir
wichom (10079), d6 was zit ze TÜehene (761. 16050), fle hugeten
heim ze lande (7273. 11693), Ce fluogen üf ir gezelt (285. 7074),
Titus in den fatel trat (5255), Der herzoc Af eine b6he trat (1187.
7009. 8157. 11221), einer lUlle er bat (1188. 4927. 8157. 11222);
eben so die Wendungen der Anrede Nu ?imeroet algemeine, na
yimemet wa; ich iu fage, Nu fuln wir rehte fagen, Nu M^ wir
die rede lUn, Nu Ailn wir wider grifen, Nu hebet üf die hen^
(s. S. 388).
Nicht minder längere wiederkehrende Stellen, z. B. wm eigen
unde l«hen (5272-75. 7036—40; vgl BeehtssJtertL S. 6: erbe
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S81
unde eigen); Bezüge auf frühere Stellen : zwifchen niun kceren den
regen in den roeren (145 — 7. 11169 — 70), oder von dem eher
im römischen Wappen (597 : 598. 5285—90), welche Stellen
wohl Beweis der Einheit, die letzte SteUe aber auch für ursprüngliche
Zugehörigkeit des Danielischen Traumes (5. 207. 270. 277) sein
dürften ^). Vielleicht gehört hieher auch der Rückblick vom Kampfe
Dietrichs von Bern auf Cäsar (Wir hören diu buoch jehen, flne
Julium C^farem fo negefameneten Geh nie f6 geUbiu magen:
14054 — 55), wie auch unter Herzog Adelger ein Herzog Brenne
(7047) wieder vorkommt (273).
4. Vergleich.
Aber alle diese Anhalte reichen doch nicht ans, eine einheitliche
Abfaßtmg zu beweisen; alle jene Ausdrücke, Verbindungen, Übergänge,
Wendungen, Bilder, Sprüche sind Gemeingut der Gedichte des
zwölften Jahrhunderts und Nachhalle noch früherer, daran noc\
reicherer Zeit. Die Gedichte von Pilatus, Alexander, von des To-
des Gehugede, das Anegenge, Wemhers Maria, das Leben Jesu uml
der Maria, Konrats Rolandslied, Lamprechts Alexander, Saloman,
Offenbanmg, Judith, der Glaube, der Entichrist %mo. sind reich an
demselben Sprachgebrauche. Hier nur wenige Beispide {meist nach
der Vorauer Handschrift oder nach MLarajans Denkmälern) auf-
g^uhrt:
AlgeUche arme unde rlche(F. 154, 4. 179, 13), wuofen unde
weinen (F. 154, 22. 284, 12. 286, 22), Ai ift wuoft unde wÄ [K.
51), iA ift hellewige not [K. 51), ze huote getAn (F. 81, 9. 218,
19), mit fleifchltehen ougen [GW. 967. Roland % 23), mit werken
joch mit Worten {K. 34), mit werken jocb mit willen (£ 20), mit
borten bebangen [K. 25. Gib. 2414), mit filber unde mit golde (F
139, 9), mit becbe unde mit fwebele (F 289, 24. £ 111; Kaiserchr.
9535. 11126), e; wiere in leit oder liep (F 38, 2. 261, 16), fö
werdent dA gefcheiden die lieben von den leiden (£ 51. F. 339, 3),
6e ftiften roub unde brant (F 136, 4), die helle bAwen (F 372,
24), mit grimme gieoc er in an ( F. 40, 7. 8. Alex. 2460), fie werten
Geh mit grimme (F. 137, 23. 138, 10), fie muofen im werden
oodertdn (F 135, 13), fie vorhten harte den tAt (F 143,5. IC. 15),
Bune M dir; niht wefen zom (F. 144, 10), ich läge dir rebt wie
>) Der Rhtr im IVmfpem Qutk 9)63. 7411; im gntoncD van (IltOO-
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d6 tno (F. 109, 22. usw.), onzelich waere 26 Tagene (K 209, 15.
220, 18), fi was ime lieber denne der Hp (K. 31, 6—7. usw,
Alex. 5622. 5657. um.), er ift mir fem der lip (Gramm. IV,
95), k&ne was der ir lip (F. 156, 1); diu erde erbibete (F. 186, 3),
irwegit (F. 285, 9), berehom dii;;en (Tod. Gehugede 200), bAke
daane die boom (F. 207, 16. 21. 205, 8), micbel wart der bere-
brant (F. 138, 8), mit minner menege (F. 225, 26), mit einer
hitzelen menege, mit micbeler menege (F. 28, 25. 139, 0), mi-
cbel was ir menege (K 130, 18), vil fram (F 138, 16. 17. 140, 5.
Gib. 471, Joh. Bapt. 15); maeninne (E. 47), wortfpaDhe, lantrscbe
(K. 58), huoch (K. 58. V. 307, 4. 368, 7), ebenbAch (F 205, 6),
bfen (Alex. 3013), munichen, got der guote usw.; in finer kintheit
leit er arbeit (F 16, 2. 3. 19, 21. 22), alles leides ergetzen (F.
65, 22. 169, 14. K. 2643, Kaiserchr. 5108), fie hugeCen betm ze
lande (Alex. 3723—50. 91), w4 wir uns ftilen enden (F. 85, 10),
None Tireifebete ich 6 noch fmt (F. 186,8. 195,13), Nu vimemet
... (S. 388), nt wil ich iu zellen (F 265, 19. 20. 372, 17), n<k
Mje wir die rede ftAn (F 84, 24. 128, 18. 19. K. 41), des Kedes
beginnen (F 361, 12. 333, 11. 319, 5., Tod. Gek. 435, Gib. 25} usw.
Diese stehenden Bäder und Wendungen (auch Sprikke) Mien
itodk lange ins dreizehenle Jahrhundert hiniäm'. Se&st Wolfram von
Eschenbach kennt sie. Rudolf von BöhenEms sagt Aenmäßig im
Barlaam 308, 29.; Nu M;en wir die fchingebende (Un; in der
WeUchronik NA IA;e wir die rede ftAn: wir Ailn an den künk
vAn; Die rede Fol wir nft lAgen ItAn: und von AdAme beben wi-
der an. Eben so sagt Enenkel: NA M;e wir die rede (Un Und
grifen den herzogen an; eben so Rolewink 400. 488; das Amsio-
nal: Wir lAi^ dife rede liegen. — Rudolf von Ems braudU vom
Alexander sogar: Alexander höher trat, Enbor an eine bAke
ftat, 6ä er da; her wol überfaeb, vi! gezogenitcbe er tprtcfa:
Vernemel algeliche hie. Vgl. Y. 171, 27. Alx. 3766. u»w.
Wir haben bereits S. 257 eine Stelle aus Johannes d.
Täufer hervorgehoben, welche sich wörtlich in unsrer
Kaiserchronik wieder findet. Aber es findet mA auch s^nsi
noch eine nicht geringe Anzahl solcher kieineren oder gri^eren
Stellen, welche andern Gedichten des 12lm Jahrhunderts gemein sind.
So heißt es unier den Zeichen bei Christi G^rni 634.* drt^ic tAfent
oder m^re — in den kerkeren — gevangen oder gebunden [vfL
Kaiserehr. 634—35; vgl. S. VS»); im Rohndsh'ede Mute ift der
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S6S
ftein na^ (vj/t. Kaiserehr. 14937), und wer folde gote mifletriuwen
[Kaiserchr. 12420. 15418), die fcu;;eie onde die nephe, Die wol
gelkeinten kophe (F. 111,25. wffrtliek im RoLLiede^l, 10. wört-
lich xweimal in der Kaieerchr.), Gewalt gefwiehe dem römifchen
rtche (Enüehfist Fundgr. II, 19. = Kaiserckr. 4476; da; nuiD den
riebe Billiehe folde intwtchen); DA rihte got rehte Dem berren
joeh dem knehte [EL 51. F. 287,23; Kai$erchr. 5865. 13423. 12375;
EnHehr. 123, 36); DA ift Dp äne leit, dA ift lip Am t6t (K. 52.
48. vgl. mit Kaiserchr. 2408. Er gibet Itp ine tAt, gnMe Ane D6t,
mit Muepilli und Otfrid dar lA lip Ane ndt, liebt Aue finftrt);
vgL F. 113, 9. in fineme bove ne wirt nunmer oabt, di ift da$
Awige lieht (= Rol L, 309, 12: in ßnem bove ne wirdet nimmer
nabt, icb meine dd; Äwige lieht, da; ne zerinnet niht); vergleiche
femer F. 22, 17. 18. mit 37, 15. und 355, 21 mit Karaj. 49. 50
(die bubele jocb die lAwer usw.) usw.
Alle solche Stellen sind ein Gemeingut des Jahrhunderts , der
Jahrhunderte: sie sind harmlose Überh^erung und können keinen
Beweis der bewußten Herübemahme oder gar gemeinsamer Fw-
faßerschaß, ja nicht einmal in Einem und demselben Gedichte von
so lockerem Znsammenhange tmd unbegrenzter Fortsetzung, wie die
Kaiserchronik ist, für einheitliche Verfaßerschafl von Anfang bis
zu Ende abgeben. Wenden wir tms daher zum Dichter oder den
Dichtem selbst.
5. Liet
Der Dichter {sei es erlaubt, diese Bezeichnung fortzugebrau-
chen, dennjeweäig und ßr längere Strecken dürfte solch Einer doch
kaum abzuweisen sein) scheint sein Werk, wie weit es auch als ein
ungetheiltes gedacht werden darf (S. 262. 278. 281 usw.) von vom
herein selbst durch den Ausdruck liet (Z. 2 u. 42) als ein
durchaus einheitliches zusammengefaßt zu haben. Diese Be^
Zeichnung scheidet er klar von der rede (208. 13000, vgL
16630. 16805 usw.). Er wiederholt aber jenes liet auch bei
einzelnen Abschnitten, namentlich größeren Ruhepunkten: bei Con-
stantin und Silvester (10634), LoOuxr U. (17178), welche fMe
S. 283 — 287 näher besprochen worden sind.
Wenn der Dichter bei Karl dem Großen ausruft Karl bAt
OQcb andriu liet (15088), so will er hiemit dcaruber beruhigen,
daß er so Manches von ihm- habe übergehen oder zurücklaßen
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S84
müßen, was er gern erzählt, der Leser ttokl erwartet haben würde:
man könne das aber anderwärts lesen, van Karl sei und werde
genug gesungen, — Bei Damüians Tode (5601: Da; liet faget uns
ine zwivei) und bei Vespasian (5196: Da; liet faget uns vürwir
dag) scheint er damit seine Quelle oder Vorlage xu bejseichnen, die
er sonst da; buoch nennt; wenn es aber auch in dem kurzen Ab-
schnitte f)on Augustus Z. 644 schon heißt Da; liet kündet uns
da;, unmittelbar darauf aber Z. 648: Sd wir da; buoch hAren
(agen , so erkennen wir hier deutlich, daß der Dichter mit beiden
Ausdrücken jene seine Vorlage oder Quelle als ein Ganzes noch
meint {S. 284), tote uns solches bis dahin auch im wahrschein-
lichen Latein (5. 296. 324 usw.) entgegentrat.
6. Buocb.
Mit jener zweiten Benennung buoch bezeichnet aber die Kai-
serchronik fast durchgehends beim Beginne wie beim Schluße der
Lebensgeschichte jedes einzelnen Kaisers ihre Vorlage, daraus sie
Namen und Regierungsjahre schöpfte (5. 338 usw.). Im Texte ihrer
rede spricht sie aber vielfach auch von den buochen'tinef meint
damü theils die Schriften des Alten Bundes (Z. 3176. 8920. 8973.
8999. 9161. 9172. 9196 usw.), theils des Neuen (Z 8733. 9142 usw.\
der auch da; ewangdlium heißt (884 usw.): theils überhaupt Schnff-
ten der Juden. Einzelne Schriften des Alten B. nennt sie bestimmter
bei Namen: so Moses (9030), Genesis (8856), Jesaias (9011), Jere-
mias (8904), Ezechül (9197), Habakuk (9040) usw., oder es wird
im Allgemeinen von den Propheten oder wislagen gesprochen (3163.
8892. 8972 : 73. 8997. 9160 usw.), wobei dann öfter wieder diu
buoch (8920), aber auch da; buoch (8906: Jeremias) hinzuge-
fügt wird: außerdem da; buoch Jofephi (1061. 8712. 8718: 19)
oder andre geschichtliche oder kirchengeschichtliche buoch (8710.
8216. 14053). Auch wird in solchem Sinne von bewaerten buo-
ohen gesprochen {9110), selbst von fwarzen buochen (13234).
Wenn aber Z. 310 von heidenifken buochen die Rede ist, so wird
damit vorzugsweise Horaz gemeint sein (5. 330), wie Z. 4357
(hid geradezu genannt wird mit der näheren Bezeichnung die lUt
in Ovidio gefcriben da, gleich Z. 4291: Sd Itit gefcriben di
oder Z. 15620. 15674: Alle dd gefcriben lUt oder Z. 8094.
8122. 15572: Sd ftÄt e; gefcriben noch, L 7318: Ich wttne
e; fA gefcriben fi. Daher denn auch von der fcrift im AU-
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gmmtinm (Z 202Q. 8832) , Mime ins Besondere von der he-
brAifken fcrift oder dtr fcrift der Kriechen (2.2371 : 72)
die Rede ist; m tidcher läzteren Stelle (Aer gleich wieder (2373)
kmxugepigt mrd oder von wilher f Iahte buochen.
Diese Mehrzahl des Wortes wird ntm auch mehrfach von
Begebenheilen der Cronidi gebraucht: so gleich Z. 52 von Romu^
hts und Remus üagent die buoch waerliche oder NA fagent nm
die buoch da; (11171. 16357), M h6refi wir die buoch Cagen
(1788. 13433. 16135), SA wir die buoch hAren Tagen (821&
8516), Wir hören die buoch jehen (14053). Aber eben so afich
die Einzahl: M hören wir da; buoch Tagen (5333. 6539), S6
wir da; buoch hören Tagen (648. 1112. 5564. 7272).
Letztre Stdle soll Zahlen bekräftigen, wie Z. 16044 auch die
Mehrzahl Die w Arbeit wir Ton den buochen haben, während Z.
11171 Mü lagent uns die buoch nur einen Äiudruck Auf gleiche
Weise, wie dort, vorzugsweise Zahlen oder Jahre der Regierung
wuinen folgende Stdlen: Da; buoch Caget uns vur war (62 1\
Da; buoch Taget vur wAr (15103), Uns Taget da; buoch Yur
wdr (5573. 6113. 10631), Da; Taget uns da; buoch yur wAr
(10524), Da; Taget da; buoch vur wAr <687. 5381. 6043.
7821. 13663. 14209. 15405. 15593. 15663. 15861. 16257. 16859.
17175), Saget da; buoch vur wAr (6635), Nu Taget da; buoch
vur wte (15131) usw.
Aber auch mitten in den einzelnen LAensbeschreibungen kom^
men dieselben Versicherungen und Bezugnahmen vor; theils für
Zahlen: Da; buoch hAt ir {der Gebliebenen) nicheme zale
(14110), Da; ir da; buoch nichein zale hAt (7405), Da;
buoch hAt uns von in gezalt (10947) oder, wie oben, Da; läget
da; buoch vur wAr (687. 5381. 6043. 7821. 13663. 14200.
16257. 16850 usw.). Da; buoch Taget Ane zwivel (15697); theOs
von andren Verhältnissen: Saget da; \)upch zewAre (11124.
15540), So wir da; buoch hören lagen (648. 7272), Nu boren
wir da; buoch Tagen (5333. 6539. 7195), Nu kündet uns da;
buoch dA (5587), Da; buoch kündet uns da; (4882. 5783.
6178. 7698. 15350. 15416 usw.). Da; buoch urkundet da;
(16286), Da; buoch kündet uns gewis: Ein berc hei;it mons
caTtitatis (17127), Da; buoch nennet uns die harren Tus (8606),
Da; buoch nennet in uns Tus (5004), Von denv'i; buoch mi-
diile tug^t Taget (11324). — Doch kommt auch hier wieder die
[IV. a.] 25
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Mehrxahl vor: NA fagent die buoch da; (16357), Die wir-
heit wir von den buochen haben (16044: in Betreff von Zak"
len), M hAren wir euch die buoch fagen (16135), Da; Urkunde
ift an den buochen noch (16140).
Dag buoch triU aber atwh in den Anfang von Lebensbe-
schreihungen oder mü jedem neuen Kaiser ein. Da heißt es dann
Da; buoch kündet uns da (5703), Da; buoch kündet una da;
(4882. 7155. 8538), Da; buoch kündet uns fus (693. 4320L
4870. 5119. 5577. 585». 6117. 6641. 7445. 7471. 76^. 1664».
11153. 12829. 13083. 14213), N4 kündet unf da; buoch tm
(11367. 13231), Da; buoch kündet uns m«re (4102), Saget da;
buoch zewire (15540).
Da, wo unser DidUer sagt, wer behatqHe, DieiriiA kahe Etz^
gesehen (S. 344), verlangt er von solchem Der hei;e da; buoch
wr tragen (14197), d.h. die gesckichiliehen Beweisbücher. AbcA
wAestimmter sagt er Uns newellen die buoch liegen (5297>,
die ihm nämlich vorliegen, oder wenn er von bewerten buo^eii
spricht (9170) oder von den buochen, die seit Julius Cäsar
berichten iH(ßZ) , worunter er doch wohl die Geschicke xusasr^
tnenhangend vortragende Vorlagen versieht, so daß hienach wie m
alkn bisher xusammengesteHten Bezugsstellen, so unbatimmt sie iou*
ten, doch wohl ein und dasselbe buoch im Sinne getragen km^
ben mag, das von Cäsars Wellkampfe (dem berteften volcwlge) ass
gehanddt haben muß und auf das schon dort (Z. ÖOO) bezogen
wird: Ais'i; buoch noeh quit.
Bekanntlich ist aber buoeh die grade im zwälflen Jahrhmm^
derte allgemeinste Bezeichnung Jeder auf Wahrheit Anspruch ühh
d^enden Vorlage, somit auch der am wenigsten faßbare Äusir%»ek
Euer nur einige Beispiele: da; buoch (^Alexand. 261, 4), dii
buoch (Kareg, 74), diu buoch (Karaj. II), in den buochen
d. ü Salomon (Alex. 3664), an den felben buochen d. i. Offm-
borung {Alex. 345, 26), in den buochen, diu da hei;ent eantiea
(ßar(g. 77), an difem buoche (JEora;. 73) oder breiter So wir
da; buoch hAren jehen {Vorau 161, 10), ib wir diu buoeh
hAren aelen (338, 4. 345, 23. 29), nA hAren wir diu buoch jehen
(352, 10), wir hArten diu buoeh von dir fagen {Lkanei 228, 31),
SA ligent diu buoch iwire {Karcg. 8), fagent uns diu hnoch
ze wäre (F. 67, 23. Entickr. 113, 14.), als uns diu bnoch fc-
gent (BirtcÄr. 120, 32); lA faget uns da; buoch yux w*r (pf().
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alfA nns da; baoch MM (3B9, 9)^ als ins da; buoch hAt in-
nen brdht (i/fx. 3669) » alf6 da; buoch feit (Alex. 2017), da;
baocb Taget uns a\t6 (Alex. 2697), da; buoch feget uns {Jerus.
902, 12), da; buoch feget uns alfA {Alex.2ß91), alfd fegent uns
diu btioch noch {Varau J. Jud^h 129, 14. 131, ll), afM feget
vtm da; buoch noch (JSfler\ alfA feget uns da; buoch {Voran
0, 10), uns feget da; buoch (/. Judith 135, 1), Vit Tafte da;
buoch gihet {Vor. 28, 18); von den buochen wirt uns an-
fchtn (335, 9), von den buochen wir da; lidn (F. 78, 1), fA
wir e; an den buochen hdn vernomen {Kang, 31), f6 man
in den buochen vindet {Glauben 60), wir vinden in den buo-
ehen {(^\ an den buochen foochen (F. 345, 26. Kar. 74. 77);
als ich an den buochen las (il/ear.2651), in den buochen hka
ich gelefen {Alx, 3206), als fie an den buochen hdnt gelefen
(Todes Gek. 83); fA i; an den buochen gefcriben MX {Vor.
336, 7. 8), da; an den buochen gefcriben ftät {Tod. Geh. 49),
an den buochen da; gefcriben AAt (Karaj. 20), da; buoch da;
iä gefcriben fttt (Kartg. 27), an einem bnoche geferibeii
{Entkhr. 110, 3. 116, 6), ab wir üu buoch bAr«n fcribea
{T^d. GA. 129), !6 imde wir aber gefcriben dA {Vor. 345,23.
345, 28), die worhten; f6'; gefcriben Mi (Vor. 81, 28); wir
lefen an den fcriften der vier Awang^KAeB {Gib. 1320), als nn^
diu ferift Mt gefaget (Gtt. 624); diu fcrifl wird oft ^gemein
getofi {Gib. 48), genauer Sak)m6nis Schrift {Gib. 473), Jobes
feta'ft (301), ai«cA Jobes wort (452L 602).
Wie diese Ausdrüdte Icbrift und buoch üfti^ra» ») uech*
seh tmi wiederkehren, so auch selbst der von unserm Dichter Z. 61
gebtemdae Ausdruck IchAphllchiu wpft m fchAphpuoch
{Karef. 86, 0).
Eben so weehsdn in andren Gedichten des zwölften Jahrhvn-
derU rede {Gib. 1427. 1551. 1627. 1649; Todes Üeh. 9; Vor.
ViJt, 8; die rede begimieD: Jerus, 1--3. Gib. 25) iW Met
{J.Jud. 128, 19; des Kedes leginnen: Tod. Geh. 433, Vor. 319, 5.
333, 11. «61, 12; da; liet ane grlfen: Vor. 1^, 18: 19; des Tie-
de» fol Tarn : 184, 5) usw.
O ygl' Eraeiiun S. 388, 4 n$w. Auch dit weUthe Dkhtkuntt,
3. B, La Spagna, 6c2(ie%( tkh oft avf ein franzöiischci oder provenzaliiches
llbro.
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f^. Verllifser;
1. Ich, wir, ir und man.
Wir mäßen iUfer embücken, um Einen Verfaßer heraiutmh
erkennen. WoU ihüt eich ein solcher, ein Dichter überaä hmi
und gleii^ im Anfange Z. 1^5 tritt dereelbe mit seinem Ich sei-
nen Zuhörern gegenüber hervor:
la des alnehtigen gottes mioBe
Td wil ich des liedes beKioDen.
da; ToJc ir sezogenliciie yerDemeo.
jA nac in wol gexeoen
me hdroe alle yrumiclieit ;
und weiter Z. äl — 25 redet er oder wolle reden von Pähsten und
Kimigen, guten %md üUen^
die yor uns wären
nnde rdmillies riches pbldgen
UDz an diren biutegen tac.
SA i c h ailer beße mac,
t6 wil ich i; in yoraellen;
und nachdem er von denen, so lugene trdenkent (Z. 20), besorgHA
gesagt nü Torht i c h vil harte, Da; diu f<61e dar umbe brinne (98
+33), schließt die Vorrede mit der Aufforderung an «tofc sdbst
und seine Härer (42); nft grife wir da; guoCe liet aae. Auf ähnr
liehe Weise ziehen sich die Äußerungen eines solchen Ich*s durth
das ganze Lied, durch alle AbschnitU desselben. Die Meher ge-
hörigen Formeln sind: Zwdre fagen ich i; in (Z. 66. 1621
8519. 14064), zwdre fagen ich iu dag (1710. 8034.5371. 1714i^
zwAre ich iu da; fage (10554. 11364. 14650); Da; fage ich in
zewAre (11386); Ich bge iu wsriiche d& bt (4299), Ich fage
iu wunderifche dinc (16699), Ich wil iu kurzUche fag^ (13775),
Ich wil iu michil wundir fagen (151), Ich wil iu fagen wie er
fprach (7888), Ich wil iu die rede befcheiden (6068), Den fiecfa-
duom wil ich iu fagen (713), Da; dritte wil ich iu fagen (6505),
Nu wfl ich iu fagen (405. 14807), NA vimemit waj ich in läge
(10885), Alfe ich iu nü fage (108. 140. 7169. 7990. 8018. 8106.
16861. 17266), Oüch fage ich iu Yon im mfire (6512). Von
den Römern sagt der Dichter in Betreff" der TibervergifUmg durtk
GaUienus: Ich wei;, fie alle gdhen, daj fie nie gefchen nicfaein
rftche (A feltf«ne (7608—10) oder viel später im Gedichte Ich
wei;, fie nicne beliben ünz fie P6tem ü; dem rtche yirtribea
(16405).
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A^ äkfMehe Wei$e werden, außer oben bereits beigebrackien
Suiten, die Zuhörer angeredet: Vor w4r wi;;et daj (4793.
13826), Des fiih ir alle (In gewis (700), Ob ir'j geloubeii wel-
let (349), Swi6 ubele ir da; geloubet (16667), Hie moget ir der
hi^ne wol ein ende haben (4296), Da; ne vireifket ir nie m«
Von CdieineiB weriMcfaen man (5050), Wd Tireiflctet ir i oder
fit (16796), Daj habet ir wol Yhmomen 6 (7625), NA Tirnemet ir
algemekie (10150. 10163); NA viraemet wa; ich in fage (10835),
NA virnemit wund^tche dinc (5045), Nu h6ret feltCene msre
(15274), NA w»re in ze lanc ze lagene (16659), Da; in da;
nieman gdagen nemac (15723).
Sebener heißt es allgemeiner DA UTet man inne (311), Die
lifeC man da; fie wAren (325), Da; man iu tut wAr mac fägen
(16772)-
Öfter begre^ der Dichter 'sieh mit seinen Zuhörern oder auch
mä denen, die sein Gedieht nach ihm vorlesen umrden, als ein in-
niges Ganze, als eine Gemeinde tmd spricht durch wir oder uns.
Schon seine Vorrede schloß er mä dem Aufrufe NA grtfe wir da;
gnote liet ane (42); eben so sagt er mannigpaltig : Nune mohten
wir in nimmir gefiigen (16777), NA M;en wir die rede fUn
(13857), NA fiiln wir wider grffen, dA wir die rede iie;en (207.
13059. 16805 usw.), NA fulen wir euch lagen (6487), NA Me
wir rehte fi^en (10651), NA h6ren wir aber lagen (5. 385), NA
Mren wir die buocb Cagen (16135), NA hören wir da; buoch
ftgen (6539), SA wir da; buoch hAren fogen {s. 5. 385), SA
wir an den bnochen hAren lefen usw.. Wir hAren die bnooh
jehen (14053), S6 wir alle h6ren jehen (16663), NA lagen wir
ia (§519), Wir mugen iu woi wierltche lagen (16262), SA wir
M können iu niht rehte gelagen. Wie yU der kriften irflagc«
wart (17278), Solden wir flne wunder alle fagen, SA muofen
wir die wile haben (15085).
Eben mi uns: nicht nur daß -der wAre heilant von himele
wart geCftnt uns allen ze trifte, der uns von dem zinfe irlöfte
(002 — 664) oder NA hdt fie got von uns virtriben hinnen (359),
eomdem fast stehend Da; AwangAiium kündet uns da; (884), Da;
buoch kündet uns da; (7155. 7698. 8538. 10528. 15350. 15416),
Da; bmch kündet uns gwis (17127), Da; buoch kündet uns fus
(5880. 6117. 6641. 7445. 7471. 7623. 1Q649. 11153. 12829.
13083. 14213), NA fagent uus die buocb fiis (1135), Da; foget
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UDS das buoch mt wAf (10fi24. 14209), Uds Ei^^ da; buoch
vur wAr (5573. 6113. 10631.)# D^S Het faget une Aae zwtvol
(5691), Dßi buoch nenbet uns die hter^ (us (8606). Und
gleich vwm im Eingange Ein.buooh ift uns a^ diute getibtet» di$
uniich röoiifkeg riehes wol berihlet Gehaisan Ut i; Cr^^iHcA.
l^ loindet uns Ai Von den bAbüen Uttdo Yoa den kunigeii, beide
gUQten unde ubelen, die vor uns wAren (15—21).
Aber alle jene ich eammt wir und uns» ir und iu gemigm
nicht, diB Einheit des Gedichtes oder Dichters w beuwisem. AuA
die beiden Fortsetzungen der Kaiserckronik gewähren solche
ir (17782), iu (17679. 17954. 18048. i) 18270), uns (17475.
17531. 17795. 17822. 18096), wir (17493. i) 18212. 18228),
nicht minder man (17679). Eben so ich in den Wendungen Die
wArheit von der fcbrift ich nim (17702), Dag ich iu foge daj i&
wis (17721), Daj m»re ich vür bag künden wil (17601), Daj
mi^e ich iu. niht leogen wil (18048), Dem meere wil ich ende
geben (18091); b) Da; ich iu wol fügen kan» (6 nA da{ m«re
kumt dar hin, Ak ich. vür wAr bewUet hin (18268 ^70X
Gleichermaßen geht diese Redeweise durch andre Gediehio
des zwölften Jahrhunderts, von denen hier nur einige vergU^
chen werden mögen, auf die ich mich absichtlich beschränke. Seit-
ner ts^^man {Vorau 224, 7), äußerst häufig wieder ieb (Korati
38, 20. 43, 12. 58, 7. 60, 21. 61, 3. 113, 12. 20 usw. 183, 14.
184^ 1. 26. 185, 10. 209, 12. 224, 15. 361, 13. 366, 23. 367, 14.
Todes Gehugde 183. 539. Glaube 18. 19. 25. 26 usw., Alexander
1068. 2072. 2182. 2334. 2363. 2528. 2651. 2736. 2848. 2803.
3196 usw.), ich weij {öfter), ne wei; ich wie {Vorau 204, 4),
ich wiene (F. 189, 27), ich wil (F. 130, 26). wil ich iuch <F.
186, 19), ich unde andere tumben {CHb. 423); Ab ich £^
hdrie {V&r. 240, U), Als ich veroomen habe (252, 9), AUft ück
Yemomen hdn {öfter); Ich ne freifchte nie (195, 13), Num frei-
fcbet ich £ noch fint (186, 8); verbunden mit zweiter Person:
Ich Ci«e dir dag dÄ wir ift {GW. 704. 1623), lob £^ iu w»c
(F. 161, 3), ich Tage iu wie (185, 19. 199^ 9), ich iaea iu wts
(341, 20), ich Tage iu dag ze wäre (171, 1), Di^ fiige icb^ ia so
w4re (F 130, 9. 10. 135, 26. 150, 25. 181, 5, 352, 17), Däg
ich iu zewAre lagen (F 196, 28); Ze wAre ich i^ ui tMgdCML
d.J. 141, 1), Ze wA^ lagen ich eg iu (F 81, 10), U wA» b-
gm Ich io dag (121, 14. 122, 12. 126, 1& 13», 4. L4«, 9. 1Ü8,
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10. 337, 12, 34«, 21. 364, 13. 372, 1, 2), ich wfl in fagen nv*re
(130, 20. 134, 28), ich w« iu fagen (127, 2. 16. 162, 25), Nu
wa ich ia fagen {Joh. d. T, 146, 32. 185, 28. 206, 24. 334, 14.
334,29. 335, 19), M wil ich ia zelten Die ig verneinen weHen
(K 266, 19), Nu w» ich m nennen (T. 131, 25), NA wil ich iu
künden {Alx. 223, 27), Wag mac ich iu gefagen (193, 4), Noch
mac ich iu fagen mAre (206, 10), Dag ich iu von ime fage dag
ift w4r (186, 14), DA ich des liedes began {Todes Geh. 433),
ledoch wil ich der rede beginnen {Gib. 25), Dag ich die rede
vntde (fitk. 1649) tmo. usw.
Eben so häufig ir {Vorau 41, 7. 44, 8. 59, 15. 138, 27. 343,
14. 372, 6. 25. 26 um.), Wolt ir ein lutzei gedagen, fA wil ich
in rehte fegen {JJx. 4565), NA muget ir wsneil dag ich tobe
(F. 86, 12), Dil muget ir wol hAren (183, 9), NA beeret wie
(Akt. 3585), NA vemenM ir wol ze gediute (345, 27), NA ver-
neinet wag (139, 19. 196, 11. 203, 17. 221, 25. 341, 5. 803,
28), NA vememet dag (196, 11), NA vememet wie (187, 8), Ver-
nemet wie (204, 1), Verneinet nA wag {Gib. 125), NA v^nemeC
atgdtehe (121, 9), NA verneinet mtne holden, NA vememet Ko-
ben Hute (127, 1. 364, 19), NA vernemet (79, 22. 139, 19. 20»,
17. 225, 18), Geloubet mir des idi iu fage (186^ 10).
Femer wir {Vorm 35, 12. 24. 42, 5 usw. 49, 8. öl, 15.
52, 3; 57, 16. 61, 27. 128, 18: 19. 131, 11. 338, 11. 361, 12.
15. 23., €tb. 1640), dag fage wir «ne w«n {Entiehr. 199, 30),
SA viode wir aber geforiben dag {V. 345, 23), NA ttge wir belt-
ben (F. 342, 16), NA welie wir iu ouch fagen {Entkhr. 122, 30),
NA ful wir (K 43, 19), Wime mugen eil niht verdagen, Ein lutzel
fole wir hinnen fagen (82, 9 : 10), NA ful wir beginnen mit tie-
fim (hmea, Eine rede diuten joh beftto Yon der bimelifcen le-
rafeMm (361, 1—3), SA beginne wir difes liedes (361, 12: 13),
Beginne wir difes liedes (333, 11), DA Mge wir dife rede ft^n
Unde grffe wir dag iiet ane (128, 18 : 19).
Dazu uns {Vor. 42, 9. 14. 21. Ab. 222, 26. Enttchr. 122,
17), NA ift uns getAn ze wiggen (T. 340, 19) usw. EndHeh
man {V. 224, 7).
2. Geistlicher.
ÄbcÄ dem, was S. 3ZQ u. 348, mehr noch S. 364 — 366 ffe-
wigt worden und sieh dun^ die game bisherige Untersuchung hin''
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durch gexogm kai, so wie nwA dem ganzen Bädungggange des
zwölften Jahrhunderts und unsrer Dichlkunsi in ihr kann kein
Zw^fel mehr darüber obwalten, daß wir es auch bei der Kaiser-
ekronik mit einem geistlichen Verfdßer zu thun haben.
Jeder Spruch athmet die kirchliche Luft, zeigt die geietUcke
lebensanschauung, wie ein großer Theü der Erzählungen nur die-
ser ihre Aufnahme verdankte (5. 336. 364). ÜberaH bridu die
Sarge um die Seele (5. 353. 365) durch; überall steht der Bim-
mel offen (4273) und es wird geschäftig dazu gethan, daß die Hei-
ligen der Zurückgebliebenen nicht vergeßen (12823. 16148. 16268.
10640 — 44). Die Lehre von den Heiligen und ihrer Hülfe er-
scheint ganz im Geiste des zwölften Jahrhunderts in's Einxdnste und
voä ausgebildet: sie haben Wettergewalt im Himmel (10047), sie
erstehen aus dem Grabe (11097. 11131), sie erscheinen (11333.
10571), sie rücken im Grabe ziuammen (13825, wie Alexius):
jeder von ihnen hat sein Gebiet: so 5. Veit, PankraÜus und Uau-
riOm (6487 — 6518), Laurentius (6227) usw.: Petrus und Johas^
nes enAinden von den Sünden (10950); bei Pankratius Finger
wird geschworen (14690); ihre Gräber sind wunderkräftig: Aen so
audi Kaiser Heinrichs des U. Grab (16263—66).
Petrus erscheint vorzugsweise zur Hülfe (10871), rettet Er-
trinkende aus dem Wasser, ertheilt MadU zu AetZm (12408), ist der
allein Thätige in der Lebensgeschichte Fau^inian's und der Seini-
gen. Als Petrus und Paulus vor Nero gegen Simon um des
Herrn Hülfe flehen, kniet Paulus (4236), Petrus aber steht (4238)
und vor seinem Worte fliehen die Teufel (4262). Auch Maria
erseheint (1008. 8112. 11042), es heißt aber auch zuerst gote,
dar ndch fante Marien (189) und gebiutet dir; der heilige Grift
(11095); >lazu des heiligen Geiftes minne (1 usw. Vgl. S. 90). —
Nur ein Geistlicher konnte Ludwig den Frommen ea
sehUdem, wie hier auf Kosten aller geschichtlichen Wahrheit ge-
schehen. Mit Vorliebe ist auch Lothar IL nur geiMch aufgefaßt
worden. Merkwürdiger Weise stellt der Dichter sidk zwar nicAt
geradezu auf Heinrichs lY. Seite (16563—76), aber der Vor-
gang zu Canossa verwandelt sich ihm in eine fementrüekie Ge-
fangennahme auf einer Jagd (16810— 18) und auch sein Todes-
bann ist verwischt (16862). Von Heinrich V. (Aer heißt es:
Die guoten unde die rehten Die wi;{en e; dem bifoove Ad«i-
brehte, Da; der fun ie wi4er dem vaJter gegreit Da;
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was geiftHchen iiutOD leit (16949 — 52; 1^2.17062;
geilUichen harren geviel i; ubele) , wobei zugleich ein herber Sei-
tenblick auf die Mainzer pOU (16940; vgl S. 280).
Bekmnen wir durch Letztree so wie andre Beziehungen das
Recht, den Yerfaßer oder den Dichter nach Trier zu setzen (5.
290 — 29Ö), so ist man wohl geneigt gewesen^ denselben jjoegen des
leben^risch gehakenen Abschnittes vom Herzoge Ädelger^ in wel-
chim so $dir vid anschauliche Ortsschilderung von Bayern, Böh-
men, Österreich und Brixen vorkommt, für einen Bayer zu hol-
ton (5. 295). WoUte man aber auch die Herzöge Ingram undBoe^
mund (298. 299) dafür mit gdtend machen oder gar hie Aje
vom Böhmerwalde (17008), so würde gegen Jene Herzog Brenne
der Swabe (^IZ) und selbst Friedrich von Falkenstein (16919)
m die Wagschale gelegt, gegen jenes hie ü;e aber wenigstens ein
scheinbares hie ze Laterioe (12716) gesetzt werden können. Übri*
gens scheint der Verfaßer in Welschland (5. 329) und besonders
m RAme onde LaterAn (5973. 11606. 11763. 14646 usw., La-
terdn Mein 6839. 12716), ze Mme an der Före (12731)
gut zu Hause gewesen zu sein, am Beäen in fente Paters mun-
IlOTe oder tooone (14698), vur fente Paters refte (14705). Er
weiß, daß Tüus Säule usw. noch ze B6nie (5844. 5554. 13396.
16240). Bomsre aber sind eine ungetriawe diet (12638.
14018. vgl 623. 690. 1134. 4001. usw.).
3. Dichter.
Dieser geistliche Verfaßer scheint aber des Lebens liebe unde
leide mit seinem Gemüthe nahe gestanden zu hcAen: er kennt des
Herzens tiefste Begangen, er hat Sinn ßr ritterliche vrumecheit
(5), für wistuom und Are (13), so gut wie für den Ynunen der
Ule <14). Ja er hebt du werltliche 6re (17086. 16799) und
werltllche wunne (3009) des werltltchen mannes (5050. 6651)
und der werltkuiiige (15101) vorzugsweise hervor, denen er edu
tüchtige Erziehung (1370— 1426) vorschreibt.
Er hat zugleich ein Herz und einen Blick ßr Frauen, die
gerne ritterlichen Spielen {\\h) und Kämpfen (4371) von der Zinne
zuschauen, schildert meisterhaft der Minne Macht (4358 — 63 — 73,
4626—34 usw.), lenkt aber schalkhaft ein (4636), ist feiner Wen-
dungen voU, die auf Kenniniß des menschlichen Herzens und Le-
benserscheinungen weisen (13173. 13344. — 5741. 5811. 5825. —
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8008. 6001. - 4793 - 7512 — 12497 — 14495), «^ treffüehe Ge-
ffmtäixe von A und nü (1075), van minoe und Torfat (13009 •— 14),
Decius und PhHippuB (6153 — 64), roOt rasdie Lobe^uHe für Kart
d: Gr. (15091 --99), ist überaus reich an den schönsten Zügen
und gehmgensien Stellen über Weiblichkeit, Lieblichkeit^ Erschüttern^
des. (^enan stdU hier der durch und durch vollendete Abschnitt
f9of> Creseentia (11368 — 12828); an innerem Ausbau ihm jm-
nächst die Erxähhmg von Faustinian. Trefflich ist das Zunege*
sprach zwischen Justinian wul Tharsilla (12867—13014), Jo-
tila und Almenia (4600 — 51), so wie der ganze Abschnitt von
' der Lucretia {man vgl. 4520 — 35). Prächtig die Erzählung
von Adelger, so wohl weu sein Benehmen gegen den Kaiser und
das seines Rathgeben gegen ihn (6659 — 6810. 6845 — 64), als
die Thiermär (6865 — 6958) und dm JTam/)/- (7076- 7126) betriffl
Kampf aber und Schlacht sind es vor Allem, die unsem raisch
vorwärts eilenden Dichter zu gdungensten, frischesten Schilderung
genfeßeln (113-124. 179-183. 278. 461.472-512.4900—9.
5205—16. 5243. 5245. 5298-5320. 5325. 6355. 6989. 7078
— 7148. 7102. 7375 — 7402. 14054. usw.): Vögel können m der
Luft ntic^ entrinnen (14844. 5549), das Bbä rinnt in Strömen usw.
Trefflich wiederum durchgeführt sind auch die belehrenden und
bek^enden Geisteskämpfe zunschen Petrus und Faustinian,
zwischen diesem und seinem unerkannten Sohne Clemens: woge-
gen die apologetischen Reden und Gegenreden auf dem Judensende
zu ^Turaz unter Constantin dem Gr. zurückstehen, obschon
auch sie sehr lebhaft und wahr gehalten sind. —
Die ganze bisher geführte Untersuchung kann eAer ersH voB^
ständig werden und rechten Kern gewinnen, wenn die einzelnen
Abschnitte des Gedichtes seihst auch in ihren besonderen Sagen ye-
nau erörtert sein werden: daher ich die letzten Eragen um die
Einheit' des Gedichtes und den Dichter hier nicht so ausführlick
behanddte *und mich jetzt zu jenen Sagenerörterungen wende.
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la.
SagenerOrterHDgeD.
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Zahlt Uy welch* vorsmgtw9ei$€ SteUtn out Johmm fineuM*« oi€r Am-
rUh$ von Mummten tVelihüiAem in Klmmmern beigeieM ersdbenlel^ Mtem-
ien von Jenen an$ der Kaieerehronik eiilfi0mMeiie oder dieeen eniefreekemde
Reimteilen.
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1. Vorrede.
(Z 1 — 42.)
Xeile l^S. In des alnehtigen gatis minnen: 0. S, 80.
Z. 9-- 14. Der Verfaßer klagt iber die Jugend, daß ne mmgem
hirtj wa$ ihrer SeeU doek fromme (14), wae fFei$keU und Ehre, Zucht
und Jnetamd (18), kur% die ganze ritterUehe Rüetigkeit lehre y weiche die
ritterlichen Zeiten vramfcheU (5) nannten.
Z. 15 — S6. Dennoch bringe er hier eine Cr4nic4 dar C17), die vem
remieehen Reiche (16—- 93) 9on •eraai Anfange aas •■ den hinti-
gen tne (23) berichte, von Päbeten und Eänigen (19), von denen er aufe
BeeU ersdUen wolle (25) für Jeden, der e$ hören wolle (26). Vgl S, 34»
— 349.
2. 27 — 41. Br verwahrt tieA aber vor aller QememeAaft mit denen,
die Ingene erdenken (29) und eie muummen fügen (80. vgl. S, 345) mil
rchophlichen werten (31). 80 leeen 0+11; ynm2 Ze^ 31 iSt
mmefaUen, während M+Wp jenes nicht mehr verettmdene tVort in
rchiniphlicben verwamdetn. Sc4pli, fenef, aUeäche^ agi. tebf iet pnela
iMoairig), der Schaf ende oder der geechefen hat, von Tknpnn, ahd.
temMum, wovon fknpjn, mhd, Tchepfe und Tehepfsre, Schöpfer, ahd.
TeeplienU (pnrcn), nllt. gifeapn (decreU), wnrtf-gifcnpo. (de-
creln fnti), ag$. Tjrdn gerceapn, yjrda gefcenft kommt ')• Snln-fcdff
Ml oJUf. pralmirta , fcöp-cr&ft ag». poetle. Scdf-bnoeh ahd. kommt
im 12. Jahrh. vor {Karaj. Phyeiolog. 86, 6., Hereog Emet 108). Schon
dme'j4ngel9äeh$i$ehe legt fcdp (fon«l Dichter im edlen emeten Sinne') auek
durch comicne, fcenicue au$ und da$ Mltnordiiche kennt ein $äcU. fk4p
/8r ironin, jecne, fk4plegr für ridicalqe *)• So, erscheint denn auch im
MitteUkoehd. rehdpfllcli gleich fchimpflich (31). Uneerm emtien
{geietlichen) Verfaßer $ind tolche Pforte und Fügungen oder Sehopfungem
nicht recht; da $ei golee niinne nicht bei (34), so pflanee sich Inge auf
künftige Geechlechter (36) und der solche Dinge schaffe, müße dafür einet
>) Die Nomen schaffen oder heetimtnen dem Mensehen AUer, Nothj
Drmmer (fkapn »önniini nldr, nantf, Tkdpn längrn f»r4>, umd riMen.
Sieh Ürimm'e Reehtsalterth. T50., Mythol. 3T9.
•) Grimmas Mythelegie S. 852.
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im ewigen Fhier brennen (88). Er wolle dafür lieber ein gnot liet oii-
heben (4«. vgl. 283-886 vnd 383). IVie er übrigens Jene Beine Avfgobe
im beHen Glauben gelöst^ davon i$t Bchon 5. 341. 347.364. gehandelt wor-
den und wird Schritt für Schritt weiter erhellen,
% Rom's Grondimg.
(Z. 43 — 244.)
Z, 43 — 48. In alten heidnischen Zeiten (beginnt der chrietUche^ geist-
liehe Dichter sein IVerh') betete man überall oder weitum (44) unreine Ab-
götter an (45),« so verlangten der Heiden Könige (48). — Die prosaische
Auflösung der Kaiserchronik (S. 69) beginnt hier gleich dem Annoüede
(S. 863) bestimmter mit Hinblick auf den S. 359 abgehandelten Übergang
des riehet, der roonarchle (6\ 363) von Babylon auf die Perser^ Griechen^
Römer^ mit Jenem Babylon (S. 60). Eben so der Sachsenspiegel
II! , 40: Td Dabildnie irhuf fik irft dat rlktf; die ws« gewetdich
over alle kind. Die tdTVrde Cytmn nm4e wamtelde dat rike i« Per-
fiain: dar ftaat it bit an Darlam den leften. den verfegede Alexan-
der onde karde*t an Krioken. dar fUint it n\£6 lange, went ia Vik
Rdme nnderwant and Jnliaa keifer wart. Noch hevet Rdme be-
halden dar von dat werftllke fwerd onde von fente Pdterea hatven dat
gelDlfibe, darmnme li^ fie b4vet aHcr werlde.
Fon Babylon tmd ihren wio Ninine's Siiflem ffinus nnd Sm^km*
mk enählen nach Jusiinus f, 8. >) aUe Chrenihen dm MitteMt^re^ •••
Orosius /, 4. an, auch die Gefta Trevirorani (5. 304), die durch der Se^
mirsmus Stiefsohn Trabe tm^ von dem schon ßusebino weiß^ amfTra^
firi oder Trier, als die äUesta »imdt Enropä'e (S. 894) überführen, PrI*
mne oinni«ni res AMyroroni etc. sagt Justinus (I, t), was das jhmoUad
2. 191^134 und 136-^146 onemaMt CS. 368). Kr tilfhte (148) smd
■ante aAch sma Kinlr^ (147) und machte sie einir dageireidi wU, drier
dageweidi laae (144 : 45). Dieß nach Josephus 4, U. oder den Gefit»
Treriramm 22 (liiaaa pateatirfimaa rei, qdi aedlfleavit clrllateNi Ni«
Bi¥e% de ^aa «leaat proplieCa parblbc4, qn#d »agaa (It itiaere triaa»
dieva» «). ^
») D^em a^ Herodot, Ktesias^ Diodorus vorausgiengen; daeu TVdgat,
MTitiit, Mureellinus. Fgl. Salmatida tum Solinna Polyhlftor; dftir ITalt
Ttnrpel Selhinrt vnd tndor. orig. 8, 11.
«) Bi^anntlieh entdeckte Botta (Mominient de Mnfte; Farh I84r-i8'
«fv.) Ninive neuerdings wieder in der Nähe von Mossul ivgl. Jonm.
Afl8t 1843: AV. 7., Rone! tut Jonrn. ardidotog , Rairlinfon im Jearn,
of ffae Royal Afiat. Society: London, 1850 r JT/f, ^. 8«, A. H. Layard
Ufoite and ita remiritfc: London, 1849. 2 7%. fr. 8. [A. 17. Layetrd,
Niniveh und seine Überreste. Teutsch von Dr. Nie. Nap. tVitk. Metßnm',
Ltifm, Dyik, 184». gr. AT], The nvamamit« aT Nfalv«: hon^^, iMi^., Riek
NanMioaa af a BeMemMt i» KatdiAan and KkiHr«^ J. Bl«kl»iim NM*
▼eh ita rife and rain$ HeidXh: Jkrh. »60'. Nr. «. M. M, JaoM. dea 9an
1849. Septb. Gktb.^; während Otto vom Fr§i9ing§n mime Loge wohi
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sin wIP fiemirmmls (mt^ dm jitmoUed 1499 dfo «Iten BftbMOnI«
nipbti fi (150); Jutiinut (/, 9): Babyloniam condidit munimqne
nrbi cocto latore circiirodedit, arenae vice biCumiDe interftrato,
quae inaloria in illis loci« paffloi e terra exaeftuat.
Dieß maklt der Dickter de$ Annoliedety wenn er et nicht wie Andtee
einem andren Gedichte entnahm (S. 268), nach der heiligen Schrift (t Mos»
11, 3. 4. 8) und Justin in Z. 150-^168 lehhafl aus.
IS'ach Otto's von Freisingen fVwten (/, 8.* Occifo Nino Seaiira-
mit oxor eju« (Nini) malier viro inimanior orieati« imperiaBi rexil
Aethioptamqae et Indiam ferro domitat fubjecit. De cujus nen foluai
cradelitale, fed et execrabüie libtdinia roloj^tate, qoia anilti multa di-
xerunt, ruprafcdeinu«. Haec port mortem mariti XLII. aanit refpiavit
ac medio ioiperii fui teonpore orbeai potentifrimam, nobilirfioMHBif
•polentirriroaaiqne ac totiaa orientii capot ex tarre Babel eoct»
latere ac bitamine [aus Justin] inftaurafit BabjloBiam), jedoek amt
Gotfrids von Viterho Spec. hift. 8, 104 — 105, dichtete Rudolf von Ilo-
henEms:
Dd Niana t6t gelegen waa, X b6hte Icfiniciiche
Ha wip wart künegin übei^ lant^ in Affiriä dem riebe
dio wae Semlramta gonaat, Babildnie seiner hoabetfta^
Ton der iril wanders ift gefeit. die bäte geftiftet unde gefat
fwa; ie Ninns lande erftreit & der gotee ferworhte Nerardt« 80
ir man, der Tor ir kri^ne truoc, die ftat fie Teften gebot
der dAbte fie doch niht genooc mit pflafter und mit sieget
and (ie twanc mit vrecher hant den landen seinem fpiegel,
in ir gewalt der Mdre lant diu 64 sinften ir laat
und twanc dar ndch mit kreftcn fA und der fifs Yrouwe was genant. 8S
dia kunicriche in IndiA, der ftat rincmAr, die drurobe gle
dag fie ir dienten funder danc, unde Babilönie umbetie,
diu nieasaa d tor tr betwanc was, als uns diu wnrbeit feit *),
noch fidcr lange, doch twanc fie ttt dicke an Yunfsec klafter breit
mit finer baut bi flnor xit 15 und zwei[nsic] hundert klaflcrhdch.
der knnic Alexander diu fiat an wite fich eezdch
ond nieman debein ander. da; fie vier hundert iiadien wiC
Semiramis diu riebe und ahzic was in alle fit.
begunde krefCeliche da; ich mit wärlieit prüeven wil,
in cewaltea kraft Af ftlgen, 20 als manege« roffes loüfes sil; 45
fd da; ir muofen ntgen mit hundert porten ^rfn
al diu lant, diu Ir gelegen fach man fie wol befielen fln
wären, managen riehen degen und Tefticlichen verfpart;
twanc fie mit kraft in ir gewalt O* niit guoten turnen wol bewart
Semiramis diu knnigin 25 was fie und wol se wer befint. M
ktmsUe: er sagt /, 6: Aedificavit vero Ninvs ci?itatem maximan», quam
ex Domine fuo Ninam feu NiniTe vocaTit, qnae adhuc in Mefopotami«
pofita mutato aomine lingua eorum Mnffa[Moftul] locniur., was Gotfrid
von Fiterho CSpeeol. bifter. 8, 104) wörtlich aussthrieb. — VgU Tuch De
Nino orbe: Leipv. 1845, Verpoorten De Nino nrbe: Leipg» r698. 4^^
Bitter Erdkunde Xf, 662.
1) Hienach von Treheta und Trier Qs, ^äler').
*y S'trebeTy über die Mmuom von Babylom im den Münchener Aha-
dem. Akkttudl. 1847: F, I, 13« «tw. Vgl. Parisonii Otigfaev Baby-
lon* T, 93.
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tarne lao dia fllU,
den din geriehtc von Nd<i
d^Yor häten gertiftot 6.
Durch die Tefte enniiUen tIö;
Eufrates da; wag;f>r gr6;
ande machte vil rillche
die rtat an gnote rlnhe,
da; e; mit koufe dan und dar
trnoc der ftat ze nutze gar.
d4 Ton de Tdre richte,
dehein verte ir gelichte
an h6her wer, an richcit.
des muoren, aU din Tchrift ans Feit,
in Afid. tu gar din lant
dtenrte« fin aldar henant,
dd Semiramis mit kraft
dd pflac des lande« h^rfchaft.
Semiramis diu rlche
fr tage ftictecliche
in ir muotwillen fwebte.
■aller zit fie lebte
dar nAch als fie geddhte;
ir willen fie vur brähte
noch ynrba; dan fie Tolte.
66
60
66
TO
fwa; Biaotwille« fie walle 76
mit ir felben end^n ie,
vil kleinen fie des ie Terlie,
fie karte ie al ir finne
nAch muotwil liger niinne
mit gerndes herzen gerader kraft
an roinne an mannes vriuntfchaft
und bat in niinnc gernder gir
durch Triuntfchaft manne vil zno
zir
und wart doch nie von minnen faC,
bi; an ir innotwillen ftat, 86
da; fich da; nie gefnncte
da; fie des ie gennocte,
des ir von mannen ie gcfchach.
fwelch man ir willen was ze fwach
und mit gefclliclicher pfliht 90
ir künde volle dienen niht,
der muofe hAn verlorn den llp.
fus lepte da; vii edele wip
▼il gar muotwillirUche,
bi; da; ir knnicrirhe 06
und ir laut in ir jAren
mit ir berihtet wdren.
Z. 49 — 56. E$ wird Bchnell auf Rom (49"} übergegangen^ wovon
hier nur au$gegangen und nur gehandelt werden $olL Kdch der werlde,
nach der werltllchen dre (16799. 17056), nach den Anforderungen und Bt^
griffen der WcH d. i. de§ irdieehen und ttaatUchen LehenB wart fie erha-
ben TchAne (50): das bewirkten die beiden Brüder RomuluB und Re-
mui (53:54).
Die Pro$a der Eaiserehronik (S. 53) ift e6cn so ktirs, noch dem
oben iS, 61) 6eige6rac^en fVorten.
Heinrich von Feldeck ichließt seine Eneit mit den Worten:
Ton Silvio Ened dd quam
ein kunnc vil lobcfam,
da; edele geflehte.
da; wftren guote knehte,
von allen tilgenden ii;erkorn.
von finem künne wart geborn
ein herre, der hie; R^raus
and fin bruoder Uöroulus,
die da; künicriche
harte lobellche
bevrideten unde berihten.
Rdme fie dd ftihten
die zwdne brüeder entamt.
nach Rdmuld wart fie genta!
und wart genennet Rdmd.
fie wurden vil gewaltic dd
and hie;en Rdmasre.
fie wurden wlten mere
and gewannen fd michel kraft,
da; fie gemachten zinshaft
dar andrin künicriche.
da; wei; man wierllche.
Johann Enenkel ergießt eich au$führlicher über RomuIub
mnd
Remu$:
TStt mac ich lenger niht verda-
gen, 1
ich man; in voo Rdme fageo,
wie ir gewalt gewUet wart
von der vichhirten znovart.
■ie dishalp mers was dannoch
niht 6
(da; was ein wunderlJch gefchiht)
wan walt nnde wa;;er zwdr
nnd kein lant noch flat gar
was gebüwen in dem riebe«
da; wi;;et ficherllche. 10
Ich hdn da; onch wol vernoaiea,
da; zno dem walde ein wtp was
kernen,
din het zwei kleinia kiodelio,
diu niht fchcener mohtea flo.
diu lie; fie ligen im waldc. 16
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Ml
VM ifl tlto lie biaae.
da; t«t fie Tor araieol.
fie heCe ia ae tiioae kaia not,
wan fie wm im^ gaote« bar.
de« llCe fie Ton in twAr. 80
fie gie TOR ia iae fchaocli.
fie nete niht den ein taoch
Bmb die Irint gerwoagen.
alfö wa« in gelangea.
da; gercimof goC der gnoto, 25
der getriowe wol gemnote^
da; eia wilder woir Icon dar
nnde nam der kiadet war
■ode truoe fie an die flat,
da Bdme nt gebAwen wart. 30
d& wiren hirten nähen bl,
die wdren dd gewalte« Tri.
etelicher bete ein riat
brdht ober mer und finia kint;
etlicher fchdCe ein michel teil. 96
der hete defte grd;er heil.
ir wären tII nnde gnuoc.
Dd der wdlf da; gekint trooe
anos in, weinen e; began.
mder ia fprach ein wlfer man 40
*wir foln berchonwen, wa; hie 11.
ich w«ne, an« ft ein kint bt.*
Der wolf da; kint Ton im leit
und Tidch dd mit kändecheit.
dd mite der Tichhirten fchar 45
gieac nad ndm der kindel war.
dd Tonden fie diu kleinen kint
der eine fprach *ich niht erwint,
ich wil din kindel tiehen.
TOB in wil ich niht Tliehen.* 50
der kindel er fieh nnderwant,
wan in fin nnfer herre ermant.
dhi kiat er tdch. da; wae reht.
fie wardea swdn feliceae kneht.
Seinen alten da; gerchach, 55
ein herter wider den andern fprach
'wel wir erwenden werren, '
fd aemen einen herren;
den fallen wir ea« feiaea,
der nne bdtheit mac letzen; 60
wan er fol ander one begdo,
fd roohte one Trämecheit üfgdn.*
Her rät hegende in allen
Til rehte wol gOTaHen.
dd fprach ander in ein man 65
'weit ir mim rate fin nndertän,
fd rate io da; Ir Rdmolam (=53)
aeraet ze herren, der ift Tram,
wand er ift ein Tram man.
des föl wir im wefen nndertän.* 70
de« Tolgten« alle da ze ftet,
al« er gein in hete geret.
fie bäten in dd alle
[IV. 3.]
«rft Til grdj^ rduüle
■nd nämen In ze henea, 75
da; er in wände werren.
dar nach eia« nahte« fpäto
wurden fie ze rate,
da; fie nemea einen pflno):
nnd oach ohfea dar gennoc, 80
and fweaa der pflaoc die Turche
Tienc
and Ton im felben In gienc,
da; felbe folde fin ir net
nnd fwer aber der Torche pfat
koBoie, der folde niht fin Tmm, 85
maa TÜeret in TÜr Romalnm
and bencme im da fin leben;
e; warde Im nimmer Tergebon.
da; felbe wart fehlere getan,
den pflaoc nnd ohfen man gewan. 90
Dor nach zeinen zlten
wart Rdron« ä; rlten
mit huoden an ein gejeit
zwäre dareh fin hovefohelt.
dd Tant er einen hirfch ftäa. 95
dar hetzet er di*e hande an.
and begnnden nach im gäben,
den hir« wolde er Tähen.
dar karte er ficherllche
ze in in die fCat Hebe. 100
er het de« böte« Terge;;en.
de« wart im leit gem'e;;eB,
wand er rant im nach mit wer-
dichelt
aber die Tarche. e; wart im leit,
wand e; den liaten tet zorn. 106
fie feiten, da; er wcre Tlorn,
der begangen hete die miffetät,
wand e; min herre Terboten hat.
Rdmnm fie dd Tiengen.
Tär ir herren fie dd giengen. l\p
Rdma« iftit in dannen gie.
Er fprach *war ambe oder wie
habt ir min bot ubergänV
ir mue;et waerliche*; noabet län.*
Dd antworte dd her Rdmos' 115
^bruoder min, da; weere nmb fa«:
de« geböte« hotich Terge;;en gar.*
*De« mue;et ir werden tdt Tar*
fprach fin brooder Rdmnia«.
den tdt mnote er liden fo«. 120
er hie; dd an der ftat
abefiän fin hoobet drät.
dd Torhten arm nnd riebe
flnen zorn eisllche,
da; er dem bruoder hete getan. 125
de« mnofen fie in Torhten ftän.
der felbe gar gewaltic man, .
dem worden fie gar undertän.
Dia ftat wart grd; unde goot.
26
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bl eine« wasert yIo^I
lac diu tut n^Ane di.
do^waner hierAbvlA.
dar nach diu nat hie;.
den namen man dem wa^er He;.
Ich w4i in den nennen,
da; ir in muffet ericennon,
der cem ^rüen rlchfen began
in der Tlat wolgetän.
ich hän in onch Tor genani,
da Ton -ift er iu wol belcant.
der felbe flne vriunt dar in
190
185
140
di Ton fich Oh kdrCdiafl mdrte,
dd er (In mAg« kirt«
suos in in die flat geot. 14§
di von gevrenwet wari Dn nniiC.
de« mohte witer in dehefn man,
wand er vil grd;er *re gewan.
dd Ton gewan diu grd;e ftat
den namen, alt lie in kinte hdt» l&O
da; man üe bei;et fch^ne
Dich Rimalo [da; gap ■>&■] im
se Idne,
wan fie Rime wart genant,
den namen man aich im Tant.
san im faite* e; was Dn fin.
Hieran knüpft Enenkel die Könige^ rfic, avßer der Andetdung In
Z. 48 der Kaherchroniky von dieser übergangen werden (5. 831):
Dar nich richfea began 1 ein herren, der hie; _N Ami *).
ein gewaltiger man
des name hie; T i b d r i u e.
se Rdme rtehTent er alfue
til gar gewaltictiche. 6
er getwanc ne Rime diu riebe.
4ne wei; nihty wie e; dar nich quam,
da; er fla ende genam
in dem wa;;er A b n I i.
dd wart da; wa;;er nich di 10
genant niefar Tibirid.
den reiben wiren Rimer Tri.
e; wart Tlberie cenani 0»
als e; npch hiute ü*t bekant«
se tiatfche hei;tdas wa;;er fasiö
din Tlver nach Tibirius,
wand er dar iane ertr^nc;
ine wet; niht« ob in (inen daoc
oder mit dem willen (In
dar nich gewnnnen fie fos
einen, der was genant P o m p ij a s ')
Tarquinlus der dritte C) bie^ ^
vil wundere er se Rime lie;.
Die drl wurden ir herren di,
wan fie botwanc'der tdi ie £i|
da; fie tit geligen«
da; wa* leit ir migen. 90
bl in gewan Röroe michel ir.
da; was manger herzen fir^
die maa se RiVme betwaac,
wand e; gefchach in ir dane,
da; fie dar mnofen dingoo, 36
se Rime ir ains bringen,
e; betwangen die Rimsre
se den siten di mit fwcre
israhilifche diet «),
als e; di ir gewalt riet. 40
fie gewnnnen maoic Unt,
alt nns hiute ift bekant.
da; ift mir niht worden fchln. SM)
Dar nich gewonnen Rimier di
Hieran iddießt Enenkel die Begründung de$ Seaati^ ider ftithiv-
»en) (f. i. der Republik, weil auch die Kaieerekronik kur» aneekUeßi
Drio hundert althirren.Phligen ir znhte und ir iren (57. 58). lEken-
kH macht daran» (nach Repkau!) ritgeben d. i. confulee ^) umd svor
Mwei und tfeieneig. Er eagt:
Dar nich Rimiere wurden se wie fie ir lep gemirien
rite 1 nnd oaeh ir ftat irten,
bellte Trno onde fpite, dar sae ir ritgeben neherlleli.6
>) Vgl. Pfnt. 8, 5, 9; Litfiu» 1,3; Dionyt, 1,71,- PuuL Diakon.; Omd,
Metaro. 14, 614. Faft. «, 389; I'irgiL Aen. 8, 30. Femer Varro 1. 1. 5, 5;
Servius 3, 500.
*) Le$arlen Nnma, Nima, Niroia, Njmia.
>) Statt Pompiline. Meß gilt auch für S. 106.
"*) ffcil die Kaiser Chronik bei Cäsar von Jerusalem spricht (476).
^) Repkau: Die ScnatOrca erkurn di coofuics, da; waren rit-
geben.
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dM WMim MM Mi4e rkk 0« JAbM, ef inm «1» wlfer fiai
jUt fMveHt «nein: EW^n nndl fibensi« niniMM Af
n« warben alle gemein (» 46), io [5711
^ rare ein rat ') den liuten die ir rate« pfldgen C« 5B)
^•t: dar nach bi ir taffen.
f* tedten tke n% eiaen aniot. 10
EmoM ateilt kier awet und Btebenuig Bmlkgf^m mif^ «eN ar
^pwttr mmA avei and tM^eaai^ IKIdaiakii aitC Sc&cUea 6Wfigty aatf
d^MT SlaaiibiM^r iTer aro t erl e a Lämä^r kedarf 9r^ a>cil et awel aa4 tie*
k§%»ig Zmngsn odf/r Sprm$ken gi^t^ aem Mt^Umhtkett Tlanae fter.
Da$ ida«alMii(160) /banale aar snagia flbeaaag, aae dfo Crlticl toerl
(Jiwtardas, ldD6) aa 1 üfot. 11, S. taifear Janathaa (bea Vafei) baaa
varfam ita ua^a^podiBt t Ht natefacta« en fenaa- domini fnper ipfan vr-
Bern et cum eo 70 angelt rerpeeiu 70 popnlorum et aaae ^ni«^|sa
habebat lingoam popnl} Tnl et inde fcriplit eam mann fba dfeperltt^aa
eo« illiae per rnperficiem 4otine terrae in 70 liagaae, ita nt alter al-
tamai lofaeataa aan intelligeret.
Nomk 9ardeä aadk 10 iVacb fce ai ana sa^etcftrleftea tmd 70 tfer TS BTa-
tibaea (1 Afet. 10.), Die 70 Föikw kaUm 70 SchutmemgHf aa d^ tO
VWsem fiimmem dU 70 Jiiager Jeea CM laeat), w»a dim TO MerteCaer 4er
SeptMgiaia. -^ Af»M» baffe 70 ^fletfa gtmdm (4 M. 11, 10. S M. 18,
tt. ft M. 1, 18.), den Smkkedrin «).
BpdUr frtim ükwM 79 ^acbea eta. S^ beaat «je S9k9kmri*
Onmg. fParfa Ifoa« 8, $4)| abe» «o die dealaebea Plfebfaagea de« !•
ALx ifleaaader (Fer. 210, 10; 7t anagaa nnd ntanage), «a #i« }§!
MLt ffMyVaai aea ««cbenboeb (Wk. 10t, 82: aw4 nnd fibeasU
ffrdcbea), Rudolf wm BokmmM (Al^xmwkr 16178. aea iVtaireIxiar Ba-
bil4aia M% iiegan, 46 sw4 aad Ttbeaala sangen mil ▼remden wan-
deiaagM van Arfle wurden Tondan), JMatg TStr9l (aw6 and flbenafe
sMigaa 4i«i werlt liAt}, ßöm, SifHd i%w6 nad ftbeaiie sangen) aa4
Ukamu Rotk» {Thüring, Ckromk: 78 %^aobeft behn babylonMebea Tbaraia
mmd ddnaoi td lifitte Criftna aw^n and fibeniig Jnogerea, die her an
prMigen ^ fante, in die iwel und fibaaaie lant). Ehen «e 78 rar-
ifm im dm BMk9m RI^ms Fer. 16, 11), 7t MBnige aen Habylea
iM§nig Halber), 18 ifdaige der 3 AfilUoaea köttiiekm €MHef (Befelb,
J8al>al, ^dsaied««« ««v.), die ^aioaioa ta etae QlmtflmMhe Hmge9chhjßtn tiai
ViKol. SpkitmMi, bei Bnemkel 99kHeß$ rirgifla« 78 Teufel in efk
a)| 78 Könige 4e« l*rU«fer« ^eftaan (Mirabll. Roniae. Ifeni M
Mber aV$ fronck^ 1M8. SeUttßs Inde fuai qaerttm princepc eil
praal^yter Joanne« de Iadi4e. hajoa paAeftae et iraiiieras exiie4it om-
■ca ChriftiaQO«. Nam habet fVib fe Teptaaginta duo* rege«; eben
>) Alle Lesarten ein ftat!
s) SUineekmeider Die Zabf der 70 — 7d m ^Zeifscbr. cier 4ettf««b.
aHrgeia4f|4. GeeeHeekafi ff", 8, 146—170; Sekwegler Naehapotteh
Zeitaiier 8, 46; Sobn^cbenderger Über Vrepnmg des ersten kanfmi-
«cbea Svtmgdiume^ 9. IS; Oiseeke S. 180; Cofefier fu den Uccognit.
Clen. 2, 42, Homil. Clement. 18, 4.
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80 mo9k «•• Kömigtkofm ik ^Chronica, hemkrtihmmf^ vmd g€m9ffue m-
»eygt, F*mf Mer fVtlH kerhmmen' iFrkf, hei CkritÜttn Sgeßolf, 15».
fl,)': *iVim aber i»t PrieBter Jokan^ oder Jones anitaU meeMönige m Ä-
sem lande herumpi, den $ie dem nennen^ der #0 mieehtig itt dae er awey
vnd »ibentzigj andern Königreichen gebeut j vud voritt,^; im Pamikeam
Ml Born hausem 79 Abgötter (Jbei Henmann von fVfIfoUcr); 79 Bnek"
9taben hatte der l<iame Gottee (bei den Juden^, T9 Sterne et^an mm
Himmel (im irariburgkriege^ , T9 Zähne hatte da$ Rad Um Minig 7^
röO, T9 tVeiber David UUd. Wälder 8, 166), T9 Jungfrauen Btu^
hamed im Paradieee^ 79 Jbtheilungen der JCoran; Cäear hatU 79 Li c-
taren, dae deuiecke Reeht kanwU 79 Rideehelfer in Lex Ri|iMr. 12»
1. 16, 1. 17, 1. 18^ l. iRogge S. 166. 16S), Aonal. FoW. «. J. 899 (P«rte
Mon. I, 414), und Strafen «■•72 Pfennige (.Heumann Opufc. S. 79.
147) uiw. —
Die drin hon deri althdrren der Maieerchronik (57) mögen mmätkei
aus den 320 m Makkab, 1 , 5. eninoamen sein oder auch aus der Steige-
rang der romuUsehen 100 S«naiore« diircA Tar^iitfiiiif Priseus auf SOD
(Diony«. Halicarn. B. 8, Sallott. CaliL 6, 6, Evtrop. 1, 1.). — -
Bliogahal erriehteU ein SeBacalani oder Senaloa malierafli /Qr
römische Matronen (Lamprid. Heliogabal^, Vopifc Aurel. 49), dte ietai
/VäAer Fersanmlungen^ mum Theil im CapitoU, gehalten hatten (LiThit S,
26b. 27, 87). Die Gefla lUflMinorniii >) haben ohne Zweifel daher die üc-
eeJb'cAle aon einem Knaben Papir tut, der mit seinem Fatar im SenaiOp
wo ein geJ^eimer Bath besMoßeu ward^ don Keiner bei Todeeetrafe mso*
plaudiem eoUte^ anwesend ^ diesen der daheim in ihn dringenden BhUter dm'*
hinwsittheiU, daß beratkan morden eei, utraa dt meliiM %noi nmu wlw
pioTM Bialierec dncat Tel noa molier daeat pluret maiierea ia matrifa
aimn; wonach die Mutter da» vermeinte Qdkeimniß andren Frmuan mk»
theiU und alle F)rauen dem Senate nun vor die Stube rücken. Papkkm
klärt die Sache an/*, wird beloht und mit immerwährendem Rechte^ don Sa-
nat beeuchon an dürfen^ b e l o hn t .
Die Gefta TreTiroram 6eaielrai eieh dabei aufMmorobiue (Satera. f,
6), der sie aber aae Gelliot (Noct. Attic. I, 28) entnahm, weleher aMk
selbst wieder auf Mnrci Catoait oratio, qoa ofue eti ad nuliiaa caalim
Galbam beneht^ jedoch, da ihm dies Bueh grade abgehe, mm dem fia-
ddcAlaiete. I7ier geht der Knabe Pmpirime wUt in den Senat, weil et SSma
geweeen sei fenatoriba« in carian ean praetettalie filiia iatroire; dat
Sohn SQ§it der leidenmhafUich in ihn dringenden Mutter: actum ia faaate,
utrum iridereCur utilioa exqne ropobliea elTe [Afacro6iai« magia^aa es.
r* P* «fte], Dooene at daat ntore« haberot an ot ana apnd dao« aapta
erfet; die FVauen bitten ona potia« at dnobna nnpte fioret, qaam at aai
doae. Der Senat aber, fidem atqno ingeninm poeri deoecalatna coafal-
tarn facit, oti poMac pnari cum paCribue in coriam no iatroeaat
praoter ille oaua Papirias [Maerobius pr. iilnm nnoai Papiiiaai]
eiqae pacro poftea cognomealam honorl« gratia iaditum [Mamroh. da-
^) A. Keller, GefU Romaaoroni, tat. (18|9) S, 200; demtoeh 1669.
Bl 80»».
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creto jodiitMB} Pr«elez«fttat, #b l«qaeodi Itcn^^M i» «elaito frtf»-
En^nkel tndkU cTiffe Gticfttcto «iifar D^mitinn tm4 fikkt Mer
eme andre Snaklung ein, wie die Jungen %h Rom die AHherren idd-^
Uien, Ein Jüngling mber eeinen alten Vater Jutoniue einnig reffet In dee
Leipaiger Handeekrift Nr. 1S79. (15. Jhd. 4». Bt. 877^) wird aU Gnnul
die HmngerenoUk bei einer BMagerrnng Rom*9 angegeben '^y Die LoHmg
der van den Jünglingen betchtbßenen Räiknelaufgahe^ mitzubringen flneo
Wflen Triaat» Itoen vroelichertea fpllemaa, llnea getriawefftea kaahft
und flaea ergeflea v^tat >), ttf dort dieeelbe wie bei Eaankaly iTer •#
gercMif hat:
IHt fot maa wi^ea flcherllch
4a; 4ie RAmier wärea rieh
35
sbA hetea grdj IcöbbOc
da; wa« io 46 ela wünne.
awelf reriehte wArea ia dier
rtat, 5
lifo gieagea ftcte aa dea rät
«ad raat«B A^ die jungen,
da; fie die Imte betwnngea.
dd fie fie hetea beCwnngea gar
dö gteagea fie se rAte dar, 10
die de« HUee pflegen,
fie begaaden den jnagen fagen,
e; wcre tob Ir rite,
da; fie bstea drAte
die liate aia betWBBgea. 15
dd jtUiea die jnagen,
c; wsre raa i r manheit.
du^ wa« dea altea herrea lelt.
dd wart aader ia ein ftrtt
«ad eia tu grd;er alt SO
die jaagea begnnden trahfen,
wie fie da; gemach Cen,
da; maa wehe die wArheit,
wa; dicke w^e tob in gefeit,
da; dia laat betwongea S5
wsrea tob den jangea.
Dd fprach e; einer onder In
*nnd weit ir hcer<;B rotnen fln,
ich ld;e loch da; fehen,
da; e; mac aimaier gefchehea, 80
e; welle daa ieclich jaBgollac
kdrea dar loo finin dinc,
dag er ailt ^rd;en npetea
Da Tater hie;e toetea;
fd feha wir daa ir withtit.*
der rit wa« aiwan eiaem lelt.
Dd gefchehea was der rät,
ir legelicher vil drdt
ser herberge k^rte,
al« fie Ir käadecheit Krte. 40.
Ir deheiner da; Termeit,
er tet finem Tater lelt
and toete In. da; wa« aarefat
des wnrden fie de« tluTel« kneht.
Doch wa« eiaer nader In, 45
der bete dannoch rehtea fln.
der lie; dea Tater fla genefen.
die andera maofei^ tdt wefea.
er fprach 'lieber Tater nila,
ea eia wir de« wordea fln 50
da; iecllcher mit aoeten
fla Tater fülle toetea.
nA fol on« beidea wol wefen: ^
ich wll dich ld;en geaefen.* *
DA fprach der Tater *klnt min, 55
ich fol de« genie;eBde fla
da; dA mir llep wert Utm nihi lip.
ich adch dich fchdae nad dln Wlp.
de« folt du niht Terge;;eo.
dln almoofea Id nnich e;;eB.* 00
Dd wifet er ia drdte
ia eia kemendte
uad gap Im die fpife.
der Tater wa« tII wife.
er fprach ano den gefoHen fln 65
*ei hdt nach der Tater mta
fla lebea U;en zwdr.*
de« daactea Tie Im alla dar.
Dd die altea R dm vre
») Cicero nennt alte Herren praetextato« , ipciI sie eeine Vorträge
körten.
«> JUd. BUUUr 1, 149; l^iaderBidrckea 8,176; Ferd. Wolf AUfrmth
HeUengediekte, 8. 188.
s) Man denkt dabei an da$ der Aelauga geetdlU Rätkeel ta der
Ragmmr Lodkrok- Saga und andre.
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ir lebeo bieten al ?erlora
TAB ir felbe« Rinde «ern,
dt; wart den dürften gefeit.
da; wae in liep und nint leit.
dKe Iknten fiek g^n in se wer 75
•ikl gib«» nibt ein bcämber >)
MBbe die Rdmvr gelicb.
fle gewannen gar gewalticlicb
din riebe in allla wider an,
dd fie Terlom die wlfen man. 80
B4 din riebe ran In Mriea
■ad RdiDsr niamer drten,
dd glene se Bdrae der juag^ man
hin TOT Onen Täter ftdn
and feite im se maeren, 8&
wie dia riebe wsrea
allia famt gewaanen an«
44 fpraeb der alt wlfe man
«ich Tage in, fdn» die wärbeit«
e; Wirt noch inren Trinnden leit| 90
das ^® ^^^ mort bäat getdn.
heian fie die alten leben Idn»
fd w«r nn wsrllcb niht gefcheben«
die wdrbeit mugt ir folbe jeben.
Til liebes bint, rdt in drdt, 95
da; fie m ein ander Hat
fanden ndch ^inem wlfea man,
dar fie rehte Idren kan,
«ad gewinnen den dd mit {r foU
and geben im filber unde golt** 100
DA miteffia dar junge man
hia WUT fjne gefellen (Un
«Mle leite in Tur den rät
der geviel in wol ond fanten drdt
in aia ftat ndch einem man, 105
fia weiten im wefen ondertdn«
and gdben im se folde
AI hundert marc an golde.
Kebant der felbe boubetman
die boten Trdgen began, 110
wd Ir alten herren wsrea.
46 feiten fie se msren,
Qa if«ran alle Terfchelden.
dd fprach der alte beiden
Vi^et Ir diu m«re» 115
ab die Rdmsre
falber trinwe wieltea,
da; fie dar behielten^
da; ich fcbaffe mit In,
ift du; ir maot unde finl* 120
die boten fwnoren im manigen eit
kl Ir rebten w&rheit
MMla M ir abgat,
das tie leiften ir gebot
U mite ihw Juahuliiiaa fte
karte mit den boAoa daa
hin sf Bdme in die ftat,
al« man in mit tU^o bat.
da enpfiengen In die bürgere
mit kleinst, din wären fwere. 130
Br C^rdeh *ir harren, web ir
alle biute fwern mir,
das ^' ">'■> gebot nibt aber git,
hie se Rdroe In der rtatt*
dt9 fwnoren fie gemeine t35
grdf unde klein«»
er fprach ^t6 ift mla rdt,
Oaz iur iecUcber IIa drdt
und bringe mir her driu dine,
fprach er, das '^ ^^ g^nnc, 140
dd wil ich befebea an» .
ob min gebot mac Tur fich |^-*
er fpraeb 'mir briage ein leclich
man
das gatriartOidas er leiften kaa«
dd bringe er mir dd bi, 145
das ^1» *''®' ungetrinweft
und den liebften fpiiemaa»
den er ie geleifton kan.
das ^^^^ ^^^^ algeliche
Rom»re gemeinIcUohe.' ISO
Dd das erhoert der Joage man»
der gie TÖr flnen Tater ftdn
and feite im dia mier^
wie das geboten wa^re.
Dd mite der alte vater fynch 15§
*ich wil dir rdten dln gemach«
das dd in j^efigee an.
nim dln kint wol getda
mit dir an die rebten bant
fd tnon ich dir dar nücb bekant, 160
dA folt dln kleines handelin
aomen an den arm dln
ond beis dln wlp binden nach
gdn.' Uns sebant gefcbacb.
die andern brdhten nngellch 165
Ir gebot TÖr den hopptman rieh.
i4 d$i &Br hoqptman bete Tarn»-
das ^® *1'® wären kommen,
und fin gebot aldä ergie,
den Jungen maA er dd goTie 170
bi finer bant und wifte in daa.
er fprach «dA bifl eie wlfor hmb.
hart dA Tonden difen Tnnif
er mac dir fin wol nnknnt
er mnos fin ein wlfer onm, tfO
dar difen TanI geMria kaa.
dA bifl iwAre laH» T
>) Iretoffen: praamper, pranper, pr&wper. Gromaiat 3, 713.
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4tT
d^ hAft ick jroa dir wi^ TeniiNnen;
DA Tprach aber der liofib^tnian
*ich wil iuch alle wiegen lAn, 180
wie er her T^r komen Ift.
tg ift awAr ein wifer üft
■A fcafelMt, ob Im da; handello
immer mohte triower tin.
riöeger Im iezont abe den voo;, 185
di ?on er immer hinken mnor,
e; Mnket doeii sm Im iiin wider.
fwie liarCe im fwära ßnki lider,
daBBOch e^ ongerne Tehe, .
da; dem iierren teil gerchehe. 190
dA von Ift e; getria dem man.
ieh cetrittwert iiiht erkertBen kan.
fa ill aBgetriQ de« BMBnea wip.
^b er Terlure ßaen Ijp,
wan er lle umbe Ir milTctät, 195
die ir ffp begangen hAt,
Häi, da; In feit gefehlBhe
rU ftrme fie da; fshe.
fd in der befte fplleman,
daa al dio werlt geleiften kan, 200
da; in ein Tromf; junge; kint.
all« rpiienian, die nA flnt
die kuineii fich niht gellciiaii,
da; Tage ieh w«rll«iieny
etnea Tiramen kindelln, 205
da; liep ift dem Tater fln.'
dt mite der honptman fprach ze-
liant
'■ür ift da; t» wal bekaat,
da; dirre wietaom von dir
ift Ble eattprangen Tchier, 210
wan dA bift zelanc zwAr.
di voa MtA mir fagen gar,
Toa wem der nH komen fi.
fd tnon^ ich dich Torgen vrL"
Dd mite dia hi^svronwe rprach2I5
'Ich mno; dir briaven nngcmach,
fol ieh da; unmsrert fla.
bA hdB ich doch dea ?aier dhi
ernert von dem tM.
fol ich dar umbe liden n<}|? 220
hAt er da; geraten dir,
fd folt du wol geloBben mir,
da; im (in lebea were uaknat;
riet er dir da; dik den hopt
hiete vor mjnen rch<Enen llp, 225
man fol In toeten* fprach da; wlp.
IIA f)iMieh e; der honbetroan
*lr fult da; alle fehen bb,
da; da; wip mit noetea
Ir man hei;et toeten. 290
umbe difen rdt gnr
lieze fie in toeten gar.*
AA mite fprach der hoaboCmaa
'ir fult iuch de« an mich lAa,
da; ich in rAte; befte. 235
nemt hie in Inwer Tefte
difen alten grifen man,
der ift hie wol iar hövbatraaa
nad irt in wlfe genuoc.
fit niht tnmb, Ir folt fin klaoc,240
lAt in iu wol gevallen,
wan zwAre er hAt niht gallen.
nemt in. Ich bin ein gaft hie.
Den rAt Ir ieclicher gevie
and lopten In ze fteten 24&
ond Tolgten flnen raeten.
dA mite fehlet der honbetmaa
von den Rdmsren dan. 248
3. Die AbgStter und ihre Wochentage.
(Z. 63 — 206.)
il»e ifaMercArontfc m Z. 48. ktirs üobi'« Könige (Z. 51 —
54. d€9 Rmuulm$ und Rtmua), in Z. 57. der Consuln gedacht, kmi, geht
9ie zur Schilderung der in Z. 45. $ch<m angedeuteien abgote und der
iknen gewidmeten ffocheniage über, um durch den Samitag {Vmwei-
hmmg de$ Pantheon$') auf dat Christenthum vorsudcuten , mehr noch durch
diCj wie wir eehen werden, eng zusammenhangende folgende Erzählung
«•» dm Sehellenhildsäulen der Länder (215—221) auf die Deut-
tckem (244) und Cäear (255) iiberMten mm können.
Di0 ProeamtfUmtng der Kaieenkromk iS. 59> läßt dieeea JbechmH von
dm tfbgwlea au$; di9 gaäudeehe Rundechrift von Aepfeau'a Chrono <««
^9 'O giN ihn mH durehbUekmdm Beimm; Buenkel retatt den Ahschmiit
Mi, ^r w e Ue r i mtd innairrt &in vie^bck, aiwie i it< i o * wirft er FreiUtg tmd
Smmmbmd 9U9ammen.
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MS
IHr hahem S. 804 angedeutet j daß dient Ahetknitt durch dtcrt An-
führung der hei den Galliern verehrten Götter Cinterpretatione romana*
fiäm/icA) veranlaßt worden sein könne i jeden falle verdient er im Gegen--
halle %u demy wat Grimm in der deut$ehen Mythohgie (,S. XV L ».118
— 119) über die Namen der tVochentage getagt hat^ mehr Aufm erheam »
fcei<, al» ihm dort gewidmet worden itt» Eb tind die römisch- gaüitehem
Göltemamenj am tVenigsten die in epätem frantötitchen Gedichten CAom-
ceval, FierabroB uew.y aufkommenden Apollo^ Barairon^ Jupiter^ Mmhm^
metf iVoirtn, Tervagant iTerwigant^ Treviganty Talvagant)^ Cahu »tv.
Ich habe S. 40. 41. tr. 296—302. die lateinische Grundlage dieeeM
Abschnittes nachgewiesen und mitgetheilt. Ich fand für denselben nirgende
eine lateinische Quelle^ weder in Beda (S. 296), wo bloß die Weirte vem
Pantheon *qai qaarlu« papa poft beatam Gregoriam foit, eaareorataai*
mnklingen iS. 301), wie bei Sigebertus Gemblacensis die H'^orte crefeente
religione chrifiiana oder quinta feria ... in honoreni Joyu tooaiitia
bei Burkar d von IVorms {j>gl. S. 301), was aber Alles uu gering ist.
Die Erzählung muß aber auf deutschem, rheiniechem^ wM folA-
ringischem Boden erwachsen sein, so wie erst in christlicher Zeit$ dufSr
epricht die Benennung diet SabbatI, während der Sonntag noch nicht
domiDica, sondern noch diet Soli« irjUov lij/ii^a: Justin. Marttgr Apolmg.
1, 67. und Gregor, Turon, ecce enim die« Soli« adeft: ric eaiai bar-
bar ie« Tocitare ^iern doroiDicaoi confaeta eft)* Der deutsche INehter,
mehr von den Sagen winend, als jene lateinische Forlage an die Band
gabf läßt seine größere Kunde öfter durchbrechen ^ so beim Vantheeu dio
tiQvel braften oben ü;, was an das foramen bei Jacobus de Voraginen
ttfto. erinnert. Eben so ergießt er sich in warmen Empfindungen , Au9^
drücken und Abmahnungen (Z. 120. 122 123. 184—203 titir.).
Z. 63—71. JL iS. 40): Olim cum error gentilitatis Romae aog^
retar C64), Tepteni deos falfo« oon Teros (65) fingnli« feptimaBao die*
ba« facraverant (67). Qaicnoqne illo« TeDerando non coloit (68), ipfani
in ignem (71) Tel aquam praecipitaverant (69), at ibi iotra mifere caa*
fumaretar.
Enenkel hat den deutscheu Test hierstu so verarbeitet:
HTA wil ich lach befcheiden. alfd ir iegellcher jacb.
die R 6 in e r wAren beiden (-» 43. 63), die ritgeben erdAhten mmdeu fit«,
was fie wären niht kriften (» 64). dA fie Tr abgot Arten mile (85),
fie jAhen^ fie folden Triften In der wochon Hben tage (— 673«
ir abgot Tor leide and ongemach alfd ift des bnoches »ge.
(= 65), e; dAhte fie ein guoter fin.
Z. 72 — 74. gehören dem deutschen Dichter an; der gewAre got (74)
ist aus den dii« non Terl« 74. nachgeholt.
o. Sonntag.
Snnnio tae, der durch alle deateehe Spraekm gaftamle NoaM, indkt
die« dominiea (itol. domeaica, fpoii. dominga, firm, dinaache), wem frA»»
tac Ml. MtUMoehd. AiBBon(s- faB)tac« wmL foodach, wil. saadag, a/rta.
foanadei, nordfiis. fettnoadei, age. foauui dag (engl. CmAbj), mitmard.
raaaadagr (emd, dätu fSadag). —
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Z. 75—86. 2# iS. 4ff)t Orai efliiB pvhüM DBptimnfW »dh'WMrit
4t«« (» 75), cooTen«rtint oma«« Roman i (76), r«tani (00), qoaoi S«ll
iedlettTcnpi (77. 82), mnlti« c}resinr«ptaiii c«r«i« (81) p«r ciHtttete
porUnte« («^ 79) «t in «a Toleni honorabant («» 85), ui «ia laceni et
Clara tonp«» praaftaret (<— 86).
Z. 84. 85. find dem deuttchen Dichter etgenikümUeh, — In der demt"
etken dSythologie itt nachgewie$en (5. 578. 586. 1223), daß em Sennen-^
rmd (7Tl. 2993) na aie&rereii Orten noeh heute ven den Bergen im Thnl
mnd JFmßer hinabgeretU wird: eo^ mit Stroh umurnnden^ heim lothrimgi*
«cftcn Dorfe Kenz; eben $o roüen die Metpger m Trier vem PauUberge ^)
«ta Fenerrad in die MeseL Sebaetian FVanek m eeinem fFeUhuehe weiß
99n den F\ranken «ar Fnetnaeht: *Sie flechten ^ein altee Wagenrad •aller
Strahj trageme auf einen hohen^ähen Berg^ hohen darauf {ea eiejur-
KMt€ bleiben mögen) jden ganzen Tag einen guten Muth^ mit vieUrlä
KmrsweU, Singen^ Schwingen «s«., um die Vewperzeit zünden $ie dae Rad
an und laßene mit vollem Lauf tä'a Thal laufen^ daß ee an^uea-
hen ietj al« «( die Sonne vom Bimmel liefe** Vnd am Leeh m
Sehmaben aämdet am ereten Sonntage in Patten die Jugend auf ^dem
Landa im Freien Feuer an, tanzt um dieeetbeUf mäeki mueh wM -eime
Seheibe von Holz'glühendy eckleudert eie in die Luft *) und pflegt dmr^
aue zu wahrsagen.
Hildebrand de diebof feftU S. 96 eagt: In qulbatdam loclt in fefit«
Jaliannia Baj^t. rotam Tolvunt, qua Tolatione indicant, qaod Sol Ü
feilt« Johaani« ia sodiaeo jaw ad fnaininni grudam perreait et defeea«
d«r« per diem Johann!« incipiat. in Mämthen wird aitdann em mit
Werg überzogenee Rad brennend von einem Hügel hinabgerollt iSar-
fori Rdee in die Karpathen^ % 349).
üi eehleewigechen Dörfern wird zu Weihnachten dae Julrad^ ta't Dorf
gereUt , wo« at trille jaat i b^ heißt. Die Benennung jul (em« mH der
oehan gothiechen Benennung jinlei« für November und DeeemberT) könn-
ten mit h?el ii$l, hiol, aewed, hinghl, «lod. dän. hjul, age. hTeol, eafl.
wheel, aini. wiel, /W«. fial) zusammenfallen^ wonach die Sonne nord. fagfa
hT«l, das t^öne lichte Rad, der Mond h vorfand! IitoI, dae wirbelnde^
drehende Had, heißen , wie noch in der Steiermark gmoa rat* ' Wir dürfen
dabei aneh an dorn geläcke« rat iMythoU S, 825) ermiten». —
Bnenkel gi^t den Sonntag «o wieder t
Hie rdtgeben (78) gebntea in und da; fie leiften fln gebot, (=3r79)
(72. 68), 1 da; de hieben machen
da; fie an dem «rften tage mit feltrsnen fachen
nfbh ir l^re und nich ir fage ein ra t, da; wa« Tefte (= 79 : 80) 10
den Snnnen tac ^rten (*= TS. 77) Ton gla« da; aller befte,
and Ir gemnot karten 5 da; kein onge hete gerehea (r^B4),
geia dem fnntac. e; were Ir g^t da; man im mnoft die wArfaeit je-
(-= 77) hea.
O tf^ Eineiedler Paulus etürzte im 7. Jhd. vom Oeeennaberge bei
Trier dan Jpoll in die MoseL Die Kaieerchronik bringt Z. 106. Apollo
grmde zum Montag.
«) Dae hmfit Seheibenwciben.
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; i9t^ rfti Ureift wiurft . 4u% dtllile li« ein gmUr Ha.
dag wftfft niht langet cerpart. 15 qii4 fwen dia fvane dar doreh
Cie triben; üf der rtrA^en kio rcbeio(a863,
(= 79. M) er were michel oder klein,
bl den felben jären, der «oder; felbe rat quain 85
wao fie beklen wAi«n, und Ton der funneo dSu; Ternaiiiy
fie triben^.ü; umbe die ftat da;« in durqh; gla« anerchein,
(j= 79) der felbe dühte fich tu rein
«la fchdne das; felbe rat. 90 «nde wae des fcfafnes vrd
n« tribea; M der ftrd^ea hU (79.98) und loptoa;feibaabgot d4(3=82.86>
b. Montag.
M Antac ivom filftd. mdiie, ahd. minoj ag$. mdna, goth. mdna; mkd,
äoliehen msninne, ahd, mAnin wtlhl.') heißt $o durch allt deutsche Spra-
ehms tdid. mAnin tac, mnL manen daefa, mandach, nnl, mindag, a/Wt.
didnadeiy n/Vt. moandey, nordfrt. nionnendei; ags. nidnan dftg (engl»
monda/), altnord. mdnadagr Cswed, m&ndag, dän. mandag. Ahnlkh daher
dfpr tttirftche mdnin fdo (Afontee, Ineof Lnnae) und der dsterrdehiBeke
mAflliart (i} Acvva ^l'fO^ wenn nicht nneft dnem Mannemamen,
*Z, 87 — IM. Mi {if* 40)? Secanda feria (87) Iterum (88) convene*
rmi «flniea RoaHini> deae Lnnae (90) iacrificaniee (89) et in fingnlii
fM« (98) lampadea ineendentef (=91— *98). kunc konorem Lnnae
deferebant (94. 106), nt eis lumen noctium non negaret (= 96).
Der Sonne ein brennend Rad (80), dem Monde Fackeln (91). — Die
feigenden Zeilen 96 — 106 fehlen im Latein und haben in eich etwae Uur-
Uaree. Ohr GegenetiU^ erschemt bekn Freitage Z. 165*160.) jipeUe
wefßi auf den Sei oder Svnoo nnrilofc.
Snenkel legte $ieh den Akeehniti so su Rechtet
Haa mAataeet dar näch(B87) din tUen kint bt iwelif ji#en
eis fellfcneg dine gefohack. din fack maa mit in Taren (» 108!),
d4 giengan diu ungemeilten kint diu beten einen fundern got (104).
(s 98), swdre e; wa« des iiu?els fpot.
iin Qttder nben jAren fint (= 99), diu felben Men ein apgot d^, 15
4ar iecHek; tnioc ein Ifebt fekdn de% was genant ApqllA (=s 104)
(oa 91)} 5 Ton den binden, dar waa yiI gr6g,
daj iAtan fie ir gote se 16n. . ir Trende fie des niht Terdrdj.
ir got was den mänen fchln ez truoc iecllche; an der hanty
(= 90. 106). als ich e; gefchriben Tant, 25
fie Arten in und wolten fin ein lieht, da; was if aller fHa
tU gar an der fdle genefen (» 96) (o 91. 93)
da« woUea Cic gewia wefen. dA Arten tie ir apgot mite (» 106).
c, Dienstag.
Z. M7 - 186. JL (S. 40): Tertia feria (<= 107) Romae (= 109> >)
cQnrenernnt armati milites Romanomm (= 110. 111) e^ois phalerati«
(114) et den Marti (» 117) libabant (118), ut eis in bellorum dlecri-
■Mnibna non deeffet (= 119 — 180), pntantes nt qaicunqae hnjos dei
gratiam obtineret (119— 184), fe Titae perieulom nnllatenus incurfumaa
(= 188. 183).
Zeile 115 : 116 «tnd Einfügung des deutsehen Dichters»
Dienstag (Sam nAch dem mAutage, weil Tertia feria im Latein
•fand), mhd. dies-, tiestac, rhön. diestik, nml. dlcen-, diefen-, difendack.
>) J^kalRomani.
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M, agf. ÜTW d&g, «R^ tneaday; mihun'd. tfn^y l^»-d«gr, HMd. tMag
Qkmu tyttei), <<i»- tlrtdag; tcliwä^. cImUc, aJem. zi«w«t-» sies-, siMttg*,-
sie*-, sieas-y ciot-, sit-, «einstig; bak. dagegem eri-, er-, ere-te^
ierto, otUrr. i&rta» irita, eteenf. edrti, örlä.
J?itefiib0<, der gleWo<la eritee kmt, vcfwMtete fic& ilei» ^koJbiltt «m
lek kao io wsrlich aiht Terda- and den Unten wol belcant.
gea^ 1 die haraafch gelelften mehlea <lll)
im dritlea tae (107) wil fdi ia und tmo dem barnarch tetiten, 10
fageai die »aofen lol>en eiaea g«t
der ift der eritae geaant. - mit 6ren gar fnader f\^t.
Bdmcrea wa« er wol erkaat der felbe Mare was geaaAltll7>
iecllchen got fle loben feiten, 5 und In se apgot Aj erlcani.
•b fie In ^rea wolten. dem moofen fie Ir opfer legen (l^^) '
tfea rittem vae er d^ genant nnd flu se apgot fcbdne pflegen.
d. Miitewoch.
Z, ISS — 138. £ iS, 40): Qaarta feria (125) ad forum (126) omnee
Beinaai conTeaemat (128), ubi aerea ftatua ftabat grandls et mlrae al-
tündiaie (= 129), fuper quam ftabat idolum (180) Herenrio (181))
qm eft den« mercatorom (131), ot eoraai ere^dit fataa opinio, dedica-
two. Ibidem de nnsalie empti« (133) feo Tenditi« (184) offerentee (186),
■t eie Bfercariue in inie mercaClonibof pre^era largiretnr (136 — 138).
Dm MiitM0ehd. nmuü dm Tag miteveebe, dm-JUk^ckd. niMawa*
i&a; eeafC Mfi% der dies Merenrii allgemeim der Wodan%tmgi «fü^ W#-
daaes dag Cdaher auch we$tfäL Godene-, Gd'na-, Ganne-, Gunetag, .nai
Aackm Ganesdag, niederrhem, Gudettag), mal. Woeatdacb» itnl. Woens-
dag, Mg.Geeaedag; afrie. We(r)ofdei, n/V*«. Wdntdey, nordfn. Wine-
4^; ags< ?Kde)aedag, engl. Wednetday; iiftnüni. ^ina tiagr, Med. iMn.
In Z. 126 tfl marlcet => forum Mj; des ororgenea tH vroo im
Z. 127) Idßt ein lateiniaehes mane eemutften, das in omnee Romani
eUUte CS. 299) , wort» aber auch dag lantvolö s6ch in allenthalben sno
eUckm irdnale; doch ict dieß letxtete ein beUtbter Auidruck (vgl. 4227).
Für Z. 129. irmenfinle Cweratu X Bich marmelfftle, 3P oehriae
fefiie flMeil, «eUet <<ls<dre o6er IMR schm gewäkrmi dvenea f.) iU
Tk. If xw. u. ilif 324. bereke gütend gemacht leerdea, daß im Jb aese«
ftaün grandia et mlrae altitadinis etne drine irminfiule vermuthen
laßa.
%. 181. keafman tat dU DberseitMMg am Bierourins, wie Z^ 117. wU
gmnt am Mars. Mercuriue cteht sm mercateviaa, mereea fmd wirdiim*
km wir ^ 814) mereatamm n4i^^og gedeuM ^).
& 812, t. i$$ echen auf die Mulm dee Mereuriu» im Gottten*, dm
DUmm'mmd Vemm mm Ttier gMUkt «ondea; mmf dem großm Siamfmberge
M Bmim («ler geheiren sm» off dem Steaflbabeeg im eimem Wierbmekt
Sei Arnnee Bmim mm 1548>, vmf eimem Steine au SUttfM^ amf Ineekrifkm
O lai J. 1586 erfcftteii *Mercnrius der Kmußtui Abgo^W 4«. Ah Gett
der Btrmdmmkeit behanddle ihn Nlbel, I>e BfercUfie eloi|iientlae deo.
Opeedm. 4«.
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SU ifdgktim^ s» Arfs, sm PfttOmm^ SUgkmm^ Ok nkmm ^ nmimkmk$
AcfM, RemekingtHy Eu^elberg^ Sttimfuri wird Mercvrias oit argi^lfttor,
OBodinator genannt ^St einer Codi, rhea.; Leiekilen Fonckmngen 1, 87;
Wilhelmi BerieiU^ 6, 49).
Z. 198— * 195. erinnert an Diodeti&n9f vanugeweiMe gegen üe CkritUm
geridUeten. Befehl f daß die auf dem Markte Kaufenden und Ferkamf enden
dem Jupiter epfem eelUen: Idolam JovU emeotet et- Teadentet ^-
Sintar adarare Tab Diocietiaae CActa SS. Jaa. I, 579<>). Mbertinue in t.
porcaloM de nirabilibo« novae et veteria arbi« Eoaaaa (1510) eoftt
Teaiplaoi Mercarü erat exira partam Capeaam via Appia, ia qao fa-'
crlfiöüiaBt mercatare«, vt perjuriis abfolTereatar. Die aUen
MirabiHa arbu Romaa fcennea eine fon« Merearii, obi mercatorea
accipiebant refponfa: dae itt wohl die Aqua Mercarü ia moate Coe-
lio iOüid FafL 5, 673), aufgefunden im Garten der Camalduleneer van
S. Greg'orio. .Die Beziehung derselben %u Julian werden wir später (%n
Z. 10703. 10745) teiaefi lernen. Die Mirab. arb. R. sagen zu Saocta Ma-
ria ia Footaaa.: Templuni Faaai, qaod nmalacram locatam eft Ja-
liaao et decepit eon. —
Enenkel reimt die Mittewoek so um:
Her Tierde tae dia mitewoeli fie opfertea Mercario (195). 10
hie; (=125), parpor ande leadal
dea maa aiht aader wegeo lie;, opfertea fie in äberal (135).
dea örtea koofliute (191). e; wart auch eia marbet wite (195)
fie ffieagea fam die briote. göleit tue der hdchstte (141)
die leiten Ir opfer fchdne 5 ao den mitteo tac di ae ftete
einem got, der het ein (galdln) (« 197), 15
krdae. waa maa nie defMinea bete
der felbe hie;Mercariue (s=13l). vor der bdchaite g^febaa (141).
pfaffea beiden nenaeat in fnt(=rl29. de« nino| icb ?on fchnldea jeheo.
9^mBI*!) de« maofen die boufliate dö
dea wären fie too berzen Trd. 4ren hera Mercarid. 90
e. Donnerstag.
Z. 199 — 156. JL iS. 40): Quinta feria (139) Romani foIempaiaaB-
te« (=: 141) couTenerunt (» 142) ad templnm (143), ubi libamiaa lar*
giffiaia deferebant, qnod confecratum fait magno deo (-a 130), qai Ja-
• iter dicebatnr(=r 149), abi ?ariue nitorauri ocaloa inebriebat (=s 144),
igoia eam thore (= 152), com a primo ftractnm fait O^s 155), ardar«
noB defKt (>= 154); infnper arte mechanica in eodem templo qaaa*
dam fabricatae fuerunt fiftuiae (146), quae roree et plufia« admodam
d i ftil laben t (146), quas centnm baliftarnro (147) fofi ex aere eireaai>
ftabant (147), qnod tötnm Romani ad honorem JotIs feoeraat (156) al
«I eziade haminea mirareatar (156).
Der deuiseke Dickter stellt um (145—147. gagea 159— 155), «r eatai
a« awifkea niaa kdreo (1^5), dot tbai (ei Kosrm oder K9$r9a (11160)
«MerbeAft (tmd awiir .geeignefer) i er läßt mue (fSabrioatae und fall as
aare, a>€fw dieß niekt Z. 148. eertfeaH liegt,, atma etaU fatilea?) md ukar*
eetat Z. 159. igaie cam thare durek ana viar (it aa Tiaret) a^ar im
kier^ etatt des rasck eick folgenden cam . . . cum, riektig thoa fiaa ig;««
CAae Tiar)? vgl S. 909 «« 994.
galnta feria ivgL Burkard vm fForme BU 19>^ QaiatMi IMmb
in honorem Jatia honomti) wird ükereetat an dama danriataga Ü
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kti kmi piasUige), der gmeiniemii^tn Btnmnnng: ML D«iitret, toai-
H«f donres tac, alt», Thnnaref dag, wmL dooretdach, nnU dpnd«r«dagy
mfr$. Thnaret d«!, jtorDtdei, ufr$. toogorsdey, nordfr$, tursdei; aga.
Thnnarea däg, engl, tharaday; alinord. Tlidndagr, »weil, thondag,
dSm. tortdag.
Z. 147. la» ^ zwdntic, fB9 zweintiich, dagegen S ifheaiech, fM
koDdert, iMt X durch centam kettätigt. Die balirtae oder fchatzea (hei
yicepkarue und Cedrenme ayyüoi) erklärem eich au$ der Sduldermng dee
JfmfHenempeU mm tiam: In TaHe Ciater Capitolinni et Areem) erat tem^
plaiB Arylam inTiolabife VeJoTU (i. e. parri Jo?!s), in quo erat ft-
nalacnini eja« cam fagitti«, at iaqnit Gelliu« V. (^Ifterttnaa Mirab.
«rb. aooMe.) Fgl. die epäUre Erörienmg über VirgiUue,,
^ie LamgtseUe 166 in ^ (wo mtSptS se «reo auelaßen ^ WMKM
et ether andeuten^ rechtfertigt ' sieh durch ad honorem In X, wie dnrdi
gro^iQ wooder durch ut eiinde hominea mirarentar wiedergegeben er-
Die eehan in Mi entftretenden fiftuiae, qaae roraa et ploTiaa diflal-
labant, kehren al» fiTtttlae plainbeae 6et der Be»ehreibung de» Coloi"
eeume in den Mirabilia arbi« Roniae wieder^ wo e» aber natürlich tem-
ploBi Solle, nicht Jovi« heißt. Jene fiftnlae etnd die dot wohlriechende
Wmßer über die Zuächauer in 'den Theatent »pritzenden Röhren. Da» Co-
loffeani und Coliream war da» Amphitheatram FlaTian. Jener Name^
von ZVere'f früher nahe geetmndenem Coloeee $o genanmi , kommt zuer»i im
8. Jahrhundert hei Beda vor, ''
Die Mirabilia nrbit Ramae (e^en $o au$ ihnen Andreae EaHAo^
De Colifeo.
Colifeani feit templeni Solle mlrae magnitiidinie et palcritndinie,
diTerfie caYeraie adaptatam et coopertam erat coelo aeree et deav*
rato, obi tonitraa felgara et cerrufeationet fiebant et plaviae nk\U
tebaator per fiTtalae plambeas. Et erant ibi flgna rnpereoeUnia
et plaoetae eoin Sole et Lnna qoadrigie Tebi Tidebantnr. In medio fe-
debat demiBBs Phoeboe den« folie, qui pedee ad te^ram >> vertebat
et eapat ejae eoeloin [jene» coelam aerenmj tangebat; qni palmatfi in
mann Tna tenebat, denffnans qaod Roma totom mondum regebat. PofI
Yere noitnn temporU fpatinm B. SilTeTter jnrfit templum deftmi et
blia etlam qnamplara, ne peregrini renirent Romam propre«
aediflcia antiqna et deonim famara et non propter occlefias Sancto*
mal traoeirent maltimoda devotione; capat vero et manne paaedicti
ideli com pomo ad palatinm In Laterano feclt poni in memoriam,
^eae palma et f:apat Sampfonit falfo vocantur a Tolgo.
Eine deuteehe Übersetzung der GeTta Romano vam von 1466 CCod«
Meue. Catal. ftSS. 4«) gte4l dieeee mit MUehungom über die EngOtbwrg
•der die molee Hadriana wieder:
In der ftat bt Rom da lind oll tempel gewefen vnd dar ane geno-
■ea NewB tempel Tnd find dar ave werondert zwen tempel. da ift
genant der ain tempel, hairt templom Co4ifey vnd der tpmpel irt
gewefen ein tempel der rönnen vnd dee manee Tnd der tempel wae
') E» »teht dextram.
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^omderUch gMB tii4 mit ittMiicierl«.jr färb geskrt Tnd aiil vH IMimb
vnd holen gemachet Tnd der tempef was all zt dmI wedacht mit •inen
eren ') hlmel, der was all st mal obergnlt; wan die he'rren weiten,
fe regCo)! es ron dem himel vnd wan n weiten, fo donrot ei^ vnd
pllcat *) e;; wftsa da; was gemacht ?ad g^richl mit p lecke« Tnd
mit pleien roren Tnd an dem felben himel da was fon Tnd man
vnd die planetea lieffen iren lanf Ton aiger kraft, Tnd da; was mit
cca(a)brey gemacht Tnd mitten in dem tenipel da was gemacht ain
abtgot, der was gegoffen aon ere ') Tnd non glochlfpeis Tdd
der abtgei was genant Pfebas, der ftand mit den f^fTen anf der erd
vnd mit dem hawbi rart er an den himel. der abtcoC kel einen palt«
feiner hant zt ainem saichen, da; Rom aller werlt gewaltig war« alt
der abtgot da; pales gewalt hat in der hant Tnd der tempel was geach-
tet vnd gefchatzt als gut als ain trlttall der werlt Tnd der tempel ift
alfo nT genant aon den pflgraimen die Wanderpurchlt;
«er hie; Ti die Engelpnrck. — Dar nach über hmge seit, da der
fcaiTer Cooftaatinos kriften was worden, do hiej der heilig pabst 811-
Tofter den tempel Coliefeom zerprechen, di man nent di. wiia-
derpnrek, mit andern tempeln Tnd abgottrei Tnd lies in auch uerwa-
ften Tmb da; wan di pilgrämen zw rom chomen, da; fi nicht anfechea
folten da; wnnderleich gepaw Tnd di uppichait der abgetterel, flander
da; n mit andacht giengen zw den kircJien; Tnd dez abtgette; phebl
haubt Tnd hant lies er ^eczen ze Patron Tor fand Johanns kirchear —
Eneukei faßt sich heim DounerBtage kurz:
lies pfinztages kdmen gellche einem gote, dem wärens holt.
C= 139) 1 der was geheizen J a p i t dr (= 149)
arme nnde rlche fie jAhen, er tie;e He niht in fwur,
Mid apfecten wiraach nnde goU fwA fte wolden hin yaren
C= 144. 152) hinnen Tur hl ir jdraa.
f. Freitag.
Z. 157— 170. X (,S. 40): Sexta feria templum Ramanl (157) fre-
qnentabant, qnod Veneri dedicaTeranC il6l9) et ibidem omnes confloea-
tes, qoi lajpaaaribos qniTe laxariae ferTiobaat (=3 161 : 169) et illic
dtgae accipiebantur C= 164). Virgo qaidem et impaUutns illac ingre^
(165 j 166) fea oratiooes facere (=3 167) avlhiteans «) anfns fait (168 s
169), quia de talibus dea Venas Talde dodignabatar (3= 170)9 d« Aiia
^aro ferTitoribas gratniando.
Pis fexta feria wird hier nuJa benannt; Enenkel hat Trftao, wU
der Tag überall heißt: mnl Tridach, Trfndagh, nnl Trldag, afrie. frigea-
dei, fredei, nfrs. frhl («e. fridey), a/(«.? frlundag, ogs. frigedäg, engL
friday, aUuord. friadagr, freyjndagr, $wed. dän. fredag$ ahi. frladag;
frljetae.
Enenkel wirft Freitag und Samstag (oder Sonnabend-) susamm^ti:
HTü merket des bn och es fage: 1 in dem tage fd wordene lüt: 6
zwäre an dem Trltage fwer ander in haben wolt ein hrdC,
dd heten Rdmier einen fite, der kom ze einem hds gegAn.
der Toiget in gerne mite> di Taat er wonaieNchaa ») M»
') Hdschr. erden.
•) Hdschr, placzt.
') Hdschr. erde.
*} JL hat nameras mülateaits Caus nü9).
^) Lesarten wnnoichleichcn , willikchloichen, billickleich, nlBBik-
leichen, zuchtleicheo.
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und ambevie den felben man 10 ein fd wol gesogen man,
mit blanken arnien, aU fie wolt der Sren ich nieman t6 wol gan,
lebant hnop (leh^ der niinno folt, 16 mlnem kinde alleine.
wan fie het ßn niht fchande. icb fach in Of din beine '
fwelch er vie bl der bände, heben alfö fchdne 25
die wifte er fnel und dräte 15 dem apgote ze \6ne.*
in ir liehtcn wdte Swer under In minnen* kande
■■d leit fie an ein bette fehdn oder Binnen begnade,
swdre e; wae der rainne Idn. e; were wip oder man,
Vei mich, dag ich da; kint ie die kdmen in da; hda geg&n« SO
FerUetaung weiter unten beim
g. Samstag.
Z. m— 90g. X (5. 40}: 1) Septiroa die, ^oaa fabbainm dici-
lur (=;= 171), Romani eonflaebant ad templam (= 173), qood deo con-
fecraTemnt, oui Satnrnue *) dicebatur (= 174). Ibidem orantea
(= 17(0 ei facrificia deportantee deo Satomo et omnibne diabolti
(=r 175), in qnomm honore praediotnm templnm etiam fnen^ coafb»
cratnm. Poftea ibidem ezenntee in prati« feu locie amoeniffimia ooor
▼enorant (= 177) , choreae com ▼ariie jacnndltatibua C=s 180) et toma-
Beatie («> 179) exercendo.
Der die« Satnrni (oltt. Sateree dag?, vef</al. Saterttag, Saitera-
taig, wtnl. Saterdach, nnl. xaterdag, üfri$. Saterdei, ag$. Sätree d&g, S2-
temea dag, engl Satorday; altnord, langordagr, twed, lordag, dän. Id-
?erdag (d. t. Badetag') heißt hier eehon Sabbatnm "), woraus ahd» fain-
bag-, faaiigtao (goti. fabbatd dag«; itaU fabbato, $pan, fabado, frz. üa-
BMdl, Tahdedi), toast akd. ranniko(-tagea)ähaAt, wmL ramiAclit, wfrt.
rniown, Taifiin {aus rinnejuwn).
2) X: Id ipfnm templam, de qao praediotnm eft, poftea (186)
fanctae Bonifa eine (= 185), qni qaartnt papa poft beatnm Orego-
rinm fnit (= 193), crefccnte ecclena in honore finctornm omniiftii
(=B 190) confecraTit (= 186), et cum confecrarot, diaboli vantterntft
(= 104) abyffum potente« C= 205); quorum adhnc Romae Veftigia
eftendontar C~ 206).
Die Worte diaboli Tannenint sisd im Deutschen vollständiger ausge^
druckt wordem: die tinvel braften oben dar A; (204) d. i. durch die obere
Kreißöffhung^ welche die meisten Tempel als Ein- und Ausgang des Goi-
Ue hattem, «). ' Hermana wn FrOslar iPredigtent Cod. pal. 114, BL
150*») sagt: Der tavel nam den tynaphel ebene tob der kirehea,, dar
ift TOB ertse gegosen tA ift knaftic heydnifch werc ^ndo iH wal
'j Bdschr. Da; man hie ymb Tie.
*} Fem Saturn nad seinem Tempel s. Macrobiaa Satniaal. L
*) FgL Ifaac Jaqoet De origine et termino Sabbathi. Nürnberg,
1641. 40.
'*) Festus: Terminus, quo loeo colebator, fuper eam foBamea pa-
tebat in tecto, qnod nefa« effe pntarent Terminnm intra tectnm ooa-
fiftere; Ovid (Faft 2, 669) ooai Tenaiaa«: Nono qatqae fo fnpia ne
qnid nifi Cdera cernat, Exignum tempU tecta Caraoian haheai. — Die
Kelten deckten jährlich einmal ihre Tempel auf-, um der iSoUiml freien
Abzug zu gewähren. Fgl. J, Grimm Gesch. der deutsch, Sprackey S. 117.
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4ie
Mo gro; aTTo ejn backoiiaii: Dm» Ut der piMpfel, am» SknAild Jloflit,
if at noch im Hofe de» f^atikan» liegt; daher Jener auch fortfährt: Djfen
forte her Tor Tente Peter« munFter, da her noch hnte dife« taget Itet.
Tnd da; loch an der kirchen, do der tynaphel vffe Ttaiit, daz ftet noch
offen. Tnde enroac nymant Torhuwen. wanne die Itirche ift gar gro;
Tnde enhat nirgen keyn fiile in ir. —
Die inerte Mts qnorom adhao vertigia ortendnntur, welche Z. 206
vnheetimmter wiedergegeben werden ^ bekommen durch jene obige That»ache
er»t Färbung.
Die Z. 194 — 203. »ind dem au»mahlenden deut»ehen Dichter (S. 894)
eigen; efren »o die fFeihung dem almehtigen gote, dar nAch Tante Ma-
rien ■) und dann er»t allen gotit heiligen (190).
Hand»ehri/% ^ läßt Z. 191—206 fallen (S. 226), «ngeocftlcl e» den
Rückblick 207 : 208 (Ni\ fuln wir wider grifen, da wir die rede liefen),
wo» auf Z. 171—190, zugleich aber auch auf den gan% ereien Eingang
(«er den »ieben §Fochengöttem ^ d. t. vor 63—190) gehen kann: Z. 209 :
910. »ehUeßen $ieh unmittelbar an 62. an. J